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Title:
PROTECTION CIRCUIT FOR AN ACTUATOR, ACTUATOR DEVICE AND METHOD FOR OPERATING AN ELECTRIC ACTUATOR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/187634
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a protection circuit for an actuator in a vehicle, comprising at least one switch (102) for interrupting and short-circuiting at least two electric lines (111, 113) for connecting connections (121, 123) of an energy supply device to connections (131, 133) of the electric actuator. Said protection circuit also comprises a diagnosis device (104) for checking sections of the at least two electric lines (111, 113) arranged between the connections (121, 123) of the energy supply device and the at least one switch (102).

Inventors:
HEGEDUES-BITE ISTVAN (DE)
KRIMMEL HORST (DE)
FUESSL ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/058206
Publication Date:
November 27, 2014
Filing Date:
April 23, 2014
Export Citation:
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Assignee:
ZAHNRADFABRIK FRIEDRICHSHAFEN (DE)
International Classes:
B60G21/00
Foreign References:
DE10257211A12004-06-24
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Claims:
Patentansprüche

1 . Schutzschaltung (410) für einen Aktuator für ein Fahrzeug (200), dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschaltung (410) zumindest einen Schalter (102; 241 , 243; 445) zum Unterbrechen und Kurzschließen von zumindest zwei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) zum Verbinden von Anschlüssen (121 , 123; 482) einer Energieversorgungseinrichtung (204) mit Anschlüssen (131 , 133) des elektrischen Aktuators (202) und eine Diagnoseeinrichtung (104) zum Überprüfen von zwischen den Anschlüssen (121 , 123; 482) der Energieversorgungseinrichtung (204) und dem zumindest einen Schalter (102; 241 , 243; 445) angeordneten Abschnitten der zumindest zwei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) aufweist.

2. Schutzschaltung (410) gemäß Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass dass die Schutzschaltung (410) eine Überführungseinrichtung (252) aufweist, die ausgebildet ist, um den Aktuator (202) in einen sicheren Zustand zu überführen, und eine Schalteinrichtung (250) aufweist, die ausgebildet ist, um ansprechend auf ein Überführen des Aktuators (202) in einen sicheren Zustand ein Schaltsignal an den zumindest einen Schalter (102; 241 , 243; 445) bereitzustellen, um die zumindest zwei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) zu unterbrechen und kurzzuschließen.

3. Schutzschaltung (410) gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungseinrichtung (252) ausgebildet ist, um die zumindest zwei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) zum Überführen des Aktuators (202) in den sicheren Zustand mit einem Bezugsspannungspotenzial zu verbinden.

4. Schutzschaltung (410) gemäß Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Überführungseinrichtung (252) ausgebildet ist, um einen Stromfluss oder einen Spannungsabfall zwischen den zumindest zwei elektrischen Leitungen (1 1 1 ,

1 13; 413) und dem Bezugsspannungspotenzial zu erfassen, um den sicheren Zustand zu erkennen.

5. Schutzschaltung (410) gemäß Anspruch 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Diagnoseeinrichtung (104) ausgebildet ist, um ein Freigabesignal an die Schalteinrichtung (250) bereitzustellen, wenn die Abschnitte der zumindest zwei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) beim Überprüfen der Abschnitte als fehlerfrei diagnostiziert wurden, und die Schalteinrichtung (250) ausgebildet ist, um ansprechend auf das Freigabesignal ein weiteres Schaltsignal an den zumindest einen Schalter (102; 241 , 243; 445) bereitzustellen, um das Unterbrechen und Kurzschließen der zumindest zwei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) aufzuheben.

6. Schutzschaltung (410) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Diagnoseeinrichtung (104) zumindest einen elektrischen Widerstand (462, 464, 466) zum Verbinden der Abschnitte der zumindest zwei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) und eine Erfassungseinrichtung (249) aufweist, die ausgebildet ist, um zum Überprüfen der Abschnitte einen Spannungsabfall und/oder einen Stromfluss durch den zumindest einen elektrischen Widerstand (462, 464, 466) zu erfassen.

7. Schutzschaltung (410) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zumindest eine Schalter (102; 241 , 243; 445) zum Unterbrechen und Kurzschließen von drei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) zum Verbinden von drei Anschlüssen (121 , 123; 482) der Energieversorgungseinrichtung (204) mit drei Anschlüssen (131 , 133; 433) des elektrischen Aktuators (202) ausgebildet ist und die Diagnoseeinrichtung (104) zum Überprüfen von drei zwischen den drei Anschlüssen (121 , 123; 482) der Energieversorgungseinrichtung (204) und dem zumindest einen Schalter (102; 241 , 243; 445) angeordneten drei Abschnitten der drei Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) ausgebildet ist.

8. Schutzschaltung (410) gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschaltung (410) drei Wechselschalter (102; 241 , 243; 445) zum Unterbrechen und Kurzschließen der drei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) aufweist und die Diagnoseeinrichtung (104) zum Überprüfen der drei Abschnitte drei elektrische Widerstände (462, 464, 466) aufweist, die die drei Abschnitte mit einem gemeinsamen Sternpunkt oder die drei Abschnitte untereinander verbinden.

9. Aktuatorvorrichtung für einen Fahrwerksstabilisator für ein Fahrzeug (200), wobei die Aktuatorvorrichtung eine Energieversorgungseinrichtung (204) und einen Aktuator (202) aufweist, wobei Anschlüsse (121 , 123; 482) der Energieversorgungseinrichtung (204) über zumindest zwei elektrische Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) mit Anschlüssen (131 , 133; 433) des elektrischen Aktuators (202) verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Aktuatorvorrichtung eine Schutzschaltung (410) gemäß einem der vorangegangenen Ansprüche zum Unterbrechen und Kurzschließen der zumindest zwei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) aufweist.

10. Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Aktuators (202) für ein Fahrzeug (200), dadurch gekennzeichnet, dass in einem Schritt (301 ) des Schaltens zumindest zwei elektrische Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) zum Verbinden von Anschlüssen (121 , 123; 482) einer Energieversorgungseinrichtung (204) mit Anschlüssen (131 , 133; 433) des elektrischen Aktuators (202) unter Verwendung zumindest eines Schalters (102; 241 , 243; 445) unterbrochen und kurzgeschlossen werden und in einem Schritt (303) des Diagnostizierens zwischen den Anschlüssen (121 , 123; 482) der Energieversorgungseinrichtung (204) und dem zumindest einen Schalter (102; 241 , 243; 445) angeordnete Abschnitte der zumindest zwei elektrischen Leitungen (1 1 1 , 1 13; 413) überprüft werden.

1 1 . Fahrwerksstabilisator für ein Kraftfahrzeug (200), aufweisend einen elektrischen Aktuator (202) und zwei mittels des Aktuators (202) relativ zueinander verdrehbare Stabilisatorabschnitte, sowie aufweisend eine Schutzschaltung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 für den Aktuator (202).

12. Fahrwerksquerlenker, insbesondere Hinterachsquerlenker, für ein Kraftfahrzeug (200), aufweisend einen elektrischen Aktuator (202) und zwei mittels des Aktuators (202) relativ zueinander verschiebbare Querlenkerabschnitte, sowie aufweisend eine Schutzschaltung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8 für den Aktuator (202).

Description:
Schutzschaltunq für einen Aktuator, Aktuatorvorrichtunq und Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Aktuators

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Schutzschaltung für einen Aktuator, auf eine Aktuatorvorrichtung und auf ein Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Aktuators. Außerdem bezieht sich die Erfindung auf einen aktiven Fahr- werksstabilisator und einen aktiven Fahrwerksquerlenker, jeweils mit einer solchen Schutzschaltung.

