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Patent Searching and Data


Title:
PROFESSIONALLY CUSTOMISABLE TIMEPIECE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/154564
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a professionally customisable timepiece, having at least one primary casing and at most one secondary casing. At least one primary casing is enclosed completely by the secondary casing. When mounted, the window of the secondary casing can be rotated as desired about the centre axis without a primary casing moving. A primary casing occupies less than 50%, preferably less than 30%, of the volume enclosed by the secondary casing. The watch wearer is thus provided with a large accommodation space inside the secondary casing for customisation. Tools or specialist watchmaking skills are not necessary for customisation.

Application Number:
PCT/EP2019/050126
Publication Date:
August 15, 2019
Filing Date:
January 04, 2019
Export Citation:
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Assignee:
UPHILL PROJECTS GMBH (DE)
International Classes:
G04B47/00; G04B37/00
Foreign References:
CH700416A22010-08-13
DE9406143U11994-10-13
US20070253290A12007-11-01
EP2283399B12014-09-17
DE102010035501A12012-03-01
DE20210572U12003-04-30
EP1684135B12008-05-21
EP2577406B12014-12-17
DE102014011430A12016-02-04
DE3740043A11988-12-15
US20120092967A12012-04-19
US20060018200A12006-01-26
US4932010A1990-06-05
DE102005054108A12007-05-16
Attorney, Agent or Firm:
BECKMANN, Juergen (DE)
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Claims:
Individuell und professionell gestaltbarer Zeitmesser

Patentansprüche

1 ) Individuell und professionell gestaltbarer Zeitmesser mit

mindestens einem Primärgehäuse (1 1 1 ), welches ein Uhrwerk enthält und als Zeitmesser eigenständig funktionsfähig ist; und

einem Sekundärgehäuse (1 12), welches einen Innenraum zur Aufnahme des Primärgehäuses (1 1 1 ) und weiterer Gestaltungselemente aufweist,

wobei das Sekundärgehäuse (1 12)

den Innenraum vollständig umschließt;

werkzeuglos zu öffnen ist, um das Primärgehäuse (1 1 1 ) und/oder Gestaltungselemente in den Innenraum einzubringen oder von dort zu entnehmen;

ein Sichtglas (61 1 ) aufweist;

Mittel (1 1 1 A, 521 ) zur Fixierung des Primärgehäuses (1 1 1 ) an einer wählbaren Position im Innenraum aufweist.

2) Zeitmesser nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass die Mittenachsen von Primär- und Sekundärgehäuse nicht identisch sind.

3) Zeitmesser nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundärgehäuse (1 12) aus einem Oberteil (1 12A) und einem Unterteil (1 12B) zusammengesetzt ist, deren Öffnung bzw. Verschluss durch eine manuelle Operation ohne Werkzeug möglich ist.

4) Zeitmesser nach Anspruch 3,

dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (1 12A) inklusive dem Sichtglas (61 1 ) des Sekundärgehäuses im montierten Zustand um seine Mittenachse beliebig drehbar ist, ohne dass sich ein Primärgehäuse (1 1 1 ) bewegt.

5) Zeitmesser nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass das Primärgehäuse (1 1 1 ) stoßfest und dicht gegenüber festen, flüssigen und gasförmigen Medien ist. 6) Zeitmesser nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass das Oberteil (1 12A) des Sekundärgehäuses (1 12) vom Unterteil (1 12B) des Sekundärgehäuses von Hand und ohne weitere Hilfsmittel in nur einer Winkelstellung demontierbar ist, nachdem ein vorzugsweise schraubenförmiges Sicherungselement entfernt wurde.

7) Zeitmesser nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein optisches Element, vorzugsweise eine Linse, im Inneren des Sekundärgehäuses (1 12) außermittig angebracht ist, um die Hochachse des Sekundärgehäuses rotieren und in beliebiger Winkelstellung arretiert werden kann.

8) Zeitmesser nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 7,

dadurch gekennzeichnet, dass Ober- und Unterteil des Sekundärgehäuses (1 12) am Außenumfang mehrere, vorzugsweise nicht symmetrisch unterteilte Nutabschnitte aufweisen, welche von der mittleren Symmetrieachse ausgehend, sich gegenseitig am Umfang abwechseln und zu einer einzigen umlaufenden Nut ergänzen, um eine Montage von Oberteil (1 12A) und Unterteil (1 12B) mit einer Bewegung längs der Symmetrieachse zu ermöglichen.

9) Zeitmesser nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass das Sekundärgehäuse mindestens einen Armband-Anstoß aufweist, der reversibel am Sekundärgehäuse befestigt oder befestigbar ist.

10) Zeitmesser nach Anspruch 9,

dadurch gekennzeichnet, dass der Armband-Anstoß einen in eine Ausnehmung des Sekundärgehäuses einführbaren Fortsatz aufweist, welcher im Sekundärgehäuse arretiert werden kann.

1 1 ) Zeitmesser nach Anspruch 3 und 10,

dadurch gekennzeichnet, dass die Arretierung im Sekundärgehäuse durch das Zusammensetzen von Oberteil und Unterteil erfolgt.

12) Zeitmesser nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass er ein Positionierelement aufweist, das mit dem Primärgehäuse verbunden werden kann und eine Fixierung des Primärgehäuses im Sekundärgehäuse bewirkt.

Description:
Individuell und professionell gestaltbarer Zeitmesser

Die Erfindung betrifft einen individuell gestaltbaren Zeitmesser mit Primär- und Sekundärgehäuse.

