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Patent Searching and Data


Title:
PROCESSING OF WASTE INCINERATION ASHES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/119739
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for processing waste incineration ashes, in particular domestic waste incineration ashes, in which the ashes are classified into a plurality of fractions of different grain size distributions in a processing plant separated from the actual waste incineration process. The ashes are classified exclusively using a wet classification process in the processing plant, only wet classification processes that are gentle to the grains being used, and the wet classification process is performed in such a way that all of the ashes are classified into at least one fine fraction loaded with harmful substances and at least one coarse fraction that contains only a small amount of harmful substances or no harmful substances at all.

Inventors:
EVERS FRIEDRICH-WILHELM (DE)
BECKMANN ALEXANDRA (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/000937
Publication Date:
September 13, 2012
Filing Date:
March 02, 2012
Export Citation:
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Assignee:
EVERS FRIEDRICH-WILHELM (DE)
BECKMANN ALEXANDRA (DE)
International Classes:
F23J1/00
Foreign References:
EP2062647A22009-05-27
EP1818611A22007-08-15
DE19727172A11998-02-05
EP1348905A12003-10-01
EP2128279A12009-12-02
EP2052780A22009-04-29
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
EWERT, Jörg et al. (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zum Aufbereiten von Müllverbrennungsasche (A), insbesondere von Hausmüllverbrennungsasche (HMVA),

bei dem die Asche (A) in einer von der eigentlichen Müllverbrennung getrennten Aufbereitungsanlage (11) in eine Mehrzahl von Fraktionen (I, II, III) unterschiedlicher Korngrößenverteilung klassiert wird, dadurch gekennzeichnet,

dass in der Aufbereitungsanlage (11) die Klassierung der Asche (A) ausschließlich durch eine Nassklassierung erfolgt,

dass bei der Nassklassierung ausschließlich kornschonende Klassierungsverfahren angewendet werden, und

dass die Nassklassierung derart durchgeführt wird, dass die Asche (A) vollständig in wenigstens eine mit Schadstoffen belastete Feinfraktion (I) und zumindest eine schadstoffarme oder schadstofffreie Grobfraktion (II, III) klassiert wird.

Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Nassklassierung derart durchgeführt wird, dass in der Feinfraktion (I) die Untergrenze der Korngröße Ομπι beträgt und die Obergrenze der Korngröße ungefähr im Bereich von 50 bis 500μπι liegt, insbesondere ungefähr im Bereich von 200 bis 300μπι liegt und bevorzugt etwa 250μπι beträgt.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Nassklassierung eine Klassierung durch Aufstromtechnik umfasst, wobei insbesondere einem Aufstromklassierer (15) ein Hydrozyklon (13) vorgeschaltet ist. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass bei der Nassklassierung die folgenden Schritte zeitlich nacheinander durchgeführt werden:

die Asche (A) wird mit einer Flüssigkeit (W), insbesondere

Wasser, gemischt,

aus dem dabei entstehenden Produkt wird wenigstens eine erste Grobfraktion (III) abgetrennt,

insbesondere unter Verwendung einer Siebeinrichtung (17), aus dem von der ersten Grobfraktion (III) befreiten Produkt wird 2namindest eine zweite Grobfraktion (II) abgetrennt, insbesondere unter Verwendung einer Aufstromtechnik, der dabei entstehenden Feinfraktion (I) wird Flüssigkeit (W) entzogen,

insbesondere unter Verwendung einer Kammerfilterpresse (19).

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Asche (A) vor dem Einbringen in die Aufbereitungslage (11) einer mechanischen, insbesondere trockenen Vorbehandlung unterworfen wird, bei der aus der Asche (A) Metall teile und un verbrannte Störstoffe entfernt werden.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Nassklassierung derart durchgeführt wird, dass der Trockengewichtsanteil der mit Schadstoffen belasteten Feinfraktion (I) an der in die Aufbereitungsanlage (11) eingebrachten Asche (A), aus der in einer Vorbehandlung Metallteile und unverbrannte Störstoffe entfernt wurden, höchstens etwa 30%, insbesondere höchstens etwa 10%, beträgt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die aus der Müllverbrennungsanlage stamrnende Asche derart vorbehandelt wird, dass die Asche (A) mit einer Korngrößenverteilung in die Aufbereitungsanlage (11) eingebracht wird, deren Obergrenze nicht mehr als etwa 100mm beträgt, wobei insbesondere die Obergrenze im Bereich von 40 bis 50mm liegt und bevorzugt etwa 45mm beträgt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Aufbereitungsanlage (11) einen im Wesentlichen geschlossenen Flüssigkeitskreislauf aufweist, wobei insbesondere als Flüssigkeit für die Nassklassierung Wasser (W) oder eine wässrige Lösung (L) verwendet wird.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine für die Nassklassierung verwendete Flüssigkeit (W), insbesondere Wasser, eine Temperatur im Bereich von 20 bis 40°C aufweist.

Verfahren zum Aufbereiten von Müllverbrennungsasche (A), insbesondere von Hausmüllverbrennungsasche (HMVA), bei dem die Asche (A) in einer von der eigentlichen Müllverbrennung getrennten Aufbereitungsanlage (11) durch Nassklassierung vollständig in einen mit Schadstoffen belasteten Anteil (I) und einen schadstoffarmen oder schadstofffreien Anteil (II, III) klassiert wird.

Verfahren nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Nassklassierung derart durchgeführt wird, dass der mit Schadstoffen belastete Anteil (I) an der in die Aufbereitungsanlage (11) eingebrachten Asche (A), aus der in einer mechanischen, insbesondere trockenen Vorbehandlung Metallteile und unverbrannte Störstoffe entfernt wurden, einen Trockengewichtsanteil von höchstens etwa 30%, insbesondere höchstens etwa 10%, aufweist.

Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Nassklassierung derart durchgeführt wird, dass in dem mit Schadstoffen belasteten Anteil (I) die Untergrenze der Korngröße Ομπι beträgt und die Obergrenze der Korngröße ungefähr im Bereich von 50 bis 500μπι liegt, insbesondere ungefähr im Bereich von 200 bis 300μπι liegt und bevorzugt etwa 250μπι beträgt.

Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass zumindest ein Parameter, insbesondere die elektrische Leitfähigkeit, einer für die Nassklassierung verwendeten Flüssigkeit, insbesondere Wasser oder einer wässrigen Lösung, unterhalb oder oberhalb eines vorgegebenen Grenzwertes gehalten wird, wobei insbesondere Flüssigkeit aus einem Flüssigkeitskreislauf ausgeschleust wird, sobald der Grenzwert erreicht, insbesondere überschritten oder unterschritten, wird. Vorrichtung zum Aufbereiten von Müllverbrennungsasche (A), insbesondere von Hausmüllverbrennungsasche (HMVA),

mit der die Asche (A) in eine Mehrzahl von Fraktionen (I, II, III) unterschiedlicher Korngrößenverteilung klassierbar ist, insbesondere zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Aufbereitungsanlage (11) vorgesehen ist, die zu einer ausschließlichen Nassklassierung der Asche (A) ausgebildet ist, dass die Aufbereitungsanlage (11) ausschließlich kornschonende Klassierungseinrichtungen umfasst, und

dass die Aufbereitungsanlage (11) derart ausgelegt ist, dass die Asche (A) vollständig in wenigstens eine mit Schadstoffen belastete Feinfraktion (I) und zumindest eine schadstoffarme oder schadstofffreie Grobfraktion (II, III) klassierbar ist.

