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Title:
PROCESSING STATION AND METHOD FOR PROCESSING AN ARTICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/007923
Kind Code:
A1
Abstract:
In order to realize a particularly flexible processing station for carrying out a work process on an article (2) which is transported by a transport unit (TEn, TEn') of a first conveying means (3, 3'), the invention provides for a process unit (PEm, PEm+1) to be moved to the article (2) with a transport unit (TEm, TEm+1) of a second conveying means (10, 10') in the form of a long stator linear motor and for the transport unit (TEn) to be moved with the first conveying means (3) in the form of a long stator linear motor, wherein the movement of the transport unit (TEm) of the second conveying means (10) in the overlap region (12) is synchronized at least sometimes with the movement of the transport unit (TEn) of the first conveying means (3) and during the synchronization of the movements with the process unit (PEm), the work process is carried out on the article (2).

Inventors:
HOLZLEITNER ALOIS (AT)
SPANLANG FRANZ (AT)
WEBER ANDREAS (AT)
Application Number:
PCT/EP2018/067872
Publication Date:
January 10, 2019
Filing Date:
July 03, 2018
Export Citation:
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Assignee:
B & R IND AUTOMATION GMBH (AT)
International Classes:
B65G54/02
Domestic Patent References:
WO2003047977A22003-06-12
Foreign References:
DE102010020958A12011-11-24
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE PINTER & WEISS OG (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zum Durchführen eines Arbeitsprozesses an einem Gegenstand (2), der von einer Transporteinheit (TEn) eines ersten Fördermittels (3) entlang einer geschlossenen ers- ten Förderstrecke (4) transportiert wird, wobei eine Prozesseinheit (PEm) mit einer Transporteinheit (TEm) eines zweiten Fördermittels (10) in Form eines Langstatorlinearmotors zum Gegenstand (2) bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheit (TEn) mit dem ersten Fördermittel (3) in Form eines Langstatorlinearmotors bewegt wird, dass die Bewegung der Transporteinheit (TEm) des zweiten Fördermittels (10) im Überlap- pungsbereich (12) zumindest zeitweise mit der Bewegung der Transporteinheit (TEn) des ersten Fördermittels (3) synchronisiert wird und dass während der Synchronisation der Bewegungen mit der Prozesseinheit (PEm) der Arbeitsprozess am Gegenstand (2) ausgeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (2) während des Arbeitsprozesses mit der Transporteinheit (TEn) des ersten Fördermittels (3) bewegt wird und der Arbeitsprozess mit der Prozesseinheit (PEm) auf der Transporteinheit (TEm) des zweiten Fördermittels (10) zumindest teilweise während der Bewegung des Gegenstandes (2) ausgeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenstand (2) am ersten Fördermittel (3) mit der Prozesseinheit (PEm) auf der Transporteinheit (TEm) des zweiten Fördermittels (10) bewegt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die

Transporteinheit (TEn) des ersten Fördermittels (3) und die Transporteinheit (TEm) des zweiten Fördermittels (10) zumindest zeitweise relativ zueinander bewegt werden.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Überlappungsbereich (12) ein Gegenstand (2) in einer Ladestation (5) auf die Transporteinheit (TEn) geladen wird und nach dem Überlappungsbereich (12) ein fertig bearbeiteter Gegenstand (2) in einer Entladestation (6) von der Transporteinheit (TEn) zu entnommen wird.

6. Bearbeitungsstation mit einem ersten Fördermittel (3) mit zumindest einer Transporteinheit (TEn) zum Transportieren zumindest eines Gegenstandes (2) entlang einer geschlossenen ersten Förderstrecke (4), und mit einem zweiten Fördermittel (10) mit zumindest einer Transporteinheit (TEm), auf der zumindest eine Prozesseinheit (PEm) vorgesehen ist, wobei ein Überlappungsbereich (12) vorgesehen ist, in dem sich das erste Fördermittel (3) und das zweite Fördermittel (10) überlappen und das zweite Fördermittel (10) zumindest im Bereich des Überlappungsbereiches (12) in Form eines Langstatorlinearmotors ausgeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Fördermittel (3) in Form eines Langstatorlinearmotors zum Bewegen der Transporteinheit (TEn) ausgeführt ist, dass im Überlappungsbereich (12) die Bewegung der Transporteinheit (TEn) des zweiten Fördermittels (10) zumin- dest zeitweise mit der Bewegung der Transporteinheit (TEn) des ersten Fördermittels (3) synchronisiert, und dass im Überlappungsbereich (12) die zumindest eine Prozesseinheit (PEm) auf der Transporteinheit (TEm) des zweiten Fördermittels (10) während der Synchronisation der Bewegungen mit dem zumindest einen Gegenstand (2) auf einer Transporteinheit (TEn) des erste Fördermittels (3) zur Durchführung eines Arbeitsprozesses am Gegen- stand (2) wechselwirkt.

