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Patent Searching and Data


Title:
PUNCHING TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/091454
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a punching tool (1), in particular a cutting line (1), for dividing or perforating planar materials and to the production of the tool. In order to create a punching tool (1) having improved characteristics, in particular for automatic finishing in a flatbed punching machine and/or rotary punching machine, the punching tool (1) is formed from a heat treated and/or quenched and tempered steel strip, on the narrow sides of which a back part (2) is formed on one side, the back part having a contour that is convex in the cross-section or a contour comprising several projecting convex areas (21, 2'), said contour having recesses (4) in some places, said recesses being formed transversely to the longitudinal extension and perpendicularly to the side surfaces by cold forming or stamping with no chip formation and with free expansion of the material, wherein the extent of the expansion (B) is less than the thickness (D) of the steel strip, and the undeformed areas between the recesses can be plastically deformed during the commissioning of the tool.

Inventors:
HAAS ANTON (AT)
Application Number:
PCT/AT2011/000026
Publication Date:
August 04, 2011
Filing Date:
January 17, 2011
Export Citation:
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Assignee:
BOEHLER UDDEHOLM PREC STRIP GMBH (AT)
HAAS ANTON (AT)
International Classes:
B23P15/40; B21D37/20; C21D9/22
Domestic Patent References:
WO2009121383A12009-10-08
WO2009121383A12009-10-08
Foreign References:
DE19941625A12001-03-15
DE3135980C11983-06-01
US4729274A1988-03-08
Attorney, Agent or Firm:
WILDHACK & JELLINEK PATENTANWÄLTE (AT)
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Claims:
Patentansprüche

1. Stanzwerkzeug (1 ), insbesondere Schneidlinie (1 ), gebildet aus einem zumindest teilweise thermisch behandelten und/oder thermisch vergüteten Stahlband, ausgeformt an den Schmalseiten mit einerseits einem Schneidteil (3) mit einer Schneidkante (31) und andererseits mit einem Rückenteil (2) mit einer im

Querschnitt einer konvexen Kontur oder einer aus mehreren vorragenden Konvexbereichen (21 ,21 ') bestehenden Kontur, welche Kontur stellenweise quer zur Längserstreckung und senkrecht zu den Seitenflächen spanlos durch

Kaltformgebung bzw. Prägung mit freier Breitung des Materials geformte

Vertiefungen (4) aufweist, wobei das Ausmaß der Breitung (B) geringer ist als die Stahlbanddicke (D) und die unverformten Bereiche (a) zwischen den

Vertiefungen bei einer Inbetriebnahme des Werkzeuges plastisch verformbar sind.

2. Stanzwerkzeug (1), insbesondere Schneidlinie ( ), gebildet aus einem zumindest teilweise thermisch behandelten und/oder thermisch vergüteten Stahlband, ausgeformt an den Schmalseiten mit einerseits einem Schneidteil (3) mit einer Schneidkante (31 ) und andererseits mit einem Rückenteil (2), welches

Rückenteil (2) zumindest an einer Seitenfläche des Stahlbandes mit einem Winkel zu dieser normal zur Längserstreckung spanlos durch Kaltformgebung mit freier Breitung des Materials stellenweise geformte Vertiefungen (4) sowie dadurch gebildeten Erhebungen (23) über die Kontur des Rückenteiles aufweist, wobei die in Gegenrichtung zum Schneidbereich vorragenden Erhebungen (23) bzw. Bereiche bei einer Inbetriebnahme des Werkzeuges plastisch verformbar sind.

3. Stanzwerkzeug (1) nach Anspruch 1 , bei welchem am Rückenteil (2) die

Vertiefungen (4) in der Kontur ein Ausmaß (t) von 5 pm bis 80 pm, vorzugsweise von 20 pm bis 50 pm, aufweisen.

4. Stanzwerkzeug (1) nach Anspruch 1 oder 3, bei welchem die Längserstreckung (b) der geformten Vertiefung (4) zur Längserstreckung (a) des unverformten Bereiches am Rückenteil (2) einen Wert von 1.0 bis 4.9, vorzugsweise von 1.5 bis 3.0, ergibt.

5. Stanzwerkzeug (1) nach einem der Ansprüche 1 sowie 3 oder 4, bei welchem am Rückenteil (2) der Abstand in der Folge zwischen zwei Vertiefungen (4) bzw. zwei unverformten Bereichen (a) ein Maß vom 0.1 mm bis 0.95 mm,

vorzugsweise von 0.35 mm bis 0.65 mm, beträgt.