Vorrichtung nach Anspruch 14,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Aufbereitungsanlage (11) derart ausgelegt ist, dass in der Feinfraktion (I) die Untergrenze der Korngröße Ομπι beträgt und die Obergrenze der Korngröße ungefähr im Bereich von 50 bis 500μπι liegt, insbesondere ungefähr im Bereich von 200 bis 300μπι liegt und bevorzugt etwa 250μπι beträgt.

Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Aufbereitungsanlage (11) wenigstens einen im Wesentlichen geschlossenen Flüssigkeitskreislauf aufweist.

17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 16,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Aufbereitungsanlage (11) eine Mischstufe (21) umfasst, in der die Asche (A) mit einer Flüssigkeit (W), insbesondere mit Wasser oder einer wässrigen Lösung (L), gemischt wird.

18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 17,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Aufbereitungsanlage (11) eine Klassierstufe (17) umfasst, insbesondere eine Siebeinrichtung, in der aus einem zuvor entstandenen Produkt, insbesondere aus der mit einer Flüssigkeit (W), insbesondere mit Wasser oder einer wässrigen Lösung (L), gemischten Asche (A), wenigstens eine Grobfraktion (III) abgetrennt wird.

19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 18,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Aufbereitungsanlage (11) eine Klassierstufe (13, 15) umfasst, insbesondere einen Aufstromklassierer, in der aus einem zuvor entstandenen Produkt, insbesondere aus einem von zumindest einer Grobfraktion (III) befreiten Produkt, zumindest eine Feinfraktion (I) abgetrennt wird.

20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Klassierstufe einen Aufstromklassierer (15) mit vorgeschaltetem Hydrozyklon (13) umfasst. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 20, dadurch gekennzeichnet,

dass die Aufbereitungsanlage (11) eine Entfeuchtungsstufe (23, 25, 19) umfasst, in der einem zuvor entstandenen Produkt, insbesondere einer Feinfraktion (I), Flüssigkeit (W) entzogen wird.

Vorrichtung nach Anspruch 21 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Entfeuchtungsstufe eine Kammerfilterpresse (19) umfasst, wobei insbesondere der Kammerfilterpresse (19) ein Rundeindicker (23) und eine Exzenterpumpe (25) vorgeschaltet sind.

Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14 bis 22,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine Mischstufe (21), zwei Klassierstufen (17, 13, 15) und eine Entfeuchtungsstufe (23, 25, 19) der Aufbereitungsanlage (11) in Prozessrichtung hintereinander angeordnet sind,

wobei in der ersten Klassierstufe (17) eine Grobfraktion (III) mit einer Untergrenze für die Korngröße im Bereich von 2 bis 5mm, insbesondere von etwa 4mm, abgetrennt wird,

das verbleibende Produkt der zweiten Klassierstufe (13, 15) zugeführt wird, in welcher eine Grobfraktion (II) mit einer Untergrenze für die Korngröße ungefähr im Bereich von 50 bis 500μπι, insbesondere ungefähr im Bereich von 200 bis 300μπι und bevorzugt von etwa 250μπι, abgetrennt wird, und

die verbleibende Feinfraktion (I) der Entfeuchtungsstufe (23, 25, 19) zugeführt wird.

Description:
AUFBEREITEN VON MÜLLVERBRENNUNGSASCHE

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufberei- ten von Müllverbrennungsasche, insbesondere von Hausmüllverbren- nungsasche (HMVA), bei dem die Asche in einer von der eigentlichen Müllverbrennung getrennten Aufbereitungsanlage klassiert wird.

Eine Klassierung von früher auch als Schlacke bezeichneter Asche, die bei der Verbrennung von Müll, beispielsweise von Gewerbe- oder Hausmüll, entsteht, ist grundsätzlich bekannt. Unter Klassierung versteht man eine Trennung eines aus Partikeln mit einer gegebenen Korngrößenverteilung bestehenden Ausgangsmaterials in mehrere Fraktionen unterschiedlicher Korngrößenverteilung. Die Klassierung dient insbesondere dazu, die Asche in unterschiedlich stark mit bestimmten Schadstoffen belastete Anteile zu trennen, wobei manche Anteile gewinnbringend wiederverwertet werden können, während andere Anteile aufgrund bestehender einschlägiger gesetzlicher Vorschriften unter Aufwendung von Kosten deponiert werden müssen. Eine Klassierung kann den grundsätzlich bekannten Umstand ausnutzen, dass sich bestimmte Schadstoffe im Wesentlichen nur an Aschepartikel mit einer bestimmten maximalen Korngröße binden.

Trotz dieses Wissens ist es bislang nicht gelungen, Müllverbrennungsasche unter Beachtung gesetzlicher Bestimmungen auf wirtschaftlich interessante Art und Weise aufzubereiten. Vielmehr wird in der Praxis die Müllverbrennungsasche meist deponiert, was allerdings mit relativ hohen Kosten verbunden ist, oder unter hohen Auflagen z.B. als niedrig klassifizierter Baustoff verwertet. Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Möglichkeit zu schaffen, mit der Müllverbrennungsasche einer unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten interessanten Wiederverwertung zugeführt werden kann. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere durch ein Verfahren zum Aufbereiten von Müllverbrennungsasche, insbesondere von HausmüUverbrennungsasche (HMVA), bei dem vorgesehen ist, dass die Asche in einer von der eigentlichen Müllverbrennung getrennten Aufbereitungsanlage in eine Mehrzahl von Fraktio- nen unterschiedlicher Korngrößenverteilung klassiert wird, dass in der Aufbereitungsanlage die Klassierung der Asche ausschließlich durch eine Nassklassierung erfolgt, dass bei der Nassklassierung ausschließlich kornschonende Klassierungsverfahren angewendet werden, und dass die Nassklassierung derart durchgeführt wird, dass die Asche vollständig in wenigstens eine mit Schadstoffen belastete Feinfraktion und zumindest eine schadstoffarme oder schadstofffreie Grobfraktion klassiert wird.

Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass bei einer Aufbereitung von Müllverbrennungsasche die Konzentration von in der Asche enthaltenen relevanten Schadstoffen in einer Feinfraktion, also in einem oder mehreren Anteilen mit einer relativ niedrigen maximalen Korngröße, dann wirtschaftlich interessant sein kann, wenn es gelingt, den Anteil dieser Feinfraktion am Ausgangsmaterial, also an der in die Aufbereitung eingebrachten Asche, möglichst klein zu halten.

Die Erfinder haben erkannt, dass sich diese Bedingung dann erfüllen lässt, wenn dafür gesorgt wird, dass bei der Aufbereitung der Asche so weit wie möglich verhindert wird, dass die die Asche bildenden Partikel zerkleinert werden, da eine Zerkleinerung der Asche zusätzliche Oberflä- chen schafft, an die sich Schadstoffe binden können, was zur Folge hat, dass der mit Schadstoffen belastete Anteil zunimmt, und zwar in einer Weise derart, dass derjenige Anteil der Asche, der nicht gewinnbringend wiederverwertet werden kann, sondern vielmehr teuer deponiert werden muss, zu groß ist.

