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Title:
PROVISION OF SEPARATED MATERIAL PARTS AND PROCESSING OF SUCH MATERIAL PARTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/076608
Kind Code:
A1
Abstract:
One method (V1) is used to provide separated material parts (P) from a strip-shaped semi-finished product, in which at least one part parameter (HP) of the strip-shaped semi-finished product is determined (S1) with area accuracy, the material parts (P) are separated (S2) from the strip-shaped semi-finished product and are provided (S3) with an individual identifier (PID), and the individual identifiers (PID) of the separated material parts (P) are provided (S4) in a manner linked to the at least one part parameter (HP) determined in each case. Another method (V2) is used to process separated material parts (P), in which individual identifiers of separated material parts (P) are provided (S8) in a manner linked to at least one part parameter determined for this purpose in each case, a particular individual identifier of the material parts is read (S9), the separated material parts are processed (S10) to form respective components, and the individual identifiers (PID) of the components are provided (S11) in a manner linked to respective processing parameters (VP). The invention can be used, for example, for a method for producing vehicles, in particular passenger cars and motorcycles.

Inventors:
GLÜCK BERNHARD (DE)
PURR STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/074718
Publication Date:
May 11, 2017
Filing Date:
October 14, 2016
Export Citation:
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Assignee:
BAYERISCHE MOTOREN WERKE AG (DE)
International Classes:
G06Q10/00; G06Q10/08; G06Q50/00
Domestic Patent References:
WO2011104736A12011-09-01
WO2003058532A12003-07-17
WO2013056951A12013-04-25
Foreign References:
US6830941B12004-12-14
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren (V1 ) zum Bereitstellen von vereinzelten Materialteilen (P) aus einem bandförmigen Halbzeug, bei dem

ein bereichsgenaues Bestimmen mindestens eines Teile-Parameters (HP) des bandförmigen Halbzeugs durchgeführt wird (S1 ),

aus dem bandförmigen Halbzeug die Materialteile (P) vereinzelt werden (S2) und mit einer individuellen Kennung (PID) versehen werden (S3) und die individuellen Kennungen (PID) der vereinzelten Materialteile (P) mit dem jeweils bestimmten mindestens einen Teile-Parameter (HP) verknüpft bereitgestellt werden (S4, D).

Verfahren (V1 ) nach Anspruch 1 , bei dem die Materialbereiche (P) metallische Platinen sind, die bereichsgenaue Bestimmung eine platinengenaue Bestimmung ist, das bandförmige Halbzeug eine Metall-Coil ist und das Verfahren mittels einer Coil-Anlage (CA) durchgeführt wird.

Verfahren (V1 ) nach Anspruch 1 , bei dem die vereinzelten Materialteile (P) Faseroder Faserverbundplatten sind, die bereichsgenaue Bestimmung eine plattengenaue Bestimmung ist und das bandförmige Halbzeug ein Faser- oder ein Faserverbund-Endlosband ist.

Verfahren (V1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Materialteile mit dem Vereinzeln umgeformt werden.

Verfahren (V1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der mindestens eine Teile-Parameter (HP) mindestens einen Materialparameter und/oder mindestens einen Herstellungsprozess-Parameter umfasst.

Verfahren (V1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die vereinzelten Materialbereiche (P) mittels Laserbeschriftens mit ihrer individuellen Kennung versehen werden (S3) oder bei dem mit einer individuellen Kennung versehene Etiketten auf jeweilige vereinzelte Materialbereiche (P) aufgeklebt und folgend eingeharzt werden.

7. Verfahren (V1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem den vereinzelten Materialbereichen (P) eine Materialteil-Lagerungskennung (PLK) zugeordnet wird (S6).

8. Verfahren (V1 ) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem zuvor vereinzelte Materialteile (P) anhand mindestens eines zugehörigen Teile-Parameters (HP) aussortiert werden (S7).

9. Verfahren (V2) zum Verarbeiten von vereinzelten Materialteilen (P), bei dem

individuelle Kennungen (PID) von vereinzelten Materialteilen (P) verknüpft mit jeweils mindestens einem dazu bestimmten Teile-Parameter (HP) bereitgestellt werden (S8),

eine jeweilige individuelle Kennung (PID) der vereinzelten Materialteile (P) abgelesen wird (S9),

die vereinzelten Materialteile (P) zu jeweiligen Bauteilen (BT) verarbeitet werden (S10) und

die individuellen Kennungen (PID) dieser Bauteile (BT) mit jeweiligen Verarbeitungs-Parametern (VP) verknüpft bereitgestellt werden (S13).

10. Verfahren (V2) nach Anspruch 9, bei dem die Bauteile (BT) beruhend auf mindestens einem ihrer individuellen Kennung (PID, BID) zugeordneten Teile-Parameter (HP) verarbeitet werden (S10).

1 1. Verfahren (V2) nach Anspruch 10, bei dem der mindestens eine Teile-Parameter (HP) als eine Eingangsgröße für eine prädiktive Analyse verwendet wird (S1 1 ) und mindestens ein aus der prädiktiven Analyse bestimmter Prädiktor (PDK) für eine Bauteilqualität als ein jeweiliger Parameter zum Verarbeiten des vereinzelten Materialteile (S10) verwendet wird (S12).

12. Verfahren (V2) nach einem der Ansprüche 9 bis 1 1 , bei dem der mindestens eine Verarbeitungs-Parameter (VP) mindestens einen Verarbeitungsprozess-Parameter und/oder mindestens einen Werkzeug-Parameter und/oder mindestens einen Qualitäts-Parameter umfasst.

13. Verfahren (V2) nach einem der Ansprüche 9 bis 12, bei dem den Bauteilen (BT) eine Bauteil-Lagerungskennung (BLK) zugeordnet wird (S14, S15).

