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Patent Searching and Data


Title:
RADAR SYSTEM FOR A VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/127405
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a radar system (200) for a vehicle (1), comprising: - at least one radar device (10) for receiving and/or transmitting at least one radar signal (60), - at least one lighting functional surface (30) for providing a lighting primary function. According to the invention, it is provided that the lighting functional surface (30) is designed to provide a secondary function for the radar device (10).

Inventors:
PLEUGER BENJAMIN (DE)
NEUHAUS MALTE (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/083576
Publication Date:
July 12, 2018
Filing Date:
December 19, 2017
Export Citation:
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Assignee:
HELLA GMBH & CO KGAA (DE)
International Classes:
G01S13/931; B60Q1/00
Foreign References:
DE102011115829A12013-04-18
US20110279304A12011-11-17
FR2717131A11995-09-15
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1 . Radarsystem (200) für ein Fahrzeug (1 ), aufweisend:

- wenigstens eine Radarvorrichtung (10) zum Empfangen und/oder Senden von wenigstens einem Radarsignal (60),

- wenigstens eine lichttechnische Funktionsfläche (30) zur Bereitstellung einer lichttechnischen Primärfunktion, dadurch gekennzeichnet,

dass die lichttechnische Funktionsfläche (30) dazu ausgeführt ist, eine Sekundärfunktion für die Radarvorrichtung (10) bereitzustellen.

2. Radarsystem (200) nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass gemäß der Primärfunktion die lichttechnische Funktionsfläche (30) in Wirkverbindung mit Lichtstrahlen (50), insbesondere von einer

lichttechnischen Vorrichtung (20), bringbar ist, sodass vorzugsweise die lichttechnische Funktionsfläche (30) dazu ausgeführt ist, die Lichtstrahlen (50) der lichttechnischen Vorrichtung (20) jeweils zumindest teilweise zu transmittieren und/oder zu reflektieren und/oder zu leiten und/oder zu brechen und/oder zu verändern.

3. Radarsystem (200) nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass gemäß der Sekundärfunktion die lichttechnische Funktionsfläche (30) in Wirkverbindung mit dem Radarsignal (60) bringbar ist, und vorzugsweise dieses durch die lichttechnische Funktionsfläche (30) zumindest teilweise transmittierbar und/oder leitbar ist, sodass vorzugsweise wenigstens ein identischer Wirkbereich der lichttechnischen Funktionsfläche (30) sowohl mit Lichtstrahlen (50) einer lichttechnischen Vorrichtung (20) als auch mit dem Radarsignal (60) in Wirkverbindung bringbar ist. Radarsystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die lichttechnische Funktionsfläche (30) sowohl für Lichtstrahlen (50), vorzugsweise im sichtbaren Lichtspektrum, vorzugsweise einer

lichttechnischen Vorrichtung (20), als auch für das Radarsignal (60) zumindest überwiegend transparent ist.

Radarsystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die lichttechnische Funktionsfläche (30) zumindest als ein Teil einer Fahrzeugbeleuchtung, vorzugsweise einer Rückleuchten-Einheit oder einer Bremsleuchten-Einheit oder einer Frontscheinwerfer-Einheit oder einer Blinker-Einheit oder einer Positionsleuchten-Einheit oder einer

Rundumleuchten-Einheit, ausgeführt ist.

Radarsystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Radarvorrichtung (10), insbesondere als ein Radarsensor, außerhalb eines Stoßfängers (70) des Fahrzeuges (1 ) integrierbar ist.

Radarsystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die lichttechnische Funktionsfläche (30) zumindest als ein Teil eines Strahlers und/oder Retroreflektors, insbesondere Rückstrahlers, für das Fahrzeug (1 ) ausgeführt ist. Radarsystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die lichttechnische Funktionsfläche (30) zumindest als ein Teil eines Lichtvorhangs (32), insbesondere zur Lichtleitung und/oder Lichtstreuung von Lichtstrahlen (50) einer lichttechnischen Vorrichtung (20), für das

Fahrzeug (1 ) ausgeführt ist.

Radarsystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die lichttechnische Funktionsfläche (30) zumindest als ein Teil einer Lichtprojektionsfläche, vorzugsweise für ein Hologramm, für das Fahrzeug (1 ) ausgeführt ist.

Radarsystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die lichttechnische Funktionsfläche (30) mit der Radarvorrichtung (10), und vorzugsweise mit einer lichttechnischen Vorrichtung (20), ein

gemeinsames Bauteil bildet, vorzugsweise eine Frontscheinwerfer- Baugruppe und/oder einer Rückleuchten-Baugruppe und/oder einer

Bremsleuchten-Baugruppe und/oder einer Blinker-Baugruppe und/oder einer Positionsleuchten-Baugruppe und/oder einer Rundumleuchten-Baugruppe und/oder einer Strahler-Baugruppe und/oder einer Retroreflektor-Baugruppe für das Fahrzeug (1 ), welches bevorzugt einzeln handhabbar und/oder montierbar ausgeführt ist.

1 1 . Radarsystem (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet,

dass die lichttechnische Funktionsfläche (30) radarspezifisch ausgeführt ist, insbesondere zur Transmission des Radarsignals (60) und/oder derart am Fahrzeug (1 ) ausgerichtet und/oder ausrichtbar, dass Objekte in einem Außenbereich des Fahrzeuges (1 ) anhand des Radarsignals (60), welches durch die lichttechnische Funktionsfläche (30) transmittiert und/oder geleitet wird, detektierbar sind.

12. Verfahren (100) zur Bereitstellung einer Radarfunktion für ein Fahrzeug (1 ), mit wenigstens einer lichttechnischen Funktionsfläche (30) des Fahrzeuges

(1 ).

gekennzeichnet durch die nachfolgenden Schritte:

- Herstellen einer Wirkverbindung der lichttechnischen Funktionsfläche (30) mit Lichtstrahlen (50),

- Herstellen der Wirkverbindung der lichttechnischen Funktionsfläche (30) mit einem Radarsignal (60) einer Radarvorrichtung (10) des Fahrzeuges (1 ).

Verfahren (100) nach Anspruch 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass ein Radarsystem (200) nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 betrieben wird.

Description:
Radarsystem für ein Fahrzeug

Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Radarsystem gemäß der im Oberbegriff des Anspruchs 1 näher definierten Art. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Bereitstellung einer Radarfunktion für ein Fahrzeug.

Es ist aus dem Stand der Technik bekannt, dass bei Fahrzeugen Radarsysteme mit Radarvorrichtungen (insbesondere Radar-Sensoren) eingesetzt werden. Diese

Radarsysteme ermöglichen es, einen Abstand und/oder eine Relativgeschwindigkeit zu Objekten und/oder die Position von Objekten außerhalb des Fahrzeuges zu ermitteln. Hierzu kann die Radarvorrichtung beispielsweise ein Radarsignal

aussenden, welches dann von einem Objekt, beispielsweise einem weiteren

Fahrzeug, reflektiert wird.

Radarvorrichtungen, welche verdeckt im Fahrzeug integriert werden sollen, sind dabei beispielsweise hinter einem lackierten Kunststoff-Bauteil platziert, z. B. hinter einem Kunststoff-Stoßfänger.

Allerdings werden mit zunehmender Trägerfrequenz des Radarsignals auch Einflüsse durch Geometrien und/oder Materialien vor der Radarvorrichtung signifikant. Dies hat den Nachteil, dass die Funktion des Radarsystems (wie z. B. das Senden und/oder Empfangen und/oder Auswerten von Signalen sowie die Bereitstellung einer

Information an den Fahrer und/oder der Eingriff in eine Fahrdynamik) beeinträchtigt und/oder nur technisch sehr aufwendig zuverlässig bereitgestellt werden kann.

