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Patent Searching and Data


Title:
PYROTECHNICAL DEVICE AND PROCESS FOR EXTINGUISHING FIRES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1998/018524
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention pertains to a pyrotechnical device and process for extinguishing fires, especially in case of a forest fire or a surface fire. The extinguishing device comprises two flexible fire hoses (1, 2) arranged side by side and transversally relative to the direction from which the danger (5) comes and designed so that both ends can be obturated. A fire suppressant (3, 4) is placed in or upon each hose and its ignition causes same to be sprayed and directed into the fire. In order to guarantee a targeted jet of the fire suppressant in the direction from which the danger comes, the impulse (I�1?) from the first hose (1) turned in the direction opposite the danger is meant to be stronger than the impulse (I�2?) from the hose turned in the direction from which the danger comes. For the various hose (2) cross-sections, the quantity of blasting agents depends on the diameter of the hose turned to the danger, taking into account the density $g(r) of the fire suppressant under the inventive formula.

Inventors:
SCHUETTE VOLKER (DE)
WAGNER ERNST WERNER (DE)
Application Number:
PCT/EP1997/006013
Publication Date:
May 07, 1998
Filing Date:
October 30, 1997
Export Citation:
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Assignee:
WAGNER ALARM SICHERUNG (DE)
SCHUETTE VOLKER (DE)
WAGNER ERNST WERNER (DE)
International Classes:
A62C3/02; A62C19/00; A62C35/08; (IPC1-7): A62C3/02; A62C19/00; A62C35/08
Foreign References:
US3482637A1969-12-09
EP0488536A11992-06-03
GB2294105A1996-04-17
DE19500477C11995-11-23
Attorney, Agent or Firm:
Rupprecht, Kay (Bolte & Partner Widenmayerstrasse 48, M�nchen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Vorrichtung zum Sprenglöschen von Bränden, mit zwei nebeneinander und quer zur Bedrohungsrichtung (5) ange ordneten flexiblen, an beiden Enden verschließbaren Schläuchen (1, 2) zur Aufnahme eines ersten und eines zweiten Löschmittels, und mit je einem Sprengmittel (3, 4) in oder an den Schläuchen (1, 2), durch dessen Zündung jeweils ein Impuls (I1, I2) erzeugt wird, duch die das Löschmittel zu einem Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht wird, dadurchgekennzeichnet,daß der Impuls (I1), der von dem von der Gefahrenstelle ab gewandten ersten Schlauch (1) ausgeht größer ist, als der Impuls (I2), der von dem der Gefahrenstelle zugewandten zweiten Schlauch (2) ausgeht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurchgekennzeichnet,daß der vom ersten Schlauch (1) ausgehende Impuls (I1) wenig stens etwa doppelt so groß ist, wie der vom zweiten Schlauch (2) ausgehende Impuls (I2).
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, mit einem ersten fle xiblen, an beiden Enden verschließbaren Schlauch (1) mit einem ersten Durchmesser (dl) zur Aufnahme eines ersten Löschmittels, und mit einem zweiten flexiblen, an beiden Enden verschließbaren Schlauch (2) mit einem zweiten Durchmesser (d2) zur Aufnahme eines zweiten Löschmittels, dadurchgekennzeichnet,daß sich die Sprengmittelmenge (q1), der Durchmesser (dl) und die Löschmitteldichte (pl) des von der Gefahrenstelle ab gewandten ersten Schlauches (1) zur Sprengmittelmenge (q2), zum Durchmesser (d2) und zur Löschmitteldichte (P2) des der Gefahrenstelle zugewandten zweiten Schlauches (2) nach der Formel 1./2\?2<BR> <BR> <BR> <BR> q2 d1 #1 verhalten.