14. Verfahren (V2) nach einem der Ansprüche 9 bis 13, bei dem die Bauteile (BT) anhand zumindest ihres mindestens einen bestimmten Verarbeitungs-Parameters (VP) aussortiert werden (S16).

15. Verfahren (V1 , V2) zum Herstellen eines Bauteils aus einem bandförmigen Halbzeug, bei dem

vereinzelte Materialteile (P) gemäß dem Verfahren (V1 ) nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellt werden und ihre Kennungen (PID, PLK) und ihre damit verknüpften Teile-Parametern (HP) bereitgestellt werden,

die vereinzelte Materialteile (P) mit ihren Kennungen (PID, PLK) und damit verknüpften Teile-Parametern (HP) für das Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14 übernommen werden (S12) und

die bereitgestellten vereinzelten Materialteile (P) gemäß dem Verfahren (V2) nach einem der Ansprüche 8 bis 14 zu Bauteilen (BT) verarbeitet werden.

Description:
Bereitstellen von vereinzelten Materialteilen und Verarbeiten solcher Materialteile

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bereitstellen von vereinzelten Materialteilen aus einem bandförmigen Halbzeug. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Verarbeiten von vereinzelten Materialteilen. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils aus einem bandförmigen Halbzeug. Die Erfindung ist insbesondere vorteilhaft anwendbar auf ein Bereitstellen von Platinen aus Metallband mittels einer Coil-Anlage oder zum Bereitstellen von Platten aus faserverstärktem Kunststoff. Die Erfindung ist ins- besondere vorteilhaft anwendbar auf eine Verwendung der Verfahren zum Herstellen von Fahrzeugen, insbesondere Personenkraftwagen und Motorrädern.

Bei der Erfassung von Materialparametern (Materialkenngrößen) an Coil-Anlagen (die auch als Bandanlagen bezeichnet werden können) wird zurzeit ein kontinuierlicher kom- pletter Messschrieb über die gesamte Länge des Coils oder aufgewickelten Metallbands erzeugt, z.B. als eine sog. Öllandkarte. Alternativ können stichprobenartig einzelne Platinen oder Proben entnommen und einer zerstörenden Prüfung unterzogen werden, z.B. einem Zugversuch zur Ermittlung mechanischer Eigenschaften wie Streckgrenze und Zugfestigkeit. In den Coil-Anlagen wird das Metallband in Platinen vereinzelt (z.B. durch Abpressen oder Schneiden), und die Platinen werden dann typischerweise abgestapelt. Durch das Abstapeln der vereinzelten Platinen am Ende der Coil-Anlage erfolgt meist eine Umkehrung der Verarbeitungsreihenfolge (zuerst geschnittene Platinen liegen z.B. in dem Stapel unten) und häufig auch eine komplette Durchmischung der Platinen (z.B., wenn die Ablage wechselnd auf mehrere Stapel erfolgt). Somit ist eine detaillierte Nachverfolgbar- keit bzw. Zuweisung der gemessenen Materialparameter des Coils zu einzelnen Platinen oder Platinenstapeln nicht möglich. Bei einer Herstellung von Bauteilen aus den Platinen z.B. in einer Pressenstraße ist es somit nicht möglich, die gemessenen Materialparameter platinen- bzw. bauteilgenau auszuwerten und auf Veränderungen im Material schon im Vorfeld reagieren zu können. Zudem werden Prozessparameter bei der Herstellung der Bauteile und deren Veränderungen nicht durchgängig gespeichert. Nach der Bauteilherstellung und nach einem Verlassen des Bauteils z.B. aus der Pressenstraße ist selbst eine globale Zuordnung der gemessenen Materialparameter zu einem fertigen Bauteil nicht mehr möglich. Aktuell gibt es keine detaillierte Kenntnis, welche Bauteile sich in welchem Transportbehälter befinden. Eine Bauteilverfolgung ist nur global über einen TK (Teilekennzeichnungs)-Stempel, aber ohne detaillierte Rückverfolgung, möglich. Folglich existiert keine detaillierte Prozesstransparenz für die Bauteile. Auch liegt keine Kenntnis der Material- und Prozessparameter des fertigen Bauteils vor. Es ist auch keine NachVerfolgbarkeit von Bauteilen möglich. Der Prozess der Bauteilherstellung in dem Presswerk läuft aktuell größtenteils erfahrungsbasiert anstatt wissensbasiert.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine verbesserte Möglichkeit zum Bereitstellen von vereinzelten Materialteilen aus einem bandförmigen Halbzeug und auch zum verbesserten Herstellen von Fahrzeug-Bauteils aus einem bandförmigen Halbzeug anzubieten.

Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Bereitstellen von vereinzelten Materialteilen aus einem bandförmigen Halbzeug, insbesondere mittels einer Vereinzelungsanlage, bei dem ein bereichsgenaues Bestimmen mindestens eines Teile-Parameters des bandförmigen Halbzeugs durchgeführt wird, aus dem bandförmigen Halbzeug die Materi- alteile vereinzelt werden und mit einer individuellen Kennung versehen werden und die individuellen Kennungen der vereinzelten Materialteile mit dem jeweils bestimmten mindestens einen Teile-Parameter verknüpft bereitgestellt.

Dieses Verfahren weist den Vorteil auf, dass sich im Fahrzeugbau das vereinzelte Materi- alteil eindeutig identifizieren und dadurch in einem folgenden Transport und/oder Verarbeitungsablauf weiterverfolgen lässt. Auch lässt sich eine Eignung des vereinzelten Materialteils auf eine folgende Weiterverarbeitung einschätzen. Zudem werden so eine Qualitätskontrolle und eine Qualitätsoptimierung erleichtert. Das Vereinzeln kann insbesondere ein abschnittsweises Abtrennen von dem bandförmigen Halbzeug umfassen. Das vereinzelte Materialteil kann dann ein vereinzelter Materialabschnitt sein.

