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Title:
PRODUCTION AND USE OF POLYCARBONATES COMPRISING SPECIAL PURIFIED, OLIGOMERIC EPOXY RESINS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/042183
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for purifying epoxy resins, a composition containing the purified epoxy resins, a method for producing said composition, the use of the composition for producing extrudates and molded articles, and the extrudates and molded articles containing the inventive composition.

Inventors:
MEYER ALEXANDER (DE)
BUCKEL FRANK (DE)
EBERT WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/009588
Publication Date:
April 19, 2007
Filing Date:
October 04, 2006
Export Citation:
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Assignee:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (DE)
MEYER ALEXANDER (DE)
BUCKEL FRANK (DE)
EBERT WOLFGANG (DE)
International Classes:
C07D301/32; C08G59/00; C08L69/00
Foreign References:
DE2416227A11975-10-23
JPS60199019A1985-10-08
EP0718367A21996-06-26
EP0135203A11985-03-27
DE2019325A11971-11-04
Other References:
DATABASE WPI Week 198929, Derwent World Patents Index; AN 1989-211723, XP002411947
Attorney, Agent or Firm:
BAYER MATERIALSCIENCE AG (Leverkusen, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zur Reinigung von oligomeren Epoxidharzen der Formel (I)

(I)

wonn

R 1 , R 2 unabhängig voneinander für H, C 1 -C 12 Alkyl-, cyclisches C 5 -Ci 2 -Alkyl-, Phenyl- oder Benzylgruppen steht und

n eine natürliche Zahl von 0 bis 20 ist,

dadurch gekennzeichnet, dass das oligomeren Epoxidharzen der Formel (I) getrocknet wird, bis der Wassergehalt weniger als 0,1% beträgt.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass das Trocknen bei Temperaturen im Bereich von 80 bis 150 0 C und einem Druck von 0,01 bis 1 bar durchgeführt wird.

3. Verfahren zur Reinigung von oligomeren Epoxidharzen der Formel (I)

(I)

wonn

R 1 , R 2 unabhängig voneinander für H, Cj-C 12 Alkyl-, cyclisches C 5 -C 12 -Alkyl-, Phenyl- oder Benzylgruppen steht und

n eine natürliche Zahl von 0 bis 20 ist,

umfassend die Schritte

(a) Lösen der Verbindung der Formel (I) in einem organischen Lösungsmitteln,

(b) anschließend Hinzufügen eines Adsorbens

(c) Rühren der gelösten Verbindung der Formel (I) mit dem Adsorber für 0,2 bis 24 Stunden

(d) Filtration der Lösung mit dem Adsorber über einen Partikelfϊlter mit einer Porengröße im Bereich von 0,1 bis 30μm

(e) Entfernung des Lösungsmittels aus dem aus Schritt (d) erhaltenen Filtrats und anschließende

(f) Trocknung des aus Schritt (e) gewonnenen Rückstandes bis der Wassergehalt weniger als 0,1% beträgt.

4. Das Verfahren nach Anspruch 3, wobei der Schritt (f) bei Temperaturen im Bereich von

80 bis 150 0 C und einem Druck von 0,1 bis 1 bar durchgeführt wird.

5. Das Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, wobei als Adsorbens saures, basisches und/oder neutrales Aluminiumoxid-Pulver eingesetzt wird, dass eine Aktivitätsstufe im Bereich von 1 bis 2 besitzt.

6. Verwendung der nach einem der Ansprüche 1 bis 5 gereinigten oligomeren Epoxydharze als Additiv für Polycarbonat.

7. Verwendung nach Anspruch 6, wobei das gereinigte oligomere Epoxydharze als Fließmittel in Polycarbonat eingesetzt wird.

8. Zusammensetzung enthaltend

α) 95,0 bis 99,3 Gew.-% eines aromatischen Polycarbonats und

ß) 5,0 bis 0,7 Gew.-% eines gereinigten, oligomeren Epoxydharzes der allgemeinen Formel (I), erhältlich nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Wassergehalt weniger als 0,1 Gew.-% beträgt.

9. Die Zusammensetzung nach Anspruch 8, wobei noch zusätzlich Additive ausgewählt aus der Gruppe von Flammschutzmittel, Entformungsmittel, Antistatika, UV-Stabilisatoren und Thermostabilisatoren enthalten sind.

10. Die Zusammensetzung Anspruch 8 oder 9, wobei die Reste R^ und R^ im getrockneten oder gereinigten, oligomeren Epoxydharz der allgemeinen Formel (I) CH 3 -Gruppen darstellen und n eine Zahl von 1 bis 9 ist.

11. Die Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, wobei der Index n im getrocknetem oder gereinigten, oligomeren Epoxyd der allgemeinen Formel (I) eine Zahl von 1 bis 4 einnimmt.

12. Verfahren zur Herstellung von Zusammensetzungen nach einem der Ansprüche 8 bis 11, wobei das gereinigte Epoxydharz der Formel (I) in Substanz oder als 0.5 bis 20 Gew.- %iger Masterbatch in das Polycarbonat, das in Form seiner Schmelze oder einer Lösung vorliegt, eingearbeitet wird.

13. Verfahren nach Anspruch 12, wobei das gereinigte oligomere Epoxydharz in Form eines 1 bis 5 Gew.-%igen Masterbatches eingesetzt wird.

14. Verwendung der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 8 bis 11 zur Herstellung von Extrudaten oder Formkörper jeglicher Art.