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der der Gefahrenstelle zugewandte zweite Schlauch (2) einen größeren Durchmesser (d2) aufweist, als der von der Gefahrenstelle abgewandte erste Schlauch (1).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichn et, daß die Sprengmittelmenge (ql) des ersten Schlauches (1) grö ßer ist, als die Sprengmittelmenge (q2) des zweiten Schlauches (2).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Löschmittel Wasser und das zweite Löschmittel ein WasserRetardergemisch oder ein WasserSchaumgemisch ist.
7. Verfahren zum Sprenglöschen von Bränden, bei dem zwei flexible, an beiden Enden verschließbare Schläuche (1, 2) quer zur Bedrohungsrichtung vor einer Gefahrenstelle aus gelegt, mit je einem Sprengmittel (3, 4) bestückt und mit je einem Löschmittel befüllt werden, und bei dem durch Zündung der Sprengmittel (3, 4) jeweils ein Impuls (I1, I2) erzeugt wird, duch die die Löschmittel zu einem Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß durch entsprechende Dimensionierung der Sprengmittelmenge (q1), des Durchmessers (dl) und der Löschmitteldichte (pl) des ersten Schlauches (1) sowie der Sprengmittel menge (q2), des Durchmessers (d2) und der Löschmittel dichte (P2) des zweiten Schlauches (2) in dem von der Gefahrenstelle abgewandten ersten Schlauch (1) ein größe rer Impuls (I1) erzeugt wird, als der Impuls (1) des der Gefahrenstelle zugewandten zweiten Schlauches (2), und daß die Sprengmittel des ersten und des zweiten Schlauches (1, 2) gleichzeitig gezündet werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7, bei dem ein erster flexibler, an beiden Enden verschließbarer Schlauch (1) mit einem ersten Durchmesser (dl) und ein zweiter flexibler, an beiden Enden verschließbarer Schlauch (2) mit einem zwei ten Durchmesser (d2) quer zur Bedrohungsrichtung vor einer Gefahrenstelle ausgelegt, mit je einem Sprengmittel (3, 4) bestückt und mit einem ersten Löschmittel bzw. mit einem zweiten Löschmittel befüllt werden, dadurchgekennzeichnet,daß die Sprengmittelmenge (ql), der erste Durchmesser (dl) und die Löschmitteldichte (pl) des von der Gefahrenstelle abgewandten ersten Schlauches (1) und die Spreng mittelmenge (q2), der zweite Durchmesser (d2) und die Löschmitteldichte (P2) des der Gefahrenstelle zugewandten zweiten Schlauches (2) nach der Formel <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> ql d2 2 P2<BR> 1 I<BR> <BR> q2 d1 P1 dimensioniert werden, und daß die Sprengmittel des ersten und des zweiten Schlauches (1, 2) gleichzeitig gezündet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, das zum präventiven Brandschutz an stationären Anlagen dient, dadurchgekennzeichnet,daß die Zündung der Sprengmittel (3, 4) aufgrund eines Si gnals einer Vorrichtung zur Brandfrühesterkennung er folgt.
Description:
Vorrichtung und Verfahren zum Sprenglöschen von Bränden Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sprenglöschen von Bränden, mit zwei nebeneinander und quer zur Bedrohungsrichtung angeordneten flexiblen, an beiden Enden verschließbaren Schläuchen zur Aufnahme von Löschmittel, und mit je einem Sprengmittel in oder an den Schläuchen, durch dessen Zündung jeweils ein Impuls erzeugt und das Löschmittel zu einem Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht wird. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Sprenglöschen von Bränden mit der beschriebenen Vorrichtung.