Insbesondere kann dabei ein unerwünschter Einfluss dadurch entstehen, dass die Lackierungen des Kunststoff-Bauteils variieren, Reparaturen am Kunststoff-Bauteil durchgeführt werden und/oder sonstige Veränderungen am Fahrzeug bzw. am

Kunststoff-Bauteil erfolgen. Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehenden Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte und/oder vereinfachte Integration eines Radarsystems, insbesondere einer Radarvorrichtung, in das Fahrzeug zu ermöglichen. Bevorzugt soll hierbei Bauraum beim Fahrzeug eingespart werden können und/oder eine

Reduzierung von Kosten durch Zusammenfassung von Funktionen erreicht werden.

Die voranstehende Aufgabe wird gelöst durch ein Radarsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 12. Weitere Merkmale und Details der Erfindung ergeben sich aus den jeweiligen

Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Radarsystem beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit dem

erfindungsgemäßen Verfahren, und jeweils umgekehrt, so dass bzgl. der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.

Die Aufgabe wird insbesondere gelöst durch ein (lichttechnisches) System,

insbesondere Radarsystem, für ein Fahrzeug, aufweisend:

wenigstens eine Radarvorrichtung, insbesondere ein RADAR-Sensor des Fahrzeuges, zum Empfangen und/oder Senden von wenigstens einem

Radarsignal,

wenigstens eine lichttechnische Funktionsfläche, insbesondere ein

transparentes Kunststoff-Bauteil des Fahrzeuges, zur Bereitstellung einer lichttechnischen Primärfunktion, insbesondere für eine lichttechnische

Vorrichtung.

Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass die lichttechnische Funktionsfläche dazu ausgeführt ist, eine Sekundärfunktion für die Radarvorrichtung bereitzustellen. Somit kann vorteilhafterweise eine lichttechnische Funktionsfläche, welche beispielsweise bereits eine primäre Einzelfunktion (Primärfunktion) aufweist (welche insbesondere nicht das Radarsystem betrifft), zur Abdeckung der Radarvorrichtung, insbesondere eines Radar-Sensors, verwendet werden. Da hierbei dann zwangsläufig das

Radarsignal durch die lichttechnische Funktionsfläche gesendet wird, kann in diesem Zusammenhang von einer Sekundärfunktion für die Radarvorrichtung gesprochen werden. Die Anordnung der Radarvorrichtung hinter der lichttechnischen

Funktionsfläche hat dabei den Vorteil, dass Bauraum gespart wird und das

Radarsignal weitestgehend unbeeinflusst gesendet und/oder empfangen werden kann. Insbesondere unterliegt dabei die lichttechnische Funktionsfläche nicht dem Einfluss, wie es bei einem lackierten Kunststoff-Bauteil der Fall ist. Entsprechend kann es möglich sein, dass die lichttechnische Funktionsfläche eine unlackierte

Funktionsfläche bzw. ein unlackiertes Bauteil des Fahrzeuges ist. Bedingt durch gesetzliche Vorgaben kann es zudem möglich sein, dass die lichttechnische

Funktionsfläche unverändert bleiben muss. Die Primärfunktion der lichttechnischen Funktionsfläche ist dabei bspw. ein Reflektieren und/oder Transmittieren von sichtbaren Licht bzw. eine Beleuchtungsfunktion. Die Sekundärfunktion ist bspw. eine Radarfunktion, bspw. das Transmittieren von Radarsignalen.

Es ist dabei denkbar, dass das Radarsystem, insbesondere die Radarvorrichtung, im Frontbereich und/oder im Heckbereich und/oder im Seitenbereich des Fahrzeuges angeordnet und/oder befestigt ist. Insbesondere beträgt dabei die Sendefrequenz des Radarsignals mindestens 24 GHz, und kann ggf. auch darüber oder darunter liegen.

