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Patent Searching and Data


Title:
PRODUCTION OF TITANIUM DIOXIDE PIGMENTS USING AN AIR VORTEX MILL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/006456
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for producing a fine-particle, dust-like or powdery material, by grinding and/or deagglomerating a particulate material, especially a granular and/or agglomerated material and/or by mill drying a damp, preferably fine-particle material, especially a filter cake. The aim of the invention is to enable the comminution of a material or product having distinctive agglomeration and/or adhesion properties. To this end, the grinding and/or deagglomeration and/or mill drying is carried out in an air vortex mill (1), the stator sifter region (12) thereof being acted upon by additional air, especially compressed air, during the grinding and/or deagglomeration and/or mill drying.

Inventors:
BAUMANN FRANK (DE)
BRINGSKEN JOERG (DE)
DOERSCHUG UWE (DE)
LAUBACH BENNO (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/006496
Publication Date:
January 18, 2007
Filing Date:
July 04, 2006
Export Citation:
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Assignee:
TRONOX PIGMENTS GMBH (DE)
BAUMANN FRANK (DE)
BRINGSKEN JOERG (DE)
DOERSCHUG UWE (DE)
LAUBACH BENNO (DE)
International Classes:
C09C3/04; C09C1/36; B02C23/14; B02C23/26; B02C23/34
Foreign References:
DE1164805B1964-03-05
EP0347948A21989-12-27
DE19823563A11999-12-02
EP0796660A11997-09-24
Attorney, Agent or Firm:
BERGMANN, Michael (Jentschura & Partner Centroallee 263, Oberhausen, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines feinteiligen, staub- oder pulverförmigen Stoffes durch Mahlung und/oder

Desagglomeration eines partikelförmigen, insbesondere körnigen, und/oder agglomerierten Materials und/oder durch Mahltrocknung eines feuchten, vorzugsweise feinteiligen, Materials, insbesondere Filterkuchens, dadurch gekennzeichnet, dass die Mahlung und/oder Desagglomeration und/oder Mahltrocknung in einer Luftwirbelmühle (1) erfolgt, deren Statorsichterraum (12) während der Mahlung und/oder Desagglomeration und/oder Mahltrocknung mit zusätzlicher Zuluft, insbesondere Druckluft, beaufschlagt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der feinteilige, staub- oder pulverförmige Stoff ein anorganisches oder organisches Pigment und das partikelförmige Material ein Pigmentvorprodukt ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der feinteilige, staub- oder pulverförmige Stoff ein Titandioxidpigment und das partikelförmige Material ein

Titandioxidpigmentvorprodukt ist .

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das partikelförmige

Material ein Titandioxidrohpigment , hergestellt nach dem Sulfat- oder dem Chloridprozess, ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der feinteilige, staub-

oder pulverförmige Stoff ein nachbehandeltes Titandioxidpigment ist.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das feuchte Material eine

Pigmentsuspension, ein Pigmentfilterkuchen und/oder ein Pigmentvorprodukt ist.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das feuchte Material

Titanhydrat umfasst oder eine titanhydrathaltige Mischung, insbesondere zur Herstellung von Katalysatoren, oder eine Titandioxidsuspension oder ein Titandioxidfilterkuchen, ist.

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung von Titandioxidpigment nach dem Sulfatverfahren, dadurch gekennzeichnet, dass der Kalzinierungsstufe des Titandioxidpigmentmaterials oder einer Filtrationsstufe des Titandioxidpigmentmaterials, insbesondere im Anschluss an die Hydrolysestufe, ein Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt (44) des Titandioxidpigmentmaterials folgt, der die Vermahlung des Titandioxidpigmentmaterials in der Luftwirbelmühle (1) umfasst, deren Statorsichterraum (12) während des Mahl- und/oder Desagglomerationsvorganges mit zusätzlicher Zuluft, insbesondere Druckluft, beaufschlagt wird.

9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass dem Statorsichterraum (12) über umfangsmäßig radial in oder an einer Statorzylinderwand angeordnete Lufteinlässe (13) Zuluft, vorzugsweise Druckluft, besonders bevorzugt mit einem

Druck von 1 bis 4 bar, zugeführt, insbesondere in den Statorsichterraum (12) eingeblasen wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mahlung und/oder

Desagglomeration oder der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt (44, 48) eine Walzenmühlenmahlung (48) mit, vorzugsweise ummittelbar, nachfolgender Luftwirbelmühlenmahlung (44) umfasst.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mahlung und/oder Desagglomeration oder der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt (44), vorzugsweise unmittelbar, auf einen Coatierungs-/Beschichtungsvorgang (47) des Titandioxidpigmentmaterials folgt oder Bestandteil des Coatierungs-/Beschichtungsvorganges ist.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mahlung und/oder

Desagglomeration oder der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt (44) in einem Nachbehandlungsprozess des Titandioxidpigmentmaterials durchgeführt wird.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mahlung und/oder Desagglomeration oder der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt (44) zwischen einer der Kalzinierung (45) nachfolgenden Silobevorratung (46) des Titandioxidpigmentmaterials und einem nachfolgenden Suspensierungs- und/oder Nachbehandlungsschritt (51, 52) des Titandioxidpigmentmaterials oder dem Abpackvorgang (50) des Titandioxidpigments durchgeführt wird.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren in einer Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 27 durchgeführt wird.

