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Title:
PROTECTIVE DEVICE, OVERHEAD LINE ARRANGEMENT AND METHOD FOR MOUNTING AN OVERHEAD LINE ARRANGEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/149457
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a protective device (11) for protecting a clamp (3) fastened to a contact wire (1) and a current collector (7) that is rubbing laterally on the contact wire (1), wherein the protective device (11) comprises at least one deflection device (12) for deflecting the current collector (7) that is rubbing laterally on the contact wire (1). The invention also relates to an overhead line arrangement (13) and to a method for mounting an overhead line arrangement (13).

Inventors:
GIEBEL SASCHA (DE)
TERFLOTH SEBASTIAN (DE)
HAHN GUNTER (DE)
MOLTHAN HELGE (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/050018
Publication Date:
August 08, 2019
Filing Date:
January 02, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B60M1/24; B60M1/12
Domestic Patent References:
WO2002102617A12002-12-27
Foreign References:
US3985211A1976-10-12
DE732808C1943-03-12
Other References:
AFL: "Clamp, Contact wire strain", 24 October 1996 (1996-10-24), XP055573802, Retrieved from the Internet [retrieved on 20190325]
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Claims:
Patentansprüche

1. Schutzeinrichtung (11) zum Schutz einer an einem Fahrdraht (1) befestigten Klemme (3) und eines seitlich am Fahrdraht (1) entlang schleifenden Stromabnehmers (7), wobei

die Schutzeinrichtung (11) wenigstens eine Ablenkeinrichtung (12) zum Ablenken des seitlich am Fahrdraht (1) entlang schleifenden Stromabnehmers (7) aufweist.

2. Schutzeinrichtung (11) nach Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Ablenkeinrichtung (12) wenigstens einen Schutzbereich (18) zumindest teilweise umhüllt, in dem die Klemme (3) anordenbar ist.

3. Schutzeinrichtung (11) nach Anspruch 2,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Ablenkeinrichtung (12) einen den Schutzbereich (18) aus bildenden Hohlraum (16) zur Aufnahme der Klemme (3) aufweist.

4. Schutzeinrichtung (11) nach einem der oben genannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Ablenkeinrichtung (12) wenigstens eine im montierten Zu stand seitlich des Fahrdrahtes (1) verlaufende Gleitfläche (14) aufweist, an welcher der Stromabnehmer (7) entlang glei ten kann.

5. Schutzeinrichtung (11) nach Anspruch 4,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Gleitfläche (14) im montierten Zustand in einem spitzen Winkel ( ) zur Längsrichtung (L) des Fahrdrahts (1) verläuft.

6. Schutzeinrichtung (11) nach einem der oben genannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass die Ablenkeinrichtung (12) zwei Schutzkappen (15) aufweist, die von gegenüberliegenden Seiten auf die Klemme (3)

aufsetzbar ausgebildet sind.

7. Schutzeinrichtung (11) nach einem der oben genannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Ablenkeinrichtung (12) so ausgebildet ist, dass sie mit der Klemme (3) lösbar verbunden werden kann.

8. Schutzeinrichtung (11) nach einem der oben genannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Schutzeinrichtung (11) wenigstens eine Befestigungsein richtung (17) zum Befestigen der Schutzeinrichtung (11) an dem Fahrdraht (1) aufweist.

9. Schutzeinrichtung (11) nach Anspruch 8,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Ablenkeinrichtung (12) und die Befestigungseinrichtung (17) miteinander lösbar verbunden sind.

10. Schutzeinrichtung (11) nach einem der oben genannten An sprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Ablenkeinrichtung (12) derart ausgebildet ist, dass in einem am Fahrdraht (1) montierten Zustand ein Bereich unter halb der Höhe des Fahrdrahts (1) ausgespart ist.

11. Oberleitungsanordnung (13) mit wenigstens einem Fahrdraht (1), wenigstens einer am Fahrdraht (1) befestigten Klemme (3) und wenigstens einer Schutzeinrichtung (11) nach einem der oben genannten Ansprüche.

