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Title:
PROCESSES FOR PREPARING AROMATIC, BROMINE-CONTAINING COMPOUNDS, NOVEL BROMINE-CONTAINING COMPOUNDS, AND THEIR USE AS INTERMEDIATE PRODUCTS IN THE SYNTHESIS OF ACTIVE AGENTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1995/029886
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention concerns processes for preparing aromatic, bromine-containing compounds, novel bromine-containing compounds and their use as intermediate products in the synthesis of active agents. Processes according to the invention for preparing known and novel bromine-containing compounds are characterized by special application conditions.

Inventors:
HAGEMANN HERMANN (DE)
Application Number:
PCT/EP1995/001439
Publication Date:
November 09, 1995
Filing Date:
April 18, 1995
Export Citation:
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Assignee:
BAYER AG (DE)
HAGEMANN HERMANN (DE)
International Classes:
B01J27/125; B01J27/128; C07B39/00; C07D215/56; C07B61/00; C07C17/12; C07C25/13; C07C51/093; C07C51/62; C07C63/70; C07C205/11; C07C205/12; (IPC1-7): C07B39/00; C07C25/13; C07C17/12
Foreign References:
FR1063077A1954-04-29
FR2105250A31972-04-28
EP0431373A21991-06-12
EP0024516A11981-03-11
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Bromierung aromatischer Verbindungen, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß die Bromierung in Anwesenheit eines FriedelCrafts Katalysators sowie Brom und Chlor durchgeführt wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu bromierende Verbindung zusammen mit dem FriedelCraftsKatalysator und dem Brom vorlegt und das Chlor zudosiert.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu bromierende Verbindung zusammen mit dem FriedelCraftsKatalysator vorlegt und aus einem zweiten Gefäß vorzugsweise vorgewärmtes Brom mit einem Chlorstrom in das Reaktionsgefäß mit der zu bromierenden Verbindung transportiert.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Brom in einer Menge von 25200 Mol% bezogen auf die zu bromierende Verbindung sowie Chlor oder eine Chlor abgebende Verbindung in einer Menge von ca. 15190 Mol% bezogen auf die zu bromierende Verbin¬ dung, einsetzt.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man den FriedelCraftsKatalysator in einer Menge von 0,05 bis 10 Mol% bezogen auf die zu bromierende Verbindung einsetzt.
6. Verbindungen der allgemeinen Formel in welcher X1, X2 und X3 für Halogen stehen, mit der Maßgabe, daß mindestens ein Substituent aus der Gruppe X1, X2 und X3 nicht Fluor sein kann.
7. 3Brom2,4dichlor5fluorbenzotrichlorid.
8. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen nach Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Verbindungen der allgemeinen Formel in der X1, X2 und X3 die oben angegebene Bedeutung haben, vorzugsweise für drei Chlor stehen in Gegenwart von FriedelCraftsKatalysatoren und Chlor bromiert.
9. Verwendung von Verbindungen nach Ansprüchen 6 und 7 als Zwischen¬ produkte bei der Synthese von Chinoloncarbonsäuren.
10. Verfahren zur Herstellung von Brom enthaltenden Verbindungen durch elektrophile Bromierung, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu bromierende Verbindung mit einem FriedelCraftsKatalysator vorlegt, und unter Bedingungen, unter denen sich schnell ClBr bzw. FeC^^r® oder AlCL^r® bilden kann, bromiert.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die zu bromierende Verbindungen zusammen mit dem FriedelCraftsKatalysator vorlegt und aus einem zweiten Gefäß vorzugsweise vorgewärmtes Brom mit einem Chlorstrom in das Reaktionsgefäß mit der zu bromierenden Verbindung transportiert.
Description:
Verfahren zur Herstellung Brom enthaltender aromatischer Verbindungen, neue Brom enthaltende Verbindungen und ihre Verwendung als Zwischen¬ produkte bei der Synthese von Wirkstoffen

Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung Brom enthaltender aromatischer Verbindungen, neue Brom enthaltende Verbindungen und ihre Verwendung als Zwischenprodukte bei der Synthese von Wirkstoffen. Erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung bekannter und neuer Brom enthaltender Verbindungen sind durch spezielle Bedingungen gekennzeichnet.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist generell zur Bromierung aromatischer Systeme geeignet. Manche aromatische Systeme sind nur unter relativ drastischen Bedingungen elektrophil zu bromieren. In diesen Fällen findet das erfindungs¬ gemäße Verfahren bevorzugt Anwendung. Hierzu gehören beispielsweise Aroma- ten, die bereits durch elektronegative Gruppen substituiert und daher desaktiviert sind. Als konkretes Beispiel sei Nitrobenzol genannt, aber auch neue, Brom enthaltende Verbindungen sind durch das erfindungsgemäße Verfahren zugänglich.

Als neue Brom enthaltende aromatische Verbindungen sind sowohl Verbindungen gemeint, die das Brom im aromatischen Kern enthalten als auch Verbindungen, bei denen das Brom Teil eines Trihalogenmethylsubstituenten am aromatischen Kern ist. Außerdem fallen darunter auch Verbindungen, die das Brom sowohl im aromatischen Kern als auch im Trihalogenmethylsubstituenten enthalten.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher auch Verbindungen der allgemeinen Formel

in welcher

X 1 , X 2 und X 3 für Halogen stehen,

mit der Maßgabe, daß mindestens ein Substituent aus der Gruppe X 1 , X 2 und X 3 nicht Fluor sein kann.

Bevorzugt ist 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzotrichlorid.

Der aromatische Kern solcher Brom enthaltender aromatischer Verbindungen besitzt vorzugsweise weitere elektronenziehende Substituenten wie beispielsweise Halogene, funktionelle Gruppen auf der Oxidationsstufe einer Carbonsäure oder Nitrogruppen. Als Halogensubstituenten sind insbesondere Chlor und Fluor zu nennen und als funktionelle Gruppen auf der Oxidationsstufe einer Carbonsäure insbesondere Trihalogenmethylgruppen, vorzugsweise eine Trichlormethylgruppe.

Konkrete Beispiele der erfindungsgemäßen neuen Brom enthaltenden aromatischen Verbindungen sind 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzotricl-lorid (4) und 3-Brom-2,4- dichlor-5-fluorbenzodichloridmonobromid (5), die vorteilhaft als Zwischenprodukte bei der Synthese von hochwirksamen Chinoloncarbonsäuren Verwendung finden können.

Die Verwendung als Zwischenprodukte für Chinoloncarbonsäuren erfolgt durch Hydrolyse der Trihalogenmethylgruppe zur 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzoesäure bzw. partielle Hydrolyse zum entsprechenden 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluor- benzoesäurechlorid bzw. -bromid.

3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzoesäure und das 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzoyl- chlorid sind als Zwischenprodukte für hochwirksame Chinoloncarbonsäuren bekannt und können nach DE-A 3 631 906 dadurch hergestellt werden, daß man 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoesäure in der 3-Position nitriert, zur Aminoverbindung hydriert und Brom über eine Sandmeyer-Reaktion einfuhrt. Die zahlreichen und aufwendigen Reaktionsschritte machen diesen Weg sehr teuer.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß man 2,4-Dichlor-5-fluorbenzotri- chlorid (1), technisches Zwischenprodukt für Chinoloncarbonsäuren, unter speziellen Bedingungen mit hervorragender Raumzeitausbeute direkt in der 3- Position bromieren kann und dabei je nach Reaktionsbedingungen weitgehend einheitlich das neue 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzo-trichlorid (4) oder die durch

Brom/Chlor-Austausch in der Seitenkette gebildete analoge Dichlormono- brommethyl-Verbindung als zusätzliches neues Zwischenprodukt erhält. Beide Verbindungen lassen sich analog zu bekannten Verfahren zur Carbonsäure bzw. zum Carbonsäurehalogenid hydrolysieren.