Zeitmesser und insbesondere Armbanduhren weisen im niedrigen Preissegment lediglich punktuelle Differenzierungsmerkmale auf. Im höheren Preissegment sind die Namen der großen, langzeitig etablierten Hersteller und Edelmarken oftmals kaufentscheidend. Neben Fachgeschäften offerieren Discounter und globale Web- Shops eine breite Palette an Modellen in fast allen Preissegmenten. Auch renommierte Uhrenmarken werden zunehmend über Internet-Portale vertrieben. Darüber hinaus erobern die sogenannten Smart-Watches einen signifikanten Marktanteil.

Die hier vorgeschlagene Lösung realisiert die Wünsche der Uhrenträgerin bzw. des Uhrenträgers im Hinblick auf Individualität und Wandlungsfähigkeit. Damit rückt der Zeitmesser und, bevorzugt, die Armbanduhr, näher an die Definition eines Lifestyle- Produkts und hat sogar das Potential in modernen Medien der Gegenstand der Kommunikation zu werden.

Gleichzeitig wird durch hochwertige Komponenten und edle Materialien die Grundlage für ein schlichtes, wertiges und in seiner Basis zeitloses Design gelegt, das von der Uhrenträgerin bzw. dem Uhrenträger ohne Fachkenntnisse modifiziert, optimiert oder komplett erneuert werden kann.

Der Stand der Technik offenbart einige neue Gestaltungsmöglichkeiten für die nicht mit Fachkenntnissen ausgestattete Uhrenträgerin.

EP 2 283 399 B1 zeigt ein modulares Uhrwerk, das selbstständig voll funktionsfähig ist. Es ist in tragbaren Einrichtungen, d.h. z.B. in Armbanduhr-Gehäusen ohne Werkzeuge auswechselbar. Dabei wird das modulare Uhrwerk über die zum Körper hinzeigende Rückseite in die Öffnung einer Aufnahme eingeführt. Das Uhrenglas des modularen Uhrwerks wird im Zusammenbau zum Uhrenglas der z.B. Armbanduhr. Das modulare Uhrwerk bildet ebenfalls die dem Körper des Trägers zugewandte Rückseite und wird somit, zumindest teilweise, durch den Körper der tragenden Person in der Armbanduhr-Aufnahme gehalten.

DE 10 2010 035 501 A1 beschreibt ebenfalls ein modulares Uhrwerk. Uhrwerkgehäuse und Uhrenglas bilden eine dichte Einheit, die drehbar in einem Uhrengehäuse gelagert und fixierbar ist. Durch das Drehen des modularen Uhrwerks innerhalb des Uhrengehäuses wird eine vorteilhafte Einstellung der Zeitanzeige erreicht. Ferner kann durch den Dreh-Freiheitsgrad das Design der Uhr von der Uhrenträgerin verändert werden.

DE 202 10 572 U1 beschreibt ebenfalls ein modulares Uhrwerk, welches als dichte Einheit mit dem oberen bzw. vorderen Uhrengehäuse fest verbunden ist. Das vordere, zur Zeitablesung sichtbare, Uhrengehäuse wiederum ist mit dem hinteren, dem Arm der Trägerin zugewandten Gehäuseteil radial beweglich verbunden. Die Verbindung erfolgt über eine Zentrier- oder Lagerschraube, welche mittig im Gehäuse positioniert ist.

EP 1 684 135 B1 offenbart ein Uhrengehäuse mit drehbarer Deckel/Lünetten- Kombination. Diese ist an einer Welle befestigt, welche sich in der Mitte des Gehäuses befindet. Das Uhrwerk besitzt wenigstens eine exzentrische Anzeige. Die Deckel/Lünetten-Kombination kann durch die Uhrenträgerin bzw. den Uhrenträger in unterschiedliche Drehpositionen gebracht werden. Die exzentrischen Anzeigen werden somit unsichtbar bzw. sichtbar. Außerdem existiert eine Drehposition, in der keine der Anzeigen sichtbar ist.

EP 2 577 406 B1 beschreibt eine Armbanduhr, deren ästhetische Erscheinung durch einen Nicht-Fachmann und ohne Werkzeuge verändert werden kann. Uhrwerk, Uhrwerkgehäuse und Uhrenglas sind als eigenständige, dichte Einheit mittig angeordnet. Am Außenumfang des Gehäuses sind zwei ringförmige Flansche angeordnet, zwischen denen eine umlaufende Nut liegt. Nach dem Abheben der Lünette, die mit einem zweiten Deckglas verbunden ist, kann der Nicht-Fachmann in die umlaufende Nut bewegliche Elemente einbringen. Nach erfolgter Montage von Lünette und Deckglas ist eine Rotation dieses Deckelements nicht mehr vorgesehen.

Der Stand der Technik offenbart zusammenfassend das Folgende.

EP 2 577 406 B1 ermöglicht das Einbringen individueller Gestaltungselemente durch den Nicht-Fachmann. Dies erfolgt hier in einer am Außenumfang des Gehäuses angeordneten, umlaufenden Nut. Mithin ein kleiner Aufnahmeraum, der durch die erforderliche Mechanik mit vielen passgenauen Einzelelementen beschränkt wird. Zum Einbringen der individuellen Gestaltungselemente ist die obere Lünetten-Glas- Kombination demontierbar, jedoch im montierten Zustand nicht mehr drehbar. Ferner beschreibt EP 2 577 406 B1 ein modulares Uhrwerk, welches als dichte Einheit eigenständig funktionsfähig ist. Dieses ist weder demontierbar noch drehbar.