Dabei kommt die Erfindung nicht dadurch zum Ziel, dass die bekannte Trockenklassierung modifiziert wird, sondern vielmehr dadurch, dass die Müllverbrennungsasche einer an sich grundsätzlich bekannten Nassklassierung unterworfen wird. Die Erfinder haben erkannt, dass der Umstand ausgenutzt werden kann, dass gerade eine Nassklassierung die Anwendung besonders kornschonender Klassierungsverfahren ermöglicht. Unter kornschonenden Klassierungsverfahren versteht der Fachmann solche Methoden, bei denen die zu klassierenden Partikel nicht zerkleinert bzw. zerstört werden und bei denen insbesondere auch kein Staub entsteht, so dass die Korngrößenverteilung des Eingangsmaterials gegenüber jener des Ausgangsmaterials insgesamt, also aller bei der Klassierung entstehenden Fraktionen zusammen, praktisch unverändert ist.

Diese Idee, Müllverbrennungsasche einer Nassklassierung zu unterwerfen, da gerade eine Nassklassierung eine besonders kornschonende Behandlung der Asche ermöglicht, und ferner diese Nassklassierung so auszulegen, dass ein eine oder mehrere Feinfraktionen umfassender Ascheanteil eine Korngrößenverteilung mit einer Obergrenze derart besitzt, dass dieser Ascheanteil einerseits möglichst alle relevanten Schadstoffe enthält und andererseits möglichst klein ist, macht es möglich, dass nur ein relativ kleiner Anteil der Asche aufgrund seiner Schadstoffbelastung nicht ohne weiteres wiederverwertet werden kann, wohingegen ein vergleichsweise großer schadstoffarmer oder schadstofffreier Ascheanteil einer Wiederverwertung zugeführt werden kann. Die Erfindung schafft so eine Möglichkeit zur Aufbereitung von Müllverbrennungsasche, bei der im Einklang mit selbst strengen gesetzlichen Bestimmungen ein signifikanter Anteil der Asche einer wirtschaftlich interessanten Wiederverwertung zugeführt werden kann.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind auch in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie der Zeichnung angegeben.

Vorzugsweise wird die Nassklassierung derart durchgeführt, dass in der Feinfraktion die Untergrenze der Korngröße 0 μπι beträgt und die Obergrenze der Korngröße ungefähr im Bereich von 50 bis 500 μπι liegt, insbesondere ungefähr im Bereich von 200 bis 300μπι liegt und bevorzugt etwa 250μπι beträgt. Es wurde gefunden, dass bei einer derartigen Obergrenze der Korngröße praktisch alle relevanten Schadstoffe in der Feinfraktion enthalten sind, wobei gleichzeitig der Anteil dieser mit Schadstoffen belasteten Feinfraktion an der in die Aufbereitungsanlage eingebrachten Asche so klein ist, dass durch die Wiederverwertung des schadstoffarmen oder schadstofffreien Restes der Asche insgesamt eine wirtschaftliche Aufbereitung der Asche möglich ist.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Nassklassierung eine Klassierung durch Aufstromtechnik. Eine Klassierung durch Aufstromtechnik ist grundsätzlich bekannt. Die Erfindung kann diese Art der Klassierung in besonders vorteilhafter Weise nutzen, da die Asche hierbei äußerst kornschonend behandelt wird. Bevorzugt ist hierbei einem Aufstromklassierer ein Hydrozyklon vorgeschaltet.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden bei der Nassklassierung die folgenden Schritte zeitlich nacheinander durchge- führt: Zunächst wird die Asche mit einer Flüssigkeit gemischt. Aus dem dabei entstehenden Produkt wird wenigstens eine erste Grobfraktion abgetrennt. Hierbei kommt insbesondere eine Siebeinrichtung zum Einsatz. Anschließend wird aus dem von der ersten Grobfraktion befreiten Produkt zumindest eine zweite Grobfraktion abgetrennt. Dabei wird insbesondere eine Aufstromtechnik verwendet. Der dabei entstehenden Feinfraktion wird anschließend Flüssigkeit entzogen. Hierbei kann insbesondere eine Kammerfilterpresse Verwendung finden. Eine Nassklassierung derart, dass zusätzlich zu der Feinfraktion wenigstens zwei verschiedene Grobfraktionen abgetrennt werden, ist nicht zwingend, d.h. es kann auch ledig- lieh eine einzige Grobfraktion abgetrennt werden. Es hat sich aber herausgestellt, dass insbesondere im Hinblick auf den Betrieb der Aufbereitungsanlage und die Verwertung des schadstoffarmen oder schadstofffreien Anteils der Asche eine solche Nassklassierung besonders effektiv durchgeführt werden kann und vor allem unter wirtschaftlichen Gesichts- punkten von Vorteil ist.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung kann die Asche vor dem Einbringen in die Aufbereitungsanlage einer mechanischen, insbesondere trockenen Vorbehandlung unterworfen werden, bei der aus der Asche Metallteile und unverbrannte Störstoffe entfernt werden. Dabei kann die Asche feucht sein. Eine solche vorbereitende Aufbereitung der von der Müllverbrennungsanlage stammenden Asche kann - obwohl sie trocken oder z.B. bei feuchter Asche durchgeführt werden kann - gleichwohl derart kornschonend erfolgen, dass die Korngrößenverteilung der in die erfindungsgemäße Aufbereitungsanlage einzubringenden Asche nicht nachteilig beeinflusst wird. Wie an anderer Stelle erwähnt, ist es insbesondere im Hinblick auf eine optische Sichtung von Metallen zum Zwecke der Abtrennung der Metalle von Vorteil und somit eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung, wenn die Abtrennung nicht trocken erfolgt, son- dem die Metalle zuvor "mitgewaschen" werden. Gemäß einem Gesichtspunkt der Erfindung kann die Nassklassierung derart durchgeführt werden, dass der Trockengewichtsanteil der mit Schadstoffen belasteten Feinfraktion an der in die Aufbereitungsanlage eingebrachten Asche, aus der in einer Vorbehandlung Metallteile und unverbrannte Störstoffe entfernt wurden, höchstens etwa 30 % und insbesondere höchstens etwa 10 % beträgt. Bislang wurde es nicht für möglich gehalten, Müllverbrennungsasche derart aufzubereiten, dass lediglich höchstens etwa 10 bis 30 % der Asche mit Schadstoffen hoch belastet ist und somit wenigstens etwa 70 bis 90 % der Asche ohne weiteres und insbesondere ohne Verstoß gegen einschlägige gesetzliche Bestimmungen einer Wiederverwertung zugeführt werden können. Die erfindungsgemäße kornschonende Nassklassierung der Asche macht jedoch genau dies möglich.

Vorzugsweise wird die aus der Müllverbrennungsanlage stammende Asche derart vorbehandelt, dass die Asche mit einer Korngrößenverteilung in die Aufbereitungsanlage eingebracht wird, deren Obergrenze nicht mehr als etwa 100 mm beträgt. Insbesondere liegt die Obergrenze im Bereich von 40 bis 50 mm. Vorzugsweise beträgt die Obergrenze etwa 45 mm. Mit einer derart nach oben begrenzten Korngrößenverteilung, auf welche die Erfindung gleichwohl nicht beschränkt ist, kann die erfindungsgemäße Aufbereitung der Asche in besonders effektiver und im Ergebnis wirtschaftlicher Weise durchgeführt werden.

