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Patent Searching and Data


Title:
PRODUCTION MACHINE COMPRISING A CONTROL PROGRAMME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/259730
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a production machine (1) comprising a control programme (4) for visualising machine components (2) and a method (100) for optimising process parameters for the production machine comprising such a control programme, as well as a data carrier comprising such a control programme, wherein the control programme comprises an interactive user interface in the form of a visualisation device (5) and is designed to visualise the function performed by at least one of the machine components on the visualisation device in one representation for each of said machine components, and to provide corresponding control panels (51) for inputting process parameters with respect to the visualised machine component, wherein the representation comprises at least one parameter-time diagram (52) having motion curves (53) of components (21) of the machine component, wherein at least one of the motion curves is divided into different suitably visualised motion sections (53a, 53b, 53c), for each of which the process parameter that determines the process for said motion section is visualised, said process parameter being variable by means of the control panels provided.

Inventors:
LANG CHRISTIAN (AT)
SCHÖRGHOFER MICHAEL (AT)
KNOLL PETER (DE)
AINZ ANDREAS (AT)
HRADETZ HORST (DE)
Application Number:
PCT/DE2020/000138
Publication Date:
December 30, 2020
Filing Date:
June 22, 2020
Export Citation:
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Assignee:
KIEFEL GMBH (DE)
International Classes:
G05B19/418
Foreign References:
US5470218A1995-11-28
US20080228315A12008-09-18
US9165096B22015-10-20
Attorney, Agent or Firm:
FARAGO (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Eine Produktionsmaschine (1) zur Kunststoffverarbeitung umfassend mehrere Maschinenkomponenten (2) und eine Maschinensteuerung (3) zur Steuerung der kunst- stoffverarbeitende Maschine (1) umfassend ein Steuerungsprogramm (4) mit einer als Visualisierungseinrichtung (5), vorzugsweise ein berührungsempfmdlicher Bildschirm, ausgebildeten interaktiven Benutzerschnittstelle, wobei das Steuerungsprogramm (3) dazu ausgestaltet ist, auf der Visualisierungseinrichtung (5) zumindest eine, vorzugsweise alle, der Maschinenkomponenten (2) in ihrer Funktion bei der Produktion in jeweils einer Darstellung für jede dieser Maschinenkomponenten zu visualisieren und entsprechende Schaltfelder (51) zur Eingabe von Pro- zessparametem in Bezug auf die jeweils visualisierte Maschinenkomponente (2) bereitzustellen, wobei die Darstellung zumindest ein Parameter-Zeit-Diagramm (52) mit Bewegungskurven (53) von ein oder mehreren Bestandteilen (21) der je weilige Maschinenkomponente (2) umfasst, wobei zumindest eine der Bewegungs kurven (53) in unterschiedliche geeignet visualisierte Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c) unterteilt ist, für die jeweils der für diesen Bewegungsabschnitt (53a, 53b, 53c) prozessbestimmende Prozessparameter visualisiert ist, der über die bereitgestellten Schaltfelder (51) variierbar ist, vorzugsweise ist die Darstellung als Mehrfachdarstellung ausgeführt ist, die zusätzlich zum Parameter-Zeit-Diagramm (52) eine zu den Bewegungskurven korrelierte Abbildung (54) der Bestandteile dieser Maschinenkomponente umfasst.

2. Die Produktionsmaschine ( 1 ) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass alle Bewegungskurven (53) des Parameter-Zeit-Diagramms (52) in unterschiedliche geeignet visualisierte Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c) unterteilt sind. 3. Die Produktionsmaschine (1) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c) eine von den über die Schaltfelder (51) eingegebenen Prozessparameter abhängige Länge besitzen, wobei das Steuerungsprogramm (4) die Länge der Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c) und den jeweils visualisierten prozessbestimmenden Prozessparameter an die jeweiligen Eingaben anpasst.

4. Die Produktionsmaschine ( 1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Bewegungskurven (53) mittels unterschiedlicher Farben in die unterschiedlichen Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c) unterteilt sind.

5. Die Produktionsmaschine (1) nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Schaltfelder (51) der jeweils prozessbestimmenden Prozessparameter mit denselben Farben wie die entsprechenden Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c), wo diese Prozessparameter prozessbestimmend sind, indiziert sind.

6. Die Produktionsmaschine (1) nach Anspruch 4 oder 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass bei Eingabe des prozessbestimmenden Prozessparameters über das entsprechende Schaltfeld (51) der entsprechende Bewegungsabschnitt (53a, 53b, 53c) auf der Bewegungskurve (53) hervorgehoben wird.

7. Die Produktionsmaschine (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Abbildung (54) der Bestandteile der Maschinenkomponente eine perspektivisch dreidimensionale Abbildung der Bestandteil (21) ist. 8. Die Produktionsmaschine (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass in der Abbildung (54) der Bestandteile der Maschinenkomponente nur die Bestandteile (21) gezeigt werden, die sich gemäß den Bewegungskurven (53) im Pa- rameter-Zeit-Diagramm (52) bewegen.

9. Die Produktionsmaschine (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Abbildung (54) der Bestandteile der Maschinenkomponente durch das Steuerungsprogramm (4) direkt angrenzend an das Parameter-Zeit-Diagramm (52) auf der Visualisierungseinrichtung (5) angeordnet ist.

10. Die Produktionsmaschine ( 1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Schaltfelder (51) zur Eingabe von Prozessparametem, die Einfluss auf eine bestimmte Bewegungskurve (53) haben, durch das Steuerungsprogramm (4) separat von den anderen Schaltfelder (51) mit Einfluss auf die anderen Bewegungskurven (53) auf der Visualisierungseinrichtung (5) angeordnet sind.

11. Die Produktionsmaschine ( 1 ) nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Schaltfelder (51) mit Einfluss auf bestimmte Bewegungskurven (53) in einem oder mehreren Bereichen auf der Visualisierungseinrichtung (5) horizontal neben dem Parameter-Zeit-Diagramm (52) angeordnet sind, während Schaltfelder

(51) mit allgemeinen Einfluss auf die Bewegungskurven (53) auf der Visualisierungseinrichtung (5) oberhalb und/oder unterhalb des Parameter-Zeit-Diagramms

(52) angeordnet sind. 12. Die Produktionsmaschine ( 1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Steuerungsprogramm (4) für jede visualisierte Maschinenkomponente (2) eine separate Visualisierungsseite (55) auf der Visualisierungseinrichtung (5) bereitstellt, wobei geeignete Schaltfelder (51) zum Wechsel zwischen einzelnen Visualisierungsseiten (55) bereitgestellt werden.

13. Die Produktionsmaschine ( 1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Steuerungsprogramm (4) ein Durchfahren der Bewegungskurven (53) des Parameter-Zeit-Diagramms (52) auf der Visualisierungseinrichtung (5) ermöglicht, wobei das Durchfahren korreliert ist mit der entsprechend bewegten Abbildung (54) der Bestandteile der Maschinenkomponente in ihren jeweiligen Positionen zu jedem Zeitpunkt im Parameter-Zeit-Diagramm (52).

14. Die Produktionsmaschine ( 1 ) nach Anspruch 13 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Steuerungsprogramm (4) so ausgebildet ist, dass das Durchfahren vom Bediener zu jedem Zeitpunkt auf dem Parameter-Zeit-Diagramm (52) geeignet unterbrochen und fortgesetzt werden kann, wobei die bewegte Abbildung (54) der Bestandteile in der Position des Zeitpunkts anhält, bei dem das Durchfahren unterbrochen wurde, und entsprechend bei fortgesetztem Durchfahren ab dieser Position weiterläuft.

15. Die Produktionsmaschine (1) nach Anspruch 14,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Steuerungsprogramm (4) auf der Visualisierungseinrichtung (5) einen Schieber (56) bereitstellt, mit dem das Durchfahren des Parameter-Zeit-Diagramms (52) gestoppt, gestartet, vor- und zurückgespult und/oder in Zeitlupe oder in Einzelschritten mit entsprechende korrelierter Abbildung (54) der Bestandteile ausgeführt werden kann.

16. Die Produktionsmaschine ( 1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Steuerungsprogramm (4) dazu ausgestaltet ist, aus den Bewegungskurven

(53) für die einzelnen Maschinenkomponenten (2) ein Ablaufdiagramm (6) für die gesamte Produktionsmaschine ( 1 ) zu berechnen und auf der Visualisierungseinrich tung (5) darzustellen, vorzugsweise als Balkendiagramm in den jeweiligen Maschi nenkomponenten (2) zugeordneten separaten Zeilen.