EP 2 283 399 B1 , DE 10 2010 035 501 A1 und DE 202 10 572 U1 offenbaren ebenfalls ein modulares Uhrwerk, welches als dichte Einheit eigenständig funktionsfähig ist. In der Beschreibung von EP 2 283 399 B1 und DE 10 2010 035 501 A1 kann dieses modulare Uhrwerk durch den Nicht-Fachmann ausgebaut bzw. gewechselt werden. Im Fall von DE 10 2010 035 501 A1 und DE 202 10 572 U1 ist das modulare Uhrwerk drehbar. DE 202 10 572 U1 beschreibt eine Variante, bei welcher das modulare Uhrwerk mit dem vorderen Uhrengehäuse fest verbunden ist. Das vordere, zur Zeitablesung sichtbare, Uhrengehäuse wiederum ist mit dem hinteren, dem Arm der Trägerin zugewandten Gehäuseteil, radial beweglich verbunden. Auf diese Weise wird die Drehbarkeit erreicht. Dazu ist eine den Bauraum beschränkende Mittenachse erforderlich.

Eine vergleichbare Mittenachse wird in EP 1 684 135 B1 gezeigt. Sie ermöglicht, dass die Lünetten-Glas-Kombination drehbar, jedoch nicht demontierbar ist. Ferner ist das Uhrwerk nicht modular aufgebaut und ebenfalls nicht demontierbar.

Aus der DE 10 2014 01 1 430 A1 ist eine analoge Uhr mit einer Hauptanzeige und einer Nebenanzeige sowie separat drehbaren Lünetten zur Darstellung verschiedener Zeitzonen bekannt.

Aus der DE 37 40 043 A1 ist eine Uhr bekannt, deren Oberseite separate Bereiche mit dem Anzeigenfeld eines Uhrwerkes bzw. für die Aufnahme einer austauschbaren, individuell zu gestaltenden Einlage aufweist.

Die US 2007/10253290 offenbart eine eigenständig funktionsfähige Uhr, welche in einer Fassung an einer festen Position untergebracht werden kann.

Die US 2012 092 967 offenbart eine Uhr, deren Uhrwerk und deren Anzeigeeinrichtung unter verschiedenen Winkeln zusammengeschraubt werden können.

Aus der US 2006/018200 ist eine Uhr bekannt mit einem auf der Rückseite integrierten Behälter zur Aufnahme von Medikamenten.

Die US 4932010 offenbart ein analoges Uhrwerk, das mittig in einem Uhrengehäuse angeordnet ist und über Zahnräder mit einem exzentrisch positionierten Display gekoppelt ist.

Die US 2005/83789 offenbart ein Uhrengehäuse, in welchem mehrere Uhrwerke zur Darstellung verschiedener Zeitzonen an fest vorgegebenen Positionen angeordnet sind.

Weiterhin betrifft die DE 10 2005 54108 A1 eine modulare Uhr, bei welcher das Uhrwerk zwischen einem Oberteil und einem Unterteil unter Einklemmen eines Deckglases montiert wird.

Die Hauptaufgabe der hier offenbarten Erfindung ist die Schaffung eines individuell und professionell gestaltbaren Zeitmessers. Die bevorzugte Ausführungsform ist eine Armbanduhr.

Die Aufgaben der Erfindung werden mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen werden mit den weiteren Ansprüchen beschrieben.

Es handelt sich demnach um einen individuell und professionell gestaltbaren Zeitmesser mit

mindestens einem Primärgehäuse, welches ein Uhrwerk enthält und als Zeitmesser eigenständig funktionsfähig ist; und

einem Sekundärgehäuse, welches einen Innenraum zur Aufnahme des Primärgehäuses und weiterer Gestaltungselemente aufweist, wobei das Sekundärgehäuse

den Innenraum vollständig umschließt;

werkzeuglos zu öffnen ist, um das Primärgehäuse und/oder

Gestaltungselemente in den Innenraum einzubringen oder von dort zu entnehmen;

ein Sichtglas aufweist;

Mittel zur Fixierung des Primärgehäuses an einer wählbaren Position im Innenraum aufweist.

In diesem Zusammenhang werden unter "Uhrwerk" wie üblich die Komponenten im Innern einer Uhr zusammengefasst, welche für die Erzeugung und Darstellung eines Zeitmaßes erforderlich sind, also z.B. Räderwerk, Antrieb und Anzeige bei einer (elektro-)mechanischen Uhr, oder elektronische Bauteile bei einer elektronischen (Quarz-)Uhr. Davon unterschieden wird das Gehäuse, welches das Uhrwerk aufnimmt und vor mechanischen Einflüssen schützt. Dass das Primärgehäuse mit dem enthaltenen Uhrwerk "als Zeitmesser eigenständig funktionsfähig ist" bedeutet insbesondere, dass es eigenständig mechanisch abgeschlossen (geschützt) ist und alle Funktionen einer Uhr (Messung und Anzeige der Zeit) erfüllt. In der Regel könnte das Primärgehäuse daher ohne Weiteres von einem Nutzer als Uhr getragen werden.

Dass das Sekundärgehäuse "werkzeuglos" zu öffnen sein soll bedeutet, dass ein Nutzer es allein mit der Hand und ohne weitere Hilfsmittel öffnen (und vorzugsweise auch wieder schließen) kann, wobei ein leichteres Öffnen bei Zuhilfenahme von Werkzeug natürlich nicht ausgeschlossen ist.

Das Sichtglas ist typischerweise so angeordnet, dass es dem Nutzer von außen die Sicht auf das Primärgehäuse (und dort vorzugsweise auf dessen Zeitanzeige) erlaubt. Des Weiteren sollten durch das Sichtglas auch Gestaltungselemente sichtbar sein, welche in das Sekundärgehäuse eingebracht wurden.

Die Mittel zur Fixierung des Primärgehäuses an einer wählbaren Position im Innenraum des Sekundärgehäuses können grundsätzlich beliebig sein und eine Fixierung durch Kraftschluss (z.B. Einklemmen, Fixierung mit Magnetkräften), Formschluss (z.B. Unterbringung in einer Tasche) oder Stoffschluss (z.B. Kleben) umfassen. Vorzugsweise sollte die Fixierung (leicht) reversibel sein und sich ohne Rückstände bzw. Beschädigungen wieder aufheben lassen. Die "wählbaren Positionen" können diskret, also in bestimmter Anzahl fest vorgegeben sein, oder sie können kontinuierlich innerhalb des Innenraums verteilt liegen.

