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Patent Searching and Data


Title:
PROVISION OF NEGATIVE CONTROL POWER BY A GAS TURBINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/170058
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for providing negative control power for an electrical supply and/or transmission network by means of the operation of a gas turbine (1), comprising the following steps: a dynamo-electric machine (2) of the gas turbine (1) is supplied with electric power for motor operation from the supply and/or transmission network; – the electrical input power is regulated or controlled by the motor operation on the basis of a network signal from the supply and/or transmission network to which the gas turbine (1) is connected; – an operating parameter of the gas turbine (1) for motor operation is altered as a result of this regulation or control for the purpose of deliberately increasing the electrical input power from the supply and/or transmission network;

Inventors:
EBNER GÜNTHER (DE)
LENK UWE (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/053828
Publication Date:
October 23, 2014
Filing Date:
February 27, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
F02C6/14; F01K13/02; F02C9/54
Foreign References:
EP2568127A22013-03-13
US4158145A1979-06-12
EP2557296A22013-02-13
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Bereitstellen negativer Regelleistung an ein elektrisches Versorgungs- und/oder Übertra- gungsnetz durch Betrieb einer Gasturbine (1) umfassend die folgenden Schritte:

Versorgen einer Dynamoelektrischen Maschine (2) der Gasturbine (1) mit elektrischer Energie zum motorischen Betrieb aus dem Versorgungs- und/oder Übertragungsnetz;

Regeln bzw. Steuern der elektrischen Aufnahmeleis- tung durch den motorischen Betrieb in Abhängigkeit eines Netzsignals des Versorgungs- und/oder Übertragungsnetzes, an welches die Gasturbine (1) an- geschlossen ist;

Verändern eines Betriebsparameters der Gasturbine (1) für den motorischen Betrieb infolge dieser Regelung bzw. Steuerung zur beabsichtigten Erhöhung der elektrischen Aufnahmeleistung aus dem Versor- gungs- und/oder Übertragungsnetz.

2. Verfahren gemäß Anspruch 1,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die Rückleistungsschutzschaltung der Dynamoelektrischen Maschine (2) , die insbesondere als Generator ausgebildet ist, elektrisch bzw. schaltungstechnisch umgangen wird und insbesondere eine alternative Schutzschaltung zugeschaltet wird, die den motorischen Betrieb ermöglicht .

3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Netzsignal die Netzfrequenz des Versorgungs- und/oder Übertragungsnetzes ist.

4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Netzsignal ein externes Steuersignal, insbesondere des Betreibers des Versorgungs- und/oder Übertragungs- netzes ist.

5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der veränderte Betriebsparameter die Menge des an eine Brennkammer (4) der Gasturbine (1) zugeführten Brennstoffs ist.

6. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der veränderte Betriebsparameter der Ansaugmassenstrom der Gasturbine (1) ist.

7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprü- che,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der veränderte Betriebsparameter das Verhältnis von in den Kompressor (3) eingesaugten und von aus dem Kompressor (3) ausgeleiteten Fluidmassenstrom ist.

8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der veränderte Betriebsparameter ein Anstellwinkel von Vorleitschaufein des Kompressors (3) der Gasturbine (1) ist .

9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der veränderte Betriebsparameter ein Anstellwinkel von Nachleitschaufein des Kompressors (3) der Gasturbine (1) ist.

10. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der veränderte Betriebsparameter ein Anstellwinkel der Abblasklappen des Kompressors (3) der Gasturbine (1) ist .

11. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprü- che,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der veränderte Betriebsparameter der Abgasmassenstrom aus einer Brennkammer (4) ist, welcher einem Expander (5) der Gasturbine (1) zugeführt wird.

12. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der veränderte Betriebsparameter der Kompressionsmas- senstrom aus dem Kompressor (3) ist, welcher der Brennkammer (4) der Gasturbine (1) zugeführt wird.

13. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche,

d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s weiterhin der folgende Schritt mit umfasst ist:

Einspeisen von Ausschussenergie während des motorischen Betriebs der Dynamoelektrischen Maschine (2) in einen Energiespeicher (10) .

14. Gasturbine (1), welche dazu ausgebildet ist, ein Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche auszuführen .

Description:
Beschreibung

Bereitstellung negativer Regelleistung durch eine Gasturbine

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen negativer Regelleistung an ein elektrisches Übertragungs- bzw. Versorgungsnetz durch Betrieb einer Gasturbine sowie eine entsprechende für derartige Verfahren geeignete Gasturbine.

Aufgrund der vermehrten Einspeisung von elektrischer Energie aus regenerativen Energiequellen (Sonnenenergie, Windenergie, usw.) rückt das Problem der Aufrecht- erhaltung der Netzstabilität von elektrischen Übertragungs- bzw. Versorgungsnetzen zunehmend in den Fokus der Energietechnik. Um Stabilität in diesen Netzen gewährleisten zu können, muss die in diese Netze eingespeiste elektrische Leistung zu jedem Zeitpunkt einem vom Betrag her vergleichbaren Leistungsverbrauch gegenüber stehen. Insbesondere aufgrund der stark fluktuierenden Einspeisungen aus den regenerativen Energiequellen ist diese Deckung von Angebot und Verbrauch nicht immer gewährleistet. So zeigen sich etwa in den elekt- rischen Übertragungs- bzw. Versorgungsnetzen Schwankungen im Frequenz- bzw. Spannungsverhalten als auch über die Zeit variierende Abweichungen hinsichtlich des Wirk- und Blindleistungsverhältnisses. Kommt es bspw. aufgrund von geeigneten Wetterbedingungen zu einer Vermehrten Einspeisung von elektrischer Energie aus regenerativen Energiequellen, kann ähnlich zu Zeiten von bestehender Schwachlast im Netz, ein Leistungsüberschuss in den Netzen vorliegen. Um die Netzstabilität nun aufrecht zu erhalten, ist dieser Überschuss an elektrischer Energie auf geeignete Art und Weise zu entfernen. Herkömmliche Ansätze der Energietechnik beruhen zur Verminderung von einem Leistungsüberschuss in den elektrischen Versorgungs- und/oder Übertragungsnetzen auf der Reduzierung der Leistungsabgabe von sich im Be- trieb befindenden Kraftwerken, z.B. fossil befeuerten Kraftwerken, die in Teillast geschaltet bzw. sogar in einem Stand-By-Modus betrieben werden. Aufgrund dieser Abregelung der Leistungsabgabe kann das Leistungsangebot in den Netzen dem Leistungsbedarf angepasst werden.

