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Title:
QUENCHING DEVICE FOR A CONVERTER BRIDGE WITH LINE REGENERATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/005564
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for controlling a quenching device (LOV) for a converter bridge (SRB) with line regeneration, whereby the converter bridge controlled by a network-timed control circuit (AST) by ignition pulses is connected with its three inputs (1U1, 1V1, 1W1) to the phases (U, V, W) of a three-phase network and the two outputs (1C1, 1D1) of the bridge are connected to a direct-current motor (MOT) which feeds, when operated as a generator, current back to the three-phase network via the bridge. The quenching device is controlled by a trigger unit (ALE) which emits trigger pulses depending on the monitoring of electrical and temporary variables. The inventive device is characterized in that the measuring values 'direct output current' and/or 'supply voltages' are used to determine characteristic values which are compared with theoretical characteristic values. Depending on the result of said comparison, the quenching device is optionally activated.

Inventors:
BIRIBAUER THOMAS (AT)
HACKL FRANZ (AT)
HOFMUELLER WILFRIED (AT)
PICHORNER HEINZ (AT)
RITSCHEL WILHELM (AT)
WOEHRER FRANZ (AT)
Application Number:
PCT/EP2005/007493
Publication Date:
January 19, 2006
Filing Date:
July 11, 2005
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG OESTERREICH (AT)
BIRIBAUER THOMAS (AT)
HACKL FRANZ (AT)
HOFMUELLER WILFRIED (AT)
PICHORNER HEINZ (AT)
RITSCHEL WILHELM (AT)
WOEHRER FRANZ (AT)
International Classes:
H02P7/28; H02M5/25; H02P7/292; H02P7/295; (IPC1-7): H02P7/28; H02P7/295; H02P7/292; H02M5/25
Foreign References:
US4449087A1984-05-15
US4777581A1988-10-11
EP0802602A21997-10-22
Attorney, Agent or Firm:
Peham, Alois (Postfach 22 16 34, München, DE)
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Claims:
PATENT ANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Steuerung einer Löschvorrichtung (LOV) für eine rückspeisende Strom¬ richterbrücke (SRB), wobei die von einer netzsynchronen Ansteuerschaltung (AST) mit Zündimpulsen angesteuerte Stromrichterbrücke mit ihren drei Eingängen (IUI, IVl, IWl) an die Phasen (U, V, W) eines Drehstromnetzes angeschlossen ist und die beiden Ausgänge (ICl, IDl) der Brücke zu einem Gleichstrommotor (MOT) geführt sind, welcher im genera¬ torischen Betrieb über die Brücke in das Drehstromnetz rückspeist, und die Löschvorrich¬ tung von einer Auslöseeinheit (ALE) angesteuert wird, von welcher Auslöseimpulse in Abhängigkeit von der Überwachung elektrischer und zeitlicher Größen abgegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Verläufe von zumindest zwei Phasen (U, V) des Drehstromnetzes als Funktion des Phasenwinkels (φ) über einen vorgebbaren Bereich des Phasenwinkels (φ) gemessen werden, aus dem Verlauf der beiden Phasen (U, V) als Funktion des Phasenwinkels (φ) eine charakte¬ ristische Kenngröße ermittelt wird, die ermittelte Kenngröße (Agem) mit einer entsprechen¬ den, theoretischen Kenngröße (Athe)verglichen wird, und bei einem Abweichen der aus den gemessenen Werten der Phasen (U, V) ermittelten Kenngröße (Agem) um einen vorgebbaren Wert von der theoretischen Kenngröße die Löscheinrichtung (LOV) aktiviert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kenngröße eine Fläche (Agem, Athe) ist, welche von den Verläufen der Phasen (U, V) begrenzt wird, wobei die Fläche zwischen einem vorgebbaren unteren Phasenwinkel (φmin) und einem vorgebbaren oberen Phasenwinkel (φmaχ) berechnet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Fläche (Agem/ Aü,e) nach der Formel W = ](VU)dφ berechnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die untere Grenze des Phasenwinkels (φmin) dem Zündwinkel (φz) für einen Zündimpuls zur Kommutierung von der ersten Phase (U) auf die zweite Phase (V) entspricht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Grenze (φmaχ) im Wesentlichem dem Wert des Phasenwinkels entspricht, bei dem die erste Phase (U) und die zweite Phase (V) den selben Spannungswert aufweisen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die obere Grenze für den Phasenwinkel maximal 30° nach dem Zündwinkel (φz) liegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lösch¬ vorrichtung (LOV) aktiviert wird, wenn die gemessene Fläche (Agem) um einen bestimmten Betrag kleiner als die theoretische Fläche (Athe) ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass zur Berech¬ nung der theoretische Fläche (Athe) für die Verläufe der Phasen (U, V) Cosinus oder Sinus¬ verlauf für die Phasenwinkel Abhängigkeit angenommen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass weiters der MotorAusgangsgleichstrom (ΪA) als Funktion der Zeit ermittelt wird, die zweite Ableitung des Ausgangsgleichstroms (ΪA) nach der Zeit gebildet wird, und für den Fall, dass die zweite Ableitung in einem Bereich zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zündzeitpunkten (tzi, fcα; tZ2, te; tz3, tZ4) einen Wert größer oder gleich Null annimmt, die Löschvorrichtung (LOV) aktiviert wird.
10. Verfahren zur Steuerung einer Löschvorrichtung (LOV) für eine rückspeisende Strom¬ richterbrücke (SRB), wobei die von einer netzsynchronen Ansteuerschaltung (AST) mit Zündimpulsen angesteuerte Stromrichterbrücke mit ihren drei Eingängen (IUI, IVl, IWl) an die Phasen (U, V, W) eines Drehstromnetzes angeschlossen ist und die beiden Ausgänge (ICl, IDl) der Brücke zu einem Gleichstrommotor (MOT) geführt sind, welcher im genera¬ torischen Betrieb über die Brücke in das Drehstromnetz rückspeist, und die Löschvorrich¬ tung von einer Auslöseeinheit (ALE) angesteuert wird, von welcher Auslöseimpulse in Abhängigkeit von der Überwachung elektrischer und zeitlicher Größen abgegeben werden, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor Ausgangsgleichstrom (ΪA) als Funktion der Zeit ermittelt wird, die zweite Ablei¬ tung des Ausgangsgleichstroms (IA) nach der Zeit gebildet wird, und für den Fall, dass die zweite Ableitung in einem Bereich zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zündzeitpunkten (tzi, tZ2; tZ2, tZ3; tz3, tZ4) einen Wert größer oder gleich Null annimmt, die Löschvorrichtung (LOV) aktiviert wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgangsgleich¬ strom (IA) direkt motorseitig gemessen wird.
12. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Ausgangsgleich¬ strom (IA) aus zumindest zwei Netzströmen ( ) abgeleitet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Motor Ausgangsgleichstrom (IA) ermittelt wird und die Löschvorrichtung bei einem Überschreiten eines vorgebbaren Schwellwertes (iAs) des überwachten Ausgangsgleichstroms aktiviert wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwellwert (iAs) dem dreifachen Nennstrom der Stromrichterbrücke (SRB) entspricht.
15. Löschvorrichtung (LOV) für eine rückspeisende Stromrichterbrücke (SRB), wobei die von einer netzsynchronen Ansteuerschaltung (AST) mit Zündimpulsen angesteuerte Strom¬ richterbrücke mit ihren drei Eingängen (IUI, IVl, IWl) an die Phasen (U, V, W) eines Drehstromnetzes angeschlossen ist und die beiden Ausgänge (ICl, IDl) der Brücke zu einem Gleichstrommotor (MOT) geführt sind, welcher im generatorischen Betrieb über die Brücke in das Drehstromnetz rückspeist, und die Löschvorrichtung von einer Auslöseeinheit (ALE) ansteuerbar ist, welche zur Abgabe von Auslöseimpulsen in Abhängigkeit von der Überwachung elektrischer und zeitlicher Größen eingerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Löschvorrichtung nach einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14 gesteu¬ ert wird.
16. Löschvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die Löschvorrich¬ tung (LOV) für jede Brückenhälfte (VIl, V13, V15; VIl', V13', V15' bzw. V14, V16, V12; V14', V16', V12') einen von einer Ladeschaltung (Rl, Sl, R2, S2 bzw. R3, S3, R4, S4) auf eine defi¬ nierte Löschspannung aufladbaren Löschkondensator (Cl bzw. C2) besitzt, und die Lösch¬ kondensatoren im Löschfall mit Hilfe von der Auslöseeinheit (ALE) angesteuerter Schalter (V31, V32, V39 bzw. V34, V33, V40) an die Brückenhälften schaltbar sind. Wien, den.
Description:
Löschvorrichtung für eine rückspeisende Stromrichterbrücke