17. Die Produktionsmaschine ( 1 ) nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Steuerungsprogramm (4) so ausgestaltet ist, auf zumindest einer der separaten Visualisierungsseiten (55) Schalt-Tabs (57) zugeordnet zu den einzelnen Bestandteilen (21) der durch die Visualisierungsseite (55) visualisierten Maschinenkomponente (2) anzuzeigen, mit denen zusätzlich zur Darstellung des dem jeweiligen Schalt-Tab (57) zugeordneten Bestandteils (21) optional ein anderer Bestand teil (21) als zusätzliche Bewegungskurve (53) in das Parameter-Zeit-Diagramm (52) und/oder in die Abbildung (54) der anderen Bestandteile (54) mit eingeblendet werden kann.

18. Die Produktionsmaschine (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass das Steuerungsprogramm (4) so ausgestaltet ist, dass die Visualisierung der Maschinenkomponenten (2) in ihrer Funktion bei der Produktion und die Eingabe von Prozessparametern in die jeweiligen Schaltfelder (51) ohne realen Betrieb der Produktionsmaschine (1) durchgeführt werden kann. 19. Verfahren (100) zum Optimieren von Prozessparametem für eine Produktionsmaschine (1) umfassend mehrere Maschinenkomponenten (2) und eine Maschinen steuerung (3) zur Steuerung der Produktionsmaschine (1) umfassend ein Steuerungsprogramm (4) mit einer als Visualisierungseinrichtung (5), vorzugsweise ein berührungsempfindlicher Bildschirm, ausgebildeten interaktiven Benutzerschnittstelle, umfassend nachfolgende ausgeführte Schritte:

Visualisieren (110) zumindest einer, vorzugsweise aller, der Maschinenkomponenten (2) in ihrer Funktion bei der Produktion in einer Mehrfachdarstellung für jede dieser Maschinenkomponenten (2) auf der Visualisierungseinrichtung (5) und Bereitstellen entsprechender Schaltfelder (51) zur Eingabe von Prozessparametem in Bezug auf die jeweils visualisierte Maschinenkomponente (2) durch das Steuerungsprogramm (4), wobei die Mehrfachdarstellung zumindest ein Parameter-Zeit-Diagramm (52) mit Bewegungskurven (53) von ein oder mehreren Bestandteilen (21) der jeweilige Maschinenkomponente (2) und eine dazu korrelierte Abbildung (54) der Bestandteile dieser Maschinenkomponente umfasst;

Berechnen (120) der Bewegungskurven basierend auf den über die Schaltfel- der (51) eingegebenen oder im Steuerungsprogramm (4) bereits vorhandenen Prozessparameter für die jeweiligen Maschinenkomponenten (2) durch das Steuerungsprogramm (4);

Unterteilen (130) zumindest einer der Bewegungskurven (53) in unterschiedliche geeignet visualisierte Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c) durch das Steuerungsprogramm (4);

Visualisieren (140) des prozessbestimmenden Prozessparameters für den jeweiligen Bewegungsabschnitt (53a, 53b, 53c) durch das Steuerungspro gramm (4); V ariieren (150) der Prozessparameter über die Schaltfelder (51) basierend auf den visualisiert prozessbestimmenden Prozessparameter für die jeweiligen Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c);

Anpassen (160) der entsprechenden Bewegungskurven (53) auf Basis der variierten Prozessparameter durch das Steuerungsprogramm (4) inklusive der Visualisierung des prozessbestimmenden Prozessparameters für den jeweiligen Bewegungsabschnitt (53a, 53b, 53c) durch das Steuerungsprogramm (4); und

Wiederholen (170) der vorangegangenen Schritte zum Optimierung der Pro zessparameter für die Produktionsmaschine.

20. Das Verfahren (100) nach Anspruch 19, wobei die Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c) eine von den über die Schaltfelder (51) eingegebenen Prozessparameter abhängige Länge besitzen und das Steuerungsprogramm (4) die Länge der Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c) und den jeweils visualisierten prozessbestimmenden Prozessparameter an die jeweiligen Eingaben anpasst (180).

21. Das Verfahren (100) nach Anspruch 19 oder 20, umfassend den weiteren Schritt des Indizierens (190) der Schaltfelder (51) der jeweils prozessbestimmenden Pro zessparameter mit denselben Farben wie die entsprechenden Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c), wo diese Prozessparameter prozessbestimmend sind, wobei die Bewegungskurven (53) mittels unterschiedlicher Farben in die unterschiedlichen Bewegungsabschnitte (53a, 53b, 53c) unterteilt sind.

22. Das Verfahren (100) nach Anspruch 19 bis 21, umfassend den weiteren Schritt des Durchfahrens (200) der Bewegungskurven (53) des Parameter-Zeit-Diagramms (52) auf der Visualisierungseinrichtung (5) korreliert mit der entsprechend bewegten Abbildung (54) der Bestandteile der Maschinenkomponente in ihren jeweiligen Positionen zu jedem Zeitpunkt im Parameter-Zeit-Diagramm (52). 23. Das Verfahren (100) nach Anspruch 19 bis 22, umfassend die weiteren Schritte

Berechnen (210) eines Ablaufdiagramms (6) für die gesamte Produktionsmaschine (1) aus den Bewegungskurven (53) für die einzelnen Maschinenkomponenten (2); und

Darstellen (220) des Ablaufdiagramms (6) auf der V isualisierungseinrichtung (5), vorzugsweise als Balkendiagramm in den jeweiligen Maschinenkomponenten (2) zugeordneten separaten Zeilen.

24. Das Verfahren (100) nach Anspruch 19 bis 23, wobei das Verfahren (100) zum Optimieren der Prozessparameter für die Produktionsmaschine (1) durch die Visualisierung der Maschinenkomponenten (2) in ihrer Funktion bei der Produktion und die Eingabe von Prozessparametem in die jeweiligen Schaltfelder (51) außerhalb des realen Betriebs der Produktionsmaschine (1) durchgeführt wird.

25. Ein Datenträger (7) mit einem darauf gespeicherten Steuerungsprogramm (4) geeignet zur Ausführung des Verfahrens (100) nach einem der Ansprüche 19 bis 24 oder zur Steuerung einer Produktionsmaschine (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 18.

Description:
PRODUKTIONSMASCHINE MIT STEUERUNGSPROGRAMM

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft eine Produktionsmaschine mit einem Steuerungsprogramm zur Visualisierung von Maschinenkomponenten und einem Verfahren zum Optimieren von Pro- zessparametem für eine Produktionsmaschine mit einem solchen Steuerungsprogramm sowie einem Datenträger mit einem solchen Steuerungsprogramm.

Hintergrund der Erfindung

Produktionsmaschinen mit mehreren Maschinekomponenten werden in vielen Bereichen der Fertigung eingesetzt. In der KunststoffVerarbeitung werden beispielweise Blasform maschinen und Thermo formmaschinen verwendet. Bei Thermo formmaschinen nach dem Stand der Technik, die verschiedene Bauformen von Werkzeugen zur Produktion verschieden gestalteter Formteile aufnehmen können, müssen für die unterschiedlichen Formteile unterschiedliche Formprogramm für die Produktion verwendet werden. Die unterschiedlichen Formteile benötigen für eine qualitativ gute Fertigung in der Regel un terschiedliche Prozessparametersätze, die in die Formprogramme eingegeben werden müssen. Hierbei kann es notwendig sein, selbst einem für das Formteil bekannten Prozessparametersatz auf die jeweilige Produktions- und Maschinensituation erneut anzupassen. Wenn der Bediener während des Optimierens des Fertigungsprozesses Maschinenparameter ändert, wäre es wünschenswert, dass eine Visualisierung den prinzipiellen zeitlichen Ablauf in der Maschine anzeigen würde, damit der Bediener weniger Mühe hat, die Auswirkungen seines Handelns in den aktuellen zeitlichen Ablauf der Maschine einzuordnen.