Nachteilig an solchen aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen ist jedoch, dass dem vorherrschenden Überangebot an elektrischer Leistung keine unmittelbare Nutzung der zur Verfügung stehenden Energie gegenüber- stehen kann. Dadurch kommt es zu einer nur zeitlich verzögerten Netzstabilisierung. Diese zeitliche Verzögerung mag jedoch mitunter derartig lange andauern, dass ein sicherer und stabiler Netzbetrieb nicht ausreichend möglich ist.

Die vorliegend vorgeschlagene Lösung soll helfen, diese aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu vermeiden. Insbesondere soll eine technische Lösung vorgeschlagen werden, die eine ausreichend schnelle Nutzung der in den Übertragungsnetzen zur Verfügung stehenden elektrischen Energie ermöglicht. Diese Nutzung soll bei sich abzeichnenden Instabilitäten in den Versorgungsund/oder Übertragungsnetzen verhältnismäßig kurzzeitig (weniger als eine Minute an Zeit) ermöglicht werden. Weiter soll diese Nutzung der elektrischen Energie auf der Grundlage von bereits bestehender Energieinfrastruktur und beherrschbarer Technologie erfolgen. Dies vermindert einerseits größere Investitionskosten und andererseits eine zeitaufwändige technologische Ent- wicklungsphase. Weiter soll die vorgeschlagene technische Lösung auch einen Betreiber einer Kraftwerksanlage in die Lage versetzen, die so genutzte elektrische Energie weiterhin technisch und damit wirtschaftlich sinnvoll zu nutzen und etwa in einem Rückverstromungs- verfahren wieder als elektrische Energie abzugeben.

Diese der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben werden gelöst durch ein Verfahren zum Bereitstellen negativer Regelleistung gemäß Anspruch 1 und durch eine Gasturbine, welche dazu ausgebildet ist, ein solches nachfolgend beschriebenes Verfahren auszuführen. Insbesondere werden diese der Erfindung zugrunde liegenden Aufgaben gelöst durch ein Verfahren zum Bereitstellen negativer Regelleistung an ein elektrisches Versorgungs- und/oder Übertragungsnetz durch Betrieb einer Gasturbine umfassend die folgenden Schritte:

- Versorgen einer Dynamoelektrischen Maschine der

Gasturbine mit elektrischer Energie zum motorischen Betrieb aus dem Versorgungs- und/oder Übertragungs- netz ;

Regeln bzw. Steuern der elektrischen Aufnahmeleis- tung durch den motorischen Betrieb in Abhängigkeit eines Netzsignals des Versorgungs- und/oder Übertragungsnetzes, an welches die Gasturbine angeschlossen ist;

Verändern eines Betriebsparameters der Gasturbine für den motorischen Betrieb infolge dieser Regelung bzw. Steuerung zur beabsichtigten Erhöhung der elektrischen Aufnahmeleistung aus dem Versorgungsund/oder Übertragungsnetz; Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, durch Bereitstellung von negativer Regelleistung durch Aufnahme von elektrischer Rückleistung mittels einer dynamoelektrischen Maschine, mit welcher die Gasturbine mechanisch gekoppelt ist, bei Vorherrschen eines Überangebots an elektrischer Leistung in den Versorgungs- und/oder

Übertragungsnetzen, diese durch motorischen Betrieb der dynamoelektrischen Maschine zu nutzen. Gleichzeitig erfolgt durch die Nutzung dieses Überangebots an elektri- scher Energie eine Übertragungsnetzstabilisierung, indem elektrische Energie aus dem Versorgungs- und/oder Übertragungsnetz entfernt wird. Eine dynamoelektrische Maschine kann im Sinne der vorliegenden Erfindung sowohl als Motor als auch als Generator ausgebildet sein. Wesentlich ist jedoch, dass die dynamoelektrische Maschine sich zum motorischen Betrieb der Gasturbine eignet. Insbesondere ist die dynamo- elektrische Maschine als Generator ausgebildet, der auch gleichzeitig als Motor zum motorischen Betrieb der Gasturbine betrieben werden kann.

Aufgrund des motorischen Betriebs der dynamoelektri- sehen Maschine wird die Gasturbine weiterhin betrieben, wobei insbesondere der Kompressor der Gasturbine weiterhin einen Luftmassenstrom komprimiert und Kompressionsleistung erfordert. Diese Kompressionsleistung wird durch die elektrische Energie abgedeckt, welche aus dem Versorgungs- und/oder Übertragungsnetz entnommen wird. Die somit erforderliche Kompressionsleistung fördert also eine Entnahme von elektrischer Energie aus den Netzen. In anderen Worten ausgedrückt kann diese aus den Versorgungs- und/oder Übertragungsnetzen entnommene Rückleistung eine geeignete negative Regelleistung zur Netzstabilisierung zur Verfügung stellen. Da zudem die zu rotierenden Massen in der Gasturbine, die durch den motorischen Betrieb am Rotieren gehalten werden, verhältnismäßig groß sind, wird auch ausreichend elektri- sehe Energie aus den Netzen entnommen, um eine Netzstabilisierung zu ermöglichen.