15. Luftwirbelmühle (1) umfassend einen Statorzylinder (2) mit darin an einer hochtourig rotierbaren Achse (3) koaxial übereinander angeordneten, jeweils Mahlstufen ausbildenden Rotorschleudertellern (4), vorzugsweise in Form von Schleuderscheiben (5) mit peripher zwischen sich angeordneten Mahlplatten (6) , mit einem unter Ausbildung eines Statorsichterraums (12) mit Abstand oberhalb der Rotorschleuderteller (4) an der rotierbaren Achse (3) angeordneten Fingersichter (8) und mit einer, vorzugsweise zentralen und achsnahen unterseitigen, Hauptluftzufuhr (26, 29) sowie mit einer Produktzuführung (32) und einer oberseitigen Produkt- und Luftabführung (19) oberhalb des Fingersichters (8), dadurch gekennzeichnet, dass der Statorzylinder (2) in Höhe des Statorsichterraums (12) am Umfang der Statorzylinderwand verteilt angeordnete Lufteinlässe (13) aufweist, die im Betriebszustand der Luftwirbelmühle (1) mit dem Statorsichterraum (12) radial zuströmender Zuluft, insbesondere Druckluft, beaufschlagbar sind.

16. Luftwirbelmühle nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass in der Produkt- und Luftabführung (19) ein Abscheidezyklon (18), vorzugsweise mit eingebautem, insbesondere motorgetriebenem, Radialsichter (21) angeordnet ist, der in leitungsmäßiger Produktrückführverbindung (25) mit dem Innenraum des Statorzylinders (2) steht.

17. Luftwirbelmühle nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass im Statorsichterraum (12) die Produktrückführeintrittsmündung (15) einer querschnittlich kreisförmigen Produktrückführleitung (16) mit Verbindung zum Innenraum des Statorzylinders (2) angeordnet ist.

18. Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass der Fingersichter (8) zwischen seinen Fingern (9) jeweils einen Spalt (10) mit einem Abstand zwischen den Fingern (9) von 3 bis 8 mm am äußeren Ende der Finger (9) aufweist.

19. Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass der Fingersichter (8) auf der den Schleudertellern (4) zugewandten Seite in seinem Zentrum ein aufgesetztes Abdeckblech (11) aufweist.

20. Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass oberhalb des Fingersichters

(8) eine von der Statorraumzylinderwand kreisringförmig in den Statorsichterraum (12) hineinragende Abdeckplatte (17) mit zentraler öffnung ausgebildet ist.

21. Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Abscheidezyklon (18) ein motorgetriebenes Radialsichterlamellenrad (21) mit einem Lamellenabstand von 10 bis 30 mm, vorzugsweise 15 bis 25 mm, angeordnet ist.

22. Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 16 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass in der Produktrückführleitung (25) unterhalb des Abscheidezyklons (18) eine Zellenradschleuse (24) angeordnet ist.

23. Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass die Rotorschleuderteller (4) mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 100 bis 150 m/s, insbesondere 120 bis 130 m/s, rotierbar sind.

24. Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Mahlplatten aus Keramik bestehen oder mit Keramik oder einer abrasionsfesten Legierung beschichtet sind.

25. Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass eine Rückführleitung (34) in ihrem Einmündungsbereich in den Innenraum des Statorzylinders (2) eine Transportschnecke (36) aufweist .

26. Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 25, dadurch gekennzeichnet, dass in den Innenraum des Statorzylinders (2) eine Coatierungsmittelzuführleitung (39) einmündet.

27. Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 26, dadurch gekennzeichnet, dass im Statorinnenraum des Statorzylinders (2) oberhalb des Fingersichters (8), insbesondere oberhalb der ringförmigen Abdeckplatte (17), ein Ventilatorrad (33) angeordnet ist.

28. Verwendung einer Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 27 in einem Verfahren nach einem der

Ansprüche 1 bis 14.

Description:

Titandioxidpigmentherstellung unter Verwendung einer

Luftwirbelmühle

Die Erfindung richtet sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines feinteiligen, staub- oder pulverförmigen Stoffes durch Mahlung und/oder Desagglomeration eines partikelförmigen, insbesondere körnigen, und/oder agglomerierten Materials und/oder durch Mahltrocknung eines feuchten, insbesondere feinteiligen, Materials, insbesondere Filterkuchens.

Weiterhin richtet sich die Erfindung auf eine Luftwirbelmühle, umfassend einen Statorzylinder mit darin an einer hochtourig rotierbaren Achse koaxial übereinander angeordneten, jeweils Mahlstufen ausbildenden Rotorschleudertellern, vorzugsweise in Form von Schleuderscheiben mit peripher zwischen sich angeordneten Mahlplatten, mit einem unter Ausbildung eines Statorsichterraumes mit Abstand oberhalb der Rotorschleuderteller an der rotierbaren Achse angeordneten Fingersichter und mit einer, vorzugsweise zentralen und achsnahen unterseitigen, Hauptluftzufuhr sowie mit einer Produktzuführung und einer oberseitigen Produkt- und Luftabführung oberhalb des Fingersichters . Schließlich richtet sich die Erfindung auf die Verwendung einer Luftwirbelmühle in einem Verfahren zur Herstellung von Titandioxidpigment.

Für eine schonende Vermahlung verschiedenster Produkte sind aus dem Stand der Technik Luftwirbelmühlen bekannt und in den verschiedensten Branchen im Einsatz. Es sind effiziente, robuste, langlebige Maschinen, die auf Basis von Luftwirbeln