Bevorzugt ist die lichttechnische Vorrichtung als eine (intern im oder am Fahrzeug vorgesehene oder externe) Leuchte zur aktiven Beleuchtung der lichttechnischen Funktionsfläche ausgeführt. Besonders bevorzugt kann die Radarvorrichtung benachbart zur lichttechnischen Vorrichtung, beispielsweise eine LED-Leuchte des Fahrzeuges, angeordnet sein. Dies hat den Vorteil, dass zusätzlich Bauraum gespart werden kann.

Ein weiterer Vorteil im Rahmen der Erfindung ist erzielbar, wenn gemäß der

Primärfunktion die lichttechnische Funktionsfläche in, insbesondere optischer bzw. elektromagnetischer, Wirkverbindung mit Lichtstrahlen, insbesondere von einer lichttechnischen Vorrichtung, bringbar ist, sodass vorzugsweise die lichttechnische Funktionsfläche dazu ausgeführt ist, die Lichtstrahlen der lichttechnischen Vorrichtung jeweils zumindest teilweise zu transmittieren und/oder zu reflektieren und/oder zu leiten und/oder zu brechen und/oder zu verändern. Bevorzugt ist dabei die

lichttechnische Funktionsfläche derart am Fahrzeug angeordnet, dass die

lichttechnische Funktionsfläche von außerhalb des Fahrzeuges für einen Benutzer sichtbar ist. Mit anderen Worten kann die lichttechnische Funktionsfläche mit Kontakt zur Umgebung des Fahrzeuges bzw. an der Außenseite des Fahrzeuges angeordnet sein. Bevorzugt ist dabei die Radarvorrichtung zumindest teilweise hinter der lichttechnischen Funktionsfläche, d. h. fahrzeuginnenraumseitig in Bezug zur lichttechnischen Funktionsfläche, insbesondere ohne direkten Kontakt zur Umgebung des Fahrzeuges bzw. nicht direkt außenseitig am Fahrzeug, angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die lichttechnische Funktionsfläche zuverlässig auch eine Radarfunktion als Sekundärfunktion bereitstellen kann, indem die lichttechnische Funktionsfläche die Radarvorrichtung zur Fahrzeugumgebung hin abdeckt.

Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Radarsystem als ein Radarsystem eines Fahrzeuges ausgeführt sein, welches bspw. fest und/oder im Frontbereich im

Fahrzeug integriert ist. Das Fahrzeug kann bspw. als ein Kraftfahrzeug, insbesondere als Personenkraftfahrzeug und/oder Elektrofahrzeug und/oder selbstfahrendes (autonomes) Fahrzeug, ausgeführt sein.

Es kann optional möglich sein, dass gemäß der Sekundärfunktion die lichttechnische Funktionsfläche in (optischer bzw. elektromagnetischer) Wirkverbindung mit dem Radarsignal bringbar ist, und vorzugsweise dieses durch die lichttechnische

Funktionsfläche zumindest teilweise transmittierbar und/oder leitbar ist, sodass vorzugsweise wenigstens ein identischer Wirkbereich der lichttechnischen

Funktionsfläche sowohl mit Lichtstrahlen einer lichttechnischen Vorrichtung als auch mit dem Radarsignal in Wirkverbindung bringbar ist.

Insbesondere wird unter einer Wirkverbindung im Rahmen der Erfindung verstanden, dass die Lichtstrahlen bzw. das Radarsignal auf die lichttechnische Funktionsfläche treffen und/oder durch die lichttechnische Funktionsfläche transmittiert und/oder gebrochen und/oder geleitet werden. Gegebenenfalls kann es dabei zu einer geringfügigen Absorption des Radarsignals und/oder der Lichtstrahlen durch die lichttechnische Funktionsfläche kommen, was jedoch die Funktionsfähigkeit nicht beeinträchtigt.

Ein weiterer Vorteil kann im Rahmen der Erfindung erzielt werden, wenn die lichttechnische Funktionsfläche sowohl für Lichtstrahlen, vorzugsweise im sichtbaren Lichtspektrum, vorzugsweise einer lichttechnischen Vorrichtung, als auch für ein Radarsignal der Radarvorrichtung zumindest überwiegend transparent ist.