Bei der Hydrolyse aus dem eventuell nicht umgesetzten 2,4-Dichlor-5-fluorbenzo- trichlorid (1) entstehendes 2,4-Dichlor-5-fluorbenzylchlorid kann durch Destillation leicht abgetrennt werden und ist ebenfalls ein Zwischenprodukt für die Herstellung von Chinoloncarbonsäuren.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird in Gegenwart von Friedel-Crafts-Kata- lysatoren, Brom und Chlor oder auch Chlor abspaltenden Substanzen wie Sulfurylchlorid durchgeführt. Solche Katalysatoren sind beispielhaft Eisen(III)- chlorid und Aluminiumchlorid, bevorzugt Aluminiumchlorid. Zusätzlich muß die Möglichkeit bestehen, daß sich während der Reaktion schnell ClBr bilden kann. Als Bromierungsmittel kann hier erfindungsgemäß elementares Brom eingesetzt werden. In bevorzugter Weise wird hierfür in Gegenwart des Friedel-Crafts-Kata- lysators, der zu bromierenden Verbindung und elementarem Brom Chlor in das Reaktionsgemisch eingeleitet, vorzugsweise bei einer Temperatur von 20 bis 90°C.

Als eigentliches Kernbromierungsreagenz wird in diesem Fall die Kombination der Verbindung ClBr (3) und A1C1 3 auftreten, der Komplex AlCl^r ® , der sich offenbar wesentlich schneller bildet bzw. in höherer Konzentration auftritt als der entsprechende Komplex AlCl g Br^r ® und so die überragende erfindungsgemäße Wirkung aufweist.

Überraschenderweise findet unter diesen Reaktionsbedingungen bei geeigneter Temperaturführung und Stöchiometrie auch nahezu keine Chlorierung des aromatischen Kerns statt.

Ohne Einleitung von Chlor erfolgt die Bildung von ClBr (3) offenbar durch Cl/Br- Austausch in der Seitenkette, wie die erfindungsgemäße Bildung von 2,4-Dichlor- 5-fluorbenzodichloridmonobromid (2) und 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluor-benzodi- chloridmonobromid (5) neben dem entsprechenden 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorben- zotri chlorid (4) unter diesen Bedingungen zeigt.

(D (2)

(4) (5)

Bei einer bevorzugten Durchführungsform des Verfahrens wird die zu bromierende Verbindung zusammen mit dem Friedel-Crafts-Katalysator vorgelegt, auf Reak¬ tionstemperatur erhitzt und aus einem zweiten Reaktionsgefaß vorzugsweise vorer¬ wärmtes Brom, vorzugsweise auf ca. 50°C vorerwärmt, mittels eines Chlorstroms kontinuierlich in das Reaktionsgefäß mit der zu bromierenden Verbindung eingeleitet. Da beim Einleiten von Chlor in elementares Brom offenbar sofort im Gleichgewicht mit den beiden Ausgangselementen die Verbindung ClBr (3) mit einem Siedepunkt von ca. 5°C entsteht, wird im Bromierungsgefaß offenbar ClBr in so großem Überschuß gegenüber Chlor angeboten, daß die oben beschriebene überraschend schnelle und selektive Bromierung erfolgt.

+ CIBr

F n ccia Ausbeute: 98 %

Br

Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch in unter den Reaktionsbedingungen inerten Lösungsmitteln durchgeführt werden, wie sie für Bromierungen aus der Literatur bekannt sind. In bevorzugter Weise wird jedoch ohne Lösungsmittel gearbeitet.