15. Verwendung nach Anspruch 14, wobei die Extrudate und Formkörper optische Datenträger oder Verscheibungen sind.

16. Extrudate oder Formkörper enthaltend eine Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 8 bis 11.

Description:

Herstellung und Verwendung von Polycarbonaten mit speziellen gereinigten, oligomeren Epoxydharzen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von Epoxydharzen, eine Zusammensetzung enthaltend die gereinigten oder getrockneten Epoxydharze, ein Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung, die Verwendung der Zusammensetzung zur Herstellung von Extrudaten und Formkörpern sowie die Extrudate und Formkörper, die die Zusammensetzung enthalten.

Für die Verarbeitung von Polycarbonaten sollten diese eine besonders gute Fließeigenschaft aufweisen. Eine Fließverbesserung von Polycarbonat kann durch verschiedene Maßnahmen erreicht werden. Am einfachsten ist die Herabsetzung des Molekulargewichtes - dies ist allerdings mit der Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften, wie z.B. der Schlagzähigkeit und insbesondere der Kerbschlagzähigkeit verbunden.

Ferner kann die Fließfähigkeit von Polycarbonat über niedermolekulare Zusätze erhöht werden. In JP 2001226576 wird ein Polycarbonat mit einem niedrigen Molekulargewicht einem Polycarbonat mit höherem Molekulargewicht zugesetzt. Im Allgemeinen können diese niedermolekularen Zusätze allerdings dazu führen, dass die optische Qualität, wie z.B. die Transmission oder der Yellowness-Index (YI) herabgesetzt wird. Ferner verursachen niedermolekulare Zusätze oft Ablagerungen auf den Spritzgussteilen (Plate out) und mindern so die Qualität der Spritzgusskörper. Weiterhin können durch diese Zusätze die mechanischen Eigenschaften der Polycarbonate stark herabgesetzt werden, wodurch ein wichtiger Materialvorteil für den Einsatz von Polycarbonat verloren geht.

über spezielle Comonomere kann ebenfalls die Fließfähigkeit der resultierenden Copolycarbonate gegenüber herkömmlichen Bisphenol-A (BPA) Polycarbonat heraufgesetzt werden. Allerdings ist dies häufig mit einer Veränderung des Eigenschaftsspektrums verbunden. So kann die Glasübergangstemperatur deutlich herabgesetzt werden. Wie von J. Schmidhauser und P.D. Sybert in J. Macromol. Sei. - Pol. Rev. 2001, C41, 325-367 beschrieben, führt der Einsatz von Bis-(4- hydroxyphenyl)dodecan zu einer äußerst niedrigen Glastemperatur von 53°C im resultierenden Polycarbonat. Auch die Copolymerisation von BPA mit verschiedenen aliphatischen Dicarbonsäuren, wie sie z.B. in US 5 321 114 beschrieben ist, führt ebenfalls zu einer Absenkung der Glasübergangstemperatur.

Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigte Epoxydharz wird zwar als Fließhilfsmittel im Polycarbonat eingesetzt, beeinflusst die Glasübergangstemperatur dagegen aber nur wenig.

Eine weitere Möglichkeit die Fließfähigkeit zu verbessert, wird im Stand der Technik durch den Einbau bestimmter Kettenabbrecher erzielt. So ist in WO 2002/038647 der Einsatz von langkettigen Alkylphenolen beschrieben.

Generell sind diese modifizierten Polycarbonate sehr aufwendig in der Herstellung und damit mit hohen Investitionskosten verbunden. Häufig sind die speziellen Comonomere und/oder Molekulargewichtsregler nicht frei verfugbar und müssen aufwendig synthetisiert werden.

Eine weitere Möglichkeit, die Theologischen Eigenschaften von Polycarbonat zu verbessern, ist der Einsatz von Polycarbonat Blends, d.h. die Mischung von Polycarbonaten mit anderen Polymeren wie z.B. Polyestern. Derartige Blends sind beispielsweise in JP 2002012748 beschrieben.

Allerdings sind die Polymereigenschaften dieser Blends teilweise deutlich unterschiedlich von Standard Bisphenol A Polycarbonat und somit nicht unbedingt für das gleiche Einsatzgebiet verwendbar. So unterscheiden sich die thermische Stabilität, die optischen Eigenschaften, die Wärmeformstabilität (Absenkung der Glasübergangstemperatur) und die mechanischen Eigenschaften teilweise deutlich von denen von Standard-Polycarbonat.

Mischungen von Epoxydharzen mit technischen Thermoplasten wie z.B. Poly(methylmethacrylat) und/oder Polycarbonat sind bereits von E. M. Woo, M. N. Wu in Polymer 1996, 37, 2485-2492 beschrieben worden. Diese Epoxydharze erfahren jedoch keine spezielle Reinigung wie in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung. E. M. Woo und M.N. Wu berichten von einem schädlichen Einfluss insbesondere von Epoxydharzen, welche Hydroxylgruppen enthalten, auf Polycarbonat. Es kommt bei thermischer Beanspruchung des Blends zu einem Molekulargewichtsabbau. Dieser schädliche Einfluss wird durch das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren, dem die Epoxydharze vor Einsatz im Polycarbonat erfahren, nicht beobachtet oder deutlich vermindert.

In US 3 978 020 werden bestimmte Epoxydverbindungen in Kombination mit Phosphorverbindungen eingesetzt. Diese Epoxydverbindungen entsprechen nicht den Epoxydharzen der allgemeinen Formel (I) der vorliegenden Erfindung.