Sowohl eine derartige Vorrichtung als auch ein solches Verfah- ren zum Sprenglöschen von Bränden ist beispielsweise aus der DE 195 00 477 Cl bekannt. Das Prinzip des Sprenglöschens beruht darauf, daß bei der Detonation des Sprengmittels inner- halb oder in Nachbarschaft eines homogenen Mediums in Form eines Löschmittels ein sehr großer Druck aufgebaut wird, wodurch beispielsweise durch das Wasser im Schlauch ein Verdichtungsstoß läuft, der ihm einen enormen Impuls verleiht, es in feinste Partikel zerstäubt und vom Zentrum der Sprengla- dung symmetrisch in die Umgebung schleudert. Der Vorteil der Zerstäubung eines vorzugsweise wässrigen Löschmittels besteht in der sehr großen wirksamen Löschmitteloberfläche im Verhält- nis zur eingesetzten Löschmittelmenge.

Die Nachteile der aus der DE 195 00 477 Cl bekannten Vorrich- tung und des entsprechenden Verfahrens liegen in der nicht zufriedenstellenden Verteilung des Löschmittels in der Umge- bung des Sprengschlauches bei der Detonation der Sprengladung.

Es hat sich nämlich herausgestellt, daß sich das Löschmittel beim Einsatz eines einzelnen Sprengschlauches in etwa gleich- mäBig auf eine Vertikalkeule und eine linke und eine rechte Horizontalkeule verteilt, wobei in einem Winkel von 45° zur Bodenoberfläche nahezu keine Löschmittelabgabe erfolgte. Die

Abgabe von Löschmittel in einem 45°-Winkel ist aber zum Erzie- len einer effektiven Wurfweite und einer optimalen Flächenab- deckung erstrebenswert.

An dem Nachteil einer mangelhaften Sprühcharakteristik im 45°- Winkel zur Bodenoberfläche ändert sich auch durch die Ver- wendung von zwei parallel nebeneinander angeordneten Spreng- schläuchen nichts. Lediglich die Höhe und das Volumen der Vertikalkeule wurden deutlich gesteigert.

An dieser Problemstellung setzt die vorliegende Erfindung an, als deren Aufgabe es angesehen wurde, sowohl die eingangs ge- nannte und aus der DE 195 00 477 Cl bekannte Vorrichtung zum Sprenglöschen von Bränden als auch das entsprechende Verfahren derart weiterzubilden, daß eine in Bedrohungsrichtung gerich- tete konzentrierte Löschmittelabgabe mit zufriedenstellender Raumdurchdringung und Flächenabdeckung möglich wird.

Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Vorrichtung zum Sprenglöschen von Bränden der eingangs genannten Art erfindungsgemäß derart ausgebildet, daß der Impuls des von der Gefahrenstelle abgewandten ersten Schlauches größer ist, als der Impuls des der Gefahrenstelle zugewandten zweiten Schlauches.

Unter dem Impuls eines Körpers versteht man bekanntlich das Produkt aus seiner Masse und seiner Geschwindigkeit. Ferner bezeichnet die Dichte das Verhältnis der Masse eines Körpers zu seinem Volumen. Somit ist der Impuls, der dem Löschmittel durch die Sprengung gegeben wird, abhängig vom Volumen und der Dichte des Löschmittels und von der Größe der Sprengladung, welche für die Geschwindigkeit der Löschmittelteilchen sorgt.

Die Ausrichtung des Löschmittelauswurfs zur Gefahrenstelle hin sowie die angestrebte Wurfcharakteristik wird somit dadurch erzielt, daß das Produkt aus der Masse und der Geschwindigkeit des Löschmittels des ersten Sprengschlauches, der von der Gefahrenstelle aus betrachtet hinter dem zweiten Spreng- schlauch liegt, einen größeren Impuls auf das Löschmittel des

zweiten Schlauches abgibt, als dieses durch die eigene Sprengladung erhalten hat, was im Resultat zu einer Umlenkung der Hauptmasse des Löschmittels in die Bedrohungsrichtung durch Impulsüberlagerung führt.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird ferner durch ein an die erfindungsgemäße Vorrichtung angepaßtes Verfahren gelöst, bei dem es wesentlich ist, daß die Sprengmittel des ersten und des zweiten Schlauches gleichzeitig gezündet wer- den, um die vorstehend beschriebene Impulsüberlagerung zu er- reichen.

Sowohl die erfindungsgemäße Vorrichtung als auch das Verfahren weisen eine Reihe von Vorteilen auf, welche die Effektivität beim Sprenglöschen von Bränden nochmals erheblich steigern.

Zum einen liegt ein Vorteil in dem zielgerichteten Auswerfen des Löschmittels selbst, womit eine effektivere Ausnutzung des eingesetzten Löschmittels erfolgen kann. Bei der bekannten Vorrichtung und dem entsprechenden Verfahren wird das Löschmittel unvorteilhafterweise symmetrisch zu beiden Seiten des bzw. der Sprengschläuche abgegeben, und darüber hinaus sind die Horizontalkeulen des Löschmittels dermaßen flach über der Bodenoberfläche angeordnet, daß die Effektivität des Löschmitteleinsatzes sehr unzufriedenstellend ist. Bei den erfindungsgemäßen Ausführungsformen wird das Löschmittel asym- metrisch in Richtung auf die Gefahrenstelle abgegeben und zwar in einem optimalen Winkel zur Bodenoberfläche, so daß auch eine optimale Verteilung und Wurfweite des Löschmittels erzielt wird. Ferner kann als weiterer Vorteil durch Wahl ei- nes größeren und eines kleineren Sprengschlauches erreicht werden, daß die nicht in Richtung der Gefahrenstelle abgege- bene Löschmittelmenge gering gehalten wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Ansprüchen 2 bis 6 angegeben, und zum erfindungsgemäßen Verfahren in den Ansprüchen 8 und 9.

