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Title:
RADIAL PRESS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/030072
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a radial press (1), for the radial deformation of a work piece carried out centrally in relation to a pressing axis (X), comprising: two pressing parts (4, 5) that can be moved in relation to one another along a drive axis (A) by a drive unit (6); and a pressing tool having a set of pressing jaws which is received in a tool mounting area (13) defined between the pressing parts (4, 5), and which has pressing jaws (P) arranged concentrically about the pressing axis (X), the distance of which pressing jaws in relation to the pressing axis depends on the position of the two pressing parts (4, 5) in relation to one another. In addition, a centring device (14) is provided which extends between the two pressing parts (4, 5), cooperates with same, and has a centring body (23). By means of a system formed by control rods (16, 17) coupled to the two pressing parts, the centring body (23) is constantly maintained in a mid-position in relation to the pressing parts or in a fixed geometric relationship in relation to the mid-position, irrespective of the position of the pressing parts in relation to one another.

Inventors:
VON WAITZ HARALD (DE)
JARRASCH HEIDI (DE)
BAUMGARTNER CARSTEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/065941
Publication Date:
March 03, 2016
Filing Date:
July 13, 2015
Export Citation:
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Assignee:
UNIFLEX HYDRAULIK GMBH (DE)
International Classes:
B21D43/00; B21D39/04
Domestic Patent References:
WO2004087349A12004-10-14
Foreign References:
DE19940744A12001-03-01
DE102011015705A12012-10-04
DE19817882B42005-08-18
DE4135465A11993-04-29
DE19912976A12000-09-28
DE19817882B42005-08-18
DE10149924A12003-04-30
DE2844475A11980-04-24
DE3611253A11987-10-08
DE10047025C22002-11-21
DE3331721A11985-03-21
Attorney, Agent or Firm:
Grättinger Möhring von Poschinger Patentanwälte Partnerschaft (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Radialpresse (1) für die zu einer Pressachse (X) zentrische Radialverformung eines Werkstücks, mit zwei Pressenteilen (4, 5), welche mittels einer Antriebseinheit (6) längs einer Antriebsachse (A) relativ zueinander bewegbar sind, und einem

Presswerkzeug, welches einen in einem zwischen den Pressenteilen (4, 5) definierten Werkzeugeinbauraum

(13) aufgenommenen Pressbackensatz mit konzentrisch um die Pressachse (X) herum angeordneten Pressbacken

(P) umfasst, deren Abstand zur Pressachse von der Stellung der beiden Pressenteile (4, 5) zueinander abhängt,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine sich zwischen den beiden Pressenteilen (4, 5) erstreckende, mit diesen zusammenwirkende

Zentriereinrichtung (14) vorgesehen ist, welche einen Zentrierkörper (23) umfasst, der durch ein System aus mit den beiden Pressenteilen gekoppelten Steuerstangen (16, 17) unabhängig von der Position der Pressenteile zueinander stets auf einer

Mittelstellung zu diesen bzw. in einer festen geometrischen Beziehung zu der Mittelstellung gehalten ist.

Radialpresse nach Anspruch 1, dadurch

gekennzeichent , dass sie als Jochpresse ausgeführt ist, indem die beiden Pressenteile (4, 5) durch zwei mittels der Antriebseinheit (6) senkrecht zur

Pressachse (X) zueinander bewegbare Joche (2, 3) gebildet sind, wobei die Zentriereinrichtung (14) im Bereich einer der Stirnseiten (S) der Radialpresse (1) angeordnet ist und der Zentrierkörper (23) durch das System aus Steuerstangen (16, 17), welche mit den beiden Jochen (2, 3) gekoppelt sind, unabhängig von der Position der Joche zueinander stets auf der Pressachse (X) gehalten ist.

Radialpresse nach Anspruch 2, dadurch

gekennzeichnet, dass die Steuerstangen (16, 17) einander nach Art eines Scherengetriebes kreuzen, wobei die Position des Zentrierkörpers (23) durch den Schnittpunkt der beiden Steuerstangen (16, 17) bestimmt ist.

Radialpresse nach Anspruch 3, dadurch

gekennzeichnet, dass jede Steuerstange (16, 17) mit einem der beiden Joche (2) um eine zur Pressachse (X) parallele Schwenkachse schwenkbar und mit dem anderen Joch (3) über eine Linearführung (20) gekoppelt ist.