6. Stanzwerkzeug (1 ) nach einem der Ansprüche 1 sowie 3 bis 5, bei welchem die konvexe Kontur des Rückenteiles (2) im Querschnitt durch einen oder mehrere gerundete oder polygonale Bereich(e) in Längsrichtung gebildet ist.

7. Stanzwerkzeug (1 ) nach Anspruch 2, bei welchem die Erhebungen über die Kontur des Rückenteiles, gebildet durch Verformung der Seitenfläche(n) mit einem Winkel zueinander, ein Ausmaß von 20 pm bis 90 pm betragen und mit einer Länge von 0.1 mm bis 0.95 mm beabstandet sind.

8. Stanzwerkzeug (1 ), insbesondere Schneidlinie (1 ), nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bestehend aus einem Bandkörper aus niedrig legiertem Stahl mit einer Innenzone, welche einen Kohlenstoffgehalt zwischen etwa 0.3 Gew.-% bis etwa

0.95 Gew.-% und eine Gefügestruktur, erreicht durch eine Umwandlung im vorzugsweise unteren Bainitbereich, sowie eine Härte von 280 HV bis 480 HV aufweist und bevorzugt an den Seitenflächen eine Randentkohlungszone mit einer Tiefe von 0.01 mm bis 0.05 mm, vorzugsweise von 0.02 mm bis 0.04 mm, hat, wobei die unverformten Bereiche (a) oder die Erhebungen (23) am

Rückenteil (2) des Stanzwerkzeuges, insbesondere der Schneidlinie (1 ), bis zu einer Tiefe von höchstens 95 pm ein bei einer Temperatur zwischen 300°C und der Austenitbildungstemperatur des Werkstoffes gebildetes Anlassgefüge aufweisen.

9. Stanzwerkzeug (1 ), insbesondere Schneidlinie (1 ), bestehend aus einem

zumindest teilweise thermisch behandelten und/oder thermisch vergüteten Stahlband, ausgeformt an den Schmalseiten mit einerseits einem Schneidteil (3) mit einer Schneidkante (31 ) und andererseits mit einem Rückenteil (2), nach den Ansprüchen 1 bis 8, gebildet mit einem Schneidbereich (3) mit einer Härte von größer 52 HRC bzw. 550 HV und einer gerundeten Schneidkante (31 ) mit einem Radius (31 1 ) zwischen 0.004 mm und 0.05 mm.

10. Stanzwerkzeug (1 ), insbesondere Schneidlinie (1) nach Anspruch 9, bei

welchem die Schneidkante einen Schneidenflächenwinkel von 50° bis 100° aufweist und dass wahlweise zumindest eine Seitenfläche zur Schneidkante (3) hin mit einer Primär- und einer Sekundärfacette ausgeführt ist.

11. Herstellverfahren für ein Stanzwerkzeug (1 ), insbesondere für eine Schneidlinie (1 ), gebildet aus einem zumindest teilweise thermisch behandelten und/oder thermisch vergüteten Stahlband, ausgeformt an den Schmalseiten mit einerseits einem Schneidteil (3) mit einer Schneidkante (31 ) und andererseits mit einem Rückenteil (2) mit im Querschnitt einer konvexen Kontur oder einer aus mehreren vorragenden Konvexbereichen (21 , 21 ') bestehenden Kontur, wobei aus einem flachen Vormaterial ein bandförmiges Rohteil mit einer bainitischen

Gefügestruktur und vorzugsweise mit entkohlter Randzone hergestellt wird, wonach in einem ersten Schritt an den Schmalseiten des Rohteiles bzw.

Rohbandes durch spanende Bearbeitung einerseits ein Rückenteil mit einer konvexen Kontur und andererseits ein konisches Schneidteil ausgeformt werden, worauf in einem zweiten Schritt bei im Wesentlichen Raumtemperatur quer zur Längserstreckung und senkrecht zu den Seitenflächen des Bandes über dessen Länge in die konvexe Kontur des Rückenteiles durch spanlose Formgebung bei freier Breitung des Materials stellenweise Vertiefungen (4) eingebracht werden und die unverformten Bereiche des Rückenteiles (2) als die das gewünschte Breitenmaß des Werkzeuges bzw. der Schneidlinie gebenden Elemente bei einer Schneid kantenherstellung (31 ) verwendet werden.