12. Oberleitungsanordnung (13) nach Anspruch 11,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Klemme (3) und/oder die Schutzeinrichtung (11) so ange ordnet sind, dass die Klemme (3) von der wenigstens einen Ab- lenkeinrichtung (12) der Schutzeinrichtung (11) zumindest teilweise umhüllt ist.

13. Oberleitungsanordnung (13) nach Anspruch 11 oder 12, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass

die Schutzeinrichtung (11) mit wenigstens einer Befestigungs einrichtung (17) am Fahrdraht (1) befestigt ist sowie die Schutzeinrichtung (11) und die Klemme (3) zueinander me chanisch separat ausgebildet und in Längsrichtung (L) des Fahrdrahts (1) mit einem Abstand (A) zueinander angeordnet sind .

14. Verfahren zur Montage einer Oberleitungsanordnung (13), bei dem wenigstens eine Klemme (3) an einem Fahrdraht (1) be festigt wird und eine Schutzeinrichtung (11) zum Schutz der Klemme (3) und eines seitlich am Fahrdraht (1) entlang schleifenden Stromabnehmers (7) angeordnet wird, durch die der seitlich am Fahrdraht (1) entlang schleifende Stromabneh mer (7) abgelenkt wird.

Description:
Beschreibung

Schutzeinrichtung, Oberleitungsanordnung und Verfahren zur Montage einer Oberleitungsanordnung

Die Erfindung betrifft eine Schutzeinrichtung zum Schutz ei ner an einem Fahrdraht befestigten Klemme und eines seitlich am Fahrdraht entlangschleifenden Stromabnehmers, eine Ober leitungsanordnung und ein Verfahren zur Montage einer Ober leitungsanordnung .

Elektrisch betriebene Fahrzeuge, die während der Fahrt mit Strom versorgt werden, wie beispielsweise Bahnen, Straßenbah nen, U-Bahnen, elektrisch betriebene LKW (E-Highway) und 0- Busse beziehen den Strom über einen schleifenden Kontakt aus einem Energieversorgungsnetz. Das Energieversorgungsnetz um fasst beispielsweise eine Oberleitung mit einem Fahrdraht, eine Stromschiene oder dritte Schiene, an dem ein Stromabneh mer des Fahrzeugs während der Fahrt mit seiner Schleifleiste entlangschleift. Weit verbreitet sind Oberleitungsanlagen mit einem oberhalb des Fahrzeugs angeordneten Fahrdraht, der von dem Stromabnehmer des Fahrzeugs während der Fahrt beschliffen wird. Solche Oberleitungen werden beispielsweise für elektri sche Bahnen, Straßenbahnen und auch elektrisch betriebene LKW (E-Highway) eingesetzt.