Unter einer bereichsgenauen Bestimmung mindestens eines Teile-Parameters kann ver- standen werden, dass sich der mindestens eine bestimmte Teile-Parameter einem be- stimmten vereinzelten Materialteil zuordnen lässt. Insbesondere lässt sich jedem vereinzelten Materialteil mindestens ein Teile-Parameter zuordnen.

Das Bestimmen kann ein Messen umfassen. Es kann z.B. mindestens eine Inline- Messung an dem bandförmigen Halbzeug und/oder an dem bereits vereinzelten Materialteil umfassen.

Mindestens ein Teile-Parameter mag auch nicht-bereichsgenau bestimmt werden. Ein solches nicht-bereichsgenaues Bestimmen kann ein Bestimmen mindestens eines für das gesamte bandförmige Halbzeug geltenden Teile-Parameters umfassen und beispielsweise ein Messen eines für das gesamte bandförmige Halbzeug gültigen "globalen" Teile- Parameters umfassen. Ein nicht-bereichsgenaues Bestimmen dann auch ein Bereitstellen oder Übermitteln von Teile-Parametern bzw. deren Werten durch einen Hersteller des bandförmigen Halbzeugs oder des diesem zugrundeliegenden Materials sein, beispiels- weise eine Metallart usw.

Die individuelle Kennung kann auch als Identifikator oder "ID" bezeichnet werden, speziell als "Teile-ID". Die individuelle Kennung kann eine individuelle Abfolge von Ziffern und/oder Buchstaben oder ein individueller Code wie ein Barcode, ein QR-Code, ein Datamatrixcode usw. sein oder aufweisen.

Dass die individuellen Kennungen eines vereinzelten Materialteils mit dem jeweils dazu bestimmten mindestens einen Teile-Parameter verknüpft bereitgestellt werden, kann umfassen, dass die individuellen Kennungen verknüpft mit den zugehörigen Teile- Parametern gespeichert werden, z.B. in einer Datenbank. Alternativ oder zusätzlich kann mindestens ein Teile-Parameter (z.B. mindestens ein gemessener Wert) auch direkt auf das vereinzelte Materialteil aufgedruckt werden. Dies kann in lesbarer, aber auch in kodierter Form erfolgen. Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Materialbereiche metallische Platinen sind, die bereichsgenaue Bestimmung eine platinengenaue Bestimmung ist, das bandförmige Halbzeug eine Metall-Coil oder ein Metallband ist und das Verfahren mittels einer Coil- Anlage als der Vereinzelungsanlage durchgeführt wird. Das Verfahren ist dann insbesondere ein Verfahren zum Herstellen von Platinen aus Metallband insbesondere mittels ei- ner Coil-Anlage, bei dem eine platinengenaue Bestimmung mindestens eines Teile- Parameters des Metallbands durchgeführt wird, die aus dem Metallband vereinzelten Platinen mit einer individuelle Kennung versehen werden und die individuellen Kennungen der Platinen mit den jeweils bestimmten Teile-Parametern verknüpft bereitgestellt werden. Unter einer Coil-Anlage kann insbesondere eine Anlage zur mechanischen Bearbeitung von Metallbändern (Coils) verstanden werden. Die mechanische Bearbeitung kann ein Vereinzeln in Platinen oder Tafeln und ggf. ein Weiterverarbeiten der vereinzelten Materialteile z.B. durch Umformen und/oder Beschichten usw. umfassen. Das Weiterverarbeiten der vereinzelten Materialteile kann aber auch in einer davon unterschiedlichen Anlage erfolgen, beispielsweise in einer Umformmaschine - wie einer Pressenstraße - und/oder einer Lackierstation usw.

Das Metallband kann aus Blech bestehen und z.B. vor dem Einbringen in die Coil-Anlage als ein Coil in Form einer Blechrolle vorliegen. Das vereinzelte Materialteil kann insbeson- dere eine ebene Metallplatte sein.

Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die vereinzelten Materialteile Faser- oder Faserverbundplatten sind, die bereichsgenaue Bestimmung eine plattengenaue Bestimmung ist und das bandförmige Halbzeug insbesondere mindestens ein Faser- oder Faserverbund- (Quasi-) Endlosband ist. Für den Fall, dass das bandförmige Halbzeug ein Faser- Endlosband ist, ist das vereinzelte Materialteil eine Fasermatte oder Faserlage. Es kann insbesondere nach dem Vereinzeln mit Kunststoff, z.B. Harz, getränkt werden, um auf grundsätzlich bekannte Weise zu einem Faserverbundbauteil verarbeitet zu werden. Die Fasern können beispielsweise Kohlenstofffasern, Glasfasern, Keramikfasern usw. sein.

Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Materialteile mit dem Vereinzeln umgeformt werden. Solche Materialteile können auch als Folgeverbundbauteile bezeichnet werden. Bei dieser Ausgestaltung werden die Materialteile vor und/oder nach dem Vereinzeln umgeformt, so dass die vereinzelten Materialteile teilfertige Bauteile oder Fertigbauteile sein können. Beispielsweise kann das bandförmige Halbzeug getrennt (z.B. gestanzt, lasergeschnitten usw.), aber noch nicht vereinzelt werden, und dann können Teilbereiche davon umgeformt (z.B. umgebogen usw.) werden. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine besonders effiziente Herstellung von Bauteilen. Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Teile-Parameter mindestens einen Material-Parameter und/oder mindestens einen Herstellungsprozess-Parameter umfasst. So kann eine besonders genaue Charakterisierung des vereinzelten Materialteils erreicht werden. Der mindestens eine Material-Parameter kann beispielsweise eine Blechdicke, ein Vorhandensein einer Ölfilmauflage, eine Oberflächenrauheit, eine Zugfestigkeit, eine Streckgrenze usw. sein oder umfassen. Zumindest einer dieser Material- Parameter kann in der Vereinzelungsanlage erfasst werden. Der mindestens eine Herstellungsprozess-Parameter kann beispielsweise Umgebungstemperatur(en), einen Zeitpunkt einer Vereinzelung (z.B. durch Abpressen), eine Ablageposition des vereinzelten Material- teils im Stapel usw. umfassen. Zumindest einer der Herstellungsprozess-Parameter kann in der Vereinzelungsanlage erfasst werden. Zumindest ein Teile-Parameter kann - wie auch schon weiter oben ausgeführt - ein "globaler" Parameter in dem Sinne sein, dass er sich aus der Herkunft des vereinzelten Materialteils aus einem bestimmten bandförmigen Halbzeug ergibt und für alle aus einem gemeinsamen bandförmigen Halbzeug vereinzel- ten Materialteile gleich ist. Das Bestimmen eines globalen Parameters kann ein datentechnisches Erfassen oder Übernehmen dieses Parameters beinhalten.

Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass die vereinzelten Materialteile mittels Laserbeschriftens mit ihrer individuelle Kennung (Teile-ID) versehen werden, unsd zwar insbe- sondere für den Fall, dass die vereinzelten Materialteile aus Metall bestehen, insbesondere falls sie Platinen sind. Eine Position, Größe und Form der Beschriftung sind so vorteilhafterweise grundsätzlich frei einstellbar. Die Beschriftungsposition kann insbesondere exakt so auf dem vereinzelten Materialteil gewählt werden, dass die Beschriftung nach einer Umformung / Bauteilherstellung an der gewünschten Stelle des Bauteils zum Liegen kommt. Das Laserbeschriften arbeitet praktisch materialverlustfrei. Es gibt praktisch keinen Einfluss auf das Umformverhalten des vereinzelten Materialteils oder den Prozess (z.B. durch Verunreinigungen durch Tinte). Ferner bleibt ein Korrosionsschutz durch die geringe Abtragtiefe auch noch nach der Beschriftung gegeben. Ein Auslesen der Teile-ID ist einfach mittels eines Kamerasystems (Zeilenkamera, Matrixkamera usw.) oder durch einen menschlichen Ableser möglich.

Es ist eine Weiterbildung, dass eine Schriftbreite zwischen 0,001 mm und 2 mm, vorzugsweise zwischen 0,01 mm bis 0,2 mm, liegt. So wird eine gute Ablesbarkeit mit einer geringen Veränderung des vereinzelten Materialteils besonders effektiv kombiniert. Es ist eine insbesondere bei einem Vorliegen von vereinzelten Materialteilen aus noch nicht mit Kunststoff getränktem Fasermaterial vorteilhafte Ausgestaltung, dass mit einer individuellen Kennung versehene Etiketten auf jeweilige vereinzelte Materialbereiche aufgeklebt und folgend - insbesondere zusammen mit dem Fasermaterial - eingeharzt wer- den.

Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass die vereinzelten Materialteile vor ihrem weiteren Verarbeiten anhand mindestens eines zugehörigen Teile-Parameters aussortiert werden können. Dies gilt insbesondere für den Fall, dass schon im Vorfeld (z.B. anhand der erfassten Materialparameter und/oder Herstellungsprozess-Parameter) erkannt wird, dass eine Qualität von aus den vereinzelten Materialteilen hergestellten Bauteilen nicht gewährleistet werden kann oder eine Anpassung einer Weiterverarbeitung an solche vereinzelten Materialteile zu aufwendig wäre. Das Aussortieren von vereinzelten Materialteilen kann manuell oder automatisiert erfolgen.

Es ist noch eine Ausgestaltung, dass den vereinzelten Materialteilen eine Materialteil- Lagerungskennung zugeordnet wird, z.B. in einer Datenbank. Dies kann dieselbe Datenbank sein, in der auch die individuellen Kennungen verknüpft mit den zugehörigen Teile- Parametern gespeichert sind. Die Materialteil-Lagerungskennung kann bei Lagerung der vereinzelten Materialteile in einem Stapel einer Kennung des Stapels ("Stapel-ID") und bei Lagerung der vereinzelten Materialteile in einem Behälter einer Kennung des Behälters ("Container-ID") entsprechen. So ergibt sich der Vorteil, dass sich die Lagerungsorte der vereinzelten Materialteile und die Eigenschaften der in einem Stapel oder Behälter untergebrachten vereinzelten Materialteile schnell bestimmen lassen. Dies wiederum kann eine Logistik der vereinzelten Materialteile und/oder von daraus hergestellten Bauteilen und weiteren Baugruppen erheblich erleichtern. Beispielsweise ist nun in einem Faserplattenoder Platinenlager eine Erfassung einer Lagerposition des Stapels möglich und dadurch jederzeit eine Kenntnis darüber vorhanden, an welcher Stelle sich jedes einzelne vereinzelte Materialteil gerade befindet. Eine Anlieferung der Stapel an eine Weiterverarbei- tungsanlage (z.B. an eine Presse) kann daher in einer für den Weiterverarbeitungspro- zess bzw. die Bauteilqualität verbesserten Reihenfolge erfolgen. Darüber hinaus kann ein Prüfaufwand durch genaue Kenntnis des aktuellen Standortes von problematischen vereinzelten Materialteilen verringert werden. Es ist eine Weiterbildung, dass die vereinzelten Materialteile folgend umgeformt, werden, insbesondere gepresst werden, beispielsweise in einer Pressenstraße.

Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Verarbeiten von aus bandförmi- gern Halbzeug vereinzelten Materialteilen, bei dem individuelle Kennungen von vereinzelten Materialteilen verknüpft mit jeweils mindestens einem dazu bestimmten Teile- Parameter bereitgestellt werden, eine jeweilige individuelle Kennung der vereinzelten Materialteile abgelesen wird, die vereinzelten Materialteile zu jeweiligen Bauteilen verarbeitet werden und die individuellen Kennungen dieser Bauteile mit jeweiligen Verarbeitungs- Parametern verknüpft bereitgestellt werden.

Dieses Verfahren ergibt den Vorteil, dass die Verfolgbarkeit und Kenntnis der Eigenschaften der vereinzelten Materialteile auf die daraus hergestellten Bauteile erweiterbar ist und die Vorteile für die vereinzelten Materialteile nun auch auf die daraus hergestellten Bautei- le erreichbar sind.

Unter einem Verarbeitungs-Parameter kann insbesondere eine Kenngröße oder Parameter verstanden werden, der das verarbeitete Materialteil bzw. das Bauteil und/oder den dazugehörigen Verarbeitungsablauf charakterisiert.

Ein Erfassen oder Auslesen der Teile-ID kann am Anfang der Verarbeitungsanlage (z.B. an der sog. "Front-of-Line" einer Pressenstraße) für jedes einzelne vereinzelte Materialteil erfolgen ("Inline-Erfassung"). Es ist eine für eine verbesserte Bauteilqualität vorteilhafte Ausgestaltung, dass die vereinzelten Materialteile beruhend auf mindestens einem ihrer individuellen Kennung zugeordneten Teile-Parameter verarbeitet werden. So kann eine (manuelle oder automatisierte) Anpassung der Verarbeitungs-Parameter an das vereinzelte Materialteil bzw. das daraus zu fertigende Bauteil durchgeführt werden. Insbesondere können die bei der Herstellung der vereinzelten Materialteile in der wie oben beschriebenen Datenbank verwendeten Datensätze (Teile-ID, Teile-Parameter usw.) als Eingangsgrößen für das (Weiter-) Verarbeiten genutzt werden. Dadurch kann eine verbesserte Bauteilqualität erreicht werden. Beispielsweise wird eine Möglichkeit eines vorrausschauenden Betriebs für das Personal einer Verarbeitungsanlage (z.B. das Pressenpersonal) bzw. für die Anlage selbst bereit- gestellt. Eine andere mögliche Form der Nutzung der Teile-Parameter der vereinzelten Materialteile besteht darin, eine Anlieferreihenfolge der Stapel für eine besonders effektive Verarbeitung zu wählen. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Reihenfolge der zu verarbeitenden vereinzelten Materialteile usw., Stapel bzw. Bauteile, Behälter usw. so zu verändern, dass die Anpassung des Verarbeitungsprozesses an die Teile-Parameter möglichst selten durchgeführt zu werden braucht.

Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Teile-Parameter als Eingangsgröße für eine insbesondere prädiktive Analyse verwendet wird und mindestens ein aus der prädiktiven Analyse bestimmter Prädiktor für eine Bauteilqualität als ein jeweiliger Parameter zum Verarbeiten des vereinzelten Materialteils verwendet wird. Dadurch können eine noch weiter verbesserte Bauteilqualität, ein noch effizienterer Betrieb der Verarbeitungsanlage und/oder ein noch weiter verbesserte Logistik erreicht werden. Es ist also möglich, durch Algorithmen Vorhersagen über die künftige Bauteilqualität zu treffen und ggf. den Verarbeitungsprozess entsprechend anpassen zu können. Insbesondere kann die Analyse ein selbstlernendes System sein oder umfassen. Je mehr Datensätze in der Datenbank dabei abgelegt werden, desto detaillierter bzw. treffsicherer können die Modelle angepasst oder Vorhersagen getroffen werden. Dies wiederum erlaubt eine Verringerung von Stillstandzeiten der Verarbeitungsanlage durch seltenere Anpassungen des Verarbeitungsprozesses.

Unter einer prädiktiven Analyse kann insbesondere eine Analyse oder Modellierung verstanden werden, die sich mit der Vorhersage ("Prediction") der wahrscheinlichen Zukunft und Trends auseinandersetzt. Ein Element der prädiktiven Analyse ist der sog. "Prädiktor", nämlich eine Variable (z.B. ein mit einer Kennung verknüpfter Parameter), die für eine einzelne Einheit (z.B. ein vereinzeltes Materialteil oder ein Bauteil) gemessen wird, um deren zukünftiges Verhalten (entsprechend einer Bauteilqualität) vorherzusagen. Mehrere Prädikatoren können zu einem Vorhersagemodell kombiniert werden, um künftige Wahrscheinlichkeiten mit einem akzeptablen Maß an Zuverlässigkeit zu analysieren. Bei der prädikativen Modellierung werden beispielsweise Daten gesammelt (z.B. Kennungen und zugehörige Parameter), ein statistisches Modell erstellt, Vorhersagen getroffen und das Modell validiert oder geändert, wenn zusätzliche Daten verfügbar sind. Durch die Verfügbarkeit relevanter Parameter in einer Datenbank können also über Optimierungsalgorithmen Modelle (insbesondere unter Nutzung der prädiktiven Analyse) entwickelt werden, mit deren Hilfe beispielsweise bei bekannten Material-Parametern durch entsprechende Anpassung der Prozessparameter die Bauteilqualität auf ein gewünschtes Niveau gebracht werden kann. Die Modelle sind insbesondere selbstlernend, d.h. dass die Modelle durch die stetig steigende Anzahl an Bauteilen bzw. Informationen ständig verbessert werden und die Vorhersagegenauigkeit damit besser wird. Die von den Modellen vorgeschlagenen Prozessparameter können für das Personal einer Verarbeitungsanlage (z.B. einer Presse) als Information oder Empfehlung angezeigt werden oder direkt in die Pressensteuerung einfließen und die Parameter in Echtzeit oder "on the ffy" anpassen. Dies kann global (z.B. mit Hilfe eines optimierten Parametersatzes für alle in einer Abpressung zu verarbeitenden vereinzelten Materialteile) oder spezifisch für jedes einzelne vereinzelte Materialteil und/oder jedes einzelne Bauteil erfolgen. Es ist noch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Verarbeitungs-Parameter mindestens einen Verarbeitungsprozess-Parameter und/oder mindestens einen Werkzeug- Parameter und/oder mindestens einen Qualitäts-Parameter umfasst. Verarbeitungsprozess-Parameter können beispielsweise den Verarbeitungsablauf betreffende Parameter wie eine Umgebungstemperatur, Pressendrücke, Nachbeölungsparameter usw. umfas- sen. Werkzeugparameter können zum Bearbeiten der vereinzelten Materialteile charakterisierende Parameter wie Distanzeinstellungen, eine Werkzeugtemperatur, eine Werkzeuggeometrie usw. umfassen. Qualitäts-Parameter können eine Qualität des entstandenen Bauteils charakterisierende - insbesondere gemessene - Parameter wie eine Härte, ein Vorhandensein von Rissen usw. umfassen.

Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass die verarbeiteten vereinzelten Materialteile bzw. Bauteile zu ihrem weiteren Verwenden anhand zumindest ihres mindestens einen Verarbeitungs-Parameters und ggf. zusätzlich mittels mindestens eines Teile-Parameters aussortiert werden. So kann - insbesondere analog zu den vereinzelten Materialteilen - eine Qualitätssicherung auch für folgende Baugruppen verbessert werden. Das Aussortieren kann manuell oder automatisiert erfolgen. Insbesondere kann für die Bauteile schon im Vorfeld (z.B. anhand der erfassten Material-Parameter und/oder Herstellungsprozess- Parameter an der Coil-Anlage, der Verarbeitungsprozess-Parameter z.B. an einer Presse, der Bauteilqualität und der bekannten Prädiktions-Modelle) bestimmt werden, dass die Bauteilqualität in den Folgeprozessen zu Problemen führen kann oder eine Anpassung von Prozessabläufen in mindestens einem Folgeprozess (z.B. ein Fügen im Karosseriebau, ein Lackieren usw.) zu aufwendig ist.

Den aus den vereinzelten Materialteilen hergestellten Bauteilen kann analog zu der Teile- ID eine Bauteil-ID zugewiesen werden. Die Bauteil-ID kann verknüpft mit dem mindestens einen Verarbeitungs-Parameter bereitgestellt werden, insbesondere in einer Datenbank. Die Bauteil-ID kann auch mit dem mindestens einen Teile-Parameter und/oder der Teile- ID des zugrundeliegenden vereinzelten Materialteils verknüpft sein bzw. verknüpft gespeichert sein. Die Bauteil-ID kann der Teile-ID entsprechen bzw. die Teile-ID auch als eine Bauteil-ID verwendet werden oder aber die Bauteil-ID wird als eigenständige ID aufgebracht / angebracht / eingebracht und mit der Teile-ID und / oder den unter der Teile-ID gespeicherten Werten verknüpft. So kann ein Prüfaufwand durch Eingrenzung von Problembauteilen reduziert werden, da eine detaillierte Kenntnis darüber vorliegt, welche Bauteile mit ähnlichen Verarbeitungs-Parametern geformt wurden und/oder auf vereinzelten Materialteilen mit ähnlichen Teile-Parametern beruhen und somit ebenfalls kritisch sein können.

Es ist auch eine Ausgestaltung, dass den Bauteilen eine Bauteil-Lagerungskennung ("La- gerungs-ID") zugeordnet wird. Diese Lagerungs-ID kann z.B. eine Zugehörigkeit zu einem bestimmten Bauteilestapel und/oder Aufbewahrungsbehälter darsteilen. Vorteilhafterweise wird so ein Prüfaufwand durch die genaue Kenntnis des aktuellen Standortes von Problembauteilen verringert. Auch kann - z.B. analog zu der Stapel-ID oder Container-ID - eine Logistik vereinfacht werden, da die Erfassung der Lagerposition des Bauteilestapels oder des Aufbewahrungsbehälters möglich und dann jederzeit Kenntnis darüber vorhan- den ist, an welcher Stelle sich jedes einzelne Bauteil gerade befindet. Dies wiederum ermöglicht eine Anlieferung der Bauteilestapel oder Aufbewahrungsbehälter mit den Bauteilen an eine Karosseriebauzelle in einer für den Prozess bzw. in Bezug auf eine Qualität verbesserten Reihenfolge. Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils aus einem bandförmigen Halbzeug, bei dem vereinzelte Materialteile wie oben beschrieben hergestellt werden und mit ihren Kennungen und ihren damit verknüpften Teile- Parametern bereitgestellt werden, die vereinzelten Materialteile mit ihren Kennungen und damit verknüpften Teile-Parametern für das Verarbeiten wie oben beschrieben übernom- men werden und die bereitgestellten vereinzelten Materialteile gemäß dem wie oben beschriebenen Verarbeiten zu Bauteilen verarbeitet werden.

Weitere Verarbeitungsabläufe wie ein Lackieren, ein Montieren usw. können analog durchgeführt werden.