Insbesondere bezieht sich hierbei„überwiegend" transparent auf das Grad der Transparenz für die jeweiligen Lichtstrahlen bzw. das Radarsignal (bspw. durch eine Reduzierung der Absorption oder Reflexion). Somit kann eine zuverlässige

Radarfunktion bereitgestellt werden.

Optional kann es vorgesehen sein, dass die lichttechnische Funktionsfläche zumindest als ein Teil einer Fahrzeugbeleuchtung, vorzugsweise einer Rückleuchten- Einheit oder einer Bremsleuchten-Einheit oder einer (Front-) Scheinwerfer-Einheit oder einer Blinker-Einheit oder einer Positionsleuchten-Einheit oder einer

Rundumleuchten-Einheit, ausgeführt ist. Somit kann vorteilhafterweise die

lichttechnische Funktionsfläche als ein bereits bestehendes Bauteil des Fahrzeuges, welches insbesondere unlackiert ausgeführt ist, zur Abdeckung der Radarvorrichtung und/oder zur Transmission des Radarsignals genutzt werden. Dies ermöglicht es zudem, die Zuverlässigkeit beim Betrieb des Radarsystems zu erhöhen.

Vorteilhafterweise kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die

Radarvorrichtung, insbesondere ein Radarsensor, außerhalb eines Stoßfängers des Fahrzeuges integrierbar ist und/oder integriert ist. Damit können insbesondere negative Einflüsse durch den Stoßfänger auf das Radarsignal vermieden werden.

Ferner kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die lichttechnische Funktionsfläche zumindest als ein Teil eines Strahlers und/oder Retroreflektors, insbesondere Rückstrahlers, für das Fahrzeug ausgeführt ist. Insbesondere ist in diesem Fall eine Iichttechnische Vorrichtung extern, d. h. außerhalb, des Fahrzeuges angeordnet, sodass die Lichtstrahlen von außerhalb des Fahrzeuges auf die

Iichttechnische Funktionsfläche treffen und/oder von dieser reflektiert werden.

Insbesondere ist dabei die Iichttechnische Funktionsfläche derart ausgeführt, dass die primäre Funktion als Strahler bzw. Retroreflektor nicht durch die Sekundärfunktion beeinträchtigt wird.

Optional kann es vorgesehen sein, dass die Iichttechnische Funktionsfläche zumindest als ein Teil eines Lichtvorhangs, insbesondere zur Lichtleitung und/oder Lichtstreuung von Lichtstrahlen einer lichttechnischen Vorrichtung, für das Fahrzeug ausgeführt ist. Hierzu kann beispielsweise eine Iichttechnische Vorrichtung als Lichtquelle zur Ausstrahlung der Lichtstrahlen intern im Fahrzeug angeordnet sein. Dabei kann es möglich sein, dass die Iichttechnische Vorrichtung und/oder die Radarvorrichtung mit einer Fahrzeugelektronik des Fahrzeuges (direkt oder indirekt) elektrisch verbunden sind, und vorzugsweise durch die Fahrzeugelektronik angesteuert werden.

Vorteilhafterweise kann im Rahmen der Erfindung vorgesehen sein, dass die

Iichttechnische Funktionsfläche zumindest als ein Teil einer Lichtprojektionsfläche, vorzugsweise für ein Hologramm, für das Fahrzeug ausgeführt ist. Vorzugsweise ist hierbei die Iichttechnische Vorrichtung dazu ausgeführt, das Hologramm zu erzeugen und/oder Lichtstrahlen auf die Lichtprojektionsfläche auszustrahlen, sodass das Hologramm an der Lichtprojektionsfläche projiziert wird und/oder von außerhalb des Fahrzeuges sichtbar ist. Dies ermöglicht es, eine besonders flexible und zuverlässige Fahrzeugbeleuchtung bereitzustellen.

