Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PRODUCTS COMPRISING AT LEAST ONE SYNTHETIC-RUBBER PRESSURE-SENSITIVE ADHESIVE COMPRISING BIO-BASED ADHESIVE RESINS AND PRODUCTION PROCESS FOR THESE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/154479
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pressure-sensitive adhesive comprising at least one synthetic rubber based on at least one vinylaromatic (A) and on at least one diene (B) and comprising block copolymers or else mixtures of these with a structure A-B-A and/or (A-B) n and derivatives thereof, where n is an integer which is at least 2, A is a polymer block comprising at least one vinylaromatic and B is a polymer block comprising at least one diene, and the proportion of the synthetic rubbers in the entire composition of the pressure-sensitive adhesive is at most 45% by weight, at least one bio-based adhesive resin and/or adhesive-resin mixture based to an extent of at least 85% by weight on renewable raw materials and having a softening point of at least 80°C and at most 110°C and making up a proportion of at least 35% by weight to at most 64% by weight of the entire composition of the pressure-sensitive adhesive, and at least one bio-based soft resin and/or soft-resin mixture based to an extent of at least 85% by weight on renewable raw materials and making up a proportion of at least 1% by weight to at most 25% by weight of the entire composition of the pressure-sensitive adhesive, where the entire pressure-sensitive adhesive without solvent corresponds to 100% by weight.

Inventors:
DOLLASE THILO (DE)
SCHMITZ-STAPELA DANIEL (DE)
BIASOLI ERNESTO (IT)
Application Number:
PCT/EP2014/054702
Publication Date:
October 02, 2014
Filing Date:
March 11, 2014
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
TESA SE (DE)
International Classes:
C09J153/02; C09J7/02; C09J193/04
Domestic Patent References:
WO1996010978A11996-04-18
WO1999013016A11999-03-18
WO2006115861A12006-11-02
Foreign References:
US20040220308A12004-11-04
US20100193127A12010-08-05
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche

1 . Haftklebemasse umfassend

(i) mindestens einen Synthesekautschuk basierend auf mindestens einem Vinylaromaten (A) und mindestens einem Dien (B)

umfassend Blockcopolymere sowie Mischungen dieser mit einem Aufbau A-B-A und/oder (A-B)n und Derivate davon, wobei n eine ganze Zahl größer gleich 2 ist,

A ein Polymerblock umfassend mindestens einen Vinylaromaten und

B ein Polymerblock umfassend mindestens ein Dien sind, und

der Anteil der Synthesekautschuke an der Gesamtzusammensetzung der

Haftklebemasse kleiner gleich 45 Gew.-% beträgt,

(ii) mindestens ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert, einen Erweichungspunkt von größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C aufweist, und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 35 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-% vorliegt und

(iii) mindestens ein biobasiertes Weichharz und/oder Weichharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-% vorliegt,

wobei die Gesamt-Haftklebemasse ohne Lösungsmittel 100 Gew.-% entspricht.

2. Haftklebemasse nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

das (i) mindestens eine Dien (B) ausgewählt wird aus mindestens einem Isopren und/oder aus einem Isopren-Derivat und/oder sein Anteil im B-Polymerblock größer gleich 75 Gew.-% beträgt.

3. Haftklebemasse nach einem der Ansprüche 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass

die (i) mindestens eine Dien-Verknüpfung im B-Polymerblock zu mindestens 85 % als 1 ,4-Verknüpfung vorliegt.

4. Haftklebemasse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 3,

dadurch gekennzeichnet, dass

die (i) 1 ,4-Verknüpfungen der Diene im B-Polymerblock ein Verhältnis von 1 ,4-cis- Verknüpfung zu 1 ,4-trans-Verknüpfung von mindestens 40:60 aufweisen, bevorzugt von mindestens 50:50 und besonders bevorzugt von mindestens 60:40.

5. Haftklebemasse nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

in dem mindestens einen (i) Synthesekautschuk

(1 ) der Vinylaromat im A-Polymerblock ausgewählt wird aus den Monomeren umfassend Styrol, a-Methylstyrol und/oder andere Styrol-Derivate und die A- Blöcke unabhängig Homo- oder Copolymere sind und

(2) der B-Polymerblock erhalten wird aus Monomeren umfassend Ethylen, Propylen, 1 ,3-Dien, 1 ,4-Dien, insbesondere ist das Dien ausgewählt aus mindestens einem Terpen, Terpen-Derivat, bevorzugt Sesquiterpen, alpha-/beta-Farnesen, Isopren und Isopren-Derivaten, und die B-Polymerblöcke unabhängig Homo- oder Copolymere sind.

6. Haftklebemasse nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der (i) Anteil der Synthesekautschuke an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse bei kleiner gleich 40 Gew.-% liegt, vorzugsweise bei kleiner gleich 35 Gew.-%, und der mindestens eine Synthesekautschuk ein Styrol-Isopren- Blockcopolymer (SIS), ein Styrol-Farnesen-Blockcopolymer und/oder Styrol-Isopren- Butadien-Blockcopolymere (SIBS) ist.

7. Haftklebemasse nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

in dem (i) mindestens einen Synthesekautschuk

(1 ) der A-Block einen Anteil von 12 Gew.-% bis kleiner gleich 30 Gew.-% Vinylaromaten in Bezug auf den gesamten Synthesekautschuk hat, und

(2) mindestens ein Triblock-Copolymer enthalten ist und der Anteil an Triblock- Copolymeren in Bezug auf den gesamten Synthesekautschuk bei größer gleich 50 Gew.-% bis kleiner gleich 100 Gew.-% liegt.

8. Haftklebemasse nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

das (ii) mindestens eine biobasierte Klebharz und/oder Klebharzgemisch mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 40 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-% vorliegt, besonders bevorzugt größer gleich 50 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-%.

9. Haftklebemasse nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das (ii) mindestens eine biobasierte Klebharz und/oder Klebharzgemisch mindestens ein Harz umfasst, ausgewählt aus

(a) nicht hydrierten, partiell und/oder vollständig hydrierten Kolophonium basierten Harzen,

(b) nicht hydrierten, partiell und/oder vollständig hydrierten Kolophoniumester basierten Harzen,

(c) nicht hydrierten, partiell und/oder vollständig hydrierten Rohtallöl basierten Harzen,

(d) nicht hydrierten, partiell und/oder vollständig hydrierten Rohtallölester basierten Harzen und/oder

(e) Terpen basierten Harzen und/oder deren jeweiligen Derivaten.

10. Haftklebemasse nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass

das mindestens eine Harz als Ester vorliegt und mindestens eine Ester-Bindung mit einer Fettsäure, Pentaerythritol, Glycerol, einer Harzsäure und/oder Steran basierten Verbindungen aufweist und/oder Mischungen umfassend mindestens zwei der vorgenannten Ester und/oder Harze als gemischte Ester vorliegen.

1 1 . Haftklebemasse nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das (iii) mindestens eine biobasierte Weichharz und/oder Weichharzgemisch nach einer Alternative a) mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse größer gleich 2,5 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-% vorliegt, bevorzugt größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-%, wobei das mindestens eine Weichharz eine Schmelzviskosität bei 25 °C und 1 Hz von größer gleich 25 Pa*s, aufweist, oder nach einer anderen Alternative b) mit einen Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 10 Gew.-% vorliegt.

12. Haftklebemasse nach Anspruch 1 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

das (iii) mindestens eine biobasierte Weichharz und/oder Weichharzgemisch nach Alternative b) eine Schmelzviskosität bei 25 °C und 1 Hz von kleiner gleich 25 Pa*s aufweist.

13. Haftklebemasse nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

das (iii) mindestens eine biobasierte Weichharz und/oder Weichharzgemisch umfasst Polyether, Polyether Kolophonium-Ester, Polyethylenglycol, Polyethylenglycol Kolophonium-Ester, Polypropylenglycol, Polypropylenglycol Kolophonium-Ester, Polypropylen/Polyethylenglycol Kolophonium-Ester, Triethylenglycol Kolophonium- Ester, Derivate von Triethylenglycol Kolophonium-Ester, hydrierte anellierte aromatische Verbindungen, Hydroabietyl-Alkohol, Dihydroabietylalkohol, Pflanzenöl und Terpen basierte Harze.

14. Haftklebemasse nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der Gehalt an Lösungsmittel umfassend organisch-polare Lösungsmittel, organisch- unpolare Lösungsmittel und/oder organische aromatische Lösungsmittel bei kleiner gleich 70 Gew.-% liegt, optional ist die Haftklebemasse eine lösemittelfreie Schmelzklebemasse.

15. Flächiges Haftmittel umfassend eine Haftklebemasse nach zumindest einem der vorherigen Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Haftklebemasse in Form mindestens einer oder mehrerer Schichten mit einem Gesamtflächengewicht von größer gleich 70 g/m2 vorliegt.

16. Flächiges Haftmittel nach Anspruch 15 umfassend (i) mindestens ein Synthesekautschuk, wobei dieser auf den Monomeren A und B Styrol und Isopren basiert und der Anteil aller Synthesekautschuke kleiner gleich 45 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%), bevorzugt kleiner gleich 35 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%) beträgt, der Styrol-Anteil zumindest eines Synthesekautschuks bei größer gleich 12 Gew.-% bis kleiner gleich 30 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 12 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.-%, größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich

15 Gew.-% bis kleiner gleich 19 Gew.-% liegt, zumindest eine Sorte eines Triblockcopolymers enthalten ist und der Triblockcopolymer-Anteil bezogen auf alle eingesetzten Synthesekautschuke bei mindestens 60 Gew.-% liegt,

(ii) mindestens ein zu größer gleich 85 Gew.-%, bevorzugt zu 100 Gew.-%, auf nachwachsenden Rohstoffen basierendes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, wobei dieses eine Erweichungstemperatur von größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C aufweist und sein Anteil bei größer gleich 40 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%), bevorzugt bei größer gleich 50 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%) liegt, und

(iii) mindestens ein zu größer gleich 85 Gew.-%, bevorzugt zu 100 Gew.-%, auf nachwachsenden Rohstoffen basierendes Weichharz und/oder Weichharzgemisch, wobei nach einer Alternative a) sein Anteil bei größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%) liegt und mindestens ein Weichharz eine Schmelzviskosität bei 25 °C und 1 Hz von größer gleich 25 Pa*s aufweist, bevorzugt von größer gleich 50 Pa*s oder nach einer Alternative b) sein Anteil bei größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 10 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%) liegt.

17. Flächiges Haftmittel nach einem der Ansprüche 15 oder 16,

dadurch gekennzeichnet, dass

das flächige Haftmittel eine oder mehrere Haftklebemasseschichten umfasst, die mindestens eine Haftklebemasseschicht ein Flächengewicht von mindestens 70 g/m2 aufweist und die mindestens eine Haftklebemasseschicht auf einem Flächenelement angeordnet ist.

18. Flächiges Haftmittel nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 17,

dadurch gekennzeichnet, dass

(a) das mindestens eine Flächenelement ausgewählt wird aus Trägern, ablösbaren Flächenelementen, Folie, Releaseliner, Transfermaterial und/oder Deckmaterial und

(b) Anordnungen enthaltend mindestens zwei der vorgenannten Flächenelemente.

19. Flächiges Haftmittel nach einem zumindest der Ansprüche 15 bis 18,

dadurch gekennzeichnet, dass

(1 ) es eine Klebkraft (nach Test A) von größer gleich 10 N/cm auf Stahl und bevorzugt auch anderen metallischen Werkstoffen und

(2) eine Klebkraft von größer gleich 5 N/cm auf Polyethylen und bevorzugt auch anderen Werkstoffen mit niederenergetischen Oberflächen aufweist.

20. Flächiges Haftmittel nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 19,

dadurch gekennzeichnet, dass

es eine Scherstandzeit nach Test B von größer gleich 2.500 min aufweist.

21 . Flächiges Haftmittel nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 20,

dadurch gekennzeichnet, dass

der biobasierte Anteil an der Haftklebemasse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 9 bezogen auf die Gesamtzusammensetzung bei mindestens 40 Gew.-% liegt.

22. Flächiges Haftmittel nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 21 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

das flächige Haftmittel ein ein- oder doppelseitig klebendes Klebeband, Etikett und/oder Stanzling ist.

23. Flächiges Haftmittel nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 22,

dadurch gekennzeichnet, dass

es ein ein- oder doppelseitig klebendes Klebeband ist, ausgewählt aus der Gruppe umfassend selbstklebende Produkte, einseitiges Klebeband (Gewebeklebeband), doppelseitiges Hochleistungs-Klebeband, Teppichverlegeband, Montageklebeband, Abdeckklebeband, Transferklebeband und Oberflächenschutzfolie.

24. Verfahren zur Herstellung eines flächigen Haftmittels nach zumindest einem der Ansprüche 15 bis 23, indem das flächige Haftmittel aus der Haftklebemasse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 10 zu mindestens einer Schicht mit einem Flächengewicht von mindestens 40 g/m2 geformt wird.

25. Verfahren zur Herstellung eines flächigen Haftmittels nach Anspruch 24,

dadurch gekennzeichnet, dass

das flächige Haftmittel geformt wird, indem

optional die Haftklebemasse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 14 geschmolzen wird oder eine Haftklebemasse umfassend Lösungsmittel nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 14 hergestellt wird,

Auftragen der Haftklebemasse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 14 auf ein Substrat, wobei

die Haftklebemasse zu mindestens einer Schicht mit einem Flächengewicht von größer gleich 40 g/m2 aufgetragen wird,

optional Abkühlen der Haftklebemasseschicht und/oder Entfernen des

Lösungsmittels und

Gewinnen eines flächigen Haftmittels.

