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Patent Searching and Data


Title:
PROJECTION ARRANGEMENT FOR A HEAD-UP DISPLAY SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/228625
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a projection arrangement for a head-up display (HUD), at least comprising a windscreen (10), comprising an outer pane (1) and an inner pane (2) which are connected to one another via a thermoplastic intermediate layer (3), having an HUD region; a projector (4) which is directed to the HUD region, wherein the radiation of the projector (4) is predominantly P-polarised, wherein the windscreen (10) has, within the HUD region, a half-wave plate (6) for converting the polarisation of the radiation transmitted through the half-wave plate (6) and the half-wave plate (6) is arranged between two films made of thermoplastic polymer, more particularly two PVB layers (3.1, 3.2).

Inventors:
CROCI GIULIA (IT)
HAGEN JAN (DE)
KANNENGIESSER RAPHAELA (DE)
SCHULZ VALENTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/061705
Publication Date:
November 18, 2021
Filing Date:
May 04, 2021
Export Citation:
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Assignee:
SAINT GOBAIN (FR)
International Classes:
G02B27/01; B32B17/10; G02B5/30
Domestic Patent References:
WO2009071135A12009-06-11
Foreign References:
US20170361687A12017-12-21
US7791807B22010-09-07
US6061103A2000-05-09
EP1800855B12013-02-20
EP1880243A22008-01-23
US6744478B12004-06-01
US20090195875A12009-08-06
Attorney, Agent or Firm:
WEBER, Sophie (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Projektionsanordnung für ein Head-Up-Display mindestens umfassend

• eine Windschutzscheibe (10), umfassend eine Außenscheibe (1) und eine Innenscheibe (2), die über eine thermoplastische Zwischenschicht (3) miteinander verbunden sind, mit einem HUD-Bereich,

• einen Projektor (4), der auf den HUD-Bereich gerichtet ist, wobei die Strahlung des Projektors (4) überwiegend S-polarisiert ist, wobei eine Halbwellenplatte (6) zur Umwandlung der Polarisation der durch die Halbwellenplatte transmittierten Strahlung innerhalb des HUD-Bereichs vorgesehen ist und die Halbwellenplatte (6) zwischen zwei Folien aus thermoplastischen Polymer, insbesondere PVB-Schichten (3.1, 3.2), angeordnet ist.

2. Projektionsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbwellenplatte (6) ein optisch anisotrop Material, insbesondere Quarz, aufweist.

3. Projektionsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbwellenplatte (6) Glimmer aufweist.

4. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbwellenplatte (6) innerhalb der Zwischenschicht (3) angeordnet ist.

6. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die thermoplastische Zwischenschicht (3) insbesondere innerhalb des HUD- Bereichs eine konstante Dicke aufweist.

7. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Wndschutzscheibe (10) mehrere Halbwellenplatten (6) aufweist.

8. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbwellenplatte (6) zur Drehung der S-Polarisation in P-Polarisation vorgesehen ist.

9. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenscheibe (1) eine Lichttransmission von mindestens 80% aufweist.

10. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlung des Projektors (4) im Wesentlichen rein S-polarisiert ist.

11. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Strahlung des Projektors (4) mit einem Einfallswinkel von 60° bis 75° auf die Windschutzscheibe (10) trifft.

12. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbwellenplatte (6) plattenförmig ausgebildet ist, beispielsweise Quarz enthält und eine Dicke von ca. 28 pm aufweist.

13. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbwellenplatte (6) Rutil enthält, wobei die Dicke der Halbwellenplatte (6) ca. 870 nm beträgt.

14. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die PVB-Schichten (3.1, 3.2) eine im Wesentlich konstante Dicke von ca. jeweils 0,38 mm bis 76 mm aufweisen.

15. Projektionsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbwellenplatte (6) Kalkspat (CaC03), Saphir, Lithiumniobat (LiNb03), Rubin (AI203), Rutil (Ti02) und/oder Zirkon (ZrSi04) umfasst.

Description:
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Projektionsanordnung für ein Head-Up-Display-System Die Erfindung betrifft eine Projektionsanordnung für ein Head-Up-Display.