Brom wird in einer Menge von 25-200 Mol-%, bezogen auf den Einsatzstoff, bevorzugt 70-150 Mol-%, besonders bevorzugt 90-120 Mol-% eingesetzt. Chlor oder eine Chlor abgegebende Verbindung wird in einer Menge eingesetzt, die im allgemeinen ca. 10-20 Mol-% kleiner ist als die eingesetzte Brommenge, also etwa

15-190 Mol-% bezogen auf die zu bromierende Verbindung, bevorzugt 60-130 Mol-% und besonders bevorzugt 80-100 Mol-%.

Die Katalysatormenge beträgt 0,05 bis 10 Mol-%, bezogen auf den Einsatzstoff, bevorzugt 1 bis 8 Mol-%, besonders bevorzugt 2-4 Mol-%. Die Temperatur ist in Abhängigkeit von den Substituenten am aromatischen Kern in breiten Grenzen variierbar. Für die obengenannten konkreten Beispiele beträgt sie 0-180°C.

Bevorzugt wird bei 10 bis 150°C, besonders bevorzugt bei 20 bis 90°C bromiert.

Die Bromierung wird im allgemeinen bei Normaldruck durchgeführt. Es ist jedoch möglich, unter Druck, beispielsweise bei bis zu 5 bar, zu arbeiten und kontinuierlich oder absatzsweise im Idealfall den entstandenen Chlorwasserstoff, in der Praxis Chlorwasserstoff im Gemisch mit Bromwasserstoff, zu entspannen.

Die Reaktionszeit für die Bromierung richtet sich nach Art und Menge des Katalysators sowie nach der Temperatur.

Zusätzlich ist die Reaktionszeit in der Praxis auch abhängig von der Ansatzgröße. Unter den bevorzugten Reaktionsbedingungen liegt sie für einen 70 mMol-Ansatz bei ca. 30 Min.

Wird die Isolierung des 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzotrichlorids in reiner Form gewünscht, kann evtl. noch überschüssiges Brom und der Katalysator nach Beendigung der Bromierung mit wäßriger Natriumthiosulfatlösung abgetrennt und die organische Phase fraktioniert destilliert werden. Es ist nach Beendigung der

Bromierung aber auch eine direkte fraktionierte Destillation möglich.

In den Fällen, bei denen unter den Bromierungsbedingungen gegen Ende der Reaktion unerwünschte Nebenprodukte auftreten, wird in bevorzugter Weise vor dem vollständigen Umsatz abgebrochen.

Die Verwendung des obengenannten konkreten Beispiels 3-Brom-2,4-dichlor-5- fluorbenzotrichlorid als Zwischenprodukt für Chinoloncarbonsäuren durch Hydrolyse der Trichlormethylgruppe zur 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzoesäure bzw. partielle Hydrolyse zum entsprechenden 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzoe-

säurechlorid wird im allgemeinen so durchgeführt, daß man das Benzotrichlorid (4) mit der entsprechenden Menge Wasser oder einem Wasser abspaltenden Mittel, wie beispielsweise Ameisensäure, zur Reaktion bringt.

Das zur Hydrolyse einzusetzende Wasser kann auch das Verdünnungswasser eines anderen Stoffes sein, beispielsweise in Form von nicht konzentrierter Schwefelsäu¬ re. Wasser oder eine wasserabgebende Substanz wird im Falle der Hydrolyse zum Säurechlorid im wesentlichen in äquimolarer Menge, bezogen auf den Ausgangs¬ stoff, eingesetzt, beispielsweise in einer Menge von 0,8 bis 1,2 Mol, bevorzugt 0,9 bis 1,1 Mol, besonders bevorzugt 0,95 bis 1,05 Mol H 2 O pro Mol Aus- gangsstoff.