26. Verfahren zur Herstellung eines flächigen Haftmittels nach Anspruch 25,

dadurch gekennzeichnet, dass

das Substrat ein Flächenelement ist, insbesondere ein Trägermaterial, Folie,

Releaseliner, Transfermaterial und/oder Deckmaterial, wobei

ein Flächengewicht der Haftklebemasse zu mindestens einer Haftklebemasseschicht von mindestens 40 g/m2, vorzugsweise mindestens 70 g/m2, verarbeitet wird,

optional Trocknen oder Abkühlen der flächig aufgebrachten Haftklebemasse.

27. Klebeband erhältlich nach einem Verfahren nach zumindest einem der Ansprüche 24 bis 26.

28. Verwendung einer Haftklebemasse nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 14 und/oder eines flächigen Haftmittels nach zumindest einem der Anspruch 15 bis 23 sowie des Verfahrenserzeugnisses nach zumindest einem der Ansprüche 24 bis 26 zur Ausbildung von Barriereschichten, zum Umhüllen von langgestrecktem Gut wie elektrische Leitungen umfassend Kabel, Kabelsätze und/oder Drähte, als selbstklebende Produkte, einseitiges Klebeband (Gewebeklebeband), doppelseitiges Klebeband, doppelseitiges Hochleistungs-Klebeband, Teppichverlegeband, Montageklebeband, Schaumklebeband, Abdeckklebeband, Transferklebeband, Oberflächenschutzfolie, Stanzling oder Etikette.

Description:
Beschreibung

Produkte enthaltend zumindest eine Synthesekautschuk-Haftklebemasse enthaltend biobasierende Klebharze sowie deren Herstellungsverfahren

Die Erfindung betrifft eine Zusammensetzung einer Haftklebemasse enthaltend mindestens ein biobasiertes Klebharz und mindestens ein biobasiertes Weichharz, ein flächiges Haftmittel enthaltend die Haftklebemasse sowie Verfahren zur Herstellung der Haftklebemasse und der flächigen Haftmittel und deren Verwendung.

Haftklebemassen sind seit langem bekannt. Als Haftklebemassen werden Klebemassen bezeichnet, die bereits unter relativ schwachem Andruck eine dauerhafte Verbindung mit dem Haftgrund erlauben und oft nach Gebrauch im Wesentlichen rückstandsfrei vom Haftgrund wieder abgelöst werden können. Haftklebemassen wirken bei Raumtemperatur permanent haftklebrig, weisen also eine hinreichend geringe Viskosität und eine hohe Anfassklebrigkeit auf, so dass sie die Oberfläche des jeweiligen Klebegrunds bereits bei geringem Andruck benetzen. Darunter fallen insbesondere Massen, die haftklebende Eigenschaften entsprechend dem „Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology" von Donatas Satas (Satas & Associates, Warwick 1999) besitzen, insbesondere solche, die das Dahlquist-Kriterium erfüllen.

Die Verklebbarkeit der Klebemassen und die Wiederablösbarkeit beruht auf ihren adhäsiven und kohäsiven Eigenschaften. Als Basis für Haftklebemassen kommen verschiedene Verbindungen in Frage.

Klebebänder, die mit Haftklebemassen ausgerüstet sind, so genannte Haftklebebänder, werden heute im industriellen und privaten Bereich in vielfältiger Weise verwendet. Üblicherweise bestehen Haftklebebänder aus einem Träger, auf dem ein- oder beidseitig die Haftklebemasse aufgebracht ist. Es gibt auch Haftklebebänder, die ausschließlich aus einer Haftklebemasseschicht und keinem Träger bestehen, die so genannten Transfer- Tapes. Die Zusammensetzung der Haftklebebänder kann sehr unterschiedlich sein und richtet sich nach den jeweiligen Anforderungen der unterschiedlichen Anwendungen. Die Träger bestehen üblicherweise aus Kunststofffolien, wie zum Beispiel Polypropylen, Polyethylen, Polyester oder auch aus Papier, Gewebe oder Vliesstoff.

Die Selbst- beziehungsweise Haftklebemassen bestehen üblicherweise aus Acrylat- Copolymeren, Silikonen, Naturkautschuk oder Synthesekautschuk, wie Styrolblock- copolymeren. Eine wichtige Haftklebemassefamilie, die weiten Eingang in verschiedene Selbstklebeprodukte erfahren hat, sind solche, die auf Synthesekautschuk basieren (F. C. Jagisch, J. M. Tancrede in„Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology", D. Satas (Hrsg.), 3. Aufl., Satas & Associates, Warwick, 1989, S. 346 bis 398).

Übliche Formulierungen Synthesekautschuk basierender Haftklebemassen umfassen mindestens ein thermoplastisches Elastomer (Synthesekautschuk, Styrol- Blockcopolymer), mindestens ein Klebharz mit einer Erweichungstemperatur größer gleich 30 °C und oft mindestens ein Weichharz mit einer Erweichungstemperatur kleiner gleich 30 °C. Für eine anwendungstaugliche Leistungsfähigkeit der Haftklebemasse ist stets eine geeignete Balance aus Adhäsion zum Zielsubstrat und Kohäsion der Haftklebemasse einzustellen. Das thermoplastische Elastomer übernimmt dabei in ausgeprägtem Maße die Aufgabe, eine ausreichende Kohäsion in der Haftklebemasse zu schaffen. Über die Klebharze werden dann, in Kombination mit dem thermoplastischen Elastomer, die adhäsiven Eigenschaften (fein)eingestellt. Für Hochleistungsklebemassen mit nicht nur guter Adhäsion, sondern auch ausgeprägter Scherfestigkeit, ist es schwierig, geeignete Weichharze zu finden. Hier kommen üblicherweise Kohlenwasserstoff basierende Weichharze oder synthetische Öle zum Einsatz.

Das zumindest eine thermoplastische Elastomer erzeugt Kohäsion durch ein spezielles physikalisches Vernetzungssystem über die Bildung von Mikrophasen. Dieses resultiert aus der Kombination der Nichtmischbarkeit der verschiedenen im Blockcopolymer enthaltenen Polymerblocksorten, wobei sich gleichartige Bereiche verschiedener Polymermoleküle einander zuordnen, die so genannte Mikrophasenseparation. Durch die richtige Wahl der Monomere wird bei Anwendungstemperaturen unterhalb der Glasübergangstemperatur des einen entsprechenden Polymerblocks ein glasiger Charakter einer Mikrophase eingestellt und bei Anwendungstemperatur oberhalb der Glasübergangstemperatur des zweiten Polymerblocks entsprechender Monomere die zweite Mikrophase mit einem elastomeren Charakter eingestellt. Dadurch wird eine thermoreversible Vernetzung erzielt. Die Klebharze sind im Idealfall nicht mit der hocherweichenden Mikrophase („Hartphase") kompatibel, sondern im Wesentlichen nur mit der niedrigerweichenden Mikrophase („Weichphase"). Um dies in Klebemassen nach dem Stand der Technik zu erreichen, insbesondere solcher, die auf Synthesekautschuken wie Polystyrol-Polybutadien-Blockcopolymeren, Polystyrol-Poly- isopren-Blockcopolymeren und deren im Polydienblock hydrierten- und teilhydrierten Varianten basieren, werden typischerweise Kohlenwasserstoffharze wie aliphatische, aromatische, alkylaromatische Harze oder Terpenharze eingesetzt. Aus Kostengründen werden dazu vielfach synthetische Harze aus Rohstoffen der Petrochemie bevorzugt.

Es gab bereits Bestrebungen, biobasierte Harze einzusetzen. Biobasierende insbesondere Kolophonium basierende Harze sind häufig in ihrer Kompatibilität mit den verschiedenen Polymerblocksorten zu unspezifisch, so dass sie neben der angestrebten Modifizierung der Weichphase auch die Hartphase beeinflussen, und damit die Kohäsion in der Haftklebemasse beeinträchtigen. Die Einstellung einer ausreichenden Kohäsion in Formulierungen umfassend biobasierende Harze ist, insbesondere bei Hochleistungsklebemassen und Haftklebemassen mit hohen Schichtdicken, ein wesentliches Problem. Auch für die Haftklebemassefamilie der Synthesekautschuke besteht die aktuelle Forderung nach verstärkter Verwendung nachwachsender Rohstoffe. Dies trifft insbesondere für solche Produkte zu, in denen Haftklebemassen in hohen Schichtstärken vorhanden sind.

Aufgrund steigender Rohstoffpreise, ökologischen Gesichtspunkten, Nachhaltigkeit und vor dem Hintergrund der immer knapper werdenden Ressourcen an Erdöl auf der einen Seite und auf der anderen Seite eines weltweit stark wachsenden Verbrauches an Kunststoffen, gibt es seit einigen Jahren die Bestrebung, Kunststoffe auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Allerdings ist dies eine Herausforderung, da die üblicherweise eingesetzten thermoplastischen Elastomere auf Grund heute mangelnder biobasierender Alternativen noch komplett auf Rohstoffen aus fossilen Quellen erzeugt werden. Es besteht daher das Ziel, den Anteil an Rohstoffen aus petrochemischen Quellen weitestgehend zu reduzieren.

Die Ausführungen von F. C. Jagisch, J. M. Tancrede in„Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology" (D. Satas (Hrsg.), 3. Aufl., Satas & Associates, Warwick, 1989, S. 346 bis 398) lehren, dass bei der Auswahl an Klebharzen für Synthesekautschuk- Klebemassen zunächst an Kohlenwasserstoffharze gedacht wird (Tabelle 16-5, S. 367 und Tabelle 16-7, S. 374). Die Verwendung von Polyterpen-Harzen und Kolophonium- Harzen wird zwar qualitativ ebenfalls genannt, sind jedoch gegenüber Kohlenwasserstoffharzen hinsichtlich eines ungünstigen Kosten/Leistungs-Verhältnisses von untergeordneter Bedeutung (S. 372, Abs. 2). Insbesondere für SIS-Elastomere mit geringem Styrolanteil (kleiner 20 Gew.-%) werden Kolophonium-Harze nicht empfohlen (Tabelle 16-9, S. 376). Noch weitaus schwieriger ist die Auswahl an biogenen beziehungsweise biobasierten Weichharzen. Jagisch und Tancrede geben hierzu gar keine Empfehlungen, sondern beschränken sich auf paraffinische und naphthenische Öle (Tabelle 16-10, S. 379).

In der EP 2 371 922 A1 werden Hotmelt-Klebemassen basierend auf Styrolblock- copolymeren beschrieben. Sie enthalten einen hohen Anteil an Fettsäureestern und zusätzlich Klebharze (Kolophonium-Derivate, Polyterpenharze). Die Klebemassen sind so eingestellt, dass sie im abgekühlten Zustand keinen oder nur sehr geringen Tack aufweisen.

Allerdings wurden bislang keine Formulierungen gefunden, mit denen, unter Verwendung biobasierter Rohstoffe, dennoch Haftklebemassen für flächige Haftmittel in hoher Schichtdicke mit guter Klebkraft auf metallischen Werkstoffen wie Stahl und mit guter Klebkraft auf Werkstoffen mit niederenergetischen Oberflächen wie Polyethylen bei gleichzeitig hoher Scherfestigkeit gewährleistet werden konnten. Nachwievor besteht Bedarf, thermoplastische Elastomere zu finden, die aufgrund ihrer synthetischen Natur zu einem möglichst geringen Anteil in funktionsfähigen Formulierungen zum Einsatz kommen.

Daher ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den Anteil an Erdöl basierten Komponenten in Haftklebemassen weitestgehend zu reduzieren und geeignete thermoplastische Elastomere zu finden, die aufgrund ihrer synthetischen Natur zu einem möglichst geringen Anteil in funktionsfähigen Formulierungen zum Einsatz kommen oder bereits selbst Anteile nachwachsender Rohstoffe enthalten. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Haftklebemassen bereitzustellen, die eine hohe Klebkraft auf metallischen Werkstoffen wie Stahl aufweisen, die aber darüber hinaus auch eine gute Klebkraft auf Werkstoffen mit niederenergetischen Oberflächen wie Polyethylen (PE) zeigen. Eine weitere Aufgabe ist es, eine Haftklebmasse und ein flächiges Haftmittel bereitzustellen, deren Ablösen und Schälen unter Bedingungen nach Test A ohne Rattern erfolgt (siehe zum Phänomen des Ratterns oder „Slip-Stick" D. Satas in Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology, D. Satas (Hrsg.), 3. Aufl., Satas & Associates, Warrick, 1999, S. 68f und S. 72). Des Weiteren ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung Selbstklebeprodukte mit Haftklebemasseschichten hoher Schichtdicke zu schaffen, wobei die auf Synthesekautschuk basierende Haftklebemasseformulierung einen möglichst hohen Anteil an biobasierten Komponenten enthält, und trotzdem noch ausreichende Kohäsion bietet. Es besteht zudem die Aufgabe, Haftklebemassen mit hoher Adhäsion und gleichzeitig hoher Kohäsion zu schaffen.

Die Lösung der Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche beschrieben und darüber hinaus in konkreter Ausgestaltung in den Unteransprüchen als auch detailliert in der Beschreibung dargestellt.

Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Haftklebemasse umfassend

(i) mindestens einen Synthesekautschuk, basierend auf mindestens einem Vinylaromaten (A) und mindestens einem Dien (B), umfassend Blockcopolymere sowie Mischungen dieser mit einem Aufbau A-B-A und/oder (A-B) n , (A-B) n X oder (A- B-A) n X, wobei X der Rest eines Kopplungsreagenzes, und Derivate davon, wobei n eine ganze Zahl größer gleich 2 ist,

A ein Polymerblock (A-Block-Polymerisat) umfassend mindestens einen Vinylaromaten und B ein Polymerblock (B-Block-Polymerisat) umfassend mindestens ein Dien sind, insbesondere beträgt der Anteil des mindestens einen Diens im B- Block-Polymerisat mindestens 75 Gew.-%,

und der Anteil der Synthesekautschuke an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse kleiner gleich 45 Gew.-% beträgt, vorzugsweise kleiner gleich 40 Gew.-%, besonders bevorzugt kleiner gleich 35 Gew.-%, bevorzugt umfasst der Synthesekautschuk ein Styrol-Isopren-Blockcopolymer (SIS), ein Styrol-Farnesen- Blockcopolymer (SFS) oder Styrol-Isopren-Butadien-Blockcopolymere (SIBS),

(ii) mindestens ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-%, bevorzugt zu 100 Gew.-%, auf nachwachsenden Rohstoffen basiert, einen Erweichungspunkt (gemäß Test C) bei größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C aufweist, bevorzugt größer gleich 80 °C und kleiner gleich 100 °C, besonders bevorzugt größer gleich 85 °C kleiner gleich 100 °C, und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 35 Gew.-% vorliegt, vorzugsweise von 35 Gew.- % bis kleiner gleich 64 Gew.-%, bevorzugt größer gleich 40 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 50 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-%,

(iii) mindestens ein biobasiertes Weichharz (auch Flüssigharz genannt) und/oder Weichharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-%, bevorzugt zu 100 Gew.-%, auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 1 Gew.-% vorliegt, insbesondere von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 2,5 Gew.-% bis kleiner gleich 22 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 5 Gew.-% bis kleiner gleich 15 Gew.-%,

insbesondere nach einer Alternative a) größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-%, bevorzugt größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 15 Gew.-% und insbesondere nach einer Alternative b) liegt das Weichharz vorteilhaft zu größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 10 Gew.-% vor, und

(iv) optional Additive mit einem Anteil von kleiner gleich 5 Gew.-%, insbesondere jeweils gleich 0 Gew.-% bis kleiner gleich 1 Gew.-%,

wobei die Gesamt-Haftklebemasse ohne Lösungsmittel 100 Gew.-% (ad. 100 Gew.-%) entspricht, auch wenn beim Verarbeiten vorübergehend ein Lösungsmittel zum Einsatz gekommen ist.

Insbesondere ist das Dien ausgewählt aus mindestens einem Isopren und/oder aus einem Isopren-Derivat, wobei es sich dabei um ein aus nachwachsenden Rohstoffen bestehendes handeln kann

Im Sinne der vorliegenden Erfindung bedeutet biobasiert biogen beziehungsweise auf nachwachsenden Rohstoffen basierend, dass die zur Herstellung der Monomere, Polymere, Klebharze Flüssigharze und/oder Weichharze verwendeten Rohstoffe nicht rohölbasiert sind sowie auch die Monomere nicht rohölbasiert sind. Daher gelten auch Monomere aus gecracktem Rohöl, die anschließend gegebenenfalls fermentiert werden, nicht als biobasiert.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Erfindung nur aus den angegebenen Synthesekautschuk(en), aus mindestens einem biobasierten Klebharz oder Klebharzgemisch und mindestens einem biobasierten Weichharz oder Weichharzgemisch (abgesehen von Additiven mit Anteilen von höchstens 5 Gew.-%).

Bevorzugt ist eine Haftklebemasse nach obiger Zusammensetzung, worin der Anteil aller Synthesekautschuke an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemesse kleiner gleich 45 Gew.-% ist, vorzugsweise kleiner gleich 40 Gew.-%, besonders bevorzugt kleiner gleich 35 Gew.-%. Der mindestens eine Synthesekautschuk ist ein thermoplastisches Elastomer, das sich durch Wärmeinwirkung, Zufuhr kinetischer Energie und/oder Scherkrafteinwirkung verformen lässt.

Ferner ist Gegenstand der Erfindung eine Haftklebemasse, die (i) mindestens einen Synthesekautschuk umfasst, in dem (1 ) der A-Block einen Anteil von 12 Gew.-% bis kleiner gleich 30 Gew.-% Vinylaromaten, vorzugsweise größer gleich 12 Gew.-%, insbesondere größer gleich 13 Gew.-%, 14 Gew.-%, 15 Gew.-%, 16 Gew.-%, 17 Gew.-%, 18 Gew.-%, 19 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.-%, größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 19 Gew.-%, am Gesamtgewicht des mindestens einen Synthesekautschuks (ad 100%) beträgt, (2) in mindestens einem Synthesekautschuk ein Triblock-Copolymer mit dem Aufbau A-B-A enthalten ist und (3) der Anteil an Triblock-Copolymeren in Bezug auf den gesamten Synthesekautschuk von 100 Gew.-% bei größer gleich 50 Gew.-% liegt, vorzugsweise von 50 Gew.-% bis kleiner gleich 100 Gew.-%, bevorzugt größer gleich 60 Gew.-% bis kleiner gleich 99 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 70 Gew.-% bis kleiner gleich 99 Gew.-%. Der übrige nicht-Triblockcopolymer-Anteil umfasst Diblöcke der vorgenannten Monomere A und B.

Triblock-Copolymere im Sinne der Erfindung mit dem Aufbau A-B-A umfassen Styrol- Isopren-Styrol-Triblockcopolymere (SIS), Styrol-Farnesen-Styrol-Triblockcopolymere (SFS) und Styrol-Isopren-Butadien-Triblockcopolymere (SIBS) sowie jeweils Derivate davon.

In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Haftklebemasse (i) mindestens einen Synthesekautschuk mit einem (1 ) Vinylaromaten im A-Polymerblock, ausgewählt aus den Monomeren umfassend Styrol, a-Methylstryrol und/oder andere Styrol-Derivate, wobei die A-Blöcke unabhängig Homo- oder Copolymere sind und mit (2) mindestens einem Dien im B-Polymerblock nach Struktur (I) oder Struktur (II)

wobei R ein Wasserstoff oder ein linearer, verzweigter, cyclischer beziehungsweise ringhaltiger und/oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest ist. Bevorzugt ist R ein Wasserstoff (Isopren) oder Ci 0 H 17 (ein Farnesen-Isomer, bevorzugt aus biogener Quelle). Styrol-Farnesen-Blockcopolymere sind zum Beispiel aus US 7,655,739 B1 bekannt.

Im Sinne der Erfindung umfassen Haftklebemassen vorzugsweise mindestens einen (i) Synthesekautschuk enthaltend (1 ) Vinylaromaten im A-Polymerblock ausgewählt aus den Monomeren umfassend Styrol, a-Methylstryrol und/oder andere Styrol-Derivate, wobei die A-Blöcke unabhängig Homo- oder Copolymere sind und (2) mindestens ein Alken oder mindestens eine Dien im B-Polymerblock ausgewählt wird aus den Monomeren umfassend Ethylen, Propylen, 1 ,3-Dien, 1 ,4-Dien. Insbesondere ist das Dien ausgewählt aus mindestens einem Terpen oder Terpen-Derivaten gemäß Formel (I) und/oder Formel (II), bevorzugt Sesquiterpen, alpha-/beta-Farnesen, Isopren und Isopren-Derivaten, und die B-Polymerblöcke sind unabhängig Homo- oder Copolymere.

Weitere Comonomere des B-Blocks können 1 ,3-Diene sein, insbesondere Butadien, wobei die B-Blöcke unabhängig Homo- oder Copolymere sind. Bevorzugt werden B- Block-Polymerisate, in denen die Dien-Verknüpfung zu mindestens 85 % als 1 ,4- Verknüpfung (gemessen gemäß NMR) vorliegt. Bevorzugt wird außerdem, dass das Verhältnis aus 1 ,4-cis-Verknüpfung und 1 ,4-trans-Verknüpfung mindestens bei 40:60, vorzugsweise bei mindestens 50:50 und besonders bevorzugt bei mindestens 60:40 liegt.

Styrol-Derivate im Sinne der Erfindung können sein Vinyltoluol sowie Vinylverbindungen, die aromatische Zyklen und Heterozyklen in alpha-Stellung enthalten. Es ist mindestens ein Synthesekautschuk enthalten, in dem (i) die A-Blöcke jeweils unabhängig einen Glasübergangspunkt Tg (bestimmt nach Test D) von größer gleich 40 °C, bevorzugt größer gleich 70 °C und (ii) die B-Blöcke jeweils unabhängig einen Tg kleiner 0 °C, bevorzugt kleiner -20 °C aufweisen.

Es ist typisch für die erfindungsgemäßen Haftklebemassen, dass der mindestens eine Synthesekautschuk eine Kohäsion durch ein spezielles physikalisches Vernetzungssystem erzeugt, resultierend aus der Kombination der Nichtmischbarkeit der verschiedenen im Blockcopolymer enthaltenen Polymerblocksorten. Dadurch wird eine Mikrophasenseparation und Einstellung eines glasigen Charakters einer Mikrophase (bei Anwendungstemperatur unterhalb ihrer Glasübergangstemperatur) erreicht. Die zweite Mikrophase wird mit einem elastomeren Charakter eingestellt (bei Anwendungstemperatur oberhalb ihrer Glasübergangstemperatur). Ein Styrol-Isopren- Styrol (SIS)-Triblockcopolymer lässt sich im Vergleich zu einem Styrol-Butadien-Styrol (SBS)-Triblockcopolymer vorteilhaft einsetzen, da geringere Anteile an Elastomer einsetzbar sind und trotzdem noch die zweiphasige Morphologie erreicht wird. Ferner ist es im Sinne der Aufgabe der Erfindung, möglichst wenig petrochemisch basierende Rohstoffe einzusetzen. Daher sind SBS-Blockcopolymere nicht bevorzugt. Beispiele für vorteilhaft einsetzbare Styrol-Isopren-Blockcopolymere sind in Tabelle 1 zusammengestellt.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Haftklebemasse umfassend ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 35 Gew.-% bis vorzugsweise kleiner gleich 64 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 40 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 50 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-%.

Bevorzugt wird mindestens ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch ausgewählt aus: (a) nicht hydrierten, partiell und/oder vollständig hydrierten Kolophonium basierenden Harzen, (b) nicht hydrierten, partiell und/oder vollständig hydrierten Kolophoniumester basierenden Harzen, (c) nicht hydrierten, partiell und/oder vollständig hydrierten Rohtallöl basierenden Harzen, (d) nicht hydrierten, partiell und/oder vollständig hydrierten Rohtallolester basierenden Harzen, (e) Terpen basierenden Harzen und/oder deren jeweiligen Derivaten. Hauptbestandteil der vorgenannten Kolophoniumharze sind Harzsäuren umfassend hauptsächlich Pimarsäure und Abietinsäure. Weitere enthaltende und/oder synthetisch veränderte Harzsäuren sind Neoabietinsäure, Palustrinsäure, Dihydroabietinsäure oder Dehydroabietinsäure, iso-Pimarsäure, Lävopimarsäure und Boswelliasäure. Das Tallöl ist ein aus dem festen Kolophoniumharz gewonnenes öliges Stoffgemisch umfassend neben den bereits genannten Harzsäuren Fettsäuren, insbesondere ungesättigte Fettsäuren mit 18 C-Atomen, und Sterine. Die Harzsäuren und/oder Fettsäuren können verestert sein, insbesondere mit Triethylenglycol, Glycerin oder Pentaerythritol, und/oder oligomerisiert sein und/oder unmodifiziert, stabilisiert, (teil-, hochgradig oder voll-) hydriert, dehydriert oder disproportioniert. Gegenstand der Erfindung ist ein Klebharz und/oder Klebharzgemisch, indem mindestens ein Harz als Ester vorliegt und vorzugsweise mindestens eine Ester-Bindung mit einer Fettsäure, Pentaerythritol, Glycerol, einer Harzsäure und/oder Steran-basierten Verbindungen aufweist und/oder Mischungen umfassend mindestens zwei der vorgenannten Ester und/oder Harze als gemischte Ester vorliegen.

Harze basierend auf Terpenen umfassen α-Pinen, ß-Pinen, δ-Limonen oder Dipenten, sofern die Rohstoffe zu mindestens 85 % aus biobasierenden Quellen stammen.

Beispiele für einsetzbare Harze sind:

Harze der Firma Eastman wie DYMEREX Kolophonium, METALYN Kolophoniumester, Methylester des Kolophoniumharzes wie Abalyn™ D-E, Foralyn™ 5020-F, Foralyn™ 5020-F CG, Metalyn™ 200, Glycerolester des Kolophoniumharzes beziehungsweise der Tallöl basierenden Harze wie Permalyn™ 2085, Permalyn™ 5095, Permalyn™ 5095-C, hydriertes beziehungsweise teilweise hydriertes Kolophoniumharz wie Foral™ 105-E CG, Foral™ AX-E, Foral™ 85-E, Foral™, 85-E CG, Foral™ 105-E, Dymerex™, Foral™ AX-E, Foralyn™ E, Poly-Pale™, Staybelite™ Resin-E, Pentaerytritolester der Kolophonium beziehungsweise Tallöl basierenden Harze wie Permalyn™ 51 1 -M, Permalyn™ 3100, Permalyn™ 51 10, Permalyn™ 51 10-C, Permalyn™ 61 10, Permalyn™ 61 10-M und Permalyn™ 8120;

Harze der Firma Pinova wie Pinova™ Ester Gum 8DA, Melhi® NLM, Pexalyn® 9085, Staybelite® Ester 5, Staybelite® Ester 5A, Staybelite® Ester 10, Staybelite® Ester 10A, Foral® 85, Foral® 85LB, Foral® 2085, Pentalyn® A, Pexalyn® 9100, Pexalyn® T100, Pexalyn® 295, Pentalyn® H, Pentalyn® HA, Pentalyn® 830, Pentalyn® FC, Pentalyn® G, Pentalyn® X, Foral® 105, Piccolyte® S85, Piccolyte® C85, Piccolyte® F90, Piccolyte® C105, Piccolyte® F105, Piccolyte® HM106 Ultra;

Harze der Firma DRT wie Granolite SG, Granolite P, Dertoline SG2, Dernatac G95, Dernatac P105, Hydrogral P.