Im Stand der Technik gibt es Steuerungsprogramme, die neben den Eingabefeldem eine schematische Darstellung von einzelnen Maschinenkomponenten zeigen, um den betreffenden Prozessschritt dem Bediener besser darzustellen. Manchmal sind diese Maschinendarstellungen durch Verfahrkurven der Maschinenkomponenten ergänzt. Allerdings kann der Bediener aus dieser Darstellung alleine keinen optimalen Prozessparametersatz ableiten, sondern muss zusätzlich auf seine Erfahrung zurückgreifen.

Es wäre daher wünschenswert, die Optimierung des Prozessparametersatzes auf eine objektivere Basis zu stellen und eine Prozessvisualisierung dem Benutzer zur Verfügung zu stellen, mit der er unabhängig von seiner Erfahren schneller zu einem für die Produktion optimaleren Prozessparametersatz gelangen kann.

Zusammenfassung der Erfindung

Der Erfindung hegt die Aufgabe zugrunde, ein Steuerungsprogramm für Produktionsmaschinen zur Verfügung zu stellen, mit denen die Optimierung des Prozessparametersatzes von einer objektiveren Basis aus erfolgen kann und eine Prozessvisualisierung dem Be nutzer zur Verfügung gestellt wird, mit der er unabhängig von seiner Erfahrung schneller zu einem für die Produktion optimaleren Prozessparametersatz gelangen kann.

Die Aufgabe der Erfindung wird gelöst durch eine Produktionsmaschine zur Kunst- stoffverarbeitung umfassend mehrere Maschinenkomponenten und eine Maschinensteuerung zur Steuerung der Produktionsmaschine umfassend ein Steuerungsprogramm mit einer als Visualisierungseinrichtung ausgebildeten interaktiven Benutzerschnittstelle, wobei das Steuerungsprogramm dazu ausgestaltet ist, auf der Visualisierungseinrichtung zumindest eine, vorzugsweise alle, der Maschinenkomponenten in ihrer Funktion bei der Produktion in jeweils einer Darstellung für jede dieser Maschinenkomponenten zu visu- alisieren und entsprechende Schaltfelder zur Eingabe von Prozessparametem in Bezug auf die jeweils visualisierte Maschinenkomponente bereitzustellen, wobei die Darstellung zumindest ein Parameter-Zeit-Diagramm mit Bewegungskurven von ein oder mehreren Bestandteilen der jeweilige Maschinenkomponente umfasst, wobei zumindest eine der Bewegungskurven in unterschiedliche geeignet visualisierte Bewegungsabschnitte unterteilt ist, für die jeweils der für diesen Bewegungsabschnitt prozessbestimmende Prozessparameter visualisiert ist, der über die bereitgestellten Schaltfelder variierbar ist. Produktionsmaschinen für die KunststoffVerarbeitung sind beispielsweise Blasformma- schinen oder Thermo formmaschinen. Blasformmaschinen stellen einen Folienschlauch aus erwärmtem Kunststoffmaterial her. Thermo formmaschinen werden zur Produktion von tiefgezogenen Formteilen umfassend eine Transporteinrichtung für eine thermoplas tische Folienbahn und eine Formstation zum Formen der Formteile aus der zuvor erwärmten Folienbahn verwendet. Solche Maschinen zeichnen sich dadurch aus, dass sie eine Vielzahl an einzelnen Maschinenkomponenten umfassend, die geeignet Zusammenwirken müssen, da ein einziger Folienschlauch bzw. eine einzige Folienbahn durch die ge samte Produktionsanlage hindurchgeführt wird und somit die Maschinenkomponenten für einen guten Gesamtprozess in ihrer Wirkung und Taktzeit aufeinander abgestimmt werden müssen. Maschinenkomponenten für eine Thermo formmaschine umfassen beispielsweise die Transportvorrichtung für Folienversorgung von einer Folienrolle, eine Vorheizstation zum Vorheizen der Folienbahn, eine Heizstation zum Heizen der Folienbahn auf Prozesstemperatur, eine Formstation zum Formen des Produktes aus der Folienbahn, eine Schneidestation zur Herausschneiden der geformten Produkte aus der Folienbahn, eine Stapelstation zur Stapelung der fertigen Produkte und eine Verwertungsstation für die nicht verarbeitete Folienbahn.

Die Maschinensteuerung kann dabei an der Produktionsmaschine oder separat von der Produktionsmaschine angeordnet sein, wobei die Maschinensteuerung über geeignete Datenleitungen mit den jeweiligen Maschinenkomponenten so verbunden ist, dass die Eingaben der Prozessparameter in entsprechende Maschineneinstellungen umgesetzt werden können. Die Maschinesteuerung umfasst außerdem einen Prozessor, auf dem das Steuerungsprogramm installiert und ausgeführt werden kann sowie einen Datenspeicher zur Speicherung von Prozessparameter oder ist zumindest mit einem solchen Speicher verbunden. Die Datenleitungen können dabei als Datenkabel oder drahtlos ausgeführt sein. Die Maschinesteuerung kann beispielsweise auch als Cloudlösung implementiert sein, die über ein WLAN oder eine Intemetverbindung mit der Produktionsmaschine verbunden ist. Die Visualisierungseinrichtung kann jede dafür geeignete Einrichtung sein, beispiels weise ein berührungsempfindlicher Bildschirm. Über die Visualisierungseinrichtung erhält der Bediener mit Hilfe des Steuerungsprogramms eine Prozessvisualisierung, mit der er unabhängig von seiner Erfahren schneller zu einem für die Produktion optimaleren Prozessparametersatz gelangen kann. Der Prozessparametersatz bezeichnet dabei die Prozesseinstellungen, die vorgenommen werden müssen, um eine Produktion auf der Produktionsmaschine durchführen zu können. Die einzelnen Prozessparametersätze können dabei als Rezepte für die Produktion bestimmter Produkte in der Maschinensteuerung oder auf einem externen Speichermedium gespeichert werden und in das Steuerungsprogramm geladen werden. Die Schaltfelder können als Software-Felder zur Eingabe von Parametern über die Visualisierungseinrichtung dem Bediener angeboten werden.

Als Parameter-Zeit-Diagramm wird eine zweidimensionale Darstellung in einem xy-Di- agramm bezeichnet, wobei üblicherweise die Zeit über die waagerechte Koordinate und der dazu korrelierte Parameter, beispielsweise ein Weg oder eine Wegstrecke, über die dazu senkrechte Koordinate angezeigt wird. Im Falle eines Wegs oder einer Wegstrecke wird das Parameter-Zeit-Diagramm als Weg-Zeit-Diagramm bezeichnet. Die in dem Pa- rameter-Zeit-Diagramm dargestellten Bewegungskurven stellen die jeweiligen Bewegungen der Bestandteile der jeweiligen Maschinenkomponente über einen Parameter als Funktion der Zeit dar. Der Begriff„Bewegungskurven“ verdeutlicht lediglich, dass der Parameter die Bewegung der Bestandteile charakterisiert. Der Parameter muss dabei nicht zwingend der Weg oder die Wegstrecke sein, den die Bestandteile bei der Bewegung überwinden. In einer Ausführungsform ist allerdings das Parameter-Zeit-Diagramm ein Weg-Zeit-Diagramm, da sich Bewegungen gut als Positionsänderung über die Zeit und somit als Weg oder Wegstrecke über die Zeit darstellen lassen. Als Bestandteile der Maschinenkomponenten werden Subkomponenten der Maschinenkomponenten bezeichnet. Beispielsweise umfasst bei einer Thermoformmaschine als die Produktionsmaschine die Maschinenkomponente„Formstation“ als Bestandteile ein Oberwerkzeug und ein Unter werkzeug, zwischen denen die Folienbahn für den Formprozess eingespannt wird und gegebenenfalls Vordehnstempel, die die Folie beim Formprozess vordehnen. Da Bewegungen der Bestandteile und damit die Bewegungskurven beispielweise eine Beschleunigungsstrecke, eine Strecke mit konstanter Geschwindigkeit und eine Abbremsstrecke umfassen, können diese Strecken in unterschiedliche Bewegungsabschnitte der Bewegungskurve eingeteilt werden, die zur besseren Übersicht unterschiedlich visualisiert werden. Über die Visualisierung des prozessbestimmenden Parameters auf den einzelnen Bewe gungsabschnitten kann der Bediener gezielt die Prozessparameter anpassen, die den größ ten Einfluss auf die Bewegungskurve in diesem Bewegungsabschnitt haben, sodass bei spielweise die Prozesszeit für diese Maschinenposition verkürzt werden kann, falls diese Maschinenkomponente die Gesamtprozesszeit auf der Produktionsmaschine bestimmt. Insbesondere werden Prozesseinstellungen mittels dieser durch das Steuerungsprogramm bereitgestellten visualisierten Eingabeführung vermieden, die keinen wesentlichen oder gar einen falschen Einfluss auf den Prozess, seine Qualität und/oder seine Geschwindigkeit haben.