Moderne Fahrzeuge werden zunehmend mit sogenannter Head-Up-Display (HUD; “Kopf- oben-Anzeige“) Technologie ausgestattet. Ein Head-Up-Display ist ein Anzeigesystem, welches dem Fahrer eines Fahrzeugs in sein Sichtfeld zusätzliche Informationen in Form von Bildern projiziert. Das Head-Up-Display besteht aus einem Projektor (bildgebende Einheit) und mehreren Optikmodulen zur Umlenkung bzw. Spiegelung (Reflektion) eines Bildes auf eine Projektionsfläche bzw. Reflexionsfläche. Dabei dient üblicherweise eine Verbundscheibe, insbesondere die Windschutzscheibe des Fahrzeugs, als Projektionsfläche. Obwohl das Bild auf die Windschutzscheibe projiziert wird, schwebt es in der Wahrnehmung des menschlichen Auges des Fahrers entfernt über der Motorhaube des Fahrzeugs.

Auf diese Weise können zusätzliche Informationen in das Blickfeld des Fahrers projiziert werden, beispielsweise die aktuelle Fahrgeschwindigkeit und Navigations- oder Warnhinweise, die der Fahrer wahrnehmen kann, ohne seine Blickrichtung ändern zu müssen. Head-Up-Displays können so wesentlich zur Steigerung der Verkehrssicherheit beitragen.

Üblicherweise besteht das durch den Projektor erzeugte Bild aus polarisierter, insbesondere S-polarisierter Lichtstrahlung. Das S-polarisierte Licht trifft unter einem bestimmten Einfallswinkel auf die Verbundscheibe und wird zumindest teilweise sowohl in die Verbundscheibe hinein gebrochen als auch als S-polarisiertes Licht in das Sichtfeld des Fahrers reflektiert. Allerdings werden die reflektierten Bilder nicht farbecht oder mit unerwünschter Reflektion, sogenannten Doppelbildern, dargestellt.

Der Einfallswinkel der S-polarisierter Strahlung beträgt üblicherweise etwa 65%, was in etwa dem Brewster- Winkel für einen Luft-Glas-Übergang (57,2° für Kalk-Natron-Glas) entspricht. Dabei tritt das Problem auf, dass das Projektorbild an beiden äußeren Übergängen von Luft zu Glas und von Glas zur Luft reflektiert wird. Dadurch tritt neben dem gewünschten Hauptbild auch ein leicht versetztes Nebenbild auf, das sogenannte Geisterbild („Ghost“). Das Problem wird dadurch gemildert, dass die Oberflächen der Windschutzscheibe in einem Winkel zueinander angeordnet werden. Dies geschieht durch die Verwendung einer keilförmigen Zwischenschicht bei der Lamination der als Verbundscheibe ausgebildeten Windschutzscheibe. Dadurch kann eine Überlagerung des Hauptbildes und des Geisterbildes erzielt werden. Verbundgläser mit Keilfolien für HUDs sind beispielsweise aus WO 2009/071135 A1, EP 1800855 B1 oder EP 1880243 A2 bekannt.

Keilfolien sind kostspielig, so dass die Herstellung einer solchen Verbundscheibe für ein HUD recht kostenintensiv ist. Es besteht daher Bedarf an HUD Systeme, die mit Windschutzscheiben ohne Keilfolien auskommen. So ist es beispielsweise möglich, den HUD- Projektor mit P-polarisierter Strahlung zu betreiben, welche an den Scheibenoberflächen nicht wesentlich reflektiert wird. Als Reflexionsfläche für die P-polarisierte Strahlung weist die Windschutzscheibe stattdessen eine Reflexionsbeschichtung auf.

Die US 6, 744,478 B1 offenbart ein HUD System, bei dem ein Flüssigkristall Display Lichtstrahlen erzeugt, die auf eine Windschutzscheibe gerichtet sind. Die Windschutzscheibe weist eine optische Rotationsschicht auf einer ersten Oberfläche einer transparenten Platte auf. Die Rotationschicht umfasst ein Flüssigkristallpolymer. Auf einer Innenseite einer Innenscheibe der Windschutzscheibe ist eine Reflexionsschicht angeordnet.

Die US 2009/195875 A1 offenbart ein HUD System mit einer Windschutzscheibe, wobei eine doppelbrechende Schicht in oder auf der Windschutzscheibe angeordnet ist.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine HUD-Projektionsanordnung bereitzustellen, die eine gute Reflektivität für S-polarisierte Strahlung im sichtbaren Spektralbereich aufweist und die Projektion der Bilder verbessert.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird erfindungsgemäß durch eine Projektionsanordnung gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.

