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Title:
PROCESSING MACHINE, WORKPIECE TABLE AND METHOD FOR PROCESSING A WORKPIECE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/280635
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a processing machine (10), more particularly a long folding machine, for processing a workpiece (12) made of flat material such as metal sheet, comprising: a workpiece table (14), which defines a support surface (16) onto which the workpiece (12) can be at least partly laid during the processing; and at least one processing unit (18) for processing the workpiece (12). The workpiece table (14) comprises at least one table assembly (20), which has a main plate (22) and a pivoting plate (24), wherein the main plate (22) and the pivoting plate (24) define respective portions of the support surface (16), and wherein the pivoting plate (24) is mounted for pivoting relative to the main plate (22), such that a pivoting movement of the pivoting plate (44) for turning the workpiece (12) can be produced. The invention also relates to a workpiece table and to a method for processing a workpiece made of flat material.

Inventors:
DUSCHER NIKOLAUS FRANZ (AT)
Application Number:
PCT/EP2022/067725
Publication Date:
January 12, 2023
Filing Date:
June 28, 2022
Export Citation:
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Assignee:
EVOBEND GMBH (DE)
International Classes:
B21D43/14; B21D5/04; B21D43/00
Domestic Patent References:
WO2014206817A12014-12-31
Foreign References:
CN110303077A2019-10-08
EP3778048A12021-02-17
EP2014381B12012-11-07
DE19901797A12000-07-27
DE102018000344B32019-05-23
Other References:
JORNSSWISS: "Fassadenprofil produziert mit Jorns Handling System JHS", 25 January 2019 (2019-01-25), XP055969839, Retrieved from the Internet [retrieved on 20221011]
VARIOBEND BY ASCO MACHINES: "Variobend Doppelbieter Wendevorrichtung", 21 December 2018 (2018-12-21), XP055969849, Retrieved from the Internet [retrieved on 20221011]
Attorney, Agent or Firm:
WEICKERT, Jonas (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Bearbeitungsmaschine (10), insbesondere Langabkantm aschine, zur Bearbeitung eines Werkstücks (12) aus Flachmaterial wie beispielsweise Blech, umfassend: einen Werkstücktisch (14), der eine Auflagefläche (16) definiert, auf die das Werk stück (12) bei der Bearbeitung wenigstens abschnittsweise auflegbar ist; und zumindest eine Bearbeitungseinheit (18) zur Bearbeitung des Werkstücks (12) in einem auf die Auflagefläche aufgelegten Zustand des Werkstücks (12); wobei der Werkstücktisch (14) zumindest eine Tischbaugruppe (20) umfasst, die eine Grundplatte (22) und eine Schwenkplatte (24) aufweist, wobei die Grundplatte (22) und die Schwenkplatte (24) jeweils einen Abschnitt der Auflagefläche (16) definieren, und wobei die Schwenkplatte (24) relativ zu der Grundplatte (22) derart schwenkbar gelagert ist, dass eine Schwenkbewegung der Schwenkplatte (44) für ein Wenden des Werkstücks (12) erzeugbar ist.

2. Bearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 1, ferner umfassend einen Aufnahmebe reich (26), in dem das Werkstück (12) bei der Bearbeitung wenigstens abschnittsweise ange ordnet und/oder anordenbar ist, wobei die Schwenkplatte (24) für das Wenden außerhalb des Aufnahmebereichs (26) angeordnet und/oder anordenbar ist.

3. Bearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Bearbeitungseinheit (18) dazu eingerichtet ist, einen umzubiegenden Abschnitt (28) des Werkstücks (12) relativ zu einem eingespannten Abschnitt (30) des Werkstücks (12) um eine Biegeachse (32) umzu biegen, und wobei die Schwenkbewegung der Schwenkplatte (24) durch zumindest eine Schwenkachse (33) definiert ist, die parallel zu der Biegeachse (32) angeordnet ist.

4. Bearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Tischbaugruppe (20) eine Halteeinheit (34) aufweist, die dazu eingerichtet ist, das Werkstück (12) für das Wenden relativ zu der Schwenkplatte (24) ortsfest zu halten, sodass das Werk stück (12) in einem gehaltenen Zustand einer Bewegung der Schwenkplatte (24) folgt.

5. Bearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 4, wobei die Halteeinheit (34) dazu einge richtet ist, das Werkstück (12) mittels Unterdrucks zu halten.

6. Bearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 4 oder 5, wobei die Halteeinheit (34) zumindest ein relativ zur Schwenkplatte (24) bewegbares Halteelement (36) umfasst, das dazu eingerichtet ist, das Werkstück (12) wahlweise an der Schwenkplatte (24) festzuklem men und freizugeben.

7. Bearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Bewegungsvorrichtung (38), die dazu eingerichtet ist, die Schwenkbewe gung der Schwenkplatte (24) automatisiert zu erzeugen.

8. Bearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 7, wobei die Bewegungsvorrichtung (38) einen separaten Antrieb (40) für die Schwenkplatte (24) umfasst.

9. Bearbeitungsmaschine (10) nach Anspruch 7 oder 8, wobei die Bewegungsvorrich tung (238) eine Kraftübertragung (242) umfasst, die dazu eingerichtet ist, eine Betätigungs kraft zur Erzeugung der Schwenkbewegung von einem Ort, der von der Schwenkplatte (24) beabstandet ist, zu der Schwenkplatte (24) zu übertragen.

10. Bearbeitungsmaschine (10) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei die Bewe gungsvorrichtung (38) zumindest einen Kraftwandler (244) aufweist, der eine erzeugte Betä tigungskraft in eine zum Erzeugen der Schwenkbewegung erforderliche Kraft wandelt.

11. Bearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Bearbeitungseinheit (18) dazu eingerichtet ist, eine Betätigungskraft bereitzustellen, um die Schwenkbewegung zu erzeugen.

12. Bearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Schwenkplatte (24) ausgehend von einem unverschwenkten Zustand um wenigstens 90 Grad, vorzugsweise um wenigstens 120 Grad und insbesondere um 180 Grad schwenkbar ist.

13. Bearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in einem maximal verschwenden Zustand der Schwenkplatte (24) ein Spalt (46) zwischen der Schwenkplatte (24) und der Grundplatte (22) verbleibt, insbesondere ein Spalt mit einer Dicke von wenigstens 3 mm, vorzugsweise von wenigstens 4 mm und besonders bevorzugt von wenigstens 5 mm.

14. Bearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Tischbaugruppe (20) zumindest ein Koppelgelenk (148) umfasst, das die Schwenkplatte (24) schwenkbar an die Grundplatte (22) ankoppelt und das eine Bewegungsbahn der Schwenk platte (24) definiert, die von einer Kreisbahn abweicht.

15. Bearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend ein Maschinengestell (50), wobei die Tischbaugruppe (20) relativ zu dem Maschi nengestell (50) linear bewegbar ist.

16. Bearbeitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, ferner umfassend eine Handhabvorrichtung (52), die dazu eingerichtet ist, das Werkstück (12) zur Handhabung vor, während und/oder nach der Bearbeitung relativ zu der Tischbaugruppe (20) zu bewegen und das Werkstück (12) bedarfsweise zu fixieren, wobei die Handhabvor richtung (52) zumindest ein Handhabelement (54) aufweist, das dazu eingerichtet ist, mecha nisch auf das Werkstück (12) einzuwirken, um dieses vor dem Wenden auf die Schwenkplatte (24) vorzuschieben.

17. Werkstücktisch (14) für eine Bearbeitungsmaschine (10), insbesondere für eine Bear beitungsmaschine (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Werkstücktisch (14) eine Auflagefläche definiert, auf die ein Werkstück (12) bei einer Bearbeitung derart auflegbar ist, dass das Werkstück (12) wenigstens abschnitts weise auf der Auflagefläche aufliegt, umfassend eine Tischbaugruppe (20), die eine Grundplatte (22) und eine Schwenk platte (24) aufweist, wobei die Grundplatte (22) und die Schwenkplatte (24) jeweils einen Abschnitt der Auflagefläche definieren, und wobei die Schwenkplatte (24) relativ zu der Grundplatte (22), insbesondere automatisiert, derart schwenkbar ist, dass eine Schwenkbe wegung für ein Wenden des Werkstücks (12) erzeugbar ist.

18. Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstücks (12) aus Flachmaterial wie beispielswei se Blech mit einer Bearbeitungsmaschine (10), insbesondere mit einer Bearbeitungsmaschi ne (10) nach einem Ansprüche 1 bis 16, wobei die Bearbeitungsmaschine (10) einen Werkstücktisch (14) umfasst, der eine Auflagefläche (16) definiert, auf die das Werkstück (12) bei der Bearbeitung wenigstens abschnittsweise auflegbar ist, wobei die Bearbeitungsma schine (10) ferner zumindest eine Bearbeitungseinheit zur Bearbeitung des Werkstücks (12) umfasst, und wobei der Werkstücktisch (14) zumindest eine Tischbaugruppe (20) umfasst, die eine Grundplatte (22) und eine Schwenkplatte (24) aufweist, wobei die Grundplatte (22) und die Schwenkplatte (24) jeweils einen Abschnitt der Auflagefläche (16) definieren, und wobei die Schwenkplatte (24) relativ zu der Grundplatte (22) schwenkbar gelagert ist, wobei das Verfahren umfasst:

Auflegen des Werkstücks (12) auf die Auflagefläche (16);

Bearbeiten des Werkstücks (12); Erzeugen einer Schwenkbewegung der Schwenkplatte (24), um das Werkstück (12) zu wenden; und

Bearbeiten des gewendeten Werkstücks (12).