Zerkleinerungsarbeit und Trocknungsarbeit leisten. Weiche bis mittelharte Materialien werden in einem Luftstrom erfasst, in extreme Turbulenzen versetzt und durch Prallwirkungen von Partikel auf Partikel sowie auf Mahlbahn und Werkzeuge an ihren natürlichen Bruchstellen zerkleinert. Die hohe Luftmenge führt entstehende Mahlwärme effizient ab. Eine gleichzeitige Mahlung und Trocknung ist bei Heißgaszufuhr zur Mühle problemlos möglich, auch für klebrige, pastöse oder temperaturempfindliche Materialien ist die Mühle einsetzbar. Das Funktions-Grundprinzip der Luftwirbelmühle basiert auf einem sich mit hoher Peripheriegeschwindigkeit drehenden Rotor, der auf einer massiven Welle fest montiert ist. Durch Drehbewegung und gleichzeitig hohen Luftdurchsatz wird die Luft in extrem schnelle Luftwirbel versetzt, die das Mahlgut aufnehmen und beschleunigen. Eine anschließende Sichterzone trennt Feinprodukt von Grobprodukt, und das Grobprodukt wird kontinuierlich in die untere Mahlzone zurückgeführt. Da die Zerkleinerungsarbeit im Wesentlichen durch Prallvorgänge von Produkt auf Produkt erreicht wird, ist die Mühle sehr verschleißarm und effizient. Verschiedene Stahlwerkzeuge sowie keramische Werkzeuge und Stahlwerkzeuge mit einer Beschichtung aus Keramik oder einer abrasionsfesten Legierung stehen zur Verfügung, um den Verschleiß der Mahlbahnen sowie der Mahlplatten zu minimieren. Die Luftwirbelmühle kann mit einem nachgeschalteten Filterzyklon, in dem wahlweise ein Sichtersystem integriert sein kann, ausgestattet sein, der die Luft von dem erzeugten Produkt trennt und das erhaltene Produkt über Zellradschleusen aus dem Filter austrägt und gewünschtenfalls in die Luftwirbelmühle zurückführt.

Mit einer solchen Luftwirbelmühle ist auch schon Titandioxid vermählen worden. Allerdings ist dies nur versuchsweise geschehen, da die Luftwirbelmühle aufgrund der sehr starken Agglomerations- und Anbackungseigenschaften des Titandioxids sich sehr schell zusetzte und keine, eine industrielle

Produktion sinnvoll ermöglichenden Durchsatzleistungen erzielbar waren.

Bei der Vermahlung von feinteiligen oder körnigen oder partikelförmigen Produkten oder Materialien, die während des Mahlprozesses agglomerieren oder zum Agglomerieren neigen, sind Luftwirbelmühlen bisher aber nicht einsetzbar. Bei der Vermahlung solchen Materials kommt es zu Anbackungen und Anhäufungen des erhaltenen feinteiligen, staub- oder pulverförmigen Stoffes in der Luftwirbelmühle, die nach kurzer Zeit die Luftwirbelmühle zusetzen oder die Durchlassquerschnitte zumindest soweit vermindern, dass eine Mahlung weiteren Produktes unmöglich oder zumindest sehr erschwert und nur mit einer geringen Durchsatzleistung möglich ist.

Im Verlaufe des Herstellungsprozesses von Titandioxidpigment nach dem Sulfatverfahren wird das Titandioxidpigmentmaterial nach der Kalzinierung zu einem Klinkermaterial wieder aufgemahlen und einem Desagglomerationsprozess unterworfen, um die gewünschte Feinheit und Qualität des Titandioxidpigmentmaterials bzw. des dann fertigen Titandioxidpigmentes zu erhalten. Da Titandioxidpigment beim Mahlvorgang zum Zusammenbacken/Verkleben neigt, führt dies zu einer Agglomeration der gemahlenen einzelnen Körner oder Teilchen, die in einem Desagglomerationsschritt wieder aufgelöst werden müssen, damit das gewünschte Kornverteilungsspektrum des Titandioxidpigmentes vorliegt.

Im Stand der Technik ist es daher bekannt, bspw. mit einer Gutbettmühle den Klinker oder das Titandioxidpigmentmaterial zu mahlen und anschließend einen Desagglomerationsprozess, bspw. eine Suspendierung/Auflösung in einer Flüssigkeit oder eine Nass-Desagglomeration, durchzuführen. Bei diesem Verfahren wird nass gemahlen. Auch ist es im Stand der

Technik bekannt, mit einer Raimond- oder Prallmühle den Klinker aufzubereiten. Bei diesen Verfahren wird trocken gemahlen. Alle Verfahrensvarianten bedingen einen hohen Energieeinsatz. Außerdem sind die bekannten Mühlen bzw. Mahlvorrichtungen relativ groß dimensioniert und entsprechend aufwendig in der Konstruktion und somit mit hohen Investitionskosten verbunden. Weiterhin verursachen Raimond- und Prallmühlen hohe Lärmemissionen, so dass bei deren Betrieb umfangreiche auf aufwändige Schallschutzmaßnahmen notwendig sind, die entsprechende Investitionskosten verursachen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lösung zu schaffen, die auch die Vermahlung eines deutliche Agglomerations- und/oder Anbackungsneigung aufweisenden Stoffes oder Produktes ermöglicht.

Bei einem Verfahren der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Mahlung und/oder Desagglomeration und/oder Mahltrocknung in einer Wirbelmühle erfolgt, deren Statorsichterraum während der Mahlung und/oder Desagglomeration und/oder Mahltrocknung mit zusätzlicher Zuluft, insbesondere Druckluft, beaufschlagt wird.

Hierdurch wird es ermöglicht, Luftwirbelmühlen auch für die Vermahlung, Desagglomeration oder Mahltrocknung von zum Agglomerieren und/oder Anbacken neigenden oder Agglomerations- und/oder Anbackungseigenschaften aufweisenden Stoffen oder Produkten, insbesondere für die Vermahlung, Desagglomeration oder Mahltrocknung von Titandioxidpigmentmaterial zu Titandioxidpigment zu verwenden. Die erfinderische Maßnahme verhindert, dass sich die Luftwirbelmühle, insbesondere der Statorraum, zusetzt

bzw. dort Anbackungen entstehen, die die Durchsatzleistung der Luftwirbelmühle vermindern.

Da sich das erfindungsgemäße Verfahren insbesondere hervorragend bei der Herstellung von Pigmenten, insbesondere

Titandioxidpigment, einsetzen lässt, sieht die Erfindung in

Weiterbildung vor, dass der feinteilige Staub oder pulverförmige Stoff ein anorganisches oder organisches

Pigment und das partikelförmige Material ein Pigmentvorprodukt ist.

