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Patent Searching and Data


Title:
PROTECTIVE HELMET
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2024/056733
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a protective helmet having an outer shell (1) for distributing impact forces and having at least one front strap (2) and at least one rear strap (3), each for securing on the head of a person wearing the protective helmet, wherein front-fastening locations (4) of the protective helmet, at which the at least one front strap (2) is fastened, and rear-fastening locations (5) of the protective helmet, at which the at least one rear strap (3) is fastened, are arranged in an offset manner in relation to one another along a longitudinal direction (6) of the protective helmet. The protective helmet is characterized in that the protective helmet has a deflecting arrangement (8) for lying against the head when the at least one front strap (2) has been secured and the at least one rear strap (3) has been secured, which deflecting arrangement (8) is movable in relation to the outer shell (1) and is designed to engage with the at least one rear strap (3) such that the at least one rear strap (3) is deflected away from an ear region (10) of the head.

Inventors:
BARTELS SVEN (DE)
REITEBUCH SEBASTIAN (DE)
SCHRADER MICHÉL (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/075143
Publication Date:
March 21, 2024
Filing Date:
September 13, 2023
Export Citation:
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Assignee:
SCHUBERTH GMBH (DE)
LUEBKE KARSTEN (DE)
International Classes:
A42B3/08
Foreign References:
US20060179537A12006-08-17
US5088130A1992-02-18
US20140317890A12014-10-30
CN208523874U2019-02-22
DE102012000370A12013-08-08
Attorney, Agent or Firm:
PATENTANWÄLTE BAUER VORBERG KAYSER (DE)
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Claims:
Patentansprüche Schutzhelm mit einer Außenschale (1) zur Verteilung von Aufprallkräften und mit einer Gurtanordnung (18), welche mindestens einen Vordergurt

(2) und mindestens einen Hintergurt (3) jeweils zum Festzurren an einem Kopf eines Trägers des Schutzhelms umfasst, wobei Vorderbefestigungsstellen (4) des Schutzhelms, an denen der mindestens eine Vordergurt (2) befestigt ist, gegenüber Hinterbefestigungsstellen (5) des Schutzhelms, an denen der mindestens eine Hintergurt (3) befestigt ist, entlang einer Längsrichtung (6) des Schutzhelms versetzt zueinander angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzhelm eine Umlenkanordnung (8) zum Anliegen an dem Kopf bei festgezurrtem mindestens einen Vordergurt (2) und festgezurrtem mindestens einen Hintergurt (3) aufweist, welche Umlenkanordnung (8) frei beweglich zur Außenschale (1) mit dieser verbunden und dazu eingerichtet ist, derart mit dem mindestens einen Hintergurt (3) in Eingriff zu stehen, dass der mindestens eine Hintergurt