Die geeignete Visualisierung der Bewegungsabschnitte kann dabei unterschiedlich ausgeführt sein, beispielsweise über ein Hinzufügen des prozessbestimmenden Parameters an oder in den jeweiligen Bewegungsabschnitt, beispielsweise als Symbol oder Nummer der entsprechenden Schaltfeldes zur Eingabe dieses Parameters oder im Klartext beziehungsweise durch Herausstellen (sogenanntes„High-lighten“) der Bewegungsabschnitte, beispielsweise bei als Linien im Parameter-Zeit-Diagramm auf der Visualisierungseinrichtung dargestellte Bewegungskurven über eine unterschiedliche Dicken der Linien, unterschiedliche Helligkeit der Linien, unterschiedliche Linienform oder Linienformat, unterschiedliche Farbe, unterschiedliches Blinkmuster der Linien, unterschiedliche Farbe oder Markierung der Fläche unter den Linien etc. oder eine Kombination aus zwei oder mehr der voranstehenden Möglichkeiten in den unterschiedlichen Bewegungsabschnitten. Mit der vorliegenden Erfindung wird somit eine Produktionsmaschine bzw. ein Steuerungsprogramm für die Produktionsmaschinen zur Verfügung gestellt, mit der die Optimierung des Prozessparametersatzes von einer objektiveren Basis aus erfolgen kann und dem Benutzer eine Prozessvisualisierung zur Verfügung gestellt, mit der er unabhängig von seiner Erfahrung schneller zu einem für die Produktion optimaleren Prozessparame tersatz gelangen kann.

In einer Ausführungsform sind alle Bewegungskurven des Parameter-Zeit-Diagramms in unterschiedliche geeignet visualisierte Bewegungsabschnitte unterteilt. Somit erhält der Bediener für alle den Bewegungskurven entsprechenden Bestandteile der jeweiligen Maschinenkomponente die Detailinformation, welche Prozessparameter zu welchem Bewegungszeitpunkt bzw. Bewegungsbereich prozessbestimmend sind und kann daher schnel ler für alle dargestellten Bestandteile den Prozessparametersatz auf die gewünschte Wirk weise optimieren, ohne sich dabei in der Modifikation von weniger wichtigen Prozesspa- rametem zu verirren oder sich bei der Einstellung der zwar richtigen Prozessparameter auf eine dem Prozess nicht zuträgliche Einstellung hinzubewegen.

In einer weiteren Ausführungsform besitzen die Bewegungsabschnitte eine von den über die Schaltfelder eingegebenen Prozessparameter abhängige Länge, wobei das Steuerungsprogramm die Länge der Bewegungsabschnitte und den jeweils visualisierten prozessbestimmenden Prozessparameter an die jeweiligen Eingaben anpasst. Beispielsweise können die Einstellungen für Prozessparameter wie beispielsweise Endgeschwindigkeit und Beschleunigung bei der Bewegung der Ober- und Unterwerkzeuge in der Formstation dazu führen, dass die Bewegungsabschnitte, die vormals von der Endgeschwindigkeit dominiert waren, bei einer bestimmten gewählten Beschleunigung verschwinden. Beispielweise könnte bei einer fixen Verfahrstrecke gegeben durch die maximalen Fahrwege in der Formstation eine gewählte geringe Beschleunigung bei vorgegebener hoher Endge schwindigkeit dazu führen, dass der Bewegungsabschnitt mit führender Endgeschwindigkeit verschwindet, weil über den verfügbaren Verfahrweg bei gewählter geringer Beschleunigung die Endgeschwindigkeit überhaupt nicht erreicht wird. Diese Verhältnisse wären ohne die erfindungsgemäße Visualisierung anhand der geeignet unterschiedlich visualisierten Bewegungsabschnitt für den Bediener an den bloßen Bewegungskurven nicht erkennbar. Dadurch, dass der Bewegungsabschnitt mit dominierender Endgeschwindigkeit in diesem Beispiel verschwindet und der Bewegungsabschnitt mit dominierender Beschleunigung in seiner Länge so wächst, dass er den gesamten Verfahrweg ausfüllt, ist für den Bediener die durch das Steuerungsprogramm bereitgestellte Anweisung, die Eingabewerte für Beschleunigung und Endgeschwindigkeit entsprechend zu modifizieren, hier beispielsweise die Beschleunigungswerte so zu erhöhen, dass wieder ein Bewegungsabschnitt mit einer bestimmten Länge in der Bewegungskurve existiert, der von der Endgeschwindigkeit dominiert wird. Dadurch lassen sich auch die Taktzeiten der Maschinekomponente verkürzen, da der Bediener nun angezeigt bekommt, welche Prozessparameter die richtigen Prozessparameter für eine Manipulation sind.

In einer weiteren Ausführungsform sind die Bewegungskurven mittels unterschiedlicher Farben in die unterschiedlichen Bewegungsabschnitte unterteilt. Über unterschiedliche Farben lässt sich sehr instruktiv unterschiedliche Bewegungsabschnitte anzeigen. Unterschiedliche Farben vermeiden besonders gut die Verwechselung oder das Übersehen von kleineren Bewegungsabschnitten auf der Bewegungskurve. Für die Indikation können bei angrenzenden Bewegungsabschnitten beispielsweise Komplementärfarben zu besonders guten Unterscheidbarkeit benachbarter Bewegungsabschnitte verwendet werden.

In einer weiteren Ausführungsform sind die Schaltfelder der jeweils prozessbestimmen den Prozessparameter mit denselben Farben wie die entsprechenden Bewegungsabschnitte, wo diese Prozessparameter prozessbestimmend sind, indiziert. Dadurch wird dem Bediener sehr eindrücklich angezeigt, welchen Prozessparameter er zu ändern hat, um die Bewegungskurve zu beeinflussen und über welches Schaltfeld er dies tun kann. Dies vermeidet ein Verwechseln der Schaltfelder für Einstellung des gewünschten Prozessparameters, selbst wenn der Bediener erkannt hat, welchen Prozessparameter er zu ändern hat. Somit werden Fehleingabe in das Steuerungsprogramm vermieden. Die Indi- zierung der Schaltfelder mit der gleichen Farbe wie die Bewegungsabschnitte der Bewegungskurven kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die entsprechenden Schaltfelder ein einer Seite mit einem farbigen Balken indiziert werden, von einem farbigen Rahmen eingehüllt werden oder mit der entsprechenden Farbe teilweise oder vollständig unterlegt werden.

In einer weiteren Ausführungsform wird bei Eingabe des prozessbestimmenden Pro zessparameters über die entsprechende Schaltfeld der entsprechende Bewegungsabschnitt auf der Bewegungskurve hervorgehoben. Diese durch das Steuerungsprogramm bereitgestellte Visualisierung der Eingabe ermöglicht dem Bediener eine sofortige Kontrolle, ob er mit dem gewählten Schalfeld tatsächlich den gewünschten Bewegungsabschnitt modifiziert oder irrtümlicherweise einen anderen Bewegungsabschnitt manipuliert. Dadurch wird die Optimierung der Prozessparameter beschleunigt und bedienungssicherer gemacht. Das Hervorheben des Bewegungsabschnitts kann beispielsweise durch eine erhöhte Helligkeit oder eine verbreiterte Linienstärke in diesem Bereich der Bewegungskurve erfolgen.