BESCHREIBUNG

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Löschvorrichtung für eine rück¬ speisende Stromrichterbrücke, wobei die von einer netzsynchronen Ansteuerschaltung mit Zündimpulsen angesteuerte Stromrichterbrücke mit ihren drei Eingängen an die Phasen eines Drehstromnetzes angeschlossen ist und die beiden Ausgänge der Brücke zu einem Gleichstrommotor geführt sind, welcher im generatorischen Betrieb über die Brücke in das Drehstromnetz rückspeist, und die Löschvorrichtung von einer Auslöseeinheit angesteuert wird, von welcher Auslöseimpulse in Abhängigkeit von der Überwachung elektrischer und .zeitlicher Größen abgegeben werden.

Außerdem betrifft die Erfindung eine entsprechende Löschvorrichtung.

Bei netzgeführten Stromrichtern, wie sie z. B. in der AT 404 414 B der Anmelderin beschrie¬ ben sind, können Störungen im Spannungs- oder Stromverlauf, insbesondere Überspannun¬ gen und/ oder Kommutierungsfehler zu einer Zerstörung der teuren Thyristoren bzw. Schalter einer solchen Brücke führen.

Genauer gesagt tritt bei netzgeführten Stromrichtern das grundsätzliche Problem des Wech- selrichterkippens im rückspeisenden Betrieb auf. Dabei entsteht bei Netzspannungseinbruch und hinreichender Gleichspannung, z. B. einer entsprechenden Ankerspannung des Motors, ein Überstrom, der weiter zunimmt und auch nicht mehr durch den Stromrichter selbst zu löschen ist. Es kommt dann zwangsläufig zu einem Ansprechen der in der Regel vorgesehe¬ nen Sicherungen, welche die Thyristoren schützen sollen. Die Folge ist ein längerer Ausfall des Stromrichters und des davon gespeisten Motors, da es einer entsprechenden Zeit bedarf, um die Sicherungen, die üblicherweise als schnelle Halbleitersicherungen ausgebildet sind, auszutauschen. Man war daher bemüht, verschiedene, zum Teil aufwändige Vorrichtungen zur Begrenzung und Unterbrechung des Überstroms zu schaffen bzw. um ein Wechselrich¬ terkippen entweder zu verhindern oder kontrolliert zu beenden, wie z. B. in dem genannten Patent der Anmelderin beschrieben.