7. Bearbeitungsstation nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Transporteinheit (TEn) des ersten Fördermittels (3) und die Transporteinheit (TEm) des zweiten Fördermittels (10) im Überlappungsbereich (12) zumindest zeitweise relativ zueinander bewegt sind.

8. Bearbeitungsstation nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass an der Förderstrecke (4) vor dem Überlappungsbereich (12) eine Ladestation (5) vorgesehen ist, um einen Gegenstand (2) auf die Transporteinheit (TEn) zu laden und an der Förderstrecke (4) nach dem Überlappungsbereich (12) eine Entladestation (6) vorgesehen ist, um den fertig bearbeiteten Gegenstand (2) von der Transporteinheit (TEn) zu entnehmen.

Description:
Bearbeitungsstation und Verfahren zum Bearbeiten eines Gegenstandes

Die gegenständliche Erfindung betrifft ein Verfahren zum Durchführen eines Arbeitsprozesses an einem Gegenstand, der von einer Transporteinheit eines ersten Fördermittels entlang einer geschlossenen ersten Förderstrecke transportiert wird, sowie eine Bearbeitungsstation mit einem ersten Fördermittel mit zumindest einer Transporteinheit zum Transportieren zumindest eines Gegenstandes, an dem ein Arbeitsprozess auszuführen ist.

Langstatorlinearmotoren bestehen aus einer Anzahl von ortsfest, nebeneinander angeordneten Antriebsspulen, die den Langstator des Langstatorlinearmotor ausbilden. Der Langstator bildet eine Förderstrecke aus, entlang der einzelne Transporteinheiten bewegt werden kön- nen. Die Transporteinheiten werden dabei an der Förderstrecke gehalten und geführt. An einer Transporteinheit sind hierfür Antriebsmagnete (Permanent- oder Elektromagnete) angeordnet, die mit dem von den Antriebsspulen erzeugten Magnetfeld zusammenwirken. Durch gezieltes Ansteuern der Antriebsspulen kann ein in Bewegungsrichtung entlang der Förderstrecke bewegtes Magnetfeld erzeugt werden, wodurch eine mit dem bewegten Mag- netfeld zusammenwirkende Transporteinheit in Bewegungsrichtung (Richtung des bewegten Magnetfeldes) bewegt werden kann. Auf diese Weise können eine Vielzahl von Transporteinheiten unabhängig voneinander entlang der Förderstrecke bewegt werden. Der Aufbau und die Funktion und die Steuerung solcher Langstatorlinearmotoren sind hinlänglich bekannt, weshalb hier nicht näher darauf eingegangen wird. Beispiele hierzu können der WO 2013/143783 A1 , der WO 98/50760 A2, der US 6,876,107 B2, der US 2013/0074724 A1 , der EP 3 109 998 A1 oder der WO 2004/103792 A1 entnommen werden.

Es ist auch bekannt, die Bewegung einer Transporteinheit eines Langstatorlinearmotors mit der Bewegung eines anderen Teils zu synchronisieren. In der US 5,939,845 A werden beispielsweise Transporteinheiten von zwei unabhängigen, aber nebeneinander angeordneten Langstatorlinearmotoren zu einander in ihrer Bewegung synchronisiert. Die synchronisierten Transporteinheiten greifen jeweils eine Kunststoffbahn, um diese durch die Bewegung der Transporteinheiten biaxial zu dehnen.

Aus der US 9,260,210 B2 ist es auch bekannt, einen mit einer Transporteinheit eines ersten Langstatorlinearmotors bewegten Teil auf eine zweite Fördereinrichtung oder eine Trans- porteinheit eines zweiten Langstatorlinearmotors zu übergeben, der dann mit der zweiten Fördereinrichtung oder dem zweiten Langstatorlinearmotor weiterbewegt wird.