12. Herstellverfahren für ein Stanzwerkzeug (1 ), insbesondere für eine Schneidlinie (1), gebildet aus einem zumindest teilweise thermisch behandelten und/oder thermisch vergüteten Stahlband, ausgeformt an den Schmalseiten mit einerseits einem Schneidteil (3) mit einer Schneidkante (31 ) und andererseits mit einem Rückenteil (2), wobei aus einem flachen Vormaterial ein bandförmiges Rohteil mit einer bainitischen Gefügestruktur und vorzugsweise mit entkohlter Randzone hergestellt wird, wonach in einem ersten Schritt an den Schmalseiten des

Rohteiles bzw. Rohbandes durch spanende Bearbeitung einerseits ein

Rückenteil (2) vorzugsweise mit einer konvexen Kontur und andererseits ein konisches Schneidteil (3) ausgeformt werden, worauf in einem zweiten Schritt bei im Wesentlichen Raumtemperatur zumindest an einer Seitenfläche im Bereich des Rückenteiles mit einem Winkel zu dieser normal zur Längserstreckung des Bandes durch spanlose Formgebung bei freier Breitung des Materials

Vertiefungen (4) eingebracht und derart Erhebungen (23) über die Kontur des Rückenteiles (2) gebildet werden und die in Gegenrichtung zum Schneidbereich (3) vorragenden Erhebungen (23) als die das Breitenmaß des Werkzeuges bzw. der Schneidlinie (1 ) gebenden Elemente bei einer Schneidkantenherstellung verwendet werden.

13. Herstellverfahren für ein Stanzwerkzeug (1 ), insbesondere für eine Schneidlinie (1 ), gemäß Anspruch 11 oder 12, bei welchem ein bandförmiges Rohteil mit zumindest in der Innenzone im Querschnitt bainitischer Gefügestruktur

hergestellt wird und in einem ersten Schritt an den Schmalseiten des Rohteils bzw. Rohbandes einerseits ein Rückenteil (2) und andererseits ein konisches Schneidteil (3) ausgeformt werden, worauf in einem zweiten Schritt in die Kontur des Rückenteiles (2) spanlos stellenweise Vertiefungen eingebracht und unverformte Bereiche belassen oder vorragende Erhebungen (23) gebildet werden, wobei in einem Zwischenschritt und/oder Folgeschritt die unverformt belassenen oder die über die Kontur (a) vorragenden Bereiche bzw. Erhebungen (23) bis zu einer Tiefe derselben von höchstens 95 m bei einer Temperatur zwischen 300°C und der Austenitbildungstemperatur der Legierung angelassen werden.

Description:
Stanzwerkzeug

Die Erfindung betrifft ein Stanzwerkzeug, insbesondere eine Schneidlinie, gebildet aus einem thermisch behandelten und/oder thermisch vergüteten Stahlband, ausgeformt an den Schmalseiten mit einerseits einem Schneidteil mit einer

Schneidkante und andererseits mit einem Rückenteil.

Stanzwerkzeuge, insbesondere Schneidlinien werden zum Teilen oder Perforieren von flächigen Materialien wie Papier, Karton, Kunststofffolien und dgl. in Flachbett- und/oder Rotations-Stanzmaschinen eingesetzt.

Die Problematik einer gewünschten Schnittherstellung und einen Lösungsvorschlag offenbart die WO 2009/121383. In diesem Dokument wird vorgeschlagen, am

Rücken der Schneidline Vorsprünge vorzusehen, welche bei der ersten Verwendung des Werkzeuges plastisch verformbar sind und derart selbstständig einen

gegebenenfalls erforderlichen, örtlichen oder bereichsweisen Höhenausgleich der Schneidlinien in der Trägerplatte zwischen der Stanz- und Oberplatte der

Stanzmaschine, ein sog. Zurichten des Werkzeuges, bewirken.

Die Vorsprünge am Rücken der Schneidlinie werden durch eine genaue

spanabhebende Ausarbeitung der Zwischenräume beispielsweise durch

Einschieifen, Einfräsen und dgl. erstellt.

Weiters wird in obigem Dokument vorgeschlagen, im Rückenbereich der Schneidlinie eine Randentkohlung vorzusehen, um eine Erleichterung der plastischen Verformung der Vorsprünge bei einem automatischen Zurichten bei der ersten Verwendung zu erreichen.

Berichten zufolge wurden versuchsweise am Rücken von Schneidlinien Erhebungen durch Aufbringen von Fremdmaterial erstellt, welche Erhebungen bei einer ersten Schnittbelastung durch Verformung eine Zurichtung des Werkzeuges bewirken sollen.

Oben genannte Maßnahmen und Ausbildungsformen der Rückenteile von Schneidlinien können durchaus ein automatisches Zurichten derselben beim ersten Belastungsschnitt ermöglichen, haben jedoch den Nachteil einer aufwändigen Herstellung der Ausnehmungen in der Kontur und das Problem eines gezielt einstellbaren Verformungsweges, abhängig von einer örtlichen Belastung des Rückenteiles der Schneidlinie für eine das Werkzeug und die Platten schonende, automatische Zurichtung in der Stanzmaschine gemeinsam. Vom Betreiber von Stanzmaschinen wird weiters eine Erhöhung der Werkzeugstandzeit und eine Vermeidung von Dauerbrüchen der Schneidlinien gewünscht.