19. Verfahren nach Anspruch 18, ferner umfassend:

Vorschieben des Werkstücks (12) auf die Schwenkplatte (24) derart, dass das Werk stück (12) vollständig von der Grundplatte (22) heruntergeschoben ist, ehe die Schwenkbe wegung zum Wenden des Werkstücks (12) erzeugt wird.

Description:
Bearbeitungsmaschine, Werkstücktisch und Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstücks

Die Erfindung betrifft eine Bearbeitungsmaschine, insbesondere eine Blechbearbeitungsma schine, einen Werkstücktisch und ein Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstücks.

Aus dem Stand der Technik sind verschiedene Bearbeitungsmaschinen zur Bearbeitung von Werkstücken aus Flachmaterial wie beispielsweise aus Blech bekannt. Solche Bearbeitungs maschinen können beispielsweise zur umformenden und/oder trennenden Bearbeitung vorgesehen sein. Lediglich beispielsweise seien Biegemaschinen, Pressen und Stanzen genannt.

Zur Fertigung von Profilen werden häufig sogenannte Langabkantmaschinen eingesetzt. Dabei kann es sich um sogenannte Schwenkbiegemaschinen handeln, die ein zwischen Biegewangen gehaltenes Werkstück durch kontrolliertes Schwenken eines Bearbeitungs werkzeugs um eine Biegeachse umbiegen können. Derartige Maschinen sind beispielsweise aus EP 2 014 381 B1 oder aus DE 199 01 797 A1 bekannt.

DE 10 2018 000344 B3 offenbart des Weiteren eine Biegemaschine, die über ähnlich aufge- baute Klemmwangen aber einen anderen Biegemechanismus verfügt. Auf den Klemmwan gen sind dabei linear bewegbare Basiselemente angeordnet. Auf den Basiselementen sind wiederum Biegewerkzeuge angebracht, die relativ zu den Basiselementen linear bewegbar sind. Durch Überlagerung zweier Linearbewegungen können dabei Bewegungskurven des Biegewerkzeugs frei angepasst und präzise abgefahren werden.

Je nach Zielgeometrie des bearbeiteten Werkstücks kann es im Bearbeitungsprozess erfor derlich sein, das Werkstück zu wenden, also seine Unterseite nach oben und seine Oberseite nach unten zu drehen. In vielen Fällen wird dies manuell vom Bediener der Maschine durch geführt, was jedoch zeitaufwändig ist und Bedienfehler provozieren kann.

Zudem sind verschiedene Wendevorrichtungen bekannt, mittels derer Werkstücke automati siert gewendet werden können. Eine erste bekannte Wendevorrichtung ist als separate Ma schine ausgebildet, die einer Werkstückaufnahme einer Langabkantm aschine gegenüber angeordnet ist. Eine derartige Wendevorrichtung wird beispielsweise von der Firma Jorns eingesetzt, wie etwa in einem Video zu sehen ist, das unter https://www.youtube.com/watch?v=0PcxtS-9smA abrufbar ist. Die Langabkantmaschine verfügt dabei über einen Werkstücktisch, der aus einem Aufnahmebereich, innerhalb dessen das zu bearbeitende Werkstück beim Biegen angeordnet ist, zwischen den Biegewangen herausfahrbar ist. Durch das Herausfahren des Werkstücktisches wird das Werkstück auf die Wendevorrichtung zu bewegt. Das Werkstück liegt dann vollständig vor den Klemmwangen und kann mittels Greifern der Wendevorrichtung aufgenommen werden. Anschließend wird das Werkstück gewendet und wieder auf den ausgefahrenen Werkstücktisch abgelegt. Nach dem Wenden liegt die vorherige Oberseite unten und die vorherige Unterseite oben. Danach kann der Werkstücktisch zurückgefahren werden, sodass das Werkstück zur weiteren Bear beitung wieder im Aufnahmebereich angeordnet ist.

Eine weitere bekannte Wendevorrichtung ist in eine Langabkantmaschine integriert. Greifer und/oder Saugnäpfe sind dabei an einem oberen Biegewerkzeug angeordnet, das wiederum an einer oberen Klemmwange angebracht ist. Ein Beispiel einer kommerziell erhältlichen Wendevorrichtung dieser Bauart ist die sogenannte „Blechwende-Einheit“ der Firma Thal mann, deren Funktionsweise aus einem Video ersichtlich ist, das unter https://www.youtube.com/watch?v=xQluWyKwc6A abrufbar ist. Auch bei dieser Variante kommt ein ausfahrbarer Werkstücktisch zum Einsatz. Im ausgefahrenen Zustand befindet sich das Werkstück vollständig außerhalb des Aufnahmebereichs. Zum Wenden des Werk stücks wird das Biegewerkzeug nach vorne geschwenkt, sodass die daran angebrachten Greifer mit der Werkstückoberseite in Kontakt kommen. Die Oberseite wird gegriffen und das Werkstück wird zusammen mit dem Biegewerkzeug zurückgeschwenkt, wodurch das Werk stück bereits um mehr als 90 Grad in einen teilgewendeten Zustand gedreht wird. Anschlie ßend wird das Werkstück freigegeben und gleitet aus dem teilgewendeten Zustand zurück auf den Werkstücktisch. Da im teilgewendeten Zustand die vorherige Oberseite bereits nach unten zeigt, fällt das Werkstück dabei auf die vorherige Oberseite, die folglich die neue Un terseite bildet. Das Werkstück kommt vollständig gewendet auf dem Werkstücktisch zum Liegen. Daraufhin kann der Werkstücktisch wieder zurückgezogen werden.

Aus dem Stand der Technik ist zudem eine Wendevorrichtung bekannt, die innerhalb des Aufnahmebereichs einer Langabkantmaschine angeordnet ist. Die Firma ASCO setzt eine solche Wendevorrichtung ein, was in einem Video zu sehen ist, das unter https://www.youtube.com/watch?v=IJtcBh_UJA abrufbar ist. Greifer der Wendevorrichtung sind dabei innerhalb des Aufnahmeraums angeordnet und treten zwischen Tischbaugruppen hervor. Zum Wenden wird eine obere Klemmwange nach oben geschwenkt, um Raum im Inneren der Maschine zu schaffen. Das Wenden erfolgt dann im hierdurch vergrößerten Aufnahmeraum durch geeignetes Bewegen der Greifer.

Je nach verwendeter Wendevorrichtung kann ein Wenden erschwert sein, wenn ein beson ders großes Werkstück verwendet wird. Außerdem kann es Vorkommen, dass Kanten des Werkstücks verbogen werden, wenn dieses freigegeben wird, bevor es vollständig abgelegt ist. Es existieren daher Einschränkungen für bestimmte Werkstücke und bestimmte Werk stückgeometrien, die ein Wenden erschweren oder verunmöglichen können.

Obwohl verschiedene Varianten von Wendevorrichtungen existieren, besteht daher ausge hend vom Stand der Technik nach wie vor ein Bedarf für eine Möglichkeit, ein Werkstück möglichst kontrolliert, beschädigungsfrei und zuverlässig wenden zu können.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Bearbeitungsmaschine, einen Werk stücktisch und ein Verfahren gemäß den unabhängigen Ansprüchen. Weiterbildungen sind den abhängigen Ansprüchen zu entnehmen.

Erfindungsgemäß kann eine Bearbeitungsmaschine zur Bearbeitung eines Werkstücks aus Flachmaterial einen Werkstücktisch umfassen, der eine Auflagefläche definiert, auf die das Werkstück bei der Bearbeitung wenigstens abschnittsweise auflegbar ist. Außerdem kann die Bearbeitungsmaschine eine Bearbeitungseinheit zur Bearbeitung des Werkstücks umfassen. Die Bearbeitung kann in einem auf die Auflagefläche aufgelegten Zustand des Werkstücks erfolgen. Der Werkstücktisch kann zumindest eine Tischbaugruppe umfassen, die eine Grundplatte und eine Schwenkplatte aufweist, wobei die Grundplatte und die Schwenkplatte jeweils einen Abschnitt der Auflagefläche definieren, und wobei die Schwenkplatte relativ zu der Grundplatte derart schwenkbar gelagert ist, dass eine Schwenkbewegung der Schwenk platte für ein Wenden des Werkstücks erzeugbar ist.

Ferner kann erfindungsgemäß ein Werkstücktisch für eine Bearbeitungsmaschine eine Auf lagefläche definieren, auf die ein Werkstück bei einer Bearbeitung derart auflegbar ist, dass das Werkstück wenigstens abschnittsweise auf der Auflagefläche aufliegt. Der Werkstück tisch kann eine Tischbaugruppe umfassen, die eine Grundplatte und eine Schwenkplatte aufweist, wobei die Grundplatte und die Schwenkplatte jeweils einen Abschnitt der Auflage fläche definieren, und wobei die Schwenkplatte relativ zu der Grundplatte, insbesondere automatisiert, derart schwenkbar ist, dass eine Schwenkbewegung für ein Wenden des Werkstücks erzeugbar ist. Der Werkstücktisch kann ein Werkstücktisch für eine erfindungs gemäße Bearbeitungsmaschine sein.

