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Patent Searching and Data


Title:
PRODUCTION AND USE OF LUMINESCENT MICROPARTICLES AND NANOPARTICLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/006227
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to the composition, production and use of luminescent microparticles and nanoparticles. These particles can either be used as internal standards for referencing fluorescence signals, or as markers for marking and detecting biomolecules. Luminescence dyes are incorporated, in inert form, into solid materials such that they are protected from the influence of chemical and biological compounds in aqueous sample constituents. In this incorporated form, the photophysical characteristics of the dyes (spectral characteristic, luminescence quantum efficiency, luminescence fading time and polarization) remain unaffected by sample parameters that vary. Compact inorganic materials or organic polymers are selected, in particular, as an incorporating matrix which, due to their structure, do not receive biomolecules, small neutral molecules as well as ionic compounds. In particular, the interfering influence of molecular oxygen, of an efficient luminescence quencher, on luminescence measurements is eliminated in this manner. The surface of the nanoparticles and microparticles can be provided with reactive surfaces in order to enable covalent coupling of biochemicals or to eliminate the aggregation of the particles.

Inventors:
KLIMANT INGO (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/006832
Publication Date:
January 25, 2001
Filing Date:
July 17, 2000
Export Citation:
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Assignee:
PRESENS PREC SENSING GMBH (DE)
KLIMANT INGO (DE)
International Classes:
B01D1/18; B01D9/02; B01J19/00; C07F13/00; C07F15/00; C09K11/06; G01N1/00; G01N33/533; G01N33/58; G01N33/96; (IPC1-7): G01N/
Domestic Patent References:
WO1999006821A11999-02-11
WO1995014928A11995-06-01
WO1996021154A11996-07-11
Foreign References:
GB2132348A1984-07-04
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 011, no. 379 (C-463), 10. Dezember 1987 (1987-12-10) & JP 62 148580 A (TOAGOSEI CHEM IND CO LTD;OTHERS: 01), 2. Juli 1987 (1987-07-02)
HUBER, CHRISTIAN ET AL: "Optical sensor for seawater salinity" FRESENIUS' J. ANAL. CHEM. (2000), 368(2-3), 196-202 , XP000974975
LIEBSCH, GREGOR ET AL: "Luminescence lifetime temperature sensing based on sol -gels and poly ( acrylonitrile )s dyed with ruthenium metal-ligand complexes" ADV. MATER. (WEINHEIM, GER.) (1999), 11(15), 1296-1299 , XP000971460
Attorney, Agent or Firm:
Weickmann H. (München, DE)
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Claims:
GEÄNDERTE ANSPRÜCHE [beim Internationalen Büro am 24. Februar 2001 (24.02.01) eingegangen ; ursprüngliche Ansprüche 1-27 durch geänderte Ansprüche 1-27 ersetzt (6 Seiten)]
1. Lumineszierende Mikround Nanopartikel, dadurch gekennzeichnet, dass sie lumineszierende Substanzen mit langen Lumineszenzabklingzeiten enthalten und wobei die lumineszierenden Substanzen gegenüber chemischen und biochemischen Parametern der Umgebung im Wesentlichen gasundurchlässig abgeschirmt sind.
2. Partikel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine oder mehrere Lumineszenzeigenschaften der lumineszierenden Substanzen, insbesondere ausgewählt aus Quantenausbeute, spektraler Charakteristik, Lumineszenzabklingzeit und Anisotropie von der jeweiligen Umgebung im Wesentlichen unabhängig sind.
3. Partikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den lumineszierenden Substanzen um Metall LigandenKomplexe von Ruthenium (II), Osmium (II) Rhenium (l), Iridium (lil) Platin (ll) und Palladium (II) als Zentratatom handelt.
4. Partikel nach Anspruche 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den lumineszierenden Substanzen um Komplexe mit 2 oder 3zähnigen Polypyridylliganden wie 2,2'Bipyridin, Bipyrazin, Phenanthrolin, Terpyridyl oder deren Abkömmlingen als Liganden handelt.
5. Partikel nach einem der Ansprüche 34, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den lumineszierenden Verbindungen um die Triskomplexe von Ruthenium (II) mit 2,2'Bipyridyl, 1,10 Phenanthrolin, 4,4Diphenyl2, 2'bipyridyl und 4,7Diphenyl1,10 phenanthrolin als Liganden handelt.
6. Partikel nach Anspruche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den lumineszierenden Substanzen um Carbonylkomplexe von Re (l) mit zusätzlichen Diiminliganden wie Abkömmlingen von 2,2'Bipyridyl und 1,10Phenanthrolin handelt.
7. Partikel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den lumineszierenden Verbindungen um Porphyrinkomplexe von Pt (tt) sowie Pd (II) als Zentralatom handelt.
8. Partikel nach einem der Ansprüche 17, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein organisches Polymer enthalten, das sich durch geringe Wasseraufnahme oder/und minimale Gaspermeabilität auszeichnet.
9. Partikel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein organisches Polymer aus der Gruppe der Potyacryinitrile, Poly (meth) acrylcopolymere, Polyvinylchloride oder Polyvinylidenchloride und Copolymere davon enthalten.
10. Partikel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass sie Polyacrylnitril oder PolyacrylnitrilCopolymere, insbesondere Copolymere mit Acrylsäure, Acrylaminen oder/und Acrylestern enthalten.
11. Partikel nach einem der Ansprüche 17, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Glas enthalten, das im Wesentlichen frei von Mikroporen ist.
12. Partikel nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein Glas enthalten, das nach einem SolGelVerfahren hergestellt worden ist.