Bevorzugt weist die Aufbereitungsanlage einen im Wesentlichen geschlossenen Flüssigkeitskreislauf auf. Insbesondere wird als Flüssigkeit für die Nassklassierung Wasser oder eine wässrige Lösung verwendet. In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zumindest ein Parameter einer für die Nassklassierung verwendeten Flüssigkeit unterhalb oder oberhalb eines vorgegebenen Grenzwertes gehalten wird. Insbesondere wird dabei Flüssigkeit aus einem Flüssigkeits- kreislauf ausgeschleust, sobald der Grenzwert erreicht, insbesondere überschritten oder unterschritten, wird.

Von praktischer Bedeutung kann diese Ausgestaltung insbesondere dann sein, wenn einerseits Kosten gespart werden sollen und andererseits ver- hindert werden soll, dass bestimmte Bestandteile auf die Asche "verschleppt" werden. Bei derartigen Bestandteilen kann es sich insbesondere um Salze handeln, beispielsweise hauptsächlich Chloride und Sulfate. Die Konzentration dieser Bestandteile kann beispielsweise durch eine Leitfä- higkeitsmessung in der Flüssigkeit ermittelt werden, d. h. bei dem über- wachten Parameter im Flüssigkeitskreislauf kann es sich insbesondere um die elektrische Leitfähigkeit handeln. Demgemäß wird erst dann Flüssigkeit aus dem Kreislauf ausgeschleust, wenn die Leitfähigkeit den vorgegebenen Grenzwert erreicht hat. Hierdurch wird einerseits der Verbrauch an frischer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, minimiert, wodurch Kosten gespart werden. Andererseits wird verhindert, dass die oder jede schadstoffarme bzw. schadstofffreie Grobfraktion einen zu hohen Anteil an den jeweiligen Bestandteilen, insbesondere an Salzen, enthält. Der Grenzwert kann insbesondere von den Wünschen des jeweiligen Anlagenbetreibers abhängig gemacht oder von dem Klärwerk vor Ort vorgegeben werden.

Insbesondere weist eine für die Nassklassierung verwendete Flüssigkeit eine Temperatur im Bereich von 20 bis 40°C auf.

Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Aufbereiten von Müllverbrennungsasche, insbesondere von Hausmüllverbrennungsa- sehe (HMVA), bereitgestellt, bei dem die Asche in einer von der eigentlichen Müllverbrennung getrennten Aufbereitungsanlage durch Nassklassierung vollständig in einen mit Schadstoffen belasteten Anteil und einen schadstoffarmen oder schadstofffreien Anteil klassiert wird.

Die Nassklassierung kann erfindungsgemäß insbesondere derart durchgeführt werden, dass der mit Schadstoffen belastete Anteil an der in die Aufbereitungsanlage eingebrachten Asche, aus der in einer insbesondere trockenen Vorbehandlung Metallteile und unverbrannte Störstoffe entfernt wurden, einen Trockengewichtsanteil von etwa 30 %, insbesondere von etwa 10 %, nicht übersteigt. Wenn man davon ausgeht, dass Müllverbrennungsasche zumindest dann, wenn aus ihr in einer insbesondere trockenen Vorbehandlung Metallteile und unverbrannte Störstoffe entfernt wurden, hinsichtlich der Korngrößenverteilung sowie der Art und der Menge der relevanten Schadstoffe zumindest im Wesentlichen immer gleich ist, dann kann die erfindungsgemäße Ascheaufbereitung folglich durch die hier genannte Obergrenze des Trockengewichtsanteils des mit Schadstoffen belasteten Ascheanteils charakterisiert werden. Insbesondere wird die Nassklassierung derart durchgeführt, dass in dem mit Schadstoffen belasteten Anteil die Untergrenze der Korngröße 0 μιη beträgt und die Obergrenze der Korngröße ungefähr im Bereich von 50 bis 500 μηι liegt, insbesondere ungefähr im Bereich von 200 bis 300μπι liegt und bevorzugt etwa 250μπι beträgt.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die erfindungsgemäße Aufbereitung der Asche an einer oder mehreren Stellen eine Metallaufbereitung beinhalten, d. h. die Abtrennung von Metallen. Diese Aufbereitung kann sowohl eine FE-Trennung, also ein Abtrennen von Eisenmetallen, als auch eine NE-Trennung, also eine Abtrennung von Nichteisenmetallen, beinhalten. Folglich können für diese Aufbereitung klassische FE- bzw. NE-Abscheider eingesetzt werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine optische Sichtung erfolgen. Diese optische Sichtung kann sowohl manuell als auch maschinell erfolgen. Grundsätzlich sind zahlreiche Varianten denkbar, die jeweils eine sortenreine Metallaufberei- tung ermöglichen.

Bevorzugt erfolgt die Metallaufbereitung an einer oder jeder schadstofffreien bzw. schadstoffarmen Grobfraktion vor deren Aufhaidung.

Insbesondere erfolgt die Abtrennung der Metalle nicht trocken vor oder nach der Nassklassierung der HMVA, sondern nach dem Durchlaufen zumindest eines Teils der Nassklassierung. Mit anderen Worten werden die Metalle mit im Nass- bzw. Waschprozess gefahren, d.h. die Metalle werden mitgewaschen. Dies hat den Vorteil, dass die Metalle sehr sauber werden, d.h. die Metalle werden durch das Waschen so rein, dass sie optisch anhand ihrer jeweiligen Farbe erkannt werden können, wodurch eine optische Sichtung der Metalle - manuell oder maschinell - verbessert oder überhaupt erst ermöglicht wird. Auch die Ausbeute an Metallen wird durch dieses "Mitwaschen" erhöht. Das Mitfahren der Metalle im Nassbzw. Waschprozess, d.h. das "Mitwaschen" der Metalle, kann auch dann erfolgen, wenn bei der Abtrennung der Metalle keine wie auch immer geartete optische Sichtung erfolgt. Die "mitgewaschenen" Metalle können auch in für sich genommen herkömmlicher Art und Weise mittels bekannter Metallabscheider abgetrennt werden.

Auf diese Weise kann die Wirtschaftlichkeit der Ascheaufbereitung erheblich gesteigert werden. Die Lösung der Aufgabe erfolgt außerdem durch eine Vorrichtung zum Aufbereiten von Müllverbrennungsasche, insbesondere von Hausmüllver- brennungsasche (HMVA), mit der die Asche in eine Mehrzahl von Fraktionen unterschiedlicher Korngrößenverteilung klassierbar ist, wobei eine Aufbereitungsanlage vorgesehen ist, die zu einer ausschließlichen Nassklassierung der Asche ausgebildet ist, wobei die Aufbereitungsanlage ausschließlich kornschonende Klassierungseinrichtungen umfasst, und wobei die Aufbereitungsanlage derart ausgelegt ist, dass die Asche vollständig in wenigstens eine mit Schadstoffen belastete Feinfraktion und zumindest eine schadstoffarme oder schadstofffreie Grobfraktion klassierbar ist.