Die Erfindung kann zudem ein Verfahren zur Bearbeitung eines Werkstücks aus Flachmateri al mit einer Bearbeitungsmaschine betreffen. Die Bearbeitungsmaschine umfasst dabei einen Werkstücktisch, der eine Auflagefläche definiert, auf die das Werkstück bei der Bearbeitung wenigstens abschnittsweise auflegbar ist, wobei die Bearbeitungsmaschine ferner zumindest eine Bearbeitungseinheit zur Bearbeitung des Werkstücks umfasst, und wobei der Werk- stücktisch zumindest eine Tischbaugruppe umfasst, die eine Grundplatte und eine Schwenk platte aufweist, wobei die Grundplatte und die Schwenkplatte jeweils einen Abschnitt der Auflagefläche definieren, und wobei die Schwenkplatte relativ zu der Grundplatte schwenk bar gelagert ist. Das Verfahren kann ein Auflegen des Werkstücks auf die Auflagefläche umfassen. Zudem kann das Verfahren ein Bearbeiten des Werkstücks umfassen. Außerdem kann das Verfahren ein Erzeugen einer Schwenkbewegung der Schwenkplatte umfassen, um das Werkstück zu wenden. Das Verfahren kann zudem ein Bearbeiten des gewendeten Werkstücks umfassen. Insbesondere wird das Verfahren mit einer erfindungsgemäßen Bear beitungsmaschine und/oder mit einem erfindungsgemäßen Werkstücktisch durchgeführt.

Die erfindungsgemäßen Merkmale gestatten es, ein Werkstück kontrolliert wenden zu kön nen. Beschädigungen beim Wenden können vermieden werden. Ein Wenden kann sehr zuverlässig durchgeführt werden. Durch das Wenden des Werkzeugs mittels einer Schwenk platte, die Teil einer Tischbaugruppe ist, können Einschränkungen für Wendevorgänge weit gehend vermieden werden. Zudem kann ein Wenden äußerst zeiteffizient erfolgen. Ein Wenden kann zudem in nahezu sämtlichen Stadien der Werkstückbearbeitung und/oder für ganz unterschiedliche Werkstückgeometrien erfolgen.

Das Flachmaterial kann Blech, konkret etwa ein Metallblech, sein, es kann sich aber auch um ein anderes, insbesondere plastisch umformbares, Material handeln. Die Bearbeitungsma schine kann eine Blechbearbeitungsmaschine sein. In einer Ausführungsform der Erfindung ist die Bearbeitungsmaschine eine Biegemaschine, insbesondere eine Langabkantm aschine. Bei der Biegemaschine kann es sich beispielsweise um einen Einfachbieger oder einen Doppelbieger handeln. In anderen Ausführungsformen kann die Bearbeitungsmaschine auch eine Presse, eine Stanze, eine Biegemaschine oder dergleichen sein. Generell ist die Erfin dung mit Bearbeitungsmaschinen verwendbar, bei denen ein Werkstücktisch verwendbar ist und/oder verwendet wird, wie er hierin beschrieben ist. Die Erfindung erstreckt sich grund sätzlich auf Maschinen wie insbesondere Zwei-Ständer-Maschinen, bei denen der Werk stücktisch sich zu einer Rückseite der Maschine erstrecken kann bzw. bei denen der Werkstücktisch über eine gesamte Biegelänge von zwei gegenüberliegenden Seiten her, also von vorne und von hinten, zugänglich ist. Die Wendevorrichtung kann dann auf der Rückseite angeordnet sein. In anderen Worten kann von einer Seite aus betrachtet, von der die Ma schine beschickt werden kann, die Schwenkplatte hinter der Grundplatte angeordnet sein.

Ein Wenden des Werkstücks kann dann beispielsweise hinter dem Bearbeitungswerkzeug erfolgen.

Das Werkstück kann in einer Einspannebene einspannbar sein. Die Einspannebene kann durch die Auflagefläche definiert sein. Die Grundplatte und/oder die Schwenkplatte können eine zumindest im Wesentlichen geschlossene Oberfläche aufweisen. Die Grundplatte und/oder die Schwenkplatte können die Auflagefläche auch anderweitig definieren, bei spielsweise durch Bereitstellen geeigneter Auflagepunkte. Zum Beispiel kann die Grundplatte und/oder die Schwenkplatte zumindest abschnittsweise gitterartig, rostartig, netzartig, ge locht, gerippt, genoppt etc. ausgebildet sein. Der Begriff „Platte“ kann im Rahmen dieser Offenbarung vornehmlich funktional zu verstehen sein.

Die Bearbeitungsmaschine und/oder der Werkstücktisch kann mehrere Tischbaugruppen umfassen, die gemeinsam die Auflagefläche definieren. Die Bearbeitungsmaschine und/oder der Werkstücktisch kann unterschiedliche Tischbaugruppen umfassen. Beispielsweise kön nen zumindest eine Tisch baugruppe mit einer Schwenkplatte und zumindest eine weitere Tischbaugruppe ohne Schwenkplatte vorgesehen sein. Die Tischbaugruppe oder die Tisch baugruppen kann/können funktional einen Tisch ausbilden, auf den das Werkstück auflegbar ist.

Das Wenden des Werkstücks erfolgt insbesondere derart, dass eine Seite des Werkstücks, die vor dem Wenden eine auf der Auflagefläche liegende Unterseite darstellt, nach dem Wenden eine von der Auflagefläche weg gerichtete Oberseite darstellt. Anders ausgedrückt kann das Wenden von einem Drehen zu unterscheiden sein, bei dem eine Orientierung des Werkstücks geändert wird, seine Oberseite aber erhalten bleibt. Das Wenden kann um eine Achse herum erfolgen, die in einer Haupterstreckungsebene des Werkstücks liegt. Die Schwenkbewegung erfolgt insbesondere aus einer Ebene heraus, die durch die Auflageflä che definiert ist.

In einigen Ausführungsformen kann die Bearbeitungsmaschine und/oder der Werkstücktisch und/oder die Tischbaugruppe eine Dreheinheit umfassen, mittels derer das Werkstück ge dreht werden kann. Entsprechend kann das erfindungsgemäße Verfahren einen Schritt um fassen, in dem das Werkstück gedreht wird. Das Drehen kann unabhängig vom Wenden erfolgen. Das Drehen erfolgt beispielsweise um eine Achse, die zumindest im Wesentlichen senkrecht zur Haupterstreckungsebene des Werkstücks steht.

Der Werkstücktisch kann als Modul ausgebildet sein. Ein modularer Werkstücktisch kann für unterschiedliche Maschinentypen einsetzbar sein. Alternativ kann der Werkstücktisch mit anderen Komponenten der Bearbeitungsmaschine integriert sein.

Die Bearbeitungsmaschine und/oder der Werkstücktisch umfasst vorzugsweise eine Steuer einheit, die dazu eingerichtet ist, unterschiedliche Komponenten anzusteuern und so bei spielsweise eine teilautomatisierte oder automatisierte Steuerung zu implementieren. Insbesondere wenn der Werkstücktisch modular ausgebildet ist, kann dieser über eine eige ne Steuereinheit verfügen, die mit einer Steuereinheit der Bearbeitungsmaschine verbindbar und/oder dazu eingerichtet ist, mit dieser Daten auszutauschen und beispielsweise Befehle von dieser zu empfangen.

Insbesondere dann, wenn die Bearbeitungsmaschine als Langabkantmaschine ausgebildet ist, umfasst sie vorzugsweise eine erste Klemmwange und/oder eine zweite Klemmwange.

Die Klemmwangen können plattenartig und/oder plattenförmig ausgebildet sein. Die Klemm wangen können von einem Biegebereich weg geneigt sein und einen spitz zulaufenden Aufnahmebereich definieren. Im eingespannten Zustand liegt dann beispielsweise ein einge spannter Abschnitt des Werkstücks im Aufnahmebereich auf der Auflagefläche auf. Ein um zubiegender Abschnitt des Werkstücks kann zwischen den Klemmwangen aus dem Aufnahmeraum vorstehen. Beim Umbiegen des umzubiegenden Abschnitts um eine Bie geachse wird dieser relativ zu den Klemmwangen geschwenkt. Die Klemmwangen definieren dabei vorzugsweise die Biegeachse.

Die Bearbeitungseinheit umfasst insbesondere ein Bearbeitungswerkzeug, das relativ zu dem Werkstücktisch bewegbar ist. Die Bearbeitungseinheit kann an einer Klemmwange angeord net sein. Hierdurch kann beispielsweise für den Fall einer Langabkantmaschine ein Biegen dadurch erfolgen, dass die Biegeeinheit ihr Bearbeitungswerkzeug auf das Werkstück zu bewegt und/oder eine Zugkraft auf das Werkstück ausübt.