Bei bekannten Oberleitungsanlagen wird der Fahrdraht von ei ner Schleifleiste des Stromabnehmers von seiner Unterseite kontaktiert. Um eine gleichmäßige Abnutzung der Schleifleiste im Betrieb zu gewährleisten, ist ein zickzackförmiger Verlauf des Fahrdrahtes beispielsweise bei spurgebundenen Fahrzeugen, wie Straßenbahnen oder Fernbahnen üblich. Dabei wird eine zu lässige Lage des Fahrdrahtes zu der Schleifleiste festgelegt, um einen Kontakt des Fahrdrahtes mit den Randbereichen der Schleifleiste zu verhindern. Diese Randbereiche der Schleif leiste des Stromabnehmers sind als sogenannte Hörner ausge bildet, an denen die Schleifleiste nicht waagerecht, sondern nach unten geneigt verläuft. Insbesondere bei nicht schienengebundenen Systemen, wie bei spielsweise elektrisch betriebenen LKW (E-Highway) , kann es durch seitliche Relativbewegungen der Fahrzeuge zu der Ober leitung bzw. bei schienengebundenen Systemen insbesondere in Bereichen von ein- und auslaufenden Fahrdrähten (z.B. Wei chenbereiche) zum Kontakt des Fahrdrahts mit dem seitlichen Randbereich kommen. In diesem Randbereich, also an den Hör nern wird der Fahrdraht nicht mehr ausschließlich von unten, sondern aufgrund der Neigung der Hörner auch von der Seite beschliffen. Ein solches zumindest teilweises seitliches Beschleifen des Fahrdrahtes kann dort problematisch werden, wo Klemmen am Fahrdraht angebracht sind. Die Klemmen sind über die sogenannten Klemmrillen des Fahrdrahtes an diesem befestigt und können eine Vielzahl von Funktionen aufweisen, wie beispielsweise zum Einstellen der Seiten- und Höhenlage des Fahrdrahts oder zur Stromeinspeisung. Die Klemmen sind üblicherweise breiter als der Fahrdraht an seiner dicksten Stelle. Aufgrund dieses Überstandes der Klemmen kann es zur Kollision zwischen den Stromabnehmer und den Klemmen kommen, wenn die Neigung des Stromabnehmers gegenüber der Horizonta len zu groß ist. An den Hörnern der Schleifleiste kann die Neigung gegenüber der Horizontalen zu groß sein, das heißt größer als die Neigung zwischen einer Tangente an die Fahr drahtaußenkante und dem über den Fahrdraht hinausstehenden Teil der Klemme. Zwar gewähren auch die bekannten Fahrlei tungsklemmen einen Freiraum von zum Beispiel fünfzehn Grad gegenüber der Horizontalen, um eine geringe Neigung der Schleifleiste zuzulassen. Bei einer größeren Neigung gegen über der Horizontalen kann es aber zu Kollisionen zwischen der Wippe des Stromabnehmers und einer Klemme kommen. Bei üb lichen Beschleifungsgeschwindigkeiten bis zu 100 km/h oder größer, wie sie zum Beispiel bei E-Highway V orkommen, kann dies zu verheerenden Beschädigungen an der Oberleitungsanlage und dem Fahrzeug führen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die oben genannte Problematik zu vermeiden oder zu lösen. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Schutzein richtung zum Schutz einer an einem Fahrdraht befestigten Klemme und eines seitlich am Fahrdraht entlangschleifenden Stromabnehmers, wobei die Schutzeinrichtung wenigstens eine Ablenkeinrichtung zum Ablenken des seitlich am Fahrdraht entlangschleifenden Stromabnehmers aufweist.

Weiterhin wird die Aufgabe gelöst durch ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Montage einer Oberleitungsanlage, bei dem we nigstens eine Klemme an einem Fahrdraht befestigt wird und eine Schutzeinrichtung zum Schutz der Klemme und eines seit lich am Fahrrad entlangschleifenden Stromabnehmers angeordnet wird, durch die der Stromabnehmer abgelenkt wird.

Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass durch die erfindungsgemäße Schutzeinrichtung ein Kontakt zwischen dem Stromabnehmer und der Klemme verhindert wird und so Beschädi gungen an dem Stromabnehmer, der Klemme, dem Fahrzeug oder der Oberleitungsanlage vermieden werden. Wenn es zu einem seitlichen Schleifen des Stromabnehmers am Fahrdraht im Be reich der Klemme kommt, ist dies durch die Schutzeinrichtung unproblematisch. Der Stromabnehmer wird durch die wenigstens eine Ablenkeinrichtung so abgelenkt, dass es zu keinem Kon takt mit der Klemme kommt. Die erfindungsgemäße Lösung ist konstruktiv besonders einfach und kann sowohl beim Bau von neuen Oberleitungsanlagen eingesetzt als auch in bestehende Anlagen nachgerüstet werden. Durch die erfindungsgemäße Lö sung können bekannte Klemmen weiter eingesetzt werden. Dies gilt auch beim Neubau von Oberleitungsanlagen, bei denen eine größere Neigung der Schleifleiste zur Horizontalen als bisher zulässig, nötig oder vorteilhaft ist. Dadurch kann eine Über arbeitung und Neuzulassung von bestehenden Klemmen und mögli cherweise auch anderen Komponenten der Oberleitungsanlage vermieden werden.