In einer weiteren Ausführungsform ist dabei die Darstellung als Mehrfachdarstellung aus geführt, die zusätzlich zum Parameter-Zeit-Diagramm eine zu den Bewegungskurven korrelierte Abbildung der Bestandteile dieser Maschinenkomponente umfasst. Durch die Zusatzinformation durch Visualisieren des tatsächlichen Bewegungsablaufs der Bestandteile, die bereits als Bewegungskurven visualisiert sind, erhält der Bediener eine wichtige Zusatzinformation, die er ergänzend zu den Informationen aus dem Parameter-Zeit-Dia- gramm. Hier kann beispielsweise bei einer Formstation das Zusammenfahren und teilweise Eintauchen des Oberwerkzeugs in das Unterwerkzeug mittels einer Abbildung sein- plastisch kontrolliert werden, was aus dem zweidimensionalen Parameter-Zeit-Dia- gramm eventuell nicht so klar hervorgeht. Zudem erhält der Bediener über die Abbildung der Maschinenkomponente einen direkten Hinweis, welcher Prozess für ihn gerade Visualisiert wird. In einer weiteren Ausführungsform ist die Abbildung der Bestandteile der Maschinenkomponente eine perspektivisch dreidimensionale Abbildung der Bestandteil. Durch die perspektivische Ansicht erhält der Bediener einen plastischen Eindruck von der Maschinekomponente. Die perspektivische Ansicht erlaub das Darstellen von komplexeren Anordnungen der Bestandteile, von denen manche eventuell in einer rein zweidimensionalen Darstellung von vordergründigen Bestandteilen verdeckt sein könnten.

In einer weiteren Ausführungsform werden in der Abbildung der Bestandteile der Maschinenkomponente nur die Bestandteile gezeigt, die sich gemäß den Bewegungskurven im Parameter-Zeit-Diagramm bewegen. Das vereinfacht die Korrelation der Bewegungskurven zur Abbildung, die dadurch übersichtlicher für den Bediener wird. Außerdem besitzen stehende Bestandteile keine Bewegungskurven, sodass die alleinige Abbildung von sich bewegenden Bestandteilen auf der Visualisierungsanzeige eine Falschinterpretation seitens des Bediener vermeidet.

In einer weiteren Ausführungsform ist die Abbildung der Bestandteile der Maschinenkomponente durch das Steuerungsprogramm direkt angrenzend an das Parameter-Zeit- Diagramm auf der Visualisierungseinrichtung angeordnet. Das erhöht die Übersichtlichkeit der visualisierten Maschinekomponente und erleichtert eine direkte Korrelation von Bewegungskurven zu abgebildeten Bestandteilen der Maschinenkomponente.

In einer weiteren Ausführungsform sind die Schaltfelder zur Eingabe von Prozesspara- metem, die Einfluss auf eine bestimmte Bewegungskurve haben, durch das Steuerungsprogramm separat von den anderen Schalt felder mit Einfluss auf die anderen Bewegungskurven auf der Visualisierungseinrichtung durch das Steuerungsprogramm angeordnet. Dadurch werden Fehleingaben aufgrund ähnlicher Indizierung der Schaltfelder unterschiedlicher Bewegungskurven vermieden. Werden beispielsweise bestimmte Bewegungsabschnitte der Bewegungskurve 1 in grün visualisiert und anderen Bewegungsabschnitts in Bewegungskurve ebenfalls in grün oder einer ähnlicher Farbe visualisiert und enthalten die entsprechenden Schaltfelder eine entsprechend gleiche grüne Indikation, so könnte der Bediener bei fehlender räumlicher Trennung der Schaltfelder für Bewegungskurve 1 und 2 die Eingabe, die für den Bewegungsabschnitt der Bewegungskurve 1 gedacht sind in die Schaltfelder der Bewegungskurve 2 eingeben. Eine solche Fehlbedienung wird durch die voneinander separierte Anordnung der Schaltfelder auf der Visualisierungseinrichtung vermieden.

In einer weiteren Ausführungsform sind die Schaltfelder mit Einfluss auf bestimmte Bewegungskurven in einem oder mehreren Bereichen auf der Visualisierungseinrichtung horizontal neben dem Parameter-Zeit-Diagramm angeordnet, während Schaltfelder mit allgemeinen Einfluss auf die Bewegungskurven auf der Visualisierungseinrichtung oberhalb und/oder unterhalb des Parameter-Zeit-Diagramms angeordnet sind. Dadurch wird die Bedienung intuitiv weiter verbessert, insbesondere durch die räumliche Trennung zwischen allgemein wirkenden Parametereingaben und Schaltfelder mit direktem Einfluss auf eine bestimmte Bewegungskurve.

In einer weiteren Ausführungsform stellt das Steuerungsprogramm für jede visualisierte Maschinenkomponente eine separate Visualisierungsseite auf der Visualisierungseinrichtung bereit, wobei geeignete Schaltfelder zum Wechsel zwischen einzelnen Visualisierungsseiten bereitgestellt werden. Dies erleichtert die Übersichtlichkeit der Darstellung auf der Visualisierungsanzeige und verringert damit das Risiko von Fehleingaben.

In einer weiteren Ausführungsform ermöglicht das Steuerungsprogramm ein Durchfahren der Bewegungskurven des Parameter-Zeit-Diagramms auf der Visualisierungseinrichtung, wobei das Durchfahren korreliert ist mit der entsprechend bewegten Abbildung der Bestandteile der Maschinenkomponente in ihren jeweiligen Positionen zu jedem Zeit punkt im Parameter-Zeit-Diagramm. Der animierte Ablauf der Bewegungen der Bestandteile der dargestellten Maschinenkomponente stellt dem Bediener eine sehr gute Kontroll- möglichkeit zur Verfügung, mit der er sich vergewissern kann, ob die Prozessparameter gut eingestellt sind. Der gezeigte Ablauf in der jeweiligen Maschinenkomponente bietet weitere Einsicht in den Prozessablauf zusätzlich zu der Angabe des prozessbestimmenden Parameters. Über die Ansicht der sich bewegenden Bestandteile der Maschinenkomponente kann auch ein Änderungsbedarf weiterer Prozessparameter unterhalb der prozess bestimmenden Parameter sichtbar werden.

In einer weiteren Ausführungsform ist das Steuerungsprogramm so ausgebildet, dass das Durchfahren vom Bediener zu jedem Zeitpunkt auf dem Parameter-Zeit-Diagramm geeignet unterbrochen und fortgesetzt werden kann, wobei die bewegte Abbildung der Bestandteile in der Position des Zeitpunkts anhält, bei dem das Durchfahren unterbrochen wurde, und entsprechend bei fortgesetztem Durchfahren ab dieser Position weiterläuft. Das Anhalten an einer bestimmten Position ermöglicht die visuelle Detailkontrolle der Korrektheit von Maschinenstellungen zu jedem beliebigen Zeitpunkt auf der Bewegungskurve. Das Durchfahren kann beispielsweise mittels eines Halteknopfes oder durch Tippen auf die Bewegungskurve oder das Parameter-Zeit-Diagramm etc. gestoppt und/oder wieder fortgesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform stellt das Steuerungsprogramm auf der Visualisierungseinrichtung dafür einen Schieber bereit, mit dem das Durchfahren des Parameter-Zeit-Diagramms gestoppt, gestartet, vor- und zurückgespult und/oder in Zeitlupe oder in Einzelschritten mit entsprechende korrelierter Abbildung der Bestandteile ausgeführt werden kann.

In einer weiteren Ausführungsform ist das Steuerungsprogramm dazu ausgestaltet, aus den Bewegungskurven für die einzelnen Maschinenkomponenten ein Ablaufdiagramm für die gesamte Produktionsmaschine zu berechnen und auf der Visualisierungseinrichtung darzustellen, vorzugsweise als Balkendiagramm in den jeweiligen Maschinenkomponenten zugeordneten separaten Zeilen. Hierbei kann beispielsweise die langsamste Maschinenkomponente markiert werden. Wenn die Gesamttaktzeit der Produktionsmaschine verkürzt werden soll, muss der Durchsatz bei der langsamsten Maschinenkomponente optimiert werden. Dies kann mit der erfindungsgemäßen Visualisierung vorgenommen werden. In einer weiteren Ausführungsform ist das Steuerungsprogramm so ausgestaltet, auf zumindest einer der separaten Visualisierungsseiten Schalt-Tabs zugeordnet zu den einzelnen Bestandteilen der durch die Visualisierungsseite visualisierten Maschinenkomponente anzuzeigen, mit denen zusätzlich zur Darstellung des dem jeweiligen Schalt-Tab zugeordneten Bestandteils optional ein anderer Bestandteil als zusätzliche Bewegungs kurve in das Parameter-Zeit-Diagramm und/oder in die Abbildung der Bestandteile mit eingeblendet werden kann.