Die Bereitstellung dieser erfindungsgemäßen Rückleistung kann aufgrund von bereits bestehender energietech- nischer Infrastruktur erfolgen. So können etwa bereits bestehende Gasturbinen nach geeigneter und kostengünstiger Umrüstung sowohl im herkömmlichen Sinne zur

Stromerzeugung als auch im erfindungsgemäßen Sinne zur Bereitstellung von negativer Regelleistung durch motorischen Betrieb der dynamoelektrischen Maschine betrieben werden. Weiterhin erweist sich die vorliegende Erfindung als vorteilhaft, da aufgrund der großen Trägheit der rotierenden Massen in der Gasturbine eine Momentanreserve nutzbar wird, die zusätzlich zur Netzstabilisierung beitragen kann. Insbesondere wirkt die große Trägheit der rotierenden Massen (Rotoren der Kompressoren und Expander) Änderungen von Übertragungsnetzfrequenzen stabilisierend entgegen. Diese Wirkung kann im Wesentlichen instantan erfolgen. Weiterhin eröffnet die vorliegende Erfindung die Möglichkeit, die bei Nutzung der negativen Regelleistung aus den Versorgungs- und/oder Übertragungsnetzen anfallende Ausschussenergie (entspricht der durch den motorischen Betrieb der dynamoelektrischen Maschine umge- setzte Energie) , die sich nicht in elektrischer Form sondern beispielsweise in thermischer oder physikalischer Form ansammelt, für zukünftige Zwecke weiter zu nutzen. Diese zusätzliche Energienutzung ermöglicht eine insbesondere hinsichtlich des Wirkungsgrads und der Wirtschaftlichkeit des Betriebs der Gasturbine vorteilhafte Nutzungsvarianten. Insbesondere kann die durch die aufgenommene elektrische Kompressionsleistung zum Teil als Kompressionswärme anfallende Energie dazu eingesetzt werden, einen thermischen Energiespeicher auf- zuladen.

Weiterhin erweisen sich Gasturbinen zur Bereitstellung von negativer Regelleistung nach dem erfindungsgemäßen Verfahren als besonders vorteilhaft, da, wie weiter un- ten im Detail ausgeführt werden wird, die thermische

Beanspruchung der bei herkömmlichem Betrieb zur Stromerzeugung thermisch stark beanspruchten Bauteile, geringer ist, bzw. gar nicht erfolgt. Insofern kann bei- spielsweise die hinsichtlich des Betriebs einer Gasturbine auszuweisende Betriebsstundenzählung (EOH) die Betriebsstunden im Rücklastbetrieb aussparen. Es kommt also zu keiner Bauteillebenszeitverkürzung und damit zu keiner Verkürzung der Wartungsintervalle. Dies wiederum gewährleistet einen wirtschaftlich besonders vorteilhaften Betrieb der Gasturbine. Für einen ungefeuerten Rückleistungsbetrieb können etwa Gasturbinen mit mehr als 100.000 Betriebsstunden ohne Lebensdauer verlän- gernde Maßnahmen oder Austausch von thermisch beanspruchten Bauteilen genutzt werden.

Da eine Umschaltung zwischen motorischem Betrieb und herkömmlichem, zur Stromerzeugung vorgesehenem Betrieb der dynamoelektrischen Maschine verhältnismäßig kurzzeitig (typischerweise weniger als eine Minute und bevorzugt weniger als 20 Sekunden) möglich ist, kann das erfindungsgemäße Verfahren bei ersten Anzeichen einer Netzinstabilität schnell negative Regelleistung zur Verfügung stellen. Eine zeitaufwändige und mitunter nicht ausreichend schnelle Verminderung der Abgabeleistung von herkömmlich betriebenen Kraftwerken kann damit entfallen. Zudem kann dem Betreiber der Gasturbine ein starker wirtschaftlicher Anreiz erwachsen, indem er seine Gasturbine, die bei Überschuss von elektrischer

Energie in den Übertragungsnetzen nicht weiter benötigt wird, zur Energienutzung anbietet. Diese Energienutzung wird mitunter von den Netzbetreibern geldlich entschädigt. Dem Gasturbinenbetreiber wird es also somit er- möglicht, sowohl durch Einspeisung von Strom in die

Übertragungsnetze (bei herkömmlichem Betrieb) , als auch durch Nutzung von Strom zu Zeiten eines Überangebots an elektrischer Energie wirtschaftlich zu arbeiten. Die zwischen beiden Betriebsmodi liegenden Schaltungsinter- valle können hierbei verhältnismäßig kurz, etwa weniger als eine Minute, insbesondere weniger als 20 Sekunden, gehalten werden. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass ein erfindungsgemäßes Netzsignal auch im Sinne eines physikalischen Netzparameters verstanden werden kann, welcher etwa technisch (z.B. sensorisch) erfasst werden kann. Das Netzsignal kann aber auch als Telekommunikations- signal erfasst werden, welches etwa den Zustand des Übertragungsnetzes charakterisiert und beispielsweise von einem Netzbetreiber abgegeben wird. Gemäß der vorliegenden Erfindung weist die Gasturbine im Sinne eines Gasturbosatzes wenigstens die Funktionsbauteile der dynamoelektrischen Maschine, des Kompressors, der Brennkammer und des Expanders auf. Kompressor und Expander können hierbei mechanisch miteinander ge- koppelt sein, bzw. auch mechanisch entkoppelt vorliegen. Bei einer entkoppelten Verschaltung dieser Funktionsbauteile kann sowohl der Kompressor als auch der Expander mit einer thermoelektrischen Maschine gekoppelt sein. Typischerweise ist in einem solchen Fall der Kom- pressor mit einem elektrischen Motor gekoppelt und der Expander mit einem elektrischen Generator.