Die Aufgabe wird zudem gelöst durch ein Verfahren zum Zusammenbauen einzelner Bauteile zu einer Baugruppe, von denen mindestens ein (Einzel-) Bauteil wie oben beschrieben aus einem vereinzelten Materialteil verarbeitet bzw. hergestellt worden ist. Es können dabei die Bauteil-IDs der Einzelbauteile, die an einer entsprechenden Verarbeitungsstelle zu der Baugruppe zusammengefasst werden, einer Nummer oder Kennung der Baugruppe (z.B. einer ZB- oder Zusammenbau-Nummer) zugewiesen werden bzw. damit verknüpft werden, beispielsweise in einer Datenbank. Die entsprechende Vorgehensweise kann weiter angewandt werden, wenn beispielsweise die Baugruppe in einer größeren Baugruppe verbaut wird, bis hin zu einer kompletten Karosserie und zu einem kompletten Fahrzeug. Die ZB-Nummer des Fahrzeugs kann seiner Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN) entsprechen. Durch Verknüpfung der Kennungen in einer Datenbank ist die zugehörige Information bzw. sind die zugehörigen Parameter auch dann noch abrufbar, wenn die eigentliche Bauteil-ID nicht mehr lesbar ist (beispielsweise durch schlechte Einsichtbarkeit nach dem Karosseriebau oder durch ein Bedecken mit Lack nach einem Lackieren). Es wird somit eine komplette detaillierte Prozesstransparenz vom Einzelteil bis zum fertigen Fahrzeug ermöglicht. Zudem wird ein Ausschuss verringert. Auch ist eine Rückverfolgbar- keit möglich und - falls gewünscht - mit Zugriffrechten steuerbar. Beispielsweise kann bei einer Steuerbarkeit der Zugriffrechte eine Information nicht lesbar auf dem Einzelteil an- gebracht sein, sondern nur über eine Verknüpfung mit einer Kennung (z.B. der VIN bzw. ZB-Nummer) in der Datenbank abgelegt sein.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.

Fig.1 skizziert ein erstes Teilverfahren zum Herstellen eines Bauteils eines Fahrzeugs aus einem Metallband; und Fig.2 skizziert ein zweites Teilverfahren zum Herstellen eines Bauteils eines

Fahrzeugs aus einem Metallband

Fig.1 skizziert einen Ablauf eines ersten Teilverfahrens V1 oder einen ersten Abschnitt eines Verfahrens zum Herstellen eines Bauteils BT eines Fahrzeugs. Das Teilverfahren V1 betrifft ein Herstellen von Platinen P aus Metallband mittels einer Coil-Anlage CA.

Bei dem Verfahren V1 wird in einem ersten Schritt S1 an der Coil-Anlage CA eine platinengenaue Bestimmung mindestens eines Teile-Parameters eines von einer zuvor bereitgestellten Coil C abgewickelten Metallbands durchgeführt.

In einem zweiten Schritt S2 wird das Metallband durch die Coil-Anlage CA zu Platinen P vereinzelt. Dies kann beispielsweise durch Abpressen von Abschnitten des abgewickelten Metallbands der Coil C geschehen.

Die aus dem Metallband vereinzelten oder noch zu vereinzelnden Platinen werden in einem Schritt S3 mit einer individuellen Kennung (Teile-ID, die hier auch als Platinen-ID bezeichnet werden kann) PID versehen. Der Schritt S3 kann vor, während oder nach dem Schritt S2 ausgeführt werden. Die Teile-ID PID kann durch Laserbeschriften aufgebracht werden.

In einem Schritt S4 werden die Teile-IDs PID mit einem jeweils bestimmten mindestens einen Teile-Parameter HP verknüpft bereitgestellt, z.B. in einer Datenbank D. Der mindestens eine Teile-Parameter kann mindestens einen - auch globalen - Materialparameter und/oder mindestens einen Herstellungsprozess-Parameter umfassen. Die Datenbank D kann auf einem Server, in einem Netzwerk, in der Cloud usw. gespeichert sein. Der Schritt S4 kann vor, während oder nach dem Schritt S3 ausgeführt werden.

In einem folgenden Schritt S5 können die mit ihren Teile-IDs PID versehenen Platinen P gelagert werden, z.B. in einem Stapel und/oder in einem Aufnahmebehälter. Dem Stapel und/oder in einem Aufnahmebehälter wird eine Kennung ("Materialteil- Lagerungskennung") PLK zugewiesen.

Die Materialteil-Lagerungskennung PLK wird in einem Schritt S6 mit der Teile-ID ver- knüpft, insbesondere durch einen entsprechenden Eintrag in der Datenbank D. Dadurch ist den Platinen P auch die Materialteil-Lagerungskennung PLK zugeordnet worden. Folglich kann bei einer Auswertung der Datenbank D schnell herausgefunden werden, in welchem Stapel / in welchem Behälter sich eine bestimmte Platine P befindet, und welche Teile-Parameter HP der Platine P zugeordnet sind. Dies kann auch eine Position der Pla- tine P in dem Stapel / Behälter umfassen. Zudem kann ausgewertet werden, welche Platinen P sich in einem bestimmten Stapel / Behälter befinden. Schritt S6 kann vor, während oder nach Schritt S5 durchgeführt werden.

Vor oder nach Schritt S6 kann ein Schritt S7 durchgeführt werden, bei dem die Platinen anhand mindestens eines zugehörigen Teile-Parameters HP aussortiert werden. Folglich können Platinen P getestet werden und ungenügende Platinen P einfach ausgesondert werden. Insbesondere können so auch Platinen P ausgesondert und/oder einer Prüfung unterzogen werden, die (noch) nicht selbst geprüft worden sind, aber in ihren Parametern so ähnlich einer ausgesonderten Platine P sind, dass ein ähnliches Ergebnis einer Prü- fung zu erwarten ist.