Die Erfindung setzt sich zum Ziel, ein wirtschaftlich herstellbares Stanzwerkzeug, insbesondere eine Schneidlinie, mit gegenüber dem Stand der Technik verbesserten Eigenschaften herzustellen, welches Werkzeug bei einer automatische Zurichtung günstige, die Platten der Stanzmaschine schonende Funktionen aufweist und im Dauer-Stanzbetrieb eine längere, fehlerfreie Einsatzzeit bzw. eine höhere

Lebensdauer hat. Weiters soll die Qualität des Stanzgutes, der sog. Nutzen, durch einen sauberen Schnitt und reduzierte Haltepunkte, verbessert werden.

Dieses Ziel wird bei einem Stanzwerkzeug, insbesondere einer Schneidlinie, erreicht, wenn aus einem thermisch behandelten und/oder thermisch vergüteten Stahlband, ausgeformt an den Schmalseiten mit einerseits einem Schneidteil mit einer

Schneidkante und andererseits mit einem Rückenteil mit im Querschnitt einer konvexen Kontur oder einer aus mehreren vorragenden Konvexbereichen

bestehenden Kontur, welche Kontur stellenweise quer zur Längserstreckung und senkrecht zu den Seitenflächen spanlos durch Kaltformgebung bzw. Prägung mit freier Breitung des Materials geformte Vertiefungen aufweist, wobei das Ausmaß der Breitung geringer ist als die Stahlbanddicke und die unverformten Bereiche zwischen den Vertiefungen bei einer Inbetriebnahme des Werkzeuges plastisch verformbar sind.

Erreicht kann dieses Ziel auch bei einem Stanzwerkzeug, insbesondere einer Schneidlinie, werden, wenn das Rückenteil zumindest an einer Seitenfläche des Stahlbandes mit einem Winkel zu dieser normal zur Längserstreckung spanlos durch Kaltformgebung mit freier Breitung des Materials stellenweise geformte Vertiefungen sowie dadurch gebildete Erhebungen über die Kontur des Rückenteiles aufweist, wobei die in Gegenrichtung zum Schneidbereich vorragenden Erhebungen bzw. Bereiche bei einer Inbetriebnahme des Werkzeuges plastisch verformbar sind.

Die mit der Erfindung erreichten Vorteile sind im Wesentlichen darin zu sehen, dass einerseits mit einer spanlosen Kaltformgebung im stimseitigen Bereich des

Rückenteiles des Werkzeuges bzw. der Schneidlinie wirtschaftlich Vertiefungen eingebracht oder Erhebungen gebildet werden können, andererseits kann derart erfindungsgemäß ein erforderlich unterschiedlicher Kraftanstieg in Abhängigkeit vom Weg bei der plastischen Verformung der unverformten Bereiche oder der durch Verformung vorragenden Erhebungen am Rückenteil von Schneid linien zur

Schneidkante hin gemäß den Erfordernissen der jeweiligen Stanzmaschinen bei einer automatischen Zurichtung des Werkzeuges angepasst werden. Dies ist von großer Bedeutung, wenn eine Planparallelität der Platten der Flachbett- und/oder Rotations-Stanzmaschinen nicht in ausreichendem Maße vorliegt oder justierbar ist.

Von wesentlicher Bedeutung für eine Ausbildung der plastisch verformten Bereiche ist die Materialverfestigung in Abhängigkeit vom Verformungsweg bei einer automatischen Zurichtung des Werkzeuges. Weil die Vertiefungen zwischen den unverformten Bereichen des Rückenteiles der Schneidlinie bereits durch örtliche, plastische Formgebung mit einer Materialverfestigung erstellt wurden, werden vorteilhafte Kriterien für das Zurichten der Schneidlinie bei Inbetriebnahme des Werkzeuges erreicht. Mit anderen Worten: der örtliche Gradient des Anstieges der Kraft auf die Schneidkante kann bei einer automatischen Zurichtung der Schneidlinie nach den Erfordernissen der Flachbett- und/oder Rotations-Stanzmaschinen durch eine Prägung von Vertiefungen im Rückenteil mit freier Breitung eingestellt werden.