13. Partikel nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein SolGel Glas enthalten, das aus Silizium, Titan, Zirkoniumoder/und Zinntetraalkoholaten hergestellt worden ist.
14. Partikel nach einem der Ansprüche 113, dadurch gekennzeichnet, dass ihre Oberfläche durch reaktive Gruppen wie Amino, Epoxy, Hydroxy, Thioloder/und Carboxylgruppen modifiziert ist, welche die kovalente Kopplung von Lumineszenzindikatoren oder/und Biomolekülen ermöglichen.
15. Partikel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass sie an ihrer Oberfläche kovalent gekoppelt Lumineszenzindikatoren oder/und Biomoleküle enthalten.
16. Verfahren zur Herstellung von lumineszierenden Mikround Nanopartikeln nach einem der Ansprüche 810, wobei die Partikel aus einer Polymerlösung, in welcher die lumineszierende Verbindung gelöst vorliegt, durch Zutropfen einer Flüssigkeit ausgefällt werden, wobei die Flüssigkeit mit dem Polymerlösungsmittel mischbar ist, jedoch eine Verringerung der Löslichkeit des Polymers bewirkt.
17. Verfahren nach Anspruch 15, wobei die Partikel aus einer Lösung bestehend aus Dimethylformamid und Polyacrylnitril oder PolyacrylnitrilCopolymer, in welcher die lumineszierende Verbindung gelöst vorliegt, durch Zutropfen von Wasser oder einer wässrigen Lösung ausgefällt werden.
18. Verfahren nach Anspruch 16 oder 17, wobei der Durchmesser der Partikel durch Variation des Polymergehaltes der Lösung eingestellt wird.
19. Verfahren zur Herstellung von lumineszierenden Mikround Nanopartikeln nach einem der Ansprüche 810, wobei die lumineszierende Verbindung in bereits vorgefertigte Partikel aus einem Lösungsmittel (gemisch) durch Diffusion eingebaut wird.
20. Verfahren zur Herstellung von lumineszierenden Mikround Nanopartikeln nach einem der Ansprüche 810, wobei die Partikel durch Versprühen einer Polymerlösung, in welcher die lumineszierende Verbindung gelöst vorliegt und Verdampfung des Lösungsmittels entstehen.
21. Verfahren nach Anspruch 20 wobei der Durchmesser der Partikel durch Variation des Polymergehaltes der Sprühlösung eingestellt wird.
22. Verfahren zur Herstellung von lumineszierenden Mikropartikeln nach einem der Ansprüche 1 113, wobei die lumineszierende Verbindung in verdichtete monolithische SolGel Gläser eingebaut wird, welche anschließend gemähten und nach Größe fraktioniert werden.
23. Verwendung der lumineszierenden Mikround Nanopartikel nach einem der Ansprüche 114 zur Markierung und lumineszenzoptischen Detektion von Biomolekülen aus der Gruppe der Toxine, Hormone, Hormonrezeptoren, Peptide, Proteine, Lektine, Oligonukleotide, Nukleinsäuren, Antikörper, Antigene, Viren und Bakterien.
24. Verwendung der lumineszierenden Mikround Nanopartikel nach einem der Ansprüchen 114 als Standards zur Referenzierung von Fluoreszenzintensitätssignalen in fluorimetrischen Assays.
25. Verwendung nach Anspruch 23, wobei durch die Zugabe des Standards zur Probe die Intensitätsinformation in ein Phasensignal oder/und einen zeitabhängigen Parameter konvertiert wird.
26. Verwendung der lumineszierenden Mikround Nanopartikel nach einem der Ansprüche 114 zur Referenzierung des Lumineszenzintensitätssignats von optischen Lumineszenzsensoren, wobei die Partikel mit einem Lumineszenzindikator in einer festen Phase gemeinsam immobilisiert werden.
27. Verfahren zur lumineszenzoptischen Bestimmung eines biochemischen oder chemischen Parameters unter Verwendung zweier verschiedener Lumineszenzfarbstoffe, die unterschiedliche Abklingzeiten aufweisen und das Zeitoder Phasenverhalten der sich ergebenden Lumineszenzantwort zur Bildung einer Referenzgröße für die Bestimmung des Parameters verwendet wird, wobei der erste Lumineszenzfarbstoff zumindest in der Lumineszenzintensität auf den Parameter anspricht und der zweite zumindest in der Lumineszenzintensität und der Lumineszenzabklingzeit nicht auf den Parameter anspricht, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Lumineszenzfarbstoff in Form von Partikeln nach einem der Ansprüche 115 eingesetzt wird.
Description:
Herstellung und Anwendung von lumineszierenden Mikro-und Nanopartikein Beschreibung Die Erfindung betrifft die Zusammensetzung, Herstellung und Verwendung von lumineszierenden Mikro-und Nanopartikein mit langlebiger Lumineszenz. Diese Partikel können entweder als interne Standards zur Referenzierung von Fluoreszenz-oder Phosphoreszenzsignalen (Lumineszenzsignalen) oder als Marker zur Markierung und Detektion von Biomoleküien verwendet werden. Langlebige Luminenzfarbstoffe werden in inerter Form in feste Materialien eingebaut, das heißt vom Einfluß chemischer und biologischer Substanzen in gasförmigen und wässrigen Proben abgeschirmt. In dieser eingebauten Form bleiben die photophysikalischen Eigenschaften der Farbstoffe (spektrale Charakteristik, Lumineszenzabklingzeit und Lumineszenzanisotropie) von wechselnden Probenparametern unbeeinflußt.

Als Einbaumatrix werden insbesondere dichte anorganische Materialien oder organische Polymere ausgewähit, die aufgrund ihrer Struktur die Aufnahme von Biomolekülen kleinen neutralen Molekülen sowie ionischen Substanzen ausschließen. Insbesondere der störende Einftuß von molekularem Sauerstoff, einem effizienten Fluoreszenz-oder Phosphoreszenziöscher, auf die Lumineszenzmessungen wird auf diese Weise ausgeschlossen bzw. stark reduziert. Die Oberfläche der Nano-und Mikropartikel kann mit reaktiven chemischen Gruppen versehen sein, um die kovalente Kopplung von Biomolekülen oder/und lumineszierenden Indikator-Farbstoffen zu ermögiichen. Ferner kann die Oberfläche mit chemischen Gruppen versehen sein, um das Aggregieren der Partiel zu verhindern.