Die Mittenachsen von Primär- und Sekundärgehäuse sind optional nicht identisch. Dabei wird die Mittenachse eines beispielsweise im Wesentlichen zylindrischen Gehäuses durch die Zylinderachse definiert. Beim Primärgehäuse stimmt die Mittenachse im Allgemeinen mit der Drehachse mechanischer Stunden- und Minutenzeiger überein (falls vorhanden).

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist das Sekundärgehäuse aus einem Oberteil und einem Unterteil zusammengesetzt, deren Öffnung bzw. Verschluss durch eine manuelle Operation ohne Werkzeug möglich ist. Beispielsweise können Oberteil und Unterteil ein Außengewinde bzw. ein Innengewinde tragen, um miteinander verschraubt werden zu können. Vorzugsweise können sie auch bajonettartig miteinander verbunden sein.

Gemäß einer Weiterbildung der vorstehenden Ausführungsform ist das Oberteil inklusive dem Sichtglas des Sekundärgehäuses im montierten Zustand um seine Mittenachse beliebig drehbar, ohne dass sich ein enthaltenes Primärgehäuse bewegt. Die Drehung des Oberteils erfolgt dabei typischerweise relativ zum Unterteil.

Bei der Ausführungsform mit Oberteil und Unterteil ist das Oberteil optional vom Unterteil von Hand und ohne weitere Hilfsmittel nur demontierbar, nachdem ein vorzugsweise schraubenförmiges Sicherungselement entfernt wurde. Ohne Entfernung des Sicherungselementes bleiben Oberteil und Unterteil somit gekoppelt und können sich nicht unbeabsichtigt voneinander lösen. Diesbezüglich ist es weiterhin optional so, dass das Oberteil (nach Entfernen des Sicherungselementes) vom Unterteil von Hand und ohne weitere Hilfsmittel in nur bestimmten vorgegebenen Winkelstellungen - vorzugsweise nur in ein bis vier Winkelstellungen - demontierbar ist.

Bei der Ausführungsform mit Oberteil und Unterteil können ferner optional Oberteil und Unterteil des Sekundärgehäuses am Außenumfang mehrere, vorzugsweise nicht symmetrisch unterteilte Nutabschnitte aufweisen, welche von der mittleren Symmetrieachse des Sekundärgehäuses ausgehend, sich gegenseitig am Umfang abwechseln und zu einer einzigen umlaufenden Nut ergänzen, um eine Montage von Oberteil und Unterteil mit einer Bewegung längs der Symmetrieachse zu ermöglichen.

Das Primärgehäuse ist im Allgemeinen vorteilhafterweise stoßfest und dicht gegenüber festen, flüssigen und gasförmigen Medien. Der entsprechende Schutz des Uhrwerkes kann dann ausschließlich vom Primärgehäuse erfüllt werden.

Des Weiteren kann bei dem Zeitmesser mindestens ein optisches Element vorgesehen sein, das im Inneren des Sekundärgehäuses außermittig angebracht ist, um die Hochachse des Sekundärgehäuses rotieren kann, und in beliebiger Winkelstellung arretiert werden kann. Das optische Element kann beispielsweise eine Linse sein, mit welcher der Nutzer durch Drehung verschiedene Objekte im Innenraum des Sekundärgehäuses vergrößert betrachten kann.

Das Sekundärgehäuse kann weiterhin Armband-Anstöße aufweisen, so dass der Zeitmesser mit einem Armband aus Metall, Leder, Kunstleder, Kautschuk oder Kunststoff als Armbanduhr getragen werden kann. Insbesondere kann der Zeitmesser mindestens einen Armband-Anstoß aufweisen, der reversibel am Sekundärgehäuse befestigt oder befestigbar ist. Dies hat den Vorteil, dass die individuelle Gestaltungsfreiheit weiter erhöht wird, indem ein Sekundärgehäuse wahlweise mit verschiedenen Armband-Anstößen kombiniert werden kann. Zusätzlich oder alternativ können auch mehrere Arten der Verbindung von Armband-Anstoß mit dem Sekundärgehäuse vorgesehen sein, beispielsweise durch verschiedene Positionen der Verbindung zwischen Armband-Anstoß und Sekundärgehäuse, was weitere Gestaltungsfreiheit bietet. Des Weiteren hat die separate Verbindbarkeit von Armband-Anstoß und Sekundärgehäuse in der Regel auch herstellungstechnische Vorteile.

Vorzugsweise sind zwei Armband-Anstöße vorhanden, die beide reversibel mit dem Sekundärgehäuse verbindbar sind.

Für die Realisierung der reversiblen Verbindbarkeit zwischen Armband-Anstoß und Sekundärgehäuse gibt es verschiedene Möglichkeiten. Beispielsweise könnte der Armband-Anstoß am Sekundärgehäuse mittels eines an ihm ausgebildeten Gewindes und/oder mit Hilfe von Schrauben anschraubbar sein. Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Armband-Anstoß einen in eine Ausnehmung des Sekundärgehäuses einführbaren Fortsatz auf, welcher im Sekundärgehäuse arretiert werden kann, so dass der Armband-Anstoß sich nicht mehr unbeabsichtigt vom Sekundärgehäuse lösen kann. Die Arretierung kann dabei insbesondere durch Kraftschluss oder durch Formschluss erfolgen.