Erfindungsgemäß ist zur Vermeidung einer übermäßigen Randaufstauchung des Materials bei engen Biegeradien der Schneidlinie vorgesehen, dass das Ausmaß der Breitung bei der Einbringung der Vertiefungen durch Kaltverformung geringer ist als die Stahlbanddicke. Dies wird durch eine Ausbildung der konvexen Kontur vom Rückenteil der Schneidlinie erreicht, wobei die stellenweise über die ursprüngliche Kontur vorragenden Bereiche des aufgestauchten Materials eine Dicke von 60% bis 85% der Dicke der Schneidlinie aufweisen. Derart sind einerseits günstige

Voraussetzungen für ein automatisches Zurichten der Schneidlinie in betrieblich dauerbeanspruchten Stanzmaschinen zu erreichen, andererseits auch enge Radien bei einer insbesondere maschinellen Biegung der Schneidlinie bei der Herstellung von Werkzeugen vorteilhaft erreichbar.

Bei Langzeit-Belastungs-Versuchen wurde gefunden, dass gestauchte Zonen Druckrestspannungen im Verformungsbereich des Rückenteiles von Schneidlinien bewirken, welche bei wechselnden und/oder schwellenden, mechanischen

Beanspruchungen eine Rissbildung oder einen Dauerbruch verhindern.

Werden hingegen Ausnehmungen mit Spanriefen in Blattquerrichtung gefertigt, so können diese Spanriefen als Rissinitiationsstellen bei einer Dauerbelastung wirken und zum frühzeitigen Werkzeugbruch führen.

Wenn, wie in günstiger Weise vorgesehen sein kann, die senkrechten Vertiefungen in der Kontur ein Ausmaß von 5 pm bis 80 μηι, vorzugsweise von 20 pm bis 50 pm, aufweisen, ist aufgrund der erreichten Verfestigungen im Verformungsbereich des Rückenteiles ein besonders vorteilhaftes Zurichten der Schneidlinien mit einem maßgeregelten Stauchen der unverformten Bereiche bis zu den verfestigten Zonen erreichbar.

Ein wesentlicher Vorteil bei einem automatischen Zonenzurichten von Schneidlinien in einem Werkzeug ist erreichbar, wenn die Längserstreckung der geformten Vertiefung zur Längserstreckung des unverformten Bereiches im Rückenteil einen Wert von 1.0 bis 4.9, vorzugsweise von 1 .5 bis 3.0, ergibt.

Weites kann in günstiger Weise für ein Zonenzurichten der Abstand in der Folge zwischen zwei Vertiefungen bzw. zwei unverformten Bereichen ein Maß von 0.1 mm bis 0.95 mm, vorzugsweise von 0.35 mm bis 0.65 mm, betragen.

Nach einer besonderen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Schneidlinie kann vorgesehen sein, dass die konvexe Kontur des Rückenteiles im Querschnitt durch einen oder mehrere gerundete(n) oder polygonale(n) Bereich(e) gebildet ist. Derart können eine hohe, seitliche Stabilität und eine erleichterte Zurichtung des Werkzeuges erreicht werden. Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung können, wie vorher dargelegt, örtliche Erhebungen über die Kontur des Rückenteiles von . Schneidlinien auch durch Kaltformgebung bei freier Breitung des Materials mittels stellenweise senkrecht zur Längserstreckung ausgeformten Vertiefungen in die Seitenfläche(n) des Stahlbandes mit einem spitzen Winkel zu dieser (diesen) erstellt werden. Diese im Wesentlichen seitliche, spanlose Kaltformgebung erbringt durch den Materialfluss vorragende Erhebungen in der Kontur, wobei auch bei derart erstellten Erhebungen im

Rückenteil bei Belastungen Druckspannungen verbleiben, welche die Bildung von Dauerbrüchen weitestgehend ausschalten.

Ein Stanzwerkzeug mit seitlichen Prägungen kann besonders bevorzugt sein, wenn die Erhebungen über die Kontur des Rückenteiles, gebildet durch Verformung der Seitenteile mit einem Winkel zueinander, ein Ausmaß von 20 pm bis 90 pm betragen und mit einer Länge von 0.1 mm bis 0.95 mm beabstandet sind.

Nach einer vorteilhaften Ausführungsform eines Stanzwerkzeuges, insbesondere von Schneidlinien gemäß der Erfindung, besteht der Bandkörper aus niedrig legiertem Stahl mit einer Innenzone, welche einen Kohlenstoffgehalt zwischen etwa 0.3 Gew.- % bis etwa 0.95 Gew.-% und eine Gefügestruktur, erreicht durch eine Umwandlung bei einer Vergütung im vorzugsweise unteren Bainitbereich, sowie eine Härte von 280 HV bis 480 HV aufweist und bevorzugt an den Seitenflächen eine

Randentkohlungszone mit einer Tiefe von 0.01 mm bis 0.05 mm, vorzugsweise von 0.02 mm bis 0.04 mm, hat.