(3) von einem Ohrbereich (10) des Kopfs weg umgelenkt wird. Schutzhelm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung (8) dazu eingerichtet ist, mit dem mindestens einen Vordergurt (2) derart in Eingriff zu stehen, dass der mindestens eine Vordergurt (2) von dem Ohrbereich (10) des Kopfs weg umgelenkt wird. Schutzhelm nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung (8) mindestens eine starre Umlenkvorrichtung (7) aufweist, welche im Wesentlichen seitlich an dem Kopf anliegt, vorzugsweise, dass die Umlenkanordnung (8) zwei starre Umlenkvorrichtungen (7) aufweist, welche auf gegenüberliegenden Seiten an dem Kopf anliegen. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung (8), vorzugsweise die mindestens eine Umlenkvorrichtung (7), einen rohrartigen Kanal aufweist, insbesondere, durch welchen rohrartigen Kanal der mindestens eine Hintergurt (3) und/oder der mindestens eine Vordergurt (2) durchgeführt ist. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung (8), vorzugsweise die mindestens eine Umlenkvorrichtung (7), bogenartig gekrümmt ist, insbesondere, dass der rohrartige Kanal bogenartig gekrümmt ist. Schutzhelm nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung (8), vorzugsweise die mindestens eine Umlenkvorrichtung (7), bezogen auf den Ohrbereich (10) konkav gekrümmt ist. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung (8), vorzugsweise die mindestens eine Umlenkvorrichtung (7), eine Ausrichtung (12) in Längsrichtung (6) aufweist. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Hintergurt (3) an der Umlenkanordnung (8), vorzugsweise an der mindestens einen Umlenkvorrichtung (7), befestigt ist. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Vordergurt (2) an der Umlenkanordnung (8), vorzugsweise an der mindestens einen Umlenkvorrichtung (7), befestigt ist. Schutzhelm nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorderumlenkbefestigungspunkt (13) des mindestens einen Vordergurts (2) an der Umlenkanordnung (8), vorzugsweise an der mindestens einen Umlenkvorrichtung (7), gegenüber einen Hinterumlenkbefestigungspunkt (14) des mindestens einen Hintergurts (3) an der Umlenkanordnung (8), insbesondere an der mindestens einen Umlenkvorrichtung (7), bezüglich der Längsrichtung (6) versetzt angeordnet ist. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Gurtanordnung (18) mindestens einen Kinngurt (15) zum Festzurren an einem Kinnbereich des Kopfs des Trägers aufweist, vorzugsweise, dass der mindestens eine Kinngurt (15) an der Umlenkanordnung (8) befestigt ist. Schutzhelm nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Kinngurt (15) die beiden Umlenkvorrichtungen (7) verbindet, insbesondere, dass der mindestens eine Kinngurt (15) beabstandet zu der Außenschale (1) angeordnet ist. Schutzhelm nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kinnumlenkbefestigungspunkt (16) der Umlenkanordnung (8) zwischen dem Vorderumlenkbefestigungspunkt (13) und dem Hinterumlenkbefestigungspunkt (14) angeordnet ist, vorzugsweise, dass der Kinnumlenkbefestigungspunkt (16) näher an dem Vorderumlenkbefestigungspunkt (13) als an dem Hinterumlenkbefestigungspunkt (14) angeordnet ist. Schutzhelm nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Hintergurt (3) durch die Umlenkanordnung (8) so umgelenkt wird, dass der mindestens Hintergurt (3) an einer Gehörschutzkapsel (9) eines unter dem Schutzhelm angeordneten Kapselgehörschutzes vorbei geführt wird. Schutzhelm nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzhelm einen Kapselgehörschutz mit zwei Gehörschutzkapseln (9) und einem Tragebügel aufweist und dass der Tragebügel unter der Außenschale (1) durchgeführt ist.

Description:
Schutzhelm

Die Erfindung betrifft einen Schutzhelm mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.

Schutzhelme, welche bei dem Militär, bei sonstigen Sicherheitskräften, bei der Feuerwehr und anderen Notdiensten oder aber auch in Fabriken und auf Baustellen verwendet werden, dienen in erster Linie dem Schutz des Trägers vor mechanischen Verletzungsrisiken, z.B. durch Splitter oder herabfallende Objekte. Regelmäßig weisen solche Schutzhelme auch Gurte zur Befestigung des Schutzhelms an dem Kopf des Trägers aus.

Speziell sind regelmäßig sowohl Vordergurte als auch Hintergurte vorgesehen, welche den Schutzhelm durch Zurren befestigen sollen. Die Vordergurte sind dabei in einem Stirnbereich des Schutzhelms befestigt und verlaufen im Wesentlichen senkrecht nach unten, wo sie um einen Kinnbereich des Trägers festgezurrt werden. Die Hintergurte sind im Bereich des Hinterkopfs des Trägers befestigt und verlaufen mehr horizontal als vertikal. Auch die Hintergurte werden dann in einem Kinnbereich des Trägers verzurrt und sind mit den Vordergurten dort verbunden. Hinsichtlich der Befestigung des Schutzhelms hat sich dieses Prinzip bewährt.

Ein Schutzhelm mit einem solchen Gurtsystem ist aus der DE 10 2012 000 370 Al aus dem Stand der Technik bekannt.

