Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
PROTECTIVE CLOTHING PROVIDING ABC PROTECTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/049147
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an adsorption material (1) with a protective action against chemical toxins, in particular chemical weapons. Said material has a multi-ply layered structure (2), the latter (2) comprising at least one support layer (3), in particular a flat support layer and an interlining (4) that is applied to the support layer (3) and that prevents or at least delays the penetration of chemical toxins. The interlining (4) comprises at least one adsorption layer (5) based on an adsorbent, in particular an active charcoal-based adsorbent, which adsorbs a chemical toxin and at least one essentially water- and air-tight, but water-vapour permeable membrane (6), which delays the penetration of chemical toxins or is at least essentially impermeable to said toxins. The adsorption material (1) is extremely comfortable to wear, having in particular good breathability, whilst guaranteeing excellent protection against chemical toxins.

Inventors:
VON BLUECHER HASSO (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/004029
Publication Date:
June 02, 2005
Filing Date:
April 16, 2004
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
BLUECHER GMBH (DE)
BLUECHER HASSO VON (DE)
International Classes:
A62B17/00; A62D5/00; (IPC1-7): A62D5/00; A62B17/00
Foreign References:
EP0525409A21993-02-03
DE3939373A11991-06-06
US5391426A1995-02-21
US5024594A1991-06-18
US4860382A1989-08-29
US5273814A1993-12-28
DE4003765A11991-08-14
DE3924033A11991-02-28
EP0827451A11998-03-11
EP0525409A21993-02-03
DE3939373A11991-06-06
US5391426A1995-02-21
US5024594A1991-06-18
US4860382A1989-08-29
US5273814A1993-12-28
DE4003765A11991-08-14
Other References:
MCCULLOUGH ET AL.: "A comparison of standard methods for measuring water vapour permeability of fabrics", MEAS. SCI. TECHNOL. [MEASUREMENTS SCIENCE AND TECHNOLOGY], vol. 14, August 2003 (2003-08-01), pages 1402 - 1408, XP001168531, DOI: doi:10.1088/0957-0233/14/8/328
"Textilien - Physiologische Wirkungen, Messung des Wärme- und Wasserdampfdurchgangswiderstandes unter stationären Bedingungen [sweating guarded-hotplate test", DIN EN, vol. 31, no. 092, February 1994 (1994-02-01), pages 1993
Attorney, Agent or Firm:
GESTHUYSEN, VON ROHR & EGGERT (Essen, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche :
1. Atmungsaktives Adsorptionsmaterial (1) mit Schutzfunktion gegenüber chemischen Giften, insbesondere chemischen Kampfstoffen, mit mehr schichtigem Schichtaufbau (2), wobei der Schichtaufbau (2) mindestens eine insbesondere flächige Trägerschicht (3) und eine der Trägerschicht (3) zugeordnete, den Durchtritt chemischer Gifte verhindernde oder zu mindest verzögernde Sperrschicht (4) aufweist, wobei die Sperrschicht (4) einerseits mindestens eine Adsorptionsschicht (5) auf Basis eines chemische Gifte adsorbierenden Adsorbens, insbesondere auf Basis von Aktivkohle, und andererseits mindestens eine zumindest im wesentlichen wasserund luftundurchlässige, aber wasserdampfdurchlässige, den Durchtritt chemischer Gifte verzögernde oder gegenüber chemischen Giften zumindest im wesentlichen undurchlässige Membran (6) auf weist.
2. Adsorptionsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Gebrauchszustand des Adsorptionsmaterials (1) die Trägerschicht (3) außenseitig angeordnet, insbesondere einer chemische Gifte freiset zenden Schadstoffquelle zugewandt ist und die Sperrschicht (4) in nenseitig angeordnet, insbesondere einer chemische Gifte freisetzenden Schadstoffquelle abgewandt ist.
3. Adsorptionsmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorptionsmaterial (1) außerdem mindestens eine insbesondere flächige, der Adsorptionsschicht (5) zugeordnete Abdeckschicht (7) aufweist, insbesondere wobei die Abdeckschicht (7) zur Abdeckung der Sperrschicht (4), insbesondere der Adsorptionsschicht (5), dient und/oder insbesondere wobei die Abdeckschicht (7) gleichzeitig als Trä ger für das Adsorbens der Adsorptionsschicht (5) und/oder für die Mem bran (6) dient und/oder insbesondere wobei die Abdeckschicht (7) Be standteil der Sperrschicht (4) ist.
4. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorptionsmaterial (1) au ßerdem mindestens eine weitere, insbesondere flächige zusätzliche Ab deckschicht (8) aufweist, insbesondere wobei im Gebrauchszustand des Adsorptionsmaterials (1) die zusätzliche Abdeckschicht (8) innenseitig angeordnet, insbesondere einer chemische Gifte freisetzenden Schad stoffquelle abgewandt ist und der Trägerschicht (3) gegenüber angeord net ist und/oder insbesondere wobei die zusätzliche Abdeckschicht (8) und die Trägerschicht (3) die beiden Außenschichten (3,8) des Adsorp tionsmaterials (1) bilden und/oder insbesondere wobei im Gebrauchszu stand des Adsorptionsmaterials (1) die zusätzliche Abdeckschicht (8) ein Innenfutter bildet.
5. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Schichten (3,4, 5,6, 7,8) des Schichtaufbaus (2) jeweils miteinander verbunden. sind oder aber, zumindest zum Teil, unverbunden übereinander. gelegt sind und/ oder daß die einzelnen Schichten (3,4, 5,6, 7,8) des Schichtaufbaus (2) einen Verbund ausbilden.
6. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Schichten (3,4, 5,6, 7, 8) des Schichtaufbaus (2) in dem Adsorptionsmaterial (1) wie folgt angeordnet sein können, wobei die einzelnen Schichten (3,4, 5, 6,7, 8) miteinander verbunden sein können, was mit dem Symbol"+"wiederge geben wird, oder aber unverbunden übereinanderliegen können, was mit dem Symbol"/"wiedergegeben wird : (3) + (6) + (7) + (5) + (8) . (3) +(6)/(7)+(5)+(8) (3)/ (6) + (5) + (8) # (3)/ (6) + (7) + (5) + (8) . (3) +(6)+(5)+(7)/(8) (3) + (6)/ (5) + (8) . (3) + (6) + (5) + (8) (3)/ (6) + (5) + (7)/ (8) (3)/ (6) + (5)/ (8) (3) + (6)/ (7) + (5)/ (8) (3) +(6)/(7)+(5)+(7)/(8), insbesondere wobei im Gebrauchszustand des Adsorptionsmaterials (1) die Trägerschicht (3) außenseitig angeordnet, insbesondere einer chemi sche Gifte freisetzenden Schadstoffquelle zugewandt ist und die zusätz liche Abdeckschicht (8) innenseitig angeordnet, insbesondere einer che mische Gifte freisetzenden Schadstoffquelle abgewandt ist.
7. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerschicht (3) oleophobiert und/oder hydrophobiert ist, insbesondere durch eine spezielle Imprägnie rung.
8. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (6) eine kontinuier liche, insbesondere geschlossene oder allenfalls mikroporöse Membran ist und/oder daß die Dicke der Membran (6) 1 bis 500 um, insbesondere 1 bis 250 um, vorzugsweise 1 bis 100 um, bevorzugt 1 bis 50 um, be sonders bevorzugt von 2,5 bis 30 um, ganz besonders bevorzugt von 5 bis 25 um, beträgt.
9. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (6) bei 25 °C und bei einer Dicke von 50 um eine Wasserdampfdurchlässigkeit von min destens 12, 51/mu pro 24 h, insbesondere mindestens 17, 5 1/m2 pro 24 h, vorzugsweise mindestens 201/mu pro 24 h oder mehr, aufweist und/oder daß das Adsorptionsmaterial (1) bei 25 °C und bei einer Dicke der Membran (6) von 50 um eine Wasserdampfdurchlässigkeit von minde stens 10 l/m2 pro 24 h, insbesondere mindestens 15 l/m2pro 24 h, vor zugsweise mindestens 20 1/m2pro 24 h, aufweist.
10. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (6) einen Wasser dampfdurchgangswiderstand Ret unter stationären Bedingungen, gemes sen nach DIN EN 31 092 : 1993 (Februar 1994) und internationaler Norm ISO 11 092, bei 35 °C von höchstens 25 (m2#Pascal) / Watt, insbeson dere höchstens 20 (m2Pascal)/Watt, vorzugsweise höchstens 13 (m2. Pascal) */Watt, bei einer Dicke von 50 um aufweist und/oder daß das Adsorptionsmaterial (1) einen Wasserdampfdurchgangswiderstand Ret unter stationären Bedingungen, gemessen nach DIN EN 31 092 : 1993 (Februar 1994) und internationaler Norm ISO 11 092, bei 35 °C von höchstens 30 (m2 Pascal)/Watt, insbesondere höchstens 25 (m2 Pas cal)/Watt, vorzugsweise höchstens 20 (m2Pascal)/Watt, bei einer Dicke der Membran (6) von 50 am aufwcist.
11. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Membran (6) als ein mehr schichtiges Membranlaminat und/oder als ein mehrschichtiger Mem branverbund ausgebildet ist, insbesondere wobei das Membranlaminat und/oder der Membranverbund aus mindestens zwei, vorzugsweise min destens drei miteinander verbundenen Schichten oder Lagen besteht.
12. Adsorptionsmaterial nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Membranlaminat oder der Membranverbund eine Kernschicht auf Basis eines Polymers auf Cellulosegrundlage und zwei mit der Kern schicht verbundene äußere Schichten, insbesondere auf Basis eines Po lyurethans, eines Polyetheramids und/oder eines Polyesteramids, umfaßt, insbesondere wobei die Kernschicht auf Basis eines Polymers auf Cel lulosegrundlage als 1 bis 100 um, insbesondere 5 bis 50 llm, vorzugs weise 10 bis 20 jim dicke Membran ausgebildet sein kann und/oder ins besondere wobei die zwei mit der Kernschicht verbundenen äußeren Schichten jeweils als 1 bis 100, um, insbesondere 5 bis 50 Rm, vorzugs weise 5 bis 10, um dicke Membran ausgebildet sein können.
13. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorptionsschicht (5) dis kontinuierlich ausgebildet ist und/oder daß die Adsorptionsschicht (5) diskrete, chemische Gifte adsorbierende Adsorptionspartikel, insbeson dere auf Basis von Aktivkohle, umfaßt und/oder daß das Adsorbens der Adsorptionsschicht (5) ein Aktivkohle enthaltendes oder hieraus be stehendes Adsorbens ist.
14. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Adsorptionsschicht (5) als ein Adsorptionsflächenfilter, insbesondere auf Basis eines an einem vor zugsweise flächigen, insbesondere textilen Träger fixierten Adsorbens, ausgebildet ist und/oder daß die Adsorptionsschicht (5) ein chemische Gifte adsorbierendes Adsorbens, insbesondere auf Basis von Aktivkohle, vorzugsweise in Form von Aktivkohleteilchen und/oder Aktivkohlefa sern, umfaßt, wobei das Adsorbens vorzugsweise an einem Träger, ins besondere einem textilen Träger, befestigt ist.
15. Adsorptionsmaterial nach einem oder mehreren der vorangehenden An sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Adsorptionsmaterial (1) und/oder die Membran (6) eine Barrierewirkung gegenüber chemischen Kampfstoffen, insbesondere Bis [2chlorethyl] sulfid (Senfgas, Lost, Gelbkreuz), gemessen nach CRDECSP84010, Methode 2.2, von höch stens 4 ug/cm2 pro 24 h, insbesondere höchstens 3, 5 ug i cm2 pro 24 h, vorzugsweise höchstens 3, 0 gg/'cm pro 24 h, besonders bevorzugt höchstens 2,5 Fg/cm2 pro 24 h, bei einer Dicke der Membran (6) von 50 Mm aufweist.
16. Atmungsaktives Adsorptionsmaterial (1) mit Schutzfunktion gegenüber chemischen Giften, insbesondere chemischen Kampfstoffen, mit mehr schichtigem Schichtaufbau (2), wobei der Schichtaufbau (2) mindestens eine insbesondere flächige Trägerschicht (3) und eine der Trägerschicht (3) zugeordnete, den Durchtritt chemischer Gifte verhindernde oder zu mindest verzögernde Sperrschicht (4) aufweist, wobei die Sperrschicht (4) einerseits mindestens eine Adsorptionsschicht (5) auf Basis eines chemische Gifte adsorbierenden Adsorbens, insbesondere auf Basis von Aktivkohle, und andererseits mindestens eine zumindest im wesentlichen wasserund luftundurchlässige, aber wasserdampfdurchlässige, den Durchtritt chemischer Gifte verzögernde oder gegenüber chemischen Giften zumindest im wesentlichen undurchlässige Membran (6) auf weist, wobei das Adsorptionsmaterial (1) und/oder die Membran (6) eine Barrierewirkung gegenüber chemischen Kampfstoffen, insbesondere Bis [2chlorethyl] sulfid, von höchstens 4 ug/cm2 pro 24 h bei einer Dik ke der Membran (6) von 50 um aufweist.
17. Atmungsaktives Adsorptionsmaterial (1) mit Schutzfunktion gegenüber chemischen Giften, insbesondere chemischen Kampfstoffen, mit mehr schichtigem Schichtaufbau (2), wobei der Schichtaufbau (2) mindestens eine insbesondere flächige Trägerschicht (3) und eine der Trägerschicht (3) zugeordnete, den Durchtritt chemischer Gifte verhindernde oder zu mindest verzögernde Sperrschicht (4) aufweist, wobei die Sperrschicht (4) einerseits mindestens eine Adsorptionsschicht (5) auf Basis eines chemische Gifte adsorbierenden Adsorbens, insbesondere auf Basis von Aktivkohle, und andererseits mindestens eine zumindest im wesentlichen wasserund luftundurchlässige, aber wasserdampfdurchlässige, den Durchtritt chemischer Gifte verzögernde oder gegenüber chemischen Giften zumindest im wesentlichen undurchlässige Membran (6) auf weist, wobei das Adsorptionsmaterial (1) bei 25 °C und bei einer Dicke der Membran (6) von 50 pm eine Wasserdampfdurchlässigkeit von min destens 10 l/m2 pro 24 h aufweist.
18. Atmungsaktives Adsorptionsmaterial (1) mit Schutzfunktion gegenüber chemischen Giften, insbesondere chemischen Kampfstoffen, mit mehr schichtigem Schichtaufbau (2), wobei der Schichtaufbau (2) mindestens eine insbesondere flächige Trägerschicht (3) und eine der Trägerschicht (3) zugeordnete, den Durchtritt chemischer Gifte verhindernde oder zu mindest verzögernde Sperrschicht (4) aufweist, wobei die Sperrschicht (4) einerseits mindestens eine Adsorptionsschicht (5) auf Basis eines chemische Gifte adsorbierenden Adsorbens, insbesondere auf Basis von Aktivkohle, und andererseits mindestens eine zumindest im wesentlichen wasserund luftundurchlässige, aber wasserdampfdurchlässige, den Durchtritt chemischer Gifte verzögernde oder gegenüber chemischen Giften zumindest im wesentlichen undurchlässige Membran (6) auf weist, wobei das Adsorptionsmaterial (1) einen Wasserdampfdurch gangswiderstand Ret unter stationären Bedingungen bei 35 °C von höch stens 30 (m2 Pascal)/Watt bei einer Dicke der Membran (6) von 50 gm aufweist.
19. Schutzmaterialien, insbesondere Schutzanzüge, Schutzhandschuhe, Schutzschuhe und Schutzabdeckungen, hergestellt unter Verwendung eines Adsorptionsmaterials (1) nach einem der vorangehenden Ansprü che und/oder aufweisend ein Adsorptionsmaterial (1) nach einem der vo rangehenden Ansprüche.
20. Schutzmaterialien nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß im Gebrauchszustand des Adsorptionsmaterials (1) die Trägerschicht (3) außenseitig angeordnet, insbesondere einer chemische Gifte freisetzen den Schadstoffquelle zugewandt ist und/oder daß es sich bei den Schutzmaterialien um Schutzanzüge, insbesondere ABCSchutzanzüge, handelt, wobei im Gebrauchszustand die Trägerschicht (3) außenseitig angeordnet, insbesondere einer chemische Gifte freisetzenden Schad stoffquelle zugewandt ist und auf der vom Körper abgewandten Seite angeordnet ist.
21. Verwendung eines Adsorptionsmaterials (1) nach einem der vorange henden Ansprüche zur Herstellung von Schutzmaterialien aller Art, ins besondere Schutzanzügen, Schutzhandschuhen, Schutzschuhen und Schutzabdeckungen, vorzugsweise für den ABCEinsatz, insbesondere wobei im Gebrauchszustand des Adsorptionsmaterials (1) die Träger schicht (3) außenseitig angeordnet ist und/oder insbesondere wobei im Gebrauchszustand des Adsorptionsmaterials (1) die Trägerschicht (3) ei ner chemische Gifte freisetzenden Schadstoffquelle zugewandt ist.
Description:
Schutzbekleidung mit ABC-Schutz Die vorliegende Erfindung betrifft ein atmungsaktives Adsorptionsmaterial mit Schutzfunktion gegenüber chemischen Giften, insbesondere chemischen Kampfstoffen, mit verbessertem Tragekomfort, insbesondere für die Herstel- lung von Schutzmaterialien, wie Schutzanzügen, Schutzhandschuhen, Schutz- schuhen, Schutzabdeckungen (z. B. für Krankentransporte) und dergleichen, insbesondere für den ABC-Einsatz, sowie seine Verwendung in den zuvor ge- nannten Schutzmaterialien.