Hierbei lässt sich das Verfahren in vorteilhafter Weise dann anwenden, wenn der feinteilige, staub- oder pulverförmige Stoff, ein Titandioxidpigment und das partikelförmige Material ein Titandioxidpigmentvorprodukt ist, was die Erfindung ebenfalls vorsieht.

In einer weiteren Ausgestaltung zeichnet sich das Verfahren weiterhin auch dadurch aus, dass das partikelförmige Material ein Titandioxidrohpigment , hergestellt nach dem Sulfat- oder dem Chloridprozess, ist. Unter Titandioxidrohpigment wird hier nicht mit anorganischen Verbindungen beschichtetes agglomeriertes Titandioxid verstanden.

Es ist erfindungsgemäß weiterhin möglich, dass der feinteilige, staub- oder pulverförmige Stoff ein nachbehandeltes Titandioxid ist.

In vorteilhafter Weise lässt sich das erfindungsgemäße Verfahren als Mahltrocknung dann anwenden, wenn das feuchte Material eine Pigmentsuspension, ein Pigmentfiltratkuchen und/oder ein Pigmentvorprodukt ist.

Weiterhin zeichnet sich das Verfahren dadurch aus, dass das feuchte Material Titanhydrat umfasst oder eine

titanhydrathaltige Mischung, insbesondere zur Herstellung von Katalysatoren, oder eine Titandioxidsuspension oder ein Titanoxidfilterkuchen, ist.

In Ausgestaltung sieht die Erfindung weiterhin bei einem Verfahren zur Herstellung von Titandioxidpigment nach dem Sulfatverfahren vor, dass der Kalzinierungsstufe des Titandioxidpigmentmaterials oder einer Filtrationsstufe des Titandioxidpigmentmaterials, insbesondere im Anschluss an die Hydrolysestufe, ein Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt des

Titandioxidpigmentmaterials folgt, der die Vermahlung des Titandioxidpigmentmaterials in der Luftwirbelmühle umfasst, deren Statorsichterraum während des Mahl- und/oder Desagglomerationsvorganges zusätzlich mit Zuluft, insbesondere Druckluft, beaufschlagt wird.

In zweckmäßiger Weiterbildung sieht die Erfindung vor, dass dem Statorsichterraum über umfangsmäßig radial in oder an einer Statorzylinderwand angeordnete Lufteinlässe Zuluft, vorzugsweise Druckluft, zugeführt, insbesondere in diesen eingeblasen wird. Dies ist eine besonders effektive Maßnahme, um Anbackungen im Sichterraum zu verhindern. Vorteilhafterweise wird Druckluft mit einem Druck von 1 bis 4 bar in den Statorzylinderinnenraum, insbesondere den Statorsichterraum, eingeblasen.

In besonders vorteilhafter Weise lässt sich ein Verfahren zur Herstellung von Titandioxidpigment dann realisieren, wenn die Luftwirbelmühle zusammen mit einer Walzenmühlenmahlung verwendet wird. Die Erfindung sieht daher weiterhin vor, dass die Mahlung und/oder Desagglomeration oder der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt eine Walzenmühlenmahlung mit, vorzugsweise unmittelbar, nachfolgender Luftwirbelmühlenmahlung umfasst.

In vorteilhafter Weise kann eine Luftwirbelmühle auch im Zusammenhang mit Coatierungsvorgängen während der Titandioxidpigmentherstellung verwendet werden. Die Erfindung zeichnet sich daher weiterhin dadurch aus, dass die Mahlung und/oder Desagglomeration oder der Mahl- und/oder Des- agglomerationsbehandlungsschritt, vorzugsweise unmittelbar, auf einen Coatierungs-/Beschichtungsvorgang des Titandioxidpigmentmaterials folgt oder Bestandteil des Kotierungs-/Beschichtungsvorganges ist.

Auch im Rahmen der Nachbehandlung von Titandioxidpigmentmaterial im Rahmen eines üblichen Titandioxidpigmentherstellungsprozesses kann die Mahlung und/oder Desagglomeration oder der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt durchgeführt werden, weshalb die Erfindung weiterhin vorsieht, dass die Mahlung und/oder Desagglomeration oder der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt in einem Nachbehandlungsprozess des Titandioxidpigmentmaterials durchgeführt wird.

Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Mahlung und/oder Desagglomeration oder der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt zwischen einer der Kalzinierung nachfolgenden Silobevorratung des Titandioxidpigmentmaterials und einem nachfolgenden Suspensierungs- und/oder Nachbehandlungsschritt des Titandioxidpigmentmaterials oder dem Abpackvorgang des Titandioxidpigmentes durchgeführt wird.

Von Vorteil ist es weiterhin, wenn das Verfahren mit einer speziell angepassten Luftwirbelmühle durchgeführt wird. Die Erfindung zeichnet sich daher weiterhin dadurch aus, dass das

Verfahren in einer Luftwirbelraühle nach einem der Ansprüche 15 bis 27 durchgeführt wird.

Bei einer Luftwirbelmühle der eingangs bezeichneten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass der

Statorzylinder in Höhe des Statorsichterraumes am Umfang der

Statorzylinderwand verteilt angeordnete Lufteinlässe aufweist, die im Betriebszustand der Luftwirbelmühle mit dem

Statorsichterraum radial zuströmender Zuluft, insbesondere Druckluft, beaufschlagbar sind.

Mit einer solchen Luftwirbelmühle lässt sich im Rahmen des TitandioxidpigmentherStellungsprozesses

Titandioxidpigmentmaterial besonders vorteilhaft, d.h. mit relativ geringem Energieeinsatz, auf die gewünschte Korngrößenverteilung und Qualität aufmahlen. Eine solche Luftmühle ist auch von den Investitionskosten her deutlich günstiger als bisher eingesetzte Mühlen.