Die Messung der Lumineszenz ist eine weit verbreitete Methode in der Bio- und Chemoanalytik. Ihre Attraktivität verdankt sie ihrer hohen

Empfindlichkeit, der Vielseitigkeit sowie der Eliminierung der Strahlenbelastung durch radioaktive Markierungsreagenzien. In der Praxis werden in der Regel Lumineszenzmarker, die sich durch eine hohe Quantenausbeute auszeichnen, eingesetzt. Meist wird die Lumineszenzintensität des Lumineszenzenzmarkers mit dem zu bestimmenden Parameter der Probe korreliert. Nachteilig wirkt sich bei solchen Bestimmungsmethoden aus, daß die quantitative Auswertung der Lumineszenzintensität durch eine Vielzahl von Faktoren gestört wird. Dabei- kann es sich zum einen um Schwankungen im optischen System (Strahiungsintensität der Lichtquelle, Empfindlichkeit des Detektors und Transmission des optischen Weges) aber auch um intrinsische optische Eigenschaften der Probe (Färbung oder Trübung) handeln.

Um diese Störeinflüsse zu eliminieren bzw. zu vermindern, benötigt man geeignete Methoden zur Referenzierung der Lumineszenzsignale. Eine in W099/06821 (limant) beschriebene Methode zum Referenzieren von Lumineszenzsignalen beruht darauf, daß zur Probe ein lumineszierender Referenzfarbstoff zugegeben wird, der ähnliche (im besten Fall identische) spektrale Eigenschaften wie der eigentliche Lumineszenzmarker aufweist.

In Kombination mit einer Frequenzmodulations-oder zeitaufgelösten Lumineszenzmessung wird auf diese Weise die Intensitätsinformation in ein Phasensignal oder einen zeitabhängigen Parameter umgewandelt. Um auf diese Weise eine fehferfreie Referenzierung des Meßsignals zu realisieren, werden inerte lumineszierende Referenzstandards benötigt, deren Lumineszenzeigenschaften von den Probenparametern nicht beeinflußt werden. Dafür kommen zum Beispiel phosphoreszierende anorganische Feststoffe wie zum Beispiel mit Cr (vil) dotierte Mischoxide in Frage, die in gepulverter Form der Probe zugemischt werden können. Andererseits können hierzu auch langlebige Lumineszenzfarbstoffe in Träger aus organischen oder anorganischen Materialien eingebaut und der Probe zugemischt werden.

Eine weitere Art der Störung der quantitativen Auswertung von Fluoreszenzintensitätssignalen ist das Auftreten von Eigenfluoreszenz in der Probe. Insbesondere natürliche Proben wie Blut oder Serum können eine Vielzahl an fluoreszierenden Substanzen aufweisen. Ist die Signalintensität des fluorimetrischen Assays sehr gering, kann durch Eigenfluoreszenz die Messung sogar unmöglich sein. Ein verbreitete Methode um das eigentliche Lumineszenzsignal vom unspezifischen Untergrundsignal abzutrennen besteht darin, langlebig emittierende Lumineszenzfarbstoffe als Marker zu verwenden. Mit Hilfe zeitaufgelöster Lumineszenztechniken ist es möglich, das verzögerte Meßsignal zeitlich von der kurzlebigen Untergrundfluoreszenz zu trennen. Für diese Methode werden hauptsächlich phosphoreszierende Chelate der Seltenerdenmetalle (insbesondere die des Europium oder Terbium) eingesetzt. Diese Farbstoffe besitzen aber den Nachteil, dass sie nur mit UV-Lichtquellen angeregt werden können. Außerdem sind die verwendeten Chelate in gelöster Form in wässrigen Systemen häufig instabil, d. h. es kommt zu Ligandenverlust. Als langlebige Marker kommen potentiel aber auch lumineszierende Metall-Ligand-Komplexe, insbesondere mit Ruthenium (li) als Zentralatom in Frage. Werden diese Farbstoffe in gelöster Form wässrigen Systemen zugegeben, wird deren Lumineszenz in der Regel durch molekularen Sauerstoff, starke Oxidationsmittel oder Reduktionsmittel gelöscht.

Weiterhin können auch Lumineszenzindikatoren, beispielsweise zur Bestimmung des pH-Werts, der Konzentration bzw. Aktivität von lonen oder kleinen Molekülen, eingesetzt werden, deren Lumineszenzintensität durch direkte oder indirekte Wechselwirkung mit dem zu bestimmenden Parameter, z. B. durch Reaktion mit einem Analyten oder ais Transducer, von der Konzentration bzw. Aktivität des zu bestimmenden Parameters, z. B. eines Analyten oder des pH-Werts, abhängt.

Für alle genannten Methoden ist es unbedingt notwendig, daß die photophysikaiischen Eigenschaften des Lumineszenzfarbstoffs nicht von den

Probenparametern beeinflußt werden. Werden solche Farbstoffe der Probe im gelösten Zustand zugegeben oder mit der Probe in zumindest indirekten Kontakt gebracht, sind diese Voraussetzungen nicht gegeben. Insbesondere Fluoreszenz-oder Phosphoreszenziöschungen durch molekularen Sauerstoff sowie oxidative und reduktive Löscher bewirken Fehlinterpretationen des Meßsignals.

Um inerte langlebige Lumineszenzmarker und Lumineszenzfarbstoffe zur Referenzierung der Lumineszenzintensität von Lumineszenzindikatoren zur Verfügung zu haben, müssen die Lumineszenzfarbstoffe in feste Materialien eingebaut werden, damit sie mit der Probe nicht in Wechselwirkung treten können.