Es gibt eine Reihe von Stoffen, die von der Haut aufgenommen werden und zu schweren körperlichen Schäden führen. Als Beispiele seien das blasenzie- hende Lost (Gelbkreuz) und das Nervengift Sarin erwähnt. Menschen, die mit solchen Giften in Kontakt kommen können, müssen einen geeigneten Schutz- anzug tragen bzw. durch geeignete Schutzmaterialien gegen diese Gifte ge- schützt werden.

Grundsätzlich gibt es drei Typen von Schutzanzügen : Die luft-und wasser- dampfundurchlässigen Schutzanzüge, die mit einer für chemische Gifte un- durchlässigen Gummischicht ausgestattet sind und sehr schnell zu einem Hit- zestau fuhren, die luft-und wasserdampfdurchlässigen Schutzanzüge, die den höchsten Tragkomfort bieten, und schließlich Schutzanzüge, die mit einer Membran ausgestattet sind, die zwar Wasserdampf, nicht aber die erwähnten Gifte hindurchlassen.

ABC-Schutzkleidung wird also traditionell entweder aus vollständig imper- meablen Systemen (z. B. Anzüge aus Butylkautschuk) oder permeablen, ad- sorptiven Filtersystemen auf Basis von Aktivkohle (Pulver, Faserstoffen oder Kugelkohle) hergestellt.

Schutzanzüge gegen chemische Kampfstoffe, die für einen längeren Einsatz unter den verschiedensten Bedingungen gedacht sind, dürfen beim Träger zu keinem Hitzestau führen. Daher verwendet man hauptsächlich luftdurchläs- sige Materialien.

Die luftdurchlässigen, permeablen Schutzanzüge besitzen im allgemeinen eine Adsorptionsschicht mit Aktivkohle, welche die chemischen Gifte sehr dauer-

haft. bindet, so daß auch von stark kontaminierten Anzügen für den Träger keinerlei Gefahr ausgeht. Der große Vorteil dieses Systems ist, daß die Aktiv- kohle auch an der Innenseite zugänglich ist, so daß an Beschädigungen oder sonstigen undichten Stellen eingedrungene Gifte sehr schnell adsorbiert wer- den. Unter extremen Bedingungen, beispielsweise wenn ein Tropfen eines eingedickten Giftes aus größerer Höhe auf eine etwas offene Stelle des Au- ßenmaterials auftritt und bis zur Kohle durchschlägt, kann die Kohleschicht aber örtlich kurzzeitig überfordert sein.

Die Adsorptionsschicht in den zuvor beschriebenen, luftdurchlässigen, per- meablen Schutzanzügen ist in den meisten Fällen derart ausgestaltet, daß ent- weder im Durchschnitt bis zu circa 1,0 mm große Aktivkohleteilchen an auf einem Träger aufgedruckte Klebehäufchen gebunden sind oder aber daß ein retikulierter PU-Schaum, der mit einer"Kohlepaste" (d. h. Bindemittel und Aktivkohle) imprägniert ist, als Adsorptionsschicht zur Anwendung kommt, wobei die Adsorptionsschicht im allgemeinen durch einen"Außenstoff" (d. h. ein Abdeckmaterial) ergänzt wird und an der dem Träger zugewandten Innen- seite durch ein leichtes textiles Material abgedeckt ist. Gelegentlich findet man aber auch Verbundstoffe, die ein Aktivkohleflächengebilde, so z. B. ein Aktivkohlevlies, beinhalten.

Des weiteren kommen Schutzanzüge zum Einsatz, welche mit einer Membran ausgestattet sind, die zur Erhöhung des Tragekomforts zwar wasserdampf- durchlässig ausgebildet ist, aber gleichzeitig als Sperrschicht gegen Flüssig- keiten, insbesondere Giftstoffe, wirkt. Ein solches Material ist beispielsweise in der EP 0 827 451 A2 beschrieben. Schutzanzüge mit einer für Wasser- dampf durchlässigen, aber für Gifte, insbesondere Hautgifte, undurchlässigen Membran haben den Nachteil, daß an undichten Stellen eingedrungene Gifte im Inneren des Schutzanzuges verbleiben und durch die Haut des Trägers auf- genommen werden.

Es ist nunmehr die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Adsorptions- bzw. Schutzmaterial bereitzustellen, welches die zuvor geschilderten Nachtei- le zumindest teilweise vermeidet und sich insbesondere für die Herstellung von ABC-Schutzmaterialien, wie Schutzanzügen, Schutzhandschuhen, Schutzschuhen, Schutzabdeckungen und dergleichen, eignet.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Adsorp- tionsmaterial, insbesondere zur Verwendung in Schutzmaterialien, wie bei- spielsweise Schutzanzügen, Schutzhandschuhen, Schutzschuhen, Schutzab- deckungen und dergleichen, zu schaffen, welches-neben einer wasserdampf- durchlässigen, den Durchgang insbesondere von chemischen Kampf-und Giftstoffen (z. B. Hautgiften) zumindest stark verzögernden bzw. verhindern- den Membran-eine Adsorptionsschicht auf Aktivkohlebasis enthält. Dabei ist auch eine gewisse Gewichtseinsparung des Adsorptionsmaterials ange- strebt.

Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht in der Bereitstel- lung eines Adsorptionsmaterials, insbesondere zur Verwendung in Schutz- materialien, wie Schutzanzügen, Schutzhandschuhen, Schutzschuhen, Schutz- abdeckungen und dergleichen, welches einen hohen Tragekomfort gewährlei- stet.

Zur Lösung der zuvor geschilderten Aufgabenstellung schlägt die vorliegen- den Erfindung ein Adsorptionsmaterial gemäß Anspruch 1 vor. Weitere, vor- teilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Adsorptionsmaterials sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche bzw. der Nebenansprüche.

Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung des er- findungsgemäßen Adsorptionsmaterials zur Herstellung von Schutzmateria- lien, insbesondere von Schutzanzügen, Schutzhandschuhen, Schutzschuhen, Schutzabdeckungen (z. B. für Krankentransporte) und dergleichen, vorzugs- weise für den ABC-Einsatz.

Schließlich sind ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung Schutz- materialien, wie Schutzanzüge, Schutzhandschuhe, Schutzschuhe, Schutzab- deckungen (z. B. für Krankentransporte), Schutzanzüge und dergleichen, ins- besondere für den ABC-Einsatz, die mit dem erfindungsgemäßen Adsorpti- onsmaterial hergestellt sind.

