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Title:
RADIAL ANTI FRICTION BEARING, IN PARTICULAR SINGLE-ROW SPHERICAL ROLLER BEARING, AND METHOD FOR MOUNTING THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/121711
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a radial anti friction bearing (1) which is configured as a single-row spherical roller bearing, which comprises an outer bearing ring (2), an inner bearing ring (3) and a plurality of spherical rollers (5) that are arranged between said bearing rings (2, 3). Said spherical rollers have respectively two side faces (6, 7) which are flattened symmetrically from a spherical base shape, are retained with uniform spacing to each other by means of a bearing cage (4) and roll with their running faces (8) in two groove-shaped raceways (11, 12) which are defined, respectively, by two axial rims (13, 14 and 15, 16). The width (bΚ) of the spherical rollers (5) between their side faces (6, 7) is at least 70% of the diameter (dK) of their spherical base shape and as a result, is greater than the distance (aΒ) between the axial rims (13, 15 and 14, 16) of the raceways (11, 12) in the bearing rings (2, 3). According to the invention, the raceways (11, 12) in both bearing rings (2, 3) is embodied with an extremely enlarged depth (tLΑ, tLI) and width (b LΑ, bLI) such that the spherical rollers (5), also with variable axial loads, is in full linear contact with their running faces (8) to the raceways (11, 12) in the bearing rings (2, 3) at an operational pressure angle (α) of up to 25° on both sides of the bearing longitudinal axis (17). The distance (aB) between the radially opposite axial rims (13, 15 and 14, 16) of the raceways (11, 12) in the bearing rings (2, 3) is so small that the distance (aBex), even when the bearing rings (2, 3) are arranged eccentrically to each other, is smaller than the diameter (dK) of the spherical base shape of the spherical rollers (5).

Inventors:
HOFMANN HEINRICH (DE)
DOEPPLING HORST (DE)
EIDLOTH RAINER (DE)
GOPPELT GEORG (DE)
Application Number:
PCT/DE2007/000664
Publication Date:
November 01, 2007
Filing Date:
April 17, 2007
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER KG (DE)
HOFMANN HEINRICH (DE)
DOEPPLING HORST (DE)
EIDLOTH RAINER (DE)
GOPPELT GEORG (DE)
International Classes:
F16C19/26; F16C33/36; F16C43/06
Foreign References:
GB1369501A1974-10-09
AT88755B1922-06-10
US20050117827A12005-06-02
DE102005014556A12006-10-05
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Claims:
Patentansprüche

1. Radialwälzlager, insbesondere einreihiges Kugelrollenlager, welches im Wesentlichen aus einem äußeren Lagerring (2) und einem inneren Lagerring (3) sowie aus einer Vielzahl zwischen diesen Lagerringen (2, 3) an- geordneter, durch einen Lagerkäfig (4) in Umfangsrichtung in gleichmäßigen Abständen zueinander gehaltener Kugelrollen (5) besteht, die jeweils zwei symmetrisch von einer Kugelgrundform abgeflachte, parallel zueinander angeordnete Seitenflächen (6, 7) aufweisen und mit ihren Laufflächen (8) in zwei in die Innenseite (9) des äußeren Lagerrings (2) und in die Außenseite (10) des inneren Lagerrings (3) eingearbeitete, rillenförmi- gen Laufbahnen (11 , 12) abrollen, welche durch jeweils zwei axiale Borde (13, 14 und 15, 16) begrenzt sind, wobei die Breite (b κ ) der Kugelrollen (5) zwischen ihren Seitenflächen (6, 7) mindestens 70% des Durchmessers (dι<) ihrer Kugelgrundform beträgt und größer ist als der Abstand (a B ) zwi- sehen den sich radial gegenüberliegenden axialen Borden (13, 15 und 14, 16) der Laufbahnen (11 , 12) in den Lagerringen (2, 3), dadurch gekennzeichnet, dass die Laufbahnen (11 , 12) in beiden Lagerringen (2, 3) mit einer derart extrem vergrößerten Tiefe (tι_A, t L ι) und Breite (bι_ A , bu) ausgebildet sind, dass die Kugelrollen (5) auch bei variablen Axiallasten unter einem Betriebsdruckwinkel von bis zu 25° beidseitig der Lagerlängsachse (17) mit ihren Laufflächen (8) im vollständigen Linienkontakt zu den Laufbahnen (11 , 12) in den Lagerringen (2, 3) stehen und dabei der Abstand

(a ß ) zwischen den sich radial gegenüberliegenden axialen Borden (13, 15 und 14, 16) der Laufbahnen (11 , 12) in den Lagerringen (2, 3) so gering ist, dass der Abstand (a ß ex) selbst bei exzentrisch zueinander angeordneten Lagerringen (2, 3) kleiner ist als der Durchmesser (d«) der Kugel- grundform der Kugelrollen (5).