Die vorliegende Anmeldung beschreibt sowohl neue lumineszierende Mikro- und Nanopartikel, deren lumineszenze Eigenschaften nicht oder nur gering von der Zusammensetzung der Probe abhängen, als auch Verfahren zu deren Herstellung. Es werden außerdem Anwendungsmöglichkeiten der in Form von Nano-und Mikropartikeln vorliegenden Lumineszenzmarker bzw.

Lumineszenzfarstoffe zur Referenzierung der Lumineszenzintensität von Lumineszenzindikatoren beschrieben.

Ein Gegenstand der Anmeldung sind daher lumineszierende, insbesondere phosphoreszierende Mikro-und Nanopartikel, die lumineszierende Substanzen, z. B. Metail-Liganden-Komplexe mit langen Lumineszenzabklingzeiten in einer festen Matrix enthalten, so dass sie gegenüber chemischen Parametern der Umgebung, z. B. einer Probe, abgeschirmt sind und deren Lumineszenzeigenschaften wie etwa Quantenausbeute, spektrale Eigenschaften, Lumineszenzabklingzeit oder/und Anisotropie von der jeweiligen Umgebung, z. B. der jeweiligen Probenzusammensetzung, im Wesentlichen unabhängig sind.

"Unabhängig"im Sinne der gegenständlichen Anmeldung bedeutet, dass die Abhängigkeit der Lumineszenzabklingzeit und ggf. weiterer Lumineszenzeigenschaften vom PO2 und ggf. anderen störenden Substanzen der Umgebung der in den erfindungsgemäßen Partikeln vorliegenden Lumineszenzfarbstoffe, welche sich in zumindest in indirektem Kontakt mit der Probe befinden, geringer ist als die Abhängigkeit der Lumineszenzabklingzeit und ggf. weiteren Lumineszenzeigenschaften der entsprechenden Farbstoffe, welche sich, ohne die erfindungsgemäße Abschirmung, in zumindest indirektem Kontakt mit der Probe befinden.

Vorzugsweise ist die Lumineszenzabklingzeit der in den erfindungsgemäßen Partikein vorliegenden Lumineszenzfarbstoffe in luftgesättigter Umgebung um höchstens 20%, besonders bevorzugt um höchstens 15% und am meisten bevorzugt um höchstens 10% geringer als in 02-freier Umgebung, jeweils bei Raumtemperatur. Ohne Abschirmung wird hingegen eine Abnahme der Lumineszenzabklingzeit um deutlich mehr als 80% in luftgesättigter Umgebung gegenüber einer 02-frein Umgebung gefunden.

Die lumineszierenden Metall-Liganden-Komplexe sind vorzugsweise Verbindungen von Übergangsmetallen wie Osmium(II), Rhenium (l), Iridium lll), Platin (II) und Palladium (ll) als Zentralatom. Die Komplexliganden werden vorzugsweise aus zwei-oder/und dreizähnigen Liganden mit N-Heterozyklen, beispielsweise Polypyridyl-Liganden wie etwa 2,2'-Bipyridin, Bipyrazin, Phenanthrolin, Terpyridil oder deren Abkömmlingen ausgewähit. Besonders bevorzugte Beispiele von Metall-Liganden- Komplexen sind die Triskomplexe von Ruthenium (li) mit 2,2'-Bipyridyl, 1,10- phenanthrolin, 4,4-Diphenyl-2, 2'-bipyridyl und 4,7-Diphenyl-1,10- Phenanthrolin als Liganden. Weiterhin besonders bevorzugt sind Carbonylkomplexe von Re (l) mit zusätzlichen Poly-N-heterozyklischen Liganden wie etwa 2,2'-Bipyridyl und 1,10- phenanthrolin oder Abkömmlingen davon. Ebenfalls bevorzugt sind als Metall-Liganden- Komplexe die Porphyrinkomplexe von Pt (II) oder Pd (lI) als Zentralatom, die sich durch intensive Phosphoreszenz bei Raumtemperatur auszeichnen. Die

Lumineszenzabklingzeiten der Verbindungen betragen vorzugsweise > 100 Nanosekunden, besonders bevorzugt 2 400 Nanosekunden.

Erfindungsgemäß können auch Seltenerdmetalle wie beispielsweise die Lanthaniden Tb (III) oder Eu (III) oder andere Substanzen als langlebige Lumineszenzfarbstoffe eingesetzt werden.

Die lumineszierenden Mikro-und Nanopartikel haben vorzugsweise eine mittlere Grö#e im Bereich von 20 nm bis 10 nom, besonders bevorzugt von 50 nm bis 1 pm. Die lumineszierenden Verbindungen werden in Materialien eingebaut, die sich durch geringe Permeabilität (d. h. geringe Diffusionskonstanten und geringe Löslichkeit) für Wasser, löschende gasförmige Substanzen (z. B. O2) und Störsubstanzen auszeichnen. Beispiele für geeignete Materialien sind nichtporöse Gläser, insbesondere Gläser, die nach einem Sol-Gel-Verfahren beispielsweise aus Siiizium-, Titan-, Zirkonium-oder Zinn-enthaltenden Verbindungen, z. B. Alkohoiaten wie etwa Zinntetraalkoholaten hergestellt wurden.

