HERZHAUSER MANFRED (DE)
KOCHENDOERFER GOTTFRIED (DE)
KRUBASIK KLAUS (DE)
BASF AG (DE)
EP0130773A2 | 1985-01-09 | |||
DE3415729A1 | 1984-09-13 | |||
DE3041706A1 | 1982-05-13 |
1. | Abdichtungsschirm fü Deponien, z. B. Müll¬ deponien, gekennzeichnet durch a) zwei Abdichtungsschichten (1) und (2), die in einem Abstand a voneinander einge¬ baut werden, b) eine Kontrollfilterschicht (3) zwischen den Abdichtungsschichten (1) und (2), c) ein Injektionsleitungssystem (4), das in die Kontrollfilterschicht (3) eingebaut ist, d) ein zweites Leitungssystem (5) innerhalb der Kontrollfilterschicht, das zunächst zur Kontrolle der Abdichtung ( 1 ) dient und im Falle einer Injektion der Kontrollfilter schicht (3) als Entlüftungs und Entwässe¬ rungssystem dient, e) eine rasterförmige Einteilung des Abdich¬ tungsschirmes in Einzelflache, die jeweils gegen di.e benachbarten Einzelflächen durch abdichtende Verbindung (11) der Abdichtungs¬ schichten (1) und (2) abgeschottet sind und über einen begehbaren Kontroll und Sammel¬ schacht (6) oder einen begehbaren Tunnel (7) mit einer Entwässerungsleitung (8) verbunden sind, f) eine Drainschicht (9) mit einem Drainage leitungssystem zur Ableitung von Sickerwasser aus den deponierten Stoffen, ERSATZBLATT g) eine Abdeckschicht (10) zum Schütze der Drainschicht (9) beim Einbau der zu deponieren¬ den Stoffe. |
2. | Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach Zerstörung der Abdichtungsschicht (1) durch aggressive Abfallstoffe oder nach Beschä¬ digung der Abdichtungsschicht (1) durch unsach¬ gemäße Ablagerung der Abfallstoffe die Kontroll filterschicht (3) über das Injektionsleitungs¬ system (4) mit einem erhärtenden und abdich¬ tenden Material verfüllt wird. |
3. | Abdichtungsschirm nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Injektionsleitungssystem (4) mit Manschettenrohren hergestellt wird. |
4. | Abdichtungsschirm nach Anspruch 1 bis 3> dadurch gekennzeichnet, daß das Injektionsleitungss.ystem (4) aus Einzelschläuchen oder Einzelrohren mit je einem Endventil hergestellt wird. |
5. | Abdichtungsschirm nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Injektionsmaterial auf. die aggressiven Abfallstoffe abgestimmt wird. ERSATZBLATT . |
6. | Abdichtungsschirm nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdichtungsschirm mehrschichtig aus¬ gebildet wird. |
7. | Abdichtungsschirm nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungsschichten (1) und (2) aus mineralischen Stoffen bestehen. |
8. | Abdichtungsschirm nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdichtungsschichten (1) und (2) aus KunststoffFolien bestehen. |
9. | Abdichtungsschirm nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdichtungsschirm ( 1.) aus minera¬ lischen Stoffen und der Abdichtungsschirm (2) aus KunststoffFolie besteht, oder umge¬ kehrt. |
10. | Abdichtungsschirm nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß er horizontal, mit leichtem Gefälle, mit starkem Gefälle oder vertikal ausgeführt wird. |
11. | Verfahren zur Herstellung eines Abdichtungs schirmes nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, ERSATZBLATT daß nach Fertigstellung des Abdichtungs¬ schirmes und vor Inbetriebnahme, der Deponie in der Kontrollfilterschicht, (3) zwecks Dichtigkeitsprüfung mittels Gas oder Flüssig keit ein über oder Unterdruck gegenüber dem atmosphärischen Druck erzeugt wird. |
12. | Verfahren zur Herstellung eines Abdichtungs¬ schirmes nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß nach Inbetriebnahme der.Deponie in der Kontrollfilterschicht (3) zwecks Langzeit Dichtigkeitsprüfung mittels Gas oder Flüssig¬ keit ein über oder Unterdruck gegenüber dem atmosphärischen Druck erzeugt wird. ERSATZBLATT. |
Die Erfindung betrifft einen Abdichtungsschirm entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Abdichtungsschirme für neu anzulegende Deponien sind in vielfältiger Weise bekannt. In der DE-OS 30 44 436 ist ein Abdichtungsschirm beschrieben, der aus Wasser und Asche, insbesondere Kraftwerks¬ asche, hergestellt wird. Aus der DE-AS 26 30 3 5 ist ein Verfahren bekannt, bei dem eine Kunststoff- Folie, die in feingemahlenes Schüttgut eingebettet wird, als Abdichtungsschirm verwendet wird. Deswei¬ teren sind Abdichtungsschirme bekannt, die aus na¬ türlichen Materialien wie z.B. Ton, hergestellt wer¬ den.