Bei einer Ausführungsform des Sekundärgehäuses mit Oberteil und Unterteil erfolgt die vorstehend genannte Arretierung vorzugsweise "automatisch" durch das Zusammensetzen von Oberteil und Unterteil. Beispielsweise könnte der Fortsatz des Armband-Anstoßes beim Zusammensetzen von Oberteil und Unterteil kraftschlüssig eingeklemmt werden. Vorteilhafterweise findet die Arretierung durch Formschluss statt, beispielsweise indem das Oberteil in eine Vertiefung, Nut oder dergleichen des Fortsatzes eingreift.

Weiterhin kann der Zeitmesser ein Positionierelement aufweisen, das mit dem Primärgehäuse verbunden werden kann und eine Fixierung des Primärgehäuses im Sekundärgehäuse bewirkt (d.h. als Mittel zur Fixierung des Primärgehäuses an einer wählbaren Position im Innenraum des Sekundärgehäuses dient). In diesem Falle kann das Positionierelement als eine Art Adapter zwischen Primärgehäuse und Sekundärgehäuse wirken, so dass es möglich wird, verschiedene Arten und Formen von Primärgehäuse im Sekundärgehäuse zu fixieren.

Das Positionierelement kann beispielsweise durch Kleben mit dem Primärgehäuse verbunden werden. Zusätzlich oder alternativ kann das Positionierelement formschlüssig mit dem Sekundärgehäuse Zusammenwirken, um eine Lagefixierung des Primärgehäuses zu bewirken. Beispielsweise kann der Boden des Sekundärgehäuses besonders geformte Vertiefungen haben, in welche das Positionierelement passend (d.h. typischerweise drehfest und/oder verschiebefest) einsetzbar ist.

Die bevorzugte Ausführungsform des Zeitmessers ist eine Armbanduhr.

Zur besseren Erläuterung der Erfindung sind optionale Merkmale in den Figuren dargestellt. Es zeigen:

Figur 1 : Zeitmesser mit einem Primärgehäuse 1 1 1 im Sekundärgehäuse 1 12

Figur 2: Zeitmesser mit einem Primärgehäuse 1 1 1 sowie mit weit (oben) und weniger weit (unten) geöffnetem Oberteil 1 12A und Unterteil 1 12B des

Sekundärgehäuses

Figur 3: Primärgehäuse 1 1 1 sowie der neben dem Primärgehäuse im

Sekundärgehäuse verbleibender Gestaltungsraum 31 1 für eigene Ideen Figur 4: Individuell und professionell gestaltbarer Zeitmesser in der Draufsicht mit angebrachten Bandanstößen 41 1 , 421

Figur 5: Unterteil des Sekundärgehäuses mit eingebrachtem Primärgehäuse 1 1 1 sowie definierten Aufnahmepunkten 51 1 , 521 , die das Primärgehäuse in fünf Freiheitsgraden befestigen

Figur 6: Oberteil 1 12A des Sekundärgehäuses mit eingebrachtem Sichtglas 61 1

(oben) sowie ohne Sichtglas (unten)

Figur 7: Unterteil 1 12B des Sekundärgehäuses mit eingebrachtem

Primärgehäuse 1 1 1 sowie den Öffnungswinkeln [56°, 34°, 70°, 26°], welche zum axialen Einschieben des Oberteils vorgesehen sind

Figur 8: Individuell und professionell gestaltbarer Zeitmesser in der Draufsicht mit einer Schnittdarstellung des Sekundärgehäuses auf 3 Uhr

Figur 9: Individuell und professionell gestaltbarer Zeitmesser in der Draufsicht (oben) mit einer Schnittdarstellung (unten) des Sekundärgehäuses auf 1 Uhr 30

(Oberteil des Sekundärgehäuses zum Verschluss um 45° gegen den

Uhrzeigersinn verdreht)

Figur 10: Unterteil 1 12B des Sekundärgehäuses mit einem eingebrachten

Primärgehäuse 1 1 1 (oben) sowie mit zwei eingebrachten

Primärgehäusen 1 1 1 , 1 1 1 A (unten)

Figur 1 1 : Explosionsdarstellung einer bevorzugten Ausführungsform mit wechselbaren

Bandanstößen (1 1 13), welche seitlich von 12.00 Uhr und 06.00 in ein geschlitztes Unterteil 1 12B des Sekundärgehäuses gesteckt und durch das Schließen des Oberteils vom Sekundärgehäuse (1 12A) formschlüssig verbunden werden

Figur 12: 3D-Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform mit wechselbaren

Bandanstößen (1 1 13) wobei der Bandanstoß auf 12.00 Uhr (rechts oben) separiert und der Bandanstoß auf 06.00 Uhr (links unten) in das geschlitzte Unterteil 1 12B des Sekundärgehäuses gesteckt ist

Figur 13: Draufsicht einer bevorzugten Ausführungsform mit wechselbaren

Bandanstößen (1 1 13) wobei der Bandanstoß auf 12.00 Uhr (oben) separiert und der Bandanstoß auf 06.00 Uhr (unten) in das geschlitzte Unterteil 1 12B des Sekundärgehäuses gesteckt ist

Figur 14: Primärgehäuse (1 1 1 A), welches vor dem Einbau in das Sekundärgehäuse mit einem herzförmigen Positionierelement (1 1 12) durch Stoffschluß,

Formschluß oder Kraftschluß zu einer Einheit verbunden wird

Figur 15: Unterteil 1 12B des Sekundärgehäuses mit Bandanstößen (1 1 13), oben mit sichtbarer herzförmiger Ausfräsung zur Aufnahme des Positionierelements (1 1 12) und unten mit montierter Einheit bestehend aus Primärgehäuse (1 1 1 A) und herzförmigem Positionierelement (1 1 12)

Figur 16: Zusammenbau der Explosionsdarstellung aus Figur 1 1.