Radialpresse nach Anspruch 4, dadurch

gekennzeichnet, dass die beiden Steuerstangen (16, 17) im Bereich ihrer Überschneidung Linearführungen (26) aufweisen, wobei der Zentrierkörper (23) mit einem an beiden Linearführungen (26) geführten Führungskörper (27) verbunden ist.

Radialpresse nach Anspruch 5, dadurch

gekennzeichnet, dass der Führungskörper (27) zwei gelenkig miteinander verbundene Scherenstangen umfasst, welche mittels Gleitsteinen jeweils in einer zugeordneten Linearführung geführt sind.

7. Radialpresse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Führungskörper (27) zwei um eine zur Pressachse (X) kongruente Achse zueinander verdrehbare Hälften umfasst, wobei in bzw. an jeder der beiden Hälften eine der Steuerstangen (16, 17) längsverschieblich geführt aufgenommen ist.

8. Radialpresse nach Anspruch 3, dadurch

gekennzeichnet, dass die Steuerstangen (16, 17) untereinander um eine mit der Pressachse (X)

identische Achse schwenkbar verbunden sind, wobei jede Steuerstange mit beiden Jochen (2, 3) über jeweils eine Linearführung (20) gekoppelt ist.

9. Radialpresse nach Anspruch 2, dadurch

gekennzeichnet, dass die beiden Steuerstangen (16, 17) jeweils eine starr mit dem zugeordneten

Pressenjoch (2, 3) verbundene Zahnstange umfassen, wobei zwischen den einander zugewandten, quer zur Pressachse und zur Antriebsachse zueinander

versetzten Verzahnungen (31) der beiden Zahnstangen mit diesen kämmend ein Zahnrad (32) aufgenommen ist, dessen Position die Position des Zentrierkörpers (23) bestimmt.

10. Radialpresse nach Anspruch 2, dadurch

gekennzeichnet, dass eine Steuerstange (34) starr mit einem der beiden Joche (2, 3) verbunden ist und eine sich parallel zur Antriebsachse (A)

erstreckende Linearführung (35) aufweist, wohingegen eine zweite Steuerstange (16) mit beiden Jochen (2, 3) beweglich gekoppelt ist.

11. Radialpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie als Druckplattenpresse ausgeführt ist, indem die beiden Pressenteile (4, 5) durch zwei mittels der Antriebseinheit (6) parallel zur Pressachse (X) zueinander bewegbare Druckplatten (29, 30) gebildet sind, wobei die

Zentriereinrichtung (14) seitlich an der

Radialpresse (1) angeordnet ist und der

Zentrierkörper (23) durch das System aus mit den beiden Druckplatten (29, 30) gekoppelten

Steuerstangen (16, 17) unabhängig von der Position der Druckplatten zueinander stets mittig zwischen diesen bzw. in einer festen geometrischen Beziehung zu der Mittelstellung gehalten ist.

12. Radialpresse nach Anspruch 11, dadurch

gekennzeichnet, dass mit dem Zentrierkörper (23) ein Tiefenanschlag für zu verpressende Werkstücke verbunden ist, welcher bevorzugt auf der Pressachse (X) angeordnet ist.

Description:
Radialpresse

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Radialpresse für die zu einer Pressachse zentrische Radialverformung eines Werkstücks, mit zwei Pressenteilen, welche mittels einer Antriebseinheit längs einer Antriebsachse relativ zueinander bewegbar sind, und einem

Presswerkzeug, welches einen in einem zwischen den Pressenteilen definierten Werkzeugeinbauraum

aufgenommenen Pressbackensatz mit konzentrisch um die Pressachse herum angeordneten Pressbacken umfasst, deren Abstand zur Pressachse von der Stellung der beiden Pressenteile zueinander abhängt.

Radialpressen der vorstehend angegebenen Art kommen für diverse Anwendungen zum Einsatz, beispielsweise für das Verbinden von Armaturen mit Schlauchabschnitten im Rahmen der Herstellung einbaufertiger Hydraulik- Schlauchleitungen. Sie sind in verschiedenen Bauweisen und Ausführungen bekannt, beispielsweise als sog.