Diese Aufzählungen erheben nicht den Anspruch auf Vollständigkeit sondern mögen dem Fachmann lediglich Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare Harze geben.

Bevorzugt umfasst die erfindungsgemäße Zusammensetzung mindestens eines der vorgenannten Harze. Die jeweiligen Ester, wenn nicht bereits als Ester käuflich erworben, werden gewonnen durch Reaktionen mit organischen Verbindungen, ausgewählt aus der Gruppe umfassend einwertige und/oder mehrwertige lineare, cyclische, verzweigte, gesättigte und/oder ungesättigte Hydroxy-Verbindungen wie Monool, Polyol, Hydroabietyl-Alkohol, Fettsäuren, Harzsäuren, Ölsäuren, Zuckern und/oder linearen, cyclischen oder verzweigten, gesättigten und/oder ungesättigten Carbonsäure- Verbindungen. Dabei ist das Monool ein einwertiger Alkohol mit 1 bis 20 C-Atomen, und Polyole wie Diole, Triole oder Zucker sind Kohlenwasserstoff-Verbindungen mit 1 bis 20 C-Atomen enthaltend 2 bis 10 Hydroxy-Gruppen, vorzugsweise 2 bis 8 Hydroxy- Gruppen, bevorzugt 3 bis 6 Hydroxy-Gruppen.

Die Kohlenwasserstoff-Verbindung umfasst Kohlenwasserstoff-Verbindungen mit 1 bis 20 C-Atomen, die gesättigt oder ungesättigt sein können wie Alkane, Cycloalkane, Alkene, Alkine und homo- sowie heterozyklische Aromaten. Die Alkane umfassen Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl- über Decyl- bis zu Cosyl-Gruppen. Insbesondere kann die Kohlenwasserstoff-Gruppe eine Alkyl-, Alkylaryl-, Alkylen- oder Aryl-Gruppe oder ein Derivate davon sein, wobei die Kohlenwasserstoff-Gruppe optional O, N oder S-Atome enthält.

Monoole werden ausgewählt aus Alkoholen, Aminoalkoholen, monohydroxy-funktionellen Polyethern. Ein monohydroxy-funktioneller Polyether im Sinne der Erfindung ist ein polymerer Ether mit 1 bis 100 C-Atomen, 3 bis 80 C-Atomen, bevorzugt 5 bis 40 C- Atomen, besonders bevorzugt 5 bis 30 C-Atomen und mindestens zwei Ether-Gruppen umfassend mindestens eine Hydroxy-Gruppe. Bevorzugte Polyether werden aus biobasierten Verbindungen wie Fetten oder Ölen gewonnen und umfassen Polyethylenglycol, Polypropylenglycol und Polyhydrofuran, ohne dadurch abschließend aufzuzählen. Beispiele für Aminoalkohole, ohne sich darauf zu beschränken, sind Monoethanolamin beziehungsweise 2-Aminoethanol, 2-(2-Aminoethoxy)ethanol, 1 - Aminopropan-2-ol und 2-Amino-2-ethyl-1 ,3-propandiol. Bevorzugt ist der Hydroabietyl- Alkohol sowie Derivate davon. Polyole werden ausgewählt aus Diolen, Triolen und 1 bis 100 C-Atomen umfassenden Polyetherpolyolen. Diole im Sinne der Erfindung sind organische Verbindungen mit zwei alkoholischen Hydroxygruppen und werden unterteilt in a) Polyethylenglycole, umfassend alpha, omega-Diole wie Diethylenglycol, Triethylenglycol und Polyethylenglycol, b) Endiole, c) Aldehydhydrate wie Methandiol abgeleitet von Formaldehyd und d) Dihydroxyaromaten. Das Diol ist vorzugsweise ein alpha, omega-Diol mit 1 bis 100 C-Atomen, Dihydroxycyclohexandiol, Dihydroxyaryl, besonders bevorzugt ein 1 ,2-Diol, 1 ,3-Propandiol und 1 ,4-Butandiol ist. Bevorzugt sind Diole wie Glycol und Ethylenglycol und Polyole wie das Glycerol und Pentaerythritol. Besonders bevorzugt werden Diole aus Bio-Ethanol gewonnen.

Die Carbonsäure-Verbindung umfasst Mono-Carbonsäure-Verbindungen mit 4 bis 30 C-Atomen, 8 bis 24 C-Atomen, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen, die optional substituiert sein können. Monocarbonsäure-Verbindungen umfassen Fettsäuren, die gesättigt und einfach oder mehrfach ungesättigt sind. Gesättigte Fettsäuren werden auch den Alkansäuren zugeordnet und weisen keine Doppelbindungen zwischen den C- Atomen auf. Ungesättigte Fettsäuren sind Alkensäuren mit mindestens einer Doppelbindung. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren weisen mindestens zwei Doppelbindungen auf.

Bevorzugt weist das erfindungsgemäße Klebharz in der Haftklebemasse mindestens eine Ester-Bindung mit einer Fettsäure, Pentaerythritol, Glycerol, einer Harzsäure und/oder Steran basierenden Verbindungen auf, und/oder die erfindungsgemäßen Klebharze liegen als Mischungen umfassend mindestens zwei der vorgenannten Ester und/oder Harze als gemischte Ester vor. Insbesondere können die im Kolophonium enthaltenen Verbindungen wie Fettsäuren, Steroide, Harzsäuren und deren Derivate jeweils unabhängig untereinander Ester-Bindungen eingehen.

Bevorzugt werden im Sinne der Erfindung hydrierte Harze, insbesondere hydrierte Kolophoniumesterharze (Beispiel Pentalyn H, Foral 85). Vorzugsweise ein im Wesentlichen vollständig hydriertes Harz. Insbesondere werden solche Klebharze und/oder Klebharzgemische bevorzugt verwendet, welche einem Erweichungspunkt (Ring und Kugel, Test C) von größer gleich 80 °C bis kleiner gleich 1 10 °C, vorzugsweise größer gleich 85 °C und kleiner gleich 100 °C, aufweisen.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Haftklebemassen umfassend mindestens ein biobasiertes Weichharz und/oder Weichharzgemisch mit einer Schmelzviskosität bei 25 °C und 1 Hz (bestimmt nach Test E) von mindestens 25 Pa * s, vorzugsweise von mindestens 50 Pa * s, wobei der Anteil dieser an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse bei größer gleich 2,5 Gew.-% liegt.

Die erfindungsgemäße Haftklebemasse umfasst nach einer Alternative a) mindestens ein Weichharz und/oder Weichharzgemisch mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 2,5 Gew.-% bis kleiner gleich 22 Gew.-%, bevorzugt größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-%, bevorzugt weist das mindestens eine Weichharz eine Schmelzviskosität bei 25 °C und 1 Hz von größer gleich 25 Pa * s, vorzugsweise größer gleich 50 Pa * s, auf, oder nach einer anderen Alternative b) mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 10 Gew.-%, insbesondere weist nach der Alternative b) das mindestens eine Weichharz eine Schmelzviskosität bei 25 °C und 1 Hz von kleiner gleich 25 Pa * s auf.

Ebenso bevorzugt kann der Anteil des mindestens einen Weichharzes an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse größer gleich 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt beträgt der Anteil des mindestens einen Weichharzes nach einer Alternative a) größer gleich 10 Gew.-% bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 15 Gew.-% bis 25 Gew.-%, insbesondere weist dieses Weichharz eine Schmelzviskosität bei 1 Hz und 25 °C von größer gleich 25 Pa * s auf, bevorzugt größer gleich 50 Pa * s. Ferner weist das mindestens eine Weichharz eine Erweichungstemperatur von kleiner gleich 30 °C, bevorzugt kleiner gleich 25 °C, auf. Als Weichharz gelten auch Flüssigharze, die den Weichharzen zugerechnet werden.

Eine vorteilhafte Variante ist, dass das mindestens eine Weichharz eine Schmelzviskosität bei 25 °C und 1 Hz (bestimmt nach Test E) von mindestens 25 Pa * s zeigt, bevorzugt mindestens 50 Pa * s. In einer weiteren Ausgestaltung kann, wo es erforderlich ist, mindestens ein Weichharz eine Schmelzviskosität bei 25 °C und 1 Hz von mindestens 25 Pa * s und ein mindestens zweites eine Schmelzviskosität bei 25 °C und 1 Hz von mindestens 50 Pa * s aufweisen, so dass Mischungen von Weichharzen unterschiedlicher Schmelzviskosität erhalten werden. Bevorzugt ist nach einer Alternative a) eine Haftklebemassezusammensetzung umfassend einen Anteil von größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-% an mindestens einem Weichharz mit einer Schmelzviskosität bei 25 °C und 1 Hz von größer gleich 25 Pa * s, bevorzugt von größer gleich 50 Pa * s. Der Anteil kann für diese Weichharze auch bei kleiner gleich 10 Gew.-% liegen.

Eine weitere vorteilhafte Variante ist, dass das Weichharz eine Schmelzviskosität bei 1 Hz und 25 °C von kleiner gleich 25 Pa * s aufweist. Der Anteil liegt dann bei größer gleich 1 Gew.-% und kleiner gleich 10 Gew.-%.

Dabei umfasst das (iii) mindestens eine biobasierte Weichharz und/oder Weichharzgemisch vorzugsweise mindestens einen Polyether, einen Polyether- Kolophonium-Ester, Polyethylenglycol, Polyethylenglycol-Kolophonium-Ester, Polypropylenglycol, Polypropylenglycol-Kolophonium-Ester, Polypropylen/Polyethylenglycol-Kolophonium-Ester, wobei Diethylenglycol,

Dipropylengicyol als Polyether gilt, bevorzugt umfasst das mindestens eine Weichharz einen Triethylenglycol-Kolophonium-Ester und/oder Derivate von Triethylenglycol- Kolophonium-Ester, hydrierte anellierte aromatische Verbindungen, Hydroabietyl-Alkohol ([1 R-(1 a,4aß,4ba,10aa)]-Dodecahydro-7-isopropyl-1 ,4a-dimethylphenanthren-1 - methanol), Dihydroabietyl-Alkohol, Pflanzenöl, insbesondere Sonnenblumenöl, Terpen basierte Harze.

Als Weichharz-Komponenten sind geeignet einwertige und/oder mehrwertige lineare, cyclische, verzweigte, gesättigte und/oder ungesättigte Hydroxy-Verbindungen wie Monoole und Polyole, lineare, cyclische, verzweigte, gesättigte und/oder ungesättigte Carbonsäure-Verbindungen und/oder Alkane und/oder Diene.

Die obige Liste der Monoole und Polyole sowie der Carbonsäure-Verbindungen kann ebenfalls für die Auswahl von Weichharzen herangezogen werden. Zu ergänzen als bevorzugte Verbindungen im Weichharz und/oder Weichharzgemisch sind Hydroabietyl- Alkohol, Triethylenglycol als Polyether sowie als bevorzugte Fettsäuren Sonnenblumenöl, Palmöl, Sojaöl, Maisöl, enthaltend ungesättigte Fettsäuren wie Ölsäure, Linolsäure und Linolensäure. Bevorzugt sind im Sinne der Erfindung zwei bis mehrfach ungesättigte Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen, vorzugsweise mit 18 C-Atomen. Alkane und/oder Diene umfassen Terpen basierende Harze und enthalten Diene wie substituierte und unsubstituierte Isopren basierte Verbindungen.

Im Sinne der Erfindung umfasst das Weichharz keine Naphten-Gruppen enthaltendes Öl.

Beispiele, ohne sich darauf zu beschränken, für geeignete Weichharze sind: Abitol E, Foralyn (Eastman), Granolite TEG, Dercolyte LTG, Dernastick 20 (DRT), Resiester T, Resiester T3 (Luresa), Abalyn®, Hercolyn® D, Hercolyn® DW, Pexoil® B (Pinova), Sonnenblumenöl, Palmöl, Sojaöl, Maisöl. Diese Aufzählung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit, sondern möge dem Fachmann lediglich Beispiele für erfindungsgemäß einsetzbare Weichharze geben.

Gegenstand der Erfindung ist ebenso eine Haftklebemasse, umfassend (i) mindestens einen Synthesekautschuk, (ii) mindestens ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, (iii) mindestens ein Weichharz und/oder Weichharzgemisch, wobei die Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse 100 Gew.-% (ad 100 Gew.-%) beträgt, optional umfassend Additive, Alterungsschutzmittel, Füllstoffe zu 0 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise kleiner gleich 1 Gew.-%. Der Feststoffanteil der Komponenten (i), (ii) und (iii) kann bei kleiner gleich 40 Gew.-% liegen, bevorzugt beträgt der Feststoffanteil der Haftklebemasse 40 Gew.-%, insbesondere der zu verarbeitenden Haftklebemasse. Der verbleibende Anteil auf 100 Gew.-% können Lösemittel sein, die vorzugsweise nach der Verarbeitung entfernt werden, so dass der Feststoffanteil der erhaltenen Haftklebemasse größer gleich 90 Gew.-% bis 100 Gew.-% beträgt. Vorzugsweise ist der Feststoffanteil der Haftklebemasseschicht des flächigen Haftmittels größer gleich 90 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 95 bis 100 Gew.-%, besonders bevorzugt um 100 Gew.-%. Bevorzugt wird jedoch, so wenig Lösungsmittel wie möglich einzusetzen, vorzugsweise wird komplett auf Lösungsmittel verzichtet (lösungsmittelfreie Haftklebemassen). Es bieten sich insbesondere Hotmeltverfahren für die Formulierung und Beschichtung der Haftklebemassen an.

Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Haftklebemasse, ohne sich auf darauf zu beschränken, sind

Haftklebemasse A umfassend (i) mindestens einen Synthesekautschuk basierend auf mindestens einem Vinylaromaten (A), bevorzugt Styrol, der einen Gehalt von größer gleich 12 Gew.-% bis kleiner gleich 30 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 12 Gew.-%, insbesondere 13 Gew.-%, 14 Gew.-%, 15 Gew.-%, 16 Gew.-%, 17 Gew.-%, 18 Gew.-%, 19 Gew.- % bis kleiner gleich 20 Gew.-%, größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.- %, besonders bevorzugt größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 19 Gew.-% bezogen auf alle Synthesekautschuke hat, und mindestens einem Dien (B) nach Struktur (I) und/oder Struktur (II), wobei R ein Wasserstoff oder ein linearer, verzweigter, ringhaltiger beziehungsweise cyclischer und/oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest ist und bevorzugt R ein Wasserstoff (Isopren) oder Ci 0 H 17 (ein Farnesen-Isomer, bevorzugt aus biogener Quelle) ist,

(ii) mindestens ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert, einen Erweichungspunkt bei größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C, vorzugsweise größer gleich 85 °C und kleiner gleich 100 °C, aufweist und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 35 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-% vorliegt und

(iii) mindestens ein biobasiertes Weichharz und/oder Weichharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-% vorliegt, bevorzugt 2,5 Gew.-% bis 22 Gew.-%, 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt beträgt der Anteil des mindestens einen Weichharzes nach einer Alternative b) zwischen größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner 10 Gew.-%.

Optional umfasst die Haftklebemasse zusätzlich Additive, Alterungsschutzmittel, Antioxidantien, Füllstoffe von 0 bis 5 Gew.-%, bevorzugt 0 bis 1 Gew.-%. Entsprechendes gilt für alle erfindungsgemäßen Haftklebemassen.

Haftklebemasse B umfassend

(i) mindestens einen Synthesekautschuk basierend auf mindestens einem Vinylaromaten (A), bevorzugt Styrol, der einen Gehalt von größer gleich 12 Gew.-% bis kleiner gleich 30 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 12 Gew.-%, insbesondere 13 Gew.-%, 14 Gew.-%, 15 Gew.-%, 16 Gew.-%, 17 Gew.-%, 18 Gew.-%, 19 Gew.- % bis kleiner gleich 20 Gew.-%, größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.- %, besonders bevorzugt größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 19 Gew.-% bezogen auf alle Synthesekautschuke hat, und mindestens einem Dien (B) nach Struktur (I) und/oder Struktur (II), wobei R ein Wasserstoff oder ein linearer, verzweigter, ringhaltiger beziehungsweise cyclischer und/oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest ist und bevorzugt R ein Wasserstoff (Isopren) oder Ci 0 H 17 (ein Farnesen-Isomer, bevorzugt aus biogener Quelle) ist,

(ii) mindestens ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert, einen Erweichungspunkt bei größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C, vorzugsweise größer gleich 85 °C und kleiner gleich 100 °C, aufweist und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 40 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-% vorliegt und

(iii) mindestens ein biobasiertes Weichharz und/oder Weichharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-% vorliegt, bevorzugt 2,5 Gew.-% bis 22 Gew.-%, 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, besonders bevorzugt beträgt der Anteil des mindestens einen Weichharzes nach einer Alternative b) zwischen größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner 10 Gew.-%.

Haftklebemasse C umfassend

(i) mindestens einen Synthesekautschuk basierend auf mindestens einem Vinylaromaten (A), bevorzugt Styrol, der einen Gehalt von größer gleich 12 Gew.-% bis kleiner gleich 30 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 12 Gew.-%, insbesondere 13 Gew.-%, 14 Gew.-%, 15 Gew.-%, 16 Gew.-%, 17 Gew.-%, 18 Gew.-%, 19 Gew.- % bis kleiner gleich 20 Gew.-%, größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.- %, besonders bevorzugt größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 19 Gew.-% bezogen auf alle Synthesekautschuke hat, und mindestens einem Dien (B) nach Struktur (I) und/oder Struktur (II), wobei R ein Wasserstoff oder ein linearer, verzweigter, ringhaltiger beziehungsweise cyclischer und/oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest ist und bevorzugt R ein Wasserstoff (Isopren) oder Ci 0 H 17 (ein Farnesen-Isomer, bevorzugt aus biogener Quelle) ist,

(ii) mindestens ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert, einen Erweichungspunkt bei größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C, vorzugsweise größer gleich 85 °C und kleiner gleich 100 °C, aufweist und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 50 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-% vorliegt und

(iii) mindestens ein biobasiertes Weichharz und/oder Weichharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-% vorliegt, bevorzugt von größer gleich 2,5 Gew.- % bis kleiner gleich 22 Gew.-%, besonders bevorzugt nach einer Alternative a) mit einem Anteil von größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-%, bevorzugt größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-%, vorliegt und vorzugsweise eine Schmelzviskosität (nach Test E) bei 25 °C und 1 Hz von größer gleich 25 Pa*s, vorzugsweise größer gleich 50 Pa*s, aufweist.

Haftklebemasse D umfassend

(i) mindestens einen Synthesekautschuk basierend auf mindestens einem Vinylaromaten (A), bevorzugt Styrol, der einen Gehalt von größer gleich 12 Gew.-% bis kleiner gleich 30 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 12 Gew.-%, insbesondere 13 Gew.-%, 14 Gew.-%, 15 Gew.-%, 16 Gew.-%, 17 Gew.-%, 18 Gew.-%, 19 Gew.- % bis kleiner gleich 20 Gew.-%, größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.- %, besonders bevorzugt größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 19 Gew.-% bezogen auf alle Synthesekautschuke hat, und mindestens einem Dien (B) nach Struktur (I) und/oder Struktur (II), wobei R ein Wasserstoff oder ein linearer, verzweigter, ringhaltiger beziehungsweise cyclischer und/oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest ist und bevorzugt R ein Wasserstoff (Isopren) oder Ci 0 H 17 (ein Farnesen-Isomer, bevorzugt aus biogener Quelle) ist,

(ii) mindestens ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert, einen Erweichungspunkt bei größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C, vorzugsweise größer gleich 85 °C und kleiner gleich 100 °C, aufweist und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 35 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-% vorliegt und

(iii) mindestens ein biobasiertes Weichharz und/oder Weichharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-% vorliegt, bevorzugt von größer gleich 2,5 Gew.- % bis kleiner gleich 22 Gew.-%, besonders bevorzugt nach einer Alternative a) mit einem Anteil von größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-%, vorliegt und vorzugsweise eine Schmelzviskosität (nach Test E) bei 25 °C und 1 Hz von größer gleich 25 Pa*s, vorzugsweise größer gleich 50 Pa*s, aufweist.

Haftklebemasse E umfassend

(i) mindestens einen Synthesekautschuk basierend auf mindestens einem Vinylaromaten (A), bevorzugt Styrol, der einen Gehalt von größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 19 Gew.-% bezogen auf alle Synthesekautschuke hat, und mindestens einem Dien (B) nach Struktur (I) und/oder Struktur (I I), wobei R ein Wasserstoff oder ein linearer, verzweigter, ringhaltiger beziehungsweise cyclischer und/oder ungesättigter Kohlenwasserstoff rest ist und bevorzugt R ein Wasserstoff (Isopren) oder Ci 0 H 17 (ein Farnesen-Isomer, bevorzugt aus biogener Quelle) ist,

(ii) mindestens ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert, einen Erweichungspunkt bei größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C, vorzugsweise größer gleich 85 °C und kleiner gleich 100 °C, aufweist und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 35 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-% vorliegt und

(iii) mindestens ein biobasiertes Weichharz und/oder Weichharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-% vorliegt, bevorzugt von größer gleich 2,5 Gew.- % bis kleiner gleich 22 Gew.-%, besonders bevorzugt nach einer Alternative a) mit einem Anteil von größer gleich 10 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-%, vorliegt und eine Schmelzviskosität (nach Test E) bei 25 °C und 1 Hz von größer gleich 50 Pa*s aufweist.

Haftklebemasse F umfassend

(i) mindestens einen Synthesekautschuk basierend auf mindestens einem Vinylaromaten (A), bevorzugt Styrol, der einen Gehalt von größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 19 Gew.-% bezogen auf alle Synthesekautschuke hat, und mindestens einem Dien (B) nach Struktur (I) und/oder Struktur (II), wobei R ein Wasserstoff oder ein linearer, verzweigter, ringhaltiger beziehungsweise cyclischer und/oder ungesättigter Kohlenwasserstoff rest ist und bevorzugt R ein Wasserstoff (Isopren) oder Ci 0 H 17 (ein Farnesen-Isomer, bevorzugt aus biogener Quelle) ist,

(ii) mindestens ein biobasiertes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert, einen Erweichungspunkt bei größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C, vorzugsweise größer gleich 85 °C und kleiner gleich 100 °C, aufweist und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 40 Gew.-% bis kleiner gleich 64 Gew.-% vorliegt und

(iii) mindestens ein biobasiertes Weichharz und/oder Weichharzgemisch, welches zu größer gleich 85 Gew.-% auf nachwachsenden Rohstoffen basiert und mit einem Anteil an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 25 Gew.-% vorliegt, bevorzugt von größer gleich 2,5 Gew.- % bis kleiner gleich 22 Gew.-%, von größer gleich 5 Gew.-% bis kleiner gleich 15 Gew.-%, besonders bevorzugt nach einer Alternative b) mit einem Anteil von größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 10 Gew.-%, insbesondere weist das mindestens eine Weichharz eine Schmelzviskosität (nach Test E) bei 1 Hz und 25 °C von kleiner gleich 25 Pa * s auf.

Der Feststoffanteil aller erfindungsgemäßen Haftklebemassen vor Verarbeitung beträgt mindestens 40 Gew.-%, wobei der Lösungsmittelanteil in diesem Fall 60 Gew.-% ist. Nach der Verarbeitung verflüchtigen sich die Lösungsmittel, die vorzugsweise alle leicht flüchtig sind. Die eingesetzten Lösungsmittel sind zumindest teilweise ebenfalls biobasiert. Gegenstand der Erfindung ist auch eine lösungsmittelfreie Haftklebemasse, deren Anteil an Lösungsmitteln, insbesondere zum Zeitpunkt der Formulierung und Beschichtung, kleiner 2 Gew.-% beträgt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Haftklebemasse, die einen Lösungsmittelgehalt von kleiner gleich 70 Gew.-% aufweist, bevorzugt kleiner gleich 50 Gew.-%, vorzugsweise kleiner gleich 40 Gew.-%, besonders bevorzugt ist eine lösungsmittelfreie Schmelzklebemasse. Lösungsmittel umfassen organische polare Lösungsmittel wie Aceton, Butanon und andere Ketone und Ethylacetat, Butylacetat und andere Ester und/oder organische unpolare Lösungsmittel wie Alkane, Benzin und/oder organische aromatische Lösungsmittel wie Toluol und Xylol.

Die Haftklebemasse wird bevorzugt in einer Alternative als Schmelze und damit lösungsmittelfrei verarbeitet, umfassend die Herstellung der Formulierung der Haftklebemasse sowie des flächigen Haftmittels. Eine lösungsmittelfreie Verarbeitung senkt den Kohlendioxidausstoß zusätzlich und ist daher besonders vorteilhaft. Beispiele für einsetzbare Elastomere in Haftklebemassen gemäß der vorliegenden Erfindung sind in Tabelle 1 zusammengefasst.

Es kann erforderlich sein, Additive zur obigen Formulierung der Haftklebemasse hinzuzufügen. Üblicherweise werden Füllstoffe zur Steigerung der Kohäsion einer Haftklebemasse, aber auch zur Erhöhung des Gewichtes und/oder des Volumens beigemischt. Insbesondere können synthetischen Elastomeren, Füllstoffe zur Verbesserung der Härte, Festigkeit, Elastizität und Dehnung, beigefügt werden. Typische Füllstoffe sind Carbonate, insbesondere Calciumcarbonat und Silikate (Talk, Ton, Glimmer), Kieselerde, Calcium- und Bariumsulfat, Aluminiumhydroxid, Glasfasern und - kugeln sowie Ruße. Weitere mögliche Additive sind Weichmacher, Beschleuniger und/oder Photoinitiatoren gemäß dem Stand der Technik. In einer besonderen Ausführungsform enthält die Haftklebemasse Rheologieadditive. In einer bevorzugten Ausführungsform enthält die Haftklebemasse keine Additive, insbesondere ist eine Zugabe von Additiven zur Steigerung der Qualität der Haftklebemasse, insbesondere der Kohäsion in der erfindungsgemäßen Haftklebemasse, nicht erforderlich.

Als Additive zur Klebemasse werden typischerweise primäre Antioxidantien wie zum Beispiel sterisch gehinderte Phenole, sekundäre Antioxidantien wie zum Beispiel Phosphite oder Thioether und Lichtschutzmittel wie zum Beispiel UV-Absorber oder sterisch gehinderte Amine genutzt.

Als verstärkende und nicht verstärkende Füllstoffe wären vor allem zu nennen Siliciumdioxide (sphärisch, nadeiförmig oder unregelmäßig wie die pyrogenen Kieselsäuren), Calciumcarbonate, Zinkoxide, Titandioxide, Aluminiumoxide oder Aluminiumoxidhydroxide. Es ist aber hiermit darauf hingewiesen, dass die aufgezählten Stoffe nicht zwingend sind und die Klebemasse auch funktioniert, ohne dass diese einzeln oder in beliebiger Kombination zugesetzt sind, also ohne Füllstoffe und/oder Farbstoffe und/oder Alterungsschutzmittel.