Experimentelle Untersuchungen haben gezeigt, daß die Verhält- niszahl X, die das Verhältnis des Impulses I1 des ersten Schlauches zum Impuls I2 des zweiten Schlauches angibt und durch die Formel dargestellt werden kann (d = Schlauchdurchmesser, q = Spreng- mittelmenge, p = Löschmitteldichte), mindestens gleich 2 sein muß, um eine zufriedenstellende Richtungswirkung zu erzielen.

Insofern sieht eine erste Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung vor, daß der vom ersten Schlauch ausgehende Impuls I1 wenigstens etwa doppelt so groß ist, wie der vom zweiten Schlauch ausgehende Impuls I2.

Es wurde vorstehend bereits erläutert, daß der an das Löschmittel durch die Sprengung der Sprengladung abgegebene Impuls in bezug auf die vorliegende Erfindung im wesentlichen eine Funktion des Durchmessers des Schlauches ist, in welchem das Löschmittel aufgenommen ist, ferner der Dichte p des Löschmittels, und schließlich der Größe der Sprengladung, aus- gedrückt durch die Sprengmittelmenge q. Da beispielsweise Sprengschnüre, wie sie vorliegend vorzugsweise zur Anwendung kommen, in Deutschland nur in handelsüblichen Größen von zwölf, zwanzig, vierzig oder hundert g/m erhältlich sind, er- gibt sich zur Optimierung des Löschmitteleinsatzes die Notwen- digkeit, die Durchmesser der eingesetzten Schläuche, die Größe der Sprengladung und die Art des eingesetzten Löschmittels aufeinander abzustimmen. Das Löschmittel kann nämlich beispielsweise aus reinem Wasser mit der bekannten Dichte 1 bestehen, oder aus einem vorgeschäumten Löschmittel mit einer wesentlich geringeren Dichte.

Unter Berücksichtigung dieser Erkenntnisse bewirkt eine Weiterbildung der Vorrichtung zum Sprenglöschen von Bränden mit einem ersten Sprengschlauch mit einem ersten Durchmesser und einem ersten Löschmittel mit einer ersten Dichte, und mit einem zweiten Sprengschlauch mit einem zweiten Durchmesser und einem zweiten Löschmittel mit einer zweiten Dichte die gewünschte Richtungscharakteristik des Löschmittelauswurfs dadurch, daß sich die Sprengmittelmenge, der Durchmesser und die Löschmitteldichte des von der Gefahrenstelle abgewandten ersten Schlauches zur Sprengmittelmenge, zum Durchmesser und zur Löschmitteldichte des der Gefahrenstelle zugewandten zwei- ten Schlauches entsprechend der Formel <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> q1 d22 #2<BR> <BR> # 4 # ( ) # q2 d1 #1 verhalten. Im Ergebnis läßt diese Weiterbildung der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung beliebige Größenkombinationen der beiden Sprengschläuche bei bestimmten Löschmittelzusammen- setzungen zu, für die gemäß der angegebenen Formel jeweils in guter Annäherung die erforderlichen Sprengmittelmengen be- rechnet werden können. Anders herum lassen sich bei der Ver- wendung von Sprengschnüren in handelsüblichen diskreten Grö- ßen, also bei vorgegebener Sprengmittelmenge, die entspre- chenden Schlauchdurchmesser unter Berücksichtigung der Löschmittelzusammensetzung bestimmen. Schließlich ist es mit dieser Weiterbildung möglich, anstelle reinen Wassers ein vor- geschäumtes Löschmittel in einen Sprengschlauch zu füllen, wodurch der Wasserbedarf stark verringert werden kann. Das ist insbesondere an unzugänglichen Stellen, beispielsweise bei Waldbränden, von großem Vorteil.