Die Hydrolyse wird in Gegenwart oder Abwesenheit eines gegen die Hydrolyse inerten Lösungsmittels durchgeführt. Als geeignete Lösungsmittel haben sich beispielsweise Chlorbenzol oder eines der isomeren Dichlorbenzole erwiesen. In bevorzugter Weise wird ohne Lösungsmittels gearbeitet. Die Hydrolyse kann rein thermisch oder in Gegenwart eines Katalysators durchgeführt werden. Solche Katalysatoren gehören der Gruppe der Lewis- und Brönsted-Säuren an.

Beispiele hierfür sind: FeCl 3 , ZnCl 2 , ZrOCl 2 , H 2 SO 4 , SbCl 3 , A1C1 3 . Die Hydrolyse von Benzotrichloriden zu Benzoylchloriden ist im Prinzip bekannt (Ullmanns Encyclopädie der technischen Chemie, 4. Auflage, Band 8 (1974), S. 373). Der Zusatz eines der genannten Katalysatoren bezieht sich vor allem auf die Hydrolyse eines zwischenisolierten 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzotrichlorids (4). Die Hy¬ drolyse wird bei einer Temperatur von 20 bis 200°C, bevorzugt 80 bis 160°C durchgeführt.

Das isolierte Zwischenprodukt oder das gesamte Reaktionsgemisch der Bromierung wird hierzu vorgelegt, auf die Reaktionstemperatur gebracht, woraufhin die genannte Wassermenge eindosiert wird. Die Dosiergeschwindigkeit des Wassers oder der " " wasserabspaltenden Substanz richtet sich nach der Temperatur, der Wärmeabfuhr (exotherme Reaktion) und der Gasabfuhr.

Die Aufarbeitung erfolgt durch fraktionierte Destillation.

Beispiel 1

Es werden 20 g (70,7 mMol) 2,4-Dichlor-5-fluorbenzotrichlorid und 400 mg Aluminiumchlorid in einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler, Rührer, Gasein- und ausleitungsvorrichtung vorgelegt und mit 5 g (70,4 mMol) Chlor aus einer Chlorbombe 4,2 ml (81 mMol) auf ca. 50°C erwärmtes Brom aus einem zweiten Gefäß innerhalb von 30 Min. in den Dreihalskolben transsportiert. Die bei ca. 20°C vorgelegte Mischung von 2,4-Dichlor-5-fluorbenzotrichlorid und Aluminiumchlorid erwärmt sich dabei zu Beginn durch die exotherme Reaktion auf ca. 50°C und wird danach durch Kühlung bis zur Beendigung der Zudosierung von Cl 2 und Br 2 , bzw. ClBr, bei ca. 30°C gehalten.

Man läßt ca. 30 Min. nachrühren, versetzt die Reaktionslösung mit 150 ml Di- chlormethan und schüttelt das überschüssige Brom mit 10 %iger wäßriger Natnumthiosulfatlösung aus. Die organische Phase wird abgetrennt, mit Natriumsulfat getrocknet, filtriert und bis zu einem Druck von 20 mbar und 50°C eingeengt. Man erhält 26,2 g 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzotrichlorid mit einer

Reinheit von GC von 95,5 %. Bei einer Reinheit des eingesetzten 2,4-Dichlor-5- fluorbenzotrichlorids von 97,5 % entspricht das einer Ausbeute von ca. 98 % (Sdp. 115 0,1 mbar).

Beispiel 2

Es wird wie im Beispiel 1 verfahren, jedoch anstelle der wäßrigen Aufarbeitung nach Beendigung der Bromierungsreaktion auf 140°C erhitzt und mit Stickstoff überschüssiges Brom ausgetrieben. Nach Zugabe von 0,32 g (3 Mol-%) FeCl 3 wird unter guter Durchmischung bei der obengenannten Temperatur innerhalb von ca. 60 Minuten 1,26 g (70 mmol) Wasserdampf unter die Oberfläche des zu hydrolisierenden Produkts dosiert. Man läßt 30 Minuten nachreagieren und erhält

21 ,5 g eines Produkts, das nach GC 86,5 % 3 -Brom-2,4-dichlor-5- fluorbenzoylchlorid und 6,5 % Edukt enthält. Bei einer Reinheit des eingesetzten Benzotrichlorid von 95,5 % entspricht das einer Ausbeute von 90,7 % der Theorie.