Gemäß einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass die Rückleistungs- schutzschaltung der dynamoelektrischen Maschine, die insbesondere als Generator ausgebildet ist, elektrisch bzw. schaltungstechnisch umgangen wird und insbesondere eine alternative Schutzschaltung zugeschaltet wird, die den motorischen Betrieb ermöglicht. Derartige Rückleis- tungsschutzschaltungen dienen insbesondere dazu, die als Generator betriebene dynamoelektrische Maschine von der ungewünschten Aufnahme von elektrischer Rückleis- tung aus dem Übertragungsnetz zu schützen. Diese

Schutzfunktion verhindert also, dass die als Generator ausgebildete dynamoelektrische Maschine zur Bereitstellung von elektrischer negativer Regelleistung im erfindungsgemäßen Sinn genutzt würde. Insofern ist diese Schutzschaltung durch eine geeignete alternative SchutzSchaltung zu ersetzen, die den motorischen Betrieb der dynamoelektrischen Maschine ermöglicht, um gleichzeitig eine kontrollierte und sichere Nutzung von elektrischer Energie aus den Übertragungsnetzen zu ge- währleisten.

Entsprechend eines weiteren vorteilhaften Aspekts der Erfindung ist vorgesehen, dass das Netzsignal die Netzfrequenz des Übertragungsnetzes ist. Das Netzsignal ist insofern als physikalischer Parameter zu verstehen. Die Netzfrequenz ist hierbei als stabil zu betrachten, wenn eine vorbestimmte Sollfrequenz erreicht ist. Diese beträgt in Zentraleuropa 50,00 Hz, bei Abweichung der Netzfrequenz von diesem Sollwert, insbesondere hin zu größeren Frequenzen, kann dies als Netzsignal dienen, um das Vorliegen von einem Angebot an elektrischem Überschussstrom anzuzeigen. Bei Überschreiten einer vorbestimmten Frequenzschwelle, beispielsweise 50,10 Hz, kann der Gasturbinenbetreiber entscheiden, negative Regelleistung zur Verfügung zu stellen.

Ebenso ist es denkbar, dass das Netzsignal ein externes Steuersignal ist, insbesondere des Betreibers des Übertragungsnetzes. Das Steuersignal kann insbesondere ein Telekommunikationssignal sein, welches der Betreiber des Übertragungsnetzes abgibt. Bei Erhalt dieses Netzsignals kann beispielsweise der Gasturbinenbetreiber entscheiden, negative Regelleistung durch einen Rück- leistungsbetrieb der Gasturbine anzubieten.

Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausführungs- form des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass der veränderte Betriebsparameter die Menge des an eine Brennkammer der Gasturbine zugeführten Brennstoffs ist. In anderen Worten kann die Brennstoffzufuhr verändert werden, insbesondere vermindert werden, um eine erhöhte elektrische Aufnahmerückleistung aus dem Übertragungsnetz zu erzielen. Die maximale Menge an elekt- rischer Rückleistung kann theoretisch dadurch erreicht werden, dass etwa die Brennstoffzufuhr vollständig abgestellt wird, wobei die im Rückleistungsbetrieb aufgenommene elektrische Energie vollständig für den mecha- nischen Betrieb der Gasturbine (Drehung des Rotors bzw. der Rotoren) vorgesehen ist. Um ein günstiges Startverhalten weiterhin zu gewährleisten, wird jedoch dieser Betrieb kaum vorgenommen und die praktisch erreichbare maximale elektrische Rückleistung ist typischerweise dann erreicht, wenn die Brennstoffzufuhr auf diejenige Menge vermindert wird, welche zur Aufrechterhaltung des Pilotflammenbetriebs der Gasturbine noch erforderlich ist. Durch diesen Pilotflammenbetrieb kann gewährleistet werden, dass bei Bedarf die Gasturbine in kurzer Zeit wieder zur Erzeugung von elektrischer Leistung hochgefahren werden kann. Der Pilotflammenbetrieb zeichnet sich dadurch aus, dass eine Mindestbrennstoff- menge (Pilotgasmenge) der Brennkammer der Gasturbine zugeführt wird, die ein Erlöschen der Verbrennung in der Brennkammer gerade noch verhindern kann. Insofern kann zu einem wirtschaftlichen Betrieb der Gasturbine im Rückleistungsbetrieb die Menge des Brennstoffs auf diese Mindestbrennstoffmenge zur Aufrechterhaltung des Pilotflammenbetriebs vermindert werden. Ein Betrieb bei größerer Brennstoffzufuhr ist jedoch etwa auch im unterstützenden Teillastbetrieb noch möglich. Hierbei unterstützt beispielsweise die durch die Verbrennung des Brennstoffs erzeugte thermische Energie den motorischen Betrieb der Gasturbine. Je nach erzeugter Verbrennungs- energie kann hierbei auch negative Regelleistung zur Verfügung gestellt werden.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der veränderte Betriebs- parameter, der Ansaugmassenstrom der Gasturbine ist.

Durch die Veränderung der Menge an angesaugter Luft in den Kompressor der Gasturbine wird der Kompressionsmassenstrom beeinflusst, wodurch die Kompressionsleistung und damit die elektrische Leistung bei motorischem Betrieb der dynamoelektrischen Maschine verändert werden. So ist es grundsätzlich denkbar, den Ansaugmassenstrom durch eine geeignete Querschnittseinstellung des An- saugluftkanals des Kompressors zu variieren. Durch eine Vergrößerung dieses Querschnitts wird der Ansaugmassenstrom bspw. größer, wodurch die dynamoelektrische Maschine im motorischen Betrieb vermehrt elektrische Leistung aus den Netzen zur Kompression nutzen

kann/muss.