Bekannt sind beispielsweise Gleichstrom-Schnellschalter, die in dem Gleichstrompfad liegen. Wenn deren sichere Funktion gewährleistet werden soll, sind jedoch zusätzlich hoch aussteuerbare Drosseln zur Begrenzung des Stromanstiegs erforderlich und dementspre¬ chend sind die Kosten beträchtlich, abgesehen von der problematischen Dimensionierung und einer für die sichere Funktion regelmäßigen Wartung. Es sind noch andere Verfahren zur direkten Thyristorlöschung mit Löschkondensatoren bekannt, beispielsweise die Löschung nur einer der beiden Stromrichter-Brückenhälften mit einem Kondensator, wobei der Motorstrom bis zum völligen Abbau auf Null die Ventile der zweiten Brückenhälfte noch voll belastet und dadurch nicht in allen Fällen Schutz möglich ist. Ein ähnliches Verfahren ist die Löschung beider Brückenhälften mit zwei Kondensatoren und mit je einer Spannungsbegrenzung parallel zu diesen, was jedoch Überspannungen am Motor zulässt. Die genannten Verfahren schützen außerdem nicht vor einer Überspannung bei einer Netzunterbrechung, falls zwischen Netz und Stromrichterbrücke ein Transformator liegt.

Eine Aufgabe der Erfindung liegt darin, ein Verfahren zur Steuerung einer Löschvorrichtung anzugeben, mit dem die Thyristoren eines rückspeisenden Stromrichters so schnell gelöscht werden können, dass die den Thyristoren einzeln oder dem Stromrichter insgesamt vorge¬ schalteten Halbleitersicherungen im Falle insbesondere eines Wechselrichterkippens vor Schmelzen oder Vorschädigung (Alterung) geschützt werden. Sofern Sicherungen vorliegen, soll deren Schmelzintegral (i2t) nicht erreicht werden, bei sicherungslosem Betrieb darf das Grenzlastintegral (i2t) der Thyristoren nicht erreicht werden. Überdies soll der Stromrichter vor Überspannungen geschützt werden, wie sie insbesondere bei Netzunterbrechungen, vor allem bei Betrieb mit einem Transformator, auftreten und die oft die Ursache für Kommutie¬ rungsfehler sind und in Folge zur Zerstörung der Thyristoren führen.

Diese Aufgaben wird mit einem eingangs erwähnten Verfahren dadurch gelöst, dass erfin¬ dungsgemäß die Verläufe von zumindest zwei Phasen des Drehstromnetzes als Funktion des Phasenwinkels über einen vorgebbaren Bereich des Phasenwinkels gemessen werden, aus dem Verlauf der beiden Phasen als Funktion des Phasenwinkels eine charakteristische Kenngröße ermittelt wird, die ermittelte Kenngröße mit einer entsprechenden, theoretischen Kenngröße verglichen wird, und bei einem Abweichen der aus den gemessenen Werten der Phasen ermittelten Kenngröße um einen vorgebbaren Wert von der theoretischen Kenngröße die Löscheinrichtung aktiviert wird.

Alternativ oder zusätzlich werden die genannten Aufgaben mit einem eingangs erwähnten Verfahren dadurch gelöst, dass erfindungsgemäß der Motor-Ausgangsgleichstrom als Funktion der Zeit ermittelt wird, die zweite Ableitung des Ausgangsgleichstroms nach der Zeit gebildet wird, und für den Fall, dass die zweite Ableitung in einem Bereich zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zündzeitpunkten einen Wert größer oder gleich Null annimmt, die Löschvorrichtung aktiviert wird.

Auf diese Weise können lediglich durch die Ermittlung von Messgrößen („Ausgangsgleich- strom", „Netzspannung"), die ohnehin für die normale Funktion des Stromrichtgerätes benötigt werden, Kriterien abgeleitet werden, an Hand welcher die Löschvorrichtung akti¬ viert wird. Die Ermittlung dieser Kriterien gestaltet sich somit relativ einfach und kosten¬ günstig und führt zu einer zuverlässigen Steuerung der Löschvorrichtung.

Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprü¬ chen erläutert und werden im Rahmen der Figurenbeschreibung näher erläutert.

Die Erfindung ist im Folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigt

Fig. 1 in einem schematischen Blockschaltbild eine von einer Ansteuerschaltung angesteu¬ erte Stromrichterbrücke zur Versorgung eines Gleichstrommotors samt einer Löschvorrich¬ tung mit einer zugehörigen Auslöseeinrichtung,

Fig. 2a und 2b schematisch die Netzspannungsverläufe im Zusammenhang mit einer ersten Ausführungsform der Erfindung, und

Fig. 3 einen Stromverlauf mit einer weiteren, alternativen oder zusätzlichen Ausführungs¬ form der Erfindung.

Zum näheren Verständnis der Erfindung zeigt vorerst Figur 1 eine von einer Ansteuerschal¬ tung angesteuerte Stromrichterbrücke zur Versorgung eines Gleichstrommotors samt einer beispielhaften Löschvorrichtung mit einer zugehörigen Auslöseeinrichtung. Eine solche Löschvorrichtung eignet sich besonders gut im Rahmen der Erfindung, grundsätzlich kön¬ nen aber auch andere Löschvorrichtungen, die sich in hier nicht näher erläuterten Details von der gezeigten Löschvorrichtung unterscheiden, im Rahmen der Erfindung verwendet werden.

Wie Figur 1 entnehmbar, sind die drei Phasen U, V, W eines Drehstromnetzes über Kommu¬ tierungsdrosseln Lu, Lv, Lw an die Drehstromseite einer Stromrichterbrücke SRB ange¬ schlossen. Dabei liegt üblicherweise in jeder Phase eine in der Zeichnung nicht gezeigte Netzsicherung, wie z. B. in der AT 404414 B im Zusammenhang mit ihrer Fig. 2 beschrieben. Die gesteuerten Gleichrichterschalter VIl, ..., V16 und V21, ..., V26 sind als Thyristoren oder vergleichbare Bauelemente ausgebildet.