Vorzugsweise besitzt der der Gefahrenstelle zugewandte zweite Schlauch einen größeren Durchmesser, als der von der Gefahren- stelle abgewandte erste Schlauch. Diese Weiterbildung hat zum Hintergrund, daß der zweite Schlauch, der sich näher an dem

potentiellen oder bestehenden Brandherd befindet, überwiegend als Löschmittellieferant fungiert, während der andere (erste) Schlauch im wesentlichen als Impulsgeber wirkt.

Es hat sich ferner experimentell gezeigt, daß es ausreicht, wenn der der Gefahrenstelle zugewandte zweite Schlauch, der vorwiegend als Löschmittellieferant wirkt, mit einer kleineren Sprengschnur versehen wird, die im wesentlichen nur die Auf- gabe hat, den zweiten Sprengschlauch gleichzeitig mit der Zün- dung der Sprengschnur des ersten Schlauchs aufzureißen. Inso- fern sieht eine Weiterbildung der Erfindung vor, daß die Sprengmittelmenge des ersten Schlauches größer ist, als die Sprengmittelmenge des zweiten Schlauches.

Besonders bevorzugterweise ist das erste Löschmittel in dem ersten Schlauch Wasser, und das zweite Löschmittel in dem zweiten Schlauch ein Gemisch aus Wasser und einem Löschmit- telzusatz, so daß die Umweltbelastung und die Kosten durch den Löschmittelzusatz so gering wie möglich gehalten werden kön- nen. Der Löschmittelzusatz kann beispielsweise ein reiner Schaumbildner oder ein sogeannter"Retarder"sein. Unter einem Retarder versteht man entweder Salze, welche in die Poren des brennenden Materials eindringen und daher dessen Ausgasung verhindern, oder aber andickende Gele, welche sich in Art eines Schutzmantels auf das brennende Material legen und somit das Feuer zum ersticken bringen.

In Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens, nach dem der von dem ersten Schlauch ausgehende Impuls größer sein muß, als der von der zweiten Schlauch ausgehende Impuls, ist wie- derum vorgesehen, daß die den Impuls im wesentlichen be- stimmenden Größen, nämlich die Sprengmittelmenge, der Durch- messer und die Löschmitteldichte der Sprengschläuche, nach der eingangs genannten Formel qi.<d.2p<BR> <BR> 1 I<BR> <BR> q2 d1 #1

dimensioniert werden, und daß die Sprengmittel des ersten und des zweiten Schlauches (1, 2) gleichzeitig gezündet werden.

Zur Verwendung der Löschvorrichtung oder der Anwendung des Verfahrens zum präventiven Brandschutz an stationären Anlagen ist vorzugsweise vorgesehen, daß die Zündung der Sprengmittel aufgrund eines Signals einer Vorrichtung zur Brandfrü- hesterkennung erfolgt. Hierbei sind unter dem Begriff "stationäre Anlagen"beispielsweise 61-oder Gastanks, Raffi- nerien, Öl-Bohr-oder-Förderanlagen, Lagerräume, Flugplatz- Start-und-Landebahnen oder Flugzeug-Parkbereiche zu verste- hen, ohne daß diese Aufzählung abschließend ist. Eine Vor- richtung zur Brandfrühesterkennung beinhaltet einen Sensor, mit dem das Vorhandensein einer Brandkenngröße wie Rauch oder dergleichen bereits im frühesten Stadium der Entstehung eines Brandes erkannt wird und zur Auslösung eines Alarms führt.

Im folgenden werden zwei Ausführungsbeispiele der erfin- dungsgemäßen Vorrichtung sowie das entsprechende Verfahren an- hand einer Zeichnung näher erläutert.

Es zeigen : Fig. 1 eine schematische Darstellung des Sprengbilds mit einem Einzelschlauch gemäß dem Stand der Technik ; Fig. 2 eine schematische Darstellung des Sprengbilds zweier nebeneinander liegender Sprengschläuche gemäß dem Stand der Technik ; Fig. 3 eine schematische Darstellung zweier Sprengschläuche zur Erläuterung des ersten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels ; Fig. 4 eine schematische Darstellung zweier Schläuche mit unterschiedlichen Durchmessern zur Erläuterung des zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels ; und

Fig. 5 eine schematische Darstellung des Sprengbilds gemäß dem zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel.