Die erfindungsgemäße Projektionsanordnung für ein Head-Up-Display verfügt über eine Windschutzscheibe, die eine Außenscheibe und eine Innenscheibe aufweist. Die Außenscheibe und die Innenscheibe sind über eine thermoplastische Zwischenschicht miteinander verbunden. Die Windschutzscheibe ist dafür vorgesehen, in einer Fensteröffnung eines Fahrzeugs den Innenraum gegenüber der äußeren Umgebung abzutrennen. Mit Innenscheibe wird im Sinne der Erfindung die dem Fahrzeuginnenraum zugewandte Scheibe der Windschutzscheibe bezeichnet. Mit Außenscheibe wird die der äußeren Umgebung zugewandte Scheibe bezeichnet. Die Windschutzscheibe ist bevorzugt die Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personen- oder Lastkraftwagens.

Wie bei HUDs üblich bestrahlt ein Projektor einen Bereich der Windschutzscheibe, wo die Strahlung in Richtung des Betrachters (Fahrers) reflektiert wird, wodurch ein virtuelles Bild erzeugt wird, welches der Betrachter von ihm aus gesehen hinter der Windschutzscheibe wahrnimmt. Der durch den Projektor bestrahlbare Bereich der Windschutzscheibe wird als HUD-Bereich bezeichnet. Die Strahlrichtung des Projektors kann durch optische Elemente (z.B. Spiegel) variiert werden, insbesondere vertikal, um die Projektion an die Körpergröße des Betrachters anzupassen.

Erfindungsgemäß wird S-polarisierte Strahlung zur Erzeugung eines HUD-Bildes verwendet. Die Windschutzscheibe weist eine Halbwellenplatte auf, die innerhalb des HUD-Bereichs angeordnet ist und zur Umwandlung der Polarisation der durch die Halbwellenplatte transmittierten Strahlung vorgesehen ist.

Die Halbwellenplatte ist dazu vorgesehen, die Polarisation der einfallenden Strahlung zu verändern, insbesondere die S-Polarisation in eine P-Polarisation umzuwandeln, wodurch die Reflektivität der Strahlung deutlich verbessert wird.

Da der für HUD-Projektionsanordnungen typische Einfallswinkel von etwa 65° dem Brewsterwinkel für einen Luft-Glas-Übergang (57,2°, Kalk-Natron-Glas) relativ nahekommt, wird S-polarisierte Strahlung von Scheibenoberflächen reflektiert. Die Reflektion der Strahlung findet hauptsächlich an der innenraumseitigen, von der Zwischenschicht abgewandten Oberfläche der Innenscheibe statt. Um die Reflexion der S-polarisierten Strahlung zu bessern, wird die Polarisation der Strahlung durch die in der Windschutzscheibe angeordneten Halbwellenplatte verändert. Mit anderen Worten ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Windschutzscheibe eine Halbwellenplatte aufweist, die die Polarisation der transmittierten Strahlung derart verändert, dass diese kaum reflektiert wird. Überraschend hat sich gezeigt, dass eine solche erfindungsgemäße Projektoranordnung gegenüber den bisher bekannten Windschutzscheiben deutlich verbesserte optische Eigenschaften aufweist.

Die erfindungsgemäße HUD-Projektionsanordnung bewirkt eine hohe Reflektivität an der Oberfläche der Innenscheibe gegenüber S-polarisierter Strahlung im Spektralbereich von 450 nm bis 650 nm (Nanometer), der für HUD-Darstellungen relevant ist. HUD Projektoren arbeiten typischerweise mit Wellenlängen von 473 nm, 550 nm und 630 nm (RGB). Dadurch wird ein intensitätsstarkes HUD-Bild erreicht.

Die Halbwellenplatte umfasst bevorzugt zumindest ein optisch anisotrop Material oder auch optisch doppelbrechende Materialien, insbesondere Quarz oder Glimmer. Quarz wird insbesondere wegen seiner Transparenz und hohen optischen Qualitäten eingesetzt. Prinzipiell geeignete weitere Materialien sind z.B. Kalkspat (CaC03), Saphir, Lithiumniobat (LiNb03), Rubin (AI203), Rutil (Ti02) und Zirkon (ZrSi04). Die Halbwellenplatte kann auch als eine Polymerfolie ausgebildet sein.