In einer weiteren Ausführungsform ist das Steuerungsprogramm so ausgestaltet, dass die Visualisierung der Maschinenkomponenten in ihrer Funktion bei der Produktion und die Eingabe von Prozessparametem in die jeweiligen Schaltfelder ohne realen Betrieb der Produktionsmaschine durchgeführt werden kann. So kann der Prozess auf der Produktionsmaschine„offline“ eingestellt und optimiert werden, sodass der reale Produktionsbeginn gleich mit optimierten Prozessparametem begonnen werden kann.

Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Optimieren von Prozessparametem für eine Produktionsmaschine umfassend mehrere Maschinenkomponenten und eine Maschinensteuerung zur Steuerung der Produktionsmaschine umfassend ein Steuerungsprogramm mit einer als Visualisierungseinrichtung, vorzugsweise ein berührungsempfindlicher Bildschirm, ausgebildeten interaktiven Benutzerschnittstelle, umfassend nachfolgende ausgeführte Schritte:

Visualisieren zumindest einer, vorzugsweise aller, der Maschinenkomponenten in ihrer Funktion bei der Produktion in einer Mehrfachdarstellung für jede dieser Maschinenkomponenten auf der Visualisierungseinrichtung und Bereitstellen entsprechender Schaltfelder zur Eingabe von Prozessparametem in Bezug auf die jeweils visualisierte Maschinenkomponente durch das Steuerungsprogramm, wobei die Mehrfachdarstellung zumindest ein Parameter-Zeit-Diagramm mit Bewegungskurven von Bestandteilen der jeweilige Maschinenkomponente und eine dazu korrelierte Abbildung der Bestandteile dieser Maschinenkomponente umfasst; Berechnen der Bewegungskurven basierend auf den über die Schaltfelder eingegebenen oder im Steuerungsprogramm bereits vorhandenen Prozessparameter für die jeweiligen Maschinenkomponenten durch das Steuerungsprogramm;

Unterteilen zumindest einer der Bewegungskurven in unterschiedliche geeignet vi- sualisierte Bewegungsabschnitte durch das Steuerungsprogramm;

Visualisieren des prozessbestimmenden Prozessparameters für den jeweiligen Bewegungsabschnitt durch das Steuerungsprogramm;

Variieren der Prozessparameter über die Schaltfelder basierend auf den visualisiert prozessbestimmenden Prozessparameter für die jeweiligen Bewegungsabschnitte; Anpassen der entsprechenden Bewegungskurven auf Basis der variierten Prozessparameter durch das Steuerungsprogramm inklusive der Visualisierung des prozessbestimmenden Prozessparameters für den jeweiligen Bewegungsabschnitt durch das Steuerungsprogramm; und

Wiederholen der vorangegangenen Schritte zum Optimierung der Prozessparameter für die Produktionsmaschine.

Mit dem erfmdungsgemäßen Verfahren wird die Optimierung des Prozessparametersatzes für die Produktionsmaschine auf eine objektivere Basis und dem Benutzer eine Prozessvisualisierung zur Verfügung gestellt, mit der er unabhängig von seiner Erfahrung schneller zu einem für die Produktion optimaleren Prozessparametersatz gelangen kann.

In einer Ausführungsform des Verfahrens besitzen die Bewegungsabschnitte eine von den über die Schaltfelder eingegebenen Prozessparameter abhängige Länge und das Steuerungsprogramm passt die Länge der Bewegungsabschnitte und den jeweils visualisierten prozessbestimmenden Prozessparameter an die jeweiligen Eingaben an.

In einer weiteren Ausfuhrungsform umfasst das Verfahren den weiteren Schritt des Indi- zierens der Schaltfelder der jeweils prozessbestimmenden Prozessparameter mit densel ben Farben wie die entsprechenden Bewegungsabschnitte, wo diese Prozessparameter prozessbestimmend sind, wobei die Bewegungskurven mittels unterschiedlicher Farben in die unterschiedlichen Bewegungsabschnitte unterteilt sind.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren den weiteren Schritt des Durchfahrens der Bewegungskurven des Parameter-Zeit-Diagramms auf der Visualisierungseinrichtung korreliert mit der entsprechend bewegten Abbildung der Bestandteile der Maschinenkomponente in ihren jeweiligen Positionen zu jedem Zeitpunkt im Para- meter-Zeit-Diagramm. Der gezeigte Ablauf in der jeweiligen Maschinenkomponente bietet weitere Einsicht in den Prozessablauf zusätzlich zu der Angabe des prozessbestimmenden Parameters. Über die Ansicht der sich bewegenden Bestandteile der Maschinenkomponente kann ein Änderungsbedarf weiterer Prozessparameter unterhalb der prozess bestimmenden Parameter sichtbar werden.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Verfahren die weiteren Schritte

Berechnen eines Ablaufdiagramms für die gesamte Produktionsmaschine aus den Bewegungskurven für die einzelnen Maschinenkomponenten; und

Darstellen des Ablaufdiagramms auf der Visualisierungseinrichtung, vorzugsweise als Balkendiagramm in den jeweiligen Maschinenkomponenten zugeordneten separaten Zeilen.

In einer weiteren Ausführungsform wird das Verfahren zum Optimieren der Prozesspa rameter für die Produktionsmaschine durch die Visualisierung der Maschinenkomponen ten in ihrer Funktion bei der Produktion und die Eingabe von Prozessparametem in die jeweiligen Schaltfelder außerhalb des realen Betriebs der Produktionsmaschine durchgeführt.

Die Erfindung betrifft des Weiteren einen Datenträger mit einem darauf gespeicherten Steuerungsprogramm geeignet zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens oder zur Steuerung einer erfindungsgemäßen Produktionsmaschine. Es versteht sich, dass Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen beschriebenen Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um die vorliegend erzielbaren Vorteile und Effekte entsprechend kumuliert umsetzen zu können.

Kurze Beschreibung der Figuren

Zusätzlich sind weitere Merkmale, Effekte und Vorteile vorliegender Erfindung anhand anliegender Zeichnung und nachfolgender Beschreibung erläutert. Komponenten, welche in den einzelnen Figuren wenigstens im Wesentlichen hinsichtlich ihrer Funktion über- einstimmen, sind hierbei mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet, wobei die Komponenten nicht in allen Figuren beziffert und erläutert sein müssen.

Die Zeichnung zeigen:

Fig.1 schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Produktionsmaschine;

Fig.2 eine Ausführungsform der Visualisierung einer Maschinenkomponente auf der Visualisierungseinrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;

Fig.3 ein Ausschnitt der Fig.2 mit angezeigten Bewegungsabschnitten der Bewegungskurven;

Fig.4 schematische Darstellung eines Ablaufdiagramms gemäß der vorliegenden Erfindung;

Fig.5: schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Datenträgers mit dem erfindungsgemäßen Steuerungsprogramm; und

Fig.6 eine Ausfuhrungsform des Verfahrens zum Optimieren von Prozessparametem für eine Produktionsmaschine gemäß der vorliegenden Erfindung.

Ausführungsbeispiele Fig.1 zeigt eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Produktionsmaschine 1 zur KunststoffVerarbeitung, die mehrere Maschinenkomponenten 2 (hier fünf Maschi nenkomponenten wie beispielsweise eine Vorheizstation, eine Heizstation, eine Formstation, eine Schneidestation und eine Stapelstation einer Thermo formanlage zum Tiefziehen von Formteilen aus einer erwärmten Kunststoff-Folienbahn) und eine Maschinensteuerung 3 zur Steuerung der kunststoffverarbeitende Maschine 1 umfasst. Die Maschinensteuerung 3 umfasst dabei ein Steuerungsprogramm 4 mit einer als Visualisierungseinrichtung 5, vorzugsweise ein berührungsempfindlicher Bildschirm, ausgebildeten interaktiven Benutzerschnittstelle, wobei das Steuerungsprogramm 3 dazu ausgestaltet ist, auf der Visualisierungseinrichtung 5 zumindest eine, vorzugsweise alle, der Maschinen- komponenten 2 in ihrer Funktion bei der Produktion in jeweils einer Darstellung für jede dieser Maschinenkomponenten zu visualisieren und entsprechende Schaltfelder 51 zur Eingabe von Prozessparametem in Bezug auf die jeweils visualisierte Maschinenkomponente 2 bereitzustellen. Für Details zur Visualisierungseinrichtung 5 wird auf die Figuren 2 - 4 verwiesen. Das Steuerungsprogramm 4 kann dabei so ausgestaltet sein, dass die Visualisierung der Maschinenkomponenten 2 in ihrer Funktion bei der Produktion und die Eingabe von Prozessparametem in die jeweiligen Schaltfelder 51 ohne realen Betrieb der Produktionsmaschine 1 durchgeführt werden kann. Das Steuerungsprogramm 4 kann dabei für jede visualisierte Maschinenkomponente 2 eine separate Visualisierungsseite 55 auf der Visualisierungseinrichtung 5 bereitstellen, wobei geeignete Schaltfelder 51 zum Wechsel zwischen einzelnen Visualisierungsseiten 55 bereitgestellt werden.