Insbesondere ist die Vorrichtung zur Durchführung eines Verfahrens der hier angegebenen Art ausgebildet. Bevorzugt ist die Aufbereitungsanlage derart ausgelegt, dass in der Feinfraktion die Untergrenze der Korngröße 0 μιη beträgt und die Obergrenze der Korngröße ungefähr im Bereich von 50 bis 500 μπι liegt, insbesondere ungefähr im Bereich von 200 bis 300μπι liegt und bevorzugt etwa 250μπι beträgt.

Die Aufbereitungsanlage kann wenigstens einen im Wesentlichen geschlossenen Flüssigkeitskreislauf aufweisen.

Die Aufbereitungsanlage umfasst vorzugsweise eine Mischstufe, in der die Asche mit einer Flüssigkeit, insbesondere mit Wasser oder einer wässrigen Lösung, gemischt wird.

Vorzugsweise umfasst die Aufbereitungsanlage wenigstens eine Klassierstufe, insbesondere eine Siebeinrichtung, in der aus einem zuvor entstan- denen Produkt, insbesondere aus der mit einer Flüssigkeit gemischten Asche, wenigstens eine Grobfraktion abgetrennt wird.

Alternativ oder zusätzlich kann die Aufbereitungsanlage zumindest eine Klassierstufe umfassen, insbesondere einen Aufstromklassierer, in der aus einem zuvor entstandenen Produkt, insbesondere aus einem von zumindest einer Grobfraktion befreiten Produkt, wenigstens eine Feinfraktion abgetrennt wird. Die Klassierstufe kann einen Aufstromklassierer mit vorgeschaltetem Hydrozyklon umfassen.

Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Aufbereitungsanlage eine Entfeuchtungsstufe umfasst, in der einem zuvor entstanden Produkt, insbesondere einer Feinfraktion, Flüssigkeit entzogen wird. Die Entfeuchtungsstufe kann eine Kammerfilterpresse umfassen, wobei insbesondere der Kammerfilterpresse ein Rundeindicker und eine Exzenterpumpe vorgeschaltet sind.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Vorrichtung sind eine Mischstufe, zwei Klassierstufen und eine Entfeuchtungsstufe der Aufbereitungsanlage in Prozessrichtung hintereinander angeordnet, wobei in der ersten Klassierstufe eine Grobfraktion mit einer Untergrenze für die Korngröße im Bereich von 2 bis 5 mm, insbesondere von etwa 4 mm, abgetrennt wird, wobei das verbleibende Produkt der zweiten Klassierstufe zugeführt wird, in welcher eine Grobfraktion mit einer Untergrenze für die Korngröße im Bereich von ungefähr 50 bis 500 μπι, insbesondere ungefähr im Bereich von 200 bis 300μπι und bevorzugt von etwa 250μπι, abgetrennt wird, und wobei die verbleibende Feinfraktion der Entfeuchtungsstufe zugeführt wird. Während bislang in der Praxis die HMVA meist über einen relativ langen Zeitraum von z.B. drei Monaten abgelagert wurde, bevor mit einer Aufbereitung bzw. Behandlung begonnen wurde, ist erfindungsgemäß vorzugsweise vorgesehen, dass mit der Aufbereitung bzw. Behandlung der Asche vergleichsweise früh nach deren Entstehung begonnen wird. Dies hat den Vorteil, dass ein als nachteilig erkanntes Verkleben oder Vereintem der Asche nicht oder nur in einem unkritischen Maße erfolgt. Gelagerte Asche dagegen neigt zum Verkleben bzw. Versintern, und zwar aufgrund der während der Lagerung ablaufenden chemischen Reaktionen. Verklebte Asche muss vor oder während der Aufbereitung bzw. Behandlung erst mit "schwerem Gerät", d.h. mit gerade nicht-schonendem mechanischen Aufwand aufgetrennt werden. Auch hat eine Lagerung der Asche zur Folge, dass enthaltene Metalle stark mit Asche behaftet sein kann, was eine optische Sichtung der Metalle erschwert oder unmöglich macht. Durch eine frühzeitige Aufbereitung bzw. Behandlung der HMVA in einem Nasspro- zess kann es zu einem nachteiligen Verkleben bzw. Versintern der Asche gar nicht erst kommen bzw. werden die nachteiligen chemischen Reaktionen abgekürzt. Nach dieser Aufbereitung bzw. Behandlung kann es also nicht mehr zu einem nachteiligen Verkleben bzw. Versintern der Asche kommen.

Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung beschrieben, deren einzige Figur schematisch ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zeigt, in der ein erfin- dungsgemäßes Verfahren durchgeführt werden kann.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst eine Aufbereitungsanlage 11 mit verschiedenen Einrichtungen, die nachstehend näher beschrieben wird. Die Aufbereitungsanlage 11 ist von der eigentlichen Müllverbren- nung unabhängig. Insbesondere kann die Aufbereitungsanlage 11 an ei- nem beliebigen Ort errichtet und von einer Müllverbrennungsanlage getrennt betrieben werden, wobei dies aber nicht zwingend und grundsätzlich auch eine Integration in eine Müllverbrennungsanlage möglich ist. Mit der erfindungsgemäßen Anlage 11 ist es möglich, die Verbrennungsasche so, wie sie bei der Müllverbrennung entsteht, in der nachstehend erläuterten Weise aufzubereiten. Insbesondere ist eine wie auch immer geartete Vorbehandlung oder vorbereitende Aufbereitung der Asche A nicht zwingend erforderlich. Gleichwohl sieht ein bevorzugtes Ausführungsbei- spiel der Erfindung vor, dass die Müllverbrennungsasche vor dem Einbringen in die Aufbereitungsanlage 11 einer insbesondere trockenen Vorbehandlung unterworfen wird, bei der aus der Asche Metallteile und unverbrannte Störstoffe entfernt werden. Das erfindungsgemäße Aufbereitungsverfahren und die erfindungsgemäße Aufbereitungsanlage 1 1 eignen sich insbesondere für die Aufbereitung von Hausmüllverbrennungsasche. Die Erfindung ist aber nicht hierauf beschränkt. So ist es grundsätzlich auch möglich, andere Verbrennungsrückstände in der erfindungsgemäßen Art und Weise aufzubereiten, bei- spielsweise Asche oder Schlacke, die bei der Verbrennung von Gewerbemüll entsteht.

Bei dem hier erläuterten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die in eine Mischstufe 21 der Anlage 11 eingebrachte, zuvor von Metallteilen und unverbrannten Störstoffen befreite Asche A in drei Fraktionen I, II und III getrennt, nämlich in eine Feinfraktion I sowie in zwei Grobfraktionen II und III. Die Grobfraktionen II und III sind allenfalls noch gering mit

Schadstoffen belastet und können auf Halden 29, 31 gelagert werden, bevor sie einer Verwertung zugeführt werden. Zumindest der Großteil der ursprünglich in der Asche A enthaltenen Schadstoffe befindet sich in der Feinfraktion I, die nicht ohne weiteres verwertet werden kann und beispielsweise auf einer Deponie 33 gelagert wird.