Nachteilig an diesem Verlauf der Vorder- und Hintergurte sind jedoch die Schwierigkeiten, die sich ergeben, wenn ein wahlweise abnehmbarer Kapselgehörschutz beim Tragen des Schutzhelms vorgesehen werden soll. Ein derartiger Kapselgehörschutz umfasst neben dem Tragebügel auch zwei gegenüberliegend angeordnete Gehörschutzkapseln, welche das Ohr und den unmittelbar umliegenden Bereich überdecken und einfassen. Selbst wenn die Hintergurte sehr nah an dem hinteren Ende des Schutzhelms befestigt werden, so ist ihr Verlauf zum Kinnbereich, an dem sie zur Befestigung des Schutzhelms festgezurrt werden, derart, dass er sich mit den Gehörschutzkapseln eines getragenen Kapselgehörschutzes kreuzt. In so einem Fall bleibt dann nur die Möglichkeit, entweder die Hintergur- te so zu führen, dass sie auf den Gehörschutzkapseln aufliegen oder sie entlang eines Randes der Gehörschutzkapseln zu führen.

Beide Ansätze bringen aber wesentliche Nachteile mit sich. Bei dem Verlauf entlang eines Randes der Gehörschutzkapseln besteht das Risiko, dass ein Hintergurt über die Gehörschutzkapseln rutscht und damit nicht mehr festgezurrt ist. Werden die Hintergurte andererseits von vornherein über die Gehörschutzkapseln geführt, so liegen sie auf einer größeren Länge nicht mehr am Kopf an, wodurch der feste Sitz des Schutzhelms ebenfalls beeinträchtigt sein kann.

Bei der bereits genannten DE 10 2012 000 370 Al aus dem Stand der Technik sind die Hintergurte über Vorsprünge des Tragekorbs geführt. Damit findet zwar eine minimale Beeinflussung des Verlaufs der Hintergurte statt, doch ist diese Beeinflussung nicht dazu ausreichend, den Hintergurt von einem Ohrbereich des Kopfs weg umzulenken. Hinzu kommt, dass diese Vorsprünge des Tragekorbs insbesondere durch die festgelegte Lage des Tragekorbs zur Außenschale gegenüber der Außenschale in ihrer Lage gegenüber der Außenschale nicht beweglich und erst recht nicht frei beweglich sind.

Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung daher darin, einen Schutzhelm bereitzustellen, der wahlweise mit einem Kapselgehörschutz verwendet werden kann und auch für diesen Fall eine sichere Befestigungsmöglichkeit durch Vorder- und Hintergurte bietet.

Diese Aufgabe wird für einen Schutzhelm mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.

Wesentlich für die Erfindung ist die Erkenntnis, dass eine Umlenkanordnung vorgesehen werden kann, welche gegenüber dem Schutzhelm im Übrigen bewegt werden kann und welche durch einen Eingriff mit mindestens einem Hintergurt diesen so umlenkt, dass er beabstandet zu dem Ohrbereich des Schutzhelmträgers verläuft. Auf diese Weise kann wahlweise ein Kapselgehörschutz mit dem Schutzhelm getragen werden ohne damit den Verlauf des Hintergurts durch den Kapselgehörschutz zu beeinflussen oder zu beeinträchtigen. Der vorschlagsgemäße Schutzhelm weist eine Außenschale zur Verteilung von Aufprallkräften sowie eine Gurtanordnung auf, welche mindestens einen Vordergurt und mindestens einen Hintergurt jeweils zum Festzurren an einem Kopf eines Trägers des Schutzhelms aufweist. Mit anderen Worten sind sowohl der mindestens eine Vordergurt und der mindestens eine Hintergurt dazu eingerichtet festgezurrt zu werden, wodurch eine Befestigung des Schutzhelms auf dem Kopf des Trägers erreicht wird. Bevorzugt weist der Schutzhelm zwei Vordergurte auf, welche bezogen auf eine Längsachse des Schutzhelms symmetrisch befestigt sind und verzurrt werden. Die Vordergurte können mittels einer Vorderschnalle des Schutzhelms miteinander verzurrt werden. Es kann aber auch sein, dass die Vordergurte jeweils mit einer anderen Struktur wie beispielsweise einem Kinnteil verzurrt werden. Ebenso bevorzugt weist der Schutzhelm zwei Hintergurte auf, welche bezogen auf eine Längsachse des Schutzhelms symmetrisch befestigt sind. Vorzugsweise werden die Hintergurte mittels einer Hinterschnalle des Schutzhelms miteinander verzurrt. Auch die Hintergurte können aber ebenfalls jeweils mit einer anderen Struktur verzurrt werden.