In der WO 2013/185957 A1 werden zwei hintereinander fahrende Transporteinheiten eines Langstatorlinearmotors aufeinander synchronisiert, um damit eine Faltschachtel, die von einer der beiden Transporteinheiten getragen wird, mittels einer Handhabungseinrichtung an der anderen Transporteinheit aufzufalten. Hier arbeiten die beiden Transporteinheiten eines Langstatorlinearmotors somit zusammen, um eine bestimmte Aktion an einem transportier- ten Teil auszuführen. Ähnliches kann der US 7,458,455 B2 entnommen werden. Diese zeigt ebenfalls zwei hintereinander fahrende Transporteinheiten eines Langstatorlinearmotors, die mittels einer Plattform miteinander gekoppelt sind. Zwischen den Transporteinheiten und der Plattform besteht eine kinematische Kopplung, sodass die Plattform relativ zu den Trans- porteinheiten und in Abhängigkeit von der Bewegung der beiden Transporteinheiten bewegt werden kann. Damit kann die Plattform auch in eine andere als der durch die Förderstrecke vorgegebenen Vorwärtsbewegungsrichtung bewegt werden.

Langstatorlinearmotoren werden auch in einer Transferanordnung eingesetzt, wie z.B. in der US 9,051 ,132 B2 beschrieben, um einen Bauteil von einem ersten Fördermittel auf ein zwei- tes Fördermittel überzuführen. Zwischen den beiden Fördermitteln ist ein Transferbereich in dem ein Bauteil von einer Transporteinheit eines Langstatorlinearmotors geschoben wird, also aktiv bewegt wird, um am Beginn des zweiten Fördermittels einen gleichen Abstand zwischen den Bauteilen zu erzielen. Ähnliches zeigt die US 9,061 ,838 B2.

Es ist aber auch bekannt, eine Transporteinheit eines Langstatorlinearmotors mit einer ex- ternen Bewegung zu synchronisieren, um am mit der Transporteinheit bewegten Gegenstand während der Bewegung irgendwelche Prozesse auszuführen. Ein Beispiel hierfür findet sich in der US 8,863,669 B2. Beispielsweise könnte mit einem Roboter während der Bewegung der Transporteinheit irgendwelche Prozesse am damit transportierten Gegenstand durchgeführt werden. Hierfür muss die Transporteinheit mit dem Roboterarm synchronisiert werden.

Aus der US 8,794,426 B2 ist es wiederum bekannt, auf der Transporteinheit eines Langstatorlinearmotors eine Handhabungseinrichtung zum Bewegen eines darauf bewegten Gegenstandes vorzusehen. Dazu kann die Transporteinheit auch von extern mit Energie für die Handhabungseinrichtung versorgt werden.

In all diesen Anwendungen dient die Transporteinheit lediglich zum Bewegen eines Gegenstandes oder einer Handhabungseinrichtung entlang der Förderstrecke, wobei während dieser Bewegung auch gewissen Arbeitsschritte ausgeführt werden können, wie beispielsweise in der WO 2013/185957 A1 . Dadurch ist man aber in den Möglichkeiten der Bearbeitung stark eingeschränkt.

Die DE 10 2012 109 189 B3 betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Verschließen von Glasrohren, wobei die Glasrohre auf einer Förderstrecke abgelegt werden und mittels eines Förderbands abrollend bewegt werden und ein Greifer mit einem Linearmotor synchron zur Bewegung der Glasrohre bewegt wird, um die Enden der Glasrohre abzuziehen.

Es ist daher eine Aufgabe der gegenständlichen Erfindung einen Gegenstand, der mit einer Transporteinheit eines Fördermittels bewegt wird, sehr flexibel bearbeiten zu können. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst.

Die Erfindung nutzt die exakte, flexible Steuerbarkeit einer Transporteinheit eines Langstatorlinearmotor aus, um damit eine Prozesseinheit zu einem Gegenstand führen, der auf einer Transporteinheit eines anderen Fördermittels angeordnet ist. Das ermöglicht es, die Bewegungen des Gegenstandes und der Prozesseinheit aufeinander zu synchronisieren und den Arbeitsprozess während der Synchronisation der Bewegungen auszuführen, insbesondere und besonders vorteilhaft auch während der Bewegung des Gegenstandes mit der Transporteinheit des ersten Fördermittels. Dieses Konzept gestattet eine sehr flexible Ge- staltung einer Bearbeitungsstation, da damit grundsätzlich jede beliebige Prozesseinheit synchron zum Gegenstand bewegbar ist und dabei der Arbeitsprozess ausführbar ist. Durch das Konzept des Langstatorlinearmotor sind dabei sogar mehrere Gegenstände auf verschiedenen Transporteinheiten oder auch auf einer einzigen Transporteinheit gleichzeitig bearbeitbar, da die Transporteinheiten eines Langstatorlinearmotors mit einer Prozesseinheit unabhängige voneinander bewegbar sind.