Beispiel 3

Es wird wie in Beispiel 1 verfahren, jedoch die Reaktion mit 2 mol 2,4-Dichlor-5- fluorbenzotrichlorid durchgeführt.

Man erhält 746,4 g 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzotrichlorid mit einer Reinheit nach GC von 95 %. Bei einer Reinheit des eingesetzten 2,4-Dichlor-5-fluorbenzo- trichlorid von 97,5 % entspricht das einer Ausbeute von ca. 97,5 %.

Beispiel 4

Es wird wie in Beispiel 2 verfahren, jedoch die Reaktion mit 2 Mol 3-Brom-2,4- dichlor-5-fluorbenzotri chlorid und mit (10 mol-%) FeCl 3 durchgeführt. Das Roh- produktgemisch wird im Vakuum destilliert und man erhält 502 g 3-Brom-2,4-di- chlor-5-fluorbenzotrichlorid mit einer Reinheit nach GC von 96,7 % (Kp 005 82°- 85°C). Bei einer Reinheit des eingesetzten Benzotrichlorid von 95 % entspricht das einer Ausbeute von 83 % der Theorie.

Beispiel 5

Es werden 62 g 2,4-Dichlor-5-fluorbenzotrichlorid und 2,4 g A1C1 3 (8 Mol-%) in einem Dreihalskolben mit Rückflußkühler, Rührer, Gasein- und Gasausleitungsvor- richtung vorgelegt und bei ca. 20°C 40,5 g (0,25 Mol) Brom zugegeben. Man er¬ wärmt auf ca. 110°C. Ab ca. 80°C entsteht eine Gasentwicklung, die nach 3 Stun¬ den beendet ist. Die Aufarbeitung wird wie in Beispiel 1 durchgeführt. Man erhält 75,4 g mit folgender Zusammensetzung:

4,8 % 2.4-Dichlor-5-fluorbenzotrichlorid 4,7 % 2,4-Dichlor-5-fluorbenzodichloridmonobromid 37,5 % 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzotrichlorid 40,2 % 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzodichloridmonobromid 12,8 % andere Produkte.

Bei einer Reinheit des eingesetzten Benzotrichlorid von 95 % entspricht das einer Selektivität von 82,8 % bezogen auf das Zielmolekül 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluor- benzoesäure in Beispiel 6.

Beispiel 6

Es werden 50 g eines Gemisches von

3,5 % 2,4-Dichlor-5-fluorbenzodichloridmonobromid 2,2 % 2,4-Dichlor-5-fluorbenzotrichlorid 40,2 % 2,4-Dichlor-5-fluorbenzodichloridmonobromid

37,7 % 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzotrichlorid

und 2,2 g FeCl 3 (10 Mol-%) in einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler, Tropftrichter und Gasausleitungsvorrichtung vorgelegt. Man erwärmt auf 110°C und tropft langsam 5 g (0,27 Mol) Wasser in die Reaktionslösung. Unter zügiger Gasentwicklung beginnt die Säure auszufallen. Man läßt 1 Stunde bei 110°C nachrühren, kühlt ab, versetzt mit ca. 100 ml Wasser, saugt ab, wäscht mit Wasser neutral, trocknet bei 80°C/20 mbar und erhält 36,8 g eines Produktgemisches, das ca. 80 % 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzosäure und ca. 7 % 2,4-Dichlor-5-fluor- benzoesäure enthält. Fp. 169° bis 170°C.