Vorschlagsgemäß sind Vorderbefestigungsstellen des Schutzhelms, an denen der mindestens eine Vordergurt befestigt ist, gegenüber Hinterbefestigungsstellen des Schutzhelms, an denen der mindestens eine Hintergurt befestigt ist, entlang einer Längsrichtung des Schutzhelms versetzt zueinander angeordnet. Die Längsrichtung des Schutzhelms entspricht dabei einer Sichtrichtung des Trägers des Schutzhelms. Der mindestens eine Vordergurt und der mindestens eine Hintergurt können dabei jeweils unmittelbar an der Außenschale befestigt sein. Sie können aber ebenso an anderen Strukturen befestigt sein, wie beispielswese Kopftragsegmenten oder sonstigen Abstützvorrichtungen des Schutzhelms, welche ihrerseits unmittelbar oder mittelbar an der Außenschale befestigt sind. Die Befestigung kann auch veränderlich in dem Sinne sein, dass etwa der mindestens eine Vordergurt und/oder der mindestens eine Hintergurt an einem Schieber befestigt sind, welcher wiederum entlang einer Führungsschiene verschoben werden kann. Der Versatz der Befestigungsstellen entlang der Längsachse bedeutet im Ergebnis, dass die Hinterbefestigungsstellen bezogen auf die Längsrichtung hinter den Vorderbefestigungsstellen angeordnet sind.

Der vorschlagsgemäße Schutzhelm ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzhelm eine Umlenkanordnung zum Anliegen an dem Kopf bei festgezurrtem min- destens einen Vordergurt und festgezurrtem mindestens einen Hintergurt aufweist, welche Umlenkanordnung frei beweglich zur Außenschale mit dieser verbunden und dazu eingerichtet ist, derart mit dem mindestens einen Hintergurt in Eingriff zu stehen, dass der mindestens eine Hintergurt von einem Ohrbereich des Kopfs weg umgelenkt wird.

Mit der freien Beweglichkeit ist hier und nachfolgend gemeint, dass die Umlenkanordnung grundsätzlich allenfalls lose, wie etwa über ein elastisches Band oder Seil, direkt oder indirekt mit der Außenschale verbunden ist. Abzugrenzen ist dies etwa von einer Verbindung über ein nur wenig elastisches Teil wie einen Arm aus einem hartplastikartigen Kunststoff, welche Verbindung lediglich ein Biegen in einem beschränkten Umfang und damit keine freie Bewegung erlaubt. Die freie Beweglichkeit bezieht sich auf den Zustand, in welchem die Gurte nicht festgezurrt sind. Wenn der mindestens eine Vordergurt und der mindestens eine Hintergurt jeweils festgezurrt sind, ist die Umlenkanordnung nicht mehr frei beweglich.

Die Umlenkanordnung ist insbesondere dann beweglich zur Außenschale, wenn sie nur über den mindestens einen Hintergurt und/oder den mindestens einen Vordergurt mit der Außenschale verbunden ist. Sie kann dann im Wesentlichen frei bewegt werden und ihre Position ist erst dann festgelegt, wenn sowohl der mindestens eine Vordergurt und der mindestens eine Hintergurt festgezurrt sind. Dabei kann es sein, dass die Umlenkanordnung selbst oder andere Strukturen des Schutzhelms einstellbar sind und die Position der Umlenkanordnung im festgezurrten Zustand der genannten Gurte auch von den entsprechenden Einstellungen abhängt.

Das Umlenken des mindestens einen Hintergurts von dem Ohrbereich des Kopfs weg bedeutet, dass gegenüber dem verzurrten Zustand ohne Umlenkungsanordnung der mindestens eine Hintergurt in dem verzurrten Zustand mit Umlenkungsanordnung weiter entfernt von dem Ohrbereich des Trägers verläuft. Dieser Sachverhalt kann auch damit beschrieben werden, dass die Umlenkanordnung dazu eingerichtet ist, derart mit dem mindestens einen Hintergurt in Eingriff zu stehen, dass der mindestens eine Hintergurt von dem Ohrbereich des Kopfs be- abstandet verläuft. Mit dem Ohrbereich ist insbesondere der von einer Gehör- schutzkapsel eines Kapselgehörschutzes bedeckte Bereich am Kopf des Trägers gemeint.