Als biobasierte oder organische Füllstoffe können sowohl insbesondere pflanzliche als auch tierische Rohstoffe eingesetzt werden, gegebenenfalls auch in Kombination miteinander. Auch plättchenförmige Füllstoffe wie Schichtsilikate sind geeignet. Die organischen Füllstoffe liegen sehr bevorzugt feinverteilt vor, insbesondere in Form von Fasern, Schrot, Staub oder Mehl. Als pflanzliche organische Füllstoffe werden bevorzugt nachwachsende Rohstoffe (nachwachsende organische Materialien) gewählt, insbesondere Holz, Kork, Hanf, Flachs, Gräser, Schilf, Stroh, Heu, Getreide, Mais, Nüsse oder Bestandteile der vorgenannten Materialien wie Schalen (zum Beispiel Nussschalen), Kerne, Grannen oder dergleichen. Insbesondere kommen Holzmehle, Korkmehle, Getreidemehle, Maismehle und/oder Kartoffelmehle zum Einsatz, ohne sich durch die Aufzählung in der erfinderischen Lehre unnötig beschränken zu wollen. Als tierische organische Füllstoffe kommen insbesondere Knochen, Chitin (zum Beispiel Krebspanzer, Insektenpanzer), Haare, Borsten und Horn in vorteilhafter Weise zur Anwendung und insbesondere in feinverteilter (gemahlener) Form zum Einsatz. Bevorzugt werden Cellulosepulver wie Holzmehl als Füllstoff eingesetzt.

Die erfindungsgemäße Haftklebemasse kann durch das Compoundier-Verfahren hergestellt werden. Die erfindungsgemäßen Haftklebemasse können unter Verwendung von Lösungsmitteln in Lösungsmittelknetern oder zum Beispiel auch durch Einsatz von Hochgeschwindigkeitsdispensern hergestellt werden. Bevorzugt werden solche Formulierungen aber lösungsmittelfrei hergestellt. Dazu bieten sich im diskontinuierlichen Betrieb Kneter an und im kontinuierlichen Betrieb Extruder wie beispielsweise Doppelschneckenextruder oder Planetwalzenextruder. Als Compoundieraggregate sind im Sinne dieser Erfindung solche geeignet, die dispersive und optional distributive Mischelemente enthalten. Dispersive Mischelemente sorgen dabei für eine möglichst feine Verteilung der optional enthaltenen Füllstoffpartikel in der Formulierung, während die distributiven Elemente geschmolzene Bestandteile wie Harze oder Polymere im Gemisch der Haftklebemassenformulierung homogenisieren. Im lösungsmittelfreien diskontinuierlichen Betrieb bieten sich insbesondere Banbury-Mischer oder BUSS-Ko- Kneter an. BUSS-Ko-Kneter gehören zu den einwelligen Schneckenmaschinen. Die Schneckenwelle führt pro Umdrehung eine synchrone Hin- und Herbewegung in axialer Richtung aus. Dieser sinusförmige Bewegungsablauf wird durch ein Spezialgetriebe ermöglicht.

Die charakteristischen Knetflügel auf der Schneckenwelle arbeiten mit feststehenden Knetzähnen oder -bolzen im Knetergehäuse zusammen. Dadurch werden die Rohstoff- Komponenten auf einer ungewöhnlich kurzen Verfahrenslänge zwischen den Knetflügeln und den Knetzähnen geschert. Die oszillierende Schneckenwelle sorgt zudem für einen intensiven Produktaustausch in axialer Richtung durch mehrfache Teilung, Faltung und Reorientierung der Knetmasse.

Aus diesem speziellen Arbeitsprinzip ergibt sich auch eine hervorragende distributive Mischwirkung durch optimale Verteilung der Ausgangsstoffe. Diese kommt insbesondere zum Tragen, wenn die Schmelzviskositäten und -bereiche der Rezepturkomponenten sehr unterschiedlich sind, wenn Flüssigkomponenten eingearbeitet werden müssen oder wenn hohe Anteile von Fasern oder Füll-stoffen einzumischen sind.

Der dispersive Mischeffekt unterscheidet sich deutlich von anderen Systemen. Es entstehen keine produktschädigenden Druckspitzen und keine hohen Radialdrücke. Die Matrix entspannt sich nach jedem Scherzyklus durch Ausweichen in die benachbarten Kanäle, um erneut geteilt, gefaltet und reorientiert zu werden, bevor der nächste Scherzyklus erfolgt. Bemerkenswert ist die extrem kurze Verfahrenslänge, das enge Verweilzeitspektrum und das vergleichsweise tiefe Produkt-Temperaturprofil. Das Ko- Knetersystem zeichnet sich ausserdem durch einen hohen Selbstreinigungs-Effekt aus. Der Banbury-Mischer ist zum Gattungsbegriff für eine ganz bestimmte Art eines Innenmischers geworden. Der Mischer weist eine geschlossene Kammer auf, in der zwei mit Knetelementen bestückte Rotoren laufen (siehe Fachbuch „Thermoplastic and Rubber Compounds" der Autoren White und Kim; Kapitel (Banbury: Seiten 234 bis 245), Carl Hanser Verlag, München, 2008).

Im kontinuierlichen Betrieb können Doppelschneckenextruder in co-rotierender Fahrweise bevorzugt eingesetzt werden.

Ebenso Gegenstand der Erfindung sind Haftklebemassen erhältlich nach einem voran beschriebenen Verfahren und die Verwendung der Haftklebemasse zur Herstellung von Haftklebeschichten, umfassend flächige Haftmittel.

Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung umfassen flächige Haftmittel enthaltend die vorbeschriebene Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Haftklebemasse und/oder Schmelzklebemasse. Nachfolgend werden bevorzugte Ausgestaltungen, ohne sich auf diese zu beschränken, beschrieben.

I. Flächiges Haftmittel umfassend mindestens eine Haftklebemasseschicht mit einem Flächengewicht von mindestens 70 g/m 2 , insbesondere mindestens 100 g/m 2 , bevorzugt mindestens 250 g/m 2 enthaltend folgende Zusammensetzung der Haftklebemasse:

(i) mindestens ein Synthesekautschuk, wobei dieser auf den Monomeren A und B basiert, bevorzugt auf Styrol und mindestens auf einem Dienen nach Formel (I) und/oder Formel (II), wobei R ein Wasserstoff oder ein linearer, verzweigter, ringhaltiger beziehungsweise cyclischer und/oder ungesättigter Kohlenwasserstoffrest ist und bevorzugt R ein Wasserstoff (Isopren) oder Ci 0 H 17 (ein Farnesen-Isomer, bevorzugt aus biogener Quelle), und der Anteil aller Synthesekautschuke kleiner gleich 45 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%), bevorzugt kleiner gleich 35 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%) beträgt, der A- Anteil (bevorzugt Styrol-Anteil) zumindest eines Synthesekautschuks bei größer gleich 12 Gew.-% bis kleiner gleich 30 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 12 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.-%, größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 19 Gew.-% liegt, zumindest eine Sorte eines Triblockcopolymers mit dem Aufbau A-B-A enthalten ist und der Triblockcopolymer-Anteil bezogen auf alle eingesetzten Synthesekautschuke bei mindestens 60 Gew.-% liegt,

(ii) mindestens ein zu größer gleich 85 Gew.-% bevorzugt zu 100 Gew.-%, auf nachwachsenden Rohstoffen basierendes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, wobei dieses eine Erweichungstemperatur von größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C aufweist und sein Anteil bei größer gleich 40 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%), bevorzugt bei größer gleich 50 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%) liegt und

(iii) mindestens ein zu größer gleich 85 Gew.-%, bevorzugt zu 100 Gew.-%, auf nachwachsenden Rohstoffen basierendes Weichharz und/oder Weichharzgemisch, wobei sein Anteil nach Alternative b) bei größer gleich 1 Gew.-% bis kleiner gleich 10 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%) liegt. Insbesondere kann das mindestens eine Weichharz eine Schmelzviskosität (nach Test E) bei 1 Hz und 25 °C von kleiner gleich 25 Pa*s aufweisen. II. Flächiges Haftmittel umfassend mindestens eine Haftklebemasseschicht mit einem Flächengewicht von mindestens 70 g/m 2 , insbesondere mindestens 100 g/m 2 , bevorzugt mindestens 250 g/m 2 enthaltend folgende Zusammensetzung der Haftklebemasse:

(i) mindestens ein Synthesekautschuk, wobei dieser als Monomere A und B, bevorzugt Styrol und mindestens ein Dien nach Struktur (I) oder Struktur (II), wobei R ein Wasserstoff oder ein linearer, verzweigter, ringhaltiger beziehungsweise cyclischer und/oder ungesättigter Kohlenwasserstoff rest ist und bevorzugt R ein Wasserstoff (Isopren) oder Ci 0 H 17 (ein Farnesen-Isomer, bevorzugt aus biogener Quelle), enthält und der Anteil aller Synthesekautschuke kleiner gleich 45 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%), bevorzugt kleiner gleich 35 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%) beträgt, der A-Anteil (bevorzugt Styrol-Anteil) zumindest eines Synthesekautschuks bei größer gleich 12 Gew.-% bis kleiner gleich 30 Gew.-%, vorzugsweise größer gleich 12 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.-%, größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 20 Gew.-%, besonders bevorzugt größer gleich 15 Gew.-% bis kleiner gleich 19 Gew.-% liegt, zumindest eine Sorte eines Triblockcopolymers mit einem Aufbau A-B-A enthalten ist und der Triblockcopolymer- Anteil bezogen auf alle eingesetzten Synthesekautschuke bei mindestens 60 Gew.- % liegt,

(ii) mindestens ein zu größer gleich 85 Gew.-% bevorzugt zu 100 Gew.-%, auf nachwachsenden Rohstoffen basierendes Klebharz und/oder Klebharzgemisch, wobei dieses eine Erweichungstemperatur von größer gleich 80 °C und kleiner gleich 1 10 °C aufweist und sein Anteil bei größer gleich 40 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%), bevorzugt bei größer gleich 50 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%) liegt und

(iii) mindestens ein zu größer gleich 85 Gew.-%, bevorzugt zu 100 Gew.-%, auf nachwachsenden Rohstoffen basierendes Weichharz und/oder Weichharzgemisch, wobei nach Alternative a) sein Anteil bei größer gleich 10 Gew.-% bis 25 Gew.-% an der Gesamtzusammensetzung der Haftklebemasse (ad 100 Gew.-%) liegt und mindestens ein Weichharz eine Schmelzviskosität nach Test E bei 25 °C und 1 Hz von zumindest 25 Pa*s, bevorzugt von zumindest 50 Pa*s, aufweist. Es lässt sich feststellen, dass mit steigender Schmelzviskosität des Weichharzes der Anteil an Elastomeren, bei gegebenem Triblock/Diblock-Verhältnis, reduziert werden kann. Damit kann der Anteil an biogenen Rohstoffen optimiert (erhöht) werden.

Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein flächiges Haftmittel umfassend eine erfindungsgemäße Haftklebemasse, wobei die Haftklebemasse in Form mindestens einer oder mehrerer Schichten vorliegt, mit einem Gesamtflächengewicht von größer gleich 70 g/m 2 insbesondere bis kleiner gleich 1000 g/m 2 , vorzugsweise größer gleich 100 g/m 2 bis kleiner gleich 750 g/m 2 , besonders bevorzugt größer gleich 250 g/m 2 bis kleiner gleich 500 g/m 2 mit bevorzugt einer Schwankungsbreite von jeweils plus/minus 10 %.

Bevorzugt umfasst das flächige Haftmittel, insbesondere in Form eines Klebebandes, eine oder mehrere Haftklebemasseschichten, die mindestens eine Haftklebemasseschicht mit einem Flächengewicht von mindestens 70 g/m 2 aufweist, bevorzugt mindestens 100 g/m 2 , sehr bevorzugt von mindestens 250 g/m 2 und die mindestens eine Haftklebemasseschicht auf einem Flächenelement angeordnet ist. Optional kann das flächige Haftmittel ein zweites Flächenelement aufweisen.

Bevorzugt wird für das erfindungsgemäße flächige Haftmittel mindestens ein Flächenelement ausgewählt aus Flächenelementen umfassend gesponnene, gewebte und/oder geschmolzene Flächenelemente, wie Vliese, Folien, Gewebe, Gittergewebe, Netze, Textilien und textilen Bändern. Bevorzugt ist das Flächenelement ein Träger, eine Folie oder ein ablösbares Flächenelement wie Releaseliner, Transfermaterial und/oder Deckmaterial. Des Weiteren sind Anordnungen enthaltend mindestens zwei der vorgenannten Flächenelemente erfindungsgemäß. Bevorzugt ist das Flächenelement ein textiler Träger, vorzugsweise ein Gewebe, insbesondere ein Polyestergewebe, ein Vlies oder Gewirk oder Kombinationen davon. In besonderen Ausgestaltungen der Erfindung mit erhöhten Ansprüchen an die Stabilität des Flächenelementes können die vorgenannten Strukturen mit Filamentstrukturen umfassend gesponnene, gewebte und/oder geschmolzene Fasern, Garne, Gestricke, Geflechte, Gewirke und Filamente, kombiniert werden. Insbesondere bieten sich Netze und rautenförmig angeordnete Fasern an. Zudem sind elastomere und viskoelastische Schäume mit unterschiedlichen Dichten (zum Beispiel 100 kg/m 3 bis 900 kg/m 3 ) denkbar. In einer weiteren Ausgestaltung wird das Flächenelement aus biobasierten Materialien hergestellt, bevorzugt aus Polymilchsäure, aus biogenem Ethylen erzeugtes Polyethylen, aus Polyethylenfuranoat, Cellulose und aus Baumwolle. Der Bioanteil dieses Flächenelements beträgt vorzugsweise mindestens 85 %, besonders bevorzugt 100 %.