Die Herstellung solcher Gläser nach Standardmethoden führt zu Materialien, die durch eine mikroporöse Struktur gekennzeichnet sind. Eingebaute Lumineszenzfarbstoffe sind damit für gelöste Probenbestandteile und insbesondere Sauerstoff zugänglich und können damit gelöscht werden. Die in dieser Erfindung beschriebenen Sol-laser werden aus diesem Grund durch Erhitzen auf eine erhöhte Temperatur von z. B. 200°C in einem besonderen Schritt der Herstellung verdichtet. Nach der Hydrolyse des Sol- Gel-Precursors, z. B. Tetramethoxysilan, wird unter Vakuum das Lösungsmittel abgezogen und das Sol-Gel noch vor der endgültigen Vernetzung getrocknet. Auf diese Weise entsteht eine dichte nichtporöse Glasmatrix. Biomoleküle sowie chemische Verbindungen können in diese dichte Matrix nicht eindringen und beeinflussen damit nicht die Lumineszenzeigenschaften der eingebauten Farbstoffe. Es wurden inerte phosphoreszierende Sol-Gel Gläser mit den Farbstoffen Ruthenium (il)-tris- 1,10-phenanthrolin sowie Ruthenium (11)-tris-4, 7-diphenyl-1, 10-phenanthrolin

mit Farbstoffgehalten bis zu 40 mM (bezogen auf kg SiO2) nach diesem Verfahren hergestellt. Diese Materialien zeichnen sich durch intensive Raumtemperaturiumineszenz aus, die durch Sauerstoff nicht geföscht wird.

Da im Herstellungsprozess die Sol-Gel-Phosphore entweder in monolithischer Form oder a ! s dünne Fitme entstehen, müssen Mikropartikel durch Pulverisieren hergestellt werden. Anschließende Silanisierung der Partiel führt zu reaktiven Oberflächen, die zum kovalenten Koppeln von Lumineszenzindikatoren oder Biomolekülen genutzt werden können. Die Oberfläche der Partiel kann hierzu beispielsweise mit Amino-, Epoxy-, Hydroxyl-, Thiol-oder/und Carboxylgruppen versehen werden.

Eine Alternative zur Herstellung von inerten Lumineszenzpartikeln besteht darin, organische Polymere ais Einbettungsmatrix zu verwenden, die sich zum einen durch eine sehr geringe Gaspermeabilität (zum Ausschluss von Sauerstoff) und zum anderen durch eine minimale Wasseraufnahme (um das Eindringen ionischer Verbindungen zu verhindern) auszeichnen. Geeignete Polymere sind Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Poly (meth) acrylpolymere und insbesondere Polyacryinitril sowie Copolymere davon.

Polyacryinitril (PAN) besitzt eine extrem geringe Gaspermeabilität, teilweise hydrophile Eigenschaften und eine sehr geringe Aufnahmekapazität für Wasser (ca. 2%). Außerdem können die an der Oberfläche befindiichen Nitrilgruppen der Polymerpartikel beispielsweise zu Carboxylgruppen oder/und Amidgruppen verseift bzw. zu Amingruppen umgesetzt werden, die dann für die kovalente Bindung von diversen Biomolekülen zur Verfügung stehen. Aus diesem Grund ist Polyacryinitril die optimale Einbettungsmatrix für Lumineszenzfarbstoffe als Basis für inerte Nano-und Mikropartikel.

Weiterhin können auch Polyacrylnitril-Copolymere oder Mischpolymere mit Polyacryinitril eingesetzt werden, d. h. Polymere, die Acryinitril und

zusätzlich ein oder mehrere Monomere enthalten, insbesondere Polyacrylnitril-Co-oder Mischpolymere mit einem PAN-Gewichtsanteil von mindestens 50%, vorzugsweise mindestens 70% und besonders bevorzugt mindestens 90%. Ein Copolymer enthält PAN und ein Comonomer in einer Polymerkette. Ein Mischpolymer enthäit eine PAN bzw. PAN- Copoiymerkomponente in einer Polymerkette und mindestens eine Nicht- PAN-Kompenente in einer anderen Polymerkette. Geeignete zusätzliche Monomere für Copolymere und Mischpolymere sind Monomere mit hydrophiien oder/und reaktiven Gruppen z. B. Acrylsäure, Arylamine und Acrylester, z. B. Polyethylenglykol-Acrylester oder Gemische davon. Dabei können sich die hydrophilen Gruppen bevorzugt auf der Partikeloberfläche anreichern. Die an der Oberfläche befindlichen hydrophiien oder/und reaktiven Gruppen können dann zur Kopplung von Bindepartnern wie Biomolekülen oder lumineszierenden Indikatormoiekülen verwendet werden.

Weiterhin können diese Gruppen auch zur Vermeidung der Aggregation von Partikeln beitragen.

Die Herstellung lumineszierender Mikro-und Nanopartikel auf der Basis von Polyacryinitril (PAN) kann auf verschiedenen Wegen erfolgen.

A. Ausfällung der Partiel aus einer Lösung von PAN bzw. einem PAN- Copolymer oder Mischpolymer in einem organischen Lösungsmittel (gemisch), z. B. Dimethylformamid durch kontrolliertes Zutropfen von Wasser, wässrigen Lösungen, z. B. einer NaCI-Lösung, oder anderen Flüssigkeiten, die mit dem Polymerlösungsmittel mischbar sind, jedoch eine Verringerung der Löslichkeit und somit eine Ausfällung des Polymers mit dem Lumineszenzfarbstoff bewirken. Die Polymerlösung enthält gleichzeitig den gelösten Lumineszenzfarbstoff. Diese Verfahrensvariante ist besonders einfach und daher bevorzugt.

B. Ausfällung der Partiel aus einer Lösung von PAN bzw. einem PAN- Copolymer oder Mischpolymer in einem organischen Lösungsmittel (gemisch), z. B. Dimethylformamid, durch kontrolliertes

Zutropfen von Wasser, wässrigen Lösungen, z. B. einer NaCI-Lösung, oder anderen Flüssigkeiten, die mit dem Polymerlösungsmittel mischbar sind, jedoch eine Ausfällung des Polymers bewirken. Die Polymerlösung enthält keinen gelösten Lumineszenzfarbstoff. Der Lumineszenzfarbstoff wird nachträglich durch Diffusion in die Partiel eingetragen.

C. Herstellung der Partiel durch Sprühen einer Lösung von PAN bzw. einem PAN-Copolymer oder Mischpolymer in einem organischen Lösungsmittel (gemisch), z. B. Dimethylformamid, die den Lumineszenzfarbstoff z. B. in Wasser oder Ethanol enthält, wobei das Lösungsmittel verdunstet.