Es ist ferner denkbar, dass die Iichttechnische Funktionsfläche mit der

Radarvorrichtung, und vorzugsweise mit einer lichttechnischen Vorrichtung, ein gemeinsames Bauteil bildet, vorzugsweise eine Frontscheinwerfer-Baugruppe und/oder eine Rückleuchten-Baugruppe und/oder eine Bremsleuchten-Baugruppe und/oder eine Blinker-Baugruppe und/oder eine Positionsleuchten-Baugruppe und/oder eine Rundumleuchten-Baugruppe und/oder eine Strahler-Baugruppe und/oder eine Retroreflektor-Baugruppe für das Fahrzeug, welches bevorzugt einzeln handhabbar und/oder montierbar ausgeführt ist. Beispielsweise kann es dabei möglich sein, dass die lichttechnische Funktionsfläche mit der Radarvorrichtung in dem gemeinsamen Bauteil integriert ist, bevor es zu einer Montage des Bauteils am

Fahrzeug kommt. Hierdurch wird auch die Montage des Radarsystems deutlich vereinfacht.

Außerdem ist es von Vorteil, wenn die lichttechnische Funktionsfläche radarspezifisch ausgeführt ist, insbesondere zur Transmission des Radarsignals und/oder derart am Fahrzeug ausgerichtet und/oder ausrichtbar, dass Objekte in einem Außenbereich des Fahrzeuges anhand des Radarsignals, welches durch die lichttechnische

Funktionsfläche transmittiert und/oder geleitet wird, detektierbar sind. Insbesondere kann es möglich sein, dass die lichttechnische Funktionsfläche an eine Frequenz des Radarsignals angepasst ist, sodass eine zuverlässige Funktion des Radarsystems gewährleistet wird.

Ebenfalls Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bereitstellung einer

Radarfunktion für ein Fahrzeug, wobei wenigstens eine lichttechnische

Funktionsfläche beim Fahrzeug vorgesehen ist.

Hierbei ist insbesondere vorgesehen, dass zumindest einer der nachfolgenden Schritte durchgeführt wird, wobei vorzugsweise die Schritte nacheinander oder in beliebiger Reihenfolge durchgeführt werden, wobei bevorzugt einzelne Schritte auch wiederholt durchgeführt werden können:

Herstellen einer Wirkverbindung, insbesondere Beleuchten, der

lichttechnischen Funktionsfläche mit Lichtstrahlen, vorzugsweise durch eine lichttechnische Vorrichtung, insbesondere (elektrische) Lichtquelle, des

Fahrzeuges,

Herstellen einer Wirkverbindung, insbesondere Beleuchten, der

lichttechnischen Funktionsfläche mit einem Radarsignal einer Radarvorrichtung des Fahrzeuges. Damit bringt das erfindungsgemäße Verfahren die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf ein erfindungsgemäßes Radarsystem beschrieben worden sind. Zudem kann das Verfahren geeignet sein, ein erfindungsgemäßes Radarsystem bzw. ein Fahrzeug mit dem erfindungsgemäßen Radarsystem zu betreiben.

Als weiterer Schritt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann vorgesehen sein, dass die Radarvorrichtung derart hinter der lichttechnischen Funktionsfläche angeordnet und/oder ausgerichtet wird, dass ein Aussenden eines Radarsignals in einen (bzw. in Richtung eines) Außenbereich des Fahrzeuges möglich ist, und/oder ein Empfangen des (an Objekten außerhalb des Fahrzeuges zumindest teilweise) reflektierten Radarsignals durch die Radarvorrichtung möglich ist. Insbesondere trifft dabei sowohl nach dem Aussenden des Radarsignals als auch vor dem Empfangen das Radarsignal auf die lichttechnische Funktionsfläche. Bevorzugt ist an der

Grenzfläche der lichttechnischen Funktionsfläche zum Außenbereich des Fahrzeuges eine Ausbreitungsrichtung des Radarsignals zumindest teilweise identisch mit einer Ausbreitungsrichtung der Lichtstrahlen an dieser Grenzfläche.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen

Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen

schematisch:

Fig. 1 eine Seitenansicht eines Fahrzeuges,

Fig. 2 eine Heckansicht eines Fahrzeuges mit einem erfindungsgemäßen

Radarsystem,

Fig. 3 eine Ansicht von Teilen eines erfindungsgemäßen Radarsystems, eine weitere Ansicht von Teilen eines erfindungsgemäßen Radarsystems, Fig. 5 eine Darstellung zur Visualisierung eines erfindungsgemäßen Verfahrens.