Beschränkungen aufgrund beengter Platzverhältnisse bei einem Wenden können insbeson dere dann vermieden und/oder ein hoher Grad an Freiheit hinsichtlich zu wendender Werk stückgeometrien kann insbesondere dann erzielt werden, wenn die Bearbeitungsmaschine einen Aufnahmebereich umfasst, in dem das Werkstück bei der Bearbeitung wenigstens abschnittsweise angeordnet und/oder anordenbar ist, wobei die Schwenkplatte für das Wen den außerhalb des Aufnahmebereichs angeordnet und/oder anordenbar ist. Der Aufnahme bereich kann vom Bearbeitungswerkzeug aus betrachtet hinter den erwähnten Klemmwangen angeordnet sein. Die erwähnten Klemmwangen können einen Zugang zum Aufnahmebereich freigeben, beispielsweise dann, wenn diese voneinander weg bewegt werden. Das Wenden kann auf den Aufnahmebereich zu erfolgen. Das Wenden erfolgt vor zugsweise vollständig außerhalb des Aufnahmebereichs. Es versteht sich, dass je nach Auf bau der Maschine die Schwenkplatte vor oder hinter dem Aufnahmebereich angeordnet sein kann. Die Angaben „vor“ und „hinter“ können sich hierbei auf eine Vorderseite der Maschine beziehen. Diese kann durch eine Seite definiert sein, von der in einem Normalbetrieb eine Beschickung erfolgt, und/oder durch eine Seite, an der sich beim Biegen der umzubiegende Abschnitt des Werkstücks befindet. In einer Ausführungsform ist die Bearbeitungseinheit dazu eingerichtet, einen umzubiegen den Abschnitt des Werkstücks relativ zu einem eingespannten Abschnitt des Werkstücks um eine Biegeachse umzubiegen. Die Schwenkbewegung der Schwenkplatte kann durch zu mindest eine Schwenkachse definiert sein, die zumindest im Wesentlichen parallel zu der Biegeachse angeordnet ist. Hierdurch kann eine hohe Effizienz erzielt werden, etwa weil keine unnötig umfangreichen zusätzlichen Bewegungen des Werkstücks erforderlich sind, wenn dieses zwischen Biegevorgängen gewendet wird. Die Biegeachse befindet sich vor zugsweise in einem Nahbereich einer von der Auflagefläche definierten Ebene. Der Nahbe reich kann beispielsweise ein Bereich sein, dessen beinhaltete Punkte höchstens 5 cm, vorzugsweise höchstens 2 cm und besonders bevorzugt höchstens 1 cm von besagter Ebe ne entfernt sind. Ist die Schwenkbewegung der Schwenkplatte durch eine bestimmte Bewe gungsbahn beschrieben, die insbesondere von einer Kreisbahn abweicht, kann die Bewegungsbahn in einer Ebene verlaufen, die senkrecht zur Biegeachse steht.

Ein beschädigungsfreies und kontrolliertes Wenden kann insbesondere dann erzielt werden, wenn die Tischbaugruppe eine Halteeinheit aufweist, die dazu eingerichtet ist, das Werkstück für das Wenden relativ zu der Schwenkplatte ortsfest zu halten, sodass das Werkstück in einem gehaltenen Zustand einer Bewegung der Schwenkplatte folgt. Ebenso kann dies ins besondere dann erzielt werden, wenn beim erfindungsgemäßen Verfahren das Werkstück beim Wenden ortsfest zur Schwenkplatte gehalten wird. Die Halteeinheit kann zumindest ein Halteelement aufweisen. Das Halteelement kann Teil der Schwenkplatte sein. Vorzugsweise ist das Halteelement dazu eingerichtet, in einem Haltezustand eine Haltekraft auf das Werk stück auszuüben, beispielsweise eine mechanische und/oder hydraulische und/oder magne tische und/oder pneumatische Haltekraft.

Die Halteeinheit kann über zumindest einen ansteuerbaren Antrieb verfügen. Der Antrieb der Halteeinheit kann pneumatisch und/oder hydraulisch und/oder elektrisch sein. In einigen Ausführungsformen handelt es sich bei dem Antrieb um einen Gewindespindelantrieb. Die Halteeinheit kann ferner über eine Kraftübertragung verfügen, mittels derer eine Betäti gungskraft vom Antrieb zu zumindest einem Halteelement übertragbar ist, wie beispielsweise eine Kettenübertragung und/oder einen Bowdenzug und/oder ein Gestänge und/oder einen Riemen und/oder ein Getriebe.

Die Halteeinheit kann dazu eingerichtet ist, das Werkstück mittels Unterdrucks zu halten. Beispielsweise kann die Halteeinheit einen oder mehrere Sauggreifer und/oder Saufnäpfe umfassen. Es kann eine Unterdruckleitung vorgesehen sein, die durch die Grundplatte bis zur Schwenkplatte verläuft und die beispielsweise mit einer Unterdruckerzeugungseinrichtung wie etwa einer Vakuumpumpe verbunden ist, vorzugsweise über zumindest ein geeignet ansteuerbares Absperrventil. Die Unterdruckerzeugungseinrichtung kann an einem Gestell der Tischbaugruppe und/oder der Biegemaschine angebracht und/oder Teil derselben sein.

In anderen Ausführungsformen können ein oder mehrere Unterdruckerzeuger in der Schwenkplatte vorgesehen sein, wie beispielsweise mechanisch und/oder hydraulisch betä tigte Sauggreifer.

Alternativ oder zusätzlich kann die Halteeinheit dazu eingerichtet sein, das Werkstück magne tisch zu halten. Beispielsweise kann die Halteeinheit und/oder die Schwenkplatte zumindest ein schaltbares Magnetelement, etwa einen Elektromagneten, umfassen, das zwischen einem Haltezustand und einem Freigabezustand schaltbar ist.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Halteeinheit zumindest ein relativ zur Schwenk platte bewegbares Halteelement, das dazu eingerichtet ist, das Werkstück wahlweise an der Schwenkplatte festzuklemmen und freizugeben. Das relativ zur Schwenkplatte bewegbare Halteelement kann beispielsweise eine Halteklaue sein, die zum Festklemmen auf das Werk stück zu schwenkbar ist. Es können mehrere Halteelemente vorgesehen sein, die kollektiv und/oder einzeln bewegbar sein können, beispielsweise, um je nach Geometrie des Werk stücks dieses gezielt in bestimmten Bereichen zu halten.

Insbesondere dann, wenn die Bearbeitungsmaschine und/oder der Werkstücktisch eine Bewegungsvorrichtung umfasst, die dazu eingerichtet ist, die Schwenkbewegung der Schwenkplatte automatisiert zu erzeugen, kann ein hoher Grad an Zuverlässigkeit und/oder Effizienz erzielt werden. Die Bewegungsvorrichtung kann in einigen Ausführungsformen die Schwenkbewegung aus einer Bewegung der Tischbaugruppe und/oder aus einer Bewegung des Bearbeitungswerkzeugs erzeugen. Die Bewegungsvorrichtung kann dazu eingerichtet sein, die Schwenkplatte gemäß einem vorgegebenen Bewegungsplan zu schwenken. Der Bewegungsplan kann beispielsweise einen Zielschwenkwinkel und/oder ein Geschwindig keitsprofil für eine zeitliche Schwenkwinkeländerung umfassen. Die Schwenkbewegung kann im Allgemeinen mittels zumindest eines Schwenkparameters parametrisiert sein. Der Schwenkparameter kann beispielsweise ein Winkel zwischen den Abschnitten der Auflage fläche sein, die die Grundplatte bzw. die Schwenkplatte definieren. Alternativ oder zusätzlich kann der Schwenkparameter eine Position entlang einer Schwenktrajektorie kennzeichnen. Der Bewegungsplan kann auf einem zeitlichen Verlauf des zumindest einen Schwenkparame ters beruhen. Es kann vorgebbar sein, wie weit und/oder wie schnell die Schwenkplatte relativ zur Grundplatte geschwenkt wird. Die Bewegungsvorrichtung kann einen separaten Antrieb für die Schwenkplatte umfassen, was sich beispielsweise bei einer modularen Ausgestaltung des Werkstücktisches als günstig herausgestellt hat. Der separate Antrieb kann von der Steuereinheit ansteuerbar sein. Der Antrieb kann pneumatisch und/oder hydraulisch und/oder elektrisch sein. Beispielsweise kann es sich um einen Elektromotor, einen Hydraulikzylinder, einen Linearsteller oder der gleichen handeln, bedarfsweise in Kombination mit einem geeigneten Getriebe. In einigen Ausführungsformen handelt es sich bei dem Antrieb um einen Gewindespindelantrieb. Die Bewegungsvorrichtung kann eine Kraftübertragung umfassen, die dazu eingerichtet ist, eine Betätigungskraft zur Erzeugung der Schwenkbewegung von einem Ort, der von der Schwenkplatte beabstandet ist, zu der Schwenkplatte zu übertragen. Die Kraftübertragung kann zum Beispiel eine Kette n ü be rtrag u n g und/oder einen Bowdenzug und/oder ein Gestän ge und/oder einen Riemen und/oder ein Getriebe und/oder eine Druckluftleitung und/oder eine Hydraulikleitung umfassen.