In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Halbwellenplatte innerhalb der Zwischenschicht angeordnet. Dabei dringt die S-polarisierte Strahlung durch die Halbwellenplatte innerhalb der Zwischenschicht hindurch, so dass die Polarisation der Strahlung in P-polarisiert umgewandelt wird. Die P-polarisierte Strahlung wird an der Außenscheibe kaum reflektiert. Dadurch wir eine Reflexion an der Außenscheibe vermieden, was zu einem intensitätsstarken HUD-Bild führt.

In einer weiteren Ausgestaltung weist die Windschutzscheibe mehrere Halbwellenplatten auf. Damit werden besonders gute Ergebnisse erzielt.

Der Projektor ist innenraumseitig der Windschutzscheibe angeordnet und bestrahlt die Windschutzscheibe über die innenraumseitige Oberfläche der Innenscheibe. Er ist auf den HUD-Bereich gerichtet und bestrahlt diesen zur Erzeugung der HUD-Projektion. Die Strahlung des Projektors ist erfindungsgemäß überwiegend S-polarisiert, weist also einen S-polarisierten Strahlungsanteil von größer als 50% auf. Je höher der Anteil der S-polarisierten Strahlung an der Gesamtstrahlung des Projektors ist, desto intensitätsstärker ist das gewünschte Projektionsbild und desto intensitätsschwächer sind unerwünschte Reflexionen an den Oberflächen der Windschutzscheibe. Der S-polarisierte Strahlungsanteil des Projektors beträgt bevorzugt mindestens 70%, besonders bevorzugt mindestens 80% und insbesondere mindestens 90%.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Strahlung des Projektors im Wesentlichen rein S-polarisiert ist -der S-polarisierte Strahlungsanteil beträgt also 100% oder weicht nur unwesentlich davon ab. Die Angabe der Polarisationsrichtung bezieht sich dabei auf die Einfallsebene der Strahlung auf der Windschutzscheibe. Mit P-polarisierter Strahlung wird eine Strahlung bezeichnet, deren elektrisches Feld in der Einfallsebene schwingt. Mit S- polarisierter Strahlung wird eine Strahlung bezeichnet, deren elektrisches Feld senkrecht zur Einfallsebene schwingt. Die Einfallsebene wird durch den Einfallsvektor und die Flächennormale der Windschutzscheibe im geometrischen Zentrum des bestrahlten Bereichs aufgespannt.

Die Strahlung des Projektors trifft bevorzugt mit einem Einfallswinkel von 45° bis 75°, insbesondere von 60° bis 70° auf die Windschutzscheibe. In einer vorteilhaften Ausgestaltung weicht der Einfallswinkel um höchstens 10° vom Brewsterwinkel ab. Die P-polarisierte Strahlung wird dann nur unwesentlich an den Oberflächen der Windschutzscheibe reflektiert, so dass kein Geisterbild erzeugt wird. Der Einfallswinkel ist der Winkel zwischen dem Einfallsvektor der Projektorstrahlung und der innenraumseitigen Flächennormale (also die Flächennormale auf die innenraumseitige externe Oberfläche der Windschutzscheibe) im geometrischen Zentrum des HUD-Bereichs. Der Brewsterwinkel für einen Luft-Glas-Übergang im Falle von Kalk-Natron-Glas, das für Fensterscheiben allgemein üblich ist, beträgt 57,2°. Idealerweise sollte der Einfallswinkel diesem Brewster-Winkel möglichst nahekommen. Es können aber beispielsweise auch Einfallswinkel von 65° verwendet werden, die für HUD- Projektionsanordnungen üblich sind, in Fahrzeugen problemlos zu realisieren sind und nur in einem geringen Maße vom Brewsterwinkel abweichen, so dass die Reflexion der P- polarisierten Strahlung nur unwesentlich zunimmt.