Nach Stand der Technik werden bereits bei Motorsteuerungsanwendungen Verfahren zur Trennung und/oder Kurzschließung der Motorleitungen angewendet. Als Schutzelemente werden in der Regel mechanische Schaltelemente wie Schütze und/oder Relais und/oder elektronische Schaltelemente, wie beispielsweise

MOSFETs oder IGBTs, verwendet. Insbesondere die mechanischen Schaltelemente haben den Vorteil, dass im unbestromten Zustand des Spulenkreises die Kontakte je nach Aufbau und Technologie öffnen und damit den Lastkreis trennen (n.o.), oder schließen (n.c.) um einen Kurzschluss darzustellen. Die erwähnten Technologien sind auch in Kombination als sogenannte Wechselkontakte (n.o. & n.c) verfügbar.

Die DE 102 57 21 1 A 1 befasst sich mit einem Kraftfahrzeugstabilisator. Für den Betrieb eines dabei eingesetzten Elektromotors als Generator können die Motorphasen des Elektromotors über einen festen oder variablen Lastwiderstand kurzgeschlossen werden. Beim Einsatz eines bürstenlosen Gleichstrommotors wird dessen Kurzschluss zum Betrieb als Generator über dessen Endstufentransistoren geschaltet.

Vor diesem Hintergrund schafft die vorliegende Erfindung eine verbesserte Schutzschaltung für einen Aktuator, eine verbesserte Aktuatorvorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Aktuators gemäß den Hauptansprüchen. Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Durch eine solche Schutzschaltung kann ein Aktuator von einer Energieversorgung entkoppelt werden. Das Entkoppeln kann dadurch realisiert werden, dass Leitungen zum Verbinden des Aktuators mit der Energieversorgung unterbrochen und zusätzlich kurzgeschlossen werden. Vorteilhafterweise können Abschnitte der Leitungen einer Diagnose unterzogen werden, während der Aktuator von der Energieversorgung entkoppelt ist.

Eine Schutzschaltung für einen Aktuator für ein Fahrzeug ist dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzschaltung zumindest einen Schalter zum Unterbrechen und Kurzschließen von zumindest zwei elektrischen Leitungen zum Verbinden von Anschlüssen einer Energieversorgungseinrichtung mit Anschlüssen des elektrischen Aktuators und eine Diagnoseeinrichtung zum Überprüfen von zwischen den Anschlüssen der Energieversorgungseinrichtung und dem zumindest einen Schalter angeordneten Abschnitten der zumindest zwei elektrischen Leitungen aufweist.

Der Aktuator kann beispielsweise in einem Fahrzeug zur Personenbeförderung oder Lastenbeförderung, beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, eingesetzt werden. Der elektrische Aktuator kann einen Elektromotor darstellen oder umfassen. Es kann sich um einen mit Wechselspannung oder Gleichspannung betriebenen Aktuator handeln. Die Energieversorgungseinrichtung kann ausgebildet sein, um über die Anschlüsse der Energieversorgung und die elektrischen Leitungen zum Betrieb des Aktuators erforderliche elektrische Energie an die Anschlüsse des Aktuators bereitzustellen. Beispielsweise können zwei elektrische Leitungen oder drei elektrische Leitungen vorgesehen sein. Drei elektrische Leitungen eignen sich beispielsweise, um den Aktuator mit Drehstrom betreiben zu können. Jeder der Anschlüsse der Energieversorgungseinrichtung kann unter Verwendung von Leistungstransistoren der Energieversorgung mit elektrischer Energie beaufschlagt werden. Unter einer Schutzschaltung kann eine elektrische Schaltung verstanden werden, die verwendet werden kann, um den Aktuator und zusätzlich oder alternativ die Energieversorgungseinrichtung oder eine mit der Energieversorgungseinrichtung gekoppelte Steuereinrichtung vor Beschädigung, beispielsweise aufgrund von Spannungsspitzen, zu schützen. Der zumindest eine Schalter kann als Transistor, vorteilhaft jedoch als mechanischer Schalter, beispielsweise als Schütz oder Relais realisiert sein. Durch eine Betätigung des zumindest einen Schalters können die Leitungen unterbrochen und zusätzlich durch die oder eine weitere Betätigung des Schalters kurzgeschlossen werden. Zum Kurzschließen können die Leitungen direkt oder über einen Sternpunkt miteinander verbunden werden. Der zumindest eine Schalter kann mehrere Schaltelemente umfassen oder es können mehrere Schalter vorgesehen sein, sodass beispielsweise jeder der Leitungen ein eigener Schalter oder ein eigenes Schaltelement zugeordnet sein kann. Gemäß einer Ausführungsform kann der zumindest eine Schalter ausgebildet sein, um die Leitungen zu unterbrechen und anschließend kurzzuschließen. Der Schalter kann als ein Wechselschalter bzw. Wechselkontakt oder eine Kombination aus einzelnen n.c. und n.o. Schaltern ausgeführt sein. Die Diagnoseeinrichtung kann als eine elektrische Schaltung ausgeführt sein. Die Diagnoseeinrichtung kann diskrete elektrische Bauteile und zusätzlich oder alternativ eine Logikschaltung umfassen. Beispielsweise kann die Diagnoseeinrichtung ausgebildet sein, um zum Überprüfen der Abschnitte der Leitungen eine Spannungsmessung und zusätzlich oder alternativ eine Strommessung durchzuführen. Dazu kann die Diagnoseeinrichtung ausgebildet sein, um einen Diagnosestrom oder eine Diagnosespannung in zumindest eine der Leitungen einzuspeisen. Abhängig von einem Ergebnis einer solchen Messung kann die Diagnoseeinrichtung beispielsweise einen fehlerfreien oder fehlerhaften Zustand der Leitungen diagnostizieren. Ein fehlerhafter Zustand kann beispielsweise dann vorliegen, wenn ein Kurzschluss oder eine Unterbrechung an zumindest einer der Leitungen diagnostiziert wird, die nicht durch den zumindest einen Schalter hervorgerufen sind.

Bevorzugt wird die Erfindung in einem aktiven Kraftfahrzeugfahrwerk eingesetzt. Die Erfindung kann sich daher auf einen Fahrwerksstabilisator eines bzw. für ein Kraftfahrzeug(s) beziehen, aufweisend einen elektrischen Aktuator und zwei mittels des Aktuators relativ zueinander verdrehbare Stabilisatorabschnitte, sowie aufweisend die Schutzschaltung für den Aktuator. Ein solcher Fahrwerksstabilisator wird auch Wankstabilisator genannt. Alternativ dazu kann sich die Erfindung auf einen Fahrwerksquerlenker eines bzw. für ein Kraftfahrzeug(s), insbesondere einen Hinterachsquerlenker, beziehen, aufweisend einen elektrischen Aktuator und zwei mittels des Aktuators relativ zueinander verschiebbare Querlenkerabschnitte, sowie aufweisend die Schutzschaltung für den Aktuator. Gemäß einer Ausführungsform kann die Schutzschaltung eine Überführungseinrichtung aufweisen, die ausgebildet ist, um den Aktuator in einen sicheren Zustand zu überführen. Nach erfolgreicher Überführung des Aktuators in den sicheren Zustand können die Leitungen sicher unterbrochen und kurzgeschlossen werden. Dadurch kann ein sicheres Schalten des zumindest einen Schalters gewährleistet werden.

Die Schutzschaltung kann eine Schalteinrichtung aufweisen. Die Schalteinrichtung kann ausgebildet sein, um ansprechend auf ein Überführen des Aktuators in den sicheren Zustand ein Schaltsignal an den zumindest einen Schalter bereitzustellen, um die zumindest zwei elektrischen Leitungen zu unterbrechen und kurzzuschließen. Die Schalteinrichtung kann ausgebildet sein, um ein Überführungssignal zu empfangen, das anzeigt, dass der Aktuator in den sicheren Zustand überführt ist. Unter einem sicheren Zustand kann ein Zustand verstanden werden, bei dem das Auftreten von Spannungsspitzen während oder nach einem Schalten des zumindest einen Schalters vermieden werden kann.

Beispielsweise kann die Überführungseinrichtung ausgebildet sein, um die zumindest zwei elektrischen Leitungen zum Überführen des Aktuators in den sicheren Zustand mit einem Bezugsspannungspotenzial zu verbinden. Das Bezugsspannungspotenzial kann beispielsweise durch einen Masseanschluss bereitgestellt werden. Dazu können beispielsweise entsprechende Leistungstransistoren in der Energieversorgungseinrichtung geeignet angesteuert werden. Somit können die elektrischen Leitungen gegen Masse kurzgeschlossen werden, um den sicheren Zustand des Aktuators zu erreichen.

Dabei kann die Überführungseinrichtung ausgebildet sein, um einen Stromfluss oder einen Spannungsabfall zwischen den zumindest zwei elektrischen Leitungen und dem Bezugsspannungspotenzial zu erfassen, um den sicheren Zustand zu erkennen. Wenn kein Stromfluss oder kein Spannungsabfall erfasst wird, kann davon ausgegangen werden, dass sich der Aktuator in dem sicheren Zustand befindet. Die Diagnoseeinrichtung kann ausgebildet sein, um ein Freigabesignal an die Schalteinrichtung bereitzustellen, wenn die Abschnitte der zumindest zwei elektrischen Leitungen beim Überprüfen der Abschnitte als fehlerfrei diagnostiziert wurden. Ferner kann die Schalteinrichtung ausgebildet sein, um ansprechend auf das Freigabesignal ein weiteres Schaltsignal an den zumindest einen Schalter bereitzustellen, um das Unterbrechen und Kurzschließen oder nur das Unterbrechen der zumindest zwei elektrischen Leitungen aufzuheben. Wenn die Diagnose in einem Zustand durchgeführt wird, in dem die Leitungen unterbrochen und kurzgeschlossen sind, kann der zumindest eine Schalter durch das Freigabesignal von einem Zustand, in dem die Leitungen unterbrochen und kurzgeschlossen sind, in einen Zustand versetzt werden, in dem die Leitungen verbunden sind. Wenn die Diagnose in einem Zustand durchgeführt wird, in dem die Leitungen unterbrochen aber nicht durch den zumindest einen Schalter kurzgeschlossen sind, kann der zumindest eine Schalter durch das Freigabesignal von einem Zustand, in dem die Leitungen unterbrochen aber nicht kurzgeschlossen sind, in einen Zustand versetzt werden, in dem die Leitungen verbunden sind. In einen Schaltzustand in dem die Leitungen unterbrochen aber nicht kurzgeschlossen sind kann der zumindest eine Schalter beispielsweise versetzt werden, bevor der Aktuator nach einer Abschaltung wieder in Betrieb genommen wird. Durch die Diagnose der elektrischen Leitungen kann gewährleistet werden, dass eine Kopplung zwischen der Energieversorgung und dem Aktuator erst dann wieder hergestellt wird, wenn die Abschnitte überprüft und als fehlerfrei angesehen werden. Eine Inbetriebnahme des Aktuators bei fehlerbehafteten Anschlussleitungen kann dagegen vermieden werden.

Gemäß einer Ausführungsform kann die Schalteinrichtung ausgebildet sein, um ein Fehlersignal zu empfangen und ansprechend auf das Fehlersignal das Schaltsignal an den zumindest einen Schalter bereitzustellen, um die zumindest zwei elektrischen Leitungen zu unterbrechen und kurzzuschließen. Das Fehlersignal kann beispielsweise einen Fehlerzustand einer Steuervorrichtung oder eines Steuergeräts zum Steuern einer Funktion des Aktuators anzeigen. Beispielsweise kann das Fehlersignal von einer Überwachungseinrichtung zum Überwachen der Steuervorrichtung oder des Steuergeräts bereitgestellt werden. Auf diese Weise kann eine Stromversorgung des Aktuators, ansprechend auf einen erkannten oder erfolgten Fehler- zustand im System, über die zumindest zwei elektrischen Leitungen automatisch unterbrochen werden.

Die Schutzschaltung kann ein Gehäuse mit einer ersten Schnittstelle zu den Anschlüssen der Energieversorgung und eine zweite äu ßere Schnittstelle zu den Anschlüssen des Aktuators aufweist. Der zumindest eine Schalter, die Diagnoseeinrichtung und den zumindest einen Schalter umfassende Bereiche der Leitungen können innerhalb des Gehäuses angeordnet sein. Die Bereiche der Leitungen können zwischen der ersten und der zweiten äußeren Schnittstelle verlaufen. Somit kann die Schutzschaltung in einem eigenen Gehäuse angeordnet sein, das getrennt von einem Gehäuse des Aktuators oder einem Gehäuse der Energieversorgung angeordnet sein kann. Eine solche Schutzschaltung lässt sich einfach in ein bestehendes System aus Energieversorgung und Aktuator integrieren.

Alternativ kann die Schutzschaltung in einem Gehäuse des Aktuators angeordnet sein. Dadurch kann der zumindest eine Schalter der Schutzeinrichtung sehr nahe an den eigentlichen Kontakten des Aktuators, beispielsweise an Kontakten von Wicklungen des Aktuators angeordnet werden. Zudem können Aktuator und Schutzschaltung als eine kompakte Einheit eingesetzt werden.

Beispielsweise kann die Diagnoseeinrichtung zumindest einen elektrischen Widerstand zum Verbinden der Abschnitte der zumindest zwei elektrischen Leitungen aufweisen. Ferner kann die Diagnoseeinrichtung eine Erfassungseinrichtung aufweisen. Die Erfassungseinrichtung kann ausgebildet sein, um zum Überprüfen der Abschnitte einen Spannungsabfall und/oder einen Stromfluss durch den zumindest einen elektrischen Widerstand zu zu erfassen. Ein Widerstand lässt sich einfach und kostengünstig realisieren. Beispielsweise kann der Widerstand zwischen zwei der elektrischen Leitungen geschaltet sein. Auch können zwei Widerstände vorgesehen sein, die einen gemeinsamen Sternpunkt sternförmig mit zwei der elektrischen Leitungen verbinden. Der zumindest eine Widerstand kann benachbart zu oder nahe an dem zumindest einen Schalter angeordnet sein. Die Erfassungseinrichtung kann eine Messeinrichtung aufweisen, die mit den zumindest zwei Leitungen gekoppelt ist. Die Diagnoseeinrichtung kann ausgebildet sein, um abhängig von einem Messergebnis der Erfassungseinrichtung zu entscheiden, ob die zumindest zwei Leitungen fehlerbehaftet oder fehlerfrei sind. Gemäß einer Ausführungsform kann die Diagnoseeinrichtung ausgebildet sein, um die Diagnose durchzuführen, wenn der zumindest eine Schalter die Leitungen kurzgeschlossen und unterbrochen hat. Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Diagnoseeinrichtung ausgebildet sein, um die Diagnose durchzuführen, wenn der zumindest eine Schalter die Leitungen unterbrochen aber nicht kurzgeschlossen hat. Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Diagnoseeinrichtung ausgebildet sein, um die Diagnose durchzuführen, wenn der zumindest eine Schalter die Leitungen weder unterbrochen noch kurzgeschlossen hat.

Gemäß einer Ausführungsform kann der zumindest eine Schalter zum Unterbrechen und Kurzschließen von drei elektrischen Leitungen zum Verbinden von drei Anschlüssen der Energieversorgungseinrichtung mit drei Anschlüssen des elektrischen Aktuators ausgebildet sein. Die Diagnoseeinrichtung kann zum Überprüfen von drei zwischen den drei Anschlüssen der Energieversorgungseinrichtung und dem zumindest einen Schalter angeordneten drei Abschnitten der drei Leitungen ausgebildet sein. Somit kann die Schutzschaltung im Zusammenhang mit einer Dreiphasenwechselstrom bereitstellenden Energieversorgung und einem Aktuator in Form einer Drehstrommaschine eingesetzt werden. Die drei Leitungen können den drei Phasen des Dreiphasenwechselstroms zugeordnet sein.

Eine solche Schutzschaltung kann drei Wechselschalter bzw. Wechselkontakte oder stattdessen jeweils einen n.c- und n.o. -Schalter zum Unterbrechen und Kurzschließen der drei elektrischen Leitungen aufweisen. Die Diagnoseeinrichtung kann zum Überprüfen der drei Abschnitte drei elektrische Widerstände aufweisen, die die drei Abschnitte mit einem gemeinsamen Sternpunkt oder die drei Abschnitte untereinander verbinden können.

Die genannte Schutzschaltung kann, wie obig genannt, beispielsweise im Zusammenhang mit einem Fahrwerksstabilisator eines Fahrzeugs eingesetzt werden. Eine Aktuatorvorrichtung für einen Fahrwerksstabilisator für ein Fahrzeug, wobei die Aktuatorvorrichtung eine Energieversorgungseinrichtung und einen Aktuator aufweist, wobei Anschlüsse der Energieversorgungseinrichtung über zumindest zwei elektrische Leitungen mit Anschlüssen des elektrischen Aktuators verbunden sind, ist insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass die Aktuatorvorrichtung eine genannte Schutzschaltung zum Unterbrechen und Kurzschließen der zumindest zwei elektrischen Leitungen aufweist. Somit kann die genannte Schutzeinrichtung vorteilhaft zum Betreiben eines Aktuators eingesetzt werden. Beispielhaft kann die Aktuatorvorrichtung im Zusammenhang mit einem Fahrwerksstabilisator eingesetzt werden, durch den eine Wankbewegung eines Fahrzeugs zumindest reduziert werden kann.

Ein Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Aktuators für ein Fahrzeug ist dadurch gekennzeichnet, dass in einem Schritt des Schaltens zumindest zwei elektrische Leitungen zum Verbinden von Anschlüssen einer Energieversorgungseinrichtung mit Anschlüssen des elektrischen Aktuators unter Verwendung zumindest eines Schalters unterbrochen und kurzgeschlossen werden und in einem Schritt des Diagnostizierens zwischen den Anschlüssen der Energieversorgungseinrichtung und dem zumindest einen Schalter angeordnete Abschnitte der zumindest zwei elektrischen Leitungen überprüft werden.

Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Verfahren einen Schritt des Überführens des Aktuators in einen sicheren Zustand, wobei Schritt des Schaltens nach dem Schritt des Überführens ausgeführt wird.

Schritte eines solchen Verfahrens können von geeigneten Einrichtungen umgesetzt oder unter Verwendung geeigneter Einrichtungen ausgeführt werden. Unter einer Vorrichtung oder Einrichtung kann ein elektrisches Gerät verstanden werden, das elektrische Signale verarbeitet und in Abhängigkeit davon weiterer Signale ausgeben kann. Eine Einrichtung oder Vorrichtung kann eine oder mehrere geeignete Schnittstellen aufweisen, die hard- und/oder softwaremäßig ausgebildet sein können. Bei einer hardwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen beispielsweise Teil einer integrierten Schaltung sein, in der Funktionen der Vorrichtung umgesetzt sind. Die Schnittstellen können auch aus eigenen, integrierten Schaltkreisen und/oder zu- mindest teilweise aus diskreten Bauelementen bestehen. Bei einer softwaremäßigen Ausbildung können die Schnittstellen Softwaremodule sein, die beispielsweise auf einem MikroController neben anderen Softwaremodulen vorhanden sind.

Von Vorteil ist auch ein Computerprogrammprodukt mit Programmcode, der auf einem maschinenlesbaren Träger wie einem Halbleiterspeicher, einem Festplattenspeicher oder einem optischen Speicher gespeichert sein kann und zur Durchführung des genannten Verfahrens verwendet wird, wenn das Programm auf einem Computer oder einer Vorrichtung ausgeführt wird.

Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Schutzschaltung für einen Aktuator gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;

Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Aktuatorvorrichtung mit einer Schutzschaltung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;

Fig. 3 ein Ablaufdiagramm Verfahren zum Betreiben eines elektrischen Aktua- tors gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und

Fig. 4 ein Schaltbild einer Aktuatorvorrichtung mit einer Schutzschaltung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.

In der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.

Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Schutzschaltung für einen Aktuator gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Schutzschaltung weist eine Schaltervorrichtung 102 und eine Diagnoseeinrichtung 104 auf. Die Schaltervorrichtung 102 und die Diagnoseeinrichtung 104 sind mit zwei Leitungen 1 1 1 , 1 13 zum Verbinden des Aktuators mit einer Energieversorgung gekoppelt. Die zwei Leitungen 111, 113 sind zwischen zwei ersten Anschlüssen 121 , 123 und zwei zweiten Anschlüssen 131 , 133 der Schutzschaltung geführt.

Die Schaltvorrichtung 102 kann einen oder mehrere Schalter umfassen. Die Schaltvorrichtung 102 ist ausgebildet, um in einem ersten Schaltzustand die Leitungen 111, 113 in einem durchgängig elektrisch leitfähigen Zustand zu halten und in einem zweiten Schaltzustand die Leitungen 111, 113 zu unterbrechen und zusätzlich kurzzuschließen. Zum Kurzschließen können die beiden Leitungen 111, 113 beispielsweise direkt oder über eine separat ausgeführte Verbindungsleitung elektrisch leitfähig miteinander verbunden werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel kann die Schaltvorrichtung 102 ausgebildet sein, um jede der Leitungen 111, 113 unabhängig von der jeweils anderen der Leitungen 111 , 113 zu unterbrechen und gegebenenfalls kurzzuschließen.

Die Diagnoseeinrichtung 104 ist ausgebildet, um die Abschnitte der Leitungen 111, 113, die zwischen den ersten Anschlüssen 121 , 123 und der Schaltvorrichtung 102 angeordnet sind zu überprüfen. Beispielsweise kann die Diagnoseeinrichtung 104 ausgebildet sein, um die Abschnitte auf Kurzschluss, beispielsweise zu Masse, oder auf eine Unterbrechung hin zu überwachen. Wenn die Diagnoseeinrichtung 104 einen solchen Fehler diagnostiziert, kann die Diagnoseeinrichtung 104 beispielsweise ein Fehlersignal bereitstellen. Beispielsweise kann die Schaltvorrichtung 102 so angesteuert werden, dass sie nur dann von dem zweiten Schaltzustand in den ersten Schaltzustand wechselt, und somit die Anschlüsse 121 , 123 mit den Anschlüssen 131 , 133 verbindet, wenn von der Diagnoseeinrichtung 104 kein Fehler auf den Abschnitten der Leitungen 111, 113 erkannt wird.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel können sich die Leitungen 111, 113 über die ersten Anschlüsse 121 , 123 hinaus erstrecken, beispielsweise bis zu Anschlüssen der Energieversorgung. Dazu können weitere Leitungsteile an die ersten Anschlüsse 121 , 123 angeschlossen werden. Dadurch können sich die durch die Diagnoseeinrichtung 104 überprüfbaren Abschnitte der Leitungen 111, 113 beispielsweise bis zu internen oder externen Anschlüssen der Energieversorgungseinrichtung erstrecken. Die Schutzschaltung kann ein Gehäuse aufweisen und die ersten Anschlüsse 121 , 123 und zusätzlich oder alternativ die zweiten Anschlüsse 131 , 133 können an Gehäusewänden des Gehäuses angeordnet sein und elektrische Schnittstellen der Schutzschaltung darstellen.

Fig. 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Aktuatorvorrichtung mit einer Schutzschaltung gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird die Aktuatorvorrichtung beispielhaft in einem Fahrzeug 200 eingesetzt.

Die Aktuatorvorrichtung weist einen Aktuator 202, beispielsweise einen Elektromotor, und eine Energieversorgungseinrichtung 204 auf. Die Energieversorgungseinrichtung 204 ist ausgebildet, um elektrische Energie zum Betreiben des Aktua- tors 202 bereitzustellen. Dazu ist die Energieversorgungseinrichtung 204 über Leitungen 1 1 1 , 1 13 mit dem Aktuator 202 verbunden.

Die Schutzschaltung ist ausgebildet, um die Energieversorgungseinrichtung 204 von dem Aktuator 202 zu entkoppeln. Ferner ist die Schutzschaltung ausgebildet, um die Leitungen 1 1 1 , 1 13 zu überprüfen. Dazu weist die Schutzschaltung, wie anhand von Fig. 1 beschrieben, eine Schalteinrichtung 102 und eine Diagnoseeinrichtung 104 auf. Beispielhaft sind hier die ersten Anschlüsse 121 , 123 der Schutzschaltung gleich den Anschlüssen der Energieversorgungseinrichtung 204 und die zweiten Anschlüsse 131 , 133 der Schutzschaltung gleich den Anschlüssen des Aktuators 202.

Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist die Schaltvorrichtung 102 einen ersten Schalter 241 und einen zweiten Schalter 243 auf. Der erste Schalter 241 ist in der ersten Leitung 1 1 1 angeordnet und ist ausgebildet, um die erste Leitung 1 1 1 in dem ersten Schaltzustand geschlossen und in dem zweiten Schaltzustand unterbrochen zu halten. Der zweite Schalter 243 ist in der zweiten Leitung 1 13 angeordnet und ist ausgebildet, um die erste Leitung 1 13 in dem ersten Schaltzustand geschlossen und in dem zweiten Schaltzustand unterbrochen zu halten. Zusätzlich sind die Schalter 241 , 243 ausgebildet, um die erste Leitung 1 1 1 und die zweite Leitung 1 13 in dem zweiten Schaltzustand oder in einem dritten Schaltzustand miteinander kurzschließen, das hei ßt eine elektrisch leitfähige Verbindung zwischen den Leitungen 1 1 1 , 1 13 herzustellen. Die leitfähige Verbindung zwischen den Leitungen 1 1 1 , 1 13 kann dabei direkt, beispielsweise ohne zusätzliche Verbindung zu einem Bezugsspannungspotenzial, beispielsweise Masse, erfolgen.

Die Diagnoseeinrichtung 104 kann beispielsweise einen Widerstand aufweisen, der die Leitungen 1 1 1 , 1 13 elektrisch leitfähig miteinander verbindet. Ferner kann die Diagnoseeinrichtung 104 eine Messeinrichtung oder Erfassungseinrichtung 249 zum Messen einer an dem Widerstand abfallenden Spannung oder eines durch den Widerstand fließenden Strom aufweisen, um einen fehlerfreien Zustand oder einen fehlerbehaften Zustand der Leitungen 1 1 1 , 1 13 diagnostizieren zu können. Dabei kann die Diagnoseeinrichtung 104 je nach Ausführungsbeispiel ausgebildet sein, um die Diagnose durchzuführen, während sich die Schalter 241 , 243 in einem Schaltzustand befinden, in dem die Leitungen 1 1 1 , 1 13 nicht unterbrochen sind, in dem die Leitungen 1 1 1 , 1 13 unterbrochen aber nicht kurzgeschlossen sind, oder in dem die Leitungen 1 1 1 , 1 13 unterbrochen und kurzgeschlossen sind. Ferner kann die Diagnoseeinrichtung 104 ausgebildet sein, um einen Messstrom an einer geeigneten Stelle in die Leitungen 1 1 1 , 1 13 einzuspeisen oder an die Leitungen 1 1 1 , 1 13 anzulegen. Dazu kann die Diagnoseeinrichtung 104 auch ausgebildet sein, um die Energieversorgungseinrichtung 204 geeignet anzusteuern, um über die Energieversorgungseinrichtung 204 den Messstrom oder die Messspannung bereitzustellen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Schutzschaltung eine Schalteinrichtung 250 auf. Die Schalteinrichtung 250 ist ausgebildet, die Schaltervorrichtung 102 anzusteuern. Dazu kann die Schalteinrichtung 250 ausgebildet sein, um ein erstes Schaltsignal zum Überführen des ersten Schalters 241 von dem ersten Schaltzustand in den zweiten Schaltzustand, oder umgekehrt, an den ersten Schalter 241 bereitzustellen. Ferner kann die Schalteinrichtung 250 ausgebildet sein, um ein zweites Schaltsignal zum Überführen des zweiten Schalters 243 von dem ersten Schaltzustand in den zweiten Schaltzustand, oder umgekehrt, an den zweiten Schalter 243 bereitzustellen. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Diagnoseeinrichtung 104 ausgebildet, um abhängig von einem Ergebnis einer Überprüfung der Leitungen 1 1 1 , 1 13 ein Diagnosesignal an die Schalteinrichtung 250 bereitzustellen. Die Schalteinrichtung 250 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um das erste und das zweite Schaltsignal zum Überführen der Schalter 241 , 243 in den ersten Schaltzustand nur dann bereitzustellen, wenn das Diagnosesignal einen fehlerfreien Zustand der Leitungen 1 1 1 , 1 13 anzeigt. Im fehlerfreien Zustand kann das Diagnosesignal beispielsweise einem Freigabesignal entsprechen.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel weist die Schutzschaltung eine Überführungseinrichtung 252 auf, die ausgebildet ist, um den Aktuator 202 in einen sicheren Zustand zu überführen. Dazu kann die Überführungseinrichtung 252 ausgebildet sein, um die Energieversorgungseinrichtung 204 geeignet anzusteuern, um ein Überführen des Aktuators 202 in den sicheren Zustand zu bewirken. Beispielsweise kann die Energieversorgungseinrichtung 204 dabei so angesteuert werden, dass die Leitungen 1 1 1 , 1 13 innerhalb der Energieversorgungseinrichtung 204 über ein Bezugsspannungspotenzial, beispielsweise Masse, kurzgeschlossen werden. Ansprechend auf ein Überführen des Aktuators 202 in den sicheren Zustand kann die Überführungseinrichtung 252 ausgebildet sein, um ein Signal an die Schalteinrichtung 250 bereitzustellen, dass das Überführen des Aktuators 202 in den sicheren Zustand anzeigt. Die Schalteinrichtung 250 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel ausgebildet, um das erste und das zweite Schaltsignal zum Überführen der Schalter 241 , 243 von dem ersten in den zweiten Schaltzustand nur dann bereitzustellen, wenn das Signal den sicheren Zustand des Aktuators 202 anzeigt.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel können Teile der Schutzschaltung, beispielsweise die Schalteinrichtung 250, die Überführungseinrichtung 252 oder Teile die Diagnoseeinrichtung 104, oder jeweils Abschnitte davon getrennt von der

Schutzschaltung angeordnet sein oder funktional einer anderen Komponente der Ak- tuatorvorrichtung, beispielsweise einem Steuergerät, zugeordnet sein. Bevorzugt weist das Fahrzeug 200 ein Fahrwerk und als Teil des Fahrwerks einen aktiven Fahrwerksstabilisator und/oder einen Fahrwerksquerlenker auf. Ein solcher Fahrwerksstabilisator dient insbesondere um Wankbewegungen des Fahrzeugs 200, wie sie beispielsweise bei einer Kurvenfahrt auftreten, auszugleichen o- der zumindest abzumindern. Der elektrische Akuator 202 ist dann insbesondere Teil des Fahrwerksstabilisators und dient dazu, zwei Stabilisatorabschnitte relativ zueinander zu verdrehen, um gezielt Wankbewegungen des Fahrzeugs 200 entgegenzuwirken oder einzuleiten. Demgemäß kann die Schutzschaltung ein Teil eines aktiven Fahrzeugstabilisators sein, um diesen in einen sicheren Zustand zu überführen. Demgegenüber dient der Fahrwerksquerlenker insbesondere, um einen Sturz und/oder eine Spur des Fahrwerks einzustellen bzw. aufrecht zu erhalten. Der Akuator 202 ist dann insbesondere Teil des Fahrzeugstabilisators und dient dazu, zwei Querlenkerabschnitte relativ zueinander zu verschieben, um gezielt die Spur- und/oder den Sturz des Fahrwerks zu verändern. Insbesondere wenn es sich bei dem Fahrwerksquerlenker um einen Hinterachsquerlenker handelt, kann hierdurch auch eine Lenkbewegung des Fahrzeugs 200 erzeugt werden. Demgemäß kann die Schutzschaltung auch ein Teil eines aktiven Fahrwerksquerlenkers sein, um diesen in einen sicheren Zustand zu überführen.

Fig. 3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben eines elektrischen Aktuators gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Das Verfahren kann im Zusammenhang mit einer Schutzschaltung ausgeführt werden, wie sie anhand der Figuren 1 oder 2 beschrieben ist.

In einem Schritt 301 des Schaltens werden elektrische Leitungen zum Verbinden von Anschlüssen einer Energieversorgungseinrichtung mit Anschlüssen eines elektrischen Aktuators unterbrochen und zusätzlich kurzgeschlossen. Dadurch wird der Aktuator von der Energieversorgung entkoppelt. In einem Schritt 303 des Diagnostizierens werden die elektrischen Leitungen überprüft. Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird der Schritt 303 des Diagnostizierens nach dem Schritt 301 des Schaltens ausgeführt. Der Schritt 303 des Diagnostizierens kann dabei einmal oder mehrmals ausgeführt werden. Beispielsweise kann der Schritt 301 ausgeführt werden, wenn in einem den Aktuator umfassenden System, insbesondere in einer Steuervorrichtung für den Aktuator, ein Fehler aufgetreten ist. Dazu kann in einem fortlaufend wiederholt ausgeführten Schritt des Überwachens das System oder Teile des Systems auf Fehler überwacht werden und der Schritt 301 des Schaltens kann ansprechend auf einen im Schritt des Überwachens erkannten Fehler ausgeführt werden.

In einem optionalen Schritt 305 können die Leitungen wieder geschlossen sowie der Kurzschluss zwischen den Leitungen wieder aufgehoben werden. Der Schritt 305 kann beispielsweise ausgeführt werden, wenn im Schritt 303 des Diagnostizierens kein Fehler erkannt wurde.

In einem optionalen Schritt 307 kann der Aktuator in einen sicheren Zustand überführt werden. Der Schritt 307 kann vor dem Schritt 301 des Schaltens ausgeführt werden, sodass die Leitungen nur dann unterbrochen werden, wenn sich der Aktuator in dem sicheren Zustand befindet.

Fig. 4 zeigt ein Schaltbild einer Aktuatorvorrichtung mit einer Schutzschaltung 410 gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung. Die Aktuatorvorrichtung weist eine Energieversorgungseinrichtung 204 und einen elektrischen Aktuator 202 auf, die über drei elektrische Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 miteinander verbunden sind. Eine Schutzschaltung 410, die eine Schaltervorrichtung 102 und eine Diagnoseeinrichtung 104 umfasst, ist mit den elektrischen Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 gekoppelt. Die elektrischen Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 sind aufseiten des Aktuators 202 über drei Anschlüsse 131 , 133, 433 des Aktuators 202 mit dem Aktuator 202 verbunden.

Die Schaltervorrichtung 102 weist einen ersten Schalter 241 , einen zweiten Schalter 243 und einen dritten Schalter 445 auf. Der erste Schalter 241 ist in der ersten Leitung 1 1 1 angeordnet und ausgebildet, um die erste Leitung 1 1 1 in einer ersten Schaltstellung zu schließen und in einer in Fig. 4 gezeigten zweiten Schaltstellung zu unterbrechen und mit einem Kurzschlussnetzwerk 460 zu verbinden. Der zweite Schalter 243 ist in der zweiten Leitung 1 13 angeordnet und ausgebildet, um die zwei- te Leitung 1 13 in einer ersten Schaltstellung zu schließen und in einer in Fig. 4 gezeigten zweiten Schaltstellung zu unterbrechen und mit dem Kurzschlussnetzwerk 460 zu verbinden. Der dritte Schalter 445 ist in der dritten Leitung 413 angeordnet und ausgebildet, um die dritte Leitung 413 in einer ersten Schaltstellung zu schließen und in einer in Fig. 4 gezeigten zweiten Schaltstellung zu unterbrechen und mit dem Kurzschlussnetzwerk 460 zu verbinden. In der in Fig. 4 gezeigten zweiten Schaltstellung der Schaltvorrichtung 102 sind die elektrischen Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 unterbrochen und über das Kurzschlussnetzwerk 460 untereinander kurzgeschlossen. Das Kurzschlussnetzwerk 460 weist eine Verbindungsleitung und drei mit der Verbindungsleitung verbundene Kontaktabschnitte auf für die Schalter 241 , 243, 445 auf. Wenn sich die Schalter 241 , 243, 445 in der zweiten Schaltstellung befinden, ist das Kurzschlussnetzwerk elektrisch isoliert, das heißt, weder mit einer der Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 noch mit einem Betriebsspannungspotenzial, beispielsweise einem Massepotenzial, verbunden. Die Schalter 241 , 243, 445 sind als Wechselschalter mit jeweils einem mechanisch bewegbaren und elektrisch leitfähigen Schalterabschnitt ausgeführt. Je nach Schaltstellung verbinden die mechanisch bewegbaren Schalterabschnitte die mit dem Aktuator 202 verbundenen Abschnitte der Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 mit den mit der Energieversorgungseinrichtung 204 verbundenen Abschnitten der Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 oder mit den Kontaktabschnitten des Kurzschlussnetzwerks 460.

Die Diagnoseeinrichtung 104 weist einen ersten Widerstand 462 auf, der die erste Leitung 1 1 1 mit einem Sternpunkt verbindet, einen zweiten Widerstand 464 auf, der die zweite Leitung 1 13 mit dem Sternpunkt verbindet und einen dritten Widerstand 466 auf, der die dritte Leitung 413 mit dem Sternpunkt verbindet.

Die Schutzschaltung 410 und der Aktuator 202 können als eine Einheit 470 realisiert sein. Beispielsweise können die Schutzschaltung 410 und der Aktuator 202 in einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet sein.

Die Energieversorgungseinrichtung 204 ist gemäß diesem Ausführungsbeispiel Teil eines Steuergeräts 475, das neben der Energieversorgungseinrichtung 204 eine Schalteinrichtung 250 aufweist. Das Steuergerät 475 kann als eine Einheit aus- geführt sein, die einen ersten Anschluss 480 und einen zweiten Anschluss 482 aufweist. Über den ersten Anschluss 480 ist die Schalteinrichtung 250 des Steuergeräts 475 mit einer Leitung 478 verbunden. Die Schalteinrichtung 250 ist ausgebildet, um die Schaltervorrichtung 102 über die Leitung 478 anzusteuern. Über den zweiten Anschluss 482 ist die Energieversorgung 204 mit den Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 verbunden. Das Steuergerät 475 kann beabstandet zu der Einheit 470 aus Aktuator 202 und Schutzschaltung 410 angeordnet sein. Beispielsweise kann ein Gehäuse des Steuergeräts 475 beabstandet, ohne Berührungspunkt, zu einem Gehäuse der Einheit 470 angeordnet sein.

Gemäß diesem Ausführungsbeispiel weist die Energieversorgungseinrichtung 204 sechs Transistorschaltungen 491 , 492, 493, 494, 495, 496 auf. Jede der Transistorschaltungen 491 , 492, 493, 494, 495, 496 weist einen Transistor und eine dazu parallel geschaltete Diode auf. Die erste Leitung 1 1 1 ist über die erste Transistorschaltung 491 mit einer Spannungsquelle 498 und über die zweite Transistorschaltung 492 mit Masse verbunden. Die zweite Leitung 1 13 ist über die dritte Transistorschaltung 493 mit der Spannungsquelle 498 und über die vierte Transistorschaltung 494 mit Masse verbunden. Die dritte Leitung 413 ist über die fünfte Transistorschaltung 495 mit der Spannungsquelle 498 und über die sechste Transistorschaltung 496 mit Masse verbunden. Durch eine geeignete Ansteuerung der Transistorschaltungen 491 , 492, 493, 494, 495, 496 kann der Aktuator 202 mit einer geeigneten Betriebsspannung, beispielsweise einer Dreiphasen-Wechselspannung versorgt werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist die Energieversorgungseinrichtung 204 als eine Leistungselektronik oder Endstufe ausgeführt, die Schalteinrichtung 250 ist als ein Schütz- und/oder Relaistreiber, auch Treiberschaltung genannt, ausgeführt, der erste Anschluss 480 ist als ein Steckverbinder der Schalteinrichtung 250 ausgeführt, der zweite Anschluss 482 ist als ein Steckverbinder des Aktuators 202 ausgeführt, die Leitung 478 ist als eine Verbindungsleitung der Schalteinrichtung 250 ausgeführt, die Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 sind als Aktuator-Verbindungsleitungen ausgeführt, die Widerstände 462, 464, 466 sind als Diagnosewiderstände ausgeführt und die Schaltervorrichtung 102 ist als ein mechanisches Trennelement, beispielsweise als ein Schütz und/oder Relay ausgeführt.

Anhand der vorangegangenen Figuren 1 bis 4 werden im folgenden Ausführungsbeispiele beschrieben, die auf mechanischen Schutzelementen 241 , 243, 445 mit Wechselkontakten basieren und dadurch gekennzeichnet sind, dass durch eine Diagnoseeinrichtung 104 eine Diagnosemöglichkeit der elektrischen Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 in Form von Motorverbindungsleitungen oder Motorleitungen auch nach der Trennung, bzw. Umschaltung der Schaltervorrichtung 102 in Form eines Schützes und/oder Relais gegeben ist.

In Zusammenhang mit dem Trennen und Kurzschließen der Motorleitungen 1 1 1 , 1 13, 413 entstehen drei Hauptaufgaben.

Eine erste Hauptaufgabe besteht im Überführen 307 des Aktuators 202, der auch ein Motor sein kann, in einen sicheren Zustand, vor der Umschaltung 301 der oder eines der Schutzelemente 241 , 243, 445. Dies kann durch Kurzschließen der Motorleitungen 1 1 1 , 1 13, 413 über die Endstufentransistoren 492, 494, 496 oder durch ähnliche Maßnahmen erzielt werden, durch die ein Bremsmoment aufgebaut wird und gegen die mechanische Erregung des Aktuators 202 wirkt. Dieser Vorgang kann durch eine Überführungseinrichtung 252 gesteuert werden. Durch ein geeignetes Messverfahren kann ein für die Umschaltung der Schaltervorrichtung 102, also beispielsweise für eine Schütz- und/oder Relais-Umschaltung geeigneter Zeitpunkt ermittelt werden, um die Entstehung von Spannungsspitzen zu vermeiden.

In der Regel ist es erforderlich, dass der Aktuator 202, beispielsweise ein Antrieb oder Motor, in einem Fehlerfall kontrolliert abgebremst wird. Eine ungewollte Beschleunigung des Aktuators 202 soll vermieden werden. Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der sichere Zustand des Aktuators 202 daher der Stillstand des Aktuators 202.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel ist der Aktuator 202, wie obig erläutert, Teil eines aktiven, elektromechanischen Fahrwerksstabilisators. Wird der Aktua- tor 202 für einen solchen Stellantrieb zur Wankstabilisierung eingesetzt, so soll der Aktuator 202 und somit auch der Fahrzeugaufbau, nach dem Stelivorgang kontrolliert in die Nullposition zurückkehren.

Falls ein Steuergerät, das zur Ansteuerung des Aktuators 202 zur Wankstabilisierung eingesetzt wird, beim aufgespannten Aktuator 202 kein Gegenmoment durch eine feldorientierte Regelung einleiten kann, z. B. aufgrund eines Ausfalls eines Mikrokontrollers des Steuergeräts, so werden die Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 des Aktuators 202, die gemäß diesem Ausführungsbeispiel als Motorleitungen ausgeführt sind, kurzgeschlossen. Dadurch wird durch die mechanische Erregung des Aktuators 202 induzierte Spannung kurzgeschlossen und durch den Kurzschlusstrom wird ein Gegenmoment (Bremsmoment) eingeleitet. Dieses Gegenmoment verhindert die schlagartige Beschleunigung des Aktuators 202 und dient gleichzeitig auch als Überspannungsschutz.

Das Erkennen des sicheren Zustands des Aktuators 202 kann z. B. durch eine Strommessung realisiert werden. Der entspannte Aktuator 202 kann im Stillstand ohne mechanische Erregung keine Spannung induzieren und der Kurzschlussstrom geht zu null zurück. Durch die Strommessung kann der Stillstand des Aktuators 202 ermittelt werden. Falls die Trennung im Stillstand erfolgt, wird keine hohe Spannungsspitze durch die schnelle Stromveränderung (di/dt) in der Motorwicklung des Aktuators 202 induziert.

Eine zweite Hauptaufgabe betrifft den Überspannungsschutz. Beim Ausfall, einer Funktionsbeeinträchtigung oder einer Abschaltung des Steuergerätes 475 ist es erforderlich, dass die elektronischen Bauteile im Steuergerät (ECU) 475 und die Leistungselektronik der Energieversorgungseinrichtung 204 gegen Überspannung geschützt werden. Diese Schutzfunktion wird erreicht, indem die Schaltervorrichtung 102, in Form eines mechanischen Schutzelements die Verbindungsleitung 1 1 1 , 1 13, 413 zwischen Aktuator 202 und Steuergerät 475 trennt (n.o. Kontakte) und gleichzeitig die Motorwicklungen des Aktuators 202 kurzschließt (n.c. Kontakte), um die generatorische Wirkung des Aktuators 202 zu unterdrücken. Für den Überspannungsschutz erfolgt somit eine Einleitung des Kurzschlusses nach dem Trennverfahren durch die Schaltervorrichtung 102. Dabei wird ein mechanischer Kurzschluss automatisch nach dem Trennverfahren durch den Einsatz von Wechselkontakten eingeleitet. Die Wechselkontakte an den Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 sowie an dem Kurzschlussnetzwerk 460 können durch die als Wechselschalter ausgeführten Schalter 241 , 243, 445 kontaktiert werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiel wird eine sogenannte Fail Safe Maßnahme so gestaltet, dass nach der Überführung 307 des Aktuators 202 in einen sicheren Betriebszustand die Verbindung zwischen Aktuator 202 und Steuergerät 475 unterbrochen wird. Um die generatorische Wirkung des Aktuators 202 zu unterdrücken, wird durch das Kurzschließen der Aktuator-Leitungen darstellenden Leitungen 1 1 1 , 1 13, 445 bei mechanischen Erregungen ein Gegenmoment aufgebaut und dadurch eine Überspannung des Aktuator-Kreises vermieden.

Beim Ausfall, einer Funktionsbeeinträchtigung oder einer Abschaltung des Steuergerätes 475 werden die Aktuator-Leitungen 1 1 1 , 1 13, 445 automatisch kurzgeschlossen und die Verbindung zwischen Aktuator 202 und Steuergerät 475 getrennt.

Eine dritte Hauptaufgabe betrifft die Diagnose der Motorleitungen 1 1 1 , 1 13, 413. Vor der Freischaltung der Endstufe 204 und der Schaltervorrichtung 102 in Form eines Trennelementes wird die Motorverbindung über die Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 auf Vorhandensein und Kurzschluss geprüft. Durch das Trennen der Motorverbindung (n.o. Kontakte) besteht keine direkte Verbindung zwischen dem Steuergerät 475 und dem Aktuator 202. Die Diagnoseeinrichtung 104 in Form einer integrierten Erkennungsschaltung im Schutzelement 410 ist vorgesehen, um die Motorverbindungsleitungen 1 1 1 , 1 13, 413 im abgetrennten Zustand überprüfen zu können. Als Abschlusselemente können dazu im Schutzelement 475 Widerstände 562, 464, 466 mit sternförmiger oder alternativ als dreieckiger Anordnung eingesetzt werden. Durch die kontrollierte Abschließung der Verbindungsleitungen 1 1 1 , 1 13, 413 kann die Motorverbindung auf Fehler geprüft werden bevor die Endstufe 204 und das Trennelement 102 freigeschaltet werden. Durch die Diagnosewiderstände 462, 464, 466 können die Verbindungsleitungen 1 1 1 , 1 13, 413 vor der Freischaltung der Endstufe 204 und des Trennelementes 102 durch ein geeignetes Messverfahren auf Unterbrechung und Kurzschluss geprüft werden. Durch dieses Verfahren können die Aktuator-Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 auch nach der Trennung der Verbindung durch die Schaltervorrichtung 102 überprüft werden und die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems erhöht werden.

Gemäß einem Ausführungsbeispiele können die Diagnosewiderstände 462, 464, 466 zur Diagnose verwendet werden, wenn die die Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 durch die Schaltervorrichtung 102 zwar noch unterbrochen, jedoch nicht mehr kurzgeschlossen sind. Beispielsweise kann die Schaltervorrichtung 102 ausgebildet sein, um zum Durchführen der Diagnose der Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 ausgehend von einem Schaltzustand, indem die Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 unterbrochen und kurzgeschlossen sind, in einen Zustand zu wechseln, in dem die Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 unterbrochen, jedoch nicht über die Schaltervorrichtung 102 kurzgeschlossen sind. Wenn während der Diagnose kein Fehler diagnostiziert wird, kann die Schaltervorrichtung 102 in einen Zustand wechseln, in dem die Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 wieder verbunden sind.

Die Schutzschaltung 410 kann sowohl als externe, als auch Aktuator 202 interne Einheit ausgeführt werden.

Die beschriebene technische Lösung kann durch zwei zusätzliche Schaltkontakte im Kurzschlusskreis ergänzt werden. Dadurch wird das Kurzschließen der Aktuator-Leitungen 1 1 1 , 1 13, 413 je nach Anwendung individual gestaltbar. Ferner können die Wechselkontakte durch n.o.- und n.c.-Kontakte ersetzt werden.

Die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiele sind nur beispielhaft gewählt. Unterschiedliche Ausführungsbeispiele können vollständig oder in Bezug auf einzelne Merkmale miteinander kombiniert werden. Auch kann ein Ausführungsbeispiel durch Merkmale eines weiteren Ausführungsbeispiels ergänzt werden. Ferner können erfindungsgemäße Verfahrensschritte wiederholt sowie in einer anderen als in der beschriebenen Reihenfolge ausgeführt werden. Umfasst ein Ausführungsbeispiel eine„und/oder" Verknüpfung zwischen einem ersten Merkmal und einem zweiten Merkmal, so kann dies so gelesen werden, dass das Ausführungsbeispiel gemäß einer Ausführungsform sowohl das erste Merkmal als auch das zweite Merkmal und gemäß einer weiteren Ausführungsform entweder nur das erste Merkmal oder nur das zweite Merkmal aufweist.

Bezuqszeichen

102 Schaltervorrichtung

104 Diagnoseeinrichtung

1 1 1 erste Leitung

1 13 zweite Leitung

121 erster Anschluss

123 weiterer erster Anschluss

131 zweiter Anschluss

133 weiterer zweiter Anschluss

200 Fahrzeug

202 Aktuator

204 Energieversorgungseinrichtung

241 erster Schalter

243 zweiter Schalter

249 Erfassungseinrichtung

250 Schalteinrichtung

252 Überführungseinrichtung

301 Schritt des des Schaltens

303 Schritt des Diagnostizierens

305 Schritt des Schließens

307 Schritt des Überführens

410 Schutzschaltung

413 dritte Leitung

433 weiterer zweiter Anschluss

445 dritter Schalter

460 Kurzschlussnetzwerk

462 erster Widerstand

464 zweiter Widerstand

466 dritter Widerstand

470 Einheit aus Schutzschaltung und Aktor

475 Steuergerät

478 Leitung 480 erster Anschluss

482 zweiter Anschluss

491 erste Transistorschaltung

492 zweite Transistorschaltung

493 dritte Transistorschaltung

494 vierte Transistorschaltung

495 fünfte Transistorschaltung

496 sechste Transistorschaltung

498 Spannungsquelle