Die Figuren 1 und 2 zeigen schematisch die Sprengbilder beim Einsatz eines einzelnen Sprengschlauches 1 und von zwei paral- lel nebeneinander angeordneten Sprengschläuchen 1, 2 entspre- chend dem Stand der Technik. Beiden Sprengbildern ist gemein- sam, daß die Verteilung des Löschmittels symmetrisch zu beiden Seiten des bzw. der Sprengschläuche erfolgt. Es wird jeweils eine Vertikalkeule 6 und eine linke Horizontalkeule 7 und eine rechte Horizontalkeule 8 gebildet. Die Horizontalkeulen 7, 8 sind dabei flach über dem Boden 9 angeordnet. Deutlich erkenn- bar ist, daß in beiden Sprengbildern keine Löschmittelabgabe im 45°-Winkel zum Boden 9 erfolgt. Der einzige Unterschied zwischen den Sprengbildern der Fig. 1 und der Fig. 2 besteht darin, daß die Vertikalkeule 6 bei der Verwendung von zwei Sprengschläuchen 1, 2 wesentlich höher und großvolumiger ist, als bei der Verwendung eines einzelnen Schlauches gemäß Fig.

1.

Der in beiden Sprengbildern erkennbar fehlende Löschmittelaus- wurf im 45°-Winkel zum Boden 9 und die geringe Ausbreitung der Horizontalkeulen 7, 8 haben einen uneffektiven und nicht zufriedenstellenden Löschmitteleinsatz zufolge. Für einen flä- chendeckenden und weiten Löschmittelauswurf in Bedrohungsrich- tung 5 ist eine Umlenkung der Hauptmasse des Löschmittels im Winkel von 45° zum Boden 9 erstrebenswert.

Fig. 3 zeigt eine schematische Darstellung zweier gleicher parallel und nebeneinander angeordneter Sprengschläuche 1, 2.

Die Schläuche sind mit einem Löschmittel gefüllt und an beiden Enden verschlossen. In jedem Schlauch 1, 2 ist ein Sprengmit- tel 3, 4 in Form einer flexiblen Sprengschnur angeordnet. Die Sprengschnüre sind in hier nicht dargestellter Weise an eine Zündvorrichtung angeschlossen, mit der die Zündung der Sprengladung erfolgt, wodurch das Löschmittel zu einem Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht wird. Um einen gerichteten

Löschmittelauswurf bei der Detonation der Sprengmittel zu er- reichen, ist bei dieser ersten Ausführungsform der erfindungs- gemäßen Vorrichtung vorgesehen, daß die Sprengmittelmenge qu des von der Gefahrenstelle abgewandten ersten Schlauches 1 größer ist, als die Sprengmittelmenge q2 des der Ge- fahrenstelle zugewandten zweiten Schlauches 2 (in bezug auf die Fig. 3 und 4 befindet sich die Gefahrenstelle rechts).

Dadurch geht von dem ersten Schlauch ein größerer Impuls aus, als von dem zweiten Schlauch, was bei der durch die Sprengung beider Schläuche hervorgerufenen Impulsüberlagerung zu der gewünschten Richtungsgebung führt.

Fig. 4 zeigt eine ähnliche schematische Darstellung zweier Sprengschläuche 1, 2 wie in Fig. 3, wobei hier der Spreng- schlauch 1 zur Erläuterung des zweiten Ausführungsbeispiels der Erfindung einen geringeren Durchmesser als der Spreng- schlauch 2 aufweist. Ferner ist in dem Schlauch 1 ein erstes Löschmittel in Form von reinem Wasser enthalten, während im Schlauch 2 ein zweites Löschmittel in Form eines vorgeschäum- ten Gemisches aus Wasser und einem Löschmittelzusatz enthalten ist. Auch hier sind beide Schläuche 1, 2 mit je einer flexiblen Sprengschnur 3, 4 bestückt, die sich durch die gesamte Länge der Sprengschläuche 1, 2 erstrecken. Bei dieser Aus- führungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung, d. h. also bei Sprengschläuchen mit unterschiedlichen Durchmessern (d, X d2) verhalten sich die Sprengmittelmenge ql, der Durchmesser d1 und die Löschmitteldichte P1 des von der Gefahrenstelle (in Fig. 4 rechts) abgewandten ersten Schlauches 1 zur Sprengmit- telmenge q2, zum Durchmesser d2 und zur Löschmitteldichte P2 des der Gefahrenstelle zugewandten zweiten Schlauches 2 ent- sprechend der Formel 1I q2 d1 #1 Mit dieser Formel lassen sich in guter Annäherung die Verhält- nisse Sprengladung/Schlauchdurchmesser/