In allen Vorschriften kann der Durchmesser der Partiel durch Veränderung des Anteils an Polymer in der Lösung gezielt eingestellt werden. Mit abnehmendem Anteil an Polymer reduziert sich auch der Durchmesser der Partiel.

Nach der Herstellung und Isolierung der lumineszierenden Mikro-und Nanopartikel kann die Aktivierung der Oberfläche mit reaktiven Carboxylgruppen, z. B. durch Verseifung der oberfiächengebundenen Nitrilgruppen in Base, z. B. konzentrierter Natronlauge, erfolgen. Die Carboxylgruppen werden aus zwei Gründen benötigt. Zum einen können so stabile Dispersionen in (pH-) gepufferten Systemen hergestellt werden und zum anderen können Biomoleküle und Lumineszenzindikatoren an der Oberfiäche kovalent gebunden werden.

Erfindungsgemäße Partikel, deren Oberfläche durch reaktive Gruppen modifiziert ist, können zur kovaienten Kopplung von Lumineszenzindikatoren oder/und Biomolekülen eingesetzt werden. Bei den Lumineszenzindikatoren kann es sich um ähnliche Verbindungen handeln, wie sie in der Partikelmatrix eingeschlossen sind. Im Unterschied zu den eingeschlossenen lumineszierenden Verbindungen stehen die an die Oberfläche gekoppelten

Lumineszenzindikatoren mit der Umgebung in Kontakt, so dass sie auf chemische Umgebungsparameter reagieren können. Derart modifizierte Partiel können als Lumineszenzindikatoren mit interner Referenzierung eingesetzt werden. Andererseits oder zusätzlich können auch Biomoleküle wie Toxine, Hormone, Hormonrezeptoren, Peptide, Proteine, Lektine, Oiigonukleotide, Nukleinsäuren, Antikörper, Antigene, Viren und Bakterien an die Oberfläche der Partikel gekoppelt werden. Die Kopplung erfolgt über bekannte Methoden, z. B. unter Verwendung von bifunktionellen Linkermolekülen.

Außerdem können die Partiel als Standards zur Referenzierung von Lumineszenzintensitätssignalen in fluorometrischen Assays, z. B. bei der diagnostischen Bestimmung von Analyten, eingesetzt werden.

Die Mikro-und Nanopartikel können zum einen als lumineszierende Standards zur Konvertierung der Lumineszenzintensität von an der Oberfläche gebundenen bzw. in der Umgebung befindlichen Lumineszenzindikatoren in Phasensignale oder zeitabhängige Parameter (beispielsweise zur Referenzierung des Lumineszenzintensitätssignats von optischen Lumineszenzsensoren, wobei die Partiel mit einem Luminenszenzindikator in einer festen Phase, wie in W099/06821 (limant) beschrieben, gemeinsam immobilisiert werden) und zum anderen als Lumineszenzmarker für die hochempfindliche Detektion bzw. Bestimmung von Biomolekülen eingesetzt werden.

Ein Gegenstand der Erfindung ist somit auch ein Verfahren zur lumineszenzoptischen Bestimmung eines biochemischen oder chemischen Parameters unterVerwendung zweierverschiedener Lumineszenzfarbstoffe, die unterschiedliche Abklingzeiten aufweisen und das Zeit-oder Phasenverhalten der sich ergebenden Lumineszenzantwort zur Bildung einer Referenzgröße für die Bestimmung des Parameters verwendet wird, wobei der erste Lumineszenzfarbstoff zumindest in der Lumineszenzintensität auf

den Parameter anspricht und der zweite zumindest in der Lumineszenzintensität und der Abklingzeit im Wesentlichen nicht auf den Parameter anspricht, wobei das Verfahren dadurch gekennzeichnet ist, dass der zweite Lumineszenzfarbstoff in Form von erfindungsgemäßen Partikeln eingesetzt wird. Als Referenzgröße wird vorzugsweise ein Verhältnis der beiden Lumineszenzintensitätsanteile verwendet, welches unabhängig von der Gesamtintensität des Lumineszenzsignals ist. Alternativ kann als Referenzgröße auch die Phasenverschiebung der Lumineszenzantwort des ersten Lumineszenzfarbstoffs zu der des zweiten Lumineszenzfarbstoffs verwendet werden. Außerdem kann als Referenzgröße auch die gemessene Phasenverschiebung des Summensignals aus dem Signal des ersten Lumineszenzfarbstoffs und dem verzögerten Referenzsignal des zweiten Lumineszenzfarbstoffs verwendet werden. Für weitere Einzelheiten des Verfahrens und einer zur Durchführung des Verfahrens geeigneten Vorrichtung wird auf W099/06821 verwiesen.

Weiterhin soll die Erfindung durch die nachfolgenden Beispiele erläutert werden.

Beispiele Beispiel 1 Herstellung von lumineszierenden Nanopartikeln aus Polyacryinitril und [Ruthenium (11)-tris-4, 7-diphenyl- 1,10 phenanthrolin] 2+ 1 g n-Polyacryinitril (Polysciences Inc., MW 150000) wird zusammen mit Ruthenium(II)-tris-4,7-diphenyl-1,10-phenanthrolin-perchlora tin10010mg mi Dimethylformamid (DMF) ge ! öst und in ein 1 I Becherglas gefüllt. Zu dieser Lösung werden 400 mi H2O unter ständigem Rühren langsam zugetropft. Es entsteht eine leichte Trübung in der Lösung. Anschließend werden 10 ml einer 5% igen Natriumchloridlösung ebenfalls unter ständigen Rühren zugegeben. Dabei entsteht ein flockiger Niederschfag, der sich über

Nacht am Boden des Becherglases absetzt. Dieser Niederschlag entait den gesamten Farbstoff und wird durch Zentrifugieren abgetrennt und anschließend dreimal mit 250 mi einer 0, 5%igen NaCl-Lösung gewaschen.