Bei dem Schutzhelm kann es sich insbesondere um einen Militärhelm, einen Gefechtshelm, einen Polizeihelm oder einen Pilotenhelm handeln. Ebenso kann es sein, dass es sich bei dem Schutzhelm um einen Feuerwehrhelm, einen Forsthelm oder einen Arbeitsschutzhelm handelt

Grundsätzlich kann es sein, dass die Umlenkanordnung nur mit dem mindestens einen Hinterriemen in Eingriff steht. Eine bevorzugte Ausführungsform des Schutzhelms ist dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung dazu eingerichtet ist, mit dem mindestens einen Vordergurt derart in Eingriff zu stehen, dass der mindestens eine Vordergurt von dem Ohrbereich des Kopfs weg umgelenkt wird. Entsprechend kann dieser Sachverhalt damit beschrieben werden, dass die Umlenkanordnung dazu eingerichtet ist, derart mit dem mindestens einen Vordergurt in Eingriff zu stehen, dass der mindestens eine Vordergurt von dem Ohrbereich des Kopfs beabstandet verläuft. Auf diese Weise können die oben für den Hintergurt beschriebenen Probleme mit dem Kapselgehörschutz auch für den mindestens einen Vordergurt vermieden werden. Es kann aber auch sein, dass die Umlenkanordnung mit dem mindestens einen Vordergurt in Eingriff steht, ohne diesen umzulenken.

Grundsätzlich kann die Umlenkanordnung an einer beliebigen Stelle des Kopfs des Trägers anliegen. Insbesondere kann die Umlenkanordnung dazu eingerichtet sein, an einem in Querrichtung mittleren Kinnbereich des Kopfs anzuliegen. Jedoch ist eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Schutzhelms dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung mindestens eine starre Umlenkvorrichtung aufweist, welche im Wesentlichen seitlich an dem Kopf anliegt. Dabei kann die Umlenkanordnung aus einer einzigen Umlenkvorrichtung bestehen. Bevorzugt ist jedoch, dass die Umlenkanordnung zwei starre Umlenkvorrichtungen aufweist oder aus diesen besteht, welche auf gegenüberliegenden Seiten an dem Kopf anliegen. Insbesondere kann es sein, dass die Umlenkvorrichtungen beabstandet zueinander angeordnet sind. Es handelt sich dann entsprechend um separate Umlenkvorrichtungen. Auf diese Weise kann der Kinnbereich des Kopfs freibleiben, wodurch der Tragekomfort verbessert werden kann. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Schutzhelms ist vorgesehen, dass die Umlenkanordnung einen rohrartigen Kanal aufweist. Vorzugsweise weist die mindestens eine Umlenkvorrichtung den rohrartigen Kanal auf. Es kann auch jede der mindestens einen Umlenkvorrichtung einen rohrartigen Kanal aufweisen. Weiter kann es sein, dass durch den rohrartigen Kanal der mindestens eine Hintergurt und alternativ oder zusätzlich der mindestens eine Vordergurt durchgeführt ist. Eine solche Führung durch den Kanal garantiert ein Umlenken des Vordergurts bzw. des Hintergurts entsprechend dem Verlauf des Kanals.

Grundsätzlich kann die Umlenkanordnung und insbesondere die mindestens eine Umlenkvorrichtung eine beliebige Form aufweisen. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Schutzhelms ist vorgesehen, dass die Umlenkanordnung, vorzugsweise die mindestens eine Umlenkvorrichtung, bogenartig gekrümmt ist. Insbesondere kann es sein, dass der rohrartige Kanal bogenartig gekrümmt ist.

Die Krümmung der Umlenkanordnung und insbesondere der mindestens einen Umlenkvorrichtung kann grundsätzlich beliebig sein. Eine bevorzugte Ausführungsform des Schutzhelms ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung und insbesondere die mindestens eine Umlenkvorrichtung bezogen auf den Ohrbereich konkav gekrümmt ist. Anders ausgedrückt führt die Krümmung um den Ohrbereich herum. Auf diese Weise wird eine Umlenkung vom Ohrbereich weg gewährleistet.