Aus EP-A 718 367 sind Mischungen von Epoxydharzen die auch unter die allgemeine Formel (T) der vorliegenden Erfindung fallen mit aromatischen Polycarbonaten bekannt. Diese zeichnen sich durch hohe Korrosionsbeständigkeit aus. In EP-A 718 367 ist der Anteil der eingesetzten Epoxydharze im Polycarbonat <0,5 Gew.-%. Die Verbesserung der Fließfähigkeit wird nicht beschrieben.

Um den nun gefundenen erfindungsgemäßen Einfluss des Epoxydharzes der allgemeinen Formel (I) zu erreichen, ist jedoch eine Mindestmenge >0,7 Gew.-% notwendig, die wiederum nur in die

Zusammensetzung ohne Schädigung des Polycarbonats eingearbeitet werden können, wenn das Epoxydharz gemäß der vorliegenden Erfindung gereinigt wurde.

In DE-A 2 400 045 werden aromatische bzw. aliphatische Epoxydverbindungen der folgenden Formel (II) eingesetzt:

worin R* und R^ aliphatische oder aromatische Reste sind. Die entsprechenden Mischungen sind hydrolytisch stabil. Die in DE-A 2 400 045 beschriebenen Epoxidharze unterscheiden sich strukturell von den erfindungsgemäßen Epoxidharzen. Der Einsatz der in DE-A 2 400 045 beschriebenen Epoxydharze zur Fließverbesserung in Polycarbonat wird nicht beschrieben.

In DE-A 2019325 sind Polycarbonatmischungen beschrieben, bestehend aus Polycarbonat und Epoxydgruppen-haltige Pigmenten. Die Epoxydverbindungen werden in Mengen von 5 bis 100 Gew.-% bezogen auf den Pigmentgehalt eingesetzt. Die hier eingesetzten Epoxydharze sind in größeren Mengen als den bei der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eingesetzten Mengen enthalten und wurden vorher keinem Reinigungsprozess unterworfen. Folglich wird eine verbesserte Fließeigenschaft der Polycarbonatmischung in DE-A 201935 nicht beschrieben.

Aus DE-A 2327014 sind mit TiO 2 gefüllte Polycarbonate bekannt, die ein Epoxydgruppen-haltiges Vinylpolymerisat enthalten. Diese hier eingesetzten Epoxydharze entsprechen nicht den hier beschriebenen nach Formel I. Eine Verbesserung der Fließeigenschaften wird nicht beschrieben.

In den im Stand der Technik beschriebenen Zusammensetzungen wird zwar teilweise die Fließeigenschaft des jeweiligen Polycarbonats verbessert, gleichzeitig sinken aber die optischen

Eigenschaften wie Transparenz, Transmission und der Yellowness Index (YI) aber auch andere

Eigenschaften wie das „plate-out" Verhalten. Für die Herstellung von großflächigen, transparenten

Spritzgussartikeln wie Verscheibungen sind solche Additive im Polycarbonat daher nicht geeignet.

Additive, die sowohl die Fließeigenschaft der Polycarbonatzusammensetzung verbessern und gleichzeitig die optischen Eigenschaften des Polycarbonats nicht verschlechtern sind im Stand der

Technik daher bisher nicht bekannt.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher eine Polycarbonatzusammensetzung bereit zu stellen, die eine verbesserte Fließeigenschaft gegenüber Standard-Bisphenol A-Polycarbonat bei gleichzeitigem Erhalt der optischen Eigenschaften und ohne Molekulargewichtsabbau zeigt.

überraschenderweise wurde gefunden, dass diese Aufgabe durch Polycarbonatzusammen- setzungen enthaltend Epoxydharze der Formel (I), die nach einem speziellem Reinigungsverfahren gereinigt wurden und somit einen Wassergehalt von kleiner 0,1 Gew.-% ausweisen, gelöst werden kann.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch die Bereitstellung eines Verfahrens zur Reinigung von oligomeren Epoxydharzen der allgemeinen Formel (I)

(I)

worin

R^ R 2 unabhängig voneinander für H, C 1 -Ci 2 Alkyl-, cyclisches C 5 -C 12 -Alkyl-, Phenyl- oder Benzylgruppen steht und

n eine natürliche Zahl von 0 bis 20 ist,

dadurch gekennzeichnet, dass das oligomeren Epoxidharzen der Formel (I) getrocknet wird, bis der Wassergehalt weniger als 0,1 Gew.-% beträgt, wobei vorzugsweise das Trocknen bei Temperaturen im Bereich von 80 bis 150 0 C und einem Druck von 0,01 bis 1 bar durchgeführt wird.

Bevorzugt umfasst das Verfahrens zur Reinigung von oligomeren Epoxydharzen der allgemeinen Formel (I) die Schritte

(a) Lösen der Verbindung der Formel (I) in einem organischen Lösungsmitteln,

(b) anschließend Hinzufügen eines Adsorbens

(c) Rühren der gelösten Verbindung der Formel (I) mit dem Absorber für 0,2 bis 24 h

(d) Filtration der Lösung mit dem Absorber über einen Partikelfϊlter mit einer Porengröße (Durchmesser) im Bereich von 0,1 bis 30 μm

(e) Entfernung des Lösungsmittels aus dem aus Schritt (d) erhaltenen Filtrats und anschließende

(f) Trocknung des aus Schritt (e) gewonnenen Rückstandes bis der Wassergehalt weniger als 0,1 Gew.-% beträgt.