Im nächsten Schritt wird der Niederschlag mit 200 ml Ethanol gewaschen, um den an der Oberfläche adsorbierten Lumineszenzfarbstoff vollständig auszuwaschen. Der Ethanol wird durch Zentrifugieren vom Niederschlag abgetrennt. Anschließend erfolgt ein letzter Waschschritt in einer 0, 05%igen NaCl-Lösung. Der Niederschlag, der aus den Nanopartikeln besteht, wird abgetrennt und in 50 ml H2O aufgenommen.

Beispiel 2 Herstellung von phosphoreszierenden Nanopartikeln aus Polyacryinitril und [Ruthenium(II)-tris-1,10phenanthrolin]2+ 1 g n-PolyacryInitril wird zusammen mit 10 mg Ruthenium (II)-tris-1, 10 phenanthrolin-hexafluorophosphat in 100 mi Dimethylformamid ge ! öst und in ein 1 I Becherglas gefüllt. Zu dieser Lösung werden 400 mi H20 unter ständigem Rühren langsam zugetropft. Es entsteht eine leichte Trübung in der Lösung. Anschließend werden 10 ml einer 5 % igen Natriumchloridlösung ebenfalls unter ständigen Rühren zugegeben. Dabei entsteht ein Niederschlag, der sich über Nacht am Boden des Becherglases absetzt.

Dieser Niederschlag enthält ca. 90% des eingesetzten Farbstoffs und wird durch Zentrifugieren abgetrennt und anschließend dreimal mit 250 mi einer 0, 5%igen NaCl-Lösung gewaschen. Im nächsten Schritt wird der Niederschlag mit 200 ml Ethanol gewaschen, um den an der Oberfläche adsorbierten Lumineszenzfarbstoff vollständig auszuwaschen. Der Ethanol wird durch Zentrifugieren vom Niederschlag abgetrennt. Anschließend erfolgt ein letzter Waschschritt in einer 0, 05%igen NaCl-Lösung. Der Niederschlag (Nanopartikel) wird abgetrennt und in 50 ml H2O aufgenommen.

Beispiel 3

Carboxylierung der Oberfläche der lumineszierenden Nanopartikel 10 ml der Partikelsuspension aus den Beispielen 1 oder 2 mit einem Feststoffgehalt von 200 mg Polyacryinitril werden in 50 ml einer 5% igen NaOH-Lösung aufgenommen. Die Partikel fallen aus. Die Suspension wird für 45 Minuten unter intensiven Rühren auf 75°C erhitzt. Intensiver Geruch nach Ammoniak zeigt die Verseifung der an den Oberflächen befindlichen Nitrilgruppen an. Nach Aufklaren der trüben Lösung wird die Natronlauge durch Zugabe von HCI neutralisiert und auf pH 3 eingestellt. Dabei fallen die an der Oberläche carboxylierten Partiel wiederum als Niederschlag aus und können abzentrifugiert werden. Abschließend werden sie in in 50 ml Puffer pH 3 gewaschen, abzentrifugiert und in 10 ml destilliertem Wasser aufgenommen.

Auf analoge Weise kann die Verseifung auch in 8% NaOH bei 25°C für 24 h erfolgen.

Beispiel 4 Nanopartikel bestehend aus einem Copolymer aus 90% Polyacryinitril und 10% Polyacrylsäure und [Ruthenium (II)-tris-4,7-diphenyl-1, 10- phenantrhrolin] 2+ 2 g eines selbstsysnthetisierten AcryInitril-Acryisäure 10 : 1 Copolymers und 40 mg [Ruthenium (Il)-tris-4, 7-diphenyl-1, 1 0-phenanthrolin] 2+ als Trimethyisilylpropansulfonat (Ru (dphphen) 3TMS2) werden in 400 g DMF gelöst. Unter Rühren wird 1 1 10-3 N NaOH zugetropft und mit Wasser auf 2 1 aufgefijllt. Die klare Suspension wird mit 0,1 N HCI auf pH 3 gebracht und der Niederschlag durch Zentrifugation abgetrennt. Das Zentrifugat wird 3 mal mit je 1,8 I Wasser gewaschen und in 200 mi 50 mM Na2HPO4 mittels Ultraschall resuspendiert. Die klare Suspension wird 20 min auf ca 80°C erwärmt und nach dem Abkühlen erneut durch HCI Zugabe auf pH 3

gebracht, abzentrifugiert und in 200 mi 50 mM Na2HPO4 mittels Ultraschall resuspendiert.

Beispiel 5 Nanopartikel bestehend aus einem Copolymer aus 95% Polyacrylnitril und 5% Polyacrylsäure und [Ru (dph phen) 3] 2+ 2 g Acrylnitril-Acrylsäure 20 : 1 Copolymer und 40 mg Ru (dphphen) 3TMS2 werden in 400 g DMF gelöst. Unter Rühren wird 1 1 10-3 N NaOH zugetropft und mit Wasser auf 2 1 aufgefüllt. Die klare Suspension wird mit 0,1 N HCI auf pH 3 gebracht und der Niederschlag durch Zentrifugation abgetrennt. Das Zentrifugat wird 3 mal mit je 1,8 I Wasser gewaschen und in 200 ml 50 mM Na2HPO4 mittels Ultraschall resuspendiert. Die klare Suspension wird 20 min auf ca 80°C erwärmt und nach dem Abkuhlen erneut durch HCI Zugabe auf pH 3 gebracht, abzentrifugiert und in 200 mi 50 mM Na2HPO4 mittels Ultraschall resuspendiert.