Gemäß Figur 1 enthält der individuell gestaltbare Zeitmesser mindestens ein primäres Uhrengehäuse 1 1 1 (Primärgehäuse) sowie höchstens ein sekundäres Uhrengehäuse 1 12 (Sekundärgehäuse). Die untere Abbildung in Fig. 10 zeigt beispielhaft einen individuell gestaltbaren Zeitmesser mit zwei Primärgehäusen 1 1 1 , 1 1 1 A sowie dem Unterteil des Sekundärgehäuses 1 12B.

Hierbei übernimmt jedes primäre Uhrengehäuse, welches direkt das Uhrwerk und die Zeiger umgibt, alle funktionsrelevanten Eigenschaften wie Zeitanzeige, Stoßfestigkeit und Dichtheit gegenüber festen, flüssigen und gasförmigen Medien. Das sekundäre Uhrengehäuse umgibt das primäre vollständig. Neben dem primären Uhrengehäuse inklusive Zeitmesser kann der Uhrenträger bzw. die Uhrenträgerin weitere Inhalte im sekundären Uhrengehäuse selbst kreativ gestalten. Da das primäre Uhrengehäuse im Volumen typischerweise signifikant kleiner als das sekundäre ist, verbleibt daneben im Sekundärgehäuse ein signifikant großer Aufnahmeraum für eigene Ideen. Der Aufnahmeraum für eigene Ideen ist durch Ziffer 31 1 (Fig. 3) dargestellt. Vom gesamten Innenraum im Sekundärgehäuse muss lediglich der durch das Primärgehäuse 1 1 1 belegte Raum abgezogen werden. Fachkenntnisse sind zur Gestaltung des Aufnahmeraums nicht erforderlich.

Der Zeitmesser soll der Uhrenträgerin, dem Schmuck-Designer oder der Goldschmiedin einen maximal großen Aufnahmeraum innerhalb des Gehäuses zur Einbringung individueller Gestaltungselemente bereitstellen. Dieser soll sich auf den Innenraum des Sekundärgehäuses unterhalb des Sichtglases erstrecken und nicht nur eine Nut am Außenumfang betreffen. Die Einbringung von individuellen Gestaltungselementen soll ohne Uhrmacher-Fachkenntnisse, ohne Werkzeuge und ohne Gefährdung der Uhren-Funktion erfolgen können. Die Schaffung einer Möglichkeit, das Sichtglas am Sekundärgehäuse um die Hochachse des Sekundärgehäuses zu verdrehen, ist ebenfalls eine Option der Erfindung. Dieser Drehfreiheitsgrad dient der Erzielung zusätzlicher optischer Effekte.

Weiterhin ist eine Minimierung der erforderlichen Einzelteile und mithin die Vermeidung komplexer mechanischer Elemente vorteilhaft. Die Minimierung ist wünschenswert, um den für die Individualisierung bereitzustellenden Aufnahmeraum im Sekundärgehäuse zu maximieren. Nicht zuletzt soll auch dem künstlerisch arbeitenden Handwerk, speziell in den Gewerben Schmuckdesign und Goldschmiede, ebenfalls ein großer Aufnahmeraum für die kreative Gestaltung und die Einbringung professioneller Arbeiten für deren Kundschaft bereitgestellt werden.

Das primäre Uhrengehäuse 1 1 1 , 1 1 1 A umgibt Uhrwerk und, bei Analoganzeige, die Zeiger. Es ist eigenständig funktionsfähig. Ferner ist es vorzugsweise stoßfest und dicht gegenüber festen, flüssigen und gasförmigen Medien.

Das sekundäre Uhrengehäuse 1 12 umgibt das primäre vollständig. Es besteht vorzugsweise aus einem Unterteil 1 12B, welches in bevorzugter Ausführungsform Bandanstöße (41 1A, 41 1 B, 421A, 421 B Fig. 4; 1 1 13 Fig. 1 1 ) für ein Uhrenband erhält. Ferner kann es optional geometrische Aussparungen (51 1 , 521 Fig. 5) enthalten, die zur definierten Aufnahme des primären Uhrengehäuses bestimmt sind. Die definierten Aufnahmen sind in einer bevorzugten Ausführungsform in Fig. 5 abgebildet. Ebenso wird das zur Aufnahme vorgesehene Gegenstück 1 1 1 A am Primärgehäuse 1 1 1 gezeigt. Hierbei handelt es sich um einen abstehenden Vorsprung 1 1 1 A, welcher sich in eine Aussparung 51 1 , 521 formschlüssig einfügen kann und das Primärgehäuse dadurch fixiert.

Weiterhin besteht das sekundäre Uhrengehäuse vorzugsweise aus einem Oberteil (1 12A), welches ein Sichtglas (61 1 , Fig. 6) zum Blick auf das primäre Uhrengehäuse im Innern aufweist. Oberteil und Sichtglas sind typischerweise fest miteinander verbunden und nur durch Werkzeuge trennbar. Im montierten Zustand ist der Verbund aus Oberteil und Sichtglas um seine Mittenachse stets drehbar und in jeder beliebigen Winkellage zum Unterteil des Sekundärgehäuses arretierbar. Auf diese Weise werden zusätzliche optische Effekte erzeugt.

Die Geometrie von Unterteil und Oberteil des sekundären Uhrengehäuses ermöglicht seine Öffnung bzw. seinen Verschluss durch eine einzige manuelle Operation ohne Werkzeug. Dazu werden Ober- und Unterteil zunächst zueinander in definierter Drehposition zentriert. Danach erfolgt eine Bewegung entlang der gemeinsamen Drehachse (=Mittenachse) bis Unterteil und Oberteil mechanisch aneinander anschlagen und von außen keine Trennfuge mehr erkennbar ist. Fig. 2 zeigt im oberen Bereich eine weite Öffnung zwischen Oberteil und Unterteil des Sekundärgehäuses. Fig. 2 unten zeigt einen kleineren Abstand nach bereits erfolgter Axialbewegung zueinander. Das vollständig geschlossene Sekundärgehäuse ist in Fig. 1 dargestellt. Durch eine anschließende Drehbewegung um die gemeinsame Mittenachse werden Ober- und Unterteil formschlüssig verbunden. Dazu greifen die am Umfang ungleichmäßig verteilten Hinterschneidungen ineinander.