Mit der Prozesseinheit auf der Transporteinheit des zweiten Fördermittels kann auch auf den Gegenstand auf der Transporteinheit des ersten Fördermittels eingewirkt werden, sodass der Gegenstand auf der Transporteinheit bewegt wird. Das ermöglicht die Realisierung weitere wichtiger Prozessschritte in einem Bearbeitungsprozess, wie beispielsweise das Ausrichten, Gruppieren oder Sortieren von Gegenständen.

Es ist auch möglich, dass die Transporteinheit des ersten Fördermittels und die Transporteinheit des zweiten Fördermittels zumindest zeitweise relativ zueinander bewegt werden, insbesondere um einen Arbeitsprozess zu realisieren, womit sich die Flexibilität noch weiter steigern lässt.

Die Flexibilität kann auch gesteigert werden, wenn auch das erste Fördermittel zumindest im Bereich des Überlappungsbereiches in Form eines Langstatorlinearmotors ausgeführt ist. Damit können auch die Transporteinheiten des ersten Fördermittels im Überlappungsbereich sehr flexibel (Geschwindigkeit, Position, Beschleunigung) bewegt werden.

Die gegenständliche Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figur 1 näher erläutert, die beispielhaft, schematisch und nicht einschränkend vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung zeigen. Dabei zeigt

Fig.1 eine Ausführung einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsstation.

Die Ausgestaltung der Erfindung nach Fig.1 zeigt eine Bearbeitungsstation 1 zum Bearbeiten von Gegenständen 2, die mit einer Transporteinheit TEn (mit n>1 als Index für alle Trans- porteinheiten des ersten Fördermittels 3) eines ersten Fördermittels 3 bewegt werden. Das erste Fördermittel 3 ist in Form eines hinlänglich bekannten Langstatorlinearmotors ausgestaltet. Der Langstatorlinearmotor bildet hierbei eine Förderstrecke 4 aus, hier in der Gestalt eines Ovals, entlang der eine Anzahl von Transporteinheiten TEn bewegt werden können. Die erste Förderstrecke 4 ist in sich geschlossen, sodass die Anzahl der Transporteinheit TEn im Kreis bewegt wird. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind keine Details des Aufbaus des ersten Fördermittels 3 in Form eines hinlänglich bekannten Langstatorlinearmotors dargestellt. Für die gegenständliche Erfindung kommt jeder beliebige bekannte Aufbau eines Langstatorlinearmotors für das erste Fördermittel 3 in Frage. Das erste Fördermittel 3 könnte auch aus verschiedenen Fördereinrichtungen zusammengestellt sein. Beispielsweise könnte das erste Fördermittel 3 in einem ersten Streckenabschnitt als Langstatorlinearmotor ausgeführt sein, z.B. an Stellen wo eine genaue und flexible Steuerung der Bewegung der Transporteinheiten TEn notwendig ist, und in einem anderen Streckenabschnitt als Stetigförderer, z.B. um die Transporteinheiten TEn in einem geschlossenen Kreis wieder an den Beginn des ersten Streckenabschnittes zurückzuführen. Vorzugsweise ist das erste Fördermittel 3 ent- lang der gesamten geschlossenen Förderstrecke 3 als Langstatorlinearmotor ausgeführt.

Auf einer Anzahl von Transporteinheiten TEn des ersten Fördermittels 3 ist ein Gegenstand 2 angeordnet, der in der Bearbeitungsstation 1 bearbeitet werden soll. Hierfür kann beispielsweise am ersten Fördermittel 3 an einer Stelle der Förderstrecke 4 eine Ladestation 5 vorgesehen sein, in der ein Gegenstand 2 auf eine freie Transporteinheit TEn geladen wird. Ebenso kann an einer Stelle der Förderstrecke 4 eine Entladestation 6 vorgesehen sein, an der ein fertigt bearbeiteter Gegenstand 2 von einer Transporteinheit TEn entnommen werden kann. Es sind aber natürlich auch beliebige andere Möglichkeiten zur Beladung und Entladung einer Transporteinheit TEn denkbar.