Für beide Brücken ist eine Ansteuervorrichtung AST vorgesehen, die für ein netzsynchrones Zünden der Thyristoren sorgt. Durch Verschieben der Zündzeitpunkte kann in bekannter Weise eine Drehzahl- bzw. Momentenregelung erfolgen. Der Ansteuerschaltung AST wer- den die drei Phasenspannungen des Netzes und die Motorklemmenspannung sowie über zwei Stromwandler Wu, Ww die Phasenströme zugeführt, damit entsprechende Informatio¬ nen für die Regelung und für die Ansteuerung der Stromrichterbrücke vorliegen.

Die beiden Gleichstromklemmen ICl, IDl der Brücke SRB sind zu einem Gleichstrommotor MOT geführt, der im generatorischen Betrieb über die Brücke bestehend aus den Schaltern VlI, ..., V16 in das Drehstromnetz rückspeist. Hier ist anzumerken, dass im Zusammenhang mit der Erfindung lediglich der generatorische Betrieb (Energiefluss ins Netz) von Interesse ist. Auch die andere Brücke V21, ..., V26 kann rückspeisend arbeiten, wenn die Motor-EMK umgekehrt anliegt (erfordert umgekehrte Drehrichtung). Der Einfachheit halber wird hier nun der Fall betrachtet, dass die Brücke bestehend aus den Schaltern VIl, ..., V16 soeben rückspeisend ist. In der soeben einspeisenden Brücke, gleich welche das gerade auch ist, kann kein Problem entstehen, das ein Eingreifen im Sinne des Löschens erfordert. Konkret erfolgt bei einem Netzspannungseinbruch in einer einspeisenden Brücke ein Rückgang des Stromes. Für das weitere Verständnis soll daran erinnert werden, dass die Ersatzschaltung als Serienschaltung der Motor-EMK, der Ankerinduktivität Lanker und des Ankerwiderstan¬ des Ranker dargestellt werden kann. Der Ausgangsstrom der Brücke SRB entspricht dem eingezeichneten Motorstrom lanker.

Die beispielhaft im Sinne der Erfindung ausgebildete und wirkende Löschvorrichtung LOV besitzt für jede Brückenhälfte VIl, V13, V15 bzw. V14, V16, V12 (bei umgekehrter EMK für V21, V23, V25 bzw. V24, V26, V22) einen Löschkondensator Cl bzw. C2, von welcher jeder, wie weiter unten noch zu beschreiben ist, auf die eingezeichnete Polarität aufgeladen wird. Der Pluspol bzw. der Minuspol der Kondensatoren Cl und C2 ist in der dargestellten Weise über Thyristoren V31, V32 und V34, V33 mit den Gleichspannungsanschlüssen ICl und IDl der Stromrichterbrücke SRB verbunden, im vorliegenden Fall über Kommutierungsdrosseln Ll, L2. Der Minuspol von Cl bzw. der Pluspol von C2 ist über einen Thyristor V39 und drei Dioden V41, V43, V45 bzw. über einen Thyristor V40 und drei Dioden V44, V46, V42 mit den Wechselstromanschlüssen IUI, IVl, IWl der Stromrichterbrücke SRB verbunden. In den Verbindungen eingezeichnete Drosseln Lsu, Lsv, Lsw begrenzen den Stromanstieg, es kann sich um Luftspulen oder parasitäre (Leitungs)induktivitäten handeln.

Die gezeigte Löschvorrichtung weist weiters einen Schutzkondensator C3 auf, dem ein Spannungsbegrenzer SBG parallel geschaltet ist. Der Minuspol des Schutzkondensators C3 ist über die Thyristoren V35, V36 und der Pluspol über die Thyristoren V38, V37 mit den Gleichspannungsklemmen ICl, IDl der Brücke SRB verbunden. Anzumerken ist, dass - im Gegensatz zu den Löschkondensatoren Cl, C2 - der Schutzkondensator C3 immer mit einer Spannung derselben Polarität beaufschlagt ist und dass die Thyristoren V35, ..., V38 auch durch Dioden ersetzt werden können, falls die Summe der Ladespannungen von Cl und C2 kleiner als die Vorspannung von C3 ist.

Die Gleichspannungsseite der in einer Brückenschaltung angeordneten Dioden V41, ..., V46 ist über Dioden V47 bzw. V48 mit dem Eingang des Spannungsbegrenzers SBG und mit dem Schutzkondensator C3 verbunden. Sie ermöglichen im Verlauf des Löschvorganges den Stromabbau in den Kommutierungsdrosseln einerseits und im Normalbetrieb der Stromrich¬ terbrücken (motorisch und generatorisch) das Übernehmen von transienten Über¬ spannungen aus dem Netz und von Kommutierungs-Spannungsspitzen vom Stromrichter selbst.

Im Folgenden soll zunächst der Löschvorgang (für die in der Zeichnung angegebene Polung der Motor-EMK) erläutert werden, wobei gemäß der Zeichnung geladene Löschkondensato¬ ren Cl, C2 vorausgesetzt werden. Deren Laden wird weiter unten erläutert.