Die Anforderungen an neu anzulegende Deponien sind sehr streng. So wird heute nicht nur höchste Quali¬ tät und Sicherheit der Materialien und Bauverfahren für Abdichtungsschirme gefordert, sondern auch für nicht vorhersehbare Beschädigungen der Abdichtungs- schirme eine schnelle, kostengünstige und sichere
Reparierbarkeit. Unvorhersehbare Beschädigungen der Abdichtungsschirme können entstehen durch chemische Umwandlungsprozesse im deponierten Material, die sich über viele Jahre erstrecken, oder auch durch Beschä- digungen bei der Ablagerung des Deponiematerials.
Die bisher bekannten Abdichtungsschirme ermöglichen nicht die -schnelle und lokalisierte Feststellung einer Beschädigung und die schnelle, kostengünstige und sichere Reparierbarkeit. Die Reparatur von Abdichtungs- schirmen der bekannten Art ist nur mit kosteninten¬ siven und langwierigen Baumaßnahmen möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden. Diese Aufgabe wird erfindungsge¬ mäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst. Durch Einbau von zwei _Ab- dichtungsschichten (1) und (2) ist die Sicherheit gegenüber einschichtigen Abdichtungsschirmen er¬ höht. Die Beschädigung der Abdichtungsschicht (1) wird kurzfristig festgestellt, da das im Deponie¬ material vorhandene Sickerwasser sofort in die Kon- trollfilterschicht (3) eindringt und über das Lei¬ tungssystem (5), den Sammelschacht (6) oder den Tun¬ nel (7) gelangt, die regelmäßig inspiziert werden.
Durch rasterförmige und abgeschottete Einteilung der Einzelflächen ist der Schaden lokalisierbar. über das vorhandene Injektionssystem (4) kann kurzfristig die Injektion und somit völlige Abdichtung der Kon¬ trollfilterschicht (>3) in den betroffenen Teilflächen erfolgen, womit die Dichtigkeit wieder hergestellt ist.
In Anspruch 11 ist ein Prüfverfahren vor Inbetriebnah¬ me der Deponie vorgesehen, um Beschädigungen der Ab¬ dichtungsschichten (1) und (2) beim Einbau des Abdich¬ tungsschirmes rechtzeit festzustellen und reparieren zu können. Diese Prüfung wird zweckmäßigerweise vor dem Aufbringen der Drainageschicht (9) und der Abdek- kungsschicht (10) vorgenommen und erfolgt abschnitts¬ weise entsprechend der rasterförmigen Einteilung des Abdichtungsschirmes.
Zur Prüfung der Dichtungssohle werden die durch senk- rechte Stege unterteilte Felder über luftdichte An¬ schlüsse an eine Vakuumpumpe angeschlossen und ent¬ lüftet. Der hierbei zwischen den beiden Dichtungsflä¬ chen entstehende Unterdr ck wird über längere Zeit auf-
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recht erhalten, wobei ein etwa entstehender Druckan¬ stieg nach Abschalten der Pumpe auf Undichtigkeit der Flächendichtung hinweist. Damit kann die in ein- zelneΑbächnitte unterteilte gesamte Sohlfläche der Deponie unmittelbar nach ihrem Einbau auf Unversehrt¬ heit hin überprüft werden. Der Unterdruck bzw. ' der Anstieg des Unterdruckes wird am Manometer 12 angezeigt.
In Anspruch 12 ist ein Prüfverfahren, das nach Inbetrieb¬ nahme der Deponie durchgeführt werden.kann dargelegt; Nach erfolgreicher Prüfung der Dichtungssohle und begin¬ nender überschüttung mit Deponiegut kann der zwischen den beiden Folien befindliche Zwischenraum, welcher mit Filterkies gefüllt ist, so mit Wasser aufgefüllt werden, daß sämtliche Poren wassergefüllt sind. Nach Füllung des Dichtungssystems kann über ein Standrohr 13, welches an die zwischen den Dichtungsbahnen befind¬ liche Wasserfüllung angeschlossen ist, ein etwaiger Wasserverlust abgelesen werden. Damit ist eine Kontroll- mδglichkeit für eine spätere laufende Überprüfung des Dichtungssystems gegeben.
Eine aufschraubbare Kappe 14 auf dem Standrohr 13 ermög¬ licht die oben erwähnte Unterdruckprüfung, ohne daß Fremdluft in das System zutritt.
In den Zeichnungen sind einige Beispiele und Einzel- heiten der Erfindung dargestellt:
Fig. 1 zeigt einen Schnitt durch den Abdichtungsschirm mit den in Anspruch 1 enthaltenen Elementen (1) bis (5) und (9) bis (11).
Figu 2a zeigt ein Au≤'führungsbeispiel mit dem Kontroll- und Sammelschacht (6).
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Fig. 2b zeigt ein Ausführungsbeispiel der Unter¬ druckprüfung mit Standrohr (13)«
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsvariante mit einem Kontrolltunnel (7).
Fig. 4 zeigt eine Grundrißdarstellung der raster- förmigen Flächenaufteilung des Abdichtungsschirmes mit den abdichtenden und .abschattenden Verbindun¬ gen (11) zwischen den Dichtungsschichten (1) und (2).
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