"Jochpresse" (vgl. z.B. DE 4135465 AI, DE 19912976 AI und DE 19817882 B4), "Hohlkolbenpresse" (vgl. z.B. DE 10149924 AI) oder in sonstiger Bauweise (vgl. z.B. DE 2844475 AI, DE 3611253 AI, DE 10047025 C2 und DE

3331721 AI) .

Gattungsgemäße Radialpressen haben sich in der Praxis bewährt. Bei sachgerechter Anwendung lassen sich beispielsweise langlebige, sehr hohen Anforderungen genügende Verbindungen zwischen zwei Bauteilen (z.B. Schlauchabschnitt und Anschlussarmatur) herstellen. Ungeachtet dessen liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, Radialpressen der eingangs

angegebenen Art hinsichtlich ihrer Handhabung weiter zu verbessern, und zwar insbesondere dahingehend, dass qualitativ hochwertige Ergebnisse noch weniger als bisher von der Erfahrung und/oder eingehenden Schulung des jeweiligen Bedieners abhängig sind bzw., mit anderen Worten, die Gefahr der Herstellung

minderwertiger Ergebnisse durch weniger erfahrenes bzw. geschultes Bedienpersonal reduziert wird. Die

vorliegende Erfindung ist, mit anderen Worten, darauf gerichtet, eine Radialpresse der eingangs angegebenen, gattungsgemäßen Art bereitzustellen, welche sich durch eine im Hinblick auf die Qualität und/oder

Reproduzierbarkeit der Verpressung besonders günstige Bauweise auszeichnet.

Gelöst wird die vorstehend angegebene Aufgabenstellung gemäß der vorliegenden Erfindung, indem bei einer

Radialpresse der gattungsgemäßen Art eine sich zwischen den beiden Pressenteilen erstreckende, mit diesen zusammenwirkende Zentriereinrichtung vorgesehen ist, welche einen Zentrierkörper umfasst, der durch ein System aus mit den beiden Pressenteilen gekoppelten Steuerstangen unabhängig von der Position der

Pressenteile zueinander stets auf einer Mittelstellung zu diesen bzw. in einer festen geometrischen Beziehung zu der Mittelstellung gehalten ist. Durch Verwendung der erfindungsgemäß vorgesehenen Zentriereinrichtung lässt sich die - nach dem Pressvorgang bestehende - Qualität des Werkstücks verbessern und/oder der

Pressvorgang in sonstiger Weise optimieren,

beispielsweise indem der Zentrierkörper mit einem

Tiefenanschlag in Verbindung steht, welcher die

Position des zu verpressenden Werkstücks in der Presse exakt reproduzierbar vorgibt. Je nach Pressentyp kann der Zentrierkörper alternativ bzw. additiv

beispielsweise auch dazu dienen, das zu verpressende Werkstück exakt auf der Pressachse zu positionieren, so dass ein optimal gleichförmiges Verpressen des

Werkstücks über den gesamten Umfang erfolgt, und/oder einen den Pressvorgang unmittelbar (z.B. über den sog. „Nippeleinfall" bei der Verpressung von

Anschlussnippeln an Schlauchleitungen) überwachenden Sensor zu tragen.

Mit besonderem Vorteil lässt sich die vorliegende

Erfindung bei Jochpressen einsetzen, bei denen die beiden Pressenteile durch zwei mittels der

Antriebseinheit senkrecht zur Pressachse zueinander bewegbare Joche gebildet sind. Bei einem solchen

Pressenaufbau ist die Zentriereinrichtung bevorzugt im Bereich einer der Stirnseiten der Radialpresse

angeordnet, wobei der Zentrierkörper durch das System aus mit den beiden Jochen gekoppelten Steuerstangen unabhängig von der Position der Joche zueinander stets auf der Pressachse gehalten ist. In diesem Falle eignet sich der Zentrierkörper als Gegenlager für einen

Tiefenanschlag, als Mittel für die Positionierung des Werkstücks exakt auf der Pressachse sowie als Träger für der Erfassung des Pressverlaufs dienende Sensoren. Im Sinne der weiter oben bereits dargelegten Vorteile der vorliegenden Erfindung lässt sich auf diese Weise die gleichmäßige Qualität der verpressten Werkstücke reproduzierbar sicherstellen.