Bei Zündung der Lösch-Tyhristoren V31, V33 und V39, V40 durch die Auslöseeinheit ALE kommutieren die Ströme sowohl von der oberen Halbbrücke VIl, V13, V15 in den Konden¬ sator Cl, als auch von der unteren Halbbrücke V14, V16, V12 in den Kondensator C2, wo¬ durch alle Ströme im rückspeisenden Stromrichter VIl, ..., V16 sofort gelöscht werden. Gleichzeitig mit der Abgabe der Löschimpulse (Zündimpulse für die Lösch-Thyristoren) werden auch die Zündimpulse für die Brücke SRB gesperrt.

Die Spannungen an den Kondensatoren Cl, C2 schwingen durch den Motorstrom um, bis dieser über die kurz vorher gezündeten Thyristoren V35 und V37 in den am Spannungs¬ begrenzer SBG liegenden Kondensator C3 kommutiert. Falls die Spannung an C3 noch nicht den Begrenzungspegel des Begrenzers SGB erreicht hat, wird er durch den Motorstrom dahin aufgeladen. Anzumerken ist hier, dass durch die Thyristoren V32, V34, V36 und V38 Ströme nur bei umgekehrter Motor-EMK fließen.

Im Folgenden wird noch näher auf den Spannungsbegrenzer SBG und dessen Funktion eingegangen, wobei vorausgesetzt werden soll, dass die Motorspannung (Spannung an den Motor- bzw. Geräteklemmen) durch den Löschvorgang kurzzeitig, etwa lms, umgepolt wird. Ist die ursprüngliche Motorspannung wieder erreicht, so ist der Motorstrom gegen¬ über seinem Anfangswert zum Löschzeitpunkt leicht gestiegen. Der Strom in der Ankerin¬ duktivität des Motors wird erst durch eine höhere Spannung bis auf Null abgebaut und diese Spannung muss durch den Spannungsbegrenzer SBG im Sinne einer Begrenzung auf einen Maximalwert geregelt werden. Die Begrenzung erfolgt in bekannter Weise durch gesteuertes Anschalten von Ballastwider¬ ständen an die Eingangsklemmen des Begrenzers SBG und somit an den Schutzkondensator C3. Die Ballastwiderstände werden je nach Spannungshöhe in unterschiedlichem Takt zugeschaltet, wobei elektrische Energie in Wärmeenergie umgewandelt wird. De facto liegt z. B. ein Zweipunktregler mit etwa 10 % Hysteresis vor, der die Ballastwiderstände ein- und abschaltet. Um eine höhere Summen-Löschspannung zu ermöglichen, kann der Spannungs¬ begrenzer SBG erst während des Umschwingens der Kondensatoren Cl, C2 über die Thy¬ ristoren V35, ..., V38 zugeschaltet werden. Es könnten hier auch vier Dioden verwendet werden, aber da diese notwendigerweise einen Brückengleichrichter mit C3 bilden, würde die genannte Summen-Löschspannung am Anfang Gleichrichtung den Wert der momenta¬ nen Spannung von C3 überschreiten und einen erheblichen (unbegrenzten / schädigenden Stromstoß) verursachen. Deshalb erfolgt der Einsatz von vier Thyristoren, die etwa zum Zeitpunkt des Nulldurchganges der Kondensatorspannungen Cl und C2 gezündet werden. Dann ist nämlich die Gefährdung nicht mehr gegeben, weil der Motorstrom, der wie schon oben beschrieben in den Begrenzer kommutiert, vorgegeben (bzw. eingeprägt oder quasi konstant) ist. Der als Schutzkondensator bezeichnete Kondensator C3 könnte bei Verwen¬ dung eines anderen Begrenzers SBG auch entfallen, wobei hier z. B. spannungsabhängige Widerstände oder Zenerdioden in Frage kämen.

Der Spannungsbegrenzer SBG ist jedoch ständig über die bereits genannten Dioden V47, V48 an die Diodenbrücke V41, ..., V46 angeschlossen. Dies ermöglicht es, dass auch sämtliche von dem Netz kommende Überspannungen begrenzt werden. Beispielsweise können erhebliche Überspannungen bei Abschalten eines vorgeschalteten Transformators unter Last auftreten. Darauf wird weiter unten noch näher eingegangen.

Um an den genannten Widerständen des Spannungsbegrenzers SBG eine Dauerverlustleis¬ tung zu vermeiden, kann dieser einen weiteren Schalter mit einer etwas tieferen Spannungs¬ schwelle aufweisen, bei welchem die angetakteten („gechoppten") Widerstände bzw. ein Widerstand einen wesentlich höheren Widerstandswert besitzen bzw. besitzt, als die ge¬ nannten Werte des Spannungsbegrenzers.

Dazu sei bemerkt, dass z. B. bei einer praktischen Ausführungsform der gechoppte Wider¬ stand effektiv 250 mOhm besitzt. Die Realisierung erfolgt parallel durch vier IGBT-Schalter und vier Widerstände mit je 1 Ohm. Durch jeden Widerstand fließt im Begrenzungsfall ein Strom von 900 A.

Die beiden Löschkondensatoren Cl, C2 müssen auf einen Teil - typischerweise 0,5 bis 0,9 - des Scheitelwerts der verketteten Netzspannung geladen werden. Die beiden Kondensatoren Cl und C2 sind nach einem Löschvorgang umgekehrt geladen. Durch die nachfolgend beschriebene Schaltung erfolgt also strenggenommen zuerst eine Entladung bis Null und erst danach eine Aufladung. Es ist für das Prinzip der Erfindung gleichgültig, auf welche Weise das Laden der beiden Kondensatoren erfolgt, doch wird im folgenden eine praxisbe¬ währte Möglichkeit einer Ladeschaltung, integriert in die gesamte Schaltung der Löschvor¬ richtung - beschrieben. Diese weist für jeden Kondensator Cl bzw. C2 zwei Ladewiderstän¬ de Rl, R2 bzw. R3, R4 auf, die zum Pluspol - Rl, R3 - bzw. zum Minuspol - R2, R4 -der Brückenschaltung V41..V46 führen. Schalter, Sl, S2, für Cl und S3, S4 für C2, die in Serie mit den Lade widerständen Rl, R2 und R3, R4 liegen, werden von einem nicht gezeigten Zwei¬ punktregler gesteuert. Das Laden ist nur möglich, wenn die Löschthyristoren ausgeschaltet sind. Im übrigen wird bei dieser Schaltung dadurch eine doppelte Spannungsbelastung der Thyristoren V31 und V33, bzw. V32 und V34 vermieden.