Dies kann wie dargestellt so realisiert sein, dass Oberteil und Unterteil jeweils einen radial nach innen bzw. außen stehenden, unterbrochenen Rand aufweisen, wobei Unterbrechungen und Randstücke komplementär angeordnet sind. Wo der Rand des Unterteils eine Unterbrechung hat, hat der Rand des Oberteils demnach ein Randstück und umgekehrt.

Die ungleichmäßige Verteilung wird beispielhaft in Fig. 7 am Unterteil des Sekundärgehäuses gezeigt. Die Ungleichmäßigkeit stellt sicher, dass bei jedem beliebigen Drehwinkel mindestens drei Hinterschneidungen miteinander im Eingriff stehen und dass ein Abheben des Oberteils nur in einer einzigen Winkelstellung erfolgen kann. Das Zusammenspiel der Hinterschneidungen von Oberteil und Unterteil des Sekundärgehäuses ist exemplarisch in Fig. 9 unten dargestellt. Der Schnitt Y - Y‘ (Fig. 9 unten) zeigt den Formschluss zwischen (1 12A) und (1 12B).

Durch die oben beschriebene manuelle Operation wird gleichzeitig die Position des primären Uhrengehäuses im Inneren des sekundären Uhrengehäuses fixiert. Eine bevorzugte zur definierten Aufnahme vorgesehene Geometrie 1 1 1 A am Primärgehäuse 1 1 1 zeigt Fig. 5. Sie hat die Form des flachen Außenrands 1 1 1 A eines Tortenstücks, hier mit einem Öffnungswinkel von 45°. Dieser Außenrand 1 1 1 A wird in die dafür vorgesehene Aussparung 521 des Unterteils vom Sekundärgehäuse eingelegt. Nach dem Einlegen ist das Primärgehäuse in fünf Freiheitsgraden fixiert und kann lediglich in einer Bewegung entlang der Mittenachse wieder entnommen werden. Dieser letzte Freiheitsgrad wird durch den Verschluss von Unterteil und Oberteil des Sekundärgehäuses gleichzeitig blockiert. Fig. 8 zeigt im Schnitt X - X‘ den nach dem Zusammenführen von Oberteil (1 12A) und Unterteil (1 12B) für den Außenrand (1 1 1 A) verbleibenden, definierten Spalt (821 ). Der Aufnahmeraum für weitere Gestaltungselemente (31 1 ) wird durch den Innenraum im Sekundärgehäuse abzüglich des Volumens des Primärgehäuses definiert.

Ein Sicherungselement vermeidet ein ungewolltes Öffnen des

Sekundärgehäuses. Z.B. kann eine Schraube, ggf. mit Rändelkopf oder ähnlicher Krone, als Sicherungselement Verwendung finden. Diese wird in einer bevorzugten Ausführungsform durch einen Gewindegang (81 1 , Fig. 8) im Unterteil des

Sekundärgehäuses eingeschraubt. Sie greift in die umlaufende Nut im Oberteil des Sekundärgehäuses (1 12A) ein. Je nach Einschraubtiefe sichert die Schraube entweder nur das Sekundärgehäuse gegen ungewolltes Öffnen oder aber es erfolgt gleichzeitig eine Fixierung des Drehfreiheitsgrades des Sekundärgehäuses.

In einer weiteren Ausführungsform sind die beiden Funktionen „Sicherung des Sekundärgehäuses gegen ungewolltes Öffnen“ und „Fixierung des Drehfreiheitsgrads vom Oberteil des Sekundärgehäuses“ auf zwei Schrauben aufgeteilt. Alternativ zu den Schrauben können in weiteren Varianten andere Sicherungselemente, wie z.B. Stifte, verwendet werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist das primäre Uhrengehäuse im sekundären ortsfest und vollständig vom sekundären Uhrengehäuse umgeben und alle Einstellelemente wie Kronen und Drücker sind ausschließlich am primären Uhrengehäuse befestigt. Somit ist eine Einstellung von Uhrzeit und ggf. Stoppuhr- Funktionen erst nach dem Öffnen des Sekundärgehäuses und der Entnahme des Primärgehäuses möglich. Deshalb kann das Primärgehäuse immer wieder einfach entnommen werden, sobald das Oberteil des Sekundärgehäuses vom Unterteil des Sekundärgehäuses entfernt worden ist.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist das Primärgehäuse im Sekundärgehäuse außermittig angeordnet. Das Oberteil des sekundären Uhrengehäuses weist stets nach der Montage einen unbeschränkten Drehfreiheitsgrad um seine Mittenachse auf. In Verbindung mit dem außermittig angeordneten Primärgehäuse (1 1 1 ) sowie mit ebenfalls außermittig auf dem Sichtglas (61 1 ) des Sekundärgehäuses angeordneten optischen Elementen, z.B. Linsen, optische Filter oder Prismen, können optische Effekte erzeugt werden. Die Sicht auf die Uhrzeit oder die Sicht auf individuelle Elemente kann z.B. durch eine Linse mit positiver Dioptrien- Zahl vergrößert werden. Zusätzlich in den Innenraum eingebrachte Lichtelemente, z.B. Leuchtfolien oder Miniatur-Leuchtdioden, erweitern die optische Erscheinung.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der Uhrenträgerin bzw. dem Uhrenträger ein möglichst großer Aufnahmeraum für individuelle Anpassungen im sekundären Uhrengehäuse bereitgestellt. Dazu nimmt ein Primärgehäuse weniger als 50% und vorzugsweise weniger als 30% des von Sekundärgehäuse umschlossenen Volumens ein. Ferner wird auf den Aufnahmeraum minimierende Elemente, wie z.B. zentrale Drehachsen, gänzlich verzichtet.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das Sekundärgehäuse aus nicht mehr als zwei Teilen, die einzeln ein Volumen größer als 1.000 (eintausend) Kubikmillimeter, vorzugsweise 500 (fünfhundert) Kubikmillimeter haben. Diese sind Unterteil Sekundärgehäuse (1 12B) und Oberteil Sekundärgehäuse inklusive Sichtglas (1 12A, 61 1 ). Diese minimale Anzahl an Einzelteilen ist erforderlich, um bei gleichzeitig maximalem Aufnahmeraum im Innern des Sekundärgehäuses dessen Außendurchmesser in von der Kundschaft akzeptierten Dimensionen zu halten. So soll der Durchmesser des sekundären Gehäuses (ohne Anbauelemente und Kronen) für Damen den Wert von 42 mm und für Herren den Wert von 46 mm nicht übersteigen.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform wird der individuell gestaltbare Zeitmesser in einer Unisex-Variante mit einem Durchmesser des sekundären Gehäuses (ohne Anbauelemente und Kronen) von kleiner gleich 41 mm realisiert.