Wenn, wie weiters vorgesehen sein kann, die unverformten Bereiche oder die Erhebungen am Rückenteil des Stanzwerkzeuges, insbesondere der Schneidlinie, bis zu einer Tiefe von höchstens 95 pm ein bei einer Temperatur zwischen 300°C und der Austenitbildungstemperatur des Werkstoffes gebildetes Anlassgefüge aufweisen, werden besonders günstige Eigenschaften des Werkstoffes für ein automatisches Zurichten erreicht.

Ausarbeitungen haben ergeben, dass im unteren Temperaturbereich der

Bainithärtung ein Umklappen des kubisch-flächenzentrierten Gitters der

Stahllegierung in ein kubisch-raumzentriertes Atomgitter mit kleinsten Karbiden erfolgt, wobei hohe Materialhärten erzielt werden. Ab einer Temperatur von 300°C bei einer Anlasserwärmung tritt ein Härteabfall ein, der durch ein Einformen der Karbide zu größeren Komplexen begründet ist. Bei höheren Anlasstemperaturen kann trotz höherer Ausgangshärte die Anlasshärte von Bainit unter diejenige des Perlits sinken, wodurch besonders vorteilhaft niedrige Materialhärtewerte der unverformten Bereiche oder der Erhebungen am Rückenteil einer Schneidlinie erzielt werden können.

Ein oberflächliches Anlassen des eine Bainitstruktur aufweisenden Rückenteiles kann auch vor einer stellenweisen Prägung im Konturbereich erfolgen.

Weil nun bei einer Bearbeitung durch stellenweises Prägen der Kontur am Rückenteil einer Schneidlinie eine Kraft in Richtung zur Schneidkante hin gebildet werden kann, ist es aus abmessungstechnischen Gründen günstig, wenn der Schneidenbereich mit einer Härte von größer 52 HRC bzw. 550 HV bis 61 HRC bzw. 720 HV und einer gerundeten Schneidkante mit einem Radius zwischen 0.004 mm und 0.05 mm gebildet ist und als Anschlagmaß bei einem Prägen der Kontur wirkt. Gleiches gilt für einen Schneidenwinkel von 50° bis 100° mit oder ohne Schneidengeometrien mit Primär- und Sekundärfacetten.

Den tribologischen Eigenschaften des Stanz- oder Perforiergutes am Werkzeug entsprechend kann die Oberfläche des Schneidteiles im Schneidkantenbereich der Schneidlinie eine geschabte, eine geschliffene und/oder eine beschichtete

Ausführungsform aufweisen.

Ein Herstellverfahren für ein Stanzwerkzeug, insbesondere für eine Schneidlinie der eingangs genannten Art, anzugeben, bei welchem vorerst aus einem flachen

Vormaterial ein bandförmiges Rohteil mit einer bainitischen Gefügestruktur und vorzugsweise mit entkohlter Randzone hergestellt wird, wird gemäß einem weiteren Ziel der Erfindung im Wesentlichen dadurch erreicht, dass in einem ersten Schritt an den Schmalseiten des Rohteiles bzw. Rohbandes durch spanende Bearbeitung einerseits ein Rückenteil mit einer konvexen Kontur und andererseits ein konisches Schneidteil ausgeformt werden, worauf in einem zweiten Schritt bei im Wesentlichen Raumtemperatur quer zur Längserstreckung und senkrecht zu den Seitenflächen des Bandes über dessen Länge in die konvexe Kontur des Rückenteiles durch spanlose Formgebung bei freier Breitung des Materials stellenweise Vertiefungen eingebracht werden und die unverformten Bereiche des Rückenteiles als die das gewünschte Breitenmaß des Werkzeuges bzw. der Schneidlinie gebenden Elemente bei einer Schneidkantenherstellung verwendet werden.

Die mit dem Verfahren nach der Erfindung erzielten Vorteile sind im Wesentlichen darin zu sehen, dass ein gezieltes Vorrichten des Rückenteiles mit einer

nachfolgenden, spanlosen Einbringung von Vertiefungen in die konvexe Kontur durch Prägen einerseits eine wirtschaftliche Herstellung und andererseits ein gewünschtes Eigenschaftsprofil der unverformten Bereiche für ein Stauchen im Rahmen eines automatischen Zurichtens bei einer Inbetriebnahme des Werkzeuges erbringen.