Grundsätzlich kann auch die Ausrichtung der Umlenkanordnung und der mindestens einen Umlenkvorrichtung beliebig sein. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Schutzhelms ist dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkanordnung und vorzugsweise die mindestens eine Umlenkvorrichtung eine Ausrichtung in Längsrichtung aufweist. Das Merkmal der Ausdehnung in Längsrichtung bezieht sich auf dem Zustand des getragenen Schutzhelms und festgezurrten Vorder- und Hintergurten. Es bedeutet, dass die Ausrichtung zumindest einen Anteil in Längsrichtung aufweist. Denkbar wäre also, eine Ausrichtung mit einem Winkel von 45° zur Längsrichtung, sodass die Ausrichtung eine Komponente in der Längsrichtung aufweist, welche gleich groß ist wie die Komponente in einer Vertikalrichtung. Es kann aber auch sein, dass die Umlenkanordnung und vorzugsweise die mindestens eine Umlenkvorrichtung im Wesentlichen in Längsrichtung ausgerichtet ist. Das bedeutet, dass der Länge nach die Umlenkanordnung oder die mindestens eine Umlenkvorrichtung eine Ausrichtung aufweist, die entweder genau der Längsrichtung entspricht oder ihr zumindest näher kommt als einer anderen Richtung wie zum Beispiel einer Quer- oder Vertikalrichtung.

Es kann sein, dass der mindestens eine Hintergurt beweglich zur Umlenkanordnung angeordnet ist, beispielsweise bei einer im unverzurrten Zustand losen Durchführung durch den Kanal. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Schutzhelms ist jedoch vorgesehen dass der mindestens eine Hintergurt an der Umlenkanordnung und vor-zugsweise an der mindestens einen Umlenkvorrichtung befestigt ist. Es kann auch sein, dass ein jeweiliger Hintergurt an einer jeweiligen Umlenkvorrichtung befestigt ist.

Entsprechend kann es ebenso sein, dass der mindestens eine Vordergurt beweglich zur Umlenkanordnung angeordnet ist. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Schutzhelms ist vorgesehen, dass der mindestens eine Vordergurt an der Umlenkanordnung, vorzugsweise an der mindestens einen Umlenkvorrichtung, befestigt ist. Ebenso kann es sein, dass ein jeweiliger Vordergurt an einer jeweiligen Umlenkvorrichtung befestigt ist.

Eine bevorzugte Ausführungsform des Schutzhelms ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorderumlenkbefestigungspunkt des mindestens einen Vordergurts an der Umlenkanordnung, vorzugsweise an der mindestens einen Umlenkvorrichtung, gegenüber einem Hinterumlenkbefestigungspunkt des mindestens einen Hintergurts an der Umlenkanordnung, insbesondere an der mindestens einen Umlenkvorrichtung, bezüglich der Längsrichtung versetzt angeordnet ist. Bei dem Vorderumlenkbefestigungspunkt handelt es sich um eine Stelle der Umlenkanordnung, an welcher mindestens ein Vordergurt befestigt ist. Entsprechend handelt es sich bei dem Hinterumlenkbefestigungspunkt um eine Stelle der Umlenkanordnung, an welcher mindestens ein Hintergurt befestigt ist. Anders ausgedrückt ist dann der mindestens eine Vordergurt weiter vorne - bezogen auf die Sichtrichtung des Trägers - als der mindestens eine Hintergurt befestigt. Das führt dazu, dass mehr Abstand zu dem Ohrbereich eingehalten werden kann. Es kann sein, dass der Schutzhelm neben dem mindestens einen Vordergurt und dem mindestens einen Hintergurt keine weiteren Gurte zur Befestigung aufweist. Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Schutzhelms ist jedoch dadurch gekennzeichnet, dass die Gurtanordnung mindestens einen Kinngurt zum Festzurren an einem Kinnbereich des Kopfs des Trägers aufweist. Hier ist weiter bevorzugt, dass der mindestens eine Kinngurt an der Umlenkanordnung befestigt ist. Ebenso kann der mindestens eine Kinngurt an der mindestens einen Umlenkvorrichtung befestigt sein. Es kann dabei sein, dass der Kinngurt nur vom Kinn des Trägers bis zur Umlenkanordnung verläuft und gar nicht zur Außenschale oder in die Nähe der Außenschale geführt wird.