Weiterhin ist ausführungsgemäß vorsehen, dass der veränderte Betriebsparameter das Verhältnis von in den Kompressor eingesaugten und von aus dem Kompressor aus- geleiteten Fluidmassenstrom ist. In anderen Worten kann der veränderte Betriebsparameter durch die Änderung des Kompressionsmassenstroms nach Zugabe von zusätzlichem Kompressionsfluid in den Kompressor während des Vorgangs der Kompression ausgedrückt werden. Durch die Veränderung der Masse an aus dem Kompressor ausgeströmtem Kompressionsfluid wird ebenso die Kompressionsleistung beeinflusst. Da die Kompressionsleistung bei motorischem Betrieb der dynamoelektrischen Maschine wenigstens teilweise durch die aufgenommene elektrische Rück- leistung aufgebracht werden muss, kann derart somit auch die Menge an aufgenommener elektrischer Energie geeignet eingestellt werden. Entsprechend einer konkreten Ausführungsform ist beispielsweise denkbar, zur Erhöhung des Kompressionsmassenstroms, Wasserdampf in den Kompressor einzuleiten, um damit die Arbeitsleistung des Kompressors zu erhöhen. Ebenso könnte beispielsweise aus einem Druckluftspeicher bzw. Gasspeicher zusätzlich Gas bzw. Druckluft in den Kompressor eingebracht werden, um die erforderliche Kompressionsleistung wei- ter zu erhöhen.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der veränderte Be- triebsparameter ein Anstellwinkel von Vorleitschaufein des Kompressors der Gasturbine. Durch diese Veränderung des Anstellwinkels der Vorleitschaufein kann ebenfalls der Kompressionsmassenstrom geeignet beeinflusst wer- den, wodurch die Kompressionsleistung und damit die

Rückleistung bei Betrieb der dynamoelektrischen Maschine als Motor geeignet eingestellt werden kann. Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass die Vorleitschaufein des Kompressors die erste Kompressionsstufe des Kompressors betreffen.

Alternativ oder auch zusätzlich kann der veränderte Betriebsparameter auch ein Anstellwinkel von Nachleit- schaufeln des Kompressors der Gasturbine sein. Die Nachleitschaufein unterscheiden sich von den Vorleit- schaufeln dadurch, dass sie an zweiter oder nachfolgender Stufe in dem Kompressor der Gasturbine angeordnet sind. Vorleitschaufein hingegen befinden sich an der ersten Stufe angeordnet . Durch die Veränderung des An- Stellwinkels der Nachleitschaufein wird wiederum der

Kompressionsmassenstrom beeinflusst, wodurch die Kompressionsleistung verändert werden kann. Dies hat erneut Auswirkungen auf die Größe der Rückleistung, die bei motorischem Betrieb der dynamoelektrischen Maschine aufgenommen wird.

Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungs- form der Erfindung ist vorgesehen, dass der veränderte Betriebsparameter ein Anstellwinkel der Abblasklappen des Kompressors der Gasturbine ist. Ebenfalls durch die Veränderung des Anstellwinkels der Abblasklappen kann der Kompressionsmassenstrom beeinflusst werden, indem nämlich etwa der Kompressionswiderstand erhöht oder erniedrigt wird. Dadurch ändert sich erneut die Kompres- sionsleistung, die beim motorischen Betrieb der dynamoelektrischen Maschine wenigstens teilweise durch die aufgenommene elektrische Rückleistung aus den Übertragungsnetzen aufgebracht werden muss. Entsprechend einer weiteren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist vorgesehen, dass der veränderte Betriebsparameter der Abgasmassenstrom aus einer Brennkammer ist, welcher einem Expander der Gasturbine zugeführt wird. In anderen Worten kann durch die Veränderung der Menge an Abgas, welches dem Expander der Gasturbine aus dem Kompressor zur Entspannung zugeführt wird, die Arbeitsleistung der gesamten Gasturbine be- einflusst werden. Es kann sich ausführungsgemäß also das Verhältnis von aus der Brennkammer abgeleiteten Abgasmassenstrom und in den Expander eingeleiteten Abgasmassenstrom ändern. So ist es bspw. denkbar, dass der Kompressor und der Expander der Gasturbine beispiels- weise mechanisch voneinander entkoppelt vorliegen. Wird nun der Abgasstrom aus der Brennkammer nicht dem Expander zugeleitet, sondern etwa einem anderen Funktions- bauteil (z. B. einem Wärmespeicher) wird durch die Gasturbine keine weitere Entspannungsleistung in dem Ex- pander erzeugt und die aufzubringende Rückleistung wird in erster Linie durch den Betrieb des Kompressors bestimmt. Wird also beispielsweise der Abgasmassenstrom durch geeignete Nutzung der thermischen Energie etwa zu Speicherzwecken nicht zur elektrischen Stromerzeugung genutzt, steht die in dem Abgasstrom beinhaltete thermische Energie nicht unmittelbar zur Stromerzeugung zur Verfügung und vermindert damit den momentanen Gesamt- Wirkungsgrad der Gasturbine. Wird die thermische Energie des Abgasstroms beispielsweise in einem Wärmespei- eher zwischengespeichert, kann diese thermische Energie jedoch wiederum zu einem späteren Zeitpunkt genutzt und etwa in einem Rückverstromungsverfahren zur Stromgewinnung herangezogen werden. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der veränderte Betriebsparameter der Kompressionsmassenstrom aus dem Kompressor, welcher der Brennkammer der Gasturbine zu- geführt wird. In anderen Worten wird also der Massenstrom des der Brennkammer zugeführten Kompressions- fluids geändert. Es kann sich ausführungsgemäß also das Verhältnis von aus dem Kompressor ausgeleiteten Fluid- massenstrom und in die Brennkammer eingeleiteten Fluid- massenstrom ändern. Durch eine Veränderung bspw. der Menge an komprimierter Luft, welche der Brennkammer der Gasturbine zur Verbrennung zugeführt wird, kann wiederum die Arbeitsleistung zur Stromerzeugung in der ge- samten Gasturbine beeinflusst werden. Wird etwa der Kompressionsmassenstrom aus dem Kompressor nicht der Brennkammer zugeleitet, sondern etwa einem anderen Funktionsbauteil (z. B. einem Druckspeicher bzw. einem Wärmespeicher) wird durch die Gasturbine möglicherweise nur eine geringere Verbrennungsleistung erreicht und infolge auch nur eine geringere Entspannungsleistung in dem Expander freigesetzt. Demgemäß wird die aufzubringende Rückleistung in erster Linie durch den Betrieb des Kompressors bestimmt. Dies wiederum erfordert vor- wiegend die Nutzung von elektrischer Energie im Rück- leistungsbetrieb und lässt keine elektrische Energie durch Erzeugung im Expander anfallen. Weiterhin ermöglicht dieses ausführungsgemäße Verfahren die zeitlich nachfolgende Nutzung der etwa in einem Energiespeicher zwischengespeicherten Energie.