2. Radialwälzlager nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Lauf-bahnen (11 , 12) in der Innenseite (9) des äußeren Lagerrings (2) und in der Außenseite (10) des inneren Lagerrings (3) eine Tiefe (tι_A, tu) grö- ßer 25% des Durchmessers (όκ) der Kugelgrundform der Kugelrollen (5) aufweisen.

3. Radialwälzlager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauf-bahnen (11 , 12) in der Innenseite (9) des äußeren Lagerrings (2) und in der Außenseite (10) des inneren Lagerrings (3) eine Breite (bu, bu) größer 85% des Durchmessers (dι<) der Kugelgrundform der Kugelrollen (5) aufweisen.

4. Radialwälzlager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei konzentrischer Anordnung der Lagerringe (2, 3) zueinander der Abstand

(aβ) zwischen den sich radial gegenüberliegenden axialen Borden (13, 15 und 14, 16) der Laufbahnen (11 , 12) nur etwa 40% bis 50 % des Durchmessers (dι<) der Kugelgrundform der Kugelrollen (5) beträgt.

5. Radialwälzlager nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei exzentrischer Anordnung der Lagerringe (2, 3) zueinander der größte Abstand (a Be χ) zwischen den sich radial gegenüberliegenden axialen Borden (13, 15 und 14, 16) der Laufbahnen (11 , 12) zwischen 75% bis 90% des Durchmessers (d«) der Kugelgrundform der Kugelrollen (5) beträgt.

6. Verfahren zur Montage eines Radialwälzlagers mit den Merkmalen des Anspruchs 1 , bei dem zunächst das Einlegen des inneren Lagerrings (3) in den äußeren Lagerring (2) und Anordnen der Lagerringe (2, 3) in eine exzentrische Lage zueinander auf einer gemeinsamen Radialachse erfolgt, gekennzeichnet durch folgende weitere Schritte:

a) Einschieben einer ersten Kugelrolle (5) in tangentialer Lage der Seitenflächen (6, 7) zu den Lagerringen (2, 3) an der Stelle des größten Abstandes (a Be χ) der sich radial gegenüberliegenden Borde (13, 15 und 14, 16) der Lagerringe (2, 3),

b) Verkippen der ersten Kugelrolle (5) um 90° in die Laufbahnen (11 , 12) der Lagerringe (2, 3) in eine quer zu diesen stehende Stellung und Verschieben der Kugelrolle (5) in dieser Stellung in eine erste seitliche

Zwischenstellung zwischen den Lagerringen (2, 3),

c) Einschieben einer zweiten Kugelrolle (5) in tangentialer Lage der Seitenflächen (6, 7) zu den Lagerringen (2, 3) an der Stelle des größten Abstandes (aβex) der sich axial gegenüberliegenden Borde (13, 15 und

14, 16) der Lagerringe (2, 3),

d) Verkippen der zweiten Kugelrolle (5) um 90° in die Laufbahnen (11 , 12) der Lagerringe (2, 3) in eine quer zu diesem stehende Stellung und Verschieben der Kugelrolle in dieser Stellung in eine zweite seitliche Zwischenstellung zwischen den Lagerringen (2, 3),

e) Abwechselnde Wiederholung der Schritte a) und b) sowie c) und d) bis zu maximal möglichen Befüllung des Radialwälzlagers (1 ) mit Ku- gelrollen (5) und anschließendes Verschieben des inneren Lagerrings

(3) in eine zum äußeren Lagerring (2) konzentrische Stellung,

f) Verteilen aller eingesetzten Kugelrollen (5) in der quer zu den Laufbahnen (11 , 12) stehen Stellung auf dem gesamten Umfang der Laufbahnen (11 , 12) der Lagerringe (2, 3) in gleichmäßigen Abständen,

g) Drehen der eingesetzten Kugelrollen (5) um 90° in ihre längs zu den Laufbahnen (11 , 12) angeordnete Betriebstellung und abschließendes Einsetzen des Lagerkäfigs (4) durch den Abstand (a ß ) zwischen den Borden (13, 14 und 15, 16) der Lagerringe (2, 3) hindurch.