Grundsätzlich kann es im Falle von zwei Umlenkvorrichtungen sein, dass diese beispielsweise durch die Vordergurte verbunden werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Schutzhelms ist jedoch vorgesehen, dass der mindestens eine Kinngurt die beiden Umlenkvorrichtungen verbindet. Insbesondere kann es sein, dass der mindestens eine Kinngurt beabstandet zu der Außenschale angeordnet ist.

Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Schutzhelms ist vorgesehen, dass ein Kinnumlenkbefestigungspunkt der Umlenkanordnung zwischen dem Vorderumlenkbefestigungspunkt und dem Hinterumlenkbefestigungspunkt angeordnet ist. Bei dem Kinnumlenkbefestigungspunkt handelt es sich um eine Stelle der Umlenkanordnung, an welcher der mindestens eine Kinngurt befestigt ist. Bevorzugt ist, dass der Kinnumlenkbefestigungspunkt näher an dem Vorderumlenkbefestigungspunkt als an dem Hinterumlenkbefestigungspunkt angeordnet ist. Dies erlaubt es, den Hinterumlenkbefestigungspunkt weiter in Richtung Hinterkopf zu verschieben. Dadurch wiederum kann der Abstand des Hintergurts zum Ohrbereich vergrößert werden.

Eine bevorzugte Ausführungsform des Schutzhelms ist dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Hintergurt durch die Umlenkanordnung so umgelenkt wird, dass der mindestens eine Hintergurt an einer Gehörschutzkapsel eines unter dem Schutzhelm angeordneten Kapselgehörschutzes vorbei geführt wird. Ebenso ist es bevorzugt, dass der mindestens eine Vordergurt durch die Umlenkanordnung so umgelenkt wird, dass der mindestens eine Vordergurt an einer Gehörschutzkapsel eines unter dem Schutzhelm angeordneten Kapselgehörschutzes vorbei geführt wird.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Schutzhelms ist vorgesehen, dass der Schutzhelm eine Abstützanordnung zum Abstützen des Schutzhelms auf dem Kopf aufweist, dass die Abstützanordnung ein Vordertragsegment und ein zum Vordertragsegment in Längsrichtung beanstandetes Hintertragsegment aufweist, dass der mindestens eine Vordergurt an dem Vordertragsegment und der mindestens eine Hintergurt an dem Hintertragsegment befestigt ist.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des Schutzhelms ist dadurch gekennzeichnet, dass der Schutzhelm einen Kapselgehörschutz mit zwei Gehörschutzkapseln und einem Tragebügel aufweist und dass der Tragebügel unter der Außenschale durchgeführt ist.

Weitere vorteilhafte und bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die Figuren. In der lediglich Ausführungsbeispiele wiedergebenden Zeichnung zeigt

Fig. 1 eine schematische Seitenansicht von links eines ersten Ausführungsbeispiel des vorschlagsgemäßen Schutzhelms.

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht von rechts des vorschlagsgemäßen Schutzhelms der Fig. 1, und

Fig. 2 eine schematische Seitenansicht von links eines zweiten Ausführungsbeispiels des vorschlagsgemäßen Schutzhelms und

Fig. 4 eine schematische Seitenansicht von rechts des vorschlagsgemäßen Schutzhelms der Fig. 3.

Bei dem in der Fig. 1 und der Fig. 2 gezeigten Schutzhelm des ersten Ausführungsbeispiels handelt es sich um einen Militärhelm für Heeressoldaten, welcher in der Fig. 1 von der linken Seite und in der Fig. 2 von der rechten Seite gezeigt ist. An der Außenschale 1 befestigt sind zwei Vordergurte 2 und zwei Hintergurte 3 der Gurtanordnung 18. Speziell sind diese an Vorderbefestigungsstellen 4 bzw. an Hinterbefestigungsstellen 5 befestigt. Erkennbar ist der Schutzhelm im Wesentlichen symmetrisch hinsichtlich einer Längsrichtung 6 des Schutzhelms. Sowohl die Vordergurte 2 als auch die Hintergurte 3 sind an einer jeweiligen Gurtschnalle miteinander verzurrt.