Gemäß einer Ausführungsform weist die Bewegungsvorrichtung zumindest einen Kraftwand ler auf, der eine erzeugte Betätigungskraft in eine zum Erzeugen der Schwenkbewegung erforderliche Kraft wandelt. Der Kraftwandler kann beispielsweise ein Hebel sein. Hierdurch kann eine Antriebskraft geeignet angepasst werden, wodurch nahezu beliebige Krafterzeuger verwendet werden können. Der Kraftwandler bewirkt dabei insbesondere eine Untersetzung oder eine Übersetzung einer eingeleiteten Kraft.

Eine gezielte Ausnutzung bereits vorhandener Antriebsleistung und ein damit verbundener geringer baulicher Mehraufwand sowie eine hohe Kosteneffizienz aufgrund multifunktionaler Komponenten können insbesondere dann erreicht werden, wenn die Bearbeitungseinheit und vorzugsweise das Bearbeitungswerkzeug dazu eingerichtet ist, eine Betätigungskraft bereitzustellen, um die Schwenkbewegung zu erzeugen. In einigen Ausführungsformen kann vorgesehen sein, dass eine Betätigungskraft der Bearbeitungseinheit und/oder eine Bewe gung des Bearbeitungswerkzeugs gezielt auf einen Krafteinleitabschnitt aufbringbar ist. Der Krafteinleitabschnitt kann Teil der Bewegungsvorrichtung sein. Durch Betätigen der Bearbei tungseinheit und/oder Bewegen des Bearbeitungswerkzeugs kann somit die Schwenkplatte geschwenkt werden. Beispielsweise kann hierfür die Bearbeitungseinheit in einen Betäti gungszustand gebracht werden, in dem eine Einwirkung auf den Krafteinleitabschnitt gezielt vorgenommen werden kann, etwa durch Positionieren des Bearbeitungswerkzeugs an dem Krafteinleitabschnitt. Das Bearbeitungswerkzeug kann dann eine Zugkraft und/oder eine Druckkraft auf den Krafteinleitabschnitt ausüben. Der Krafteinleitabschnitt kann auch über mehrere unterschiedliche Krafteinleitelemente verfügen, beispielsweise ein Krafteinleitele ment zum Bewirken eines Schwenkens der Schwenkplatte und/oder ein Krafteinleitelement zum Bewirken eines Zurückschwenkens der Schwenkplatte, etwa aus einem geschwenkten Zustand in einen ungeschwenkten Zustand.

Die Schwenkplatte kann ausgehend von einem unverschwenkten Zustand um wenigstens 90 Grad, vorzugsweise um wenigstens 120 Grad und insbesondere um 180 Grad schwenkbar sein. Der angegebene Winkel kann sich hierbei auf einen Winkel zwischen den Abschnitten der Auflagefläche beziehen, die die Schwenkplatte bzw. die Grundplatte definieren.

Ein vollständiges Wenden in kontrollierter Weise ist insbesondere dann möglich, wenn in einem maximal verschwenden Zustand der Schwenkplatte ein Spalt zwischen der Schwenk platte und der Grundplatte verbleibt, insbesondere ein Spalt mit einer Dicke von wenigstens 3 mm, vorzugsweise von wenigstens 4 mm und besonders bevorzugt von wenigstens 5 mm. Der Spalt ist bevorzugt an eine maximale Dicke des Werkstücks angepasst. Im maximal verschwenden Zustand kann ein gehaltener Abschnitt des Werkstücks in dem Spalt ange ordnet sein. Hierdurch kann das Werkstück um 180 Grad gewendet werden, ohne dass dieses in nennenswertem Umfang fallen oder gleiten muss.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Tischbaugruppe zumindest eine Ankopplung, insbesondere ein Koppelgelenk, das die Schwenkplatte schwenkbar an die Grundplatte ankoppelt. Hierdurch können eine nahezu beliebige Bewegungsbahn der Schwenkplatte definiert und ein damit verbundener hoher Grad an Flexibilität hinsichtlich handhabbarer Werkstücke erzielt werden. Die Ankopplung kann eine einzelne Schwenkachse und/oder eine kreisbogenförmige Bewegungsbahn für die Schwenkplatte definieren und beispielsweise als Drehgelenk ausgebildet sein. In anderen Ausführungsformen kann die Ankopplung eine Bewegungsbahn der Schwenkplatte definieren, die von einer Kreisbahn abweicht. Dies kann etwa durch ein geeignetes Koppelgelenk bzw. Koppelgetriebe erzielt werden, das mehrere elementare Gelenke umfasst.

Wie erwähnt kann die Bearbeitungsmaschine ein Maschinengestell umfassen. Die Tischbau gruppe kann relativ zu dem Maschinengestell linear bewegbar sein. Insbesondere ist die Tischbaugruppe parallel zur Auflagefläche und/oder senkrecht zur Biegeachse linear beweg bar. Die Tischbaugruppe kann zwischen den Klemmwangen vorschiebbar und zurückziehbar sein. Die Tischbaugruppe kann aus dem Ausnahmeraum zumindest teilweise herausfahrbar sein, wobei durch das Herausfahren ein Abstand zwischen der Schwenkplatte und den Klemmwangen und/oder der Bearbeitungseinheit vergrößerbar sein kann.

In einer Ausführungsform ist die Bewegungsvorrichtung dazu eingerichtet, die Schwenkbe wegung der Schwenkplatte aus einer Bewegung der Tischbaugruppe relativ zum Maschi- nengestell zu erzeugen. Hierfür kann ein Krafteinleitelement an der Grundplatte vorgesehen sein, das über eine Kraftübertragung eine Kraft auf die Schwenkplatte überträgt, wenn das Krafteinleitelement mit einer ortsfesten Komponente beispielsweise des Maschinengestells in Kontakt kommt. In einigen Ausführungsformen kann ein Anschlag vorhanden sein, an dem das Krafteinleitelement anliegt, wenn die Tischbaugruppe über einen bestimmten Punkt hinaus vorgeschoben wird. Das Vorschieben der Tischbaugruppe kann dann unmittelbar mit dem Schwenken der Schwenkplatte einhergehen. In weiteren Ausführungsformen kann auch an der Schwenkplatte ein geeignetes Krafteinleitelement vorhanden sein, das beim Bewegen der Tischvorrichtung dazu führt, dass die Schwenkplatte geschwenkt wird.

Des Weiteren ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass die Bearbeitungsmaschine und/oder der Werkstücktisch eine Handhabvorrichtung umfasst, die dazu eingerichtet ist, das Werkstück zur Handhabung vor, während und/oder nach der Bearbeitung relativ zu der Tischbaugruppe, insbesondere senkrecht zur Biegeachse und/oder parallel zur Auflageflä che, zu bewegen und das Werkstück bedarfsweise zu fixieren, wobei die Handhabvorrich tung zumindest ein Handhabelement aufweist, das dazu eingerichtet ist, mechanisch auf das Werkstück einzuwirken, um dieses vor dem Wenden auf die Schwenkplatte zu bewegen, insbesondere vorzuschieben, und/oder nach dem Wenden von der Schwenkplatte zumindest teilweise auf die Grundplatte zu bewegen, insbesondere zurückzuziehen. Das erfindungsge mäße Verfahren kann ein Bewegen, insbesondere Vorschieben, des Werkstücks auf die Schwenkplatte derart, dass das Werkstück vollständig von der Grundplatte herunter bewegt, insbesondere heruntergeschoben, ist, ehe die Schwenkbewegung zum Wenden des Werk stücks erzeugt wird, umfassen. Ferner kann das Verfahren ein Zurückbewegen, insbesonde re Zurückziehen, des Werkstücks zumindest teilweise auf die Grundplatte umfassen, insbesondere nach erfolgtem Wenden. Indem das Werkstück vollständig auf die Schwenk platte bewegt wird, kann dieses kontrolliert geschwenkt werden, indem es sich ungehindert mit der Schwenkplatte mitbewegen kann.

Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der beigefügten Figuren beispielhaft beschrieben. Die Zeichnung, die Beschreibung und die Ansprüche enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise auch ein zeln betrachten und im Rahmen der Ansprüche sinnvoll in Kombination verwenden. Es zei gen:

Fig. 1 eine perspektivische schematische Darstellung einer Bearbeitungsmaschine mit einem Werkstücktisch; Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines Teils der Bearbeitungsmaschine mit dem Werkstücktisch in einem vollständig ungeschwenkten Zustand;

Fig. 3 eine schematische Seitenansicht eines Teils der Bearbeitungsmaschine mit dem Werkstücktisch in einem teilweise geschwenkten Zustand;

Fig. 4 eine schematische Seitenansicht eines Teils der Bearbeitungsmaschine mit dem Werkstücktisch in einem vollständig geschwenkten Zustand;

Fig. 5 eine schematische Seitenansicht einer alternativen Ausführungsform einer Tisch baugruppe eines Werkstücktisches;

Fig. 6 eine schematische Seitenansicht einer weiteren alternativen Ausführungsform einer Tischbaugruppe eines Werkstücktisches;

Fig. 7 eine schematische Draufsicht auf einen Teil der Tischbaugruppe gemäß der weiteren alternativen Ausführungsform;

Fig. 8 eine schematische Darstellung eines Teils noch einer weiteren alternativen Aus führungsform einer Tischbaugruppe;

Fig. 9 eine schematische Darstellung eines Teils noch einer weiteren alternativen Aus führungsform einer Tischbaugruppe; und

Fig. 10 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Bearbeitung eines Werkstücks aus Flachmaterial.