Für die Erzielung hoher Durchsatzleistungen ist es gemäß Weiterbildung der Erfindung von Vorteil, wenn in der Produkt- und Luftabführung ein Abscheidezyklon, vorzugsweise mit eingebautem, insbesondere motorgetriebenem Radialsichter angeordnet ist, der in leitungsmäßiger Produktrückführverbindung mit dem Innenraum des Statorzylinders steht. Eine hohe Durchsatzleistung lässt sich deshalb erreichen, weil in dem ersten Sichterraum der Luftwirbelmühle nicht alles „Grobmaterial" zurückgehalten werden muss, das die gewünschte Korngrößenverteilung nicht aufweist. Dies kann im nachgeschalteten Abscheidezyklon geschehen, so dass dadurch insgesamt eine ausreichend hohe Durchsatzleistung erzielbar ist.

Um im Statorsichterraum Anbackungen zu verhindern, ist es notwendig, zumindest zweckmäßig, dass die überkorn

rückführende Produktrückführleitung sich nicht zusetzt. Gemäß Ausgestaltung der Erfindung wird dies dadurch vermieden, dass im Statorsichterraum die Produktrückführeintrittsmündung einer querschnittlich kreisförmigen Produktrückführleitung mit Verbindung zum Innenraum des Statorzylinders angeordnet ist .

Eine weitere Maßnahme, um ein Zusetzen der Luftwirbelmühle zu verhindern, insbesondere aber auch eine hohe Durchsatzleistung zu erzielen, besteht in Ausgestaltung der Erfindung darin, dass der Fingersichter zwischen seinen Fingern jeweils eine Spalt mit einem Abstand zwischen den Fingern von 3 bis 8 mm am äußeren Ende der Finger aufweist.

Hierbei kann es dann weiterhin vor Vorteil sein, wenn der Fingersichter auf der den Schleudertellern zugewandten Seite in seinem Zentrum ein aufgesetztes Abdeckblech aufweist.

Zur Vermeidung des Austragens von Spritzkorn oder überkorn in die Produktzuführleitung zum Abscheidezyklon zeichnet sich die Erfindung weiterhin dadurch aus, dass oberhalb des Fingersichters eine von der Statorraumzylinderwand kreisringförmig in den Statorsichterraum hineinragende Abdeckplatte mit zentraler öffnung ausgebildet ist.

Um besonders gute Durchsatzleistungen zu erzielen und ein Verkleben/Zusetzen des Abscheidezyklons mit den Statorzylinder durchlaufen habendem Titandioxidpigment zu verhindern, ist es gemäß Weiterbildung der Erfindung von Vorteil, dass in dem Abscheidezyklon ein motorgetriebenes Radialsichterlamellenblatt mit einem Lamellenabstand von 10 bis 30 mm, vorzugsweise 15 bis 25 mm, abgeordnet ist.

Um eine kontinuierliche Produktrückführung vom Abscheidezyklon zum Innenraum des Statorzylinders zu

erzielen, ist es weiterhin zweckmäßig, wenn in der Produktrückführleitung unterhalb des Abscheidezyklons eine Zellenradschleuse angeordnet ist. Diese Zellenradschleuse dient auch dem Druckausgleich innerhalb des Mahlsystems. Die gesamte Luftwirbelmühle einschließlich der Rohrleitungssysteme, des Zyklons und der nachgeschaltete Staubfilter (Schlauchfilter) wird im Unterdruckbereich betrieben, so dass ohne die Zellenradschleuse Produkt aus dem Statorzylinder ohne Vermahlung in den Abscheidezyklon gesaugt werden könnte. Der Absaugventilator, der für das gesamte System den Unterdruck erzeugt, ist hinter dem Schlauchfilter auf der Reingasseite angeordnet, so dass im Bereich des Zyklons der höchste Unterdruck im Bereich der Luftwirbelmühle herrscht .

Weiterhin hat sich herausgestellt, dass sich eine besonders gute Vermahlung von Titandioxidpigmentmaterial dann erreichen lässt, wenn die Schleuderteller mit einer Umfangsgeschwindigkeit von insbesondere 120 bis 130 m/s rotieren. Die Erfindung sieht daher weiterhin vor, dass die Schleuderteller mit einer Umfangsgeschwindigkeit von 100 bis 150 m/s, insbesondere 120 bis 130 m/s, rotierbar sind.

Da Titandioxidpigmentmaterial äußerst hart ist, lassen sich besonders hohe Standzeiten der Mahlplatten dann erreichen, wenn die Mahlplatten aus Keramik bestehen oder mit Keramik oder einer abrasionsfesten Legierung beschichtet sind, was die Erfindung ebenfalls vorsieht.

Es können Keramiken, wie z.B. Aluminiumoxidkeramik, Silikatkeramik, Zirkonoxid, Verbundsysteme (z.B. unterschiedliche Keramiken in Trägermaterialien wie Polyurethan) oder Siliziumoxid vorgesehen werden. Auch verschleißfeste AufSchweißlegierungen aus z.B. Wolfram- und/oder Aluminium-Carbid können Verwendung finden. Diese

Legierungen können mittels Pulverbeschichtungsverfahren aufgetragen werden. Die aufgetragenen WerkstoffSchichtungen sollen einen Härtegrad von mind. 50 HRC, vorzugsweise >60HRC, aufweisen.

In Ausgestaltung sieht die Erfindung weiterhin vor, dass eine dritte Rückführleitung in ihrem Einmündungsbereich in den Innenraum des Statorzylinders eine Transportschnecke aufweist. Hierdurch ist das rückgeführte Grobmaterial sicher und gezielt in den Innenraum des Statorzylinders rückführbar.

Um in dem Statorzylinder der Luftwirbelmühle auch eine Coatierung des gemahlenen Produktes vorsehen zu können, zeichnet sich die Erfindung weiterhin dadurch aus, dass in den Innenraum des Statorzylinders eine Coatierungsmittelzuführleitung einmündet .