Releaseliner kommen typischerweise nicht in jeder Variante dieser Erfindung bei ein- oder beidseitig mit Klebstoffen beschichteten Klebebändern zum Einsatz, um zu verhindern, dass die Haftklebemassen miteinander in Kontakt kommen oder diese vor Gebrauch verschmutzen oder um ein Klebeband mit der gewünschten Kraft (leicht oder schwer) abrollen zu können. Bei einseitig klebenden Klebebändern kann ein Abdeckmaterial beziehungsweise Trennmaterial auf der Klebemasse ein leichteres Abrollen gewährleisten. Liner, insbesondere aus dem biobasierten Polymer, insbesondere dem Polyester, werden auch zur Eindeckung von Etiketten eingesetzt. Bei beidseitig mit Klebemasse beschichteten Klebebändern sorgen die Releaseliner zusätzlich dafür, dass beim Abrollen die richtige Seite der Klebemasse zuerst freigelegt wird. Ein Liner oder Releaseliner (Trennpapier, Trennfolie) ist nicht Bestandteil eines Klebebandes oder Etiketts, sondern nur ein Hilfsmittel zu deren Herstellung, Lagerung oder für die Weiterverarbeitung durch Stanzen. Darüber hinaus ist ein Liner im Gegensatz zu einem Klebebandträger nicht fest mit einer Klebstoffschicht verbunden. Bevorzugt kommen Releaseliner auf Papierbasis zum Einsatz oder auf Basis von Folien aus biogenen Rohstoffen wie insbesondere Polymilchsäure, auf biogenem Ethylen basierendem Polyethylen oder Polyethylenfuranoat.

Ein Deckmaterial dient insbesondere zur Abdeckung der ein- und/oder beidseitig aufgetragenen Haftklebemasse bis zum anwendungsgemäßen Gebrauch, und/oder das Transfermaterial dient insbesondere für eine leichtere Handhabung des Klebebandes unter anderem für ein leichteres Auf- und Abrollen des Klebebandes.

Ebenso ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein flächiges Haftmittel mit einer Klebkraft nach Test A auf Stahl von größer gleich 10 N/cm, insbesondere größer 1 1 N/cm, 12 N/cm, 13 N/cm, 14 N/cm, besonders bevorzugt größer 15 N/cm, optional bis kleiner gleich 17 N/cm, bevorzugt von größer gleich 1 1 N/cm, optional bis kleiner gleich 16,5 N/cm, bevorzugt von größer gleich 12 N/cm, optional bis kleiner gleich 16 N/cm, und mit einer Klebkraft nach Test A auf Polyethylen (PE) von größer gleich 5 N/cm, vorzugsweise kleiner oder größer gleich 6 N/cm, 7 N/cm, 8 N/cm, optional bis kleiner gleich 10 N/cm, bevorzugt von größer gleich 5 N/cm bis kleiner gleich 9 N/cm, bevorzugt von größer gleich 5 N/cm optional bis kleiner gleich 8 N/cm auf.

Vorzugsweise treffen die Aussagen für die Klebkraft auf Stahl auch auf die Verklebung auf anderen metallischen Werkstoffen wie Gusseisen und Nichteisenwerkstoffe, wie Reinmetalle und Legierungen der genannten Werkstoffe zu. Vorzugsweise treffen die Aussagen für die Klebkraft auf PE auch auf die Verklebung auf andere Werkstoffe mit niederenergetischen Oberflächen zu. Diese umfassen aliphatische, olefinische und/oder aromatische Polymere, insbesondere Polyester. Bevorzugt sind aliphatische Polymere umfassend Carbonsäure-ester, insbesondere Polymere ausgewählt aus der Gruppe umfassend Polyethylen, Polyethylen niederer Dichte (LDPE) und hoher Dichte (HDPE), Polystyrol und weitere im Stand der Technik bekannte Polymere. Besonders bevorzugt sind Polyethylen (PE) und Polyethylenterephtalat (PET).

In einer weiteren Ausgestaltung weist das flächige Haftmittel eine Scherstandzeit nach Test B von größer gleich 2.500 min, vorzugsweise größer gleich 5.000 min, bevorzugt größer gleich 8.000 min oder sogar größer gleich 10.000 min auf.

Ebenso ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein flächiges Haftmittel dessen biobasierter beziehungsweise biogener Anteil (berechnet entsprechend der Ausführung in Beispiel 4) in der Haftklebemasse bezogen auf die Gesamtzusammensetzung bei mindestens 40 Gew.-%, vorzugsweise bei mindestens 50 Gew.-%, besonders bevorzugt bei mindestens 60 Gew.-%, liegt. Vorzugsweise in Bezug auf den Feststoffanteil der flächigen Haftklebemasse nach Verflüchtigung der Lösemittel oder nach Abkühlen der Schmelzhaftklebemasse im flächigen Haftmittel.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist, dass das flächige Haftmittel ein ein- oder doppelseitig klebendes Selbstklebeband, Selbstklebeetikett, Selbstklebefolie und/oder Stanzling ist.

Der allgemeine Ausdruck„Klebeband" umfasst im Sinne dieser Erfindung alle flächigen Gebilde, wie in zwei Dimensionen ausgedehnte Folien oder Folienabschnitte, Bänder mit ausgedehnter Länge und begrenzter Breite, Bandabschnitte und dergleichen, letztlich auch Stanzlinge oder Etiketten. Das Klebeband kann in Form einer Rolle, also in Form einer archimedischen Spirale auf sich selbst aufgerollt, hergestellt werden. Auf der Rückseite des Klebebandes kann ein Rückseitenlack aufgetragen sein, um die Abrolleigenschaften des zur archimedischen Spirale gewickelten Klebebandes günstig zu beeinflussen. Dieser Rückseitenlack kann dazu mit Silikon- oder Fluorsilikonverbindungen sowie mit Polyvinylstearylcarbamat, Polyethyleniminstearylcarbamid oder fluororganischen Verbindungen als abhäsiv wirkende Stoffe ausgerüstet sein.

Bevorzugt wird das ein- oder doppelseitig klebende Klebeband ausgewählt aus der Gruppe umfassend selbstklebende Produkte, einseitige Klebebänder (Gewebeklebebänder), Teppichverlegebänder, Montageklebebänder,

Abdeckklebebänder, Transferklebebänder (Transfer Tape), Isolierklebebänder und Oberflächenschutzfolien.

Produkte, die diese Klebemassen vorteilhaft nutzen können, sind solche, mit hohen Klebmasseaufträgen. Ein- und doppelseitige Klebeprodukte bieten sich an. Als einseitiges Klebeband sei ein Duct Tape (siehe zum Beispiel US 5,271 ,999 A) genannt, bestehend aus einem PE-Träger (zum Beispiel basierend auf biogenem PE von Firma Braskem, rückseitig mit einem Release ausgerüstet), einem Kaschierkleber (zum Beispiel 10 g/m 2 ) aus erfindungsgemäßer Klebemasse, einem Gewebe (zum Beispiel aus Baumwolle oder recycling-PET) und einer Schicht erfindungsgemäßer Klebemasse (zum Beispiel 90 g/m 2 ). Ein doppelseitiges Klebeprodukt kann ein Teppichverlegeband (siehe zum Beispiel EP 1 1 17 746 B1 ) sein, mit einer ersten Schicht einer erfindungsgemäßen Klebemasse (zum Beispiel 30 g/m 2 ), einer Trägerfolie (zum Beispiel BOPP, recycling PP oder Polymilchsäure), einer zweiten Schicht einer erfindungsgemäßen Klebemasse (zum Beispiel 80 g/m 2 ) und einem doppelseitig abgestuft silikonisierten Trennpapier (Glassinepapier oder recycling Papier). Ein weiteres doppelseitiges Klebeprodukt kann ein Montageklebeband sein mit einer Schicht einer erfindungsgemäßen Klebemasse (150 g/m 2 ) auf einem doppelseitig abgestuft silikonisierten Trennpapier (Glassinepapier, oder recycling Papier).

In einer weiteren Variante der Erfindung liegt das Gesamtflächengewicht erfindungsgemäßer Haftklebemittelschichten in den Produkten, also die Summe der Einzelflächengewichte aller erfindungsgemäßer Haftklebemittelschichten in den Produkten bei mindestens 70 g/m 2 , insbesondere bei mindestens 100 g/m 2 , bevorzugt bei mindestens 250 g/m 2 . Um ein Gesamtflächengewicht von mindestens 70 g/m 2 , mindestens 100 g/m 2 , oder mindestens 250 g/m 2 zu erreichen, können einzelne, mehrere oder alle Haftklebemittelschichten ein Flächengewicht von kleiner gleich 70 g/m 2 , vorzugsweise mindestens 40 g/m 2 , haben.

Ebenso ist das Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen flächigen Haftmittels Gegenstand der Erfindung, indem das flächige Haftmittel aus der erfindungsgemäßen Haftklebemasse zu mindestens einer Schicht mit einem Flächengewicht von mindestens 70 g/m 2 geformt wird, insbesondere mindestens 100 g/m 2 oder von mindestens 250 g/m 2 .

In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahren wird das flächige Haftmittel geformt, indem

- die erfindungsgemäße Haftklebemasse geschmolzen wird,

- die erfindungsgemäße Haftklebemasse auf ein Substrat aufgetragen wird, wobei die Haftklebemasse zu mindestens einer Schicht mit einem Flächengewicht von größer gleich 70 g/m 2 aufgetragen wird, größer gleich 100 g/m 2 , oder größer gleich 250 g/m 2 und

- die Haftklebemasseschicht abgekühlt wird und

- ein flächiges Haftmittel gemäß der vorliegenden Erfindung gewonnen wird.

In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahren wird das flächige Haftmittel geformt, indem

- die erfindungsgemäße Haftklebemasse in Lösungsmittel hergestellt wird,

- die erfindungsgemäße Haftklebemasse auf ein Substrat aufgetragen wird, wobei die Haftklebemasse zu mindestens einer Schicht mit einem Flächengewicht nach

Trocknung von größer gleich 70 g/m 2 aufgetragen wird, größer gleich 100 g/m 2 , oder größer gleich 250 g/m 2 und

- die Haftklebemasseschicht von Lösungsmittel getrocknet wird und

- ein flächiges Haftmittel gemäß der vorliegenden Erfindung gewonnen wird.

Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines flächigen Haftmittels mit einem Flächengewicht von weniger als 70 g/m 2 oder mindestens 70 g/m 2 und anschließender inline oder offline Herstellung eines zweiten flächigen Haftmittels, das dem ersten flächigen Haftmittel direkt (in Kontakt) oder indirekt (getrennt durch zumindest ein Flächenelement) zugeordnet wird, mit einem Flächengewicht von weniger als 70 g/m 2 oder mindestens 70 g/m 2 , so dass Produkte mit einem Gesamtflächengewicht von mindestens 70 g/m 2 , mindestens 100 g/m 2 , oder mindestens 250 g/m 2 resultieren.

Bevorzugt ist im erfindungsgemäßen Verfahren das Substrat ein Flächenelement, insbesondere ein Trägermaterial, Folie, Releaseliner, Transfermaterial und/oder Deckmaterial. Substrate können auch die Oberflächen der Fertigungsstraße im Herstellungsverfahren sein. Dabei wird ein Flächengewicht der Haftklebemasse der zu mindestens einen Haftklebemasseschicht von größer gleich 70 g/m 2 verarbeitet, größer gleich 100 g/m 2 oder größer gleich 250 g/m 2 oder auch kleiner 70 g/m 2 , und die flächig aufgebrachte Haftklebemasseschicht wird optional getrocknet beziehungsweise die Lösemittel werden entfernt. Bevorzugt wird eine lösungsmittelfreie Schmelzklebemasse verarbeitet.

Insbesondere wird zur Herstellung eines doppelseitig klebenden flächigen Haftmittels im erfindungsgemäßen Verfahren auf die zweite Oberfläche des Flächenelementes ebenfalls eine Haftklebemasse mit einem Flächengewicht größer gleich 70 g/m 2 , mindestens 100 g/m 2 oder mindestens 250 g/m 2 oder auch kleiner 70 g/m 2 aufgebracht, vorzugsweise größer gleich 70 g/m 2 und optional ein weiteres Flächenelement als Transferschicht/ Deckschicht/Sperrschicht auf die zweite Oberfläche des flächigen Haftmittels mit der Haftklebemasseschicht aufgebracht. In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens wird das einseitig klebende flächige Haftmittel, mit einem zweiten Flächenelement als ein Transfermaterial und/oder Deckmaterial, abgedeckt. Insbesondere wird ein zweites Flächenelement bei Stanzlingen und/oder Etiketten verwendet, um das Verschmutzen bis zum anwendungsgemäßen Gebrauch zu verhindern.

Zum Auftragen der Haftklebemasse können unter anderem als Beschichtungsverfahren der erfindungsgemäß verwendeten Flächenelemente Rakelverfahren, Düsenrakelverfahren, Rollstabdüsenverfahren, Extrusionsdüsenverfahren, Giessdüsen- und Giesserverfahren zur Anwendung kommen. Ebenfalls erfindungsgemäß sind Auftragsverfahren wie Walzenauftragsverfahren, Druckverfahren, Siebdruckverfahren, Rasterwalzenverfahren, Inkjetverfahren und Sprühverfahren. Bevorzugt werden Hotmeltverfahren (Extrusion, Düse). In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die erhaltene Kombination aus Flächenelement und Haftklebemasse zu Meterware umfassend Bänder zugeschnitten und/oder Stanzlinge ausgestanzt und optional werden die Bänder zu einer Banderole aufgerollt.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Klebebänder, insbesondere Selbstklebeprodukte und Hochleistungsklebebänder, welche nach den vorbeschriebenen Verfahren erhältlich sind. Ebenso Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung einer erfindungsgemäßen Haftklebemasse, eines erfindungsgemäßen flächiges Haftmittels sowie des erfindungsgemäßen Verfahrenserzeugnisses zur Ausbildung von Barriereschichten und zum Umhüllen von langestreckten Gut wie elektrische Leitungen umfassend Kabel, Kabelsätze und/oder Drähte. Besonders bevorzugt ist die Ummantelung von langgestrecktem Gut in der Automobilinnenanwendung gemäß LV- 312.