Description:

Bezeichnung der Erfindung

Radialwälzlager, insbesondere einreihiges Kugelrollenlager, sowie Verfahren zu dessen Montage

Beschreibung

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein für hohe Axialbelastungen geeignetes Radialwälzlager nach den oberbegriffsbildenden Merkmalen des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Montage eines solchen Radialwälzlagers, und sie ist insbesondere vorteilhaft an einreihigen Kugelrollenlagern realisierbar, die beispielsweise als Festlager in Kfz-Schaltgetrieben zur Anwendung kommen.

Hintergrund der Erfindung

Als Radial Wälzlager, die auch mit hohen Axialkräften belastbar sind, werden in der Praxis vor allem einreihige Rillenkugellager eingesetzt, da diese eine gleichermaßen hohe radiale und axiale Tragfähigkeit, eine geringe Reibung und die höchsten Drehzahlgrenzen aller Lagerarten aufweisen. Diese Rillen- kugellager bestehen in bekannter Weise aus einem äußeren Lagerring und einem inneren Lagerring sowie aus einer Anzahl zwischen den Lagerringen angeordneter Lagerkugeln als Wälzkörpern. Dabei sind in die Innenseite des äußeren Lagerrings und in die Außenseite des inneren Lagerrings jeweils

rillenförmige Laufbahnen eingearbeitet, welche durch jeweils zwei axiale Borde begrenzt sind und in denen die Lagerkugeln durch einen Lagerkäfig in gleichmäßigen Abständen zueinander geführt werden. Das Einsetzten der Lagerkugeln in das Rillenkugellager erfolgt dabei zumeist durch das mit der DE 168 499 bekannt gewordene Exzentermontageverfahren, bei dem die beiden Lagerringe exzentrisch zueinander angeordnet werden und der dadurch entstehende freie Raum zwischen den Lagerringen mit den Lagerkugeln befüllt wird. Danach wird der innere Lagerring unter Ausnutzung der Elastizität beider Lagerringe in die zum äußeren Lagerring konzentrische Stellung gebracht, so dass die Lagerkugeln abschließend in den Laufbahnen der Lagerringe gleichmäßig verteilt werden können und der Lagerkäfig eingesetzt werden kann.

In der Praxis hat es sich jedoch erwiesen, dass derartigen Rillenkugellagern aufgrund der geringen maximal einbaubaren Anzahl von Kugeln, die von den Abmessungen des inneren und des äußeren Lagerrings sowie dem Kugeldurchmesser abhängig ist, vor allem in Bezug auf die radiale Tragfähigkeit des Lagers dennoch Grenzen gesetzt sind. In der Vergangenheit wurden daher eine Vielzahl von Lösungen, wie beispielsweise eine in den sich gegenüber- liegenden Borden der Laufbahnen des äußeren und des inneren Lagerrings angeordnete unverschlossene Einfüllöffnung gemäß DE 151 483 oder eine ähnlich ausgebildete verschließbare Einfüllöffnung gemäß DE 24 07 477 A1 , vorgeschlagen, mit denen durch eine Erhöhung der Anzahl der Kugeln eine Erhöhung der radialen Tragfähigkeit von Rillenkugellagern erreicht werden sollte, die sich aber aufgrund zahlreicher Nachteile in der Praxis nicht durchsetzen konnten.

