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Patent Searching and Data


Title:
PROCTOLOGICAL INSTRUMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/017975
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a proctological instrument (1) for removing fecal impaction in an especially gentle way in patients suffering from problems with passing stool, characterized in that a spoon-like front part (2) is permanently connected to a grip part (3) and the spoon-like front part (2) has a trough-shaped concave inner surface (2') which is delimited by an upward-turned front edge (4) towards the front or by at least one lateral cutting edge (5 or 6).

Inventors:
SCHAUER GEORG (AT)
Application Number:
PCT/EP2023/070078
Publication Date:
January 25, 2024
Filing Date:
July 19, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SCHAUER GEORG (AT)
International Classes:
A61B17/22
Foreign References:
DE102017208203A12018-11-22
DE202014002185U12014-04-01
US20150351784A12015-12-10
US3316912A1967-05-02
US20170087284A12017-03-30
US5000750A1991-03-19
CN203263450U2013-11-06
EP3624709A12020-03-25
JP3144761U2008-09-11
DE102017208203A12018-11-22
Attorney, Agent or Firm:
STOLMÁR & PARTNER PATENTANWÄLTE PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Proktologisches Instrument (1) zur besonders schonenden Entfernung von Stuhlimpaktierungen bei Personen mit erschwerter Stuhlentleerung, dadurch gekennzeichnet, dass ein löffelartiger Vorderteil (2) fest mit einem Griffteil (3) verbunden ist und der löffelartige Vorderteil (2) eine muldenartige konkave Innenfläche (2‘) aufweist, die von einer hochgezogenen Vorderkante (4) nach vorne oder mindestens einer seitlichen Schneidekante (5 oder 6) begrenzt ist.

2. Proktologisches Instrument (1) nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Schneidekante (5) als bogenförmige Schneidkante ausgebildet ist

3. Proktologisches Instrument (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Schneidekante (6) als bogenförmige wellenschliffartige Schneidkante ausgebildet ist.

4. Proktologisches Instrument (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Schneidekante (5 oder 6) zur Vermeidung einer Verletzungsgefahr mit einem Rundungsradius ausgeführt ist, vorzugsweise mit einem Radius im Bereich von 0,05 bis 0,7 mm.

5. Proktologisches Instrument (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Griffteil (3) einen Griff (7) vorzugsweise mit einer Griffmulde (8) und/oder Rippen (9) bzw. Vertiefungen aufweist.

Description:
Proktologisches Instrument

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein proktologisches Instrument und ein Verfahren zur Anwendung zur besonders schonenden Entfernung von Stuhlimpaktierungen bei Personen mit erschwerter Stuhlentleerung.

Stand der Technik

Stuhlimpaktierungen kommen bei Personen mit geschwächter Beckenbodenmuskulatur, beispielsweise bei älteren Personen, oder bei Personen nach operativen Eingriffen vor. Stauungen des Stuhls im Endbereich des Mastdarms können zur Bildung meist kugelförmiger Stuhlimpaktierungen führen, die schmerzhaft sein können aber auch für den Patienten zu einer lebensbedrohlichen Situation führen können. Nicht selten führen unbehandelte Stuhlimpaktierungen auch zum Tod; Elvis Presley gilt als eines der prominenten Beispiele dafür und hätte möglicherweise auf sehr einfache Art und Weise gerettet und nicht ein so tragisches Ende nehmen müssen. Daher ist es unbedingt erforderlich, dass derartige Stuhlimpaktierungen rechtzeitig erkannt, aufgelöst und entfernt werden.

Einfachste bekannte Methoden zur mechanischen Entfernung von Stuhlimpaktierungen sind bspw. Eingriffe durch Chirurgen oder Pflegepersonal mittels Verwendung der Finger, meist Zeige- und Mittelfinger und die Verwendung von Esslöffeln zur Zerkleinerung der Stuhlimpaktierung. Nachteilig ist dabei die einhergehende Gefahr von Verletzungen im Umfeld der Schließmuskulatur wie bspw. von Gewebe und von umgebenden Organen.