In den nachfolgenden Figuren werden für die gleichen technischen Merkmale auch von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen die identischen Bezugszeichen verwendet.

In Figur 1 ist schematisch ein Fahrzeug 1 in einer Seitenansicht gezeigt. Das

Fahrzeug 1 weist zumindest eine lichttechnische Funktionsfläche 30 auf, welche beispielsweise im Heckbereich und/oder im Frontbereich und/oder im Seitenbereich des Fahrzeuges 1 vorgesehen ist bzw. sind. Die Funktionsfläche 30 ist dabei bspw. ein Teil einer Fahrzeugbeleuchtung, insbesondere eines Scheinwerfers und/oder einer Rückleuchte oder dergleichen. Des Weiteren ist ein Stoßfänger 70 des Fahrzeuges 1 gezeigt, welcher unterhalb der lichttechnischen Funktionsfläche 30 angeordnet ist.

In Figur 2 sind Teile eines erfindungsgemäßen Radarsystems 200 gezeigt.

Insbesondere ist hierbei eine Radarvorrichtung 10 im Heckbereich des Fahrzeuges 1 vorgesehen. Dabei ist erkennbar, dass die Radarvorrichtung 10 durch eine der in Figur 2 gezeigten lichttechnischen Funktionsflächen 30 des Fahrzeuges 1 abgedeckt wird (durch die gestrichelte Linie angedeutet). So sind beispielhaft eine erste lichttechnische Funktionsfläche 31 und eine zweite lichttechnische Funktionsfläche 32 gezeigt. Die erste lichttechnische Funktionsfläche 31 kann beispielsweise als

Rückstrahler und/oder Retroreflektor und/oder Rückleuchte des Fahrzeuges 1 ausgebildet sein. Die zweite lichttechnische Funktionsfläche 32 kann beispielsweise als Lichtvorhang und/oder Rückstrahler und/oder Bremsleuchte ausgebildet sein. Selbstverständlich sind auch weitere Varianten denkbar.

Insbesondere kann im Bereich einer oder jeder oder zumindest einiger der gezeigten und/oder am Fahrzeug 1 vorhandenen lichttechnischen Funktionsflächen 30 eine Radarvorrichtung 10 angeordnet sein, welche durch die jeweiligen lichttechnischen Funktionsflächen 30 abgedeckt wird. Auch können für die lichttechnischen

Funktionsflächen 30 jeweils lichttechnische Vorrichtungen 20 innerhalb oder außerhalb des Fahrzeuges 1 vorgesehen sein, um so einen optischen Effekt bei den lichttechnischen Funktionsflächen 30 hervorzurufen. Hierzu werden insbesondere durch die lichttechnischen Vorrichtungen 20 Lichtstrahlen 50 ausgesandt, welche auf die jeweiligen lichttechnischen Funktionsflächen 30 treffen (d. h. in Wirkverbindung mit den lichttechnischen Funktionsflächen 30 gebracht werden, wie bspw. in Figuren 3 und 4 dargestellt ist).

Weiter ist in Figur 2 schematisch gezeigt, dass die Radarvorrichtung 10 in

Datenverbindung und/oder in elektrischen Kontakt mit einer Verarbeitungsvorrichtung 40 des Fahrzeuges steht. Auf diese Weise können beispielsweise durch die

Radarvorrichtung 10 empfangene Radarsignale 60 durch die

Verarbeitungsvorrichtung 40 ausgewertet werden, um beispielsweise einen Abstand und/oder eine Relativgeschwindigkeit zu Objekten und/oder die Position von Objekten außerhalb des Fahrzeuges 1 zu ermitteln. Vorzugsweise können die Radarvorrichtung 10 und die Verarbeitungsvorrichtung 40 auch als eine Baugruppe, beispielsweise in einem Steuergerät, zusammengefasst sein. Ggf. kann die Verarbeitungsvorrichtung 40 mit lichtelektronischen Einheiten zu einer Baugruppe, beispielsweise einem

Steuergerät, verbunden sein.