Noch eine weitere Ausführungsform sieht für das Primärgehäuse mehr als zwei unterschiedliche, außermittige Aussparungen (51 1 , 521 ) im Unterteil des Sekundärgehäuses vor. Dies erlaubt die Variation der Position des Primärgehäuses bzw. den definierten Einbau mehrerer Primärgehäuse oder mehrerer Aufnahmen für weitere kreative Elemente.

Eine erneute Ausführungsform sieht das Einbringen von Dichtmaterialien in die Trennfugen zwischen dem Oberteil und dem Unterteil des Sekundärgehäuses vor.

Eine nochmals weiterführende Ausführungsform sieht im Außenbereich des Sekundärgehäuses Drücker vor, über die entweder „by wire“ oder „wireless“ Uhrenfunktionen in Verbindung mit analogen oder LCD-Displays gesteuert werden.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform gemäß Fig. 1 1 sieht wechselbare Bandanstöße (1 1 13) sowie ein herzförmiges Positionierelement (1 1 12) vor. Die in einer Explosionsdarstellung gezeigt Ausführungsform wird in den folgenden Schritten, wiederum bevorzugt ohne den Einsatz von Werkzeugen, montiert:

1. Die Bandanstöße werden seitlich von 12.00 Uhr und 06.00 in das geschlitzte Unterteil 1 12B des Sekundärgehäuses gesteckt (Detailansichten vom geschlitzten Unterteil 1 12B des Sekundärgehäuses mit jeweils separiertem und montiertem Bandanstoß sind in den Figuren 12 und 13 gezeigt).

2. Das Primärgehäuse (1 1 1 A) wird vor dem Einbau in das Sekundärgehäuse mit einem herzförmigen Positionierelement (1 1 12) zu einer Einheit verbunden (Fig. 14). Statt der Flerzform könnte das Positionierelement auch andere geometrische Formen aufweisen (wobei es vorzugsweise nicht-kreisförmig ist, um eine drehfeste Positionierung zu erzielen).

3. Die Einheit aus Primärgehäuse (1 1 1 A) und herzförmigem Positionierelement (1 1 12) wird in die ebenfalls herzförmige Aussparung im Boden des Unterteils 1 12B eingelegt (Fig. 15)

4. Das in Fig. 1 1 gezeigt Einlegeblech (1 1 1 1 ) wird positioniert.

5. Durch Montage des Oberteils (1 12A) werden alle Elemente im Zusammenbau formschlüssig miteinander verbunden (Fig. 16)

In der beschriebenen Ausführungsform ist die Position des Positionierelementes (1 1 12) zum Primärgehäuse (1 1 1 A) variabel. In Verbindung mit einer Modifikation der kreisförmigen Aussparung im Einlegeblech (1 1 1 1 ) können unterschiedlich große Primärgehäuse an beliebigen Orten innerhalb des Sekundärgehäuses (1 12) positioniert werden. Die wechselbaren Bandanstöße (1 1 13) sind ebenfalls in Verbindung mit andersartigen Positioniervorrichtungen für das Primärgehäuse einsetzbar.

Eine weitere Ausführungsform sieht vor, das Deckglas (61 1 , Fig. 6) als Touchscreen-Folie auszuführen. Ein in das Sekundärgehäuse eingebrachtes Smartwatch-Modul wird derart positioniert, dass seine Bedien-Oberfläche in direktem Kontakt zur Touchscreen-Folie (61 1 ) steht. Somit kann das Smartwatch-Modul ohne Öffnung des Sekundärgehäuses bedient werden. Weiterhin kann das Primärgehäuse mindestens ein elektronisches Uhrwerk enthalten, welches analoge Zeigeranzeigen oder LCD-Anzeigen aufweist, und/oder ein mechanisches Uhrwerk enthalten, welches analoge Zeigeranzeigen oder Drehscheiben mit analog verstellbaren Zahlen aufweist.

Ferner können nur zwei Teile mit einem Materialvolumen größer als achthundertfünfzig Kubikmillimeter das Sekundärgehäuse bilden, diese beiden Teile Unterteil und Oberteil des Sekundärgehäuses inklusive Sichtglas sind, wobei alle weiteren Teile des Sekundärgehäuses ein Materialvolumen kleiner achthundertfünfzig Kubikmillimeter haben.

Alle beschriebenen Ausführungsformen sind exemplarisch. Sie können auch in Kombination Anwendung finden und beschreiben die erzielbaren Varianten ausführlich, jedoch nicht abschließend.