Zur Freihaltung des Statorzylinderinnenraums von Anbackungen oder Anhaftungen des gemahlenen Titandioxidpigmentmaterials sieht die Erfindung weiterhin vor, dass im Statorinnenraum des Statorzylinders oberhalb des Fingersichters, insbesondere oberhalb der ringförmigen Abdeckplatte, ein Ventilatorrad angeordnet ist.

Schließlich zeichnet sich die Erfindung zur Lösung der oben stehenden Aufgabe auch noch durch die Verwendung einer Luftwirbelmühle nach einem der Ansprüche 15 bis 27 in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14 aus.

Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.

Diese zeigt

Fig. 1 in schematischer, teilweise geschnittener Seitenansicht eine erfindungsgemäße Luftwirbelmühle,

Fig. 2 einen Fingersichter in der Ansicht A-A von Fig. 1 in vergrößerter Darstellung,

Fig. 3 eine Mahlplatte und in

Fig. 4 in schematischer Darstellung erfindungsgemäße Verfahrensabläufe mit einem Mahl- und/oder Desagglomerationsschritt in einer Luftwirbelmühle.

Die in der Fig. 1 insgesamt mit 1 bezeichnete Luftwirbelmühle umfasst einen Statorzylinder 2 mit darin vertikal drehbeweglich angeordneter Rotorachse 3. Die Rotorachse 3 ist außerhalb des Innenraums des Statorzylinders 2 gelagert und längs der Längsachse des Statorzylinders 2 angeordnet. An der Rotorachse 3 sind jeweils eine Mahlstufe ausbildende Rotorschleuderteller 4 in Form von Schleuderscheiben 5 mit peripher zwischen sich angeordneten Mahlplatten 6 drehfest angeordnet. Mittels eines Elektromotors 7 ist die Rotorachse 3 mittels einer nicht dargestellten Antriebsverbindung hochtourig in Rotation zu versetzen. Hierbei werden Umfangsgeschwindigkeiten am äußeren Rand der Schleuderscheiben 5 von 100 bis 150 m/s erreicht. Mit Abstand zu der obersten Schleuderscheibe 5 ist an der Rotorachse 3 ebenfalls drehfest ein Fingersichter 8 angeordnet. Der Fingersichter 8 besteht aus acht einzelnen Fingern 9, die zwischen sich eine keilförmig auf die das Zentrum des Fingersichters 8 bildende Achse 3 zulaufende Spalte 10 aufweisen. Im peripheren äußeren breitesten Maß des jeweiligen Spaltes 10 beträgt der Abstand zwischen zwei Fingern 9 3 bis 8 mm, vorzugsweise 8 mm. Auf der den Schleuderscheiben 5 zugewandten Seite ist an dem Fingersichter 8 ein kreisringförmiges Abdeckblech 11

befestigt, vorzugsweise angeschweißt. Zwischen dem Fingersichter 8 und dem obersten Rotorschleuderteller 4 ist im Innenraum des Statorzylinders 2 ein Statorsichterraum 12 ausgebildet, dessen Höhe durch den Abstand zwischen der obersten Schleuderscheibe 5 und dem Fingersichter 8 bestimmt ist. In den Statorsichterraum 12 münden am Umfang der Wand des Statorzylinders 2 gleichmäßig verteilt Luftzuführungen bzw. Lufteindüsungen 13 ein. Durch diese, radial auf die Rotorachse 3 ausgerichteten Luftzuführungen bzw. Lufteindüsungen 13 wird durch eine außerhalb des Statorzylinders 2 umlaufend angeordnete Zuführleitung 14 Druckluft in den Statorsichterraum 12 eingeblasen. In Höhe der Luftzuführungen 13 mündet in den Statorsichterraum 12 weiterhin die Produkteintrittsöffnung 15 einer Produktrückführleitung 16 ein, durch welche Grobprodukt in den Innenraum des Statorzylinders 2 rückgeführt wird.

Oberhalb des Fingersichters 8 ist eine sich von der Wand des Statorzylinders 2 nach innen erstreckende kreisringförmige Abdeckplatte 17 mit zentraler öffnung an dem Statorzylinder 2 angeordnet. Oberhalb der kreisringförmigen Abdeckplatte 17 mündet eine zu einem Abscheidezyklon 18 führende Produkt- und Luftabführungsleitung 19 in den Innenraum des Statorzylinders 2 ein.

In diesem Raum oberhalb der Abdeckplatte 17 ist ein Ventilator 33 an der rotierbaren Rotorachse 3 befestigt, das den Austrag des Mahlprodukt-Luftgemischs aus dem Statorzylinder 2 heraus und in die Produkt- und Luftabführleitung 19 hinein bewirkt, zumindest aber unterstützend fördert.

Der Abscheidezyklon 18 ist mit einem von einem Elektromotor

20 angetriebenen, rotierbaren Radialsichterrad 21 ausge- stattet, das mit einem Abstand von 15 bis 25 mm beabstandete

stabförmige Lamellen 22 aufweist. In dem Abscheidezyklon 18 werden die aus dem Statorzylinder 2 abgeführte Luft und das das gewünschte Kornspektrum aufweisende Material einerseits sowie rückzuführendes Material andererseits getrennt. Die Luft und das das gewünschte Kornverteilungsspektrum bzw. die gewünschte Größe aufweisende Material treten aus dem Zyklon 18 in eine Leitung 23 ein, die zu einem Schlauchfilter führt, dem reingasseitig ein Absaugventilator nachgeschaltet ist. Das rückzuführende Produkt wird mit Hilfe einer Zellenradschleuse 24 aus dem Abscheidezyklon 18 ausgetragen und mit Hilfe einer weiteren Produktrückführleitung 25 in den Bereich der Luftwirbelmühle 1 bzw. des Statorzylinder 2 zurückgeführt .