Eine andere Möglichkeit, die Anzahl der Wälzkörper an einem Radialwälzlager zu erhöhen, wurde darüber hinaus durch die DE 311 317 erstmals be- kannt und durch die DE 43 34 195 A1 weiterentwickelt. Bei diesen, an sich als einreihige Rillenkugellager ausgebildeten Radialwälzlagern werden die Wälzkörper jedoch nicht durch Kugeln sondern durch so genannte Kugelrol-

len gebildet, die mit zwei symmetrisch von einer Kugelgrundform abgeflachten sowie parallel zueinander angeordneten Seitenflächen ausgebildet sind. Die Breite dieser Kugelrollen zwischen deren Seitenflächen ist dabei geringer ist als der Abstand zwischen den sich radial gegenüberliegenden axialen Borden der Laufbahnen in den Lagerringen ausgebildet, so dass das Befül- len des Lagers mit den Kugelrollen im so genannten Axialmontageverfahren erfolgen kann, bei dem die Kugelrollen axial durch den Abstand zwischen Innenring und Außenring in das Lager eingeführt werden können. Wenn sich der Mittelpunkt der Kugelrollen dann auf der Höhe der Laufbahnachse befin- det, werden die Kugelrollen einmal vertikal und einmal horizontal um 90° gedreht, so dass sie mit ihren Laufflächen in den Laufbahnen der Lagerringe abrollen können.

Trotz der Möglichkeit, diese speziell ausgebildeten Kugelrollen axial in das Lager einzusetzen und das Radialwälzlager damit nahezu vollständig mit einer hohen Anzahl an Wälzkörpern ausfüllen und für hohe Radiallasten nutzen zu können, stellt ein solches Kugelrollenlager jedoch im Hinblick auf die axiale Tragfähigkeit des Lagers allenfalls nur einen Kompromiss dar. Dies ist in der Tatsache begründet, dass die Kugelrollen wegen ihrer axialen Einführbarkeit in das Lager nur mit einer kleinen Breite zwischen ihren Seitenflächen und die Laufbahnen der Kugelrollen in den Lagerringen nur relativ flach ausgebildet werden können, um das Drehen der Wälzkörper in ihre Betriebslage ermöglichen zu können, ohne dass ein zu hohes Radialspiel im gesamten Lager entsteht. Die relativ flachen Laufbahnen der Kugelrollen bewirken jedoch, dass den Kugelrollen bei Anpassung an einen axial wirkenden Betriebsdruckwinkel durch Axialverkippung innerhalb ihrer Laufbahnen zu wenig Stützfläche zur Verfügung steht, so dass vor allem die axiale Tragfähigkeit eines solchen Kugelrollenlagers sehr gering ist und derartige Kugelrollenlager somit für hohe Axiallasten ungeeignet sind.

Zur Vermeidung dieser Nachteile wurde es deshalb durch die zum Anmeldezeitpunkt der vorliegenden Patentanmeldung noch nicht veröffentlichte deut-

sehe Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 10 2005 014 556.6 vorgeschlagen, die Breite der Kugelrollen zwischen deren Seitenflächen auf mindestens 70 % des Durchmessers ihrer Kugelgrundform zu vergrößern und die rillenförmigen Laufbahnen der Kugelrollen in den Lagerringen mit einer Tiefe zwischen 17 % und 19% sowie einer Breite zwischen 75 %und 78 % des Durchmessers der Kugelgrundform der Kugelrollen auszubilden, da damit eine sowohl die radiale als auch die axiale Tragfähigkeit des Lagers erhöhende Gesamtkontaktfläche der Kugelrollen zu ihren Laufbahnen von etwa 45 % des Umfangs der Kugelgrundform der Kugelrollen entsteht, wie sie auch die Kugeln herkömmlicher Rillenkugellager zu ihren Laufbahnen in den Lagerringen aufweisen. Da der Abstand zwischen den die Wälzkörperlaufbahnen begrenzenden Borden des inneren und des äußeren Lagerrings dadurch jedoch kleiner als die Breite der Kugelrollen wird, muss das Einsetzen der Kugelrollen in das Radialwälzlager wieder nach dem bekannten Ex- zentermontageverfahren erfolgen, bei dem die Kugelrollen in einer senkrechten Stellung an der Stelle des größten Abstandes der sich radial gegenüberliegenden Borde der beiden exzentrisch zueinander angeordneten Lagerringe quer in die Wälzkörperlaufbahnen eingelegt und mit ihren Seitenflächen aneinander anliegend in den freien Raum zwischen den Lagerringen ver- schoben werden. Die abgeflachten Seitenflächen der Kugelrollen ermöglichen es dabei jedoch, dass auch mit dem Exzentermontageverfahren eine erhöhte Anzahl an Wälzkörpern gegenüber einreihigen Rillenkugellagern im Lager montierbar ist. Nach dem Befüllen des Lagers mit den Kugelrollen wird der innere Lagerring dann in die zum äußeren Lagerring konzentrische Stel- lung gebracht, so dass die Kugelrollen auf dem Teilkreis ihrer Laufbahnen mit gleichmäßigem Abstand zueinander verteilt und in ihre längs zu den Laufbahnen angeordnete Betriebsstellung um 90° verschwenkt werden können, um abschließend den Lagerkäfig in das Radialwälzlager einzusetzen.