Durch die erfindungsgemäße Schutzeinrichtung können verschie denste am Fahrdraht befestige Klemmen geschützt werden, wie beispielsweise Fahrdrahtseitenhalterklemmen, Hängerklemmen, Stromklemmen, Festpunktklemmen oder Fahrdrahtstoßklemmen .

Die erfindungsgemäße Lösung kann durch vorteilhafte Ausge staltungen weiterentwickelt werden, wie sie im Folgenden be schrieben sind.

So kann die Ablenkeinrichtung wenigstens einen Schutzbereich zumindest teilweise umhüllen, in dem die Klemme anordenbar ist. Dies hat den Vorteil, dass ein sicheres Ablenken des Stromabnehmers um die gesamte Klemme gewährleistet werden kann und eine hohe Sicherheit gegeben ist.

Um eine Montage der Schutzeinrichtung besonders einfach zu gestalten, kann die Ablenkeinrichtung einen den Schutzbereich ausbildenden Hohlraum zur Aufnahme der Klemme aufweisen. Da durch kann die Ablenkeinrichtung besonders einfach auf die Klemme beziehungsweise um die Klemme herum aufgesetzt werden. Um größere Lücken zwischen der Klemme und der Ablenkeinrich tung zu vermeiden kann die Kontur des Hohlraums im Wesentli chen der Außenkontur der Klemme folgen. So kann ein guter Sitz der Ablenkeinrichtung auf der Klemme gewährleistet wer den und die Ablenkeinrichtung stützt sich besonders gut an der Klemme ab, wenn der seitlich am Fahrdraht schleifende Stromabnehmer auf die Ablenkeinrichtung trifft und von dieser ausgelenkt wird. So wird eine von dem Stromabnehmer auf die Ablenkeinrichtung übertragene Kraftkomponente an die Klemme und von dieser an den Fahrdraht übertragen. Die Ablenkein richtung kann beispielsweise aus einem leichten, strapazier fähigen Material wie beispielsweise einem Kunststoffmaterial hergestellt werden. Dies kann vorteilhafterweise auch durch 3D-Druck geschehen, bei dem beispielsweise Negativabdrücke der zu schützenden Klemme für die Ausbildung des Hohlraums benutzt werden können. Der Hohlraum kann somit komplementär zur äußeren Form der Klemme ausgebildet sein.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann die Ab lenkeinrichtung wenigstens eine im montierten Zustand seit- lieh des Fahrdrahtes verlaufende Gleitfläche aufweisen, an welcher der Stromabnehmer entlanggleiten kann. Insbesondere kann die Gleitfläche im monierten Zustand und in einem spit zen Winkel zur Längsrichtung des Fahrdrahtes verlaufen. So kann gewährleistet werden, dass die bei einer Kollision des Stromabnehmers mit der Schutzeinrichtung auftretende Querbe schleunigungen möglichst gering gehalten werden. Es wird die Kraftkomponente bei einer Kollision in der Querrichtung ge ring gehalten.

Um die Schutzeinrichtung konstruktiv einfach und leicht montierbar auszugestalten, kann die Ablenkeinrichtung zwei Schutzkappen aufweisen, die von gegenüberliegenden Seiten auf die Klemme aufsetzbar ausgebildet sind. Ferner kann die Ab lenkeinrichtung so ausgebildet sein, dass sie mit der Klemme lösbar verbunden werden kann. Dies ermöglicht eine einfache Montage und Demontage.