Die üblicherweise in Hausmüllverbrennungsasche (im Folgenden kurz: HMVA) enthaltenen Schadstoffe sind grundsätzlich bekannt. Als Beispiele seien hier Sulfat, Chlorid, Anhydrid und TOC (gesamter organischer Kohlenstoff) erwähnt. Hinsichtlich des Anhydrids ist zu erwähnen, dass es im Hinblick auf eine mögliche Wiederverwertung von HMVA, beispielsweise im Straßenbau, hier auch deshalb zu den Schadstoffen gezählt wird, da es durch Aufnahme von Wasser sein Volumen erheblich vergrößert, d.h. aufquillt, und folglich sprengende Wirkung entfalten kann, was zur Zerstörung der betreffenden Bauwerke führen kann.

In der erfindungsgemäßen Anlage 11 erfolgt die Aufbereitung der Asche A durch Nassklassierung.

Hierzu wird die Asche A in der Mischstufe 21 mit einer Flüssigkeit gemischt. Bevorzugt wird als Flüssigkeit Wasser W verwendet. Im Hinblick auf eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Auf- bereitung, auf die nachstehend näher eingegangen wird, wird als Flüssigkeit eine bestimmte wässrige Lösung verwendet, nämlich eine saure wäss- rige Lösung. Der Einfachheit halber wird die hier verwendete Flüssigkeit nachstehend auch einfach als "Wasser" oder "Lösung" bezeichnet. Das Mischen der Asche A mit dem Wasser kann im Sinne eines Einweichens oder Einmaischens erfolgen. Dementsprechend kann die Mischstufe 21 auch als ein Einweicher oder Einmaischer bezeichnet werden.

Das Mischen der Asche A in der Mischstufe 21 erfolgt in kornschonender Weise, um eine Zerkleinerung der eingebrachten Aschepartikel zumindest weitgehend zu vermeiden. Sofern überhaupt vorgesehen, kann eine mechanische Einwirkung auf die Asche A in der Mischstufe beispielsweise mittels eines Vibrationstellers erfolgen. Eine kornschonende Behandlung der Asche A erfolgt nicht nur in der

Mischstufe 21. Vielmehr ist die gesamte Anlage 11 für eine kornschonende Ascheaufbereitung ausgelegt. Wie eingangs bereits erwähnt, ist dem Fachmann der Begriff der "Kornschonung" bekannt. Insbesondere wird hierunter verstanden, dass solche Einrichtungen bzw. Verfahrensschritte weder bewusst eingesetzt noch in Kauf genommen werden, bei denen die Aschepartikel zerkleinert werden. Eine kornschonende Behandlung schließt freilich nicht aus, dass ursprünglich lediglich aneinander haftende Aschepartikel voneinander getrennt werden. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass dem Fachmann zwar grundsätzlich verschiedene Nassklassierungsmethoden bekannt sind, die als kornschonend bezeichnet werden können, dass der Fachmann darüber hinaus aber auch solche im Rahmen einer Nassklassierung einsetzbaren Methoden kennt, die eine Zerkleinerung der zu klassierenden Parti- kel bewusst herbeiführen sollen oder in Kauf nehmen. Beispielhaft sei diesbezüglich die so genannte Schwertwäsche erwähnt. Der Einsatz derartiger nicht-kornschonender Methoden der Nassklassierung erfolgt erfindungsgemäß bewusst nicht. Das der Mischstufe 21 zugeführte Wasser wird von einem geschlossenen Wasserkreislauf W bereitgestellt. Die Bezeichnung als "geschlossen" schließt freilich nicht aus, dass verbrauchte Flüssigkeit ersetzt und - sofern wie in dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel vorgesehen - Flüssigkeit für eine nachstehend erläuterte zusätzliche Rückgewinnung von Phosphaten P auch ohne Rückführung in den Kreislauf W entnommen werden kann.

Zur Herstellung des erwähnten sauren Milieus wird der Mischstufe 21 außerdem eine Säure S zugeführt, bei der es sich insbesondere um vergleichsweise kostengünstig erhältliche Citronens ure oder um Schwefelsäure handelt. Bei dem erwähnten Flüssigkeitskreislauf W handelt es sich in dem hier erläuterten bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung also um einen Kreislauf einer sauren wässrigen Lösung. Für die erfin- dungsgemäße Nassklassierung an sich ist ein saures Milieu weder zwingend erforderlich noch nachteilig, da alle relevanten Anlagenteile problemlos säurefest ausgelegt werden können.

Die mit dem Wasser gemischte, d.h. die eingeweichte oder eingemaischte Asche A, die noch alle drei eingangs erwähnten Fraktionen I, II und III enthält, wird anschließend einer ersten Klassierstufe 17 zugeführt, bei der es sich um eine Siebeinrichtung handelt, die derart ausgelegt ist, dass alle Aschepartikel mit einer Korngröße von mehr als 4 mm abgetrennt werden. In dieser ersten Klassierstufe 17 wird die Asche mit aus dem erwähnten Kreislauf stammenden Wasser W bebraust und bei den genannten 4 mm abgesiebt.

Was die in Zusammenhang mit der Erläuterung dieses Ausführungsbei- Spiels erwähnten Korngrößen der Aschepartikel anbetrifft, so ist hier vorgesehen, dass bei einer insbesondere trockenen Vorbehandlung der von der Müllverbrennungsanlage stammenden Asche Metallteile und unverbrannte Störstoffe entfernt werden, wobei diese Vorbehandlung derart erfolgt, dass die Korngrößenverteilung der in die Mischstufe 21 einge- brachten Asche A eine Obergrenze von etwa 45 mm aufweist. Die mittels der ersten Klassierstufe 17 abgetrennte erste Grobfraktion III besitzt somit eine Korngrößenverteilung von etwa 4 bis 45 mm. Diese Grobfraktion III wird aus der Anlage 11 herausgeführt und auf der bereits erwähnten Halde 29 gelagert.

Der verbleibende Ascheanteil mit einer Korngrößenverteilung von etwa 0 bis 4 mm, der somit die eingangs erwähnte Feinfraktion I und die weitere Grobfraktion II enthält, wird anschließend einer zweiten Klassierstufe zu- geführt, die einen Aufstromklassierer 15 mit vorgeschaltetem Hydrozyklon 13 umfasst. Derartige Anordnungen sind grundsätzlich bekannt, so dass auf Aufbau und Funktionsweise dieser zweiten Klassierstufe nicht näher eingegangen wird. Hervorzuheben ist, dass sowohl in einem Hydrozyklon als auch in einem Aufstromklassierer die zu klassierenden Partikel äu- ßerst schonend behandelt werden. Dies bedeutet, dass die Korngrößenverteilung des von der ersten Klassierstufe 17 kommenden Ascheanteils auch durch die zweite Klassierstufe 13, 15 praktisch nicht verändert wird.