Die Produktrückführleitungen 16, 25 münden in eine horizontal ausgerichtete dritte Produktrückführleitung 34, die in Höhe der unteren beiden Mahlstufen der insgesamt sieben durch die Mahlplatten 6 definierten Mahlstufen des Rotorschleudertellermahlwerks in den Innenraum des Statorzylinders 2 einmündet. In der dritten Produktrückführleitung 34 ist eine von einem Elektromotor 35 angetriebene Transportschnecke 36 angeordnet, die das rückgeführte Produkt bzw. Grobmahlgut in den Innenraum des Statorzylinders 2 einträgt. Die gezielte Zuführung des rückgeführten Produkts auf die untersten beiden Mahlstufen bewirkt eine gute Zerkleinerung des Produktes, da der erste Mahlaufprall die Feinheit des entstehenden Mahlgutes maßgeblich beeinflusst und bestimmt.

Um das rückzuführende Produkt/Gut in der Produktrückführleitung 16 pneumatisch fördern zu können, ist an dieser Leitung ein Luftzufuhranschluss 27 angeordnet. Mit einer Hauptluftzufuhrleitung 26 wird der Luftwirbelmühle 1 bzw. dem Statorzylinder 2 in Pfeilrichtung 28 Luft zugeführt. Die Hauptluftzufuhrleitung 26 mündet in eine im unteren

Bereich des Statorzylinders 2 angeordnete Hauptluftzufuhrkammer 29 mit einer zentralen, achsnahen Hauptluftzufuhröffnung 30 in den Innenraum des Statorzylinders 2.

Bei hochtourig angetriebenen Rotorschleudertellern 4 wird mittels einer eine Zuführschnecke 31 aufweisenden und in Höhe der unteren Schleuderscheiben 5 bzw. der unteren beiden Mahlstufen in den Statorzylinder 2 einmündender Zuführleitung 32 das in der Luftwirbelmühle 1 zu vermählende Produkt zugeführt. Das Produkt tritt in Pfeilrichtung 37 in die Zuführleitung 32 ein und wird im Bereich der von den Schleuderscheiben 5 bzw. den Rotorschleudertellern 4 ausgebildeten Mahlstufen zerkleinert und dann nach Durchströmen des Statorsichterraumes 12 mit Hilfe des Ventilatorrades 33 durch die Leitung 19 in den Abscheidezyklon 18 transportiert und durch die Leitung 23 ausgetragen. Zu grobes Korn wird über die Produktrückführleitung 16 oder, wenn es erst im Abscheidezyklon 18 abgeschieden wird, durch die Produktrückführleitung 25 der dritten Produktrückführleitung 34 und dann dem Mahlbereich der Luftwirbelmühle 1 wieder zugeführt .

Hierbei herrscht im gesamten System Unterdruck, der durch einen reingasseitig angeordneten, mit der Leitung 23 in Verbindung stehenden Absaugventilator erzeugt wird. Im Innenraum des Statorzylinders 2 wird weiterhin durch die hohe Rotationsgeschwindigkeit der Rotorschleuderteller 4 ein Unterdruck erzeugt. Ebenso herrscht in dem Zyklon 18 ein Unterdruck. Dabei ist der Unterdruck umso stärken, je mehr man sich der Leitung 23 nähert. Damit aus dem Abscheidezyklon 18 Grobprodukt in die Produktrückführleitung 25 ausgetragen werden kann, ist die Zellenradschleuse 24 notwendig. Wäre diese nicht vorhanden, könnte nämlich Produkt rückwärts über

die Leitungen 34 und 25 in den Abscheidezyklon 18 und dann ggf. in die Leitung 23 gesaugt werden.

Unterhalb der untersten Mahlstufe ist zentral im Bereich der Hauptluftzuführungsöffnung 34 im Innenraum des Statorzylinders 2 ein Verteilerrad 38 angeordnet. Dieses Verteilerrad bewirkt unter anderem, dass mittels der Transportschnecke 36 in den Innenraum des Statorzylinders 2 eingeführtes rückgeführtes Grobprodukt unterhalb der Rotorschleuderteller 4 gut verteilt und dann dem zwischen den Malplatten 6 und der Innenwand des Statorzylinders 2 ausgebildeten ringförmigen Spalt, dem eigentlichen Mahlspalt, zugeführt wird.

Weiterhin ist oberhalb der Einmündung der Zuführleitung 32 sowie der dritten Produktrückführleitung 34 eine in den Innenraum des Statorzylinders 2 einmündende Rohrleitung 39 bzw. ein Rohranschlussstutzen vorgesehen, durch welche (n) hindurch Coatierungsmaterial in den Innenraum des Statorzylinders 2 eingebracht werden kann. Das Coatierungsmaterial kann mittels einer Pumpe in flüssiger Form oder mittels einer weiteren Schnecke in fester Form vorliegend in den Innenraum des Statorzylinders 2 eingebracht werden. Dort benetzt und belegt das Coatierungsmaterial dann die während des Mahlprozesses entstehenden Oberflächen des Mahlgutes .

In den Statorsichterraum 12 wird durch die Luftzuführungen 13 Luft mit einem Druck von 1 bis 4 bar, vorzugsweise im Bereich von 3 bis 4 bar, eingeblasen. Diese Lufteinblasung verhindert, dass das entstandene Mahlprodukt sich an den Innenwände des Statorzylinders 2, dem Fingersichter 8 oder sonstigen Bereichen der Luftwirbelmühle 1 anhaftend festsetzt, was dann zu einem Verstopfen der Luftwirbelmühle und einem Nachlassen der Durchsatzleistung führt. Es hat sich

herausgestellt, dass allein die Ausbildung der Luftzuführungsöffnungen 13, ohne dass ein Einblasen von Luft mit erhöhtem Druck erfolgt, eventuell keine das Anhaften und Anbacken des Produktes verhindernde Verwirbelung im Statorsichterraum 12 bewirkt. Da im Innenraum des Statorzylinders 2 Unterdruck herrscht, würde durch mit der Außenatmosphäre verbundene Luftzuführungen 13 Luft in den Innenraum des Statorzylinders 2 eingesaugt, was aber die notwendige Verwirbelung nicht in jedem Fall ausreichend gewährleistet.