Fig.2 zeigt eine Ausführungsform der Visualisierung einer Maschinenkomponente 2 auf der Visualisierungseinrichtung 5 gemäß der vorliegenden Erfindung, wo vorzugsweise alle, hier als Beispiel einer separaten Visualisierungsseite 55 die„Formstation“ einer Thermo formmaschine als eine Maschinenkomponenten 2 in ihrer Funktion bei der Produktion in jeweils einer Darstellung für jede dieser Maschinenkomponenten visualisiert und entsprechende Schaltfelder 51 zur Eingabe von Prozessparametem in Bezug auf die jeweils visualisierte Maschinenkomponente 2 bereitgestellt sind. Die Darstellung ist hier als Mehrfachdarstellung ausgeführt und umfasst ein Parameter-Zeit-Diagramm 52 mit Bewegungskurven 53 hier von drei Bestandteilen 21 der Formstation 2, nämlich das Oberwerkzeug 21, das Unterwerkzeug 21 und dazwischen die Folienbahn 21, aus der das spätere Formteil geformt werden soll. Die Formstation 2 ist hier im geöffneten Zustand gezeigt. Die beiden dem Ober- und Unterwerkzeug 21 zugeordneten Bewegungskurven 53 sind in unterschiedlich visualisierte Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c unterteilt, wie in Fig.3 näher erläutert wird. Hierbei ist der jeweils für diesen Bewegungsabschnitt 53a, 53b, 53c prozessbestimmende Prozessparameter visualisiert, der über die bereitgestellten Schaltfelder 51 variierbar ist. Außerdem umfasst die Mehrfachdarstellung zusätzlich zum Parameter-Zeit-Diagramm 52 eine zu den Bewegungskurven korrelierte Abbildung 54 der Bestandteile dieser Maschinenkomponente 2, hier der Formstation. Die Abbildung 54 der Bestandteile der Maschinenkomponente ist als eine perspektivisch dreidimensionale Abbildung der Bestandteil 21 ausgeführt, wobei nur die Bestandteile 21 gezeigt werden, die sich gemäß den Bewegungskurven 53 im Parameter-Zeit-Diagramm 52 auch bewegen. Außerdem ist die Abbildung 54 der Bestandteile der Maschinenkomponente durch das Steuerungsprogramm 4 direkt angrenzend an das Parameter-Zeit-Diagramm 52 auf dessen rechter Seite auf der Visualisierungseinrichtung 5 angeordnet. Die Schaltfelder 51 zur Eingabe von Prozessparametem, die Einfluss auf eine bestimmte Bewegungskurve 53 haben, sind durch das Steuerungsprogramm 4 separat von den anderen Schaltfelder 51 mit Einfluss auf die anderen Bewegungskurven 53 auf der Visualisierungseinrichtung 5 angeordnet. Hierbei sind die Schaltfelder 51 mit Einfluss auf bestimmte Bewegungskurven 53 in mehreren Bereichen auf der Visualisierungseinrichtung 5 horizontal rechts und links neben dem Parameter-Zeit-Diagramm 52 angeordnet, während Schaltfelder 51 mit allgemeinem Einfluss auf die Bewegungskurven 53 auf der Visualisierungseinrichtung 5 oberhalb und/oder unterhalb des Parameter-Zeit-Diagramms 52 angeordnet sind. Das Steuerungsprogramm 4 ermöglicht ferner ein Durchfahren der Bewegungskurven 53 des Parameter-Zeit-Diagramms 52 auf der Visualisierungseinrichtung 5, wobei das Durchfahren korreliert ist mit der entsprechend bewegten Abbildung 54 der Bestandteile der Maschinenkomponente in ihren jeweiligen Positionen zu jedem Zeitpunkt im Parameter- Zeit-Diagramm 52. Dabei ist das Steuerungsprogramm 4 so ausgebildet, dass das Durchfahren vom Bediener zu jedem Zeitpunkt auf dem Parameter-Zeit-Diagramm 52 geeignet unterbrochen und fortgesetzt werden kann, wobei die bewegte Abbildung 54 der Bestand teile in der Position des Zeitpunkts anhält, bei dem das Durchfahren unterbrochen wurde, und entsprechend bei fortgesetztem Durchfahren ab dieser Position weiterläuft. Dafür stellt das Steuerungsprogramm 4 auf der Visualisierungseinrichtung 5 einen Schieber 56 bereit, mit dem das Durchfahren des Parameter-Zeit-Diagramms 52 gestoppt, gestartet, vor- und zurückgespult und/oder in Zeitlupe oder in Einzelschritten mit entsprechende korrelierter Abbildung 54 der Bestandteile ausgeführt werden kann.

In einer hier nicht gezeigten Ausfuhrungsform könnte die Visualisierungsseite„Formstation“ einen Vordehnstempel als weiteren Bestandteil 21 im Oberwerkzeug 21 als zusätzliche Bewegungskurve 53 in das Parameter-Zeit-Diagramm 52 und/oder zusätzlich oder alternativ zu den Ober- und Unterwerkzeugen 21 in der Abbildung 54 darstellen. So kann die separate Visualisierungsseite 55„Formstation“ in dieser alternativen Ausführungsform zusätzliches Schaltfelder in Form von Schalt-Tabs 57 umfassen, wobei ein erster Schalt-Tab 57 der Darstellung der Ober- und Unterwerkzeuge 21 im Parameter-Zeit-Di- agramm 52 und/oder in der Abbildung 54 zugeordnet ist und ein anderer Schalt-Tab 57 der Darstellung des Vordehnstempels 21 im Parameter-Zeit-Diagramm 52 und/oder in der Abbildung 54 zugeordnet ist. Damit könnte visualisiert werden, wie sich der Vordehnstempel 21 in Bezug auf die als Tische dargestellten Ober- und Unterwerkzeuge 21 bewegt. Mittels Schalt-Tab-Umschaltung könnte visualisiert werden, dass im Schalt-Tab 57 für das Ober- und Unterwerkzeug 21 optional der Vordehnstempel im Parameter-Zeit- Diagramm 52 und/oder in der Abbildung 54 mit eingeblendet wird. Wechsel man in den Schalt-Tab„Vordehnstempel“ werden optional die Ober- und Unterwerkzeuge eingeblendet.

Fig.3 zeigt einen Ausschnitt der Fig.2 mit angezeigten Bewegungsabschnitten 53a, 53b, 53c der Bewegungskurven 53. Hierbei sind alle beide Bewegungskurven 53 des Parame ter-Zeit-Diagramms 52, hier ein Weg-Zeit-Diagramm, in unterschiedliche geeignet visu- alisierte Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c unterteilt sind. Die Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c besitzen dabei eine von den über die Schaltfelder 51 eingegebenen Prozessparameter abhängige Länge, wobei das Steuerungsprogramm 4 die Länge der Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c und den jeweils visualisierten prozessbestimmenden Prozessparameter an die jeweiligen Eingaben anpasst. Hier sind die Bewegungskurven 53 mittels unterschiedlicher Farben in die unterschiedlichen Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c unterteilt und die Schaltfelder 51 der jeweils prozessbestimmenden Prozessparameter sind mit denselben Farben wie die entsprechenden Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c, wo diese Prozessparameter prozessbestimmend sind, indiziert. Bei Eingabe des prozess bestimmenden Prozessparameters über das entsprechende Schaltfeld 51 wird zudem der entsprechende Bewegungsabschnitt 53a, 53b, 53c auf der Bewegungskurve 53 hervorge hoben.