Fig. 1 zeigt eine schematische perspektivische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bear beitungsmaschine 10. In dieser beispielhaften Ausführungsform ist die Bearbeitungsmaschi ne 10 als Langabkantm aschine ausgebildet. Die folgende Beschreibung ist aber dahingehend zu verstehen, dass die Bearbeitungsmaschine 10 in anderen Ausführungsformen auch eine Presse, Stanze, Biegemaschine etc. sein kann.

Die Bearbeitungsmaschine 10 ist zur Bearbeitung eines Werkstücks 12 eingerichtet (vgl. Fig. 2). Im vorliegenden Fall ist die Bearbeitungsmaschine 10 dazu eingerichtet, in bekannter Weise ein Werkstück 12 aus Flachmaterial wie beispielsweise aus Blech durch mehrfaches Biegen um eine Biegeachse 32 zu bearbeiten. Die Bearbeitungsmaschine 10 weist ein Ma schinengestell 50 auf. Ferner weist die Bearbeitungsmaschine 10 einen Werkstücktisch 14 auf, der eine Auflagefläche 16 definiert, auf die das Werkstück 12 bei der Bearbeitung auf- legbar ist.

Die Bearbeitungsmaschine 10 umfasst eine Steuereinheit 11. Diese kann mit einer Anzeige vorrichtung verbunden sein, die als Benutzerschnittstelle dient bzw. Teil einer solchen ist. Es versteht sich, dass die im Folgenden beschriebenen Funktionen der Bearbeitungsmaschine 10 von der Steuereinheit 11 gesteuert werden können. Die Steuereinheit 11 kann entspre chend ein computerlesbares Medium mit geeignetem Programmcode umfassen.

Die Bearbeitungsmaschine 10 umfasst ferner eine Klemmwange 56 sowie eine weitere Klemmwangen 57, mittels derer das Werkstück 12 bei der Bearbeitung fest geklemmt wer den kann. Wenigstens eine der Klemmwangen 56, 57 ist relativ zu dem Maschinengestell 50 bewegbar. Im dargestellten Fall kann die weitere Klemmwange 57, die als obere Klemmwan ge ausgebildet ist, nach oben relativ zum Maschinengestell geschwenkt werden. Zudem kann zumindest eine der Klemmwangen 56, 57 relativ zum Werkstücktisch 14 linear und/oder schwenkbar bewegbar sein.

Die Bearbeitungsmaschine 10 definiert einen Aufnahmebereich 26, in dem das Werkstück 12 bei der Bearbeitung wenigstens abschnittsweise angeordnet ist. Im dargestellten Fall ist der Aufnahmebereich 26 zwischen den Klemmwangen 56, 57 angeordnet. Das Werkstück ragt bei der Bearbeitung zwischen den Klemmwangen 56, 57 aus dem Aufnahmebereich 26 teilweise hervor. Hierdurch sind ein eingespannter Abschnitt 30 sowie ein umzubiegender Abschnitt 28 des Werkstücks 12 definiert. In der Fig. 2 sind diese beiden Abschnitte 28, 30 mit Bezugszeichen versehen, wobei es sich versteht, dass ein Biegen des Werkstücks 12 um die Biegeachse 32 bereits erfolgt ist, um die in Fig. 2 gezeigte Werkstückgeometrie zu erhal ten. Konkret wurde der umzubiegende Abschnitt 28 hierfür relativ zum eingespannten Ab schnitt 30 nach unten umgebogen.

Die Bearbeitungsmaschine 10 weist eine Bearbeitungseinheit 18 und eine weitere Bearbei tungseinheit 19 auf. Diese werden unter Bezugnahme auf Fig. 2 kurz beschrieben. Die Bear beitungseinheit 18 ist an der Klemmwange 56 angebracht. Die Bearbeitungseinheit 18 umfasst ein Basiselement 58. Das Basiselement 58 ist im dargestellten Fall keilförmig ausge bildet. Das Basiselement 58 ist linear bewegbar auf einer Oberfläche der Klemmwange 56 gelagert. Die Bearbeitungseinheit 18 umfasst ferner ein Bearbeitungswerkzeug 60. Das Be arbeitungswerkzeug 60 ist wiederum linear bewegbar auf einer Oberfläche des Basisele ments 58 gelagert. Eine Bewegungsbahn des Bearbeitungswerkzeug 60 kann somit dadurch erzeugt werden, dass das Basiselement 58 relativ zur Klemmwange 56 und/oder das Bear- beitungswerkzeug 60 relativ zum Basiselement 58 bewegt werden. Die Funktionsweise einer derartigen Biegeeinheit ist beispielsweise in DE 102018 000344 B3 beschrieben.

Im gezeigten Fall ist ferner die weitere Biegeeinheit 19 an der weiteren Klemmwange 57 angebracht. Die weitere Biegeeinheit 19 ist analog zur Biegeeinheit 18 aufgebaut. Mittels der beiden Biegeeinheiten 18, 19 kann folglich das Werkstück wahlweise nach oben oder nach unten um die Biegeachse 32 umgebogen werden.

Im Folgenden wird nochmals auf Fig. 1 Bezug genommen. Der Werkstücktisch 14 umfasst zumindest eine Tischbaugruppe 20, die eine Grundplatte 22 und eine Schwenkplatte 24 aufweist. Im dargestellten Fall umfasst der Werkstücktisch 14 mehrere Tischbaugruppen. Diese können identisch oder unterschiedlich ausgebildet sein. Insbesondere kann vorgese hen sein, dass lediglich einige oder eine der Tischbaugruppen über eine Schwenkplatte verfügen.

Die Grundplatte 22 sowie die Schwenkplatte 24 definieren jeweils einen Abschnitt der Aufla gefläche 16. Die Schwenkplatte 24 ist relativ zu der Grundplatte 22 derart schwenkbar gela gert, dass eine Schwenkbewegung erzeugbar ist, mittels derer das Werkstück 12 gewendet werden kann. Bei dem Wenden des Werkstücks 12 wird seine Oberseite nach unten und seine Unterseite nach oben gewendet.

Die Schwenkplatte 24 bildet ein vorderes Ende der Tischbaugruppe 20. In anderen Worten definiert die Schwenkplatte 24 einen vordersten Bereich der Auflagefläche 16. Die Angabe „vorne“ bezieht sich dabei auf die Seite der Biegemaschine 10, auf der die Bearbeitungsein heiten 18, 19 angeordnet sind. Von dieser Seite her wird die Bearbeitungsmaschine 10 be schickt.

In anderen Ausführungsformen kann die Schwenkplatte ein hinteres Ende der Tischbau gruppe ausbilden. Dies kommt beispielsweise für Maschinen infrage, bei denen der Werk stücktisch sowohl von vorne als auch von hinten zugänglich ist. Ist beispielsweise für einen bestimmten Bearbeitungsbetrieb vorgesehen, dass das Werkstück von einer ersten Seite der Maschine her auf den Werkstücktisch aufgelegt wird, kann die Schwenkplatte von dieser ersten Seite her betrachtet hinter der Grundplatte angeordnet sein. Die Schwenkplatte kann auf einer zweiten Seite der Maschine angeordnet sein, die der ersten Seite gegenüberliegt.

Die Tischbaugruppe 20 ist relativ zu dem Maschinengestell 50 linear bewegbar. Konkret kann die Tischbaugruppe 20 senkrecht zur Biegeachse 32 bewegbar sein. Die Tischbaugruppe 20 kann aus dem Aufnahmebereich 26 teilweise herausgefahren und/oder in diesen zurückge fahren werden.

Im Fall der dargestellten Langabkantmaschine wird die Tischbaugruppe 20 zum Biegen des Werkstücks 12 so weit zurückgefahren, dass lediglich das Werkstück 12 zwischen den Klemmwangen 56, 57 hervorsteht. Dadurch kann ein entsprechender vorstehender umzubie gender Abschnitt nach oben oder nach unten auf eine der Klemmwangen zu umgebogen werden, ohne dass die Tischbaugruppe 20 die Biegebewegung behindert.

Die Bearbeitungsmaschine 10 bzw. der Werkstücktisch 14 umfasst des Weiteren eine Hand habvorrichtung 52. Diese ist dazu eingerichtet, das Werkstück 12 relativ zu der Tischbau gruppe 20 zu bewegen. Im dargestellten Fall sind mehrere Handhabvorrichtungen 52 vorhanden, von denen lediglich eine mit einem Bezugszeichen versehen ist. Die Handhabvor richtung 52 weist ein Handhabelement 50 auf, das dazu eingerichtet ist, mechanisch auf das Werkstück 12 einzuwirken. Beispielsweise ist das Handhabelement 50 auf die Oberfläche des Werkstücks 12 zu schwenkbar und/oder von dieser abhebbar, wodurch das Werkstück 12 wahlweise auf der Auflagefläche 16 gehalten werden kann. Zudem kann das Handhabele ment 50 relativ zu der Tischbaugruppe 20 bewegbar sein, wodurch das Werkstück 12 in der Auflagefläche 16 bewegbar ist. Mittels der Handhabvorrichtung 52 kann das Werkstück 12 auf der Tischbaugruppe 20 vorgeschoben oder zurückgezogen werden, beispielsweise, um dieses aus dem Aufnahmebereich 26 heraus zu bewegen. Die Handhabvorrichtung 52 kann zudem beim Bearbeiten des Werkstücks 12 dazu verwendet werden, dieses auf der Auflage fläche 16 zu halten.