Weitere Vorteile, Eigenschaften, Aspekte und Merkmale der vorliegenden Er- findung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels. Es zeigt :

Fig. eine schematische Schnittdarstellung durch den Schichtaufbau eines atmungsaktiven Adsorptionsmaterials gemäß einem bevorzugten Aus- führungsbeispiel der Erfindung entsprechend einer speziellen Ausfüh- rungsform.

Die einzige Fig. zeigt eine schematische Schnittdarstellung durch den Schicht- aufbau 2 eines erfindungsgemäßen Adsorptionsmaterials 1 entsprechend einer speziellen Ausgestaltung. Das erfindungsgemäß atmungsaktive Adsorptions- material 1 nach der vorliegenden Erfindung, welches mit einer Schutzfunktion gegenüber chemischen Giften, insbesondere chemischen Kampfstoffen, aus- gestattet ist, weist einen mehrschichtigen Schichtaufbau 2 auf, wobei der Schichtaufbau 2 mindestens eine insbesondere flächige Trägerschicht 3 und eine der Trägerschicht 3 zugeordnete, den Durchtritt chemischer Gifte verhin- dernde oder zumindest verzögernde Sperrschicht 4 aufweist ; die Sperrschicht 4 wiederum umfaßt einerseits mindestens eine Adsorptionsschicht 5 auf Basis eines chemische Gifte adsorbierenden Adsorbens, insbesondere auf Basis von Aktivkohle, und andererseits mindestens eine zumindest im wesentlichen wasser-und luftundurchlässige, aber wasserdampfdurchlässige, den Durchtritt chemischer Gifte verzögernde oder gegenüber chemischen Giften zumindest im wesentlichen undurchlässige Membran 6.

Die grundlegende Idee der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein at- mungsaktives Adsorptionsmaterial 1 mit mehrschichtigem Schichtaufbau 2 dadurch mit einer erhöhten bzw. verbesserten Schutzfunktion gegenüber che- mischen Giften, insbesondere chemischen Kampfstoffen, auszurüsten, daß die Sperrschicht 4 sowohl mit mindestens einer Adsorptionsschicht 5 als auch mit mindestens einer zumindest im wesentlichen wasser-und luftundurchlässigen, aber wasserdampfdurchlässigen, den Durchtritt chemischer Gifte verzögern- den oder gegenüber chemischen Giften zumindest im wesentlichen undurch- lässigen Membran 6 ausgestattet wird.

Die vorgenannte Membran 6, welche beispielsweise zwischen der Träger- schicht 3 und der Adsorptionsschicht 5 angeordnet werden, bewirkt, daß ge- gebenenfalls durch die Trägerschicht 3 eingedrungene chemische Gifte, wie z. B. chemische Kampfstoffe, nicht weiter in das Material eindringen können und daß diese Gifte, z. B. bei Anordnung der Membran 6 zwischen Träger- schicht 3 und Adsorptionsschicht 5, die Adsorptionsschicht 5 nicht oder zu-

mindest zu einem überwiegenden Teil gar nicht erst erreichen, so daß die Ad- sorptionskapazität der Adsorptionsschicht 5 quasi unerschöpflich bleibt. Zum anderen wird durch die Anwesenheit der Membran 6 ein zusätzlicher Schutz für den Träger des Adsorptionsmaterials 1 bereitgestellt, so daß ein Adsorpti- onsmaterial 1 mit sozusagen doppelter Schutzfunktion gegenüber chemischen Giften resultiert (nämlich einerseits durch die Sperrwirkung der Membran 6 und andererseits durch die Adsorptionswirkung der Adsorptionsschicht 5).

Durch die Ausstattung des erfindungsgemäßen Adsorptionsmaterials 1 mit ei- ner speziellen atmungsaktiven Membran 6, welche den Durchtritt chemischer Gifte verzögert bzw. gegenüber chemischen Giften zumindest im wesentli- chen undurchlässig ist, wird gleichzeitig eine gute Dekontaminierbarkeit und Regenerierbarkeit des erfindungsgemäßen Adsorptionsmaterials 1 erreicht.

Denn durch die Außen-bzw. Trägerschicht 3 gegebenenfalls eingedrungene, auf der Membran 6 befindliche Gifte können durch entsprechende Behand- lungsverfahren ohne weiteres von der Membran 6 wieder entfernt werden (z. B. durch Herunterspülen, beispielsweise mit geeigneten Dekontaminati- onslösungen, welche dem Fachmann zu diesen Zwecken bestens bekannt sind).

Erfmdungsgemäß umfaßt die Sperrschicht 4 des erfindungsgemäßen Adsorp- tionsmaterials 1 also sowohl eine Adsorptionsschicht 5 als auch eine Mem- bran 6 mit den vorgenannten Eigenschaften. Durch die Kombination von Ad- sorptionsschicht 5 einerseits und Membran 6 andererseits entsprechend dem erfindungsgemäßen Schichtaufbau 2 wird ein effizienter Schutz gegenüber chemischen Giften, insbesondere chemischen Kampfstoffen, bei gleichzeitig hohem Tragekomfort, insbesondere Atmungsaktivität, gewährleistet.

Im Gebrauchszustand des erfindungsgemäßen Adsorptionsmaterials 1 ist die Trägerschicht 3 vorteilhafterweise außenseitig angeordnet, insbesondere einer chemische Gifte freisetzenden Schadstoffquelle zugewandt. Folglich ist die Sperrschicht 4, bezogen auf die Trägerschicht 3, vorteilhafterweise innenseitig angeordnet, insbesondere einer chemische Gifte freisetzenden Schadstoff quelle abgewandt.

Des weiteren kann vorgesehen sein, daß das Adsorptionsmaterial 1 außerdem mindestens eine insbesondere flächige, der Adsorptionsschicht 5 zugeordnete Abdeckschicht 7 aufweist. Die Abdeckschicht 7 kann dabei insbesondere zur

Abdeckung der Sperrschicht 4, insbesondere der Adsorptionsschicht 5, die- nen. Die Abdeckschicht 7 kann insbesondere dazu beitragen, eine übermäßige mechanische Belastung der Sperrschicht 4, insbesondere der Adsorptions- schicht 5, zu verhindern. Gegebenenfalls kann die Abdeckschicht 7 gleichzei- tig als Träger für das Adsorbens der Adsorptionsschicht 5 und/oder für die Membran 6 dienen. Insbesondere kann die Abdeckschicht 7 Bestandteil der Sperrschicht 4 sein.

Weiter kann vorgesehen sein, daß das Adsorptionsmaterial 1 außerdem min- destens eine weitere, insbesondere flächige zusätzliche Abdeckschicht 8 auf- weist, wobei im Gebrauchszustand des Adsorptionsmaterials 1 die zusätzliche Abdeckschicht 8 vorzugsweise innenseitig angeordnet wird, insbesondere ei- ner chemische Gifte freisetzenden Schadstoffquelle abgewandt, d. h. also der Trägerschicht 3 gegenüber angeordnet ist. Dabei können die zusätzliche Ab- deckschicht 8 und die Trägerschicht 3 insbesondere die beiden Außenschich- ten 3, 8 des Adsorptionsmaterials 1 bilden, wobei im Gebrauchszustand des Adsorptionsmaterials 1 die zusätzliche Abdeckschicht 8 vorteilhafterweise ein Innenfutter ausbildet.

Die einzelnen Schichten 3,4, 5,6, 7, 8 des Schichtaufbaus 2 können jeweils miteinander verbunden sein ; dies geschieht mit an sich für diese Zwecke be- kannten Methoden (z. B. durch Verkleben, Verschweißen, Vernähen, Verhef- ten etc. ). Vorteilhafterweise erfolgt das Verbinden bzw. Fixieren der einzelnen Schichten 3,4, 5,6, 7,8 des Schichtaufbaus 2 jeweils miteinander nahtlos, vorzugsweise ohne Beschädigung der einzelnen Schichten 3,4, 5, 6,7, 8 (z.