Mit einem derart ausgebildeten Kugelrollenlager wurde zwar erreicht, dass die Kugelrollen große Kontaktflächen zu ihren Laufbahnen in den Lagerringen aufweisen und dass das Lager mit einer höheren Anzahl an Wälzkör-

pern als herkömmliche einreihige Rillenkugellager bestückt werden kann, so dass vor allem die radiale Tragfähigkeit des Lagers gegenüber herkömmlichen Rillenkugellagern erhöht und der axiale Bauraum und das Gewicht des Lagers verringert wurde. Dennoch fiel die Erhöhung der axialen Tragfähigkeit des Lagers vergleichsweise gering aus. da die zwar vertieften Laufbahnen der Kugelrollen immer noch zu flach sind, um die Kugelrollen bei Anpassung an den wirkenden Betriebsdruckwinkel durch Axialverkippung innerhalb ihrer Laufbahnen vollständig abzustützen, so dass derartige Kugelrollenlager nach wie vor für variable Axiallasten unter extrem hohen Betriebsdruckwinkeln ungeeignet sind.

Aufgabe der Erfindung

Ausgehend von den dargelegten Nachteilen der Lösungen des bekannten Standes der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein Radialwälzlager, insbesondere einreihiges Kugelrollenlager, zu konzipieren, welches neben einer hohen radialen Tragfähigkeit auch für variable Axiallasten unter hohen Betriebsdruckwinkeln beidseitig der Lagerlängsachse geeig- net ist.

Beschreibung der Erfindung

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Radialwälzlager mit den Merkmalen des Oberbegriff des Anspruchs 1 derart gelöst, dass die Laufbahnen in beiden Lagerringen mit einer derart extrem vergrößerten Tiefe und Breite ausgebildet sind, dass die Kugelrollen auch bei variablen Axiallasten unter einem Betriebsdruckwinkel von bis zu 25° beidseitig der Lagerlängs- achse mit ihren Laufflächen im vollständigen Linienkontakt zu den Laufbahnen in den Lagerringen stehen und dabei der Abstand zwischen den sich radial gegenüberliegenden axialen Borden der Laufbahnen in den Lagerrin-

gen so gering ist, dass dieser selbst bei exzentrisch zueinander angeordneten Lagerringen kleiner ist als der Durchmesser der Kugelgrundform der Kugelrollen.

Bevorzugte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäß ausgebildeten Radialwälzlagers werden in den Unteransprüchen beschrieben.

Danach ist es gemäß den Ansprüchen 2 und 3 bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Radialwälzlager vorgesehen, dass die Laufbahnen in der Innenseite des äußeren Lagerrings und in der Außenseite des inneren Lagerrings eine Tiefe größer 25% des Durchmessers der Kugelgrundform der Kugelrollen aufweisen, während die Breite der Laufbahnen in den Lagerringen mehr als 85% des Durchmessers der Kugelgrundform der Kugelrollen be- trägt. Die Ausbildung der Laufbahnen mit derartigen Abmessungen geht dabei deutlich über die Laufbahnabmessungen herkömmlicher Rillenkugellagern hinaus und gewährleistet, dass die Kugelrollen abhängig von der Radiallagerluft auch bei Betriebsdruckwinkeln bis zu 25° einen hundertprozentigen Schmiegungsgrad zu ihren Laufbahnen aufweisen und das Lager somit bei voller radialer Belastbarkeit eine extrem hohe axiale Tragfähigkeit erhält.