Vorteilhaft wird in diesem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren der Schritt (f) bei Temperaturen im Bereich von 80 bis 150 0 C und einem Druck von 0,01 bis 1 bar durchgeführt.

Vorteilhaft wird in dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren in Schritt (b) als Adsorbens saures, basisches und/oder neutrales Aluminiumoxid-Pulver eingesetzt, das eine Aktivitätsstufe im Bereich von 1 bis 2 besitzt.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des erfindungsgemäß gereinigten oligomeren Epoxydharzes als Additiv für Polycarbonat.

Vorteilhaft ist die Verwendung des erfindungsgemäß gereinigten oligomeren Epoxydharzes als Fließmittel in Polycarbonat.

Die Epoxydharze der allgemeinen Formel (I)

(I)

sind Verbindungen in denen R*, R 2 unabhängig voneinander für H, Cj-Ci 2 Alkyl-, cyclisches C 5 - Cπ-Alkyl-, Phenyl- und/oder, Benzylgruppen stehen. Bevorzugt sind R 1 und R 2 unabhängig voneinander ausgewählt aus der Gruppe H, CH 3 - und Cyclohexylgruppen. Der Index n ist eine natürliche Zahl, die so gewählt wird, dass ein Molekulargewichtsmittel von 700 bis 10.000, bevorzugt von 700 bis 4000 erreicht wird. Somit liegt der Index n im Bereich von 0 bis 20, bevorzugt im Bereich von 1 bis 9, besonders bevorzugt im Bereich von 1 bis 4.

Kommerziell erhältliche Epoxydharze der allgemeinen Formel (I) wie Epikote ® 1001 der Firma Hanf+Nelles GmbH Co KG (Epoxydgehalt 2000 bis 2220 mmol/kg; Viskosität bei 25°C 5,3 bis 6,8 mPas) enthalten häufig Verunreinigungen. Unter Verunreinigungen sind Wassergehalte von >0,l Gew.-% zu verstehen sowie Rückstände, die sich aus dem Herstellungsverfahren der Epoxydharze ergeben wie z.B. Spuren von HCl. Diese Verunreinigungen können nach Einarbeitung - insbesondere bei Mengen im Bereich von einigen Gew.-ppm - des Epoxydharzes zur Schädigung von Polycarbonat führen.

Gemäß der bevorzugten Verfahrensweise wird zur Beseitigung der Verunreinigungen wird das Epoxydharz der Formel (I) in einem organischen Lösungsmittel gelöst. Die organischen Lösungsmittel sind ausgewählt aus der Gruppe von Aceton, Dichlormethan, Chloroform, Ethylacetat und Diethylether. Als bevorzugtes organisches Lösungsmittel wird Aceton verwendet (Verfahrensschritt (a)). Anschließend wird das im organischen Lösungsmittel gelöste oligomere Epoxydharz mit einem Adsorbens umgesetzt. Die Adsorbentien sind ausgewählt aus der Gruppe von Zeolith, Kieselgel und Aluminiumoxid. Vorzugsweise sind die Adsorbentien ausgewählt aus der Gruppe von neutralem, saurem und/oder basischem Aluminiumoxid, bevorzugt aus neutralem oder basischem Aluminiumoxid mit einer Aktivitätsstufe im Bereich von 1 bis 2. Bevorzugte Adsorbentien sind neutrales oder basisches Aluminiumoxid (Verfahrensschritt (b)) mit einer Aktivitätsstufe von 1 bis 2. Nach der Zugabe des Adsorbens wird die Mischung aus gelöstem Epoxydharz und Adsorbens für mehrere Stunden gerührt. Bevorzugt wird für 0,5 bis 2 Stunden gerührt (Verfahrensschritt (c)). Anschließend wird in einem weiteren Verfahrensschritt (Verfahrensschritt ((d)) das Adsorbens von der Lösung abfiltiert und das Filtrat aufgefangen. Für die Filtration werden Partikelfϊlter eingesetzt. Die Porengröße der Partikelfϊlter richtet sich nach der Partikelgröße des eingesetzten Adsorbens. Um sicher zustellen, dass keine Adsorbenspartikel im Filtrat verbleiben wird die Porengröße des Partikelfilters kleiner gewählt als die Adsorbenspartikelgröße. Bevorzugt ist eine Porengrößegröße von 0,1 bis 10 μm bei einer Adsorbenspartikelgröße von 20 bis 200 μm. Aus dem so abgetrennten Filtrat wird anschließend das Lösungsmittel entfernt (Verfahrensschritt (e)). Die Entfernung des Lösungsmittels erfolgt durch die üblichen dem Fachmann bekannten Methoden wie Eindampfen, bevorzugt unter Anlegen eines Vakuums. Der nach dem Verfahrensschritt (e) zurückbleibende Rückstand wird anschließend getrocknet (Verfahrensschritt (f)). Bevorzugt wird der Rückstand bei Temperaturen im Bereich von 80 bis 150 0 C und bei einem Druck im Bereich von 0,01 bis 1 bar getrocknet. Besonders bevorzugt sind Temperaturen im Bereich von 100 bis 140 0 C und einem Druck im Bereich 0.01 bis 0,5 bar. Die Trocknung wird solange durchgeführt, bis der Wassergehalt <0,l% beträgt, wobei die Wassergehaltsmessung mit einem Halogen Moisture Analyzer HG 53 durchgeführt wird.