In der Bearbeitungsstation 1 ist ein zweites Fördermittel 10 vorgesehen, das in Form eines hinlänglich bekannten Langstatorlinearmotors ausgestaltet ist. Der Langstatorlinearmotor bildet eine Förderstrecke 1 1 aus, hier in der Gestalt eines Ovals, entlang der eine Anzahl von Transporteinheiten TEm (mit m>1 als Index für alle Transporteinheiten des zweiten Fördermittels 10) bewegt werden können. Die zweite Förderstrecke 1 1 kann in sich geschlossen sein, sodass die Anzahl der Transporteinheit TEm im Kreis bewegt wird. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind keine Details des Aufbaus des zweiten Fördermittels 10 in Form eines hinlänglich bekannten Langstatorlinearmotors dargestellt. Für die gegenständliche Erfindung kommt jeder beliebige bekannte Aufbau eines Langstatorlinearmotors für das zweite Fördermittel 10 in Frage, beispielsweise so wie in der EP 3 109 998 A1 beschrieben. So wie das erste Fördermittel 3 könnte auch das zweite Fördermittel 10 aus verschiedenen Förderein- richtungen zusammengestellt sein, wobei aber zumindest ein Streckenabschnitt der Förderstrecke 1 1 des zweiten Fördermittels 10 als Langstatorlinearmotor ausgeführt ist. Vorzugs- weise ist das zweite Fördermittel 10 entlang der gesamten Förderstrecke 1 1 als Langstatorlinearmotor ausgeführt.

An zumindest einer Transporteinheit TEm (mit m>1 als Index für alle Transporteinheiten des zweiten Fördermittels 10) des zweiten Fördermittels 10 ist zumindest eine Prozesseinheit PEm angeordnet, mit der ein Arbeitsprozess an einem Gegenstand 2 durchgeführt werden soll. Die Prozesseinheit PEm wird dabei mit der Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10 bewegt. Eine Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10 dient damit nicht der Bewegung eines Gegenstandes 2, sondern der Bewegung einer Prozesseinheit PEm. In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind am zweiten Fördermittel 10 mehrere Transporteinhei- ten TEm mit jeweils zumindest einer Prozesseinheit PEm vorgesehen. Die Prozesseinheit PEm können zur Ausführung unterschiedlicher Arbeitsprozesse natürlich teilweise auch unterschiedlich ausgestaltet sein. Die Transporteinheiten TEm mit den Prozesseinheiten PEm können gemäß dem grundlegenden Funktionsprinzip eines Langstatorlinearmotors und abgesehen von der Vermeidung von Kollisionen natürlich unabhängig voneinander (in der Geschwindigkeit, Richtung, Beschleunigung, Position) entlang der Förderstrecke 1 1 bewegt werden, zumindest auf dem als Langstatorlinearmotor ausgebildeten Streckenabschnitt des zweiten Fördermittels 10.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass sich das erste Fördermittel 3 und das zweite Fördermittel 10 in einem Überlappungsbereich 12 überlappen, sodass eine Prozesseinheit PEm auf einer Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10 mit einem Gegenstand 2 auf einer Transporteinheit TEn des erste Fördermittels 3 wechselwirken kann. Das erste Fördermittel 3 und das zweite Fördermittel 10 sind dazu im Überlappungsbereich 12 über einen benötigten Streckenabschnitt in ausreichender Nähe zu- und nebeneinander angeordnet, um es der Prozesseinheit PEm auf einer Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10 zu ermöglichen, in vorgesehener Weise mit einem Gegenstand 2 auf einer Transporteinheit TEn des erste Fördermittels 3 wechselwirken zu können. Das erste Fördermittel 3 und das zweite Fördermittel 10 sind zumindest im Bereich des Überlappungsbereichs 12, vorzugsweise aber vollständig, als Langstatorlinearmotor ausgeführt.

