US4253981A | 1981-03-03 |
H. FEY & I. OTTE: "Wörterbuch der Kosmetik", 1985, WISSENSCHAFTLICHE VERLAGSGESELLSCHAFT MBH, STUTTGART
1. | Schnelltrocknender Nagellack, umfassend einen Film¬ bildner, Lösungsmittel und Farbstoffe und/oder Pigmente, dadurch gekennzeichnet, daß er alkylverzweigte Fettsäure¬ ester, langkettige Fettsäureester, ethoxylierte Fettsäure polyglycolether und/oder Alkylphenolpolyglycolether enthält. |
2. | Nagellack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er Fette der Bürzeldrüse enthält. |
3. | Nagellack nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er Silikonöl, Fluorchlorkohlenwasser¬ stoffe, Lösungsmittel und/oder Parfüm enthält. |
4. | Verwendung von alkylverzweigten Fettsäureestern, langkettigen Fettsäureestern, ethoxylierten Fettsäure polyglycolethern und/oder Alkylphenolpolyglycolethern zum Verhindern des Eintrocknens von Nagellack. |
Die Erfindung betrifft einen schnelltrocknenden Nagellack sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
Nagellacke gehören zu den am häufigsten verwendeten dekora¬ tiven Kosmetika. Sie bestehen üblicherweise aus einer Mi¬ schung von Filmbildnern und Weichmachern, die in Lösungs¬ mitteln oder Lösungsmittelgemischen gelöst sind.' Zur Farb¬ gebung werden dann organische und anorganische Pigmente sowie Farbstoffe zugesetzt. Bei ihrer Anwendung werden üblicher¬ weise mehrere Lackschichten übereinander aufgetragen, um eine möglichst gleichförmige und dichte Farbe zu erhalten. Zwi¬ schen dem Auftragen der einzelnen Schichten muß jedoch jeweils eine gewisse Zeit abgewartet werden, bis die darun¬ terliegende Schicht soweit angetrocknet ist, daß sie wieder überstrichen werden kann. Schließlich wird über die zuletzt aufgetragene Schicht ein Nagellackhärter aufgetragen, um dem Lack die notwendige Härte zu verleihen. Ein derartiges Vorgehen ist jedoch recht zeitaufwendig.
Darüber hinaus ist es ein bekanntes Problem, daß eine bereits angebrochene Nagellackflasche mit der Zeit austrocknet.
Die Erfindung hat nun zum Ziel, einen besonders schnell trocknenden Nagellack bereitzustellen, der darüber hinaus auch bei häufigem öffnen der Flasche nicht schnell ein¬ trocknet und über einen langen Zeitraum hinweg beim Gebrauch flüssig und streichfähig bleibt.
Dieses Ziel wird nun erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß man einem handelsüblichen Nagellack Fettkörper zusetzt. Zweckmäßige Fettkörper sind alkylverzweigte Fettsäureester mit niedrigem Erstarrungspunkt (PLC-Liquid) oder langkettige Fettsäureester (PCL-Solid) , ethoxylierte
Fettsäurepolyglycolether und/oder Alkylphenolpolyglycolether . Als zweckmäßig haben sich auch Gemische der zuvor genannten Substanzen erwiesen. Solche Gemische sind im Handel als Purcellinöle erhältlich und werden in der Kosmetik auch als PCL bezeichnet. Als besonders geeignet haben sich auch Silikonöl sowie Fluorchlorkohlenwasserstoffe erwiesen. Bevorzugte Fluorchlorkohlenwasserstoffe sind Monofluortri- chlormethan und Difluordichlormethan. Bevorzugte PCL-Liquid- Substanzen sind PCL-Liquid RD 97 70 63/73/2.
Die im erfindungsgemäßen Nagellack als Fil bildner enthal¬ tenen Cellulosenitrate sind zweckmäßigerweise Harze auf der Basis von Polyacrylaten, Poly ethacrylaten oder Toluolsul- fonamidformaldehydharzen sowie Gemische davon, die außerdem die Filmhaftung auf dem Fingernagel verbessern. Als Weichma¬ cher werden zweckmäßigerweise Dibutylphthalat , Kampfer oder Acetyltributylcitrat zugesetzt. Gängige Lösungsmittel für Nagellacke sind Essigsäurebutylester, Essigsäureethylester, Toluol, 2-Propanol und 1-Butanol sowie Gemische davon. Zur Erzielung von Perlglanzeffekten können die erfindungsgemäßen Nagellacke auch Additive wie Fischsilber, Glimmer oder
Wismutoxichlorid enthalten. Die in Nagellacken zu verwenden¬ den Grundsubstanzen sowie Additive sind dem Fachmann bekannt.
Die Erfindung soll durch die folgenden Beispiele näher erläutert werden.
Beispiel 1
Es wurde ein handelsüblicher Nagellack (Alessandro GmbH Langenfeld, Deutschland) auf einen Fingernagel aufgetragen und die Zeit bestimmt, bis er wieder für eine weitere Schicht erneut bestrichen werden konnte. Diese Zeit betrug 45 Sekunden.
Bei spi el 2
Es wurde ein handelsüblicher Nagellack auf den Fingernagel aufgetragen, und nachdem die erste Schicht bestreichbar war, wurden insgesamt 4 Schichten übereinander aufgetragen, worüber zum Schluß eine Schicht aus einem Nagellack-Trockner (Phantom Nagellack-Trockner der Alessandro GmbH Langenfeld, Deutschland) aufgetragen. Die Zeit des Auftragens bis zürn Aushärten betrug 60 Minuten.
Beispiel 3
Der Nagellack von Beispiel 1 wurde mit dem in Beispiel 2 verwendeten schnelltrocknenden Nagellacktrockner im Verhält¬ nis von 7 Teilen Nagellack zu 1 Teil Trockner gemischt, und das so fertige Gemisch wurde wie in Beispiel 2 in vier Schichten übereinander aufgetragen. Die Aushärtzeit des Gemisches betrug 25 Minuten.
Ein Vergleich von Beispiel 2 und Beispiel 3 zeigt, daß das direkte Zumischen des Nagellack-Trockners eine schnellere Aushärtzeit um das mehr als 2-fache ergibt.
Es wurden nun die Finger jeder Hand wechselweise gemäß Beispiel 2 und gemäß Beispiel 3 lackiert und mit den so erhaltenen lackierten Nägeln spielte eine Versuchsperson fünf Minuten mit feinem Seesand. Danach wurde der Zustand der Lackierung bewertet. Hierbei zeigte sich, daß die Lackierung nach Beispiel 3 bedeutend weniger Kratzer aufwies und besser an dem Fingernagel haftete, als dies bei den Fingernägeln von Beispiel 2 der Fall ist.
Bei_sp_ e _l _4
Es wurden am gleichen Tage zwei handelsübliche Flaschen des Nagellacks von Beispiel 1 geöffnet und eine dieser Flaschen direkt, wie in Beispiel 3 beschrieben, mit einem Nagellacktrockner vermischt. Beide Flaschen wurden mehrere Monate lang jeweils gleichzeitig geöffnet und benutzt. Hierbei ergab sich, daß der handelsübliche Nagellack bereits nach 8 Monaten eingetrocknet war, wohingegen der mit dem Trockner versehene Nagellack noch nach 19 Monaten flüssig und streichbar war, ohne daß eine merkliche Konsistenzänderung bemerkt werden konnte.
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