WALLMANN THEODOR (DE)
KOMOR JEAN-PAUL (DE)
WALLMANN THEODOR (DE)
US20070274826A1 | 2007-11-29 | |||
US2681760A | 1954-06-22 | |||
GB751907A | 1956-07-04 | |||
US4824325A | 1989-04-25 | |||
DE709266C | 1941-08-12 |
Patentansprüche 1. Radialverdichterdiffusor für eine Radialverdichterstufe (1), mit einem Strömungskanal (7), der radial nach außen verläuft und radial innen liegend einen bei einem ersten Radius (10) zylindrisch umlaufenden Eintrittsquerschnitt (9) sowie radial außen liegend einen zylindrisch umlaufenden Austrittsquerschnitt (11) aufweist, wobei der Strömungskanal (7) gestaltet ist, eine von einem unmittelbar stromauf des Radialverdichterdiffusors (6) angeordneten Radialverdichter¬ laufrad (3) abströmende und durch den Eintrittsquerschnitt (9) in den Strömungskanal (7) eintretende Gasströmung zum Abströmen durch den Austrittsquerschnitt (11) in ein Abströmspiralgehäuse (8) zu verzögern, wobei im Bereich des Austrittsquerschnitts (11) in dem Strömungskanal (7) eine Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung (15) vorgesehen ist, die bewirkt, dass der von der Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung (15) aufgeprägte Abströmwinkel (18) der Gasströmung nahezu unbeeinflusst von dem Betriebszustand des Radialverdichterlaufrads (3) ist und dass deren Radialerstreckung nach innen an einem dritten Radius (16) endet, wobei das Verhältnis des dritten Radius (16) zum ersten Radius (10) mindestens 1,2 beträgt. 2. Radialverdichterdiffusor gemäß Anspruch 1, wobei die Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung (15) eine Mehrzahl an über den Umfang angeordneten Leitschaufeln (17) aufweist, deren Vorderkanten (19) an dem dritten Radius (16) umlaufend angeordnet sind. 3. Radialverdichterdiffusor gemäß Anspruch 2, wobei die Mehrzahl an über den Umfang angeordneten Leitschaufeln (17) Hinterkanten (20) aufweisen, die in einem Bereich zwischen dem dritten Radius (16) und dem Radius (12) des Austrittsquerschnitts (11) umlaufend angeordnet sind. 4. Radialverdichterdiffusor gemäß Anspruch 3, wobei das Verhältnis des dritten Radius (16) zum ersten Radius (10) mindestens 1,35 beträgt. 5. Radialverdichterstufe mit einem Radialverdichterdiffusor (6) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4. |
Radialverdichterdiffusor Die Erfindung betrifft einen Radialverdichterdiffusor für eine Radialverdichterstufe, wobei der Radialverdichterdiffu- sor eine Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung aufweist.
Radialverdichterstufen kommen in unterschiedlichen Bauformen von Turboverdichtern zur Anwendung. Dabei ist die Art der Strömungsführung in den Radialverdichterstufen je nach
Anwendungsbereich unterschiedlich. Die Strömungsführung in Radialverdichtern weist ein Laufrad, einen Radialdiffusor, und ein Abströmgehäuse als wesentliche Elemente auf. Dies trifft insbesondere zu für die Strömungsführung von
einstufigen Radialverdichtern, einzelnen Stufen von
Getriebeverdichtern, oder den Endstufen vielstufiger
Einwellenverdichter. Der Radialdiffusor kann sowohl als schaufelloser wie auch als beschaufelter Diffusor ausgeführt werden. Das Abströmgehäuse ist in der Regel als
spiralförmiges Gehäuse ausgeführt.
Zur Erzielung bester Betriebseigenschaften muss das
Spiralgehäuse so ausgelegt und gestaltet sein, dass der statische Druck über den Laufradumfang bzw. über den Umfang des Radialdiffusors hinweg konstant ist. Um dies zu
erreichen, ist es erforderlich, dass der Strömungsquerschnitt der Spirale genau an die am Austritt des Radialdiffusors vorherrschenden Strömungsdaten angepasst wird. Da sich aber die Strömungsdaten bei Betrieb entlang der
Verdichterkennlinie ändern, gelingt diese Anpassung oft nur sehr unvollkommen: Beispielsweise ist die Spirale nur für einen bestimmten Auslegungspunkt genau an die Strömungsdaten angepasst, wohingegen an den anderen Betriebspunkten („Off- Design-Betriebspunkte") des Verdichters keine besondere
Anpassung der Spirale vorhanden ist. Mit anderen Worten, in Abhängigkeit vom jeweiligen Betriebspunkt liegt eine mehr oder weniger große aerodynamischen Fehlanpassung zwischen Laufrad und Diffusor einerseits und dem Spiralgehäuse
andererseits vor, was entsprechend negative Auswirkungen für das Betriebsverhalten des Radialdiffusors zur Folge hat. Im Folgenden wird beispielhaft ein Rechengang zum Berechnen der Querschnittsbemessung eines Spiralgehäuses zur Erzielung konstanten statischen Druckes über den Laufrad- bzw.