In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der erfin dungsgemäßen Schutzeinrichtung kann diese wenigstens eine Be festigungseinrichtung zum Befestigen der Schutzeinrichtung an den Fahrdraht aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass die

Schutzeinrichtung durch die Befestigungseinrichtung selbst mit dem Fahrdraht verbunden ist und Kräfte bei einer mögli chen Kollision des Stromabnehmers mit der Schutzeinrichtung direkt in den Fahrdraht eingeleitet werden können. Dadurch wird eine Belastung der zu schützenden Klemme bei der Kolli sion vermieden. So kann einer möglichen Überlastung der Klem me oder einer Beschädigung vorgebeugt werden. Durch die Be festigungseinrichtung kann die Schutzeinrichtung mechanisch separat zur Klemme ausgebildet sein. Durch diese Ausgestal tung der erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung ist die Klemme noch optimaler geschützt und ein aufwendiger Austausch der Klemme nach einer Kollision des Stromabnehmers mit der

Schutzeinrichtung kann in jedem Fall vermieden werden. Die Klemme und die Schutzeinrichtung sind in dieser Ausführungs form funktional voneinander getrennt und nur durch den ge meinsamen Fahrdraht miteinander verbunden. Die zu schützende Klemme hat lediglich ihre ursprüngliche Hauptfunktion zu er füllen und keine Nebenfunktion, die gegebenenfalls beim An prall des Stromabnehmers an die Schutzeinrichtung entstehen könnten .

Ferner können die Ablenkeinrichtung und die Befestigungsein richtung miteinander lösbar verbunden sein, beispielsweise durch Schrauben, Rasten, Riegel oder ähnliches.

Um zu vermeiden, dass im regulären Betrieb ein waagerecht schleifender Stromabnehmer abgelenkt wird, kann die Ablenk einrichtung derart ausgebildet sein, dass in einem am Fahr draht montierten Zustand ein Bereich oberhalb der Höhe des Fahrdrahts ausgespart ist. So wird eine unnötige Auslenkung des Stromabnehmers und Störung im regulären Betrieb vermie den .

Die Erfindung betrifft schließlich auch eine Oberleitungsan lage mit wenigstens einem Fahrdraht, wenigstens einer am Fahrdraht befestigten Klemme und wenigstens einer Schutzein richtung nach einer der oben genannten Ausführungsformen.

Um die Klemme vor Belastungen durch den seitlich am Fahrdraht entlangschleifenden Stromabnehmer zu schützen, können die Klemmen und/oder die Schutzeinrichtung so angeordnet sein, dass die Klemme von der wenigstens einen Ablenkeinrichtung der Schutzeinrichtung zumindest teilweise umhüllt ist.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Oberleitungsanlage kann die Schutzeinrichtung mit wenigstens einer Befestigungseinrichtung am Fahrdraht befestigt sein, sowie die Schutzeinrichtung und die Klemme zueinander mecha nisch separat ausgebildet und in Längsrichtung des Fahrdrahts mit einem Abstand zueinander angeordnet sein. Dies hat den oben bereits beschriebenen Vorteil, dass bei einer Kollision des Stromabnehmers mit der Schutzeinrichtung auftretende Kräfte direkt in den Fahrdraht abgeleitet werden und zu kei ner Belastung der zu schützenden Klemme führen. Im Folgenden wird die Erfindung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen erläutert.

Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Darstellung eines unterhalb am

Fahrdraht schleifenden Stromabnehmers mit einer am Fahrdraht befestigten Klemme;

Figur 2 eine schematische Darstellung eines seitlich an ei nem Fahrdraht entlangschleifenden Stromabnehmers mit einer am Fahrdraht befestigten Klemme;

Figur 3 eine schematische Darstellung einer ersten Ausfüh rungsform einer erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung in einer Seitenansicht;

Figur 4 eine schematische Draufsicht der Schutzeinrichtung aus Figur 3;

Figur 5 eine schematische Darstellung einer weiteren Aus führungsform einer erfindungsgemäßen Schutzeinrich tung in einer Seitenansicht;

Figur 6 eine schematische Darstellung einer weiteren Sei tenansicht zu der Schutzeinrichtung aus Figur 5;