Fig.2 skizziert einen Ablauf eines zweiten Teilverfahrens V2 des Verfahrens zum Herstellen des Bauteils des Fahrzeugs. Das Teilverfahren V2 dient zum Verarbeiten der zuvor im Teilverfahren V1 vereinzelten Platinen P. Das Verarbeiten kann insbesondere ein Umfor- men durch Pressen in einer Pressenstraße PR umfassen.

Dabei können in einem Schritt S8 mittels Verfügbarmachung der Datenbank D individuelle Kennungen von Platinen P verknüpft mit jeweils mindestens einem dazu bestimmten Teile-Parameter HP bereitgestellt werden, z.B. zur Nutzung durch die Pressenstraße PR.

In einem Schritt S9 werden Platinen P zum Pressen bereitgestellt und dazu deren jeweilige individuelle Kennung PID ausgelesen. Damit ist der Pressenstraße PR bekannt, welche Platinen P mit welchen durch die zugehörigen Herstell-Parametern HP bestimmten Eigenschaften zu verarbeiten sind. Alternativ können Platinen P mit bestimmten Eigen- schaffen vorausgesucht und bereitgestellt werden. Das Auslesen der Teile-ID PID kann dann einem Auswahlfehler vorbeugen.

In einem Schritt S10 werden die Platinen P dann zu jeweiligen Bauteilen BT umgeformt, insbesondere verpresst. Dabei können die Platinen P beruhend auf mindestens einem ihrer Teile-ID PID zugeordneten Teile-Parameter HP verpresst werden. Insbesondere kann in einem Schritt S1 1 mindestens ein Teile-Parameter HP als eine Eingangsgröße für eine prädiktive Analyse verwendet werden und in einem Schritt S12 mindestens ein aus der prädiktiven Analyse bestimmter Prädiktor PDK für eine Bauteilqualität als ein jeweiliger Parameter zum Verpressen der Platine P verwendet wird.

In einem Schritt S13 werden die Teile-IDs PID der verarbeiteten Platinen P und ggf. entsprechende Bauteil-IDs BID der Bauteile BT mit jeweiligen Verarbeitungs-Parametern VP verknüpft bereitgestellt, vorzugsweise in der bereits beschriebenen Datenbank D. Der jeweils mindestens eine Verarbeitungs-Parameter VP kann mindestens einen Verarbei- tungsprozess-Parameter und/oder mindestens einen Werkzeug-Parameter und/oder mindestens einen Qualitäts-Parameter umfassen. In der Datenbank D kann folglich der Teile- ID PID auch der jeweilige mindestens eine Verarbeitungs-Parameter VP zugeordnet sein, ggf. auch eine eigenständige Bauteil-ID BID.

In einem folgenden Schritt S14 können die verpressten Platinen P bzw. Bauteile BT gelagert werden, z.B. in einem Stapel und/oder in einem Aufnahmebehälter. Dem Stapel und/oder in einem Aufnahmebehälter wird eine Kennung ("Bauteil-Lagerungskennung") BLK zugewiesen.

Die Bauteil-Lagerungskennung wird in einem Schritt S15 mit der Teile-ID PID verknüpft (und zwar direkt oder über die Bauteil-ID BID), insbesondere durch einen entsprechenden Eintrag in der Datenbank D. Dadurch ist den verarbeiteten Platinen bzw. Bauteilen die Bauteil-Lagerungskennung BLK zugeordnet worden. Folglich kann bei einer Auswertung der Datenbank D schnell herausgefunden werden, in welchem Stapel / in welchem Behälter sich ein bestimmtes Bauteil BT befindet, und welche Teile-Parameter HP und/oder Verarbeitungs-Parameter VP dem Bauteil zugeordnet sind. Dies kann auch eine Position des Bauteils BT in dem Stapel / Behälter umfassen. Zudem kann ausgewertet werden, welche Bauteile BT sich in einem bestimmten Stapel / Behälter befinden. Schritt S15 kann vor, während oder nach Schritt S14 durchgeführt werden.

Vor oder nach Schritt S15 kann ein Schritt S16 durchgeführt werden, bei dem die Bauteile BT anhand zumindest ihres mindestens einen bestimmten Verarbeitungs-Parameters VP aussortiert werden. So können Bauteile BT getestet werden und ungenügende Bauteile BT ausgesondert werden. Insbesondere können so auch Bauteile BT ausgesondert und/oder einer Prüfung unterzogen werden, die (noch) nicht selbst geprüft worden sind, aber in ihren Parametern HP, VP so ähnlich einem ausgesonderten Bauteil BT sind, dass ein ähnliches Ergebnis einer Prüfung zu erwarten ist. Die Verfahren V1 und V2 können somit zusammen Teilverfahren zum Herstellen eines Bauteils BT aus einem Metallband darstellen, bei dem Platinen P gemäß dem Verfahren V1 hergestellt werden und ihre Teile-IDs PID und ihre damit verknüpften Teile-Parameter HP bereitgestellt werden, die Platinen P mit ihren Teile-IDs PID und damit verknüpften Teile-Parametern HP für das Verfahren V2 übernommen werden und die bereitgestellten Platinen P gemäß dem Teilverfahren V2 zu Bauteilen BT verarbeitet (hier: zumindest verpresst) werden.

Es können sich analog weitere Teilverfahren anschließen, beispielsweise in Bezug auf ein Zusammensetzen von Baugruppen, Lackieren usw.

Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.

Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.

Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.

Bezugszeichenliste

BT Bauteil

C Coil

CA Coil-Anlage

D Datenbank

HP Teile-Parameter

P Platine

PDK Prädiktor

PID Teile-ID

PLK Platinen-Lagerungserkennung

PR Pressenstraße

S1-S16 Verfahrensschritte

V1 erstes Teil verfahren

V2 zweites Teilverfahren

VP Verarbeitungsparameter