Da die Reflexion der Projektorstrahlung im Wesentlichen an der innenraumseitigen, von der Zwischenschicht abgewandte Oberfläche der Innenscheibe erfolgt und nicht an den internen Scheibenoberflächen, ist es nicht nötig, die internen Scheibenoberflächen in einem Winkel zueinander anzuordnen, um Geisterbilder zu vermeiden. Die externen Oberflächen der Windschutzscheibe sind daher bevorzugt im Wesentlichen parallel zueinander angeordnet. Die thermoplastische Zwischenschicht ist dazu bevorzugt nicht keilartig ausgebildet, sondern weist eine im Wesentlichen konstante Dicke auf, insbesondere auch im vertikalen Verlauf zwischen der Oberkante und der Unterkante der Windschutzscheibe, ebenso wie die Innenscheibe und die Außenscheibe. Eine keilartige Zwischenschicht würde dagegen im vertikalen Verlauf zwischen Unterkante und Oberkante der Windschutzscheibe eine veränderliche, insbesondere zunehmende Dicke aufweisen. Da Standardfolien deutlich kostengünstiger sind als Keilfolien, wird die Herstellung der Windschutzscheibe günstiger gestaltet.

Die Außenscheibe und die Innenscheibe sind bevorzugt aus Glas gefertigt, insbesondere aus Kalk-Natron-Glas, was für Fensterscheiben üblich ist. Die Scheiben können grundsätzlich aber auch aus anderen Glasarten (beispielsweise Borosilikatglas, Quarzglas, Aluminosilikatglas) oder transparenten Kunststoffen (beispielsweise Polymethylmethacrylat oder Polycarbonat) gefertigt sein. Die Dicke der Außenscheibe und der Innenscheibe kann breit variieren. Vorzugsweise werden Scheiben mit einer Dicke im Bereich von 0,8 mm bis 5 mm, bevorzugt von 1 ,4 mm bis 2,5 mm verwendet, beispielsweise die mit den Standarddicken 1 ,6 mm oder 2,1 mm.

Die Außenscheibe, die Innenscheibe und die thermoplastische Zwischenschicht können klar und farblos, aber auch getönt oder gefärbt sein. Die Gesamttransmission durch die Windschutzscheibe beträgt in einer bevorzugten Ausgestaltung größer 70%. Der Begriff Gesamttransmission bezieht sich auf das durch ECE-R 43, Anhang 3, § 9.1 festgelegte Verfahren zur Prüfung der Lichtdurchlässigkeit von Kraftfahrzeugscheiben. Die Außenscheibe und die Innenscheiben können unabhängig voneinander nicht vorgespannt, teilvorgespannt oder vorgespannt sein. Soll mindestens eine der Scheiben eine Vorspannung aufweisen, so kann dies eine thermische oder chemische Vorspannung sein.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Außenscheibe getönt oder gefärbt. Dadurch kann die außenseitige Reflektivität der Windschutzscheibe verringert werden, wodurch der Eindruck der Scheibe angenehmer gestaltet wird für einen äußeren Betrachter. Um allerdings die vorgeschriebene Lichttransmission von 70% für Windschutzscheiben zu gewährleisten (Gesamttransmission), sollte die Außenscheibe bevorzugt eine Lichttransmission von mindestens 80% aufweisen, besonders bevorzugt von mindestens 85%. Die Innenscheibe und die Zwischenschicht sind bevorzugt klar, also nicht getönt oder gefärbt. Beispielsweise kann grün oder blau gefärbtes Glas als Außenscheibe eingesetzt werden.

Die Windschutzscheibe ist bevorzugt in einer oder in mehreren Richtungen des Raumes gebogen, wie es für Kraftfahrzeugscheiben üblich ist, wobei typische Krümmungsradien im Bereich von etwa 10 cm bis etwa 40 m liegen. Die Wndschutzscheibe kann aber auch plan sein, beispielsweise wenn es als Scheibe für Busse, Züge oder Traktoren vorgesehen ist.

Die thermoplastische Zwischenschicht enthält zumindest ein thermoplastisches Polymer, bevorzugt Ethylenvinylacetat (EVA), Polyvinylbutyral (PVB) oder Polyurethan (PU) oder Gemische oder Copolymere oder Derivate davon, besonders bevorzugt PVB. Die Zwischenschicht ist typischerweise aus einer thermoplastischen Folie ausgebildet. Die Dicke der Zwischenschicht beträgt bevorzugt von 0,2 mm bis 2 mm, besonders bevorzugt von 0,3 mm bis 1 mm.