Die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigten oder getrockneten Epoxydharze können als Additive in Polycarbonat eingesetzt werden. Besonders bevorzugt ist der Einsatz der Epoxydharze als Fließmittel in Polycarbonat.

Die erfindungsgemäße Zusammensetzung enthält 95,0 bis 99,3 Gew.-% aromatisches Polycarbonat und 0,7 bis 5,0 Gew.-% oligomeres nach dem erfindungsgemäßen Reinigungsverfahren behandeltes Epoxydharz oder getrocknetes Epoxydharz der Formel (I). Bevorzugt werden 99.0 bis 97.0 Gew.-% aromatisches Polycarbonat und 1,0 bis 3,0 Gew.-% des oligomeren nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gereinigtem Epoxydharz oder ein getrocknetes Epoxydharz der

Formel (I) mit einem Wassergehalt kleiner 0,1 Gew.-%. Dieses oligomere getrocknete oder gereinigte Epoxydharz der Formel (I) besitzt bevorzugt ein mittleres Molekulargewichten M n (Zahlenmittel) von 700 bis 10.000, besonders bevorzugt von 700 bis 4.000 (gemessen mittels Gelpermeationschromatographie mit Polystyrol-Standard und THF als Lösungsmittel bei Raumtemperatur) Die Epoxydharze der Formel (I) sind bekannt und aus Bisphenol A und Epichlorhydrin herstellbar wie bei Kirk Othmer „Enzyclopedia of Chemical Technology" 4. Ed. Vol. 9, S. 731 ff. beschrieben.

Die in den erfmdungsgemäßen Polycarbonat-Mischungen eingesetzten aromatischen Polycarbo- nate können sowohl Homopolycarbonate als auch Copolycarbonate sein; dabei können die PoIy- carbonate in bekannter Weise linear oder verzweigt sein.

Wie auch bereits in DE-A 2 119 799 beschrieben, erfolgt die Herstellung von Polycarbonaten unter Beteiligung phenolischer Endgruppen, nach dem Phasengrenzflächenverfahren oder auch nach dem Verfahren in homogener Phase. Aromatisches Polycarbonat das nach beiden Verfahren hergestellt wird, kann in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung eingesetzt werden.

Die Herstellung von Polycarbonat nach dem Phasengrenzflächenverfahren ist im Stand der Technik wie bei H. Schnell, Chemistry and Physics of Polycarbonates, Polymer Reviews, Vol. 9, Interscience Publishers, New York 1964 S. 33 ff. und in Polymer Reviews, Vol. 10, „Condensation Polymers by Interfacial and Solution Methods", sowie bei Paul W. Morgan, Interscience Publishers, New York 1965, Kap. Vm, S. 325 beschrieben. l Die aromatischen Polycarbonate für die erfmdungsgemäße Zusammensetzung können aber auch aus Diarylcarbonaten und Diphenolen nach dem bekannten Polycarbonatverfahren in der Schmelze, dem so genannten Schmelzumesterungsverfahren wie es in WO-A 01/05866 und WO-A 01/05867 beschrieben ist, hergestellt werden. Gleichzeitig sind aber auch aromatische Polycarbonate aus Umesterungsverfahren (Acetatverfahren und Phenylesterverfahren) wie sie in US-A 3 494 885, US-A 4 386 186, US-A 4 661 580, US-A 4 680 371 und US-A 4 680 372, EP-A 26 120, EP-A 26 121, E-A 26 684,EP-A 28 030, EP-A 39 845, EP-A 91 602, EP-A 97 970, EP- A 79 075, EP-A 146 887, EP-A 156 103, EP-A 234 913 und EP-A 240 301 sowie in den DE-A 1 495 626 und DE-A 2 232 977 beschrieben sind, einsetzbar.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung der Zusammensetzung erfolgt durch Zugabe des Epoxydharzes zum Polycarbonat. Die Zudosierung des Epoxydharzes kann während der Aufarbeitungsphase nach der Polymersynthese oder auch nachträglich, beispielsweise durch anschließende Zumischung in einem Compoundierextruder vorgenommen werden.

Wird die Compoundierung gewählt, können die Epoxydharze bzw. deren Gemische in Substanz oder als Masterbatch von 0.5 bis 20 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 5 Gew.-% Epoxydharz in einem Polycarbonat dem Compoundierextruder zugeführt werden. Im gleichen Verarbeitungsschritt können gegebenenfalls weitere Additive im Gemisch mit dem Epoxydharz oder dessen Master- batch zugegeben werden.

Wird der Aufarbeitungsschritt zur Zugabe des Epoxydharzes gewählt, so kann das Harz, gegebenenfalls mit weiteren Additiven, der einzuengenden Polycarbonatlösung beigemengt werden.

Erfolgt die Konzentrierung der Polycarbonatlösung aus dem Polycarbonat-Herstellungsverfahren durch einen Ausdampfextruder, so kann wie bei der Compoundierung verfahren werden, oder die Zugabe des Harzes, das mit weiteren Additiven versehen wurde erfolgt mittels Masterbatche über einen Seitenextruder und werden so dem Ausdampfextruder zugeführt.