Löschmitteldichte für den Einsatz von zwei parallel nebenein- ander angeordneten Sprengschläuchen 1, 2 mit dem Ziel be- rechnen, einen gerichteten Auswurf des Löschmittels bei der Detonation der Sprengmittel zu erreichen. Als ein Beispiel fur die Konfiguration der Sprengschläuche 1, 2 nach der vorstehend genannten Formel seien folgende Richtwerte genannt : dl = 14 cm ; ql = 100 g/m ; d2 = 18 cm ; q2 = 12 g/m.

Bei diesen beispielhaften Werten wird ein auf die Gefahren- stelle fokussierter Löschmittelauswurf erreicht, sofern der Schlauch 1 derjenige ist, welcher von der Gefahrenstelle abge- wandt ist, und der Schlauch 2 derjenige, welche der Gefahren- stelle zugewandt ist.

Fig. 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Sprengbildes, wie es mit der zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform er- zielbar ist. In diesem Beispiel weist der von der Gefahren- stelle abgewandte erste Schlauch 1 einen geringeren Durchmes- ser auf, als der der Gefahrenstelle zugewandte zweite Schlauch 2. Entsprechend der vorstehend genannten Formel ist der Schlauch 1 dafür aber mit einer wesentlich größeren Sprengla- dung bestückt. Das Ergebnis im Sprengbild ist eine stark ver- größerte, nach rechts entgegen die Bedrohungsrichtung 5 gerichtete Löschmittelkeule 8, die durch eine Impulsüber- lagerung des aus beiden Sprengschläuchen 1, 2 herausge- schleuderten Löschmittels erzeugt wird. Die Löschmittelkeule 8 ist eine Vermischung aus der Vertikalkeule 6 und der reinen Horizontalkeule 8 gemäß Fig. 2 und wirft die Hauptmasse des Löschmittels zur rechten Seite entgegen die Bedrohungsrichtung 5 aus. Im Vergleich dazu ist die linke Horizontalkeule 7 klein geblieben, was ebenfalls auf einen sehr zielgerichteten und effektiven Löschmitteleinsatz hinweist.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird nun nochmals anhand der Fig. 5 erläutert.

Die beiden flexiblen, an beiden Enden verschließbaren Schläu- che 1, 2, von denen der Schlauch 1 einen ersten Durchmesser d aufweist, und der zweite Schlauch 2 einen zweiten Durchmesser d2, werden quer zur Bedrohungsrichtung und parallel zueinander vor einer Gefahrenstelle ausgelegt, von der eine Brandbedro- hung in Richtung des Pfeils 5 ausgeht. Sodann werden die Schläuche 1, 2 jeweils mit einer flexiblen Sprengschnur 3, 4 bestückt und jeweils mit einem Löschmittel befüllt und an ihren Enden geschlossen. Die Sprengschnüre 3, 4 werden in hier nicht dargestellter Weise an eine Zündvorrichtung angeschlos- sen. Durch die Detonation der Sprengschnüre 3, 4 werden die in den Schläuchen 1, 2 enthaltenen Löschmittel zu einem Nebel zerstäubt und in den Brand gebracht. Durch Erzeugung unter- schiedlich großer Impulse in den beiden Schläuchen 1, 2 wird ein zielgerichteter Auswurf des Löschmittels erreicht. In dem in Fig. 5 dargestellten Sprengbild war der kleinere Schlauch 1 mit einer größeren Sprengmittelmenge bestückt, als der größere Schlauch 2. Schließlich wurden die Sprengschnüre des ersten und des zweiten Schlauches 1, 2 gleichzeitig gezündet, so daß eine Impulsüberlagerung erfolgte.