B. durch Verkleben, Verschweißen etc. ). Für den Fall, daß die Schichten 3,4, 5,6, 7,8-zumindest teilweise-vernäht oder dergleichen werden, empfiehlt es sich, die Nahtstellen abzudichten (z. B. mit einem sogenannten Nahtversie- gelungsband). Insbesondere bilden die einzelnen Schichten 3,4, 5, 6,7, 8 des Schichtaufbaus 2 einen zusammenhängenden Verbund aus.

Alternativ können die einzelnen Schichten 3,4, 5,6, 7,8 des Schichtaufbaus 2 aber auch-zumindest teilweise-unverbunden vorliegen, z. B. lose überein- ander gelegt sein.

Die einzelnen Schichten 3,4, 5,6, 7,8 des Schichtaufbaus 2 können in dem Adsorptionsmaterial 1 wie folgt angeordnet sein, wobei die einzelnen Schich- ten 3,4, 5, 6, 7,8 miteinander. verbunden sein können, was mit dem Symbol "+"wiedergegeben wird, oder aber unverbunden übereinander liegen können, was mit dem Symbol"/"wiedergegeben wird.

(3) + (6) + (7) + (5) + (8) # (3)/(6)+(5)+(8) # (3)/(6)+(7)+(5)+(8) # (3)+ (6) + (5) + (7)/(8) <BR> <BR> <BR> <BR> # (3)+(6)/(5)+(8)<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> # (3)+(6)+(5)+(8)<BR> # (3)/(6)+(5)+(7)/(8) # (3)/(6)+(5)/(8) # (3)+(6)/(7)+(5)/(8) (3) + (6)/ (7) + (5) + (7)/ (8).

Dabei ist im Gebrauchszustand des Adsorptionsmaterials 1 die Trägerschicht 3 im allgemeinen außenseitig angeordnet, insbesondere einer chemische Gifte freisetzenden Schadstoffquelle zugewandt und die zusätzliche Abdeckschicht 8 innenseitig angeordnet, insbesondere einer chemische Gifte freisetzenden Schadstoffquelle abgewandt.

Was die Abdeckschicht 7 und/oder die zusätzliche Abdeckschicht 8 anbelangt, so können die Abdeckschicht 7 und/oder die zusätzliche Abdeckschicht 8 zur Stabilisierung und/oder zum Schutz der Adsorptionsschicht 5 und/oder der Membran 6 dienen. Dabei können die Abdeckschicht 7 und/oder die zusätzli- che Abdeckschicht 8 als ein vorzugsweise luftdurchlässiges Textilmaterial, insbesondere ein textiles Flächengebilde, wie ein Gewebe, Gewirke, Gestrik- ke, Gelege oder Textilverbundstoff, ausgebildet sein. Vorzugsweise besitzen die Abdeckschicht 7 und/oder die zusätzliche Abdeckschicht 8 ein geringeres Flächengewicht als die Trägerschicht 3. Insbesondere hat die Abdeckschicht 7 ein Flächengewicht von 5 bis 75 g/m2, insbesondere 10 bis 50 g/m2, vor- zugsweise 15 bis 30 g / m2, bevorzugt von weniger als 60 g/m2, insbesondere von weniger als 50 g/m2, vorzugsweise von weniger als 40 g/m2. Die zu-

sätzliche Trägerschicht 8 hat insbesondere ein Flächengewicht von 5 bis 150 g/m2, insbesondere 20 bis 125 g/m2, vorzugsweise 30 bis 100 g/m2, bevorzugt 40 bis 90 g/m2. Je nach Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ad- sorptionsmaterials 1, kann z. B. die Membran 6 auf die Abdeckschicht 7 und/oder auf die zusätzliche Abdeckschicht 8 auflaminiert oder aufkaschiert sein, z. B. mittels eines vorzugsweise diskontinuierlich, insbesondere punkt- förmig aufgetragenen Klebstoffes und/oder mittels eines Schmelzklebergewe- bes ("Schmelzkleberweb"). Vorteilhaferweise können die Abdeckschicht 7 und/oder zusätzliche Abdeckschicht 8 abriebfest ausgebildet sein und insbe- sondere aus einem abriebfesten Textilmaterial bestehen.

Was das Material der Trägerschicht 3, die im Gebrauchs-bzw. Tragezustand im allgemeinen die Außenschicht des Adsorptionsmaterials 1 bildet, anbe- langt, so können hier beliebige, insbesondere atmungsaktive Materialien ver- wendet werden. Beispiele hierfür sind Textilmaterialien aller Art, vorzugswei- se luftdurchlässige Textilmaterialien, insbesondere in Form textiler Flächen- gebilde, so z. B. Gewebe, Gewirke, Gestricke, Gelege oder Textilverbundstof- fe. Beispielsweise kann der Textilverbundstoff ein Vlies sein.

Um ein Eindringen chemischer Gifte (z. B. konzentrierter Tropfen von Kampfstoffen) zu verhindern bzw. zu erschweren, empfiehlt sich eine Oleo- phobierung und/oder Hydrophobierung des Materials der Trägerschicht 3, insbesondere durch eine spezielle Imprägnierung.

Das Material der Trägerschicht 3 besitzt im allgemeinen ein Flächengewicht von 50 bis 300 g/m2, insbesondere 75 bis 250 g/m2, vorzugsweise 90 bis 175 g/m2. Insbesondere ist die Trägerschicht 3 als ein luftdurchlässiges, 75 bis 250 g/m2, vorzugsweise 90 bis 175 g/m2 schweres textiles Flächenge- bilde, welches oleophob und/oder hydrophob ausgerüstet sein kann, ausgebil- det.

Was die Membran 6 anbelangt, so handelt es sich hierbei im allgemeinen um eine kontinuierliche, insbesondere geschlossene oder allenfalls mikroporöse Membran. Dabei beträgt die Dicke der Membran 6 im allgemeinen 1 bis 500 pm, insbesondere 1 bis 250 um, vorzugsweise l bis 100 um, bevorzugt 1 bis 50 um, besonders bevorzugt von 2,5 bis 30 um, ganz besonders bevorzugt 5 bis 25 um. Zur Erhöhung des Tragekomforts, insbesondere der Atmungsak-

tivität, weist die Membran 6 bei 25 °C und bei einer Dicke von 50 um eine hohe Wasserdampfdurchlässigkeit von mindestens 12,5 1 / m2 pro 24 h, insbe- sondere mindestens 17, 51/M2 pro 24 h, vorzugsweise mindestens 20 1/n, 2 pro 24 h oder mehr, auf (gemessen nach der"Methode des umgekehrten Be- chers"bzw."inverted cupmethod"nach ASTM E 96 und bei 25 °C) (Zu wei- teren Einzelheiten zur Messung der Wasserdampfdurchlässigkeit [water va- pour transmission, WVT] vgl. auch McCullough et al."A comparison of stan- dard methods for measuring water vapour permeability of fabrics"in Meas.

Sci. Technol. [Measurements Science and Technology] 1-4, 1402-1408, August 2003). Hierdurch wird ein besonders hoher Tragekomfort gewährleistet.

Aufgrund der Vielzahl von Schichten 2, 3,4, 5,6, 7 und 8 des Schichtaufbaus 2 ist die Wasserdampfdurchlässigkeit des Adsorptionsmaterials 1 insgesamt- im Vergleich zu der Membran 6 allein-geringfügig geringer ; die Wasser- dampfdurchlässigkeit des Adsorptionsmaterials 1 insgesamt ist dennoch sehr hoch und beträgt mindestens 101/m2 pro 24 h, insbesondere mindestens 151/ m2 pro 24 h, vorzugsweise mindestens 20 1 / m2 pro 24 h, bei einer Dicke der Membran 6 von 50 µm (bei 25 °C).