Das in der Luftwirbelmühle 1 vermahlene Titandioxidpigmentmaterial ist äußerst hart und abrasiv, so dass die Mahlplatten 6, aber auch die Oberfläche des Ventilatorrades 33 sowie die Lamellen 22 des Radialsichterrades 21 mit abrasionsfesten Werkstoffen beschichtet sind. Hierbei kann der abrasionsfeste Werkstoff ein keramischer Werkstoff, d.h. eine keramische oder metallische Beschichtung sein. Es ist aber auch möglich, dass die Mahlplatten 6, das Ventilatorrad 33 und/oder das Radialsichterrad 21 bzw. dessen Lamellen 22 aus Keramik bestehen.

Eine besonders effektive Mahlplatte 6 ist in der Fig. 3 dargestellt. Eine solche Mahlplatte besteht aus einer flächigen Grundplatte 40, auf deren Oberseiten im Bereich der vorderen Mahlkante jeweils eine bügeiförmige, weitere Platte

41, 42 senkrecht angeordnet ist. Die steg- und bügeiförmigen

Platten 41, 42 sind an ihren Eckbereichen abgerundet und bilden mit der Grundplatte 40 eine für die Vermahlung von

Titandioxidpigmentmaterial besonders wirksame Mahlplatte 6 aus. Mittels Langlöcher 43 durchgreifender Schrauben ist die

Mahlplatte 6 an Rotorschleudertellern 4 befestigbar.

Insbesondere die untersten beiden Mahlstufen sind in vorteilhafter Weise mit einer solchen Mahlplatte

ausgestattet. Diese Mahlplatte weist aufgrund ihrer Ausgestaltung mehrere Mahlpunkte oder Mahlflächen auf, so dass damit das Pigmentmaterial besonders fein gemahlen werden kann.

Ein Verfahrensschema, welches die Anordnung der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsstufe bzw. dieses Schrittes im Rahmen eines

TitandioxidpigmentherStellungsprozesses Schematisch darstellt, ist aus der Fig. 4 ersichtlich.

Die Fig. 4 zeigt in den Zeilen A-D schematisch Verfahrensabläufe, bei welchen Titandioxidpigmentmaterial im Rahmen einer Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsstufe einer Mahlung 44 in einer erfindungsgemäßen Luftwirbelmühle 1 unterworfen wird.

Die Zeile A zeigt die Herstellung unbehandelten Rutils in einem einer Walzenmahlung 48 nachfolgenden Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt 44 mit der Luftwirbelmühle 1. Diese Abfolge des Titandioxidpigmentherstellungsprozesses umfasst die Kalzinierung 45 des Titandioxidpigmentmaterials, die anschließende Silolagerung 46 sowie die darauf folgende Coatierung 47, nach welcher das Titandioxidpigmentmaterial einer Walzenmahlung 48 unterworfen wird, bevor dann der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt 44 in der Luftwirbelmühle 1 folgt. Anschließend wird das gemahlene Titandioxidpigmentmaterial mittels einer pneumatischen Förderung 49 einer Absackung/Abpackung 50 zugeführt.

Die Zeile B stellt schematisch dieselbe

Verfahrensstufenabfolge wie im Falle A dar, wobei auf die

Walzenmahlungsstufe 48 allerdings verzichtet wird. Die entsprechenden Verfahrensstufen oder Verfahrensschritte sind

mit denselben Bezugszeichen versehen. Während im Fall A die Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsstufe sowohl eine Walzenmahlung 48 als auch einen Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt 44 in einer Luftwirbelmühle 1 umfasst, besteht der Mahl- und/oder Desagglomerationsbehandlungsschritt 44 im Fall B ausschließlich aus der Luftwirbelmühlenmahlung.

Die Zeilen C und D stellen schematisch die Abfolge von Verfahrensschritten/Verfahrensstufen bei der Herstellung eines Vorproduktes zur Nachbehandlung dar, bei welchem wiederum ein Mahl- und/oder

Desagglomerationsbehandlungsschritt 44 unter Verwendung der

Luftwirbelmühle 1 vorgesehen ist. Auf eine Kalzinierung 45 und eine Silolagerung 46 folgt im Falle C eine Walzenmahlung

48, der dann die Luftwirbelmühlenmahlungsstufe 44 folgt. Im

Falle D entfällt die Walzenmahlung 48. In beiden Fällen schließt sich an die Stufe bzw. den Schritt 44 dann ein

Suspendierungsschritt 51 an, bevor dann das Titandioxidpigmentmaterial einer Nachbehandlung 52 unterzogen wird.

Bei einer Mahltrocknung wird der Luftwirbelmühle 1 feuchtes Produkt über die Schnecke 31 zugeführt. Hierbei kann es sich insbesondere um bei der Titandioxidpigmentherstellung anfallendes Titandioxid-Filterkuchenmaterial handeln. Aber auch die Mahltrocknung von sonstigen Filterkuchen, Pigmentfilterkuchen, Pigmentsuspensionen oder Pigmentvorprodukten ist möglich. Bei der Mahltrocknung von Titandioxidpigmentmaterial enthält das feuchte Material Titanhydrat oder eine titanhydrathaltige Mischung oder es handelt sich um eine Titandioxidsuspension oder einen Titandioxidfilterkuchen, wie er im Herstellungsprozess nach dem Sulfatverfahren üblicherweise anfällt.

Bei der Mahltrocknung erfolgt im Statorinnenraum sowohl die Mahlung als auch die Trocknung oder eine gewisse Trocknung des eingebrachten Materials. Vorzugsweise wird bei der Mahltrocknung vorgewärmte, erwärmte oder erhitzte Luft durch den Luftzufuhranschluss 27 der Hauptluftkammer 29 zugeführt.