In Figur 3 ist schematisch eine Radarvorrichtung 10, insbesondere ein Radarsensor 10, gezeigt, welche durch eine lichttechnische Funktionsfläche 30 (nach außen hin bzw. zum Fahrzeug-Außenbereich) abgedeckt wird. Die lichttechnische

Funktionsfläche 30 ist dabei beispielsweise (zumindest teilweise) als ein Rückstrahler und/oder als eine Rückstrahlergeometrie und/oder als ein Retroreflektor ausgeführt. Weiter ist ein Radarsignal 60 gezeigt, welches durch die Radarvorrichtung 10 gesendet und/oder empfangen wird, und somit auf die lichttechnische Funktionsfläche 30 trifft bzw. durch diese transmittiert wird (d. h. in Wirkverbindung mit der

lichttechnischen Funktionsfläche 30 gebracht wird bzw. steht). Weiter ist dargestellt, dass Lichtstrahlen 50 von außerhalb des Fahrzeuges 1 , beispielsweise von einer lichttechnischen Vorrichtung 20 außerhalb des Fahrzeuges 1 , auf die lichttechnische Funktionsfläche 30 treffen können und/oder zumindest teilweise von dieser reflektiert werden . Die lichttechnische Vorrichtung 20 ist beispielsweise eine Leuchte eines externen weiteren Fahrzeuges außerhalb des Fahrzeuges 1 .

In Figur 4 ist hingegen gezeigt, dass die lichttechnische Vorrichtung 20 auch als Leuchte des Fahrzeuges 1 am oder im Fahrzeug 1 vorgesehen sein kann. Nur beispielhaft kann dabei die lichttechnische Funktionsfläche 30 auch als Lichtvorhang oder Lichtprojektionsfläche (z. B. für ein Hologramm) ausgeführt sein. Entsprechend kann die lichttechnische Funktionsfläche 30 vom Fahrzeug 1 bzw. Innenbereich des Fahrzeuges 1 aus durch die Lichtstrahlen 50 angestrahlt werden, sodass die

Lichtstrahlen 50 durch die lichttechnische Funktionsfläche 30 in den Außenbereich des Fahrzeuges 1 geleitet und/oder abgestrahlt werden. Gleichzeitig kann auch das Radarsignal 60 in Wirkverbindung mit der lichttechnischen Funktionsfläche 30 gebracht werden, d. h. bspw. durch die lichttechnische Funktionsfläche 30 transmittiert und/oder geleitet werden.

In Figur 5 ist schematisch ein erfindungsgemäßes Verfahren 100 visualisiert. Dabei wird gemäß einem ersten Verfahrensschritt 101 die lichttechnischen Funktionsfläche 30 in Wirkverbindung mit Lichtstrahlen 50 gebracht. Gemäß einem zweiten

Verfahrensschritt 102 wird die lichttechnischen Funktionsfläche 30 mit einem

Radarsignal 60 einer Radarvorrichtung 10 in Wirkverbindung gebracht.

Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen. Bezugszeichenliste

1 Fahrzeug

10 Radarvorrichtung

20 lichttechnische Vorrichtung

30 lichttechnische Funktionsfläche

31 erste lichttechnische Funktionsfläche, Rückstrahler

32 zweite lichttechnische Funktionsfläche, Lichtvorhang

40 Verarbeitungsvorrichtung

50 Lichtstrahlen

60 Radarsignal, Radarwellen

70 Stoßfänger

100 Verfahren

101 erster Verfahrensschritt

102 zweiter Verfahrensschritt

200 Radarsystem