Ebenfalls bekannt sind spezielle Vorrichtungen und Geräte bspw. aus der US2015351784, der US3316912, der US2017087284, der US5000750, der CN203263450 und der EP3624709, die mehrteilig und mit beweglichen Elementen aufgebaut sind.

Die JP 3144761 U offenbart ein proktologisches Instrument mit einer Schöpffläche zum Aufnehmen von Stuhl. An der Schöpffläche ist ein Führungsarm mit einem Anschlag zum Beschränken der Einführung vorgesehen. Der Führungsarm ist zur Schöpffläche des Instruments geneigt.

Die DE 10 2017 208 203 A1 offenbart eine Stuhlimpaktierung-Entfernungsvorrichtung zur Entfernung von Stuhlimpaktierung mit einem Griffbereich und einem Löffelbereich, bei der der Löffelbereich am vorderen Ende einen dreidimensional konusförmigen, vorzugsweise abgerundeten Kopfbereich aufweist, an den sich ein Löffelschalenbereich anschließt, der über einen Löffelhals in den Griffbereich übergeht. Nachteilig bei derartigen Vorrichtungen und Geräten sind deren komplexer Aufbau, deren umständliche Handhabbarkeit einhergehend mit höheren Risiken für eine Verletzungsgefährdung der behandelten Person und relativ hohe Anschaffungs- und Reinigungskosten.

Darstellung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, eine besonders schonende und effiziente Entfernung von Stuhlimpaktierungen bei Personen mit erschwerter Stuhlentleerung zu ermöglichen, die Verletzungsgefahr während des Eingriffs im Verhältnis zu bekannten Vorrichtungen, Geräten und Verfahren deutlich zu reduzieren, ein verbessertes Handling zu erreichen um den chirurgischen Eingriff dabei zu vereinfachen und die erforderliche Eingriffsdauer zu verkürzen, eine kostengünstigere Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, aufwendige Reinigungs- und Sterilisierungsmaßnahmen zu vermeiden und die Eingriffskosten dabei zu senken.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe wird durch ein verbessertes proktologisches Instrument gemäß Anspruch 1 und dem zugehörigen Verfahren gelöst.

Das verbesserte proktologische Instrument zur besonders schonenden Entfernung von Stuhlimpaktierungen bei Personen mit erschwerter Stuhlentleerung besteht aus einem löffelartigen Vorderteil, der mit einem Griffteil fest verbunden ist. Der löffelartige Vorderteil weist eine im Grundriss im Wesentlichen ovale Umrisskontur auf, hat eine konkav ausgebildete muldenartige Innenfläche, eine vom Griffteil abgewandte hochgezogene Vorderkante die seitlich in eine rechte bzw. linke Seitenkante übergeht und wobei die Seitenkanten vorzugsweise bis zum Griffteil verlaufen können. Die hochgezogene Vorderkante führt die konkave Innenfläche in einem steilen Winkel hoch, damit die abgelösten und sich auf dem löffelartigen Vorderteil befindenden Stuhlimpaktierungspartikel sicher auf der muldenartigen Innenfläche gehalten werden, während der löffelartige Vorderteil mit dem Griffteil aus dem Endbereich des Mastdarms herausbewegt wird. In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist eine Seitenkante als Schneidekante ausgebildet, mit einer definierten geschwungenen Schneidegeometrie, die eine Verletzungsgefahr verhindert. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist die zweite Schneidekante mit einer Schneidegeometrie ausgebildet in der Form eines Wellenschliffs.