Die Zugabe als Masterbatch erfolgt bevorzugt als 0.5 bis 20 Gew.%iger, vorzugsweise als 1 bis 5 Gew.-%iger Masterbatch aus dem getrockneten oder gereinigtem, oligomeren Epoxydharz in einem thermoplastischen Polycarbonat, wobei das thermoplastische Polycarbonat in Form seiner Schmelze oder als Lösung vorliegt. Vorzugsweise ist die Menge an Masterbatch und die Konzentration des Masterbatches so gewählt, dass sich in der resultierenden Polycarbonat- Zusammensetzung ein Gehalt von 0,7 bis 5,0 Gew.% an Epoxydharz der Formel (I) ergibt.

Das als Masterbatch eingesetzte thermoplastische Polycarbonat entspricht vorzugsweise dem für die erfindungsgemäße Zusammensetzung eingesetzten Polycarbonat, kann aber auch davon verschieden sein. Andere thermoplastische Polycarbonate, die als Masterbatch eingesetzt werden können, sind modifizierte Polycarbonate, wie beispielsweise Copolycarbonate. Bevorzugt ist die

Verwendung von Bisphenol A Polycarbonat im Masterbatch. Sollte das oligomere Epoxydharz in eine Polycarbonatlösung eingearbeitet werden, so werden für das aromatische Polycarbonat organische Lösungsmittel verwendet wie Dichlormethan oder Mischungen von Dichlormethan und

Chlorbenzol. Bevorzugt ist Dichlormethan als Lösungsmittel.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können auch noch zusätzliche Additive enthalten. Solche Additive sind Flammschutzmittel, Entformungsmittel, Antistatika, UV-Stabilisatoren, Thermostabilisatoren, wie sie für aromatische Polycarbonate bekannt sind, in den für Polycarbonat üblichen Mengen. Bevorzugt sind 0,1 bis 1,5 Gew.-% bezogen auf das eingesetzte Polycarbonat. Beispiele für derartige Additive sind Entformungsmittel auf Basis von Stearinsäure und/oder Stearinalkohol, besonders bevorzugt Pentaerythritstearat, Trimethylolpropantristearat, Pentaerytrit-

distearat, Stearylstearat, und Glycerinmonostearat, sowie Thermostabilisatoren auf Basis von Phosphanen und Phosphiten.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind somit auch Zusammensetzungen, die das aromatische Polycarbonat, das gereinigte oligomere Epoxydharz sowie wenigstens ein zusätzlichen Additiv ausgewählt aus der Gruppe von Entformungsmitteln, Flammschutzmitteln, Antistatika, UV-Stabilisatoren, Thermostabilisatoren, enthält.

Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen lassen sich zu üblichen Bedingungen auf den üblichen Maschinen zu beliebigen Formkörpern wie Platten, Folien, Fäden, Linsen, Scheiben, Apparategehäusen verarbeiten. Die erfindungsgemäßen Polycarbonate können auf allen für thermoplastische Formmassen geeigneten Anlagen verarbeitet werden. Die erfindungsgemäßen Polycarbonate müssen wie bei Polycarbonat üblich vorgetrocknet werden. Die erfindungsgemäßen Polycarbonate können in einem weiten Verarbeitungsspielraum nach allen üblichen Verfahren wie Spritzgießen und Extrudieren sowie Spritzblasformen geformt werden. Eine übersicht zu diesen Verfahren ist z. B. in Kunststoffhandbuch 1992, Polycarbonate, Polyacetale, Polyester, Cellulose- ester hrsg. W. Becher S. 211 ff zusammengestellt. Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind auch die Polycarbonate wie sie nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhalten werden und deren Verwendung zur Herstellung von Extrudaten und Formkörpern, insbesondere solchen zur Verwendung im transparenten Bereich, ganz besonders im Bereich optischer Anwendungen wie z.B. Platten, Stegplatten, Verglasungen, Streuscheiben, Lampenabdeckungen oder optischer Datenspeicher, wie Audio-CD, CD-R(W), DVD, DVD-R(W), Minidiscs in ihren verschiedenen nur lesbaren oder aber einmalbeschreibbaren gegebenenfalls auch wiederholt beschreibbaren Ausführungsformen.

Die Extrudate und Formkörper aus dem erfindungsgemäßen Polymeren sind ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Anmeldung.

Weitere Anwendungen sind beispielsweise, ohne jedoch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung einzuschränken:

1. Sicherheitsscheiben, die bekanntlich in vielen Bereichen von Gebäuden, Fahrzeugen und Flugzeugen erforderlich sind, sowie als Schilde von Helmen.

2. Folien

3. Blaskörper (s.a. US-A 2 964 794), beispielsweise 1 bis 5 Gallon Wasserflaschen.

4. Lichtdurchlässige Platten, wie Massivplatten oder insbesondere Hohlkammerplatten, beispielsweise zum Abdecken von Gebäuden wie Bahnhöfen, Gewächshäusern und Beleuchtungsanlagen.

5. Optische Datenspeicher, wie Audio CD's, CD-R(W)'s, DCD's, DVD-R(W)'s, Minidiscs und den Folgeentwicklungen

6. Ampelgehäuse oder Verkehrsschilder

7. Schaumstoffe mit offener oder geschlossener gegebenenfalls bedruckbarer Oberfläche

8. Fäden und Drähte (s.a. DE-A 11 37 167)

9. Lichttechnische Anwendungen, gegebenenfalls unter Verwendung von Glasfasern für Anwendungen im transluzenten Bereich

10. Transluzente Einstellungen mit einem Gehalt an Bariumsulfat und oder Titandioxid und oder Zirkoniumoxid bzw. organischen polymeren Acrylatkautschuken (EP-A 0 634 445, EP-A 0 269 324) zur Herstellung von lichtdurchlässigen und lichtstreuenden Formteilen.