In weiterhin bevorzugter Weiterbildung kreuzen dabei die Steuerstangen einander nach Art eines

Scherengetriebes, wobei die Position des

Zentrierkörpers durch den Schnittpunkt der beiden

Steuerstangen bestimmt ist. Namentlich kann dabei, besonders bevorzugt, jede Steuerstange mit einem der beiden Joche um eine zur Pressachse parallele

Schwenkachse schwenkbar und mit dem anderen Joch über eine Linearführung gekoppelt sein. Im zuletzt genannten Fall ist besonders günstig, wenn die beiden

Steuerstangen im Bereich Ihrer Überschneidung

Linearführungen aufweisen, wobei der Zentrierkörper mit einem an beiden Linearführungen geführten

Führungskörper verbunden ist. Gemäß einer bevorzugten Alternative umfasst der Führungskörper zwei um eine zur Pressachse kongruente Achse zueinander verdrehbare Hälften, wobei in bzw. an jeder der beiden Hälften eine der Steuerstangen längsverschieblich aufgenommen ist.

Anstatt jede Steuerstange mit einem der beiden Joche um eine zur Pressachse parallele Schwenkachse schwenkbar und mit dem anderen Joch über eine Linearführung zu koppeln, können gemäß einer alternativen Ausführungsvariante beide Steuerstangen mit beiden Jochen über jeweils eine Linearführung gekoppelt sein, wobei die Steuerstangen untereinander um eine mit der Pressachse identische Achse schwenkbar verbunden sind. Dies kann sich im Einzelfall als vorteilhaft erweisen für die Lagerung des Zentrierkörpers an dem

Steuerstangen-System der Zentriereinrichtung.

Je nach den konstruktiven Besonderheiten der Jochpresse und/oder der beabsichtigten konkreten Verwendung der Zentriereinrichtung lässt sich deren Steuerstangen- System auch in anderer Weise gestalten als nach Art eines Scherengetriebes (siehe oben) . Insbesondere ist gemäß einer alternativen bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die beiden Steuerstangen jeweils eine starr mit dem zugeordneten Pressenjoch verbundene

Zahnstange umfassen, wobei zwischen den einander zugewandten, quer zur Pressachse und zur Antriebsachse zueinander versetzten Verzahnungen der beiden

Zahnstangen mit diesen kämmend ein Zahnrad aufgenommen ist, dessen Position die Position des Zentrierkörpers bestimmt. Dies kann unter Gesichtspunkten eines geringen Verschleißes günstig sein; denn bei dieser Ausführungsform existieren keine Linearführungen mit relativ zueinander gleitenden Teilen.

Gemäß einer abermals anderen konstruktiv bevorzugten Weiterbildung ist eine Steuerstange starr mit einem der beiden Joche verbunden und weist eine sich parallel zur Antriebsachse erstreckende Linearführung auf, wohingegen eine zweite Steuerstange (diagonal

angeordnet) mit beiden Jochen verschwenkbar und dabei mit mindestens einem der beiden Joche auch linear verschiebbar gekoppelt ist. Die Position des

Zentrierkörpers wird dabei bestimmt durch den

Schnittpunkt zwischen der Linearführung der starr mit einem der beiden Joche verbundenen Steuerstange mit jener (diagonalen) Steuerstange, welche mit beiden Jochen verschwenkbar gekoppelt ist.

Die vorliegende Erfindung ist, wie dargelegt, zwar mit besonderem Vorteil bei Jochpressen anwendbar, hierauf indessen nicht beschränkt. Denn gemäß einer anderen bevorzugten Weiterbildung der vorliegenden Erfindung ist die Radialpresse als Druckplattenpresse ausgeführt, indem die beiden Pressenteile durch zwei mittels der Antriebseinheit parallel zur Pressachse zueinander bewegbare Druckplatten gebildet sind, wobei die

Zentriereinrichtung seitlich an der Radialpresse angeordnet ist und der Zentrierkörper durch das System aus mit den beiden Druckplatten gekoppelten