Diffusorumfang beschrieben, wie er in Eckert/Schnell , „Axial- -und Radial-Kompressoren" , Springer Verlag, 1961, S. 417 ff angegeben ist. Danach wird als der entscheidende Parameter für die Querschnittsbemessung ein Spiralgrößenparameter C verwendet, der wie folgt berechnet wird:
12§n-c u -r
mit c u : Tangentialkomponente der Strömungsgeschwindigkeit am Eintritt in die Spirale für den Spiralauslegungspunkt, r : der Radius am Spiraleintritt, Q : der
Volumenstrom am Eintritt in die Spirale für den
Spiralauslegungspunkt, JI : Kreiskonstante.
Daraus folgt nach Umformung:
360
C
b ■ tan oc,
bzw ,
( 360
cc r = arctan I - mit b : Breite des Diffusors am Spiraleintritt
Somit gilt: Für eine Verdichterstufe mit gegebener Spirale, charakterisiert durch den Spiralgrößenparameter C, wird genau dann ein konstanter Druck über den Umfang des Laufrades bzw. des Diffusors erzielt, wenn der Strömungswinkel den Wert c gemäß der obigen Beziehung annimmt. Der sich am Spiraleintritt einstellende Strömungswinkel wird durch das Laufrad und die weitere Entwicklung der Strömung im Radial- diffusor geprägt. Dieser Winkel ist keineswegs konstant, sondern ändert sich entlang der Verdichterkennlinie. Daher ist nur an dem ausgezeichneten Betriebspunkt, an dem = c gilt, eine optimale Abstimmung zwischen Laufrad, Diffusor und Spirale zu verzeichnen. Bei Betriebspunkten, die von diesem Betriebspunkt abweichen, ist aufgrund + c mit Einbußen zu rechnen .
Darüber hinaus unterbleibt vielfach die dezidierte Auslegung der Spirale und es werden stattdessen Laufrad und Diffusor mit einer im Rahmen einer standardisierten Baukastensystematik bereits vorhandenen Spirale kombiniert. Dies geschieht oftmals aus Kostengründen, wobei nichtoptimale Betriebseigenschaften zugunsten der Kostensituation in Kauf genommen werden. Die oben beschriebene Problematik tritt insbesondere bei schaufellosen Radialdiffusoren auf, aber auch bei beschaufelten Radialdiffusoren . Insbesondere im Falle schaufelloser Radialdiffusoren wirkt sich ein
fehlangepasstes Spiralgehäuse vielfach besonders negativ auf das Betriebsverhalten der Verdichterstufe aus.
Bei einem beschaufelten Radialdiffusor können die mit fehlangepassten Spiralgehäusen verknüpften Einbußen
weitgehend vermieden werden. Mit Hilfe eines beschaufelten Diffusors lassen sich Wirkungsgradvorteile gegenüber einem unbeschaufelten Diffusor erzielen, wobei dies aber nur dann erreicht wird, wenn der beschaufelte Diffusor möglichst nahe zum Laufrad hin positioniert wird. Die Eintrittsverhältnisse r /ri (r bezeichnet hier den Radius, an dem die
Radialerstreckung der Radialverdichterbeschaufelung nach innen endet, und r i bezeichnet den Radius, an dem der
Eintrittsquerschnitt des Strömungskanals bzw. der
Laufradaustritt liegt) bei beschaufelten Diffusoren liegen aus diesem Grund in der Regel zwischen r /ri = 1,05 und r /ri = 1,2. Beschaufelte Diffusoren sind jedoch nicht immer erwünscht und haben unter anderem den Nachteil einer
Einengung des nutzbaren Fahrbereichs und verursachen erhöhten Verdichterlärm. In einem beschaufelten Radialdiffusor können unter Umständen Schwingungsanregungen durch Laufrad-Leitrad- Interaktion auftreten, genauer gesagt ergeben sich
Wechselwirkungen zwischen Diffusorschaufein und
Laufschaufeln, was zu einer Schwingungsanregung des hochbelasteten Laufrades führen kann. So ist bei einem
beschaufelten Radialverdichterdiffusor aufgrund von Nachlaufdellen des Laufrades mit erheblichen Fluktuationen in der Zuströmung zu den Diffusorschaufein zu rechnen, was durch Interaktion mit den Diffusorschaufein unter anderem auch zu dem oben angedeuteten signifikanten Anstieg des
Verdichterlärms führt. Die nachteiligen Effekte aufgrund der Laufrad-Leitrad-Interaktion sind umso ausgeprägter je kleiner das Radienverhältnis r /ri ist.