Im Überlappungsbereich 12 soll die Prozesseinheit PEm am Gegenstand 2 irgendeinen Ar- beitsprozess, wie beispielsweise eine spanende Bearbeitung (Bohren, Fräsen, Schleifen, etc.), einen Verpackungsvorgang (Folieren, Umwickeln, Abfüllen eines Mediums in einen Behälter, etc.), einen Entpackungsvorgang (Ausfolieren, etc.), einen Prüfvorgang (Inspektion, z.B. optisch, mittels Ultraschall oder Laser, usw. auf Fehler oder Zustand des Gegenstandes 2) oder einen Bewegungsvorgang am Gegenstand 2 (Verschieben, Drehen, Sortieren, etc.) durchführen. Ein Arbeitsprozess ist damit ein Vorgang der mit der Prozesseinheit PEm aktiv am Gegenstand 2 durchgeführt wird und insbesondere ein Arbeitsprozess mit dem mit der Prozesseinheit PEm aktiv auf den Gegenstand 2 eingewirkt wird. Nachdem das zweite Fördermittel 10 zumindest im Bereich des Überlappungsbereiches 12 als Langstatorlinearmotor ausgeführt ist, kann die Transporteinheit TEm mit der zumindest einen Prozesseinheit PEm im Überlappungsbereich 12 genau gesteuert werden und deren Bewegung zumindest zeitweise auf die Bewegung einer Transporteinheit TEn mit einem Ge- genstand 2 am ersten Fördermittel 3 synchronisiert werden. Das bedeutet, dass die Bewegung des Gegenstandes 2 durch das erste Fördermittel 3 vorgegeben wird und die Bewegung der Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10 mit der Prozesseinheit PEm an diese Bewegung angepasst wird, insbesondere ohne die Bewegung des Gegenstandes 2 in Förderrichtung des ersten Fördermittels 3 zu beeinflussen oder zu ändern. Die Transportein- heit TEm des zweiten Fördermittels 10 folgt damit im Überlappungsbereich 12 zumindest zeitweise der Bewegung des Gegenstandes 2 am ersten Fördermittel 3. Dazu kann die zweite Steuereinheit 21 der Bewegung der Transporteinheit TEm am zweiten Fördermittel 10 Sollwerte der Regelung der Bewegung der Transporteinheit TEm (z.B. eine Sollposition und/oder eine Sollgeschwindigkeit) von der ersten Steuereinheit 20 des ersten Fördermittels 3 erhalten. Damit sind die Bewegungen der beiden Transporteinheiten TEn, TEm im Überlappungsbereich 12 in gewünschter oder vorgegebener Weise zumindest zeitweise aufeinander synchronisiert. Der Arbeitsprozess findet dabei während der Synchronisation der Bewegungen statt.

Nachdem beide Fördermittel 3, 10 als Langstatorlinearmotor ausgeführt sind, kann die Syn- chronisierung der Bewegungen natürlich auch umgekehrt erfolgen, d.h., dass die Bewegung der Prozesseinheit PEm auf der Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10 vorgegeben wird und die Bewegung des Gegenstandes 2 auf der Transporteinheit TEn des ersten Fördermittels 3 an diese Bewegung angepasst wird, insbesondere ohne die Bewegung des der Prozesseinheit PEm in Förderrichtung des zweiten Fördermittels 10 zu beeinflussen oder zu ändern

Die beiden Steuereinheiten 20, 21 sind dazu vorzugsweise über eine Kommunikationsschnittstelle 22, wie z.B. ein Datenbus, miteinander verbunden, um darüber Information, insbesondere Information der Bewegungen der Transporteinheiten TEn, TEm, auszutauschen, wie z.B. Ist- und Sollpositionen, oder Ist- und Sollgeschwindigkeiten, der Transporteinheiten TEn, TEm. Die beiden Steuereinheiten 20, 21 könnte aber auch in einer gemeinsamen Hardware implementiert sein und es könnte auch nur eine einzige Steuereinheit für beide Fördermittel 3, 10 vorgesehen sein.

Die zweite Steuereinheit 21 kann die Bewegung einer Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10 so steuern, dass die Prozesseinheit PEm exakt zum Gegenstand 2 auf der Transporteinheit TEn des ersten Fördermittels 3 ausgerichtet ist, um den Arbeitsprozess auszuführen. Das erfolgt während der Bewegung Gegenstandes 2 mittels der Transporteinheit TEn des ersten Fördermittels 3. Dazu wird die Bewegung der Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10 im Überlappungsbereich 12, oder zumindest im Bereich der Wechselwirkung, auf die Transporteinheit TEn des ersten Fördermittels 3 synchronisiert. In gleicher Weise kann die erste Steuereinheit 20 die Bewegung einer Transporteinheit TEn des ersten Fördermittels 3 so steuern, dass der Gegenstand 2 exakt zur Prozesseinheit PEm auf der Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10 ausgerichtet ist, um den Arbeitspro- zess auszuführen.

Selbstverständlich ist es auch denkbar, dass zur Synchronisation der Bewegung eine Transporteinheit TEn mit einem Gegenstand 2 im Überlappungsbereich 12 zur Durchführung eines Arbeitsprozesses zumindest zeitweise gestoppt wird. In diesem Fall wird die Transporteinheit TEm mit der Prozesseinheit PEm, die mit dem Gegenstand 2 wechselwirken soll, zum gestoppten Gegenstand 2 bewegt (oder umgekehrt) und zur Durchführung des Arbeitsprozesses ebenfalls gestoppt.