Eine Zwischenschicht im Sinne der Erfindung kann aus einem Material bestehen. Eine Zwischenschicht kann aber auch zwei oder mehrere Einzelschichten unterschiedlichen Materials umfassen. Eine erfindungsgemäße Zwischenschicht umfasst beispielsweise zumindest eine erste PVB-Schicht und eine zweite PVB-Schicht. Die Halbwellenplatte ist zwischen der ersten und der zweiten PVB-Schicht eingebettet. Alternativ oder zusätzlich können die PVB-Schichten Ethylenvinylacetat (EVA), Polyurethan (PU), Gemische oder Copolymere oder Derivate davon aufweisen.

Die Windschutzscheibe kann hergestellt werden durch an sich bekannte Verfahren. Die Außenscheibe und die Innenscheibe werden über die Zwischenschicht miteinander laminiert, beispielsweise durch Autoklavverfahren, Vakuumsackverfahren, Vakuumringverfahren, Kalanderverfahren, Vakuumlaminatoren oder Kombinationen davon. Die Verbindung von Außenscheibe und Innenscheibe erfolgt dabei üblicherweise unter Einwirkung von Hitze, Vakuum und/oder Druck. Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren und Ausführungsbeispielen näher erläutert. Die Figuren sind eine schematische Darstellung und nicht maßstabsgetreu. Die Figuren schränken die Erfindung in keiner Weise ein.

Es zeigen:

Figur 1 eine Draufsicht auf eine Verbundscheibe einer gattungsgemäßen Projektionsanordnung,

Figur 2 einen Querschnitt durch eine gattungsgemäße Projektionsanordnung,

Figur 3 ein schematisches Diagramm der Lichtstrahlen von S-polarisierten Licht, und Figur 4 einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Windschutzscheibe.

Angaben mit Zahlenwerten sind in aller Regel nicht als exakte Werte zu verstehen, sondern beinhalten auch eine Toleranz von +/- 1 % bis zu +/- 10 %.

Figur 1 und Figur 2 zeigen je ein Detail einer gattungsgemäßen Projektionsanordnung für ein HUD. Die Projektionsanordnung umfasst eine Windschutzscheibe 10, insbesondere die Windschutzscheibe eines Personenkraftwagens. Weiterhin weist die Projektionsanordnung einen Projektor 4 auf, der auf einen Bereich der Verbundscheibe 10 gerichtet ist. Dieser Bereich wird üblicherweise als HUD-Bereich B bezeichnet. In diesem Bereich können durch den Projektor 4 erzeugte Bilder projektiert werden, welche von einem Betrachter 5 (z.B. Fahrzeugfahrer) als virtuelle Bilder auf der von ihm abgewandten Seite der Verbundscheibe 10 wahrgenommen werden, wenn sich seine Augen innerhalb der sogenannten Eyebox E befinden.

Die Windschutzscheibe 10 ist aufgebaut aus einer Außenscheibe 1 und einer Innenscheibe 2, die über eine thermoplastische Zwischenschicht 3 miteinander verbunden sind. Ihre Unterkante U ist nach unten in Richtung des Motors des Personenkraftwagens angeordnet, ihre Oberkante O nach oben in Richtung des Dachs. Die Außenscheibe 1 ist in Einbaulage der äußeren Umgebung zugewandt, die Innenscheibe 2 dem Fahrzeuginnenraum. Figur 3 zeigt ein schematisches Diagramm der Lichtstrahlen von S-polarisierten Licht. Die Außenscheibe 1 der Windschutzscheibe 10 weist eine außenseitige Oberfläche I auf, die in Einbaulage der äußeren Umgebung zugewandt ist und eine innenseitige Oberfläche II, die in Einbaulage dem Innenraum zugewandt ist. Ebenso weist die Innenscheibe 2 eine außenseitige Oberfläche III auf, die in Einbaulage der äußeren Umgebung zugewandt ist, und eine innenraumseitige Oberfläche IV, die in Einbaulage dem Innenraum zugewandt ist. Die Außenscheibe 1 und die Innenscheibe 2 bestehen beispielsweise aus Kalk-Natron-Glas. Die Außenscheibe weist beispielsweise eine Dicke von 2,1 mm auf, die Innenscheibe 2 eine Dicke von 1, 6 mm oder 2,1 mm. Die Zwischenschicht 3 ist beispielsweise aus einer PVB-Schicht ausgebildet mit einer Dicke von 0,76 mm. Die PVB-Schicht weist eine in Wesentlichen konstante Dicke auf, abgesehen von einer etwaigen fachüblichen Oberflächenrauigkeit - sie ist nicht als sogenannte Keilfolie ausgebildet.