Im Löschfall, müssen unmittelbar nach der Zündung der Löschthyristoren während des Umschwingens der Spannungen an den Löschkondensatoren Cl und C2 diese von der Ladeschaltung durch die vorhin genannten Halbleiterschalter Sl .. S4 getrennt werden, um zu verhindern, dass die Löschthyristoren nach dem erfolgreichen Stromabbau durch den Ladestrom leitend bleiben. Dadurch würde nämlich ein weiterer Ladevorgang verhindert werden und es käme folglich zu einer Überlastung der Ladewiderstände Rl, ..., R4. Sobald die Kondensatoren Cl und C2 wieder hinreichend geladen sind, kann ein neuer Löschvor¬ gang erfolgen, wobei jedoch die Wiederholfrequenz von Löschvorgängen bzw. die Anzahl von Löschvorgängen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes durch die Dimensionierung der Schaltung, insbesondere der Ladewiderstände und des Spannungsbegrenzers bestimmt wird.

Die Steuerung der gesamten Schaltung kann durch eine analoge Schaltung mit Mikroprozes¬ sor-Unterstützung zur Kommunikation mit dem Stromrichter erfolgen. Im folgenden soll auf das erfindungsgemäße Verfahren für eine „Auslöseeinheit für eine Thyristorlöscheinrich¬ tung" näher eingegangen werden. Die Auslösung der Thyristorlöscheinrichtung erfolgt dabei an Hand gemessener Spannungen und Ströme und/ oder Zeiten, die beispielsweise durch eine geeignete Software ermittelt werden.

Bei einer ersten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Verläufe von zumindest zwei Phasen, im Folgenden der beiden Phasen U, V des Drehstromnetzes als Funktion des Phasenwinkels φ über einen vorgebbaren Bereich des Phasenwinkels φ gemes¬ sen. Erfindungsgemäß wird aus dem Verlauf dieser beiden Phasen U, V als Funktion des Phasenwinkels φ eine charakteristische Kenngröße ermittelt, wobei die ermittelte Kenngröße Agem mit einer entsprechenden, theoretischen Kenngröße Athe verglichen wird; auf die Ermitt- lung der theoretischen Kenngröße wird dabei weiter unten noch eingegangen.

Bei einem Abweichen der aus den gemessenen Werten der Phasen U, V ermittelten Kenn¬ größe Agem um einen vorgebbaren Wert von der theoretischen Kenngröße wird die Löschein¬ richtung LOV aktiviert. Mathematisch lässt sich diese Bedingung auch formulieren als

.

Dies bedeutet, dass die Löschvorrichtung dann aktiviert wird, wenn die gemessene Kenn¬ größe Agem um einen bestimmten Betrag kleiner ist als die theoretische Kenngröße Athe.

Konkret ist die Situation in Figur 2a und 2b näher dargestellt. Die Figur 2a zeigt die theoreti¬ schen Verläufe der Phasen U, V, W (Netzsinus), mit dicker Linie (leicht versetzt) eingezeich¬ net den sich daraus ergebenden theoretischen, idealen Spannungsverlauf am Ausgang des Stromrichters, der sich bei einer ordnungsgemäßen Kommutierung ergeben würde. Weiters eingezeichnet ist die momentane EMK des Motors.

Diese Kommutierung auf die nächste Phase, d.h. von Phase U auf Phase V, sollte in etwa beim Zündzeitpunkt tz stattfinden. Im in Figur 2b gezeigten Beispiel findet dies nicht statt, weil die Netzspannung in der Phase U einen großen Einbruch (strichlierte Linie) aufweist, sodass zwar ein Wechsel auf das neue Ventil (Phase V) stattfindet und nun über diese Phase V Strom fließt, aber das alte Ventil (Phase U) nicht gelöscht wird und über diese Phase nach wie Strom fließt. Aus diesem Grund ergibt sich der abnormale durchgezogen (mit dicker Linie) dargestellte Verlauf der Spannung am Ausgang des Stromrichters mit den möglicher¬ weise daraus entstehenden nachteiligen Effekten.

Zum Zeitpunkt tx kann der Strom nicht vollständig auf Phase V kommutieren und fleißt in Phase U weiter, da die Sperrspannungszeitfläche Agem viel zu klein war.

Mit der ersten Variante der besprochenen Erfindung kann ein solches Fehlverhalten vorzei¬ tig erkannt und die Löschvorrichtung LOV aktiviert werden. Konkret wird dabei bei der vorliegenden Variante als Kenngröße eine Fläche Agem, Athe ermittelt, welche von den Verläu¬ fen der Phasen U, V begrenzt wird, wobei die Fläche zwischen einem vorgebbaren unteren Phasenwinkel φmin und einem vorgebbaren oberen Phasenwinkel φmaχ berechnet wird.

Die Kenngrößen ergeben sich somit entsprechend -W = ](V-U)dφ .