In Fig. 2 bis Fig. 4 ist ein Teil der Bearbeitungsmaschine 10 dargestellt. Die Darstellungen dienen der Veranschaulichung eines Wendevorgangs des Werkstücks 12. In Fig. 2 bis Fig. 4 sind der Übersichtlichkeit halber einige Bezugszeichen weggelassen.

Vor dem Wenden wird das Werkstück 12 vollständig auf die Schwenkplatte 24 vorgescho ben. Es liegt dann nicht mehr auf dem Abschnitt der Auflagefläche 16 auf, den die Grundplat te 22 definiert. Dies kann in einem eingefahrenen Zustand der Tischbaugruppe 20 erfolgen, beispielsweise mittels der Handhabvorrichtung 52.

Die Tischbaugruppe 20 umfasst eine Halteeinheit 34. Die Halteeinheit 34 umfasst ein oder mehrere Halteelemente 36, von denen aus Gründen einer Übersichtlichkeit lediglich eines mit einem Bezugszeichen versehen ist. Die Halteelemente 36 sind an oder in der Schwenk platte 24 ausgebildet. In der gezeigten Ausführungsform sind die Halteelemente 36 Saugnäp fe. Diese sind über nicht dargestellte Druckluftleitungen, die durch die Schwenkplatte 24 und die Grundplatte 22 verlaufen, mit einem Unterdruckerzeuger wie einer Vakuumpumpe oder dergleichen verbunden. Der Unterdruckerzeuger ist beispielsweise am Maschinengestell 50 angeordnet.

In anderen Ausführungsformen kann als Halteelement eine bewegbare Klemmvorrichtung dienen, die das Werkstück 12 mechanisch an der Schwenkplatte 24 wahlweise fixieren kann. Auch schaltbare und/oder magnetische Halteelemente können erfindungsgemäß zum Einsatz kommen.

Unabhängig von der genauen Ausgestaltung des Halteelements 36 ist dieses dazu eingerich tet, das Werkstück 12 relativ zu der Schwenkplatte 24 wahlweise ortsfest zu halten oder freizugeben. In einem gehaltenen Zustand bewegt sich das Werkstück 12 mit der Schwenk platte 24 mit, wenn diese geschwenkt wird. Hierdurch kann die Schwenkbewegung der Schwenkplatte 24 als Wendebewegung für das Werkstück 12 dienen. Im freigegebenen Zustand ist hingegen das Werkstück 12 relativ zu der Schwenkplatte 24 bewegbar.

Ausgehend vom in Fig. 2 gezeigten, vollständig unverschwenkten Zustand der Schwenkplatte 24, in dem das Werkstück 12 vollständig auf die Schwenkplatte vorgeschoben ist, wird die Schwenkplatte 24 um eine Schwenkachse 33 geschwenkt. Hierdurch wird eine Unterseite des Werkstücks 12, die auf der Schwenkplatte 24 aufliegt, zur neuen Oberseite des Werk stücks 12, wohingegen eine Oberseite des Werkstücks 12 nach dem Wenden als Unterseite auf der Grundplatte 22 aufliegt. Die Schwenkachse 33 ist parallel zur Biegeachse 32 ange ordnet.

Wie in Fig. 7 zu erkennen ist, ist im vollständig verschwenden Zustand der Schwenkplatte 24 ein Spalt 46 zwischen der Grundplatte 22 und der Schwenkplatte 24 gebildet. Dieser Spalt 46 kann einige Millimeter dick sein, wodurch das Werkstück 12 im vollständig verschwenden Zustand der Schwenkplatte 24 im Spalt 46 aufgenommen sein kann. Die Schwenkbewegung der Schwenkplatte 24 kann somit so weit vollzogen werden, dass das Werkstück 12 vollstän dig gewendet ist, ehe es von der Halteeinheit 34 freigegeben wird. Im dargestellten Fall ist ein maximaler Schwenkwinkel von 180° vorgesehen.

In anderen Ausführungsformen kann der Spalt 46 fortgelassen und/oder der maximale Schwenkwinkel kleiner sein.

Das Wenden des Werkstücks 12 kann ein Freigeben des Werkstücks 12 durch die Halteein heit 34 sowie ein anschließendes Gleiten und/oder Fallen des Werkstücks 12 auf die Grund platte 22 beinhalten. Dies kann einerseits dann erfolgen, wenn nicht der gesamte verfügbare Schwenkwinkel ausgenutzt wird, oder auch dann, wenn der maximale Schwenkwinkel kleiner als 180° ist.

Im Folgenden wird nochmals auf Fig. 1 Bezug genommen. Die Bearbeitungsmaschine 10 umfasst eine Bewegungsvorrichtung 38, die dazu eingerichtet ist, die Schwenkbewegung der Schwenkplatte 24 automatisiert zu erzeugen. Die Bewegungsvorrichtung 38 kann mit der Steuereinheit 11 verbunden sein. Im dargestellten Fall umfasst die Bewegungsvorrichtung 38 einen separaten Antrieb 40. Die Bewegungsvorrichtung 38 sowie der separate Antrieb 40 sind lediglich schematisch dargestellt. Es können verschiedene Antriebe verwendet werden, wie beispielsweise Hydraulikzylinder, Luftzylinder, Gewindespindeln, Getriebe mit verschie denen Antrieben, Linearsteller etc.

In der beispielhaften Ausführungsform gemäß Fig. 1 ist der separate Antrieb 40 von der Schwenkplatte 24 beabstandet angeordnet. Die Bewegungsvorrichtung 38 umfasst daher eine Kraftübertragung wie beispielsweise einen Bowdenzug, eine Hydraulikleitung, eine Druckluftleitung, einen Riemen, eine Kette, ein Getriebe oder dergleichen, um eine vom separaten Antrieb 40 erzeugte Betätigungsbewegung zur Schwenkplatte 24 zu übertragen.

Alternativ kann auch ein separater Antrieb unmittelbar an und/oder in der Schwenkplatte 24 vorgesehen sein. Beispielsweise kann ein Elektromotor unmittelbar im Bereich einer gelenki gen Anbindung der Schwenkplatte 24 an die Grundplatte 22 vorhanden sein, der wahlweise mit elektrischer Energie versorgt werden kann, um die Schwenkbewegung der Schwenkplat te 24 zu erzeugen.

Weitere Varianten, die die Erzeugung der Schwenkbewegung der Schwenkplatte 24 betref fen, sind unten mit Bezug auf Fig. 6 bis Fig. 9 beschrieben.

Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Tischbaugruppe 120. Diese kann alternativ zu oben beschriebenen Tischbaugruppe 20 verwendet werden. Analog dazu umfasst die Tischbaugruppe 120 eine Grundplatte 122 und eine Schwenkplatte 124. Die Tischbaugruppe 120 umfasst ein Koppelgelenk 148, dass die Schwenkplatte 124 schwenkbar an die Grund platte 122 ankoppelt und das eine Bewegungsbahn der Schwenkplatte 124 definiert, die von einer Kreisbahn abweicht. Das Koppelgelenk 148 ist lediglich schematisch dargestellt, und seine einzelnen Gelenke sind nicht im Detail gezeigt. Das Koppelgelenk 148 kann in beliebi ger geeigneter Weise ausgestaltet sein und mehrere Festkörper-Glieder umfassen, die durch Gelenke verbunden sind. Das Koppelgelenk 148 kann ein räumliches Getriebe sein. Es kann hierdurch eine komplexe Schwenkbewegung definiert sein, die beispielsweise eine Aushol- beweg ung umfasst, die verhindert, dass das Werkstück 12 beim Wenden an einer Kante eingeklemmt wird.

In einer Ausführungsform ist das Koppelgelenk 148 einstellbar, sodass die Bewegungsbahn veränderlich ist. Dies kann automatisiert oder manuell möglich sein. Die Schwenkbewegung kann somit auf die Geometrie eines zu wendenden Werkstücks einstellbar sein, sodass die ses gezielt und/oder beschädigungsfrei gewendet werden kann, auch wenn es bereits bear beitet wurde und beispielsweise eine oder mehrere Biegestellen aufweist.

Fig. 6 und Fig. 7 veranschaulichen eine weitere Ausführungsform. In dieser Ausführungsform kommt eine Tischbaugruppe 220 zum Einsatz, die über eine Grundplatte 222 und eine daran um eine Schwenkachse 233 schwenkbar gelagerte Schwenkplatte 224 verfügt. Die Tisch baugruppe 220 umfasst eine Bewegungsvorrichtung 238 mit einer Kraftübertragung 242, die dazu eingerichtet ist, eine Betätigungskraft zur Erzeugung der Schwenkbewegung von einem Ort, der von der Schwenkplatte 224 beabstandet ist, zu der Schwenkplatte 224 zu übertra gen. Die Kraftübertragung 242 ist lediglich beispielhaft dargestellt und kann dazu eingerichtet sein, eine Zugkraft und/oder eine Druckkraft zu übertragen. Wie oben erwähnt, können belie bige geeignete Kraftü bertragungen eingesetzt werden. Grundsätzlich kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein, dass die Schwenkplatte 224, insbesondere gedämpft, federvorge spannt ist und beispielsweise bei fehlendem Wirken einer Betätigungskraft selbsttätig in ihren vollständig unverschwenkten Zustand zurückkehrt oder sich bei fehlendem Wirken einer Betätigungskraft selbsttätig in einen maximal verschwenden Zustand bewegt.