Ein Vorrichten des Rückenteiles bzw. eine Ausformung einer konvexen Kontur durch eine spanabhebende Bearbeitung muss dabei auf die spanlose Kaltverformung bzw. Prägung abgestimmt sein, so dass bei einer freien Breitung des Materials die

Fließbereiche ein geringeres Quermaß als der Schneidlinie direkt entspricht aufweisen.

Bei einer Prägung selbst verfestigt sich örtlich der Werkstoff in Abhängigkeit von dem Ausmaß der Verformung und dem Gefüge. Eine erforderlich örtliche oder

bereichsweise Breitenänderung einer Schneidlinie bei einer automatischen

Zurichtung derselben durch Stauchung von Bereichen am Rückenteil bei einer ersten Stanzbelastung kann nach der Erfindung durch eine Konfiguration und eine örtliche Materialverfestigung der Kaltumformbereiche gezielt eingestellt werden. Derart wird nicht nur ein wirtschaftliches Herstellverfahren für eine Schneidlinie erreicht, sondern es können auch deren Zurichtungsbedingungen bei einer ersten Stanzbelastung optimiert werden.

Eine weitere Ausführungsform eines Herstellverfahrens für ein Stanzwerkzeug, insbesondere für eine Stanzlinie mit hoher Wirtschaftlichkeit und besten

Eigenschaften bei einer automatischen Zurichtung in einer Flachbett- und/oder Rotations-Stanzeinrichtung kann gemäß der Erfindung geschaffen werden, wenn im vorstehenden Verfahren in einem zweiten Schritt bei im Wesentlichen

Raumtemperatur zumindest an einer Seitenfläche im Bereich des Rückenteiles mit einem Winkel zu dieser normal zur Längserstreckung des Bandes durch spanlose Formgebung bei freier Breitung des Materials Vertiefungen eingebracht und derart Erhebungen über die Kontur des Rückenteiles gebildet werden und die in

Gegenrichtung zum Schneidbereich vorragenden Erhebungen als die das

Breitenmaß des Werkzeuges bzw. der Schneidlinie gebenden Elemente bei einer Schneidkantenherstellung verwendet werden.

Mit einem derartigen Verfahren, bei welchem eine freie Breitung bzw. ein Fließen des Materials beim stellenweisen Prägen der Seitenflächen über den Konturbereich des Rückenteiles erfolgt und Erhebungen bildet, kann eine Biegung der Schneidlinie mit engen Radien erfolgen, ohne dass eine Überhöhung der Seitenfläche im Bereich des Rückenteiles gebildet wird.

Für eine Einstellung günstiger Materialeigenschaften für eine Verformung von Teilen des Rückenbereiches bei einer automatischen Zurichtung kann von Vorteil sein, wenn bei einer Gefügestruktur von unterem Bainit im Band vor oder nach dem ersten Schritt und/oder nach dem zweiten Schritt des Herstellungsablaufes die unverformt belassenen oder die über die Kontur vorragenden Bereiche bzw. Erhebungen bis zu einer Tiefe derselben von höchstens 95 pm bei einer Temperatur zwischen 300°C und der Austenittemperatur der Legierung angelassen werden. Ein derartiges

Anlassen einer unteren Bainitstruktur führt zu einem Einformen der feinen Karbide und in der Folge zu einer wesentlichen Abnahme der Festigkeit und Erhöhung der Fließfähigkeit des Werkstoffes. Für eine plastische Verformung in einem

gewünschten Ausmaß von unverformten Bereichen oder vorragend aufgestauchten Bereichen an der Kontur des Rückenteiles des Werkzeuges kann eine

Gefügestruktur an angelassenem Bainit wesentliche Vorteile bei einem

automatischen Zurichten des Werkzeuges erbringen.

Die Erfindung soll mit Ausführungsbeispielen, welche jeweils nur einen

Ausführungsweg darstellen, näher erläutert und an Hand von Zeichnungen nachfolgend beschrieben werden. Die Zeichnungen zeigen schematisch:

Fig. 1 eine Schneid linie im Querschnitt

Fig.1a eine Konvex-Kontur eines Rückenteiles im Querschnitt

Fig. 2 ein plastisch geformtes Rückenteil im Querschnitt

Fig. 2a ein plastisch geformtes Rückenteil in Ansicht

Fig. 3 einen mit freier Breitung verformten Konvexbereich eines Rückenteiles im Querschnitt

Fig. 3a den Konvexbereich von Fig. 3 in Ansicht

Fig. 4 ein Prägewerkzeug

Fig. 5 eine Ansicht von spanend ausgeformten Vertiefungen im Rückenteil Fig. 6 eine Ansicht von spanlos durch Prägung ausgeformten Vertiefungen im

Rückenteil

Fig. 6a/b eine örtliche Vergrößerung der Fig. 6 und eine Höhenlinie über die

Vertiefungen im Rückenteil

Fig. 7 eine Kontur eines Rückenteiles mit an den Seitenflächen der

Schneidlinie stellenweise, spanlos geformten Vertiefungen im

Querschnitt

Fig. 7a Rückenteil gemäß Fig. 7 in Ansicht Eine Bezugszeichenliste soll die Zuordnung der Funktionsbereiche und Teile des Werkzeuges in den Darstellungen erleichtern.

Es stellen dar:

1 Schneidlinie

2 Rückenteil

21 Konvexbereiche

22 gebreitetes Material

23 Erhebung

3 Schneidteil

31 Schneidkante

311 Schneidkantenradius

4 Prägevertiefung

5 Spanriefen

6 Schaberiefen

B frei gebreitete Kontur D Breite der Schneidlinie

P.P1 2 Formungskraft

a Länge des vorragenden Bereiches

b Länge der Vertiefung

Fig. 1 zeigt schematisch im Querschnitt eine Schneidliniel mit einem konvex ausgeformten Rückenteil 2 und gegenüberliegend ein Schneidteil 3 mit einer Schneide 31 , welche einen Radius 31 1 aufweist.

Fig. 1 a zeigt im Querschnitt ein Rückenteil 2 einer Schneidlinie mit zwei konvex vorragenden Bereichen 21 , 21 '.

In Fig. 2 ist ein verformtes Rückenteil 2 mit freier Breitung 22 des Materials bei einer Formung durch ein Werkzeug mit einer Formkraftrichtung P im Querschnitt (Fig. 2) von Fig. 2a dargestellt. Bei einer Dicke D der Schneidlinie 1 bildet sich bei einer Eindrucktiefe t durch plastische Materialverdrängung 22 eine vergrößerte Breite B im konvexen Rückenteil 2 aus, welche jedoch ein geringeres Ausmaß als die

Liniendicke D aufweist.

Fig. 2a zeigt in Ansicht eine Schneidlinie 1 mit einer plastischen Prägevertiefung 4 im konvexen Bereich am Rückenteil 2. Das unverformte Rückenteil 2 weist eine Länge a, der plastisch verformte Bereich eine solche mit einer Bezeichnung b auf.

Fig. 3 und Fig. 3a zeigen im Wesentlichen gleiche Darstellungen wie in Fig. 2 und Fig. 2a, jedoch umfasst das Rückenteil 2 zwei durch Schaben erstellte

Konturbereiche mit freier Materialbreitung 22 und eine Gesamtbreite B.

In Fig. 4 ist ein Werkzeug bzw. Prägerad zur senkrechten Verformung für ein Rückenteil (2) einer Schneidlinie 1 dargestellt.

Aus Fig. 5 sind in Ansicht nach dem Stand der Technik in ein Werkzeug bzw. in ein Rückenteil 2 einer Schneidlinie 1 eingeschliffene Vertiefungen ersichtlich, wobei die Schleifriefen 5 in Dickenrichtung der Schneidlinie 1 verlaufen. Fig. 6 zeigt Prägevertiefungen gemäß der Erfindung im Rückenteil 2 einer Schneidlinie 1.

Fig. 6a zeigt die Prägevertiefungen 4 in vergrößerter Form. Die Schaberiefen 6 sind in verringerter Form noch in der Oberfläche der Prägeriefen 4 festzustellen.

Außerhalb der Vertiefungen vermitteln die Schaberiefen in ihrer Längserstreckung durch die Wellenform bzw. Ausbuchtungen im Bereich der Prägevertiefungen 4 den Materialfluss bei einer freien Breitung.

In Fig. 6b ist ein gemessener Höhenverlauf im zentrischen Konvexbereich 21 des Rückenteiles 2 einer Schneidlinie 1 gezeigt.

Fig. 7 und Fig. 7a zeigen im Querschnitt (Fig. 7) und in Ansicht ein Rückenteil 2 mit Prägevertiefungen 4 an den Seitenflächen einer Schneidlinie 1. Durch die

Prägevertiefungen 4 in den Seitenflächen einer Schneidlinie 1 mit einem Winkel zur Seitenfläche 1 , welche durch Werkzeuge mit einer Kraftrichtung Pi und P2 erfolgten, werden Erhebungen 23 mit einer Höhe von t in einer Länge a durch den Materialfluss bei einer freien Breitung gebildet. Ein Abstand b der Erhebungen 23 voneinander wird durch die Werkzeugform bestimmt.