Typische sinnvolle Werte sind ergeben sich, wenn die untere Grenze des Phasenwinkels φmin dem Zündwinkel φz bzw. Zündzeitpunkt tz für einen Zündimpuls zur Kommutierung von der ersten Phase U auf die zweite Phase V entspricht.

Eine Integration findet sinnvoller Weise nur in jenen Bereich statt, in denen V > U gilt.

Die Kommutierung findet aus dem Grund nicht statt, da die Fläche Sperrspannungszeitflä¬ che Agem zu klein ist, da das abkommutierende Thyristorpaar eine Mindest- Sperrspannungszeitfläche Agem benötigt, damit die Ladungsträger in den Thyristoren ausge¬ räumt werden und die Thyristoren sperrfähig werden. Wenn diese Mindest-Fläche nicht vorhanden ist, kann der Übergang von einem Thyristorpaar auf das nächste („Kommutie¬ rung") nicht stattfinden. Das alte Thyristorpaar bleibt leitend. Da in dieser Phase aber die Netzspannung Richtung Null und dann ins Positive geht, wird der Strom in diesem Pfad rasch ansteigen und zum Sicherungsfall führen. Der Löschvorrichtung lenkt bei rechtzeitiger Aktivierung diesen stark ansteigenden Strom zunächst in den Löschkondensator um und baut ihn in weiterer Folge bis auf Null ab.

Die obere Grenze φmax entspricht im Wesentlichem dem Wert des Phasenwinkels, bei dem die erste Phase U und die zweite Phase V den selben Spannungswert aufweisen.

Bei einem Zündwinkel von φz = 150° endet die Sperrspannungsfläche Agem bzw. Athe 30° nach dem Zündwinkel. Aber auch generell, d.h. für einen beliebigen Zündwinkel lässt sich angeben, dass für die Integration eine obere Grenze für den Phasenwinkel von maximal 30° nach dem Zündwinkel φ2 ausreicht. Falls sich bis zu diesem Zeitpunkt noch keine im Ver¬ gleich zur theoretischen Sperrspannungsfläche ausreichende Fläche ergibt, so hat die Kom¬ mutierung auf keinen Fall ordnungsgemäß stattgefunden und es wird die Löschvorrichtung aktiviert, um den Aufbau eines Überstroms zu verhindern.

Wie bereits erwähnt, wird die Löschvorrichtung LOV aktiviert, wenn die gemessene Fläche Agem um einen bestimmten Betrag kleiner als die theoretische Fläche ist. In der Praxis hat es sich dabei bewährt, für den oben genannten Faktor k einen Wert von 0,5 anzusetzen. Unter Berücksichtigung dieses Zusammenhanges kann der Aufbau eines Überstroms zuver¬ lässig verhindert werden.

Schließlich sei noch erwähnt, dass zur Berechnung der theoretische Fläche Athe für die Verläufe der Phasen U, V Cosinus- oder Sinusverlauf für die Phasenwinkel- Abhängigkeit angenommen wird.

Für die Berechnung Berechnung der theoretischen Fläche Athe werden die Verläufe von zwei aufeinanderfolgenden Phasen verwendet, aber alle 3,3ms (=1/6 der Netzperiode) werden 2 andere Phasen verwenden, a Also zuerst U und V, dann V und W, dann W und U usw.

Eine weitere, zweite Variante eines erfindungsgemäßen Verfahrens zum Aktivieren der Löschvorrichtung sieht vor, dass der Motor-Ausgangsgleichstrom IA (weiter oben in der Beschreibung auch als Imotor bezeichnet) als Funktion der Zeit ermittelt wird, die zweite Ableitung des Ausgangsgleichstroms iA nach der Zeit gebildet wird, und für den Fall, dass die zweite Ableitung in einem Bereich zwischen zwei aufeinanderfolgenden Zündzeitpunk¬ ten tzi, tZ2; tZ2, fe; tz3 einen Wert größer oder gleich Null annimmt, die Löschvorrichtung LOV aktiviert wird.

Figur 3 zeigt einen beispielhaften Verlauf des Motor-Ausgangsgleichstrom iA als Funktion der Zeit t bzw. der Phase φ. Zwischen den Zündzeitpunkten tzi und tZ2 bzw. tZ2 und tZ3 zeigt der Verlauf von iA einen typischen Verlauf, lediglich zu den Zündzeitpunkten tZi, mit i = 1, 2, 3 ändert sich der Verlauf abrupt; dies ist allerdings normal, da zu diesem Zeitpunkt ein neues Thyristorpaar gezündet wird. Zu diesem Zeitpunkt wird die Löschvorrichtung nicht aktiviert.

Zeigt allerdings der Stromverlauf einen untypischen Verlauf, wie dies zum Zeitpunkt tu der Fall ist - zu diesem Zeitpunkt ändert sich der Verlauf von iA als Funktion der Zeit abrupt, obwohl dieser Zeitpunkt tu nach dem Zündzeitpunkt tZ3 aber noch vor dem nächsten Zünd¬ zeitpunkt liegt -, so handelt es sich dabei um keinen ordnungsgemäßen Zustand des Strom¬ richters, da hier kein neues Thyristorpaar gezündet wird. Daher wird zu diesem Zeitpunkt die Löschvorrichtung LOV aktiviert.

Für jede Stromkuppe muss also gelten, dass d2iA/dt2 < 0. Ist dies nicht der Fall, so muss davon ausgegangen werden, dass in Folge eines Einbruchs der Netzspannung sich in kurzer Zeit ein Überstrom bilden wird, und die Löscheinrichtung kann bereits vor Erreichen eines Überstroms aktiviert werden.