Entsprechend eines weiteren vorteilhaften Aspekts der Erfindung ist ein weiterer Schritt von dem ausführungsgemäßen Verfahren zusätzlich mit umfasst. Dieser ist: Einspeisung von Ausschussenergie während des motorischen Betriebs der dynamoelektrischen Maschine in einen Energiespeicher. Ausschussenergie kann hierbei im Sinne von thermischer nicht unmittelbar genutzter Energie (etwa zur Stromerzeugung in dem Expander) bzw. als phy- sikalische Energie oder auch als chemische Energie anfallen. Ein solcher Energiespeicher kann insofern als Wärmespeicher, DruckluftSpeicher und/oder thermochemi- scher Speicher ausgebildet sein, in welche die Aus- schussenergie in geeigneter Form eingespeichert werden kann. Durch diese Zwischenspeicherung der Energie ergibt sich einerseits ein stark flexibler Betrieb der Gasturbine im Rückleistungsbetrieb, andererseits kann zusätzlich auch die bei diesem Betrieb erzeugte Energie in anderen Formen zu einem späteren Zeitpunkt erneut wirtschaftlich vorteilhaft genutzt werden.

Nachfolgend soll die Erfindung anhand von einzelnen Fi- guren im Detail näher erklärt werden. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass die Figuren lediglich schematisch zu verstehen sind und keine Einschränkung hinsichtlich der Ausführbarkeit der Erfindung darstellen. Die in den nachfolgenden Figuren gezeigten Einzelmerkmale werden für sich selbst, wie auch in beliebiger Kombination mit anderen Merkmalen beansprucht, soweit diese Kombination die vorliegende Erfindungsaufgäbe (n) zu lösen im Stande ist.

Fernerhin sei darauf hingewiesen, dass die technischen Merkmale, die durch gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet sind, eine vergleichbare technische Wirkung aufweisen .

Hierbei zeigen:

FIG 1 eine schematische Schaltansicht mit Energieströmen bei herkömmlichem Betrieb einer Gasturbine zur Er- zeugung von elektrischer Leistung, die einem Versor- gungs- bzw. Übertragungsnetz zur Verfügung gestellt werden kann;

FIG 2 eine schematische Darstellung einer im Rückleis- tungsbetrieb zur Bereitstellung negativer Regelleistung betriebenen Gasturbine mit den ebenfalls dargestellten Energieströmen, wobei die elektrische Rückleistung aus einem Versorgungs- bzw. Übertragungsnetz entnommen wird;

FIG 3 eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gas- turbine in schematischer Schaltansicht zur Ausübung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen von negativer Regelleistung;

FIG 4 eine flussdiagrammatische Darstellung einer Aus- führungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen negativer Regelleistung;

FIG 5 eine diagrammatische Darstellung des zeitlichen Verlaufs verschiedener technischer Kenngrößen bei Be- trieb einer Gasturbine gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Abschaltung der Brennstoffzufuhr ;

FIG 6 eine diagrammatische Darstellung des zeitlichen Verlaufs verschiedener technischer Kenngrößen bei Betrieb einer Gasturbine gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens bei Verminderung der

Brennstoffzufuhr an die Gasturbine auf die Versorgung mit einer Minimalmenge an Brennstoff zur Aufrechterhal - tung eines Pilotflammenbetriebs.