Die Bewegungsvorrichtung 238 kann wie in der oben beschriebenen Ausführungsform einen separaten Antrieb umfassen. Eine vom separaten Antrieb bereitgestellte Betätigungskraft kann dann mittels der Kraftübertragung 242 zur Schwenkplatte 224 übertragen werden.

In der Ausführungsform gemäß Fig. 6 und Fig. 7 umfasst die Bewegungsvorrichtung 238 zudem einen Kraftwandler 244. Dieser Kraftwandler 244 wandelt eine Betätigungskraft zur Erzeugung der Schwenkbewegung der Schwenkplatte 224. Im dargestellten Beispiel ist der Kraftwandler 244 ein Hebel. Dieser ist von der Schwenkplatte 244 selbst gebildet. Der Kraft wandler 244 steht über die Schwenkachse in Richtung auf die Grundplatte 222 zu über. Dieser Überstand kann als Hebel verwendet werden, indem die Kraftübertragung 242 daran angreift. Wie in Fig. 7 schematisch veranschaulicht ist, können mehrere überstehende vor handen sein, beispielsweise wenn an mehreren Stellen Kraft auf die Schwenkplatte 224 übertragen werden soll. In bestimmten Ausführungsformen kann die Bearbeitungseinheit 18 und/oder die Bearbei tungseinheit 19 dazu eingerichtet sein, eine Betätigungskraft bereitzustellen, um die Schwenkbewegung zu erzeugen. Es versteht sich, dass dies auch für andere Arten von Bearbeitungsmaschinen und entsprechend anders ausgebildete Bearbeitungseinheiten der Fall sein kann. Hierfür kann eine Bewegungsvorrichtung derart beschaffen sein, dass eine von der entsprechenden Bearbeitungseinheit bereitgestellte Bewegung auf die Schwenkplat te übertragen wird. Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 6 und Fig. 7 kann beispielsweise die Bearbeitungseinheit 18 auf ein nicht dargestelltes Ende der Kraftübertragung 242 einwirken.

Fig. 8 und Fig. 9 stellen schematisch Ausführungsformen dar, bei denen eine Bearbeitungs einheit dazu dient, die Betätigungskraft für die Schwenkplatte bereitzustellen. In den Figuren ist jeweils ein Ausschnitt einer Grundplatte 322, 422 einer Tischbaugruppe 320, 420 darge stellt. An diese ist jeweils eine Schwenkplatte angebunden, wie sie oben im Zusammenhang mit anderen Ausführungsbeispielen beschrieben wurde.

In der Ausführungsform gemäß Fig. 8 umfasst eine Bewegungsvorrichtung 338 ein Kraftein leitelement 362, das dazu eingerichtet ist, eine Krafteinleitung von einer Bearbeitungseinheit zu ermöglichen. Im gezeigten Fall ist das Krafteinleitelement 362 als Hebel ausgebildet, auf den ein Bearbeitungswerkzeug 360 einer nicht genauer dargestellten Bearbeitungseinheit einwirken kann. Das Krafteinleitelement 362 ist derart an der Grundplatte 322 gelagert, dass es in zwei Richtungen geschwenkt werden kann. Ein Bewegen des Krafteinleitelements 362 in eine erste Richtung bewirkt dabei ein Verschwenken der Schwenkplatte auf die Grundplat te 322 zu, ein Bewegen in die entgegengesetzte Richtung ein Zurückschwenken der Schwenkplatte in ihren vollständig unverschwenkten Zustand. Die schematisch dargestellte Kraftübertragung 342 kann beispielsweise ein Gestänge sein. Es kann/können aber auch eine oder mehrere Hydraulikleitungen, Bowdenzüge, Riemen, Ketten etc. verwendet werden, gegebenenfalls in Kombination.

In der Ausführungsform gemäß Fig. 9 umfasst eine Bewegungsvorrichtung 438 eine Kraft übertragung 442, die zwei Krafteinleitelemente 462, 464 umfasst. Diese sind jeweils als Hyd raulikzylinder ausgebildet und mit einer separaten Hydraulikleitung verbunden, die zur nicht dargestellten Schwenkplatte führen und mit einem Betätigungsmechanismus für die Schwenkplatte verbunden sind. Ebenso kann vorgesehen sein, dass jedes der Krafteinlei telemente ein Hebel ist, der ein Gestänge oder dergleichen betätigt. Ferner können die Krafteinleitelemente mit Bowdenzügen verbunden sein. Die Krafteinleitelemente 462, 464 sind jeweils derart angeordnet und eingerichtet, dass ein Bearbeitungswerkzeug 460 einer nicht genauer dargestellten Bearbeitungseinheit darauf einwirken kann. Ein Betätigen eines ersten Krafteinleitelements 462 bewirkt dabei ein Verschwenken der Schwenkplatte auf die Grundplatte 422 zu. Ein Betätigen eines zweiten Krafteinleitelements 462 bewirkt ein Zurück schwenken der Schwenkplatte in ihren vollständig unverschwenkten Zustand. Die Krafteinlei telemente 462, 464 können dabei wahlweise dazu ausgebildet sein, auf eine Druckkraft oder eine Zugkraft zu reagieren, die von dem Bearbeitungswerkzeug 460 aufgebracht wird.

Anstelle einer Einwirkung auf ein Krafteinleitelement durch die Bearbeitungseinheit kann auch vorgesehen sein, dass ein oder mehrere Anschläge vorhanden sind, beim Bewegen der Tischbaugruppe 20 relativ zum Maschinengestellt 50 auf ein Krafteinleitelement einwirken. Durch Verfahren der Tischbaugruppe 20 wird dann die Schwenkbewegung erzeugt. Das entsprechende Krafteinleitelement kann dabei wahlweise unmittelbar an der Schwenkplatte 24 oder an einem von dieser beabstandeten Ende einer Kraftübertragung angeordnet sein.

Fig. 10 zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Bearbeitung eines Werkstücks aus Flachmaterial. Das Verfahren wird im Folgenden exemplarisch für eine Durchführung mittels der oben beschriebenen Bearbeitungsmaschine 10 erläutert. Es ver steht sich jedoch, dass das Verfahren auch mit einer anderen Bearbeitungsmaschine durch geführt werden kann, die über einen entsprechenden Werkstücktisch verfügt.

In einem Verfahrensschritt S1 wird das Werkstück 12 auf die Auflagefläche 16 aufgelegt.

In einem Verfahrensschritt S2 wird das Werkstück 12 bearbeitet. Beispielsweise wird das Werkstück 12 um die Biegeachse 32 nach unten umgebogen.

In einem optionalen Verfahrensschritt S3 wird das Werkstück 12 derart auf die Schwenkplat te 24 vorgeschoben, dass es vollständig von der Grundplatte 22 heruntergeschoben ist. Dies erfolgt beispielsweise mittels der Handhabvorrichtung 52. Der optionale Verfahrensschritt S3 kann alternativ oder zusätzlich ein Ausfahren der Tischbaugruppe 20 beinhalten.

In einem optionalen Verfahrensschritt S4 wird das Werkstück 12 an der Schwenkplatte 24 vorübergehend fixiert. Dies kann beispielsweise mittels der oben beschriebenen Halteeinheit 34 erfolgen.

In einem Verfahrensschritt S5 wird eine Schwenkbewegung der Schwenkplatte 24 erzeugt, um das Werkstück 12 zu wenden. Die Schwenkplatte 24 kann dabei außerhalb des Aufnah mebereichs 26 angeordnet sein. Das Schwenken des Werkstücks 12 kann folglich vollständig außerhalb des Aufnahmebereichs 26 erfolgen. Ist das Werkstück 12 an der Schwenkplatte 24 vorübergehend fixiert, folgt es der Bewegung der Schwenkplatte 24 entsprechend vollstän dig. In anderen Varianten kann auch vorgesehen sein, dass sich das Werkstück 12 relativ zu der Schwenkplatte 24 bewegen kann. Beispielsweise kann das Werkstück 12 dann gewendet werden, indem es an einer seiner Kanten an einem Halteelement anliegt, dass von der Schwenkplatte 24 beabstandet ist und somit bewerkstelligt, dass das Werkstück 12 nicht unkontrolliert bewegt wird, aber relativ zu der Schwenkplatte 24 gleitet.

In einem optionalen Verfahrensschritt S6 wird das Werkstück 12 bedarfsweise wieder teilwei se auf die Grundplatte 22 zurückgezogen oder geschoben. Der optionale Verfahrensschritt S6 kann alternativ oder zusätzlich ein Einfahren der Tischbaugruppe 20 beinhalten.

In einem Verfahrensschritt S7 wird schließlich das gewendete Werkstück 12 bearbeitet.