Die Membran 6 sollte aus Gründen der Atmungsaktivität einen geringen Was- serdampfdurchgangswiderstand Ret unter stationären Bedingungen-gemes- sen nach DIN EN 31 092 : 1993 vom Februar 1994 ("Textilien-Physiologi- sche Wirkungen, Messung des Wärme-und Wasserdampfdurchgangswider- standes unter stationären Bedingungen [sweating guarded-hotplate test]") bzw. nach gleichlautender internationaler Norm ISO 11 092-bei 35 °C von höch- stens 30 (m2 Pascal)/Watt, insbesondere höchstens 25 (m2. Pascal)/Watt, vorzugsweise höchstens 20 (m2 Pascal)/Watt, bei einer Dicke der Membran 6 von 50 um aufweisen. Aufgrund der Vielzahl von Schichten 2, 3, 4, 5,6, 7 und 8 des Schichtaufbaus 2 ist der Wasserdampfdurchgangswiderstand Ret des Adsorptionsmaterials 1 insgesamt-im Vergleich zu der Membran 6 allein - geringfügig höher ; im allgemeinen beträgt der Wasserdampfdurchgangswider- stand Ret des Adsorptionsmaterials 1 insgesamt höchstens 30 (m2 Pascal)/Watt, insbesondere höchstens 25 (m2#Pascal) / Watt, vorzugsweise höchstens 20 (m2#Pascal) / Watt, bei einer Dicke der Membran 6 von 50 um.

Die Membran 6 sollte im übrigen allenfalls nur geringfügig wasseraufnahme- fähig bzw. quellfähig sein ; eine geringfügige Wasseraufnahmefähigkeit bzw.

Quellfähigkeit erhöht den Tragekomfort. Insbesondere sollte die Quellfähig- keit bzw. das Wasseraufnahmevermögen der Membran 6 höchstens 35 %, ins- besondere höchstens 25 %, vorzugsweise höchstens 20 %, bezogen auf das Eigengewicht der Membran 6, betragen. Im übrigen sollte die Membran 6 ge- genüber Flüssigkeiten, insbesondere Wasser, und/oder gegenüber Aerosolen zumindest im wesentlichen undurchlässig sein oder zumindest deren Durch- tritt verzögern. Zur Erreichung einer allenfalls geringfügigen Quellfähigkeit sollte die Membran 6 keine oder im wesentlichen keine stark hydrophilen Gruppen, insbesondere keine Hydroxylgruppen, aufweisen. Zu Zwecken einer geringfügigen Quellung kann die Membran 6 aber schwach hydrophile Grup- pen, beispielsweise Polyethergruppen, aufweisen.

Die Membran 6 kann aus einem Kunststoff oder einen Polymermaterial beste- hen oder ein solches umfassen. Ein solcher Kunststoff bzw. ein solches Poly- mer kann geeigneterweise z. B. ausgewählt sein aus der Gruppe von Polyure- thanen, Polyetheramiden, Polyesteramiden, Polytetrafluorethylenen und/oder Polymeren auf Cellulosebasis sowie Derivaten der vorgenannten Verbindun- gen. Beispielsweise kann die Membran 6 als Reaktionsprodukt aus der Reak- tion eines Isocyanats, insbesondere eines maskierten oder blockierten Isocya- nats, mit einem isocyanatreaktiven Vernetzer erhalten sein. So kann die Mem- bran 6 beispielsweise eine polyurethanbasierte Membran sein. Gleichermaßen kann die Membran 6 auch eine expandierte, gegebenenfalls mikroporöse Membran auf Basis von Polytetrafluorethylen sein.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann die gegebenenfalls vorhan- dene Membran 6 als ein mehrschichtiges Membranlaminat bzw. als ein mehr- schichtiger Membranverbund ausgebildet sein. Dieses Membranlaminat bzw. dieser Membranverbund kann aus mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei miteinander verbundenen Membranschichten oder-lagen bestehen. Bei- spielsweise kann dieses Membranlaminat bzw. dieser Membranverbund eine Kernschicht auf Basis eines Polymers auf Cellulosegrundlage und zwei mit der Kernschicht verbundene äußere Schichten, insbesondere auf Basis eines Polyurethans, eines Polyetheramids und/oder eines Polyesteramids, umfassen.

Dabei kann die Kernschicht auf Basis eines Polymers auf Cellulosegrundlage als 1 bis 100 (im, insbesondere 5 bis 50 jim, vorzugsweise 10 bis 20 uan dicke Membran ausgebildet sein und können die zwei mit der Kernschicht verbun-

denen äußeren Schichten jeweils als 1 bis 100 im, insbesondere 5 bis 50 Wm, vorzugsweise 5 bis 10 um dicke Membran ausgebildet sein. Diese besondere Ausgestaltung der Membran 6 ermöglicht es, verschiedene Membranmateria- lien mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften, insbesondere unterschiedli- chen Wasserdampfdurchlässigkeiteri und/oder Barrierewirkungen gegenüber chemischen Giften, miteinander zu kombinieren und so eine Optimierung der Eigenschaften der Membran 6 zu erreichen. Beispielsweise sind Cellulose und Cellulosederivate ausgezeichnete Sperrschichtmaterialien, insbesondere ge- genüber chemischen Schad-bzw. Giftstoffen, wie z. B. Kampfstoffen (Lost etc.), und werden von diesen Giften nicht angegriffen bzw. aufgelöst ; zum an- deren verhindern polyurethanbasierte Materialien eine Migration bzw. Diffu- sion der in der Celluloseschicht gegebenenfalls vorhandenen Weichmacher und dämpfen außerdem das durch die Cellulose bedingte, beim Tragen auf- tretende Knistern. Deswegen ist es gemäß dieser besonderen Ausführungs- form bevorzugt, daß im Fall eines Membranlaminats oder-verbunds die Kern- schicht auf Basis eines Polymers auf Cellulosegrundlage gebildet wird, wäh- rend die beiden Außenschichten der Membran 6 durch Polyurethanschichten gebildet werden.

Insbesondere um die Stabilität bzw. Verschließbeständigkeit, insbesondere die Reißfestigkeit, der Membran 6 im Herstellungsprozeß (z. B. beim Bedrucken der Membran 6 mit heißem Klebstoff wie auch beim Gebrauch bzw. beim Tragen zu erhöhen, kann die Membran 6 auf einer zusätzlichen, in der Fig. nicht dargestellten Trägerschicht aufgebracht bzw. aufkaschiert sein.

Zur Erhöhung des Tragekomforts einerseits und zur Erzielung einer guten Verschleißbeständigkeit andererseits ist es vorteilhaft, wenn die Membran 6 eine gewisse Elastizität aufweist. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Membran 6 zu mindestens 10 %, insbesondere zu mindestens 20 %, vorzug- weise zu mindestens 30 % oder mehr, zumindest in eine Richtung gedehnt bzw. gestreckt werden kann (bezogen auf die Membran 6). Auch der Schicht- aufbau 2 insgesamt sollte zu den vorgenannten Zwecken-neben einer guten Biegsamkeit-auch eine gewisse Elastizität aufweisen ; verglichen mit der Membran 6, ist die Elastizität des Schichtaufbaus 2 als Ganzes jedoch etwas geringer, und im allgemeinen ist der Schichtaufbau 2 insgesamt zu mindestens

5 %, vorzugsweise zu mindestens 10 %, ganz besonders bevorzugt zu minde- stens 15 % oder mehr, zumindest in eine Richtung dehnbar bzw. streckbar.

Gemäß einer besonderen, in der Fig. nicht dargestellten Ausführungsform kann die Membran 6 gleichzeitig die Klebstoffschicht 7 zur Befestigung der Adsorptionsschicht 5 darstellen. In diesem Fall muß die Membran 6 selbstkle- bend, insbesondere hitzeklebrig, ausgebildet sein. Gemäß dieser besonderen Ausführungsform kommt es zu einer Einsparung von Gewicht, da auf eine zu- sätzliche Klebstoffschicht verzichtet werden kann.

Durch den Einsatz sogenannter atmungsaktiver Membranen 6, d. h. insbeson- dere wasserdampfdurchlässigen, aber flüssigkeitsundurchlässigen Membranen 6, insbesondere in Form dünner Filme, lassen sich überraschende Verbesse- rungen für ABC-Schutzkleidung erzielen, insbesondere wenn die adsorptive Filterschicht 5 sozusagen hinter der Membran 6, d. h. also im Gebrauchs- bzw. Tragezustand, stromabwärts zur Membran 6, angeordnet ist. Solchen Membranen 6 können z. B. verschiedene Konstruktionen zugrundeliegen, wo- bei im folgenden nichtbeschränkend zwei genannt seien : 1. monolithische, (schwach) hydrophile Membranen, insbesondere aus mit Polyurethan beschichtetem PTFE, Polyurethanen, gegebenenfalls modifi- zierten Polyestern oder gegebenenfalls modifizierten Polyamiden ; 2. mikroporöse, hydrophobe Membranen, insbesondere aus mikroporösem PTFE, Polyurethanen oder Polyolefinen (wobei diese Membranen im all- gemeinen nur begrenzt flüssigkeitsdicht, aber luftdurchlässig sind).