Fig.4 zeigt eine schematische Darstellung eines Ablaufdiagramms 6 gemäß der vorliegenden Erfindung. Das Steuerungsprogramm 4 ist dabei dazu ausgestaltet, aus den Bewegungskurven 53 für die einzelnen Maschinenkomponenten 2 das Ablaufdiagramm 6 für die gesamte Produktionsmaschine 1 zu berechnen und auf der Visualisierungseinrichtung 5 als Balkendiagramm in den jeweiligen Maschinenkomponenten 2 zugeordneten separaten Zeilen darzustellen. Hierbei kann beispielsweise eine Solllänge 61 (Zeitdauer) des Gesamtprozesses auf der Produktionsmaschine 1 vorgegeben sein, sodass aus dem Ablaufdiagramm sichtbar wird, welcher Prozess bzw. welche Maschinekomponenten 2 noch optimiert werden muss, damit die Solllänge 61 des Produktionsprozesses eingehalten werden kann.

Fig.5 zeigt eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Datenträgers 7 mit dem erfindungsgemäßen Steuerungsprogramm 4 zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. zur Steuerung der erfindungsgemäßen Produktionsmaschine.

Fig.6 zeigt eine Ausführungsform des Verfahrens 100 zum Optimieren von Prozesspara- metem für eine Produktionsmaschine 1 gemäß der vorliegenden Erfindung umfassend mehrere Maschinenkomponenten 2 und eine Maschinensteuerung 3 zur Steuerung der Produktionsmaschine 1 umfassend ein Steuerungsprogramm 4 mit einer als Visualisierungseinrichtung 5, vorzugsweise ein berührungsempfindlicher Bildschirm, ausgebildeten interaktiven Benutzerschnittstelle, umfassend nachfolgende ausgeführte Schritte des Visualisierens 110 zumindest einer, vorzugsweise aller, der Maschinenkomponenten 2 in ihrer Funktion bei der Produktion in einer Mehrfachdarstellung für jede dieser Maschinenkomponenten 2 auf der Visualisierungseinrichtung 5 und Bereitstellen entsprechender Schaltfelder 51 zur Eingabe von Prozessparametem in Bezug auf die jeweils visualisierte Maschinenkomponente 2 durch das Steuerungsprogramm 4, wobei die Mehrfachdarstellung zumindest ein Parameter-Zeit-Diagramm 52 mit Bewegungskurven 53 von ein oder mehreren Bestandteilen 21 der jeweilige Maschinenkomponente 2 und eine dazu korrelierte Abbildung 54 der Bestandteile dieser Maschinenkomponente umfasst; des Berechnern 120 der Bewegungskurven basierend auf den über die Schalt felder 51 eingegebenen oder im Steuerungsprogramm 4 bereits vorhandenen Prozessparameter für die jeweiligen Maschinenkomponenten 2 durch das Steuerungsprogramm 4; des Unterteilens 130 zumindest einer der Bewegungskurven 53 in unterschiedliche geeignet visualisierte Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c durch das Steuerungsprogramm 4; des Visualisierens 140 des prozessbestimmenden Prozessparameters für den jeweiligen Bewegungsabschnitt 53a, 53b, 53c durch das Steuerungsprogramm 4; des Variierens 150 der Prozessparameter über die Schalt felder 51 basierend auf den visualisiert prozessbestimmenden Prozessparameter für die jeweiligen Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c; des Anpassens 160 der entsprechenden Bewegungskurven 53 auf Basis der variierten Prozessparameter durch das Steuerungsprogramm 4 inklusive der Visualisierung des prozessbestimmenden Prozessparameters für den jeweiligen Bewegungsabschnitt 53a, 53b, 53c durch das Steuerungsprogramm 4; und des Wiederho lens 170 der vorangegangenen Schritte zum Optimierung der Prozessparameter für die Produktionsmaschine. Hierbei können die Bewe gungsabschnitte 53a, 53b, 53c eine von den über die Schaltfelder 51 eingegebenen Prozessparameter abhängige Länge besitzen und das Steuerungsprogramm 4 passt 180 die Länge der Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c und den jeweils visualisierten prozessbestimmenden Prozessparameter an die jeweiligen Eingaben an. Das Verfahren 100 kann ferner den weiteren Schritt des Indizierens 190 der Schalt felder 51 der jeweils prozessbestimmenden Prozessparameter mit denselben Farben wie die entsprechenden Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c, wo diese Prozessparameter prozessbestimmend sind, umfassen, wobei die Bewegungskurven 53 mittels unterschiedlicher Farben in die unterschiedlichen Bewegungsabschnitte 53a, 53b, 53c unterteilt sind. Das Verfahren 100 kann ferner den weiteren Schritt des Durchfahrens 200 der Bewegungskurven 53 des Parameter-Zeit-Di- agramms 52 auf der Visualisierungseinrichtung 5 korreliert mit der entsprechend beweg ten Abbildung 54 der Bestandteile der Maschinenkomponente in ihren jeweiligen Positionen zu jedem Zeitpunkt im Parameter-Zeit-Diagramm 52 umfassen. Das Verfahren 100 kann ferner die weiteren Schritte des Berechnens 210 eines Ablaufdiagramms 6 für die gesamte Produktionsmaschine 1 aus den Bewegungskurven 53 für die einzelnen Maschinenkomponenten 2; und des Darstellens 220 des Ablaufdiagramms 6 auf der Visualisierungseinrichtung 5, vorzugsweise als Balkendiagramm in den jeweiligen Maschinenkomponenten 2 zugeordneten separaten Zeilen, umfassen. Dabei kann das Verfahren 100 zum Optimieren der Prozessparameter für die Produktionsmaschine 1 durch die Visualisierung der Maschinenkomponenten 2 in ihrer Funktion bei der Produktion und die Eingabe von Prozessparametem in die jeweiligen Schaltfelder 51 außerhalb des realen Betriebs der Produktionsmaschine 1 durchgeführt werden.

An dieser Stelle sei explizit darauf hingewiesen, dass Merkmale der vorstehend bzw. in den Ansprüchen und/oder Figuren beschriebenen Lösungen gegebenenfalls auch kombiniert werden können, um auch erläuterte Merkmale, Effekte und Vorteile entsprechend kumuliert umsetzen bzw. erzielen zu können.

Es versteht sich, dass es sich bei dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel lediglich um eine erste Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung handelt. Insofern beschränkt sich die Ausgestaltung der Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel. Liste der verwendeten Bezugszeichen

1 Produktionsmaschine, beispielweise eine Thermo formmaschine oder eine Blasformmaschine

2 Maschinenkomponente(n)

21 Bestandteil(e) der Maschinenkomponente

3 Maschinensteuerung

4 Steuerungsprogramm

5 Visualisierungseinrichtung

51 Schaltfeld(er)

52 Parameter-Zeit-Diagramm

53 Bewegungskurven

53a-c Bewegungsabschnitte der Bewegungskurven

54 Abbildung der Bestandteile der Maschinenkomponente

55 separate Visualisierungsseite für jede visualisierte Maschinenkomponente

56 Schieber zum Beeinflussen des Durchfahrens der Bewegungskurven

57 Schalt-Tabs

6 Ablaufdiagramm

61 Solllänge der Prozesse

7 Datenträger

100 Verfahren zum Optimieren von Prozessparametem für eine Produktionsmaschine

110 Visualisieren zumindest einiger der Maschinenkomponenten

120 Berechnung der Bewegungskurven

130 Unterteilen der Bewegungskurve(n) in unterschiedliche geeignet visualisierte Bewegungsabschnitte

140 Visualisieren des prozessbestimmenden Prozessparameters für den jeweiligen Bewegungsabschnitt

150 Variieren der Prozessparameter über die Schaltfelder

160 Anpassung der Bewegungskurven auf Basis der variierten Prozessparameter

170 Wiederholen vorangegangener Schritte zum Optimierung der Prozessparameter 180 Anpassen der Länge der Bewegungsabschnitte

190 Indizieren der Schaltfelder der jeweils prozessbestimmenden Prozessparameter

200 Durchfahrens der Bewegungskurven des Parameter-Zeit-Diagramms

210 Berechnen eines Ablaufdiagramm für die gesamte Produktionsmaschine aus den Bewegungskurven für die einzelnen Maschinenkomponenten

220 Darstellen des Ablaufdiagramms auf der Visualisierungseinrichtung