11. Präzisionsspritzgussteile, wie Halterungen, z.B. Linsenhalterungen; hier werden gegebe- nenfalls Polycarbonate mit Glasfasern und einem gegebenenfalls zusätzlichen Gehalt von 1 bis 10 Gew. % Molybdändisulfid (bez. auf die gesamte Formmasse) verwendet.

12. optische Geräteteile, insbesondere Linsen für Foto- und Filmkameras (DE-A 27 01 173).

13. Lichtübertragungsträger, insbesondere Lichtleiterkabel (EP-A 0 089 801) und Beleuchtungsleisten

14. Elektroisolierstoffe für elektrische Leiter und für Steckergehäuse und Steckverbinder sowie Kondensatoren.

15. Mobiltelefongehäuse.

16. Network interface devices

17. Trägermaterialien für organische Fotoleiter

18. Leuchten, Scheinwerferlampen, Streulichtscheiben oder innere Linsen.

19. Medizinische Anwendungen wie Oxygenatoren, Dialysatoren.

20. Lebensmittelanwendungen, wie Flaschen, Geschirr und Schokoladenformen.

21. Anwendungen im Automobilbereich, wie Verglasungen oder in Form von Blends mit ABS als Stoßfänger.

22. Sportartikel wie Slalomstangen, Skischuhschnallen.

23. Haushaltsartikel, wie Küchenspülen, Waschbecken, Briefkästen

24. Gehäuse, wie Elektroverteilerkästen

25. Gehäuse für elektrische Geräte wie Zahnbürsten, Föne, Kaffeemaschinen, Werkzeugmaschinen, wie Bohr-, Fräs-, Hobelmaschinen und Sägen

26. Waschmaschinen-Bullaugen

27. Schutzbrillen, Sonnenbrillen, Korrekturbrillen bzw. deren Linsen.

28. Lampenabdeckungen

29. Verpackungsfolien

30. Chip-Boxen, Chipträger, Boxen für Si-Wafer

31. Sonstige Anwendungen wie Stallmasttüren oder Tierkäfϊge.

Beispiele

Beispiel 1

Das BPA-Epoxydharz Epikote ® 1001 (Firma Hanf+Nelles GmbH CO KG; Deutschland Epoxidgehalt 2000-2220 mmol/kg; Viskosität bei 25°C 5,3 bis 6,8 mPas) wurde bei einer Temperatur von 100 0 C und einem Druck von 0.5 mbar für 7 Stunden getrocknet. Die Bestimmung der Restfeuchte erfolgte über die Gewichtsverlustmenge bei Erhitzen auf 180°C mit einem Halogen Moisture Analyzer HG 53 und ergab 0.09 Gew.-%. 40 g des auf diese Weise vorbehandelte Epoxydharz wurden pulverisiert und mit 3960g Polycarbonatpulver (Makrolon ® 2808, Bayer MaterialScience AG) an einem Rhönradmischer vermischt (entspricht 1 Gew.-% Epoxydharze). Diese Mischung wurde über einen Compoundierextruder (ZSK 32/3; Schneckenkneter mit einem Schneckenaußendurchmesser von 32 mm) gegeben und granuliert. Das Granulat wurde unter Bedingungen wie sie für Makrolon ® 2808 (Massentemperatur 295°C; Extruderdrehzahl von 91 min 1 ) üblich sind zu Platten (150 x 100 x 3.2 mm) in optischer Qualität spritzgegossen. Die Transmission dieser Platten betrug 88.2%, der YI-Unterschied (Gelbwert) bzw. der Haze-Wert-Unterschied (Trübung) verglichen mit reinem Makrolon ® 2808, das keine weiteren Zusätze enthält, lag bei 2 bzw. 0.9%.

Die Prüfung der Schmelzeviskosität dieser Platten erfolgte über die Messung der Nullviskosität mittels eines Kegel-Platte Viskosimeters und betrug 1070 Pa s bei 270 0 C sowie 425 Pa s bei 300 0 C (die Schmelzviskositäten wurden mit einem Physica UDS 200 Rotations-Oszillationsrheometer bestimmt. Es wurde eine Kegel-Platte Geometrie verwendet. Der Kegelwinkel beträgt 2° und der Kegeldurchmesser beläuft sich auf 25 mm (MK 216). Die Proben werden bei 230 0 C mit einer Heißpresse zu dünnen Filmen verpresst. Es wurde isotherme Frequenzspektren bei den angegebenen Temperaturen aufgenommen.)

Die Bestimmung des Molekulargewichtsmittels an diesen Platten erfolgte über GPC bei Raumtemperatur kalibriert auf BPA-PC und ergab Mw=27,6 kg/mol.

Die Glasübergangstemperatur ebenfalls an diesen Platten ermittelt lag gemäß DSC bei 146°C (Die Glasübergangstemperatur wurde im Wärmestromdifferenzkalorimeter (Mettler) bei 20 K/min in Aluminium-Standardtiegeln über einen Temperaturbereich von 0 0 C bis 250 0 C im 1. und 0 bis 300 0 C im 2. Aufheizen gemessen. Es wurde der im 2. Aufheizvorgang ermittelte Wert angegeben.)

Beispiel 2

Ein wie in Beispiel 1 vorbehandeltes Epoxydharz wird zu 2 Gew-% zu Polycarbonat (Makrolon ® 2808) wie in Beispiel 1 beschrieben, zugesetzt.