Aufgabe der Erfindung ist, einen Radialverdichter zu
schaffen, der verbesserte Betriebseigenschaften bei nicht optimal angepasstem Abströmgehäuse aufweist und nicht mit Nachteilen behaftet ist, die von herkömmlichen beschaufelten Diffusoren her bekannt ist.
Erfindungsgemäß wird ein Radialverdichterdiffusor für eine Radialverdichterstufe geschaffen, aufweisend einen
Strömungskanal, der radial nach außen verläuft und radial innen liegend einen bei einem ersten Radius zylindrisch umlaufenden Eintrittsquerschnitt sowie radial außen liegend einen zylindrisch umlaufenden Austrittsquerschnitt aufweist und der derart gestaltet ist, dass im Betrieb des
Radialverdichterdiffusors eine von einem unmittelbar stromauf des Radialverdichterdiffusors angeordneten
Radialverdichterlaufrad abströmende und durch den
Eintrittsquerschnitt in den Strömungskanal eintretende
Gasströmung zum Abströmen durch den Austrittsquerschnitt in ein Abströmspiralgehäuse verzögert wird. Im Bereich des
Austrittsquerschnitts in dem Strömungskanal ist eine
Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung vorgesehen, die bewirkt, dass der von der Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung
aufgeprägte Abströmwinkel der Gasströmung nahezu unbeeinflusst von dem Betriebszustand des
Radialverdichterlaufrads ist und dass deren Radialerstreckung nach innen an einem dritten Radius endet, wobei das
Verhältnis des dritten Radius zum ersten Radius mindestens 1,2 beträgt. Erfindungsgemäß wird außerdem eine
Radialverdichterstufe geschaffen, die den erfindungsgemäßen Radialverdichterdiffusor aufweist .
Ein Vorteil des erfindungsgemäßen Radialverdichterdiffusors ist, dass für den äußeren Bereich des Radialdiffusors eine
Leitbeschaufelung verwendet wird, die auch bei Variation des Volumenstroms entlang der Kennlinie einen nahezu konstanten Abströmwinkel mit dem Wert c bewirkt, wodurch im gesamten Bereich der Kennlinie eine optimale Zuströmung zur Spirale erreicht wird und Einbußen bei Wirkungsgrad und Verdichter ¬ arbeit vermieden werden.
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung weist die Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung des Radialverdichterdiffusors eine Mehrzahl von über den Umfang angeordneten Leitschaufeln auf, deren Vorderkanten an dem dritten Radius umlaufend angeordnet sind. Dabei weist bevorzugt die Mehrzahl von über den Umfang angeordneten Leitschaufeln Hinterkanten auf, die in einem Bereich zwischen dem dritten Radius und dem Radius des Austrittsquerschnitts umlaufend angeordnet sind.
Die erfindungsgemäße Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung weist ein höheres Eintrittsradienverhältnis r /ri auf als dies bei herkömmlichen beschaufelte Diffusoren der Fall ist, weswegen die Leitbeschaufelung in einer Zone platziert ist, in der ein vergleichsweise niedriges Geschwindigkeitsniveau herrscht (das Geschwindigkeitsniveau im Diffusor verhält sich etwa proportional zum Kehrwert der radialen Erstreckung) . Dadurch sind einerseits die Inzidenzverluste am Eintritt der Beschaufelung niedrig, andererseits herrscht in der Engstelle zwischen den Stufen ein solch niedriges Geschwindigkeits ¬ bzw. Machzahlniveau, dass auch zu hohen Volumenströmen hin die kritische Massenstromdichte nicht erreiche wird. Damit tritt bei der erfindungsgemäßen Beschaufelung keine
Einschnürung des Betriebsbereiches ein, wie es bei
herkömmlichen beschaufelten Diffusoren der Fall ist. Ferner sind bei dem Radienverhältnis r /ri > 1,2 die Nachlaufdellen weitgehend ausgeglichen, so dass negative Effekte, die durch Laufrad-Leitrad-Wechselwirkung verursacht werden, vermieden werden. Bevorzugt beträgt das Verhältnis des dritten Radius zum ersten Radius mindestens 1,35. Die erfindungsgemäße Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung bewirkt, dass der aufgeprägte Abströmwinkel eine verbesserte Anströmung zum spiralförmigen Sammelraum gewährleistet und deren radiale Erstreckung nach innen an dem dritten Radius endet, wobei das Verhältnis des dritten Radius zum ersten Radius mindestens so groß ist, dass die von herkömmlichen beschaufelten Radialdiffusoren bekannten Nachteile vermieden werden .
Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Radialverdichterdiffusors anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen erläutert. Es zeigt:
Figur 1 eine schematische Schnittansicht einer
Radialverdichterstufe gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung; und
Figur 2 eine Draufsicht der Radialdiffusoraustritts ¬ beschaufelung der Radialverdichterstufe aus Figur 1. In Figur 1 wird eine schematische Schnittansicht einer
Radialverdichterstufe 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt. Die Radialverdichterstufe 1 weist ein Radialverdichterlaufrad 3, einen Radialverdichterdiffusor 6, sowie ein Abströmspiralgehäuse 8 auf. Das Radialverdichter- laufrad 3 sitzt auf einer Welle 2 zum Antreiben des Radial ¬ verdichterlaufrads 3. Im Betrieb der Radialverdichterstufe 1 tritt Gas über einen Laufradeintritt 4 des Radialverdichterlaufrads 3 in das Radialverdichterlaufrad 3 ein, durchströmt das Radialverdichterlaufrad 3 und tritt über den Laufrad ¬ austritt 5 und über einen Radialverdichterdiffusoreintritt 9 in den Radialverdichterdiffusor 6 ein. Der Radialverdichterdiffusoreintritt 9 ist in einem
bestimmten, gemäß Figur 1 als Radius 10 bezeichneten radialen Abstand zur Achse der Welle 2 angeordnet. Der
Radialverdichterdiffusor 6 weist ferner einen Kanal 7 sowie einen Austritt 11 auf, der am Radius 12 angeordnet ist und eine bestimmte Breite 13 hat. An den Diffusor 6 schließt sich ein Abströmspiralgehäuse 8 mit einem Abströmgehäuseeintritt 14 an. Der Diffusor 6 weist ferner eine
Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung 15 auf. Die
Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung 15 ist nahe zum
Radialdiffusoraustritt 11 hin angeordnet und erstreckt sich zwischen einem Radius 16, d.h. dem Radius am Eintritt der Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung 15, und dem Bereich zwischen dem dritten Radius 16 und dem Radius 12 des
Austrittsquerschnitts 11. In dem in Figur 1 gezeigten
Ausführungsbeispiel ist eine Radialdiffusoraustritts ¬ beschaufelung 15 im äußeren Bereich des Radialverdichter- diffusors 6, kurz vor der Eintrittszone des Abströmspiral ¬ gehäuses 8 vorgesehen. Das Eintrittsradienverhältnis, hier das Verhältnis zwischen dem Radius 16 am Eintritt der
Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung 15 und dem Radius 10 am Radialdiffusoreintritt 9, liegt oberhalb des Eintritts ¬ radienverhältnisses in herkömmlichen beschaufelten
Radialdiffusoren . In Figur 2 wird schematisch ein Teil der Radialdiffusoraustrittsbeschaufelung 15 der Radialverdichterstufe aus Figur 1 gezeigt. Die Beschaufelung 15 weist eine Vielzahl von
Leitschaufeln 17 auf, die sich radial zwischen dem Radius 22 und dem Radius 16 erstrecken. Dabei befinden sich jeweils die Hinterkanten 20 der Leitschaufeln 17 am Radius 22 und die Vorderkanten 19 der Leitschaufeln 17 sind am Radius 16 angeordnet. Ferner sind die Leitschaufeln 17 gegenüber einer radialen Richtung geneigt, so dass der sich einstellende Strömungsgeschwindigkeitsvektor 21 stromabwärts der
Leitschaufeln 17 bzw. der Radialdiffusoraustritts- beschaufelung 15 den Abströmwinkel aufweist, der in Figur 2 mit 18 bezeichnet ist.