Eine Prozesseinheit PEm kann mit einer beliebigen benötigten Aktuatorik zur Durchführung des Arbeitsprozesses ausgeführt sein. Für eine spanende Bearbeitung umfasst die Aktuato- rik beispielsweise einen Drehantrieb und einen Vorschubantrieb, mit dem ein spanabhebendes Werkzeug, beispielsweise ein Bohrer, im Überlappungsbereich 12 in Richtung des Gegenstandes 2 zugestellt werden kann. Für einen Inspektionsvorgang umfasst die Aktuatorik beispielsweise einen Prüfkopf zum Durchführen einer, vorzugsweise berührungslosen, Prüfung am Gegenstand 2. Der Prüfkopf kann dazu auch zum Gegenstand 2 bewegbar sein. Für das Bewegen eines Gegenstandes 2 auf einer Transporteinheit TEn umfasst die Aktuatorik beispielsweise eine Manipulationseinheit 13, die relativ zum Gegenstand 2 auf einer Transporteinheit TEn bewegbar ist.

Diese Aktuatorik kann an sich beliebig ausgeführt sein, insbesondere elektrisch, pneumatisch, hydraulisch, und benötigt hierfür in den meisten Fällen eine Energieversorgungseinheit 14 zur Energieversorgung der Prozesseinheit PEm. Die Energieversorgung ist dazu vorzugsweise elektrisch und kann beispielsweise mittels einer Energiespeichers als Energieversorgungseinheit 14 auf einer Transporteinheit TEm erfolgen. Auch eine berührungslose Energieübertragung auf die Transporteinheit TEm, insbesondere induktiv, ist denkbar.

Im Überlappungsbereich 12 können auch mehrere Arbeitsprozesse an einem Gegenstand 2, auch gleichzeitig, ausgeführt werden. Dazu kann eine Transporteinheit TEm mehrere Prozesseinheiten PEm umfassen. Vorzugsweise ist aber vorgesehen, dass im Überlappungsbereich 12 Prozesseinheiten PEm auf verschiedenen Transporteinheiten TEm mit einem Gegenstand 2 auf einer Transporteinheit TEn des ersten Fördermittels 3 wechselwirken. Dazu werden im Überlappungsbereich 12 natürlich die Bewegungen verschiedener Transportein- heiten TEm auf die Bewegung der Transporteinheit TEn mit dem Gegenstand 2 synchronisiert. Es können somit auch gleichzeitig mehrere Arbeitsprozesse an einem Gegenstand 2 durchgeführt werden. Es könnten dazu selbstverständlich auch mehrere Überlappungsbereiche 12 vorgesehen sein.

Auch ist es denkbar, dass auf einer Transporteinheit TEn des ersten Fördermittels 3 auch mehrere Gegenstände 2 transportiert werden. In diesem Fall umfasst eine Transporteinheit TEm eine entsprechende Anzahl von Prozesseinheiten PEm, oder eine Transporteinheit TEm mit einer Prozesseinheit PEm wird nicht nur auf die Bewegung der Transporteinheit TEn synchronisiert, sondern auch an einer bestimmten Position der Transporteinheit TEn, an der der Gegenstand 2 angeordnet ist, gehalten.

Zusätzlich kann natürlich auch vorgesehen sein, dass zwischen Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10 und Gegenstand 2 auf dem ersten Fördermittel 3 zumindest zeitweise eine Relativbewegung durchgeführt wird, beispielsweise könnte eine der beiden Transporteinheiten TEn, TEm während des Arbeitsprozesses schneller oder langsamer als die andere bewegt werden. Durch eine solche Relativbewegung kann natürlich auch auf den Gegenstand 2 eingewirkt werden, beispielsweise mit einer Klinge auf der Transporteinheit TEm des zweiten Fördermittels 10. Damit wäre es aber beispielsweise auch möglich, Gegenstände 2 auf dem ersten Fördermittel 3 zu gruppieren oder in einen bestimmten Abstand zu einander zu bringen. Das wird vorzugsweise am Ende des Überlappungsbereiches 12 nach dem Durchführen des Arbeitsprozesses und vor der Weiterbewegung des prozessierten Gegenstandes 2 gemacht.