Die Glasübergangstemperatur der Mischung beträgt 143°C. Die Nullviskosität liegt bei 815 Pa s bei 270 0 C (287 Pa s bei 300 0 C) und damit deutlich niedriger als herkömmliches Makrolon ® 2808 (siehe Tabelle 1).

Beispiel 3 (Vergleichsbeispiel)

Im Vergleichsbeispiel 3 wird genauso verfahren wie in den erfmdungsgemäßen Beispielen 1 und 2 allerdings mit dem Unterschied, dass das eingesetzte Makrolon ® 2808 kein Epoxydharz der allgemeinen Formel (I) enthält.

Beispiel 4 (Vergleichsbeispiel)

In diesem Vergleichsbeispiel wird das BPA-Epoxydharz Epikote ® 1001 (Firma Hanf+Nelles GmbH CO KG; Deutschland Epoxydgehalt 2000 bis 2220 mmol/kg) ohne Vorbehandlung in Polycarbonat (Makrolon ® 2808) zu 1 Gew.-% eingearbeitet.

Die Molekulargewichtsverteilung der entsprechenden Zusammensetzung zeigt einen deutlichen Molekulargewichtsabbau des Polycarbonats (M w = 26.700 g/mol).

Dies belegt, dass es bei der Einarbeitung größerer Mengen, das heißt den erfmdungsgemäßen Mengen, nötig ist, eine entsprechende Vorbehandlung des Epoxydharzes vorzunehmen, da es sonst zu einem nicht akzeptablen Molekulargewichtsabbau kommt.

Die in Tabelle 1 aufgeführten Messergebnisse wurden mit Ausnahme der MVR-Bestimmung (Schmelzvolumenrate gemessen bei 300 0 C und einem Gewicht von 1,2 kg) genau wie in Beispiel 1 an Platten (150 x 100 x 3.2 mm) in optischer Qualität durchgeführt.

Tabelle 1 : Optische und rheologische Eigenschaften

Beispiel 5

Das BPA-Epoxydharz Epikote ® 1001 (Hanf+Nelles GmbH Co KG, Deutschland (Epoxydgehalt 2000-2220 mmol/kg; Viskosität bei 25 0 C 5,3 bis 6,8 mPas) aus einer anderen Charge wie in Beispiel 1 zeigte im Gegensatz zu der Charge aus Beispiel 1 auch nach Trocknung eine Braunverfärbung in einem Vortest (1 Gew.% in Makrolon ® 2808 auf 300 0 C erhitzen und 10 min bei 300 0 C halten). Diese andere Charge wurde wie folgt gereinigt:

70g des BPA-Epoxydharzes Epikote ® 1001 wurden in 150 ml Aceton gelöst und mit 14g Aluminiumoxid (Aluminiumoxid 507-C-I neutral der Firma Camag, Schweiz) versetzt, 6h bei Raumtemperatur gerührt, unter Druck über ein Polyamid-Filter (Sartolon Polyamid, Porengröße 0.45 μm, Fa. Sartorius AG, Deutschland) abfiltriert, eingeengt und bei 80 0 C getrocknet. Unmittelbar vor dem Einbringen in Polycarbonat wurde das gereinigte Epikot ® 1001 wie in Beispiel 1 beschrieben, getrocknet. Der Vortest verläuft nun positiv (keine Braunverfarbung).

Beispiel 6 (Vergleichsbeispiel)

In diesem Vergleichsbeispiel wird das BPA-Epoxydharz Epikote ® 1001 (Firma Hanf+Nelles GmbH CO KG; Deutschland Epoxydgehalt 2000 bis 2220 mmol/kg) ohne Vorbehandlung in Polycarbonat (Makrolon ® 2808) zu 0,4 Gew.-% eingearbeitet.

Die Molekulargewichtsverteilung der entsprechenden Zusammensetzung zeigt einen deutlichen Molekulargewichtsabbau des Polycarbonats (M w = 26.800 g/mol).

Dies belegt, dass auch kleinere Mengen, das heißt bezogen auf die erfindungsgemäßen Mengen, zu einem nicht akzeptablen Molekulargewichtsabbau führen, wenn das BPA-Epoxydharz ohne Vorbehandlung in Polycarbonat eingesetzt wird.

Beispiel 7 (Vergleichsbeispiel)

In diesem Vergleichsbeispiel wird ein Epoxydharz eingesetzt, welches nicht unter die Strukur der Formel (I) fällt und damit nicht Gegenstand dieser Erfindung ist.

Bisphenol-A-diglycidylether (CAS-Nr. 1675-54-3; ABCR; lot 18-1-8-BS) wird ohne Vorbehandlung in Polycarbonat (Makrolon ® 2808) zu 0,1 Gew.-% eingearbeitet.

Das Molekulargewicht (M w = 28.200 g/mol) und die Schmelzeviskosität (bestimmt über die Messung der Nullviskosität mittels eines Kegel-Platte Viskosimeters (siehe Beispiel 1); betrug 1426 Pa s bei 270 0 C sowie 580 Pa s bei 300 0 C) der entsprechenden Zusammensetzung zeigt keine signifikante Veränderung gegenüber dem Polycarbonat, dem keine Additive zugesetzt wurden (siehe Vergleichsbeispiel 3).

Dies belegt dass Epoxydharze mit einer von Formel (I) abweichenden Struktur nicht zu einer Verbesserung der Theologischen Eigenschaften führen.




 
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