Figur 7 eine schematische Darstellung einer Draufsicht der

Schutzeinrichtung aus Figuren 5 und 6;

Figur 8 eine schematische Darstellung einer weiteren Aus führungsform einer erfindungsgemäßen Schutzeinrich tung;

Figur 9 eine schematische Draufsicht der Schutzeinrichtung aus Figur 7. Figur 1 zeigt einen Fahrdraht 1 in einer Schnittdarstellung, der im oberen Teil zwei seitliche Rillen 2 aufweist. Über die Rillen 2 ist eine handelsübliche Klemme 3 an dem Fahrdraht 1 befestigt. Für diese Befestigung werden in die Rillen 2 zwei Klemmbacken 4 über einen Bolzen 5 mit einer Mutter 6 ge klemmt. In den bekannten Oberleitungsanlagen, die beispiels weise für Bahnen, Straßenbahnen oder auch elektrisch betrie bene LKW (E-Highway) verwendet werden, sind eine Vielzahl von Klemmen 3 am Fahrdraht 1 befestigt.

An seiner Unterseite wird der Fahrdraht 1 in Figur 1 von ei nem Stromabnehmer 7 eines nicht dargestellten Fahrzeugs beschliffen. Der Stromabnehmer 7, der in an sich bekannter Weise ausgeführt ist, umfasst eine Schleifleiste 8, die den Fahrdraht 1 kontaktiert. Die Schleifleiste 8 weist dabei ei nen mittleren, näherungsweise horizontal verlaufenden Teil und seitliche Bereiche 9 auf, die auch als Hörner bezeichnet werden und an denen die Schleifleiste 8 gegenüber der Hori zontalen nach unten geneigt verläuft.

In Figur 2 ist eine Situation im Betrieb der Oberleitungsan lage dargestellt, in der nicht der horizontal verlaufende Be reich der Schleifleiste 8 den Fahrdraht 1 kontaktiert, son dern der geneigt verlaufende seitliche Bereich 9. In Figur 2 schleift der Stromabnehmer 7 somit nicht nur unterhalb am Fahrdraht entlang, sondern zumindest teilweise auch seitlich des Fahrdrahtes 1. Hierdurch kann wie in Figur 2 dargestellt eine Störkontur, also eine Überlappung, mit der Klemme 3 ent stehen. Dies kann bei einer Fahrt des Fahrzeugs und des Stromabnehmers 7 in einer Fahrtrichtung 10 zu einer Kollision des Stromabnehmers 7 und der Klemme 3 führen. Eine solche Kollision könnte erheblichen Schaden an dem Stromabnehmer 7, dem Fahrzeug und/oder dem Fahrdraht 1 mit der Klemme 3 verur sachen .

In den Figuren 3 und 4 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schutzeinrichtung 11 dargestellt, durch die solche Schäden am Fahrdraht 1, der Klemme 3 und/oder dem Stromabnehmer 7 vermieden werden.

Die Schutzeinrichtung 11 in der in den Figuren 3 und 4 darge stellten beispielhaften Ausführungsform ist zum Schutz der an dem Fahrdraht 1 befestigten Klemme 3 und des Stromabnehmers 7 ausgebildet und weist eine Ablenkeinrichtung 12 auf.

Die Ablenkeinrichtung 12 ist zum Ablenken des seitlich am Fahrdraht 1 entlangschleifenden Stromabnehmers 7 ausgebildet. Der Fahrdraht 1, die am Fahrdraht 1 befestigte Klemme 3 und die erfindungsgemäße Schutzeinrichtung 11 bilden zusammen ei ne erfindungsgemäße Oberleitungsanordnung 13 aus. Bei der beispielhaften Ausführungsform in den Figuren 3 und 4 ist die Klemme 3 beispielhaft als eine Hängerklemme ausgebildet, die ähnlich wie in den Figuren 1 und 2 mit den Klemmbacken 4 und zwei Bolzen 5 in den Rillen 2 des Fahrdrahtes 1 befestigt ist .