FIG 1 zeigt schematisch eine Ausführungsform einer Gasturbine 1, die in herkömmlicher Weise zur elektrischen Stromerzeugung betrieben wird. Die Gasturbine 1 umfasst im Sinne eines Gasturbosatzes eine als Generator arbeitende dynamoelektrische Maschine 2, einen Kompressor 3, eine Brennkammer 4 sowie einen Expander 5. Die dynamoelektrische Maschine 2 ist hierbei mit dem Kompressor 3 und/oder mit dem Expander 5 mechanisch durch eine Welle (nicht weiter mit Bezugszeichen versehen) gekoppelt. Bei herkömmlichem Betrieb der Gasturbine 1 wird dem Kompressor 3 Ansaugluft 110 zugeführt, die in dem der Brennkammer 4 zusammen mit Brennstoff 120 verbrannt wird. Das Abgas dieser Verbrennung wird über den Expander 5 zur Bereitstellung von mechanischer Leistung entspannt. Durch diesen Entspannungsvorgang wird die Welle mit einer Drehbewegung beaufschlagt, wobei gleichzeitig die dynamoelektrische Maschine 2 energetisiert wird und elektrische Energie 110 erzeugen und abzugeben vermag. Diese elektrische Energie 100 wird typischerweise Ver- sorgungs- und/oder Übertragungsnetzen als elektrische Energie übertragen (vorliegend nicht gezeigt) . Das ent- spannte Abgas 130 wird aus dem Expander 5 abgeführt und möglicherweise zur weiteren etwa thermischen Nutzung anderen Funktionsteilen (vorliegend nicht gezeigt) zugeführt . FIG 2 zeigt nun eine weitere schematische Darstellung, der in FIG 1 gezeigten Gasturbine 1, wobei der Betriebszustand nicht der herkömmliche zur Stromerzeugung, sondern derjenige gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Nutzung von elektri- scher Energie mittels eines Rückleistungsbetriebs ist. Für diesen Rückleistungsbetrieb nimmt die dynamoelektrische Maschine 2, die nun im Sinne eines Motors arbeitet, elektrische Energie 100 aus einem Versorgungsund/oder Übertragungsnetz auf und setzt diese in eine Drehbewegung, der nicht weiter mit Bezugszeichen versehenen Welle, um. Dies wiederum führt zu einer Drehbewegung des Rotors des Kompressors 3, so dass Ansaugluft 110 in den Kompressor 3 einströmt und verdichtet wird. Diese so verdichtete Luft wird der Brennkammer 4 zuge- führt, in welcher sie möglicherweise wenigstens teilweise mit Brennstoff 120 verbrannt werden kann. Die Menge der BrennstoffZuführung in die Brennkammer 4 kann entsprechend der nachgefragten negativen Regelleistung eingestellt werden. Nach entsprechender (teilweiser) Verbrennung, bzw. falls eine solche nicht erfolgt, nach erfolgter Kompression und Durchströmen der Brennkammer 4 wird das Abgas 130 (= Verbrennungsabgas bzw. kompri- mierte Luft bzw. eine Mischung von beiden) über den Expander 5 entspannt.

Hierbei kann beispielsweise die Druckenergie bzw. die thermische Energie der noch in dem Abgas 130 verbleibende Energiemenge weiter genutzt werden. In anderen Worten kann bspw. durch den Betrieb der dynamoelektrischen Maschine 2 als Motor die Gasturbine 1 bis etwa 60% der elektrischen Nennleistung zur Bereitstellung von negativer Regelleistung betrieben werden. Diese Regelleistung kann verhältnismäßig kurzfristig bereitgestellt werden. So kann beispielsweise die Brennstoffzufuhr des Brennstoffs 120 vermindert werden. Dieser Vorgang kann beispielsweise etwa durch eine weitere Verän- derung des Anstellwinkels der Leitschaufeln bzw. durch ein Öffnen der Abblasklappen des Verdichters unterstützt werden. Diese Einstellungen werden je nach gewünschtem Leistungsgradienten vorgenommen. Grundsätzlich besteht die Möglichkeit der vollständigen Unterbrechung der Brennstoffzufuhr und damit eine sehr hohe Leistungsaufnahme durch die Gasturbine 1. Alternativ können aber auch verschiedene Teilleistungen realisiert werden, etwa durch Kombination aus einer Vermin- derung des Kompressionsmassenstroms durch eine Veränderung des Anstellwinkels der Leitschaufeln und durch eine Verminderung des Brennstoffmassenstroms , etwa bis zur Mindestbrennstoffmenge , die noch einen Betrieb im Pilotflammenbetrieb erlaubt.

FIG 3 zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Gasturbine 1, welche einen Kompressor 3 sowie einen Expander 5 aufweist, die mechanisch voneinander entkoppelt sind. Beide sind über eine geeignete und nicht weiter mit Bezugszeichen versehene Leitung mit der Brennkammer 4 verbunden. Gleichzeitig ist der Kompressor 3 über eine nicht weiter mit Bezugszeichen versehene Welle mit einer dynamoelektrischen Maschine 2 gekoppelt, die ausführungsgemäß zur Aufnahme von elektrischer Energie 100 aus einem Versorgungs- und/oder Übertragungsnetz ausgelegt ist. Die durch den motorischen Betrieb der dynamoelektrischen Maschine 2 ange- saugte Luft 110, die in dem Kompressor 3 komprimiert wird, wird der Brennkammer 4 zugeführt, in welcher diese etwa zusammen mit Brennstoff 120 verbrannt werden kann. Zur Erhöhung des Kompressionsmassenstroms kann vorgesehen sein, dass über eine Fluidzuleitung 6 dem Kompressor 3 etwa Wasser in Dampfform zugegeben wird. Alternativ kann über diese Fluidzuleitung 6 auch ein Gas dem Kompressionsraum zugeführt werden, welches etwa einem Gasspeicher entnommen wird, um den Kompressionsmassenstrom zu erhöhen.

Ein Teil bzw. der gesamte aus dem Kompressor 3 ausgeleitete Kompressionsmassenstrom kann zur Speicherung von physikalischer und/oder chemischer Energie einem Energiespeicher 10 zugeführt werden. Dieser Energie- Speicher kann beispielsweise als Druckspeicher bzw.

Wärmespeicher ausgebildet sein. Wird ein Teil des Kompressionsmassenstroms in der Brennkammer 4 mit Brennstoff 120 verbrannt, kann dieses Abgas 130 dem Expander 5 zur Entspannung zugeleitet werden. Alternativ oder auch zusätzlich kann dieses Abgas 130 auch einem weiteren Energiespeicher 10 zur Speicherung von physikalischer und/oder chemischer Energie 140 zugeleitet werden. Auch dieser Energiespeicher 10 kann etwa als

Druckspeicher bzw. Wärmespeicher ausgebildet sein.