Durch Verwendung von Membranen der Gruppe 1 lassen sich die Durchströ- mungsgeschwindigkeiten der adsorptiven Aktivkohlefilterschichten 5 verrin- gern bzw. unter Umständen sogar auf Null reduzieren. Die adsorptiven Filter- schichten 5 können daher abhängig von der Diffusionsgeschwindigkeit von Schadstoffen durch die Membran 6 in ihrer Dicke und Masse um bis zu 90 % reduziert werden. Zusätzlich sind die erhaltenen Schutzanzüge partikeldicht, so daß sie auch zum Schutz vor B-Waffen und radioaktiven Partikeln dienen können.

Durch den Einsatz von Membranen der Gruppe 2 lassen sich die adsorptiven Filterschichten 5 in ihrem Gewicht wegen der Luftströmung zwar nicht ver-

ringern. Die Membranen 6 dienen allerdings in diesem Fall als wirksame Par- tikelfilter für Aerosole, B-Waffen und radioaktive Partikel.

Was die Adsorptionsschicht 5 des erfindungsgemäßen Adsorptionsmaterials 1 anbelangt, so ist diese im allgemeinen diskontinuierlich ausgebildet, d. h. die Adsorptionsschicht 5 umfaßt im allgemeinen diskrete, chemische Gifte adsor- bierende Adsorptionspartikel (z. B. Adsorbentien auf Basis von Aktivkohle), die beispielsweise mittels eines Klebstoffs auf der Membran 6 oder aber auf den Abdeckschichten 7,8 oder aber auf einem zusätzlichen Träger etc. fixiert sein können. Das Adsorptionsmaterial der Adsorptionsschicht 5 kann insbe- sondere ein Aktivkohle enthaltendes oder hieraus bestehendes Adsorptions- material, beispielsweise ein Material auf Basis von Aktivkohle in Form von Aktivkohleteilchen und/oder Aktivkohlefasern, sein.

Denn, wenn als Adsorptionsmaterial für die Ausbildung der Adsorptiöns- schicht 5 aktivkohlehaltige Materialien verwendet werden, kann der ohnehin bestehende, hohe Tragekomfort noch weiter gesteigert werden, weil die Ak- tivkohle als intermediärer Feuchtigkeits-bzw. Wasserspeicher (z. B. für Schweiß) dient und Feuchtigkeit bzw. Wasser sozusagen"abpuffern"kann.

Bei Verwendung beispielsweise von Aktivkohlekügelchen als Adsorptions- material für die Adsorptionsschicht 5 sind Auflagen von bis zu ca. 250 g/m2 oder mehr üblich, so daß z. B. bei einem Schweißausbruch etwa 40 g/m2 Feuchtigkeit gespeichert werden können, die im Fall einer atmungsaktiven Träger-bzw. Außenschicht 3 dann wieder an die Umgebung abgegeben wer- den können.

Vorteilhaferweise kann die Adsorptionsschicht 5 als ein Adsorptionsflächen- filter, insbesondere auf Basis eines an einem vorzugsweise flächigen, ins- besondere textilen Träger fixierten Adsorbens, ausgebildet sein.

Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfaßt die Ad- sorptionsschicht 5 diskrete Aktivkohleteilchen, vorzugsweise in Kornform ("Kornkohle") oder ("Kugelkohle"). In diesem Fall beträgt der mittlere Durchmesser der Aktivkohleteilchen weniger als 1,0 mm, insbesondere weni- ger als 0,5 mm, vorzugsweise weniger als 0,4 mm, bevorzugt weniger als 0,35 mm ; der mittlere Durchmesser der Aktivkohleteilchen beträgt jedoch minde- stens 0,1 mm. Bei dieser Ausführungsform werden die Aktivkohleteilchen im

allgemeinen in einer Menge von 5 bis 500 g/m2, vorzugsweise 20 bis 300 g/m, bevorzugt 25 bis 250 g/m, besonders bevorzugt 50 bis 100 g/m2, ver- wendet. Geeignete Aktivkohleteilchen weisen innere Oberflächen (BET) von mindestens 800 m2/g, insbesondere von mindestens 900 m2/g, vorzugsweise von mindestens 1.000 m2 / g, bevorzugt im Bereich von 800 bis 1.500 m2/g, auf. Kornkohle, insbesondere Kugelkohle, hat den entscheidenden Vorteil, daß sie enorm abriebfest und sehr hart ist, was in bezug auf die Verschleißei- genschaften von großer Bedeutung ist. Bevorzugterweise beträgt der Berst- druck für ein einzelnes Aktivkohleteilchen, insbesondere Aktivkohlekömchen bzw.-kügelchen, im allgemeinen mindestens etwa 5 Newton, insbesondere mindestens etwa 10 Newton, und kann bis zu etwa 20 Newton erreichen.

Gemäß einer alternativen Ausffihrungsform kann die Adsorptionsschicht 5 als Adsorbens Aktivkohlefasern, insbesondere in Form von Aktivkohlefaserflä- chengebilden, umfassen. Derartige Aktivkohlefaserflächengebilde können beispielsweise ein Flächengewicht von 20 bis 200 g/m2, insbesondere 30 bis 150 g/m2, vorzugsweise 15 bis 120 g/m2, aufweisen. Bei diesen Aktivkohlefa- serflächengebilden kann es sich beispielsweise um Aktivkohlefasergewebe, -gewirke,-gelege oder-verbundstoffe handeln (z. B. auf Basis von carbon- sierter und aktivierter Cellulose und/oder carbonisierten und aktivierten Acryl- nitrilen).

Gleichermaßen ist es auch möglich, als Adsorbens der Adsorptionsschicht 5 Aktivkohleteilchen und Aktivkohlefasern miteinander zu kombinieren. Aktiv- kohleteilchen haben den Vorteil einer höheren Adsorptionskapazität, während Aktivkohlefasern eine bessere Adsorptionskinetik aufweisen.

Zur Erhöhung der Adsorptionseffizienz bzw. Adsorptionsleistung besteht die Möglichkeit, das Adsorbens der Adsorptionsschicht 5, insbesondere die Ak- tivkohleteilchen und/oder die Aktivkohlefasern, außerdem mit mindestens ei- nem Katalysator zu imprägnieren. Erfmdungsgemäß geeignete Katalysatoren sind beispielsweise Enzyme und/oder Metallionen, vorzugsweise Kupfer-, Silber-, Cadmium-, Platin-, Palladium-, Zink-und/oder Quecksilberionen.

Die Menge an Katalysator kann in weiten Bereichen variieren ; im allgemeinen beträgt sie 0,05 bis 12 Gew. -%, vorzugsweise 1 bis 10 Gew. -%, besonders be- vorzugt 2 bis 8 Gew. -%, bezogen auf das Gewicht der Adsorptionsschicht 5.

Für eine effiziente Adsorptionsleistung ist es bevorzugt, wenn mindestens 50 %, insbesondere mindestens 60 %, vorzugsweise mindestens 70 %, der Adsorptionsschicht 5 bzw. der Adsorbentien der Adsorptionsschicht 5 für die zu adsorbierenden Gifte bzw. Kampfstoffe frei zugänglich sind, d. h. insbe- sondere nicht mit Klebstoff bedeckt sind. Dies geschieht dadurch, daß die Menge und die Art, insbesondere die Viskosität, des Klebstoffs, mit der die Adsorbentien gegebenenfalls fixiert werden, derart ausgelegt sind, daß die Adsorbentien der Adsorptionsschicht 5 nicht vollständig in den Klebstoff ein- gedrückt werden bzw. einsinken.