In dem hier erläuterten Ausführungsbeispiel ist die zweite Klassierstufe 13, 15 derart ausgelegt bzw. eingestellt, dass aus dem eingebrachten Produkt eine zweite Grobfraktion II abgetrennt wird, die eine Korngrößenverteilung etwa im Bereich von 0,25 mm bis 4 mm aufweist. Diese Grobfraktion II wird einer Siebeinrichtung 35 zugeführt, bei der es sich beispielsweise um ein so genanntes Έ-Sieb" handeln kann, das zwei Siebdecks umfasst, wobei das Material auf dem oberen Siebdeck mit Wasser W bebraust und auf dem unteren Siebdeck entwässert wird. Hierbei wird das Wasser W dem erwähnten Kreislauf entnommen und diesem Kreislauf auch wieder zugeführt. Auch die auf diese Weise entwässerte weitere Grobfraktion II wird anschließend aus der Anlage 11 herausgeführt und auf der bereits erwähnten Halde 31 gelagert. Wie vorstehend erwähnt, ist die zweite Klassierstufe 13, 15 derart eingestellt, dass nach dem Abtrennen der zweiten Grobfraktion II die verbleibende Feinfraktion I eine Obergrenze der Korngröße von etwa 0,25 mm, also von etwa 250 μπι, aufweist. Die Auslegung der Anlage 11 und insbesondere der zweiten Klassier stufe 13, 15 derart, dass diese Obergrenze für die Korngröße der Feinfraktion I exakt eingehalten wird, ist nicht zwingend. Insbesondere in Abhängigkeit von der eingebrachten Asche A und insbesondere von Art und Menge der darin enthaltenen, in der Feinfraktion I zu konzentrierenden Schadstoffen ist die Obergrenze für die Korngröße der Feinfraktion I derart gewählt, dass sichergestellt ist, dass sich - gegebenenfalls bis auf einen insbesondere hinsichtlich geltender gesetzlicher Bestimmungen tolerierbaren Rest - alle relevanten Schadstoffe an die die Feinfraktion I bildenden Partikel binden. Insbesondere wird diese Obergrenze derart gewählt, dass sie weder zu niedrig ist, da ansonsten auch die nächsthöhere Grobfraktion in nicht mehr tolerierbarem Umfang mit Schadstoffen belastet ist, noch zu hoch ist, da ansonsten der Trockengewichtsanteil der Feinfraktion I an der eingebrachten Asche A unnötig groß ist.

Auf diese Weise wird erreicht, dass sich alle relevanten Schadstoffe der in die Anlage 11 eingebrachten Asche A in der Feinfraktion I befinden, die außerdem hinsichtlich ihres Trockengewichtsanteils an der eingebrachten Asche A miriimiert ist. Die aufgehaldeten Grobfraktionen III und II sind insofern von zumindest einem Großteil der Schadstoffe befreit und können im Einklang mit den jeweils geltenden gesetzlichen Vorschriften einer Wiederverwertung, beispielsweise im Straßenbau, zugeführt werden. Der von der zweiten Klassierstufe 13, 15 kommenden Feinfraktion I wird anschließend in einem Rundeindicker 23 Flüssigkeit entzogen. Anschließend wird die Feinfraktion I mittels einer Exzenterpumpe 25 einer Kammerfilterpresse 19 zugeführt. Anstelle einer Kammerfilterpresse kann beispielsweise auch ein Zyklon vorgesehen sein, um die Feinfraktion I weiter zu entwässern. Die Verwendung einer Kammerfilterpresse hat sich bislang allerdings als besonders vorteilhaft herausgestellt.

Die aus dieser von dem Rundeindicker 23, der Exzenterpumpe 25 und der Kammerfilterpresse 19 gebildeten Entfeuchtungsstufe herausgeführte Feinfraktion I ist derart weit entfeuchtet worden, dass sie stichfest ist und somit deponiert werden kann. Das in dieser Entfeuchtungsstufe anfallen- de Wasser W wird dem Kreislauf wieder zugeführt.

Versuche haben ergeben, dass die hier beschriebene Art und Weise einer Nassklassierung von HMVA mit einer Obergrenze der ursprünglichen Korngrößenverteilung von etwa 45 mm eine Feinfraktion I mit Korngrößen bis zu 0,25 mm ergibt, wobei die Feinfraktion I zum einen alle relevanten Schadstoffe enthält und zum anderen nur etwa 10 % des Trockengewichts der in die Anlage 11 eingebrachten Asche A darstellt. Dies bedeutet, dass mit den beiden entstehenden Grobfraktionen III und II ein Trockengewichtsanteil von etwa 90 % der in die Anlage 11 eingebrachten Asche A problemlos verwertet werden kann, da diese Grobfraktionen III und II schadstoffarm oder schadstofffrei sind.

Bereits aufgrund dieser bislang nicht für realisierbar gehaltenen Verwertungsmöglichkeit für Müllverbrennungsasche ist die praktische Realisie- rung der Erfindung trotz der Kosten für die Errichtung und den Betrieb der erfindungsgemäßen Aufbereitungsanlage 11 wirtschaftlich in hohem Maße interessant. Hinzu kommt, dass die Betreiber von Müllverbrennungsanlagen ein Interesse daran haben, nicht selbst für eine vorschriftsmäßige Entsorgung der Verbrennungsasche sorgen zu müssen, denn bis- lang erfolgt diese Entsorgung durch Deponieren oder mit hohen Auflagen verbundenes Verwerten der gesamten bei der Müllverbrennung entstehenden Asche, was aufgrund der enthaltenen Schadstoffe und der diesbezüglichen gesetzlichen Bestimmungen mit hohen Kosten verbunden ist. Folglich sind die Betreiber von Müllverbrennungsanlagen dazu bereit, für die Abnahme der Verbrennungsasche zu bezahlen, um das komplizierte

Handling nicht selbst übernehmen zu müssen. Die Wirtschaftlichkeit der erfindungsgemäßen Ascheaufbereitung wird dadurch weiter erhöht, da bereits die Annahme der in die Aufbereitungsanlage einzubringenden Asche mit Einnahmen verbunden sein kann. Sofern die erwähnte Vorbe- handlung der aus der Müllverbrennungsanlage stammenden Asche zum Entfernen von Metallteilen und/ oder un verbrannten Störstoffen überhaupt durchgeführt wird, steht diese Vorbehandlung der Wirtschaftlichkeit der erfindungsgemäßen Vorgehensweise nicht entgegen. In dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird darüber hinaus die Wirtschaftlichkeit der Ascheaufbereitung weiter dadurch gesteigert, dass aus der in die Anlage eingebrachten Asche A Stoffe gewonnen werden, die wiederum einer Verwertung zugeführt werden können. Diese Nutzung der Asche, insbesondere die nachstehend erläuterte Rückgewinnung von Phosphaten, stellt unabhängig von der Nassklassie- rung der Asche A einen selbständigen, separat beanspruchbaren Aspekt der Erfindung dar.

Wie erwähnt, betrifft diese weitere Nutzung der Verbrennungsasche in dem hier beschriebenen Ausführungsbeispiel die Rückgewinnung von Phosphaten P. Hierbei wird der Umstand ausgenutzt, dass bei der vorstehend beschriebenen Nassklassierung die Asche A ohnehin mit einer Flüssigkeit zusammenwirkt. Insbesondere der geschlossene Flüssigkeitskreislauf W hat zur Folge, dass die Flüssigkeit relativ lange und intensiv mit der Asche A zusammenwirken kann, was erfindungsgemäß ausgenutzt wird.