Die Ablenkeinrichtung 12 weist Gleitflächen 14 auf, die so geformt sind, dass der in der Fahrtrichtung 10 bewegende Stromabnehmer 7 störungsfrei beziehungsweise störungsarm um die Klemme 3 herumgeführt wird. Dabei sind die Gleitflächen 14 am Anfang und am Ende der Ablenkeinrichtung 12 in einem spitzen Winkel zur Längsrichtung L des Fahrdrahts 1 ange ordnet. Die Breite D der Ablenkeinrichtung 12 nimmt in der Längsrichtung L somit nur langsam zu beziehungsweise hinter der Klemme 3 langsam wieder ab, so dass eine beim Ablenken des Stromabnehmers 7 auftretende Querbeschleunigung auf die sen möglichst gering ist. Die Ablenkeinrichtung 12 weist in der beispielhaften Ausführungsform in den Figuren 3 und 4 zwei Schutzkappen 15 auf, die zur Montage von gegenüberlie genden Seiten auf die Klemme 3 aufgesetzt werden. Im Inneren der Ablenkeinrichtung 12 ist ein Hohlraum ausgebildet, in dem die Klemme 3 im montierten Zustand aufgenommen ist. Die

Schutzkappen 15 sind vorzugsweise aus leichtem, strapazierfä higem Material, beispielsweise aus Kunststoff oder Metall, hergestellt. Die Herstellung kann beispielsweise mittels 3D- Druck geschehen, wobei die Hohlräume 16 in jeder der Schutz kappen 15 bei dieser Ausführungsform im Wesentlichen komple mentär zu der zu schützenden Klemme 3 ausgebildet sind. Kom plementär heißt in diesem Fall, dass die Hohlräume 16 einem Negativ von der zu schützenden Klemme 3 entsprechen. Dies hat den Vorteil, dass ein Spalt zwischen der Ablenkeinrichtung 12 und der Klemme 3 möglichst gering ist und dadurch ein Form schluß zwischen der Ablenkeinrichtung 12 und der zu schützen den Klemme 3 hergestellt werden kann. Durch diesen Formschluß kann die Schutzeinrichtung 11 zum einen um die Klemme 3 herum mit optimalem Sitz befestigt werden und bei der Kollision mit dem Stromabnehmer 7 auftretende Kräfte an die Klemme 3 opti mal übertragen werden.

Um das in Figur 1 dargestellte problemlose Beschleifen des Stromabnehmers 7 am Fahrdraht 1 nicht zu behindern, ist die Schutzeinrichtung 11 so ausgebildet, dass ein Bereich unter halb der Höhe des Fahrdrahts 1 ausgespart ist.

Eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzein richtung 11 ist in den Figuren 5 - 7 in unterschiedlichen An sichten dargestellt. Im Gegensatz der Ausführungsform der Fi guren 3 und 4 wird bei der Ausführungsform der Figuren 5 - 7 eine Z-Seil-Klemme durch die Schutzeinrichtung 11 geschützt. Entsprechend sind die Hohlräume 16 in den Schutzkappen 15 der Ablenkeinrichtung 12 in den Figuren 5 - 7 für diese Klemme 3 ausgeformt .

Im Folgenden wird eine weitere Ausführungsform der erfin dungsgemäßen Schutzeinrichtung 11 mit Bezug auf die Figuren 8 und 9 beschrieben. Der Kürze halber wird lediglich auf die Unterschiede zu den zuvor beschriebenen Ausführungsformen der Figuren 3 und 4 beziehungsweise 5 - 7 eingegangen.