Der Schutzhelm weist insgesamt zwei jeweils als Umlenkbogen ausgeformte und im Wesentlichen gegenüberliegend angeordnete Umlenkvorrichtungen 7 auf. Die beiden Umlenkvorrichtungen 7 bilden gemeinsam die Umlenkanordnung 8. Die Hintergurte 3 sind durch den ebenfalls bogenartig gekrümmten Kanal geführt, den die jeweilige Umlenkvorrichtung 7 aufweist.

Dadurch, dass die Vordergurte 2 und die Hintergurte 3 festgezurrt sind, liegen die Umlenkvorrichtungen 7 seitlich an dem Kopf des Trägers an. Erkennbar ist, dass ohne das Festzurren der Gurte die Umlenkvorrichtungen 7 frei beweglich zur Außenschale 1 sind.

Neben dem Schutzhelm trägt der Träger des Schutzhelms auch einen Kapselgehörschutz mit einer linken Gehörschutzkapsel 9 und einer rechten Gehörschutzkapsel 9. An der linken Gehörschutzkapsel 9 ist ein Mikrofon 17 befestigt. Die Gehörschutzkapseln 9 bedecken jeweils einen Ohrbereich 10 des Kopfs des Trägers des Schutzhelms. Die konkave Krümmung gegenüber dem Ohrbereich 10 führt dazu, dass die Hintergurte 3 um den Ohrbereich 10 herum geführt werden. Weder die Hintergurte 3 noch die Vordergurte 2 berühren die Gehörschutzkapseln 9. Ohne die bogenförmige Krümmung des Kanals der Umlenkvorrichtung 7 würden die Hintergurte 3 die Gehörschutzkapseln 9 streifen.

Auch bei dem in den Fig. 3 und 4 gezeigten Schutzhelm des zweiten Ausführungsbeispiels handelt es sich um einen Militärhelm für Heeressoldaten. Der Schutzhelm dieses zweiten Ausführungsbeispiels weist wie der Schutzhelm des ersten Ausführungsbeispiels eine Außenschale 1, an Vorderbefestigungsstellen 4 befestigte Vordergurte 2 und an Hinterbefestigungsstellen 5 befestigte Hintergurte 3 auf. Die Hinterbefestigungsstellen 5 befinden sich allerdings nicht an der Außenschale 1, sondern an dem jeweiligen Hintertragsegment einer Abstützanordnung 11. Auch der Schutzhelm des zweiten Ausführungsbeispiels weist gegenüberliegend angeordnete Umlenkvorrichtungen 7 auf, welche die Umlenkanordnung 8 bilden. Diese Umlenkvorrichtungen 7 sind starr und bogenartig gekrümmt, weisen aber keinen Kanal auf.

Ferner weisen die Umlenkvorrichtungen 7 im Zustand mit festgezurrten Vordergurten 2 und Hintergurten 3 eine Ausrichtung 12 auf, welche im Wesentlichen der Längsrichtung 6 entspricht. Sowohl jeweils ein Vordergurt 2 als auch jeweils ein Hintergurt 3 sind hier an den Umlenkvorrichtungen 7 befestigt. Erkennbar sind dabei die Vorderumlenkbefestigungspunkte 13 der Vordergurte 2 gegenüber den Hinterumlenkbefestigungspunkten 14 der Hintergurte 3 bezüglich der Längsrichtung 6 versetzt angeordnet. Auf diese Weise können die Hintergurte 3 so weit umgelenkt werden, dass sie den Ohrbereich 10 und damit auch die Gehörschutzkapseln 9 des Kapselgehörschutzes meiden. Im nicht verzurrten Umstand der Hintergurte 3 und der Vordergurte 2 sind die Umlenkvorrichtungen 7 nur über diese mit der Außenschale 1 verbunden und daher frei beweglich.

Daneben weist der Schutzhelm des zweiten Ausführungsbeispiels Kinngurte 15 auf, welche an Kinnumlenkbefestigungspunkten 16 der Umlenkvorrichtungen 7 befestigt sind und welche die Umlenkvorrichtungen 7 auf diese Weise verbinden. Zusammen mit den Vordergurten 2 und den Hintergurten 3 bilden Kinngurte 15 die Gurtanordnung 18.