Im Ausführungsbeispiel nach der Fig.1 ist auch ein weiteres erstes Fördermittel 3' vorgesehen, dass als Stetigförderer, z.B. ein Förderband, ausgeführt ist. Das Transportmittel des Stetigförderers, z.B. der Fördergurt, kann dabei als einzige Transporteinheit TEn' betrachtet werden, das mehrere Gegenstände 2 transportiert. Das weitere erste Fördermittel 3' ist im Bereich der Entladestation 6 angeordnet, um Gegenstände 2, die vom ersten Fördermittel 3 entladen werden, aufzunehmen und weiterzubewegen. Ein weiteres zweites Fördermittel 10' ist als Langstatorlinearmotor ausgeführt und ist hier als gerade Strecke ausgeführt und neben und entlang dem weiteren ersten Fördermittel 3' angeordnet. In einem Überlappungsbereich 12' zwischen dem weiteren ersten Fördermittel 3' und dem weiteren zweiten Fördermittel 10' wird am weiteren zweiten Fördermittel 10' eine Transporteinheit TEm hin- und herbe- wegt. Diese Transporteinheit TEm trägt eine Prozesseinheit PEm mit einer Aktuatorik in

Form einer Manipulationseinheit 13, mit der ein Gegenstand 2 auf dem ersten Fördermittel 3' bewegt werden kann, z.B. gedreht oder verschoben, um den Gegenstand 2 in gewünschter Weise auszurichten. Zusätzlich kann die Transporteinheit TEm bzw. die Prozesseinheit PEm auch eine Erfassungseinheit, z.B. eine Kamera, aufweisen, mit der die Position des Gegen- Standes 2 erfasst werden kann. Dazu kann die Erfassungseinheit die erfasste Lageinformation auch an die Steuereinheit 21 zu Auswertung senden. Je nach aktueller Lage des Gegenstandes 2 auf dem ersten Fördermittel 3' und der gewünschten Endlage steuert die zweite Steuereinheit 21 die Transporteinheit TEm und die Prozesseinheit PEm, um den Gegenstand 2 in die gewünschte Endlage zu bringen. Die Prozesseinheit PEm könnte aber auch durch die Transporteinheit TEm selbst gesteuert werden, die dazu auch eine Lageinformation einer Erfassungseinheit auswerten könnte, um die Manipulationseinheit 13 in geeigneter Weise zu aktivieren, um auf den Gegenstand 2 einzuwirken.

In einem weiteren Überlappungsbereich 12" zwischen dem weiteren ersten Fördermittel 3' und dem weiteren zweiten Fördermittel 10', stromabwärts zum Überlappungsbereich 12', sollen beispielsweise Gegenstände 2 gruppiert werden. Dazu könnte im Überlappungsbereich 12" eine Transporteinheit TEm+1 , mit einer Prozesseinheit PEm+1 vorgesehen sein. Die in Flussrichtung stromabwärts angeordnete Prozesseinheit PEm+1 hält die Gegenstände 2 solange, bis die gewünschte Anzahl von Gegenständen 2 gruppiert wurde. Die Transporteinheit TEm+1 kann zum Gruppieren still stehen, oder kann mit der Geschwindigkeit der Transporteinheit TEn', oder auch mit einer langsameren Geschwindigkeit, vom Beginn des Überlappungsbereichs 12" in Richtung zu dessen Ende bewegt werden. Sind die Gegen- stände 2 gruppiert wird die Manipulationseinheit 13 zurückgefahren, wodurch die gruppierten Gegenstände 2 mit dem ersten Fördermittel 3 weiterbewegt werden. Im Überlappungsbereich 12" könnte in Flussrichtung stromaufwärts eine weitere Transporteinheit TEm mit einer Prozesseinheit PEm (in Fig.1 nicht dargestellt) angeordnet sein und dazu dienen, zu verhindern, dass weitere Gegenstände 2 in den Überlappungsbereich 12" einfahren, wenn die ge- wünschte Anzahl von Gegenständen 2 in der Gruppe bereits erreicht ist, aber die Gruppe den Überlappungsbereich 12" noch nicht verlassen hat. Diese Transporteinheit TEm könnte aber auch dazu dienen, die gruppierten Gegenstände 2 vor dem Verlassen des Überlappungsbereichs 12" fest aneinander zu schieben. Im zweiten Überlappungsbereich 12" wird damit eine Relativbewegung zwischen einen Gegenstand 2, oder auch mehreren Gegen- ständen 2, und der Transporteinheit TEm des weiteren zweiten Fördermittels 10' genutzt, um Gegenstände 2 zu gruppieren.