Die Schutzeinrichtung 11 in den Figuren 8 und 9 weist eine Befestigungseinrichtung 17 auf, durch die die Schutzeinrich tung 11 an dem Fahrdraht 1 direkt befestigt ist. Die Befesti gungseinrichtung 17 kann ähnlich wie eine Klemme aufgebaut sein und weist daher hier Klemmbacken 4' und Bolzen 5' mit Muttern 6' auf, mit denen die Befestigungseinrichtung 17 in den Rillen 2 des Fahrdrahts 1 befestigt ist. Die Ablenkein richtung 12 der Schutzeinrichtung 11 in der Ausführungsform der Figuren 8 und 9 ist wiederum mit der Befestigungseinrich tung 17 verbunden. Zur lösbaren Verbindung der Ablenkeinrich tung 12 mit der Befestigungseinrichtung 17 werden hier als Befestigungsmittel die Bolzen 5' mit den Muttern 6' genutzt. Separate Befestigungsmittel wären selbstverständlich auch möglich. Die Befestigungseinrichtung der Schutzeinrichtung 11 ist am Fahrdraht 1 mit einem Abstand A zur Klemme 3 in der Längsrichtung L ausgebildet. Dadurch ist die Schutzeinrich tung 11 mechanisch separat zur Klemme 3 ausgestaltet und mit dieser nur über den Fahrdraht 1 verbunden.

Die Ausführungsform in den Figuren 8 und 9 hat den zusätzli chen Vorteil, dass bei einer Kollision mit einem Stromabneh mer 7 auftretende Kräfte von der Schutzeinrichtung 11 über die Befestigungseinrichtung 17 direkt in den Fahrdraht 1 ab gegeben werden können. Dadurch wird die zu schützenden Klemme 3 auch bei einer Kollision mit dem Stromabnehmer 7 nicht be lastet. Da sich die Ablenkeinrichtung 12 in der Ausführungs form der Figuren 8 und 9 nicht an der Klemme 3 abstützt, kann die Ablenkeinrichtung 12 konstruktiv einfacher, hier zum Bei spiel als einfaches Blechteil, ausgebildet sein.

In der Ausführungsform der Figuren 8 und 9 ist die eigentli che Funktion der Klemme 3 nicht verändert und die Klemme 3 durch die mechanisch separat angeordnete Schutzeinrichtung schützend umgeben. Hierbei umhüllt die Ablenkeinrichtung 12 einen Schutzbereich 18. In diesem Schutzbereich 18 ist die Klemme 3 schützend aufgenommen. Selbstverständlich können auch mehrere Klemmen 3 in dem Schutzbereich 18 aufgenommen werden, der auch größer ausgebildet sein kann. Bei der Aus führungsform der Figuren 8 und 9 erfüllt die zu schützende Klemme 3 ihre vorgesehene Hauptfunktion und muss keine Neben funktionen im Fall eines Aufpralls eines Stromabnehmers 7 auf die Ablenkeinrichtung 12 übernehmen. Der Aufprall wird kom- plett durch die Schutzeinrichtung 11 in der Ausführungsform der Figuren 8 und 9 übernommen. Die Schutzeinrichtung 11 ist dabei so ausgestaltet, dass der Kontakt mit dem Stromabnehmer 7 sowohl für die Schutzeinrichtung 11 als auch für den Strom- abnehmer 7 ohne Beschädigung erfolgt. Die Ablenkwinkel und ß der Ablenkeinrichtung 12 sind so ausgebildet, dass bei ei ner gegebenen Geschwindigkeit des Stromabnehmers 7 und der Festigkeiten der kollidierenden Bauteile keine Kräfte entste hen, die größer sind als die beschädigungsfrei ertragbaren Kräfte an der Schutzeinrichtung 11 und dem Stromabnehmer 7. Sollten doch Beschädigungen an der Schutzeinrichtung 11 auf- treten, kann die Schutzeinrichtung 11 leicht ausgetauscht werden ohne dass die zu schützenden Klemme 3 ausgetauscht oder auch nur demontiert werden muss.

Die beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung sind ledig lich als beispielhaft anzusehen. Die beschriebenen Merkmale können auch anders miteinander kombiniert werden als in den beschriebenen Ausführungsformen. Maßgeblich hierfür ist le- diglich der Gegenstand der Patentansprüche.