Bei Entspannung des Abgases 130 über den Expander 5 kann ausführungsgemäß die mit dem Expander 5 über eine nicht weiter mit Bezugszeichen versehene Welle gekoppelte dynamoelektrische Maschine 2 energetisiert wer- den. Sind die dynamoelektrische Maschine 2 und der Expander 5 über eine gekuppelte Welle miteinander verbunden, kann beispielsweise auch eine Entspannung des Abgases 130 über den Expander 5 erfolgen, ohne dass die dynamoelektrische Maschine energetisiert wird. Hierbei kommt es also lediglich zu einer Gasentspannung unter gleichzeitiger Abkühlung des Abgases 130. FIG 4 zeigt eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen negativer Regelleistung in einer flussdiagrammatischen Darstellung. Hierbei weist das Verfahren folgende Schritte auf:

Versorgen einer dynamoelektrischen Maschine 2 der Gasturbine 1 mit elektrischer Energie aus einem elektrischen Versorgungs- und/oder Übertragungsnetz zum motorischen Betrieb (erster Verfahrensschritt 210) ;

Regeln bzw. Steuern der elektrischen Aufnahmeleis- tung durch den motorischen Betrieb in Abhängigkeit eines Netzsignals des Versorgungs- und/oder Übertragungsnetzes, an welches die Gasturbine 1 angeschlossen ist (zweiter Verfahrensschritt 220) ;

Verändern eines Betriebsparameters der Gasturbine 1 für den motorischen Betrieb infolge dieser Regelung bzw. Steuerung zur beabsichtigten Erhöhung der elektrischen Aufnahmeleistung aus dem Übertragungsnetz (dritter Verfahrensschritt 230) ;

FIG 5 zeigt in diagrammatischer Darstellung die zeitliche Abhängigkeit verschiedener technischer Betriebsparameter bei ausführungsgemäßem Betrieb einer Gasturbine 1 zur Bereitstellung von negativer Regelleistung an ein Versorgungs- und/oder Übertragungsnetz. Hierbei ist dargestellt, wie die verschiedenen Betriebsparameter nach Änderung eines herkömmlichen zur Stromerzeugung vorgesehenen Betriebs der Gasturbine 1 zur Ausführung des ausführungsgemäßen Verfahrens zur Bereitstellung von negativer Regelleistung geändert werden. Die Änderungen wurden auf Grundlage einer vereinfachten Modellierung vorhergesagt. Die Änderungsraten sind lediglich relativ zu den Größen angegeben, wie sie bei einem herkömmlichen Strom erzeugenden Betrieb vorliegen.

So ist etwa zu erkennen, dass die Zufuhr vom Brennstoff 120 vollständig abgeschaltet wird. Der Brennstoffverbrauch 180 fällt folglich auf ein Niveau von 0%.

Gleichzeitig nimmt die dynamoelektrische Maschine 2 elektrische Energie aus dem Netz auf und gewährleistet nach anfänglicher kurzer Einsteuerungsphase eine im We- sentlichen konstant gehaltene Drehzahl 150. Während der Einsteuerungsphase nimmt der Verdichtermassenstrom 160 kurzzeitig ab, wird jedoch wieder bei Erreichen der Nenndrehzahl auf 100% seines ursprünglichen Wertes angehoben. Aufgrund der vollständig unterbundenen Ver- brennung in der Brennkammer 4 fällt auch die Brennkammertemperatur, die sich auf einem leicht erhöhten Niveau über 0% (= keine Temperaturerhöhung über einem Umgebungstemperaturniveau) eingestellt. Die Temperaturerhöhung stammt maßgeblich aus der bei Kompression der Ansaugluft 110 frei werdenden Kompressionserwärmung.

Wie die diagrammatische Darstellung weiter leicht nachvollziehbar verdeutlicht, fällt auch die elektrische Abgabeleistung der Gasturbine 1 von einem positiven Wert von 100 % auf einen negativen Wert von -30%. Folglich hat die Gasturbine 1 negative Regelleistung aufzunehmen, um ihren Betrieb weiter aufrechterhalten zu können. Diese so aufgenommene elektrische Leistung dient der Bereitstellung von negativer Regelleistung an ein Versorgungs- und/oder Übertragungsnetz.

Das Diagramm zeigt weiterhin gegen Ende des Zeitverlaufs eine erneute sprunghafte Änderung der Betriebsparameter, infolge eines vollständigen Abschaltens (Ab- kopplung vom Netz) der Gasturbine 1.

FIG 6 zeigt eine weitere diagrammatische Darstellung des zeitlichen Verlaufs verschiedener technischer Be- triebsparameter bei Betrieb einer Gasturbine 1 gemäß einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Bereitstellen von negativer Regelleistung. Hierbei erfolgt, ähnlich dem in FIG 5 veranschaulichten Be- trieb, eine Verminderung der Zufuhr von Brennstoff 120 an die Brennkammer 104 einer Gasturbine 1. Im Gegensatz zu dem in FIG 5 dargestellten Verfahren, wird jedoch die Brennstoffzufuhr nicht soweit unterdrückt, dass kein Brennstoffverbrauch 180 erfolgt, sondern es wird ein minimaler Brennstoffverbrauch 180 eingestellt, der ausreichend ist, um einen Pilotflammenbetrieb der Gasturbine 1 aufrechtzuerhalten. Infolgedessen ergibt sich nach einer Zeit zu einem Zeitpunkt des stabilisierten Betriebs eine verhältnismäßig höhere Brennkammertempe- ratur 170 als etwa in FIG 5 zu erkennen ist. Ebenfalls ist die Menge der durch die dynamoelektrische Maschine 2 im Rückleistungsbetrieb aufgenommene elektrische Leistung verhältnismäßig geringer, da der Betrieb der Gasturbine 1 weiterhin durch die Verbrennung des Brenn- Stoffs unterstützt wird.

Gegen Ende des zeitlichen Verlaufs der in FIG 6 dargestellten Änderungen der technischen Betriebsparameter erfolgt eine Wiederaufnahme des normalen, Strom erzeu- genden Betriebs durch die Gasturbine 1.

Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen .