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Patent Searching and Data


Title:
PUPILLOMETER AND METHOD FOR OPERATING THE PUPILLOMETER
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/162255
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a pupillometer comprising a light source configured to illuminate a human with a pulse sequence such that a pupillary reflex is caused in the human, a camera configured to record an image sequence with images of an eye of the human exhibiting a pupil with the pupillary reflex, and a signal evaluation unit configured to determine a pupil diameter in the images and a pupil diameter curve (12, 13) therefrom, wherein the pulse sequence has a plurality of temporally successive light pulses (1 to 11) and time intervals (Δ1 to Δ10) between two adjacent light pulses are so short that the pupil diameter does not recover to an initial pupil diameter (16) during the pulse sequence, said initial pupil diameter being present at the time of the first light pulse (1) of the pulse sequence, and in which at least two of the light pulses have a different color.

Inventors:
JUNGGEBURTH JOHANNES (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/054057
Publication Date:
August 29, 2019
Filing Date:
February 19, 2019
Export Citation:
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Assignee:
STELLAR DATA BROADCAST SERVICES GMBH (DE)
International Classes:
A61B3/11
Domestic Patent References:
WO2015120438A12015-08-13
Foreign References:
US20170000338A12017-01-05
US20140313488A12014-10-23
DE102016104417A12017-09-14
Attorney, Agent or Firm:
PATERIS PATENTANWÄLTE PARTMBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Pupillometer mit einer Lichtquelle, die eingerichtet ist, einen Menschen mit einer Pulssequenz zu beleuchten, so dass ein Pupillenreflex bei dem Menschen hervorgerufen wird, einer Kamera, die eingerichtet ist, eine Bildsequenz mit Bildern eines Auges des Menschen aufzunehmen, das eine Pupille mit dem Pupillenreflex zeigt, und einer Signalauswerteeinheit, die eingerichtet ist, in den Bildern einen Pupillendurchmesser und daraus einen Pupillendurchmesserverlauf (12, 13) zu bestimmen, wobei die Pulssequenz eine Mehrzahl von zeitlich aufeinanderfolgenden Lichtpulsen (1 bis 1 1 ) aufweist und zeitliche Abstände (Di bis D10) zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse derart kurz sind, dass der Pupillendurchmesser während der Pulssequenz sich nicht auf einen Ausgangspupillendurchmesser (16) erholt, der am Zeitpunkt des ersten Lichtpulses (1 ) der Pulssequenz vorliegt, und bei der mindestens zwei der Lichtpulse eine unterschiedliche Farbe haben.

2. Pupillometer mit einer Lichtquelle, die eingerichtet ist, einen Menschen mit einer

Pulssequenz zu beleuchten, so dass ein Pupillenreflex bei dem Menschen hervorge- rufen wird, einer Kamera, die eingerichtet ist, eine Bildsequenz mit Bildern eines Auges des Menschen aufzunehmen, das eine Pupille mit dem Pupillenreflex zeigt, und einer Signalauswerteeinheit, die eingerichtet ist, in den Bildern einen Pupillendurchmesser und daraus einen Pupillendurchmesserverlauf (12, 13) zu bestimmen, wobei die Pulssequenz eine Mehrzahl von zeitlich aufeinanderfolgenden Lichtpulsen (1 bis 11 ) aufweist und zeitliche Abstände (Di bis D10) zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse derart kurz sind, dass der Pupillendurchmesser während der Pulssequenz sich nicht auf einen Ausgangspupillendurchmesser (16) erholt, der am Zeitpunkt des ersten Lichtpulses (1 ) der Pulssequenz vorliegt, wobei die Lichtquelle eingerichtet ist, den Menschen mit zwei der Pulssequenzen zu beleuchten, deren zeitlicher Pulssequenzabstand derart lang ist, dass sich der Pupillendurchmesser auf den Ausgangspupillendurchmesser (16) erholt, wobei in einer der zwei der Pulssequenzen ein erster zeitlicher Abstand (DA) zwischen dem ersten Lichtpuls (1 ) und einem späteren Lichtpuls (A) derart ist, dass der spätere Lichtpuls (A) während einer Pupillenkontraktion erfolgt, und in einer anderen der zwei der Pulssequenzen ein zweiter zeitlicher Abstand (DB) zwischen dem ersten Lichtpuls (1 ) und einem späteren Lichtpuls (B), der dem späteren Lichtpuls (A) in der einen der zwei der Pulssequenzen entspricht, derart ist, dass der spätere Lichtpuls (B) während einer Pupillendilatation erfolgt, wobei das Pupillometer eingerichtet ist, eine erste Anfangsbeschleunigung in dem Pupillendurchmesserverlauf (21 ) nach dem späteren Lichtpuls (A) der einen der zwei Pulssequenzen und eine zweite Anfangsbeschleunigung in dem Pupillendurchmesserverlauf (22) nach dem späteren Lichtpuls (B) der anderen der zwei der Pulssequenzen zu bestimmen.

3. Pupillometer gemäß Anspruch 2, wobei in jeder der zwei Pulssequenzen mindes- tens zwei der Lichtpulse eine unterschiedliche Farbe haben.

4. Pupillometer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Lichtpulse (1 bis 1 1 ) in der Pulssequenz zeitlich derart angeordnet sind, dass die zeitlichen Abstände (Di bis D10) in Richtung fortschreitender Zeit immer kürzer werden.

5. Pupillometer gemäß Anspruch 4, wobei das Pupillometer eingerichtet ist, einen zeitlichen Grenzabstand (Dc) zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse (x, x+1 ) zu bestimmen, bei dem die Pupille ihren Pupillendurchmesser nicht mehr verändert.

6. Pupillometer gemäß Anspruch 5, wobei das Pupillometer eingerichtet ist, den Grenzabstand (Dc) zu bestimmen, indem in der Richtung fortschreitender Zeit für jeweils zwei benachbarte der Lichtpulse (x, x+1 ) in dem Pupillendurchmesserverlauf (12, 13) geprüft wird, ob der Pupillendurchmesser in einem zeitlichen Prüfintervall (Do) innerhalb eines Toleranzbereichs (18) liegt, insbesondere wobei der Toleranzbereich (18) maximal 10 %, insbesondere maximal 5 %, des Ausgangspupillendurchmessers (16) beträgt.

7. Pupillometer gemäß Anspruch 6, wobei das zeitliche Prüfintervall (Do) mindestens so lang wie der zeitliche Abstand zwischen den jeweiligen zwei benachbarten der Lichtpulse (x, x+1 ) ist und zeitlich nach mindestens einem der jeweiligen zwei der be nachbarten Lichtpulse liegt (x, x+1 ).

8. Pupillometer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die zeitlichen Abstände (Di bis D10) maximal 1 ,00 s sind, und insbesondere minimal 0,10 s sind.

9. Pupillometer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Lichtquelle eingerichtet ist, lediglich eines der Augen des Menschen mit der Pulssequenz zu beleuchten, und die Kamera eingerichtet ist, die Bildsequenz mit den Bildern des anderen Auges des Menschen aufzunehmen, insbesondere ist das Pupillometer eingerichtet, jeweils eine Bildsequenz mit Bildern von jedem der Augen des Menschen aufzunehmen, und ins- besondere ist die Signalauswerteeinheit eingerichtet, für jedes der Augen einen jewei- ligen Pupillendurchmesserverlauf (12, 13) zu bestimmen.

10. Pupillometer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die unterschiedlichen Farben Rot (r), Grün (g), Blau (b) und insbesondere Weiß (w) aufweisen.

1 1 . Pupillometer gemäß einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei das Pupillometer eine weitere Lichtquelle aufweist, die eingerichtet ist, das Auge vor jeder der Pulssequen- zen mit Dauerlicht mit einer definierten Lichtstärke von sichtbarem Licht zu beleuchten, insbesondere ist die definierte Lichtstärke ausgewählt aus einem Bereich von 5 bis 20 lux.

12. Verfahren zum Betreiben eines Pupillometers gemäß einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , mit den Schritten: a) Beleuchten des Menschen mit einer Lichtquelle, so dass ein Pupillenreflex bei dem Menschen hervorgerufen wird, mit einer Pulssequenz, die eine Mehrzahl von zeitlich aufeinanderfolgenden Lichtpulsen (1 bis 1 1 ) aufweist, wobei zeitliche Abstände (Di bis D10) zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse derart kurz sind, dass der Pupillendurchmesser während der Pulssequenz sich nicht auf einen Ausgangspupillendurch- messer (16) erholt, der am Zeitpunkt des ersten Lichtpulses (1 ) der Pulssequenz vor- liegt, und bei der mindestens zwei der Lichtpulse eine unterschiedliche Farbe haben; b) Aufnehmen einer Bildsequenz mit Bildern eines Auges des Menschen mit der Kamera, wobei die Pupille des Auges den Pupillenreflex zeigt; c) Bestimmen in den Bildern einen Pupillendurchmesser und daraus einen Pupillendurchmesserverlauf (12, 13).

13. Verfahren gemäß Anspruch 12, mit den Schritten: e) Speichern des Pupillendurchmesserverlaufs (12, 13); f) Wiederholen der Schritte a) bis c) und Vergleichen des in Schritt f) bestimmten Pupillendurchmesserverlaufs (12, 13) mit dem in Schritt e) gespeicherten Pupillendurchmesserverlauf (12, 13).

14. Verfahren gemäß Anspruch 12 oder 13, wobei in Schritt a) die Lichtpulse (1 bis 1 1 ) in der Pulssequenz zeitlich derart angeordnet werden, dass die zeitlichen Abstände (Di bis D10) in Richtung fortschreitender Zeit immer kürzer werden; und das Verfahren den Schritt aufweist: d) Bestimmen eines zeitlichen Grenzabstands (Dc) zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse (x, x+1 ), bei dem die Pupille ihren Pupillendurchmesser nicht mehr verändert.

15. Verfahren gemäß Anspruch 14, wobei in Schritt d) in der Richtung fortschreitender Zeit für jeweils zwei benachbarte der aufeinanderfolgenden Lichtpulse (x, x+1 ) in dem Pupillendurchmesserverlauf (12, 13) geprüft wird, ob der Pupillendurchmesser in einem zeitlichen Prüfintervall (Do) innerhalb eines Toleranzbereichs (18) liegt, insbesondere wobei der Toleranzbereich (18) maximal 10 %, insbesondere maximal 5 %, des Ausgangspupillendurchmessers (16) beträgt.

16. Verfahren gemäß Anspruch 15, wobei das zeitliche Prüfintervall (Do) mindestens so lang wie der zeitliche Abstand zwischen den jeweiligen zwei benachbarten der Lichtpulse (x, x+1 ) ist und zeitlich nach mindestens einem der jeweiligen zwei der benachbarten Lichtpulse (x, x+1 ) liegt.

17. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 bis 16, wobei die zeitlichen Abstände maximal 1 ,00 s sind, und insbesondere minimal 0,10 s sind.

18. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 bis 17, wobei in Schritt a) lediglich eines der Augen des Menschen mit der Pulssequenz beleuchtet wird, und in Schritt b) die Bildsequenz mit den Bildern des anderen Auges des Menschen aufgenommen wird, insbesondere wird jeweils eine Bildsequenz mit Bildern von jedem der Augen des Menschen aufgenommen, und insbesondere wird in Schritt c) für jedes der Augen ein je- weiliger Pupillendurchmesserverlauf (12, 13) bestimmt.

19. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 12 bis 18, wobei die unterschiedlichen Farben Rot (r), Grün (g), Blau (b) und insbesondere Weiß (w) aufweisen.

Description:
Pupillometer und Verfahren zum Betreiben des Pupillometers

Die Erfindung betrifft ein Pupillometer und ein Verfahren zum Betreiben des Pupillo- meters.

Ein Pupillenreflex bei einem Menschen führt dazu, dass, wenn der Mensch einer höheren Bestrahlung durch sichtbares Licht ausgesetzt ist, dies zu einer Verkleinerung einer Pupille des Menschen führt. Dadurch wird eine Lichtmenge verringert, die durch die Pupille auf die Netzhaut des Menschen fällt. Umgekehrt führt der Pupillenreflex bei einer niedrigeren Bestrahlung durch das sichtbare Licht dazu, dass die Pupille vergrößert wird, wodurch eine größere Lichtmenge auf die Netzhaut fällt. In Figur 4 ist der Fall dargestellt, dass der Mensch mit einem Lichtpuls 15 angestrahlt wird, wie beispielsweise von einem Blitzlicht einer Kamera. Figur 4 zeigt ein Diagramm, in dem ein mit einem Pupillometer aufgenommener Pupillendurchmesserverlauf 14 dargestellt ist, wobei über eine Abszisse des Diagramms die Zeit und über eine Ordinate des Diagramms ein Pupillendurchmesser der Pupille aufgetragen ist. Man kann beobachten, dass sich zunächst die Pupille ausgehend von einem Ausgangspupillendurchmesser 16 bis zu einem Minimum 17 verkleinert. Anschließend vergrößert sich die Pupille wieder.

Es ist bekannt, dass man anhand des in Figur 1 dargestellten Pupillendurchmesserverlaufs auf eine körperliche Verfassung des Menschen zurückschließen kann. Bei der körperlichen Verfassung kann es sich beispielsweise um einen Grad von Müdigkeit oder um einen Blutalkoholgehalt des Menschen handeln. Nachteilig ist jedoch, dass aus dem in Figur 1 beispielhaft dargestellten Pupillendurchmesserverlauf nur eine geringe Menge an Informationen ausgelesen werden kann, so dass ein Rückschluss auf die körperliche Verfassung des Menschen nur ungenau ist.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung und ein Verfahren zu schaffen, die einen Pupillendurchmesserverlauf liefern, aus dem mit einer hohen Genauigkeit auf eine körperliche Verfassung eines Menschen zurückgeschlossen werden kann.

Das erste erfindungsgemäße Pupillometer weist eine Lichtquelle, die eingerichtet ist, einen Menschen mit einer Pulssequenz zu beleuchten, so dass ein Pupillenreflex bei dem Menschen hervorgerufen wird, eine Kamera, die eingerichtet ist, eine Bildsequenz mit Bildern eines Auges des Menschen aufzunehmen, das eine Pupille mit dem Pupillenreflex zeigt, und eine Signalauswerteeinheit auf, die eingerichtet ist, in den Bildern einen Pupillendurchmesser und daraus einen Pupillendurchmesserverlauf zu bestimmen, wobei die Pulssequenz eine Mehrzahl von zeitlich aufeinanderfolgenden Lichtpulsen aufweist und zeitliche Abstände zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse derart kurz sind, dass der Pupillendurchmesser während der Pulssequenz sich nicht auf einen Ausgangspupillendurchmesser erholt, der am Zeitpunkt des ersten Lichtpulses der Pulssequenz vorliegt, und bei der mindestens zwei der Lichtpulse eine unterschiedliche Farbe haben.

Das zweite erfindungsgemäße Pupillometer weist eine Lichtquelle, die eingerichtet ist, einen Menschen mit einer Pulssequenz zu beleuchten, so dass ein Pupillenreflex bei dem Menschen hervorgerufen wird, eine Kamera, die eingerichtet ist, eine Bildsequenz mit Bildern eines Auges des Menschen aufzunehmen, das eine Pupille mit dem Pupillenreflex zeigt, und eine Signalauswerteeinheit auf, die eingerichtet ist, in den Bildern einen Pupillendurchmesser und daraus einen Pupillendurchmesserverlauf zu bestimmen, wobei die Pulssequenz eine Mehrzahl von zeitlich aufeinanderfolgenden Lichtpulsen aufweist und zeitliche Abstände zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse derart kurz sind, dass der Pupillendurchmesser während der Pulssequenz sich nicht auf einen Ausgangspupillendurchmesser erholt, der am Zeitpunkt des ersten Lichtpulses der Pulssequenz vorliegt, wobei die Lichtquelle eingerichtet ist, den Menschen mit zwei der Pulssequenzen zu beleuchten, deren zeitlicher Pulssequenzabstand derart lang ist, dass sich der Pupillendurchmesser auf den Ausgangspupillendurchmesser erholt, wobei in einer der zwei der Pulssequenzen ein erster zeitlicher Abstand zwischen dem ersten Lichtpuls und einem späteren Lichtpuls derart ist, dass der spätere Lichtpuls während einer Pupillenkontraktion erfolgt, und in einer anderen der zwei der Pulssequenzen ein zweiter zeitlicher Abstand zwischen dem ersten Lichtpuls und einem späteren Lichtpuls, der dem späteren Lichtpuls in der einen der zwei der Pulssequenzen entspricht, derart ist, dass der spätere Lichtpuls während einer Pupillendilatation erfolgt, wobei das Pupillometer eingerichtet ist, eine erste Anfangsbeschleunigung in dem Pupillendurchmesserverlauf nach dem späteren Lichtpuls der einen der zwei Pulssequenzen und eine zweite Anfangsbeschleunigung in dem Pupillendurchmesserverlauf nach dem späteren Lichtpuls der anderen der zwei der Pulssequenzen zu bestimmen. Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben des Pupillometers weist die Schritte auf: a) Beleuchten des Menschen mit einer Lichtquelle, so dass ein Pupillenreflex bei dem Menschen hervorgerufen wird, mit einer Pulssequenz, die eine Mehrzahl von zeitlich aufeinanderfolgenden Lichtpulsen aufweist, wobei zeitliche Abstände zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse derart kurz sind, dass der Pupillendurchmesser während der Pulssequenz sich nicht auf einen Ausgangspupillendurchmesser erholt, der am Zeitpunkt des ersten Lichtpulses der Pulssequenz vorliegt, und bei der mindestens zwei der Lichtpulse eine unterschiedliche Farbe haben; b) Aufnehmen einer Bildsequenz mit Bildern eines Auges des Menschen mit der Kamera, wobei die Pupille des Auges den Pupillenreflex zeigt; c) Bestimmen in den Bildern einen Pupillendurch- messer und daraus einen Pupillendurchmesserverlauf.

Indem nun der Mensch mit der Pulssequenz und gemäß dem ersten erfindungsgemä- ßen Pupillometer mit den unterschiedlichen Farben bestrahlt wird, hat dadurch der Pupillendurchmesserverlauf eine höhere Komplexität als ein herkömmlicher Pupillendurchmesserverlauf, bei dem lediglich ein einziger Lichtpuls eingesetzt wird. Beispielsweise zeichnet sich der Pupillendurchmesserverlauf dadurch aus, dass er mehrere lokale Minima und mehrere lokale Maxima haben kann. Weil die unterschiedlichen Farben unterschiedliche Pupillenreflexe auslösen, ist die Komplexität des Pupillendurchmesserverlaufs besonders hoch. Durch diese besonders hohe Komplexität können in dem Pupillendurchmesserverlauf, der mit dem erfindungsgemäßen Pupillometer oder mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bestimmt wird, mehr Informationen als in dem herkömmlichen Pupillendurchmesserverlauf herausgelesen werden. Dadurch kann mit einer höheren Genauigkeit auf die körperliche Verfassung des Menschen zurückgeschlossen werden.

Wie genau der Pupillendurchmesserverlauf beschaffen ist, variiert von Mensch zu Mensch. Durch die besonders hohe Komplexität des Pupillendurchmesserverlaufs ist es möglich, einem Pupillendurchmesserverlauf einem Menschen zuzuordnen, ähnlich wie bei einem Fingerabdruck. Der Pupillendurchmesserverlauf ist dementsprechend stark personalisiert. Mit dem erfindungsgemäßen Pupillometer und dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es somit möglich, einen Arbeitsplatz personalisiert abzusichern. Beispielsweise kann der Pupillendurchmesserverlauf als ein Referenzpupillendurchmesserverlauf bei dem Menschen bestimmt werden, wenn er bei einer guten körperli- chen Verfassung ist. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass er gesund ist und keinerlei psychoaktiven Substanzen, wie beispielsweise Alkohol oder Psychopharmaka, in seinem Blutkreislauf hat. Zu einem Absichern des Arbeitsplatzes kann zu einem späteren Zeitpunkt ein erneuter Pupillendurchmesserverlauf des Menschen bestimmt werden. Durch die hohe Komplexität des Pupillendurchmesserverlaufs können selbst kleinste Abweichungen des erneuten Pupillendurchmesserverlaufs zu dem Referenzpupillendurchmesserverlauf erkannt werden. Aus den Abweichungen kann dann mit einer besonders hohen Genauigkeit auf die körperliche Verfassung des Menschen zurückgeschlossen werden. Beispielsweise kann dies in der Bestimmung eines Blutalkoholgehalts oder in einem Hinweis auf eine neuronale Erkrankung liegen. Auch ist es aufgrund des stark personalisierten Pupillendurchmesserverlaufs möglich zu erkennen, ob der erneute Pupillendurchmesserverlauf tatsächlich von dem gleichen Menschen wie bei dem Referenzpupillendurchmesser aufgenommen wurde. Sollte bei dem Menschen dann eine schlechte körperliche Verfassung vorliegen, kann zu der Absicherung des Arbeitsplatzes dem Menschen der Zugang zu diesem verwehrt werden.

Auch ist es aufgrund der hohen Komplexität möglich, durch einen Vergleich des Pupillendurchmesserverlaufs mit Pupillendurchmesserverläufen, die an einer Testgruppe von Menschen aufgenommen wurden, das Alter des Menschen mit einer hohen Genauigkeit zu bestimmen.

Zwei Muskeln, die beide von dem Gehirn des Menschen angesteuert werden, steuern den Pupillendurchmesser. Dadurch, dass bei dem zweiten erfindungsgemäßen Pupil- lometer während der Pupillenkontraktion und während der Pupillendilatation der Mensch beleuchtet wird, ergeben sich unterschiedliche Pupillendurchmesserverläufe. Durch das Beleuchten während der Pupillenkontraktion wird die Pupillenkontraktion noch weiter beschleunigt. Durch das Beleuchten während der Pupillenkontraktion wird gegen den Muskel gearbeitet. Dies resultiert in einer Differenz zwischen der ersten Anfangsbeschleunigung und der zweiten Anfangsbeschleunigung. Aus dieser Differenz kann beispielsweise auf eine mögliche Erkrankung des Menschen zurückgeschlossen werden, wobei die Erkrankung altersbedingt sein kann.

Es ist bevorzugt, dass die Lichtpulse in der Pulssequenz zeitlich derart angeordnet sind, dass die zeitlichen Abstände in Richtung fortschreitender Zeit immer kürzer wer- den. Dadurch wird der Pupillendurchmesserverlauf noch komplexer. Weil unterschied- liche Menschen unterschiedlich schnell auf die Lichtpulse reagieren, wird der Pupillendurchmesserverlauf noch stärker personalisiert.

Das Pupillometer ist bevorzugt eingerichtet, einen zeitlichen Grenzabstand zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse zu bestimmen, bei dem die Pupille ihren Pupillendurchmesser nicht mehr verändert. Der zeitliche Grenzabstand ist eine weitere Information, die sich aus dem Pupillendurchmesserverlauf herauslesen lässt. Durch diese weitere Information kann mit einer noch höheren Genauigkeit auf die körperliche Verfassung des Menschen zurückgeschlossen werden. Weil der zeitliche Grenzabstand bei unterschiedlichen Menschen auch unterschiedlich ist, ist der Pupillendurchmesserverlauf zudem noch stärker personalisiert. Es ist bevorzugt, dass das Pupillometer eingerichtet ist, den Grenzabstand zu bestimmen, indem in der Richtung fortschreitender Zeit für jeweils zwei benachbarte der Lichtpulse in dem Pupillendurchmesserverlauf geprüft wird, ob der Pupillendurchmesser in einem zeitlichen Prüfintervall innerhalb eines Toleranzbereichs liegt, insbesondere wobei der Toleranzbereich maximal 10 %, insbesondere maximal 5 %, des Ausgangspupillendurchmessers beträgt. Dabei handelt es sich um einfache und damit schnell durchführbare Rechenschritte, so dass der Grenzabstand schnell bestimmbar ist. Das zeitliche Prüfintervall ist bevorzugt mindestens so lang wie der zeitliche Abstand zwischen den jeweiligen zwei benachbarten der Lichtpulse und liegt bevorzugt zeitlich nach mindestens einem der jeweiligen zwei der benachbarten Lichtpulse. Damit kann der Grenzabstand mit einer besonders hohen Genauigkeit bestimmt werden.

Es ist bevorzugt, dass die zeitlichen Abstände maximal 1 ,00 s sind, und insbesondere minimal 0,10 s sind. Mit diesen zeitlichen Abständen kann der Pupillendurchmesserverlauf vorteilhaft in einem kurzen Zeitraum mit einer gleichzeitig sehr hohen Komplexität bestimmt werden. Der zeitliche Abstand ist dabei der Abstand der zeitlichen Mittelpunkte der zwei benachbarten der Lichtpulse.

Es ist bevorzugt, dass die Lichtquelle eingerichtet ist, lediglich eines der Augen des Menschen mit der Pulssequenz zu beleuchten, und die Kamera eingerichtet ist, die Bildsequenz mit den Bildern des anderen Auges des Menschen aufzunehmen, insbesondere ist das Pupillometer eingerichtet, jeweils eine Bildsequenz mit Bildern von jedem der Augen des Menschen aufzunehmen, und insbesondere ist die Signalauswer- teeinheit eingerichtet, für jedes der Augen einen jeweiligen Pupillendurchmesserverlauf zu bestimmen. Ein Nervensignal, das von lediglich dem einen Auge erzeugt wird, muss einmal durch das Stammhirn des Menschen geleitet werden, bevor es auf dem anderen Auge ankommt und dort den Pupillenreflex auslöst. Dadurch wird das Stammhirn getestet, so dass der Pupillendurchmesserverlauf noch mehr Informationen enthält, aus denen auf die körperliche Verfassung des Menschen rückschließbar ist. Ins besondere kann dadurch, dass das Stammhirn getestet wird, auf eine neuronale Erkrankung des Menschen mit einer hohen Genauigkeit zurückgeschlossen werden. In dem Fall, dass von jedem der Augen der jeweilige Pupillendurchmesserverlauf be- stimmt wird, kann das Pupillometer zwei der Kameras aufweisen, wobei eine der zwei Kameras eingerichtet ist, die Bildsequenz von dem einem Auge aufzunehmen, und die andere der zwei Kameras eingerichtet ist, die Bildsequenz von dem anderen Auge aufzunehmen. Indem von jedem der Augen der jeweilige Pupillendurchmesserverlauf bestimmt wird aber nur lediglich das eine Auge beleuchtet wird, lassen sich aus den beiden Pupillendurchmesserverläufen besonders viele Informationen herauslesen. Insbesondere lässt sich ein Vergleich der beiden Pupillendurchmesserverläufe vor- nehmen, aus dem weitere Informationen herauslesbar sind. Insbesondere kann aus einer langen Verzögerung des Pupillendurchmesserverlaufs des anderen Auges im Vergleich zu dem einen Auge mit einer hohen Genauigkeit auf eine neuronale Erkrankung, insbesondere des Stammhirns, zurückgeschlossen werden.

Die unterschiedlichen Farben weisen bevorzugt Rot, Grün, Blau und insbesondere Weiß auf.

Es ist bevorzugt, dass das Verfahren die Schritte aufweist: e) Speichern des Pupillendurchmesserverlaufs; f) Wiederholen der Schritte a) bis c) und Vergleichen des in Schritt f) bestimmten Pupillendurchmesserverlaufs mit dem in Schritt e) gespeicherten Pupillendurchmesserverlauf. Der in Schritt e) gespeicherte Pupillendurchmesserverlauf kann der Referenzpupillendurchmesserverlauf sein, der zu bestimmen ist, wenn der Mensch in der guten körperlichen Verfassung ist. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass er gesund ist und keinerlei psychoaktiven Substanzen, wie beispielsweise Alkohol oder Psychopharmaka, in seinem Blutkreislauf hat. Durch den in Schritt f) durchgeführten Vergleich kann mit einer besonders hohen Genauigkeit auf die körperliche Verfassung des Menschen zurückgeschlossen werden. Es ist bevorzugt, dass in Schritt a) die Lichtpulse in der Pulssequenz zeitlich derart angeordnet werden, dass die zeitlichen Abstände in Richtung fortschreitender Zeit immer kürzer werden; und das Verfahren den Schritt aufweist: d) Bestimmen eines zeitlichen Grenzabstands zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse, bei dem die Pupille ihren Pupillendurchmesser nicht mehr verändert. In Schritt d) wird bevorzugt in der Richtung fortschreitender Zeit für jeweils zwei benachbarte der aufeinanderfolgenden Lichtpulse in dem Pupillendurchmesserverlauf geprüft, ob der Pupillendurchmesser in einem zeitlichen Prüfintervall innerhalb eines Toleranzbereichs liegt, insbesondere wobei der Toleranzbereich maximal 10 %, insbesondere maximal 5 %, des Ausgangspupillendurchmessers beträgt. Es ist bevorzugt, dass das zeitliche Prüfintervall mindestens so lang wie der zeitliche Abstand zwischen den jeweiligen zwei benachbarten der Lichtpulse ist und zeitlich nach mindestens einem der jeweiligen zwei der benachbarten Lichtpulse liegt.

Es ist zudem bevorzugt, dass die zeitlichen Abstände maximal 1 ,00 s sind, und insbesondere minimal 0,10 s sind.

Es ist bevorzugt, dass in Schritt a) lediglich eines der Augen des Menschen mit der Pulssequenz beleuchtet wird, und in Schritt b) die Bildsequenz mit den Bildern des anderen Auges des Menschen aufgenommen wird, insbesondere wird jeweils eine Bildsequenz mit Bildern von jedem der Augen des Menschen aufgenommen, und insbesondere wird in Schritt c) für jedes der Augen ein jeweiliger Pupillendurchmesserverlauf bestimmt.

Die unterschiedlichen Farben weisen bevorzugt Rot, Grün, Blau und insbesondere Weiß auf.

Das Pupillometer weist bevorzugt eine weitere Lichtquelle auf, die eingerichtet ist, das Auge vor jeder der Pulssequenzen mit Dauerlicht mit einer definierten Lichtstärke von sichtbarem Licht zu beleuchten. Besonders bevorzugt ist die definierte Lichtstärke ausgewählt aus einem Bereich von 5 lux bis 20 lux, insbesondere von 7 lux bis 14 lux. Dadurch kann bei verschiedenen Pupillendurchmesserverläufen ein ähnlicherer Ausgangspupillendurchmesser erreicht werden als es der Fall ist, wenn das Auge sich im Dunkeln befindet. Dadurch können die Informationen wesentlich zuverlässiger aus den Pupillendurchmesserverläufen gelesen werden als es der Fall ist, wenn das Auge sich im Dunkeln befindet. Im Folgenden wird anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen die Erfindung näher erläutert.

Figur 1 zeigt zwei Pupillendurchmesserverläufe, die mit einer Pulssequenz aufgenommen wurden.

Figur 2 zeigt eine andere Pulssequenz.

Figur 3 zeigt einen Pupillendurchmesserverlauf, bei dem ein zeitlicher Grenzabstand ermittelt wurde.

Figur 4 zeigt einen herkömmlichen Pupillendurchmesserverlauf.

Figur 5 zeigt zwei Pupillendurchmesserverläufe, die mit zwei verschiedenen Pulsse- quenzen aufgenommen wurden.

Ein Pupillometer weist eine Lichtquelle, eine Kamera und eine Signalauswerteeinheit auf. Die Lichtquelle ist eingerichtet ist, einen Menschen mit einer Pulssequenz zu beleuchten, so dass ein Pupillenreflex bei dem Menschen hervorgerufen wird. Die Ka mera ist eingerichtet, eine Bildsequenz mit Bildern eines Auges des Menschen aufzunehmen, das eine Pupille mit dem Pupillenreflex zeigt. Die Signalauswerteeinheit ist eingerichtet, in den Bildern einen Pupillendurchmesser und daraus einen Pupillendurchmesserverlauf zu bestimmen. Zum Bestimmen des Pupillendurchmessers kann ausgenutzt werden, dass die Pupille dunkler ist als der die Pupille umgebende Teil des Auges. Die Pupille des Auges kann somit in jedem der Bilder beispielsweise zwischen einem abrupten Abfall und einem abrupten Anstieg der Helligkeit lokalisiert werden und der Pupillendurchmesser kann als der Abstand zwischen dem abrupten Abfall und dem abrupten Anstieg bestimmt werden. Dies und weitere Details zu der Bestimmung des Pupillendurchmessers sind in DE 10 2016 104 417 A1 beschrieben.

Wie es in Figuren 1 und 2 dargestellt ist, weist die Pulssequenz eine Mehrzahl von zeitlich aufeinanderfolgenden Lichtpulsen 1 bis 1 1 auf. Zeitliche Abstände Di bis D10 zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse sind derart kurz, dass der Pupillendurchmesser während der Pulssequenz sich nicht auf einen Ausgangspupillendurchmesser 16 erholt, der am Zeitpunkt des ersten Lichtpulses 1 der Pulssequenz vorliegt. Der Ausgangspupillendurchmesser 16 kann bestimmt werden, indem der Pupillendurch- messer in einem Zeitbereich gemittelt wird, der vor einem Eintritt des Pupillenreflexes liegt. Der Zeitpunkt des ersten Lichtpulses 1 kann den Zeitbereich begrenzen oder innerhalb des Zeitbereichs liegen. Mindestens zwei der Lichtpulse haben eine unterschiedliche Farbe. Die unterschiedlichen Farben können Rot (r), Grün (g), Blau (b) und Weiß (w) aufweisen.

Beispielhaft kann das Pupillometer eine Brille aufweisen, die von dem Menschen aufzusetzen ist. Die Brille kann eine Kapsel aufweisen, die an das Gesicht des Menschen gedrückt eingerichtet ist, kein Umgebungslicht auf die Augen auftreffen zu lassen. Die Lichtquelle kann in der Brille untergebracht sein. Zudem kann die Lichtquelle eine rote LED, die eingerichtet ist rotes Licht zu emittieren, eine grüne LED, die eingerichtet ist grünes Licht zu emittieren, und eine blaue LED aufweisen, die eingerichtet ist blaues Licht zu emittieren. Dadurch können die unterschiedlichen Farben erzeugt werden. Durch Mischen des Lichts all der LEDs kann die Farbe Weiß erzeugt werden.

Die Lichtpulse können eine Dauer von kürzer als 10 ms, insbesondere kürzer als 1 ,5 ms (volle Halbwertsbreite, FWHM) haben. Zudem können die Lichtpulse länger als 0,1 ms (volle Halbwertsbreite, FWHM) sein. Die Beleuchtungsstärke auf dem Auge kann von 100 lux bis 200 lux betragen.

Zudem kann das Pupillometer eine Infrarotlichtquelle aufweisen, die eingerichtet ist, das Auge mit Infrarotlicht zu beleuchten, beispielsweise mit einer Wellenlänge von 940 nm. Bei der Infrarotlichtquelle kann es sich beispielsweise um eine infrarote LED handeln. Die Kamera ist eingerichtet, das Infrarotlicht zu detektieren. Die Kamera kann eingerichtet sein, die Bilder in der Bildsequenz mit einer Wiederholrate von 240 Hz bis 1000 Hz aufzunehmen.

Figur 1 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Lichtquelle eingerichtet ist, lediglich eines der Augen des Menschen zu beleuchten. Dazu kann die Brille eine Trennwand aufweisen, die unterbindet, dass von der Lichtquelle Licht auf das andere Auge gelangt. Alternativ kann die Brille auch zwei der Kapseln, eine für jedes Auge, aufweisen. Das Pupillometer weist zwei der Kameras auf, wobei eine der zwei Kameras eingerichtet ist, die Bildsequenz mit den Bildern des einen Auges des Menschen aufzunehmen, und die andere der zwei Kameras eingerichtet ist, die Bildsequenz mit den Bildern des anderen Auges des Menschen aufzunehmen. Die Signalauswerteeinheit ist eingerichtet, für jedes der Augen einen jeweiligen Pupillendurchmesserverlauf 12, 13 zu bestimmen, wobei in Figur 1 ein Pupillendurchmesserverlauf 12 des anderen Auges und ein Pupillendurchmesserverlauf 13 des einen Auges dargestellt ist. Der Pupillen- durchmesserverlauf 12 hat einen Ausgangspupillendurchmesser 16a und der Pupillendurchmesserverlauf 13 hat einen Ausgangspupillendurchmesser 16b. Für einen Vergleich des Pupillendurchmesserverlaufs 12 des anderen Auges mit dem Pupillendurchmesserverlauf 13 des einen Auges kann die Signalauswerteeinheit eingerichtet sein, eine Differenz zwischen dem Pupillendurchmesserverlauf 12 des anderen Auges und dem Pupillendurchmesserverlauf 13 des einen Auges zu bilden, so dass ein Differenzpupillendurchmesserverlauf gebildet wird. Die Pulssequenz der Ausführungsform gemäß Figur 1 hat vier der Lichtpulse, nämlich einen ersten Lichtpuls 1 , der die Farbe Weiß hat, einen zweiten Lichtpuls 2, der die Farbe Rot hat, einen dritten Lichtpuls 3, der die Farbe Grün hat, und einen vierten Lichtpuls 4, der die Farbe Blau hat. Die Pupillendurchmesserverläufe 12, 13 weisen mehrere lokale Maxima und mehrere lokale Minima auf.

Figur 2 zeigt eine Ausführungsform für die Pulssequenz, die verschieden von der Pulssequenz gemäß Figur 1 ist. In der Pulssequenz gemäß Figur 2 sind die Lichtpulse 1 bis 11 zeitlich derart angeordnet, dass die zeitlichen Abstände Di bis D10 in Richtung fortschreitender Zeit immer kürzer werden. Der zeitliche Abstand ist dabei der Abstand der zeitlichen Mittelpunkte der zwei benachbarten der Lichtpulse. Beispielsweise kann der zeitliche Abstand von 1 ,00 s bis 0,10 s, insbesondere von 1 ,00 s bis 0,15 s verkürzt werden. Beispielsweise können der erste Lichtpuls 1 die Farbe Weiß (w), der zweite Lichtpuls 2 die Farbe Rot (r), der dritte Lichtpuls 3 die Farbe Grün (g), der vierte Lichtpuls 4 die Farbe Blau (b) und alle folgenden Lichtpulse 5 bis 11 die Farbe Weiß (w) haben.

Beispielhaft hat die Pulssequenz gemäß Figur 2 elf Lichtpulse 1 bis 11 , nämlich einen ersten Lichtpuls 1 , der die Farbe Weiß (w) hat, einen zweiten Lichtpuls 2, der die Farbe Rot (r) hat, einen dritten Lichtpuls 3, der die Farbe Grün (g) hat, einen vierten Lichtpuls 4, der die Farbe Blau (b) hat, und einen fünften bis elften Lichtpuls 5 bis 1 1 , die jeweils die Farbe Weiß (w) haben. Beispielhafte zeitliche Abstände Di bis D10 und die zugehörigen Frequenzen sind in nachfolgender Tabelle angegeben:

In Figur 3 ist dargestellt, wie anhand einer im Zusammenhang mit der Figur 2 beschriebenen Pulssequenz ein zeitlicher Grenzabstand Dc zwischen zwei benachbarten der Lichtpulse x und x+1 bestimmbar ist, bei dem die Pupille ihren Pupillendurchmesser nicht mehr verändert. Dazu ist das Pupillometer eingerichtet, in der Richtung fortschrei- tender Zeit für jeweils zwei benachbarte der Lichtpulse in dem Pupillendurchmesser- verlauf 12, 13 zu prüfen, ob der Pupillendurchmesser in einem zeitlichen Prüfintervall Do innerhalb eines Toleranzbereichs 18 liegt. Diese Prüfung kann für alle die zwei benachbarten der Lichtpulse x und x+1 erfolgen. Alternativ kann die Prüfung erst erfol- gen, wenn der zeitliche Abstand von den zwei benachbarten der Lichtpulsen x und x+1 kürzer oder gleich einer Schwelle ist, wie beispielsweise 0,25 s. Der Toleranzbereich 18 kann beispielsweise maximal 10 %, insbesondere maximal 5 %, des Ausgangspu- pillendurchmessers 16 betragen. Das zeitliche Prüfintervall Do ist mindestens so lang wie der zeitliche Abstand zwischen den jeweiligen zwei benachbarten der Lichtpulse x, x+1. In Figur 4 ist dargestellt, dass das Prüfintervall Do zwischen dem ersten Lichtpuls x der zwei benachbarten der Lichtpulse und dem zweiten Lichtpuls x+1 der zwei benachbarten der Lichtpulse liegt. Alternativ ist denkbar, dass das Prüfintervall Do nach dem zweiten Lichtpuls x+1 der zwei benachbartender Lichtpulse liegt. Zum Prüfen, ob der Pupillendurchmesser innerhalb des Toleranzbereichs 18 liegt, können in dem Prüfintervall Do ein maximaler Pupillendurchmesser dmax und ein minimaler Pupillendurchmesser dmin bestimmt werden und geprüft werden, ob eine Differenz dmax-dmin kleiner oder gleich dem Toleranzbereich 18 ist. Figur 5 zeigt Pupillendurchmesserverläufe, die mit dem Pupillometer aufgenommen worden sind, wobei die Lichtquelle eingerichtet ist, den Menschen mit zwei der Pulssequenzen zu beleuchten, deren zeitlicher Pulssequenzabstand derart lang ist, dass sich der Pupillendurchmesser auf den Ausgangspupillendurchmesser 16 erholt. Um die Länge des zeitlichen Pulssequenzabstands zu bestimmen, können Experimente durchgeführt werden. Alternativ kann ein sehr langer zeitlicher Pulssequenzabstand gewählt werden, wie beispielsweise 15 s. In einer der zwei der Pulssequenzen, die in Figur 5 durch die vertikalen gestrichelten Linien dargestellt ist, ist ein erster zeitlicher Abstand DA zwischen dem ersten Lichtpuls 1 und einem späteren Lichtpuls A derart, dass der spätere Lichtpuls A während einer Pupillenkontraktion erfolgt, und in einer anderen der zwei der Pulssequenzen, die in Figur 5 durch die vertikalen durchgezogenen Linien dargestellt ist, ein zweiter zeitlicher Abstand DB zwischen dem ersten Lichtpuls 1 und einem späteren Lichtpuls B, der dem späteren Lichtpuls A in der einen der zwei der Pulssequenzen entspricht, derart ist, dass der spätere Lichtpuls B während einer Pupillendilatation erfolgt. In Figur 1 hat der Pupillendurchmesserverlauf, der zu der einen der zwei der Pulssequenzen (mit dem zeitlichen Abstands DA) gehört, das Bezugszeichen 21 und der Pupillendurchmesserverlauf, der zu der anderen der zwei der Pulssequenzen Pulssequenzen (mit dem zeitlichen Abstands DB) gehört, das Bezugszeichen 22. Der spätere Lichtpuls B entspricht dem späteren Lichtpuls A, wenn sie beide die gleiche Ordnungszahl in der Pulssequenz haben, d.h. der spätere Lichtpuls A und der spätere Lichtpuls B sind beide beispielsweise der zweite Lichtpuls 2 in der Pulssequenz oder der dritte Lichtpuls 3 in der Pulssequenz. Die zeitlichen Abstände DA und DB können beispielsweise von einem Bediener des Pupillometers durch einfaches Ausprobieren herausgefunden werden. Es kann erforderlich sein, für jeden Menschen ein neues Wertepaar DA und DB ZU finden. Auch kann das Pupillometer eingerichtet sein, automatisch das Wertepaar DA und DB durch Ausprobieren finden.

Das Pupillometer ist eingerichtet, eine erste Anfangsbeschleunigung in dem Pupillendurchmesserverlauf 21 nach dem späteren Lichtpuls A der einen der zwei Pulssequenzen und eine zweite Anfangsbeschleunigung in dem Pupillendurchmesserverlauf 22 nach dem späteren Lichtpuls B der anderen der zwei der Pulssequenzen zu bestimmen. Die erste Anfangsbeschleunigung und die zweite Anfangsbeschleunigung sind dabei die zweite Ableitung des Pupillendurchmessers nach der Zeit. Beispielsweise kann die erste Anfangsbeschleunigung nach erster Dauer 19 nach dem späteren Lichtpuls A und die zweite Anfangsbeschleunigung kann nach einer zweiten Dauer 20 nach dem späteren Lichtpuls B aufgenommen werden. Dabei können die ersten Dauer 19 und die zweite Dauer 20 gleich lang sein. Auch ist es möglich, für die erste Anfangsbeschleunigung und die zweite Anfangsbeschleunigung einen Mittelwert der zweiten Ableitungen des Pupillendurchmessers nach der Zeit über die erste Dauer 19 bezie- hungsweise die zweite Dauer 20 zu bilden.

Zudem kann das Pupillometer eingerichtet sein, eine Differenz zwischen der ersten Anfangsbeschleunigung und der zweiten Anfangsbeschleunigung zu bilden.

Bezugszeichenliste

1 erster Lichtpuls

2 zweiter Lichtpuls

3 dritter Lichtpuls

4 vierter Lichtpuls

5 fünfter Lichtpuls

6 sechster Lichtpuls

7 siebter Lichtpuls

8 achter Lichtpuls

9 neunter Lichtpuls

10 zehnter Lichtpuls

11 elfter Lichtpuls

12 Pupillendurchmesserverlauf des anderen Auges

13 Pupillendurchmesserverlauf des einen Auges

14 herkömmlicher Pupillendurchmesserverlauf

15 Lichtpuls

16 Ausgangspupillendurchmesser

16a Ausgangspupillendurchmesser des anderen Auges

16b Ausgangspupillendurchmesser des einen Auges

17 Minimum

18 Toleranzbereich

Di bis D10 zeitlicher Abstand

Do zeitliches Prüfintervall

D c zeitlicher Grenzabstand

x erster Lichtpuls der zwei benachbarten der Lichtpulse x+1 zweiter Lichtpuls der zwei benachbarten der Lichtpulse r Rot

g Grün

b Blau

w Weiß

A späterer Lichtpuls in der einen der zwei der Pulssequenzen B späterer Lichtpuls in der anderen der zwei der Pulssequenzen DA zeitlicher Abstand zwischen dem ersten Lichtpuls und dem späteren in der einen der zwei der Pulssequenzen

DB zeitlicher Abstand zwischen dem ersten Lichtpuls und dem späteren in der anderen der zwei der Pulssequenzen

19 erste Dauer

20 zweite Dauer

21 Pupillendurchmesserverlauf während der einen der zwei der Pulssequenzen

22 Pupillendurchmesserverlauf während der anderen der zwei der Pulssequenzen