Das erfindungsgemäße Adsorptionsmaterial 1 bietet einen effizienten Schutz gegenüber chemischen Giften, insbesondere chemischen Kampfstoffen, bei gleichzeitig hohem Tragekomfort, insbesondere guter Atmungsaktivität, im Fall von ABC-Schutzanzügen. Aufgrund dieser Eigenschaften eignet sich das erfindungsgemäße Adsorptionsmaterial 1 nach der vorliegenden Erfindung insbesondere für den militärischen Einsatz bzw. den ABC-Einsatz (z. B. in der Form eines ABC-Schutzanzugs).

Infolge der hohen Effizienz der Schutzfunktion der Adsorptionsschicht 5, welche durch die erfindungsgemäße Verwendung der Membran 6 erhöht wird, lassen sich auch atmungsaktive Träger-bzw. Außenmaterialien 3, so z. B.

Textilien, einsetzen, so daß sich auf diese Weise der Tragekomfort erhöhen läßt, ohne daß der Träger eines entsprechenden Schutzanzuges einer erhöhten Gefährdung durch die Verwendung eines atmungsaktiven Träger-bzw. Au- ßenmaterials 3 ausgesetzt ist.

Aufgrund der hohen Flexibilität bzw. guten Biegsamkeit der einzelnen Schichten 3,4, 5,6, 7 und 8 bzw. des Schichtaufbaus 2 insgesamt wird nicht nur ein guter Tragekomfort erreicht, sondern außerdem auch eine gute Ver- schleißbeständigkeit des erfindungsgemäßen Adsorptionsmaterials 1.

Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Adsorptionsmaterials 1 nach der vorliegenden Erfindung wird eine ausgezeichnete Barrierewirkung gegen- über chemischen Kampfstoffen erreicht. Die Barrierewirkung des Adsorpti- onsmaterials 1 bzw. der Membran 6 gegenüber chemischen Kampfstoffen, insbesondere Bis- [2-chlorethyl] sulfid (synonym auch als Senfgas, Lost oder Gelbkreuz bezeichnet), gemessen nach CRDEC-SP-84010, Methode 2.2, be-

trägt höchstens 4 pg/cm2 pro 24 h, insbesondere höchstens 3, 5, ug/cm2 pro 24h, vorzugsweise höchstens 3, 0u. g/cm pro 24h, besonders bevorzugt höchstens 2, 5, ug/cm2 pro 24 h, bei einer Dicke der Membran 6 von 50 pn.

Die Herstellung des erfindungsgemäßen Adsorptionsmaterials kann in an sich bekannter Weise erfolgen. Dies ist dem mit der Herstellung von Adsorptions- materialien befaßten Fachmann bestens bekannt, so daß hier auf keine weite- ren Einzelheiten eingegangen zu werden braucht.

Wie zuvor beschrieben, eignet sich das erfindungsgemäße Adsorptionsma- terial zur Herstellung von Schutzmaterialien aller Art, insbesondere Schutz- anzügen, Schutzhandschuhen, Schutzschuhen und Schutzabdeckungen. Ge- genstand der vorliegenden Erfindung sind somit auch derartige, unter Ver- wendung des erfindungsgemäßen Adsorptionsmaterials hergestellte Schutz- materialien.

Wie zuvor erwähnt, ist bei den erfindungsgemäßen Schutzmaterialien im Ge- brauchszustand des Adsorptionsmaterials im allgemeinen die Trägerschicht außenseitig angeordnet, insbesondere einer chemische Gifte freisetzenden Schadstoffquelle zugewandt. Vorzugsweise handelt es sich bei den Schutz- materialien um Schutzanzüge, insbesondere ABC-Schutzanzüge, wobei im Gebrauchszustand die Trägerschicht außenseitig angeordnet, insbesondere ei- ner chemische Gifte freisetzenden Schadstoffquelle zugewandt ist bzw. auf der vom Körper abgewandten Seite angeordnet ist.

Im folgenden werden noch konkrete Ausftihrungsbeispiele beschrieben.

1. Konstruktion eines kompletten Schutzanzugs Details der Ausführung : In einem ABC-Schutzanzug mit Membranen können folgende Schichten vor- handen sein : A : Oberstoff B : Membran C : Abdeckung (falls die gewählte adsorptive Schicht dies erfordert) D : adsorptive Schicht E : Futterstoff

Diese Schichten können durch Lamination miteinander verbunden werden ("+") oder unverbunden bzw. lose übereinander liegen ("/"). Folgende Kon- struktionsmöglichkeiten sind z. B. sinnvoll und technisch realisierbar : 1. A+B+C+D+E 2. A+B/C+D+E 3. A/B+D+E 4. A/B+C+D+E 5. A+B+D+C/E 6. A+B/D+E 7. A+B+D+E 8. A/B+D+C/E 9. A/B+D/E 10. A+B/C+D/E 11. A+B/C+D+C/E.

Bei den Konstruktionen 2,3, 4,6, 7,9, 10,11 können die Nähte des Mem- branlaminats durch Heißklebebänder flüssigkeitsdicht abgedichtet werden.

Durch die Verwendung des adsorptiven Filtermaterials ist dies aber nicht not- wendig, um die geforderte ABC-Schutzwirkung zu erhalten.

Die Reißverschlüsse werden z. B. mit außen-oder innenliegenden doppelten Abdeckungen (z. B. je einer auf der rechten und linken Seite des Reißver- schlusses), bestehend aus Membranlaminat und Filter mit hoher Aktivkohle- menge, ausgeführt.

In einer speziellen Ausführung, in der die Nähte des Membranlaminats nicht wasserdicht verschweißt werden, werden beispielsweise die Nähte im Mem- branlaminat und im adsorptiven Futter konfektionstechnisch so angeordnet, daß sie nicht direkt übereinander liegen. So wird die Sicherheit der Schutz- wirkung weiter erhöht.

2. Kombination Membranschutzanzug mit adsorptivem Undergarment In einer weiteren Konstruktionsmöglichkeit werden Membranfunktionsschicht und adsorptive Funktionsschicht voneinander in verschiedenen Lagen der Be-

kleidung getrennt. Die adsorptive Schicht wird dabei als Undergarment in der Art eines Unteranzuges oder in der Art von Unterwäsche getragen.

Die Membran kann dabei in eine äußere Schutzjacke eingebaut werden, und zwar gibt es folgende Kombinationsmöglichkeiten (mit denselben Symbolen wie zuvor) : 1. A+B+E 2. A+B/E 3. A/B+E 4. A/B+C/E.

Die die Membran durchstechenden Nähte werden dabei mittels eines Nahtver- siegelungsbandes flüssigkeitsdicht versiegelt.

3. Herausnehmbare adsorptive Funktionsschicht Die adsorptive Funktionsschicht kann herausnehmbar gestaltet werden, z. B. wenn die Schutzkleidung auch für andere Einsatzzwecke dienen soll, oder von einem geringen Gefährdungspotential ausgegangen werden kann. Die Mem- brankonstruktion entspricht dabei den Konstruktionsmöglichkeiten unter Ziff. 2. Die adsorptive Schicht hat z. B. den Aufbau C+D+E (mit denselben Symbolen wie zuvor) und kann z. B. mittels Reißverschlüssen, Klettver- schlüssen, Druckknöpfen und dergleichen mit der Membranschicht verbunden werden.

Für die ABC-Schutzanzüge genügt es in der Regel, daß herkömmliche Ver- schlußsysteme verwendet werden. In einer Ausführung für erhöhten Schutz kann an allen oder einigen dieser Öffnungen z. B. ein ca. 10 cm breiter Strei- fen des adsorptiven Filtermaterials in einer Masse verwendet werden, wie sie Systemen ohne Verwendung von Membranen entspricht. Dadurch wird ein Eindringen von Kampfstoffen durch Öffnungen weiter verringert bzw. ver- hindert.

Weitere Ausgestaltungen, Abwandlungen und Variationen der vorliegenden Erfindung sind für den Fachmann beim Lesen der Beschreibung ohne weiteres erkennbar und realisierbar, ohne daß er dabei den Rahmen der vorliegenden Erfindung verläßt.