Nach den Ansprüchen 4 und 5 zeichnet sich das erfindungsgemäß ausgebildete Radialwälzlagers auch noch dadurch aus, dass bei konzentrischer Anordnung der Lagerringe zueinander der Abstand zwischen den sich radial gegenüberliegenden axialen Borden der Laufbahnen nur etwa 40% bis 50 % des Durchmessers der Kugelgrundform der Kugelrollen beträgt, während bei exzentrischer Anordnung der Lagerringe zueinander der größte Abstand zwischen diesen axialen Borden zwischen 75% bis 90% des Durchmessers der Kugelgrundform der Kugelrollen beträgt. Bei einer Breite der Kugelrollen zwischen ihren Seitenflächen von 70 % ihrer Kugelgrundform scheint es somit zunächst unmöglich, die Kugelrollen weder nach dem bekannten Axialmontageverfahren noch nach dem herkömmlichen Exzentermontageverfah-

ren in das Radialwälzlager einbringen zu können, da für beide Verfahren der Abstand zwischen den Borden der Laufbahnen zu klein ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Montage eines solchen Radialwälzla- gers nach Anspruch 6 stellt deshalb ein modifiziertes Exzentermontageverfahren für Kugelrollen dar, bei dem zunächst in bekannter Weise das Einlegen des inneren Lagerrings in den äußeren Lagerring und das Anordnen der Lagerringe in eine exzentrische Lage zueinander auf einer gemeinsamen Radialachse erfolgt. Im Unterschied zu dem bekannten Exzentermontage- verfahren erfolgt dann jedoch das Einschieben einer ersten Kugelrolle nicht in senkrechter sondern in tangentialer Lage der Seitenflächen zu den Lagerringen an der Stelle des größten Abstandes der sich radial gegenüberliegenden Borde der Lagerringe, um anschließend diese erste Kugelrolle um 90° in die Laufbahnen der Lagerringe in eine quer zu diesen stehende Stellung zu verkippen und in dieser Stellung in eine erste seitliche Zwischenstellung zwischen den Lagerringen zu verschieben. Danach wird eine zweite Kugelrolle in tangentialer Lage der Seitenflächen zu den Lagerringen an der Stelle des größten Abstandes der Borde zwischen die Lagerringe geschoben, um ebenfalls um 90° in die Laufbahnen der Lagerringe in eine quer zu diesen ste- hende Stellung verkippt und in dieser Stellung in eine zweite seitliche Zwischenstellung zwischen den Lagerringen verschoben zu werden.

Die vorgenannten Schritte werden dann bis zur maximal möglichen Befüllung des Radialwälzlagers mit Kugelrollen abwechselnd wiederholt, so dass an- schließend wieder das an sich vom Exzentermontageverfahren her bekannte Verschieben des inneren Lagerrings in eine zum äußeren Lagerring konzentrische Stellung erfolgen kann. Danach werden dann alle eingesetzten Kugelrollen in ihrer quer zu den Laufbahnen stehenden Stellung auf dem gesamten Umfang der Laufbahnen der Lagerringe bzw. auf ihrem Teilkreis in gleichmäßigen Abständen verteilt und durch Drehen um 90° in ihre längs zu den Laufbahnen angeordnete Betriebstellung gebracht, so dass abschließend das Einsetzen des Lagerkäfigs durch den Abstand zwischen den Bor-

den der Lagerringe hindurch erfolgen kann.

Das erfindungsgemäß ausgebildete Kugelrollenlager weist somit gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten Kugelrollenlagern den Vorteil auf, dass es durch die Ausbildung mit sehr tiefen und sehr breiten Laufbahnen für die Kugelrollen in Kombination mit der Ausbildung der Kugelrollen mit einer optimalen Breite von 70% des Durchmessers ihrer Kugelgrundform nunmehr neben einer hohen radialen Tragfähigkeit auch für variable Axiallasten unter hohen Betriebsdruckwinkeln beidseitig der Lagerlängsachse geeignet ist.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten Radialwälzlagers wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:

Figur 1 eine räumliche Gesamtansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Kugelrollenlagers;

Figur 2 einen Querschnitt durch das erfindungsgemäß ausgebildete Kugelrollenlager;

Figur 3 eine vergrößerte Darstellung einer Hälfte des Querschnitts durch das erfindungsgemäß ausgebildete Kugelrollenlager gemäß Einzelheit X in Figur 2;

Figur 4 eine Seitenansicht des erfindungsgemäß ausgebildeten Kugelrollenlagers bei der Montage der Kugelrollen;

Figur 5 einen Querschnitt des erfindungsgemäß ausgebildeten Kugelrollenlagers bei der Montage der Kugelrollen.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen

Aus den Figuren 1 und 2 geht deutlich ein als einreihiges Kugelrollenlager ausgebildetes Radialwälzlager 1 hervor, welches im Wesentlichen aus einem äußeren Lagerring 2 und einem inneren Lagerring 3 sowie aus einer Vielzahl zwischen diesen Lagerringen 2, 3 angeordneter Kugelrollen 5 besteht, die jeweils zwei symmetrisch von einer Kugelgrundform abgeflachte, parallel zueinander angeordnete Seitenflächen 6, 7 aufweisen. Diese Kugelrollen 4 werden deutlich sichtbar durch einen Lagerkäfig 4 in Umfangsrichtung in gleichmäßigen Abständen zueinander gehalten und rollen mit ihren Laufflächen 8 in zwei in die Innenseite 9 des äußeren Lagerrings 2 und in die Außenseite 10 des inneren Lagerrings 3 eingearbeitete rillenförmigen Laufbahnen 11 , 12 ab, welche durch jeweils zwei axiale Borde 13, 14 und 15, 16 begrenzt sind. Die Kugelrollen 5 weisen dabei, wie aus Figur 3 hervorgeht, zwischen ihren Seitenflächen 6, 7 eine Breite b« von etwa 70% des Durchmessers dι< ihrer Kugel- grundform auf und sind damit breiter als der Abstand as zwischen den sich radial gegenüberliegenden axialen Borden 13, 15 und 14, 16 der Laufbahnen 11 , 12 in den Lagerringen 2, 3.

Um ein derart ausgebildetes Radialwälzlager 1 mit einer sehr hohen axialen Tragfähigkeit auszubilden, sind die Laufbahnen 11 , 12 in beiden Lagerringen 2, 3, wie den Figuren 2 und 3 entnehmbar ist, erfindungsgemäß mit einer derart extrem vergrößerten Tiefe tu, tu und Breite bm, b L ι ausgebildet, dass die Kugelrollen 5 auch bei variablen Axiallasten unter einem Betriebsdruckwinkel von bis zu 25° beidseitig der Lagerlängsachse 17 mit ihren Laufflächen 8 im vollständigen Linienkontakt zu den Laufbahnen 11 , 12 in den Lagerringen 2, 3 stehen. Dabei wird der in Figur 3 dargestellte Abstand a B zwischen den sich

radial gegenüberliegenden axialen Borden 13, 15 und 14, 16 der Laufbahnen 11 , 12 in den Lagerringen 2, 3 so gering gehalten, dass selbst bei einer wie in Figur 4 dargestellten exzentrischen Anordnung der Lagerringe 2, 3 zueinander der Abstand ae e x kleiner ist als der Durchmesser d« der Kugelgrundform der Kugelrollen 5.

Als konkrete Ausführung wird dabei durch Figur 3 deutlich, dass die Tiefe ti_ A , tu der Laufbahnen 11 , 12 in der Innenseite 9 des äußeren Lagerrings 2 und in der Außenseite 10 des inneren Lagerrings 3 etwa 30% des Durchmessers dι< der Kugelgrundform der Kugelrollen 5 beträgt, während die Breite bι_ A , bu der Laufbahnen 11 , 12 etwa 90% des Durchmessers ό* der Kugelgrundform der Kugelrollen 5 beträgt. Ebenso geht aus dieser Zeichnung hervor, dass bei der dargestellten konzentrischen Anordnung der Lagerringe 2, 3 zueinander der Abstand a B zwischen den sich radial gegenüberliegenden axialen Borden 13, 15 und 14, 16 der Laufbahnen 11 , 12 nur etwa 40% des Durchmessers d« der Kugelgrundform der Kugelrollen 5 beträgt, während bei der in Figur 4 abgebildeten exzentrischer Anordnung der Lagerringe 2, 3 zueinander der größte Abstand a Be χ zwischen diesen axialen Borden etwa 80% des Durchmessers όκ der Kugelgrundform der Kugelrollen 5 beträgt. Durch die Ausbildung der Laufbahnen 11 , 12 mit derartigen Abmessungen weisen die Kugelrollen 5 auch bei Betriebsdruckwinkeln bis zu 25° einen hundertprozentigen Schmiegungsgrad zu ihren Laufbahnen 1 1 , 12 auf und gewährleisten somit bei voller radialer Belastbarkeit eine extrem hohe axiale Tragfähigkeit des Lagers, gleichzeitig sind aber die Kugelrollen 5 nach den her- kömmlichen bekannten Axial- oder Exzentermontageverfahren aufgrund des zu kleinen Abstandes a B oder a Bex zwischen den axialen Borden 13, 15 und 14, 16 der Laufbahnen 11 , 12 nicht mehr montierbar.

Die Montage der Kugelrollen 5 erfolgt deshalb bei einem derart ausgebilde- ten Radialwälzlager 1 erfindungsgemäß nach einem modifizierten Exzentermontageverfahren, bei dem zunächst das in Figur 4 dargestellte bekannte Einlegen des inneren Lagerrings 3 in den äußeren Lagerring 2 und das An-

ordnen der Lagerringe 2, 3 in einer exzentrischen Lage zueinander auf einer gemeinsamen Radialachse erfolgt. Neu bei diesem Exzentermontageverfahren ist jedoch, dass danach das Einschieben einer ersten Kugelrolle 5 in einer in den Figuren 4 und 5 gezeigten tangentialer Lage der Seitenflächen 6, 7 zu den Lagerringen 2, 3 an der Stelle des größten Abstandes a ß ex der sich radial gegenüberliegenden Borde 13, 15 und 14, 16 der Lagerringe 2, 3 erfolgt, um anschließend diese erste Kugelrolle 5 um 90° in die Laufbahnen 11 , 12 der Lagerringe 2, 3 in eine quer zu diesen stehende Stellung zu verkippen und in dieser Stellung in eine erste, in Figur 4 links der senkrechten Mittelachse dargestellte, seitliche Zwischenstellung zwischen den Lagerringen 2, 3 zu verschieben. Danach wird eine zweite Kugelrolle 5 in tangentialer Lage der Seitenflächen 6, 7 zu den Lagerringen 2, 3 an der Stelle des größten Abstandes aßex der Borde 13, 15 und 14, 16 zwischen die Lagerringe 2, 3 geschoben, um ebenfalls um 90° in die Laufbahnen11 , 12 der Lagerringe 2, 3 in eine quer zu diesen stehende Stellung verkippt und in dieser Stellung in eine zweite, in Figur 4 rechts der senkrechten Mittelachse dargestellte, seitliche Zwischenstellung zwischen den Lagerringen 2, 3 verschoben zu werden.

Es erfolgt dann eine abwechselnde Wiederholung der vorgenannten Schritte bis zur maximal möglichen Befüllung des Radial Wälzlagers 1 mit Kugelrollen 5, so dass anschließend das an sich bekannte Verschieben des inneren Lagerrings 3 in eine zum äußeren Lagerring 2 konzentrische Stellung erfolgen kann. Danach werden alle eingesetzten Kugelrollen 5 in ihrer quer zu den Laufbahnen 11 , 12 stehenden Stellung auf ihrem Teilkreis in gleichmä- ßigen Abständen verteilt und durch Drehen um 90° in ihre in Figur 1 abgebildete, längs zu den Laufbahnen 11 , 12 angeordnete Betriebstellung gebracht, so dass abschließend das Einsetzen des Lagerkäfigs 4 durch den Abstand ae zwischen den Borden 13, 15 und 14, 16 der Lagerringe 2, 3 hindurch erfolgen kann.

Bezugszahlenliste

1 Radialwälzlager

2 äußerer Lagerring

3 innerer Lagerring

4 Lagerkäfig

5 Kugelrollen

6 Seitenfläche von 5

7 Seitenfläche von 5

8 Lauffläche von 5

9 Innenseite von 2

10 Außenseite von 3

11 Laufbahn in 9

12 Laufbahn in 10

13 Bord von 11

14 Bord von 11

15 Bord von 12

16 Bord von 12

17 Lagerlängsachse b κ Breite von 5 d κ Durchmesser der Kugelgrundform von 5 tlA Tiefe von 11 tu Tiefe von 12 b[_A Breite von 11 bu Breite von 12 a B Abstand zwischen 13 und 15 bzw. 14 und 16

^Bex Abstand zwischen 13 und 15 bzw, . 14 und

16 bei exzentrischer Anordnung von 2 und

3