Beispiel 7

Es werden 36 g des Säuregemisches aus Beispiel 6 und 140 ml Thionylchlorid in einem Dreihalskolben mit Rührer, Kühler, Thermometer und Gasausleitungsvor¬ richtung vorgelegt und langsam auf RF erwärmt. Ab ca. 50°C beginnt eine zügige Gasentwicklung und es entsteht aus der Suspension eine klare Lösung. Man läßt 1 Stunde bei RF nachreagieren, kühlt ab, destilliert und erhält 30 g eines Säure¬ chloridgemisches, das

90,4 % 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzoylchlorid und

6,9 % 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoylchlorid enthält. (Kp. 0 Λ 85° bis 90°C)

Beispiel 8

Es werden 600 ml In NaOH in einem Dreihalskolben mit Rührer, Thermometer und Tropftrichter vorgelegt und 70 g 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzoylchlorid (Rohprodukt aus Beispiel 2) innerhalb von 15 Minuten bei RT in die In NaOH zugegeben. Bei geringer exothermer Reaktion (bis 32°C) ist die Verseifung nach 1 Stunde beendet. Man filtriert einen geringen braunen Niederschlag ab und fällt die Säure mit 10%iger HCI aus. Die Säure wird wie in Beispiel 6 isoliert (58 g) und analog Beispiel 7 in das Säurechlorid überführt. Man erhält 51 g 3-Brom-2,4- dichlor-5-fluorbenzoylchlorid mit einer Reinheit nach GC von 99 %. Bei einer Reinheit des eingesetzten Rohproduktes von 94 % entspricht das einer Ausbeute von 83 % der Theorie (Sdp. 85°C/0,1 mbar).

Beispiel 9

Es werden 5 g 2,4-Dichlor-5-fluorbenzoylchlorid und 0,2 g A1C1 3 (4 Mol-%) in einem Dreihalskolben mit Rührer, Rückflußkühler, Gasein- und Gasausleitungsvor- richtung vorgelegt und bei RT 4 g Brom zugegeben. Die Reaktionsmischung wird auf ca. 150°C erwärmt und aus einer Chlorbombe 1,5 g Cl 2 eingeleitet. Man läßt ca. 30 Minuten nachrühren und arbeitet wie in Beispiel 1 die Reaktionslösung auf. Nach GC/MS wurden nachgewiesen:

82 % Edukt 7,5 % 2,3 ) 4-Trichlor-5-fluorbenzoylchlorid

8,2 % 3-Brom-2,4-dichlor-5-fluorbenzoylchlorid.

Beispiele 10 und 11

Wird analog wie in Beispiel 9 verfahren, jedoch mit Fe-Spänen bzw. A1C1 3 als Katalysator und ohne Verwendung von Chlor, findet kein Umsatz statt.

Beispiel 12

Es werden 25 g (0,2 mol) Nitrobenzol und 0,5 g A1C1 3 bei 80°C vorgelegt und innerhalb ca. 2 Stunden unter Bedingungen wie in Beispiel 1 bromiert. Man erhält 33 g 3-Bromnitrobenzol. Bei einem Umsatz von 89 %, bezogen auf Nitrobenzol, entspricht das einer Selektivität von 92 % und einer Ausbeute von 82 %.

Beispiel 13

Es wird wie in Beispiel 1 gearbeitet, jedoch werden 10,008 kg (35,42 mol) 2,4- Dichlor-5-fluorbenzotrichlorid, 194 g Aluminiumchlorid zusammen mit 5,066 kg Brom vorgelegt und bei 20°C beginnend innerhalb von 6 Stunden 1,863 kg Chlor eingeleitet, wobei die Temperatur durch Kühlung auf ca. 30 bis 40°C gehalten wird. Man treibt überschüssiges Halogen mit Stickstoff aus und erhält 12,137 kg eines Rohprodukts mit einer Reinheit von 92 % an 3-Brom-2,4-dichlor-5- fluorbenzotrichlorid, das direkt in die unter Beispiel 2 beschriebene partielle Hydrolyse zum Säurechlorid eingesetzt werden kann.




 
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