Durch eine geeignete Wahl der Flüssigkeit kann somit eine Rücklösung von in der eingebrachten Asche A enthaltenen Phosphaten P erfolgen, wobei diese Phosphate P in einem weiteren Verfahrensschritt wieder isoliert werden können.

Wie vorstehend bereits erwähnt, wird in dem bevorzugten Ausführungsbeispiel als Flüssigkeit für die Nassklassierung Wasser W verwendet, das in der Mischstufe 21 mit Säure S, insbesondere mit Citronensäure oder Schwefelsäure, angereichert wird. Das bei der Nassklassierung erfolgende Mischen bzw. Einweichen oder Einmaischen der Asche A mit der Flüssigkeit stellt somit gleichzeitig eine Behandlung der Asche A mit einer sauren wässrigen Lösung dar, die eine Rücklösung der in der Asche A enthalte- nen Phosphate P zur Folge hat.

Im Rahmen der hier beschriebenen Nassklassierung der Asche A, für die ein saures Milieu nicht zwingend, aber auch nicht von Nachteil ist, da alle relevanten Anlagenteile säurefest ausgelegt sind, ist diese Art der Rückge- winnung von Phosphaten P besonders vorteilhaft, da das Mischen der Asche A mit dem Wasser bzw. der sauren wässrigen Lösung und insbesondere der geschlossene Flüssigkeitskreislauf eine besonders lang andauernde und innige Reaktion der Asche A mit der sauren wässrigen Lösung ermöglicht. Allgemein stellt diese Kombination - schlagwortartig ausgedrückt also die Nassklassierung von Müllverbrennungsasche mit integrierter Rückgewinnung von verwertbaren Stoffen, insbesondere Phosphaten - ebenfalls einen unabhängigen, selbständigen und separat beanspruchbaren Aspekt der Erfindung dar. Die Rücklösung der Phosphate P wird durch eine höhere Temperatur der sauren wässrigen Lösung begünstigt, ohne hierdurch die Nassklassierung zu beeinträchtigen. Unter Berücksichtigung des für die Erwärmung der Flüssigkeit erforderlichen Energieeintrags und der damit verbundenen Kosten wird die Temperatur derart gewählt, dass die Anlage insgesamt in einem wirtschaftlichen Optimalbereich gefahren werden kann. Es wurde gefunden, dass dies bereits bei einer Temperatur der sauren wässrigen Lösung in dem geschlossenen Kreislauf im Bereich von 20 bis 40°C möglich ist. Die Entnahme von Flüssigkeit einschließlich der darin rückgelösten Phosphate P, nachstehend auch als Lösung L bezeichnet, kann problemlos während des laufenden Nassklassierungsbetriebs erfolgen.

Grundsätzlich ist eine laufende Entnahme der Lösung L möglich. Alterna- tiv kann vorgesehen sein, dass nur zu bestimmten Zeitpunkten eine bestimmte Menge der Lösung L dem Kreislauf W entnommen wird. Diese Zeitpunkte können insbesondere in Abhängigkeit von dem pH-Wert der umlaufenden Flüssigkeit gewählt werden. Die Entnahme der die rückgelösten Phosphate P enthaltenen Lösung L kann grundsätzlich an einer beliebigen Stelle des Flüssigkeitskreislaufs W erfolgen. Hierzu kann eine Entnahmeeinrichtung vorgesehen sein, die in Abhängigkeit von dem pH-Wert der Lösung L Steuer- bzw. regelbar ist. Die Lösung L wird einer Isoliereinrichtung 27 zugeführt, in welcher auf grundsätzlich bekannte Art und Weise eine Rückfällung der Phosphate P erfolgt. Die nach der Isolierung der Phosphate P verbleibende Flüssigkeit wird wieder dem Kreislauf W zugeführt.

Auf diese Weise entsteht mit den Phosphaten P, die aus der dem Kreislauf W entnommenen Lösung L isoliert werden, ein wertvoller Rohstoff, der wiederum einer gewinnbringenden Verwertung zugeführt werden kann. Da die Rückfällung von Phosphaten aus einer Lösung einschließlich dabei einzusetzender Verfahren und Einrichtungen an sich grundsätzlich bekannt ist, wird an dieser Stelle hierauf nicht näher eingegangen.

Grundsätzlich ist es erfindungsgemäß auch möglich, alternativ oder zu- sätzlich zu Phosphaten andere Stoffe aus der Verbrennungsasche zu gewinnen, indem die Nassklassierung und somit der Umstand ausgenutzt wird, dass aufgrund des ohnehin erfolgenden intensiven Kontaktes der Asche mit einer Flüssigkeit eine Rücklösung von in der Asche enthaltenen Stoffen erfolgt, wobei erforderlichenfalls die bei der Nassklassierung ver- wendete Flüssigkeit in geeigneter Weise angereichert wird. Diese Gewinnung von verwertbaren Stoffen aus mit einer geeigneten Flüssigkeit behandelter Müllverbrennungsasche stellt auch unabhängig von einer Nassklassierung der Asche einen selbständigen, separat beanspruchbaren Aspekt der Erfindung dar.

In dem in der Figur dargestellten Ausführungsbeispiel ist vor den Rundeindicker 23 eine Messeinrichtung in Form einer potentiometrischen Sonde 41 geschaltet, mit welcher die elektrische Leitfähigkeit der Flüssigkeit gemessen werden kann. Erreicht die Leitfähigkeit einen vorgegebenen Wert, der beispielsweise durch den Betreiber der Aufbereitungsanlage oder das Klärwerk vor Ort vorgegeben sein kann, so wird eine vorgegebene Menge der Flüssigkeit ausgeschleust und durch frische Flüssigkeit, insbesondere Frischwasser, ersetzt. Die Wasserausschleusung E kann - wie in der Figur beispielhaft dargestellt - in Prozessrichtung gesehen hinter dem Rundeindicker 23 erfolgen.

Des Weiteren ist bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass vor der Aufhaidung der beiden Grobfraktionen II, III, jeweils eine Metallaufbereitung 37, 39 erfolgt. Diese kann je nach den Gegebenheiten und Anforderungen auf unterschiedlicher Art und Weise erfolgen, wie es beispielhaft im Einleitungsteil bereits erwähnt ist. Die Metallaufbereitung erfolgt vorzugsweise derart, dass die Metalle vor ihrer Abtrennung mit im Nass- bzw. Waschprozess gefahren, d.h. "mitgewaschen", werden, so dass eine optische Sichtung verbessert oder überhaupt erst ermöglich wird, da durch dieses Mitfahren der Metalle im Nassprozess die Metalle besonders sauber werden.

Bezugszeichenliste

11 Aufbereitungsanlage 13 Hydrozyklon

15 Aufstromklassierer

17 Siebeinrichtung

19 Kammerfilterpresse

21 Mischstufe

23 Rundeindicker

25 Exzenterpumpe

27 Isoliereinrichtung

29 Halde

31 Halde

33 Deponie

35 Siebeinrichtung

37 Metallaufbereitung

39 Metallaufbereitung

41 Messeinrichtung

A Asche

I Feinfraktion

II Grobfraktion

III Grobfraktion

W Wasser, Wasserkreislauf

L wässrige Lösung

S Säure

P Phosphate

E Wasserausschleusung