Variante 1 und Variante 2 eignen sich getrennt zur Steuerung der Löschvorrichtung, vorteil¬ haft ist es allerdings, wenn beide Varianten gleichzeitig verwendet werden. Beide Varianten eigen sich dazu, die Löscheinrichtung bereits zu aktivieren, bevor ein Überstrom erreicht wird. Variante 1 eignet sich besonders zum Erkennen des Aufbaus eines Überstroms zu einem Zeitpunkt um den Zündzeitpunkt herum, während sich die Variante 2 vor allem in einem Bereich zwischen zwei Zündzeitpunkten eignet.

Dabei kann bei Variante 2 - egal ob zusammen mit oder unabhängig von Variante 1 - der Ausgangsgleichstrom iA direkt motorseitig gemessen werden, oder was in vielen Fällen einfacher realisierbar ist und vergleichbar gute Ergebnisse liefert, wird der Ausgangsgleich¬ strom iA aus zumindest zwei Netzströmen abgeleitet.

Durch die Varianten 1 und/ oder 2 wird, wie bereits erwähnt, die Löscheinrichtung bereits aktiviert, bevor ein Überstrom auftreten kann. Dadurch werden alle Betriebsmittel wie Motoren, Sicherungen, Thyristoren, Schütze, etc. bestmöglich geschützt.

Im Sinne eines unterbrechungsfreien Betriebes ist es allerdings notwendig, dass es zu keinen Fehlauslösungen kommt, die Löschvorrichtung als nicht ohne Grund ausgelöst wird. Falls die Varianten 1 und/ oder 2 dahingehend ausgelegt werden, dass sie die Löschvorrichtung nur dann aktivieren, wenn eine Kommutierung sicher nicht möglich ist - beispielsweise durch entsprechende Wahl des Parameters k in Variante 1 -, dann ist es zusätzlich noch günstig, wenn eine weitere Absicherung gegeben ist, falls die Kommutierung doch versagt.

Dazu ist weiters vorgesehen, dass der Motor- Ausgangsgleichstrom iA ermittelt wird und die Löschvorrichtung bei einem Überschreiten eines vorgebbaren Schwellwertes iλs des über¬ wachten Ausgangsgleichstroms aktiviert wird.

Ein typischer Wert für diesen Schwellwert liegt dabei bei dem zweieinhalb bis dreifachen Nennstrom der Stromrichterbrücke SRB (siehe Figur 3).

Abschließend sind noch einige Beispiele von Betriebs(Fehl)zuständen gegeben, welche durch die erfindungsgemäße Löschvorrichtung beherrscht werden.

Bei Blitzeinschlägen in Hoch- oder Mittelspannungseinrichtungen werden Schutzfunken¬ strecken oder gasgefüllte Überspannungs-Schutzelemente gezündet. Diese brennen dann bis zum nächsten Strom-Nulldurchgang. Dadurch entsteht ein niederohmiger Netzspannungs¬ einbruch mit der Dauer von 3 bis 20 ms. Es kann aber auch zu einem längeren Ausfall der Netzspannung kommen, bei dem ein oder mehrere Transformatoren oder sonstige Verbrau¬ cher das Netz niederohmig auf Null halten.

Bei einem Kurzschluss an einem parallelen Stromkreis am gleichen Netz entsteht zuerst ein Netzspannungs-Einbruch. Daraufhin schmilzt die zugeordnete Sicherung und trennt den fehlerhaften Stromkreis vom Netz. Es erfolgt auf diese Weise danach ein kurzer Überspan¬ nungs-Impuls, wobei die Dauer und Stärke des Einbruchs von der Netzimpedanz und dem Fehlerstrom abhängen.

Weitere Möglichkeiten für niederohmige Netzeinbrüche sind alle Arten von Kurzschlüssen am speisenden Netz.

Bei den genannten Beispielen, die alle niederohmige Netzeinbrüche betreffen, und bei gleichzeitiger Rückspeisung über den Stromrichter in das selbe Netz, steigt der Motorstrom sofort entsprechend der EMK und der Ankerinduktivität plus Netzimpedanz an, bis die Auslöseeinheit die Löscheinrichtung zum Abschalten auffordert. Die durchschnittliche Abschaltzeit, d. h. die Zeit bis der Motorstrom auf Null gesunken ist, beträgt etwa 5 ms. Allfällige Überspannungsspitzen bei Netzwiederkehr werden wie oben beschrieben be¬ grenzt.

Bei dem Abschalten eines Hauptschützes direkt vor dem Stromrichter müssen sich die Kommutierungsinduktivitäten und die Ankerinduktivität entladen können. Dies wird durch die immer im Eingriff befindliche Netzspannungsbegrenzung wie vorhin beschrieben erreicht. Es kommt dabei zu keinem Wechselrichterkippen, ohne einen solchen Überspan¬ nungsschutz aber meistens zu einem Querzünden. Der Abbau der Energie findet hauptsäch¬ lich in dem Hauptschütz statt, was jedoch allein schon wegen der Kontaktabnutzung zu vermeiden ist.

Bei dem Abschalten eines speisenden Transformators, z. B. auf Mittelspannungsebene, tritt durch den höheren Innenwiderstand des Netzes keine signifikante Stromerhöhung (beim Wechselrichterkippen) auf. Bestimmte Thyristoren im Stromrichter löschen jedoch nicht mehr und ein Querzünder ist die Folge. Diese Bedingung wird gleichfalls rechtzeitig erkannt und die Löschvorrichtung veranlasst ein Abschalten des Stroms. Allfällige Überspannungen durch das Entmagnetisieren des genannten Transformators werden wiederum durch die Löschvorrichtung (Diodenbrücke V41, ..., V46 über V47, V48 an C3 parallel zum Span¬ nungsbegrenzer) begrenzt.

Wien, den