Wenn eine derartige Windschutzscheibe 10 mit S-polarisierten Lichtstrahlung bestrahlt wird und die Lichtstrahlung mit einem Einfallswinkel a von etwa 65° (der nahe dem sogenannten Brewster- Winkel liegt) auf die Windschutzscheibe 10 trifft, wird die Strahlung hauptsächlich an den Oberflächen IV und I reflektiert.

Figur 4 zeigt eine Ausgestaltung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Windschutzscheibe 10. Im Unterschied zu Figur 2 weist die erfindungsgemäße Windschutzscheibe 10 eine Halbwellenplatte 6 auf.

Im Unterschied zu Figur 3 weist die Zwischenschicht 3 zwei PVB-Schicht 3.1 und 3.2 auf. Alternativ oder zusätzlich kann die Zwischenschicht 3 zwei Folien aus thermoplastischen Polymer, bevorzugt EVA, PU oder Gemische oder Copolymere oder Derivate davon, aufweisen.

Die Halbwellenplatte ist zwischen einer ersten PVB-Schicht 3.1 und einer zweiten PVB-Schicht 3.2 eingebettet. Die PVB-Schicht weisen eine im Wesentlich konstante Dicke von ca. jeweils 0,38 mm bis 76 mm auf.

Die Halbwellenplatte 6 ist plattenförmig ausgebildet und enthält beispielsweise Quarz. Sie weist eine Dicke von ca. 28 pm (Mikrometer) auf. Die Halbwellenplatte 6 bedeckt den HUD- io

Bereich vollflächig. Alternativ kann die Halbwellenplatte 6 Rutil enthalten. Dabei würde ihre Dicke ca. 870 nm (Nanometer) betragen. Die Halbwellenplatte 6 ist transparent ausgebildet.

Der Projektor 4 emittiert erfindungsgemäß S-polarisierte, insbesondere im Wesentlich rein S- polarisierte Strahlung. Da der Projektor 4 die Windschutzscheibe 10 mit einem Einfallswinkel 65° bestrahlt, der nahe dem Brewster-Winkel liegt, wird die Strahlung zum großen Teil an der Oberfläche IV der Windschutzscheibe 10 reflektiert. Die S-polarisierte Strahlung wird zum Teil an der Oberfläche IV reflektiert und zum Teil transmittiert. Wenn die transmittierte Strahlung die Halbwellenplatte 6 durchdringt, wird ihre Polarisation verändert. Die S-polarisierte Strahlung wird in P-polarisierte Strahlung umgewandelt. Die P-polarisierte Strahlung durchdringt die PVB-Schicht 3.2 und tritt an der Oberfläche I der Außenscheibe 1 aus der Windschutzscheibe 10.

Durch die Transmission an der Oberfläche I der Außenscheibe 1 wird keine zusätzliche Reflexion erzeugt. Dadurch entsteht kein störender Reflexionsschatten und die HUD- Projektion wird deutlich sichtbar. Alternativ oder zusätzlich kann die Außenscheibe 1 getönt oder gefärbt sein. Dieses Ergebnis war für den Fachmann unerwartet und überraschend.

Bezugszeichenliste:

1 Außenscheibe

2 Innenscheibe

3 thermoplastische Zwischenschicht

3.1 erste PVB-Schicht

3.2 zweite PVB-Schicht

4 Projektor

5 Betrachter / Fahrzeugfahrer

6 Halbwellenplatte

10 Windschutzscheibe

O Oberkante der Windschutzscheibe 10

U Unterkante der Windschutzscheibe 10

B HUD-Bereich der Windschutzscheibe 10 E Eyebox l außenseitige, von der Zwischenschicht 3 abgewandte Oberfläche der Außenscheibe 1

11 innenraumseitige, zur Zwischenschicht 3 hingewandte Oberfläche der Außenscheibe 1

III außenseitige, zur Zwischenschicht 3 hingewandte Oberfläche der Innenscheibe 2

IV innenraumseitige, von der Zwischenschicht 3 abgewandte Oberfläche der Innenscheibe 2