Zur erleichterten Handhabung ist der Griffteil ergonomisch ausgebildet. Damit im Verwendungszustand die Lage des löffelartigen Vorderteils jederzeit bekannt ist, sind eine Griffmulde und / oder andere in Längsrichtung des Griffteils sich erstreckende Griffmarken vorgesehen. Kurze Beschreibung der Figuren

Die Erfindung wird im Folgenden anhand des nicht einschränkenden Ausführungsbeispiels mit den zugehörigen Figuren näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 ein erfindungsgemäßes proktologisches Instrument zur besonders schonenden Entfernung von Stuhlimpaktierungen bei Personen mit erschwerter Stuhlentleerung in Schrägansicht;

Fig. 2 das proktologische Instrument in einer weiteren Schrägansicht;

Fig. 3 das proktologische Instrument in Draufsicht;

Fig. 4 das proktologische Instrument in einer ersten Seitenansicht;

Fig. 5 das proktologische Instrument in einer Ansicht von unten;

Fig. 6 das proktologische Instrument in einer zweiten Seitenansicht; und

Fig. 7 eine weitere Ausführungsform des proktologischen Instruments in einer Seitenansicht.

Beschreibung der bevorzugten Ausführunqsform

Das erfindungsgemäße proktologische Instrument 1 dient zum besonders schonenden Entfernen von Stuhlimpaktierungen aus dem Endbereich des Dickdarms bei Personen mit erschwerter Stuhlentleerung, wobei das Entfernen aus einem Zerkleinern der verfestigten Stuhlimpaktierung und dem Entfernen der zerkleinerten Partikel besteht.

Das erfindungsgemäße proktologische Instrument 1 dient zum besonders schonenden Entfernen von Stuhlimpaktierungen aus dem Endbereich des Dickdarms bei Personen mit erschwerter Stuhlentleerung, wobei das Entfernen aus einem Zerkleinern der verfestigten Stuhlimpaktierung und dem Entfernen der zerkleinerten Partikel besteht.

Das proktologische Instrument 1 besteht aus einem löffelartigen Vorderteil 2, der eine konkave, muldenartige Innenfläche 2‘ und eine konvexe Außenfläche 2“, eine hochgezogene Vorderkante 4, eine erste seitliche Begrenzungslinie 5 und eine zweite seitliche Begrenzungslinie 6 aufweist. Die hochgezogene Vorderkante 4 führt die konkave Innenfläche 2‘ in einem steilen Winkel hoch, damit die abgelösten und sich auf dem löffelartigen Vorderteil befindenden Stuhlimpaktierungspartikel sicher auf der muldenartigen Innenfläche 2‘ verbleiben und nicht ungewollt vom löffelartigen Vorderteil 2 abgeschoben werden, während das proktologische Instrument 1 mit dem Griffteil 3 aus dem Endbereich des Mastdarms herausbewegt wird. In einer bevorzugten Ausführungsvariante ist eine der beiden seitlichen Begrenzungslinien 5 als bogenförmige Schneidkante ausgebildet, wobei die Gestaltung der Geometrie der Schneide derart ausgeführt ist, dass die Schneide für das Zerkleinern von Stuhlimpaktierungen ausreichend schafkantig, jedoch zur Vermeidung einer Verletzungsgefahr mit einem Rundungsradius versehen ist, der in der Größenordnung von wenigen 1/10 mm liegt. In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante ist die zweite der beiden seitlichen Begrenzungslinien 6 als bogenförmige wellenschliffartige Schneidkante ausgebildet, wobei die Gestaltung der Geometrie der wellenschliffartigen Schneide derart ausgeführt ist, dass die wellenschliffartige Schneide für das Zerkleinern von härteren und massiveren Stuhlimpaktierungen ausreichend schafkantig, jedoch zur Vermeidung einer Verletzungsgefahr mit einem Rundungsradius versehen ist, der in der Größenordnung von wenigen 1/10 mm liegt.