Insbesondere umfasst die Erfindung die Verwendung als selbstklebende Produkte, einseitige Klebebänder und doppelseitige Klebebänder wie Gewebeklebeband, Reparaturklebeband, Duct-Tape, Schaumklebeband zur Wärmeisolation oder für Dichtungsanwendungen, Teppichverlegeband, Montageklebebänder,

Abdeckklebebänder, Transferklebebänder, Oberflächenschutzfolien, Stanzlinge und Etiketten.

Tabelle 1 Vorteilhafte Synthesekautschukbeispiele für die erfindungsgemäße Haftklebemassezusammensetzung

Diblock- Schmelzindex

Styrol-Gehalt

Hersteller Art Typ Anteil [g/10min]

[Gew.-%] A: (200 °C/5kg)

[Gew.-%] B: (190 °C/5kg)

SIS linear D1 1 1 1 22 18 A: 3

SIS linear D1 1 13 16 55 A: 24

SIS linear D1 1 14 19 <1 A: 9

SIS linear D1 1 17 17 33 A: 33

SIS linear D1 1 19 22 66 A: 25

SIS radial D1 124 30 30 A: 4

Kraton

SIS radial D1 126 19 30 A: 15

SIS linear D1 161 15 19 A: 12

SIS linear D1 163 15 <1 A: 22

SIS linear D1 164 29 <1 A: 12

SIS linear D1 165 30 20 A: 7

SIS linear D1 183 16 38 A: 14 Anhand der nachfolgenden Beispiele wird die Erfindung näher erläutert, ohne sie auf die Offenbarung der Beispiele beschränken zu wollen.

Beurteilungskriterien

Die Kriterien für ein anwendungsgerechtes flächiges Haftmittel sind

• Klebkraft auf Stahl (Test A - Stahl)

• Klebkraft auf unpolaren Oberfläche, insbesondere PE (Test A - PE)

• Scherstandzeit (Test B)

• Biogener Anteil (Berechnung analog Ausführung in Beispiel 4)

Prüfmethoden

Die Messungen werden, wenn nicht anders angegeben, bei einem Prüfklima von 23 ± 1 °C und 50 ± 5 % rel. Luftfeuchte durchgeführt.

Test A: Messung der Klebkraft

Zur Bestimmung der Klebkraft (Schälfestigkeit) auf Stahl wird in Anlehnung an PSTC-1 wie folgt vorgegangen: Auf eine 36 μηη dicke PET-Folie mit geätzter Oberfläche wird eine 70 g/m 2 dicke Haftklebeschicht aufgebracht. Ein 2 cm breiter und 15 cm langer Streifen dieses Musters wird auf eine geschliffene Stahlplatte durch fünfmaliges doppeltes Überrollen mittels einer 5 kg Rolle verklebt. Die Platte wird eingespannt und der Selbstklebestreifen über sein freies Ende an einer Zugprüfmaschine unter einem Schälwinkel von 180° mit einer Geschwindigkeit von 300 mm/min abgezogen. Die Ergebnisse werden in N/cm angegeben.

Zur Bestimmung der Klebkraft auf Polyethylen (PE) wird analog vorgegangen, nur dass statt einem Stahlsubstrat auf einem PE-Substrat (HDPE) gemessen wird.

Test B: Messung der Scherstandzeit

Die Prüfung erfolgt in Anlehnung an PSTC-7 bei 23 °C unter Verwendung eines Gewichtes von 1 kg. Auf eine 36 μηη dicke PET-Folie mit geätzter Oberfläche wird eine 70 g/m 2 dicke Haftklebeschicht aufgebracht. Ein 1 ,3 cm breiter Streifen dieses Musters wird auf einem polierten Stahlplättchen auf einer Länge von 2 cm mit einer 1 kg-Rolle durch zweimaliges doppeltes Überrollen verklebt. Die Plättchen werden für 30 min unter Testbedingungen (23 °C Temperatur und 50 % rel. Luftfeuchtigkeit), aber ohne Last äquilibriert. Dann wird das Testgewicht (1 kg) angehängt, so dass eine Scherbeanspruchung parallel zur Verklebungsfläche entsteht, und die Zeit gemessen, bis die Verklebung versagt. Die Ergebnisse werden in min angegeben und bei Versagen die Versagensart (Kohäsionsbruch oder Adhäsionsbruch).

Test C: Harzerweichungstemperatur

Harzerweichungstemperaturen wurden nach dem Ring & Kugel-Prinzip analog ASTM D36 mit einem Softening Point Tester HRB 754 der Firma Herzog bestimmt.

Test D: Glasübergangstemperatur von Synthesekautschuk-Blöcken

Die Glasübergangstempatur von Polymerblöcken in Blockcopolymeren wurde mittels dynamischer Scanning Kalorimetrie (DSC) bestimmt. Dazu wurden ca. 5 mg der unbehandelten Blockcopolymerproben in ein Aluminiumtiegelchen (Volumen 25 μΙ_) eingewogen und mit einem gelochten Deckel verschlossen. Zur Messung wurde ein DSC 204 F1 der Firma Netzsch verwendet und unter Stickstoff zur Inertisierung gearbeitet. Die Probe wurde zunächst auf -150 °C abgekühlt, mit einer Heizrate von 10 K/min bis +150 °C aufgeheizt und erneut auf -150 °C abgekühlt. Die sich anschließende zweite Heizkurve wurde erneut bei 10 K/min gefahren, und die Änderung der Wärmekapazität aufgenommen. Glasübergänge werden als Stufen im Thermogramm erkannt.

Die Glasübergangstemperatur wird folgendermaßen ausgewertet (siehe Figur 1 ):

An die Basislinie des Thermogramms vor CD und nach © der Stufe wird jeweils eine Tangente angelegt. Im Bereich der Stufe wird eine Ausgleichsgerade © parallel zur Ordinate so gelegt, dass sie die beiden Tangenten schneidet und zwar so, dass zwei Flächen © und © (zwischen der jeweils einen Tangente, der Ausgleichsgeraden und der Messkurve) gleichen Inhalts entstehen. Der Schnittpunkt der so positionierten Ausgleichsgeraden mit der Messkurve gibt die Glasübergangstemperatur.

Test E: Viskosität der Weichharze

Zur Bestimmung der Schmelzviskosität der Weichharze wurde ein Schubspannungssweep in einem schubspannungsgeregelten DSR 200 N Rheometer der Firma Rheometrics Scientific in Rotation durchgeführt. Es kam ein Kegel/Platte- Messsystem mit einem Durchmesser von 25 mm (Kegelwinkel 0,1002 rad) zur Anwendung, der Messkopf war luftgelagert und geeignet für Normalkraftmessungen. Der Spalt betrug 0,053 mm und die Messtemperatur 25 °C. Die Frequenz wurde von 0,002 Hz bis 200 Hz variiert und die Schmelzviskosität bei 1 Hz registriert.

Beispiel einer Herstellung eines flächigen Haftmittels:

(a) lösungsmittelbasierend

Die abgewogenen Formulierungsbestandteile wurden in einem Musterglas vorgelegt und mit der berechneten Lösungsmittelmenge versetzt. Für 18 h wurde die Mischung auf einer Rollbank rotiert. Es entstand eine homogene Lösung. Die Klebemasselösung wurde mittels eines Kommarakels auf einem Laborstreichtisch auf einem silikonisierten Trennpapier ausgestrichen. Die Beschichtungen wurden anschließend bei Raumtemperatur für 30 min vorgetrocknet und schließlich bei 120 °C für 15 min endgetrocknet. Die offene Seite der Haftklebeschicht wurden mit einer Lage einer geätzten 36 μηη starken Polyesterfolie eingedeckt. Diese Methodik kam für die Beispiele 1 bis5 zum Einsatz.

(b) lösungsmittelfrei

Alle Knetmassen wurden in einem beheizbaren 2 L-Doppelsigmakneter der Firma Aachener Maschinenbau Küpper Typ III-P1 hergestellt. Der Mantel der Kneters wurde durch ein Thermalolheizbad der Firma Lauda erwärmt. Hierbei wurde eine Badtemperatur von 190 °C (entspricht einer Innentemperatur von etwa 140 °C) eingestellt. Während des gesamten Knetvorgangs lag eine C0 2 -Schutzgasatmosphäre an. Der Kneter wurde bei 50 U/min betrieben.

Zunächst wurde das Blockcopolymer eingewogen und im Kneter vorgelegt. Danach wurden etwa 10% der Menge an Festharz zugegeben und für 15 Minuten geknetet. Nachfolgend wurde im Abstand von jeweils 10 Minuten jeweils ein Drittel der verbleibenden Menge an Klebharz 1 , Klebharz 2 und Weichharz zugegeben und eingearbeitet.

Nach Abschluss des Knetvorgangs wurden die Knetmassen dem Kneter entnommen und auf Raumtemperatur erkalten lassen.

Die erkalteten Massen wurden zwischen zwei Lagen silikonisiertem Trennpapier positioniert und mit einer Heißpresse der Firma Lauffer GmbH & CO KG Typ RLKV 25 bei 130 °C zu Handmustern mit einer Schichtdicke von 70 g/m 2 verpresst. Zur Einstellung des gewünschten Flächengewichts werden Abstandshalter eingesetzt.

Eine Lage des silikonisierten Releasepapiers wurde, nach dem das Muster auf Raumtemperatur abgekühlt war, gegen eine Lage einer 36 μηη starken geätzten Polyesterfolie ausgetauscht. Diese Methodik kam bei Beispiel 6 zum Einsatz.

Beispiel 1

Zusammensetzung: 33 Gew.-% Elastomer,

22 Gew.-% Klebharz 1 ,

23 Gew.-% Klebharz 2,

22 Gew.-% Weich harz.

Feststoffgehalt 40 Gew.-%,

Lösungsmittelgemisch 14 % Aceton, 56 % Benzin, 30 % Toluol, jeweils Gew.-%

70 g/m 2 Klebmasse auf 36 μηη geätzter PET-Folie

Eigenschaften flächiges Haftmittel:

* ) berechnet

Beispiel 2

Elastomer Europrene Sol Styrol-Anteil 16 Gew.-% Styrol-Isopren- T 190 Triblock-Anteil 75 Gew.-% Blockcopolymer

Klebharz 1 Granolite P Erweichungspunkt 100 °C Pentaerythritolester eines

Kolophonium-basierenden

Harzes

Klebharz 2 Granolite SG Erweichungspunkt 85 °C Glycerolester eines

Kolophoniums

Weichharz Granolite TEG Erweichungspunkt < 25 °C Modifizierter Triethylenglycol- Schmelzviskosität 29,8 Pa * s ester eines Kolophoniums

Zusammensetzung: 39 Gew.-% Elastomer,

35 Gew.-% Klebharz 1 ,

16 Gew.-% Klebharz 2,

10 Gew.-% Weichharz.

Feststoffgehalt 40 Gew.-%,

Lösungsmittelgemisch 14 % Aceton, 56 % Benzin, 30 % Toluol, jeweils Gew.-%

70 g/m 2 Klebmasse auf 36 μηη geätzter PET-Folie

Eigenschaften flächiges Haftmittel:

* ) berechnet

Beispiel 3

Zusammensetzung: 40 Gew.-% Elastomer,

35 Gew.-% Klebharz 1 ,

15 Gew.-% Klebharz 2, 10 Gew.-% Weichharz.

Feststoffgehalt 40 Gew.-%,

Lösungsmittelgemisch 14 % Aceton, 56 % Benzin, 30 % Toluol, jeweils Gew.-% 70 g/m 2 Klebmasse auf 36 μηη geätzter PET-Folie

Eigenschaften flächiges Haftmittel:

* ) berechnet

Beispiel 4

Zusammensetzung: 42 Gew.-% Elastomer,

36 Gew.-% Klebharz 1 ,

17 Gew.-% Klebharz 2,

5 Gew.-% Weichharz.

Feststoffgehalt 40 Gew.-%,

Lösungsmittelgemisch 14 % Aceton, 56 % Benzin, 30 % Toluol, jeweils Gew.-% 70 g/m 2 Klebmasse auf 36 μηη geätzter PET-Folie

Eigenschaften flächiges Haftmittel:

* ) berechnet Der Kalkulation des biogenen Anteils erfolgt so, dass der Gewichtsanteil aller chemischen Strukturelemente einer Verbindung, die aus biogener Quelle stammen, bestimmt wird. Kolophonium zum Beispiel stammt zu 100 % aus biogenen Quellen. Als Harz kommt ein Kolophoniumester zum Einsatz. Der für die Veresterung verwendete Alkohol kann aus biogener Quelle stammen (Ethylenglykol) oder aus Erdölchemie (heute oft noch Pentaerithrit). Für die Zusammensetzung in Beispiel 4 gilt

Beispiel 5

Zusammensetzung: 40 Gew.-% Elastomer,

30 Gew.-% Klebharz 1 ,

20 Gew.-% Klebharz 2,

10 Gew.-% Weich harz.

Feststoffgehalt 40 Gew.-%,

Lösungsmittelgemisch 14 % Aceton, 56 % Benzin, 30 % Toluol, jeweils Gew.-%

70 g/m 2 Klebmasse auf 36 μηη geätzter PET-Folie Eigenschaften flächiges Haftmittel:

* ) berechnet

Beispiel 6

Zusammensetzung: 40 Gew.-% Elastomer,

35 Gew.-% Klebharz 1 , 15 Gew.-% Klebharz 2, 10 Gew.-% Weich harz. Feststoffgehalt 100 Gew.-%,

70 g/m 2 Klebmasse auf 36 μηη geätzter PET-Folie

Eigenschaften flächiges Haftmittel:

* ) berechnet