Beispiel 6 Nanopartikel bestehend aus einem Copolymer aus 99,5% Polyacryinitril und 0,5% Polyacrylamin und [Ru (dph phen) 3] 2+ 0.5 g Acryinitril-3-Aminopropylacrylamid-200 : 1 Copolymer und 10 mg Ru (dphphen) 3TMS2 werden in 100 g DMF gelöst. Unter Rühren wird 0.5 1 10-3 N HCI zugetropft und mit Wasser auf 1 1 aufgefullt. Die klare Suspension wird mit 0,1 N NaOH auf pH 9 gebracht und der Niederschiag durch Zentrifugation abgetrennt. Das Zentrifugat wird 3 mal mit je 1 I Wasser gewaschen und in 50 mi Wasser mittels Ultraschall resuspendiert. Die Suspension wird 20 min auf ca 80°C erwärmt und nach dem Abkühlen 2 mal mit Wasser gewaschen und resuspendiert.

Beispiel 7

Nanopartikel bestehend aus einem Copolymer aus 90% Polyacryinitril und 5% Polyacrylsäure und 5% Polyethylenglycolmonoethyletheracrylat und [Ru (dph phen) 3] 2+ 0.5 g Acryinitril-Acrylsäure-Polyethylenglycolmonomethyletheracry lat 20 : 1 : 1 Copolymer und 5 mg Ru (dphphen) 3TMS2 werden in 200 g DMF gelöst. Unter Rühren wird 11 10-3 N NaOH zugetropft. Die klare Suspension wird mit 0.1 N HCI auf pH 3 gebracht und der Niederschiag durch Zentrifugation abgetrennt. Das Zentrifugat wird 3 mal mit je 1 1 Wasser gewaschen und in 1 1 100 mM Na2HPO4 mittels Ultraschall resuspendiert. Die klare Suspension wird durch HCI Zugabe auf pH 3 gebracht, abzentrifugiert und in 200 ml 100 mM Na2HPO4 mittels Ultraschall resuspendiert. Die klare Suspension wird 20 min auf ca 80°C erwärmt und nach dem Abkühlen erneut durch HCI Zugabe auf pH 3 gebracht, abzentrifugiert und in 200 ml 50 mM Na2HPO4 mittels Ultraschall resuspendiert.

Beispiel 8 Nanopartikel bestehend aus einem Copolymer aus 85% Polyacryinitril, 5% Polyacrylsäure und 10 % Polysulfoacrylat und [Ru (dph phen) 3] 2+ 0.5 g Acryinitril-Acrylsäure-Sulfopropylacrylat 20 : 1 : 2 Copolymer und 50 mg Ru (dphphen) 3Cl2 werden in 100 g DMF gelöst. Unter Rühren wird 0.5 1 10-3 N NaOH zugetropft. Die klare Suspension wird mit 0.1 N HCI auf pH 3 gebracht und der Niederschlag durch Zentrifugation abgetrennt. Das Zentrifugat wird 3 mal mit je 1 I Wasser gewaschen und in 100 ml 50 mM Na2HPO4 mittels Ultraschall resuspendiert. Die klare Suspension wird 20 min auf ca 80°C erwärmt und nach dem Abkühlen erneut durch HCI Zugabe auf pH 3 gebracht abzentrifugiert und in 100 ml 50 mM Na2HPO4 mittels Ultraschall resuspendiert.

Beispiel 9

Charakterisierung von lumineszierenden Partikeln auf Basis von Polyacryinitril oder Polyacryinitril-Copolymeren Die aufgelisteten Partiel mit einem mittleren Durchmesser von 20 bis 100 nm und dem Lumineszenzfarbstoff Ruthenium (II)-tris-4, 7-diphenyl- 1,10-phenanthrolin wurden bei 20°C in einem 20 mM Phosphatpuffer (pH 7) vermessen. Die Nanopartikel waren in einer Probe dispergiert. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I dargestellt.

Tabelle 1: Charakterisierung von verschiedenen phosphoreszierenden Nanopartiklen auf der Basis von Polyacryl@<BR> (Durchmesser der gelisteten Partikel (20-100 nm) Farbstoff in allen Fällen: der Ruthenium(II)-tris-4,7-diphenyl-1<BR> Alle Messungen wurden bei 20°C in einem 20mM Phosphatpuffer (pH 7) durchgeführt. Die Nanopartikel waren luftgesättigt N2- gesättigt Sensor Grundmonomer Co- Co- relative Abklingzeit Abklingzeit (= Acrylnitril) monomer(e) monomer(e) Phosphoreszenz- [µs] [µs] intensität I [% (w/w)] [% (w/w)] Farbst off - - - 12 0.90 4.40 gelöst in Wasser 1 (Bsp. 1) 100.0 - 0.0 23.81 5.69 6.20 2. 90.0 Acrylsäure 10.0 26.00 6.10 6.36 3 87.0 Acrylsäure 13.0 19.81 5.55 6.17 4 76.9 Acrylsäure 23.1 18.07 5.89 5.91 5 (Bsp.5) 95.0 Acrylsäure 5.0 15.24 5.78 6.11 6 95.0 Ethylenglykolmo 5.0 19.36 6.01 6.24 noethyletheracryl at Fortsetzung der Tabelle I 7 (Bsp.7) 90.0 Acrylsäure, 5.0, 17.23 5.38 5.94 Ethylenglykolmo 5.0 noethyletheracryl at 8 83.4 Acrylsäure, 8.3, 19.46 6.00 6.16 Ethylenglykolmo 8.3 noethyletheracryl at 9 (Bsp.8) 87.0 Acrylsäure, 4.3, 16.05 5.36 5.98 Acrylsulfonäure 8.7 10 95.0 primäres 5.0 25.11 5.59 5.96 Acrylamin (Ester, -CO(CH2)2NH2) 11 90.0 primäres 10.0 18.64 5.75 5.82 Acrylamin (Ester, -CO(CH2)2NH2) 12 (Bsp.6) 99.5 primäres 0.5 16.52 5.27 5.90 Acrylamin (Amin, -NH(CH2)3NH2)