Der löffelartige Vorderteil 2 ist mit einem Griffteil 3 fest verbunden. Der Griffteil 3 besteht im Wesentlichen aus dem stabilen und ergonomisch gestalteten Griff 7, der in einer bevorzugten Ausführungsvariante eine Griffmulde 8 aufweist, die in einer geometrischen Lagebeziehung zum löffelartigen Vorderteil 2 steht, damit jederzeit eine kontrollierte Handhabung des proktologischen Instruments 1 sichergestellt sein kann. In einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsvariante sind zusätzliche Rippen 9 oder Vertiefungen in Längsrichtung des Griffteils 3 vorgesehen, die zu einer besseren Kraftübertragung von der Hand des Chirurgen bzw. Pflegepersonals auf den löffelartigen Vorderteil 2 ermöglicht wird.

In Figur 7 ist eine weitere Ausführungsform des proktologischen Instruments 1 dargestellt. Der Griffteil 3 bis zum löffelartigen Vorderteil 2 ist im Wesentlichen identisch zu der vorhergegangenen Beschreibung. Der eigentliche Unterschied ist, dass die hochgezogene Kante 4 hier nicht nur einige Millimeter, also zwischen 0,5mm bis 3mm, über den übrigen Löffelrand hervorsteht, sondern wesentlich höher. Idealerweise ist dieser hohe Überstand der hochgezogenen Kante 4 fünf mm oder mehr. Die vorzugsweise geneigte Oberfläche, die sich von der Innenseite des Löffelrandes kann bei der in Figur 7 gezeigten Ausführungsform ebenso vorhanden sein, wie die Schneidkanten 5, 6, von der eine vorzugsweise auch gezackt sein kann.

Das Verfahren zur besonders schonenden Entfernung von Stuhlimpaktierungen bei Personen mit erschwerter Stuhlentleerung mit dem erfindungsgemäßen proktologischen Instrument 1 besteht aus dem sorgfältigen bzw. behutsamen Einführen des löffelartigen Vorderteils 2 in den Endbereich des Mastdarms und dem Zerkleinern der Stuhlimpaktierung und dem Entfernen der zerkleinerten Partikel aus dem Endbereich des Mastdarms mittels der Vorrichtung. Das Zerkleinern der Stuhlimpaktierung erfolgt dabei, in Abhängigkeit von deren Konsistenz, mittels des löffelartigen Vorderteils durch eine Dreh-/Schwenkbewegung derart, dass die geschwungene Schneidekante oder die wellenschliffartig ausgebildete Schneidekante durch eine entsprechende Drehbewegung des verbesserten proktologischen Instruments in die eine oder andere Richtung, zum Einsatz kommt, bspw. durch gezielte kleinere +/- Drehbewegungen 11 “ bspw. um die gedachte Längsachse 11 des proktologischen Instruments 1 und/oder vor-/rückwärts gerichtete geradlinige Schabebewegungen in Längsrichtung 11 ‘ oder bogenförmige Schabebewegungen 11 ‘“. Die zerkleinerten Stuhlimpaktierungen werden mit dem löffelartigen Vorderteil 2 in der muldenartigen konkaven Innenfläche 2‘ aufgenommen und durch eine Rückwärtsbewegung vorzugsweise entlang der Längsachse 11 des proktologischen Instruments 1 aus dem Endbereich des Mastdarms entfernt. Beim Herausziehen verhindert dabei die hochgezogene Vorderkante 4 ein unbeabsichtigtes Abstreifen der aufgenommenen zerkleinerten Stuhlimpaktierungen.

Bezugszeichenliste

1 proktologisches Instrument

2 löffelartiger Vorderteil

2‘ muldenartige konkave Innenfläche

2“ konvexe Außenfläche

3 Griffteil

4 hochgezogene Vorderkante

5 bogenförmige Schneidkante

6 bogenförmige wellenschliffartige Schneidkante

7 Griff

8 Griffmulde

9 Rippen / Vertiefungen

11 gedachte Längsachse

11‘ Schabebewegungen in Längsrichtung

11 “ kleinere +/- Drehbewegungen

11 bogenförmige Schabebewegungen