Steuerstangen unabhängig von der Position der

Druckplatten zueinander stets mittig zwischen diesen bzw. in einer festen geometrischen Beziehung zu der Mittelstellung gehalten ist. In diesem Falle eignet sich die Zentriereinheit insbesondere dazu, dass mit dem Zentrierkörper ein Tiefenanschlag für zu

verpressende Werkstücke verbunden ist, welcher

bevorzugt auf der Pressachse angeordnet ist. Der

Zentrierkörper behält während des Pressvorgangs seine mittige Position zwischen den beiden Druckplatten - und somit seine Relativposition zu den Pressbacken des Pressbackensatzes in Richtung der Pressachse - bei, so dass sich auch die Position eines mit dem

Zentrierkörper verbundenen Tiefenanschlags relativ zu den Pressbacken während des Pressvorgangs nicht ändert. Auch für die anderen weiter oben im Zusammenhang mit erfindungsgemäß ausgeführten Jochpressen beschriebenen Nutzungen eignet sich die Zentriereinheit. Auch die anderen weiter oben für erfindungsgemäße Jochpressen dargelegten besonderen Aspekte der vorliegenden

Erfindung gelten in entsprechender Weise für

Radialpressen mit anderem Aufbau, namentlich für

Druckplattenpressen .

Im Folgenden wird die vorliegende Erfindung anhand verschiedener in der Zeichnung veranschaulichter bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Dabei zeigt

Fig. 1 in perspektivischer Ansicht eine erste

bevorzugte, als Jochpresse ausgebildete

Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Radialpresse,

Fig. 2 in perspektivischer Ansicht eine zweite

bevorzugte, ebenfalls als Jochpresse ausgebildete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Radialpresse

Fig. 3 in perspektivischer Ansicht eine dritte

bevorzugte, ebenfalls als Jochpresse ausgebildete Ausführungsform einer

erfindungsgemäßen Radialpresse und Fig. 4 in perspektivischer Ansicht eine vierte

bevorzugte, als Druckplattenpresse ausgebildete Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Radialpresse.

Die in Fig. 1 veranschaulichte, für die zu einer

Pressachse X zentrische Radialverformung eines

Werkstücks geeignete und vorgesehene Radialpresse 1 weist zwei als Joche, nämlich als unteres Joch 2 und als oberes Joch 3 ausgeführte Pressenteile 4, 5 auf, welche mittels einer Antriebseinheit 6 längs einer - auf der Pressachse X senkrecht stehenden - Antriebsachse A relativ zueinander bewegbar sind. Die Antriebseinheit 6 umfasst dabei zwei einfach wirkende, mittels einer Traverse 7 gekoppelte Zylinder-Kolben- Einheiten 8, von denen sich jeweils der Zylinder 9 - unter Zwischenschaltung einer Grundplatte G - an dem unteren Joch 2 abstützt, wohingegen der jeweilige Kolben über eine (das untere Joch 2 durchdringende und in diesem geführte) Zugstange 10 mit dem oberen Joch 3 verbunden ist. Die Antriebseinheit 6 umfasst weiterhin einen Rückhubzylinder 11, welcher zwischen den beiden Zylinder-Kolben-Einheiten 8 angeordnet ist und von dem der Zylinder 12 mit der Traverse 7 und der Kolben mit der Grundplatte G verbunden ist.

Ein zwischen den Jochen 2 und 3 ausgebildeter

Werkzeugeinbauraum 13 ist in üblicher Weise zur Aufnahme eines Presswerkzeugs ausgeführt, welches einen Pressbackensatz mit (beispielsweise acht) konzentrisch um die Pressachse X herum angeordneten Pressbacken umfasst, deren Abstand zur Pressachse von der Stellung der beiden Joche 2, 3 zueinander abhängt.

Im vorstehenden Umfang entspricht die in Fig. 1 gezeigte Radialpresse dem hinreichend bekannten Stand der Technik, so dass es weiterer Ausführungen und

Erläuterungen nicht bedarf.

Die Jochpresse nach Fig. 1 zeichnet sich in

konstruktiver Umsetzung der vorliegenden Erfindung durch eine sich zwischen den beiden Jochen 2, 3

erstreckende, im Bereich einer der beiden Stirnseiten S der Radialpresse 1 angeordnete Zentriereinrichtung 14 aus. Diese umfasst ein Steuerstangen-System 15 aus zwei mit den beiden Jochen 2, 3 gekoppelten Steuerstangen 16, 17. Die beiden Steuerstangen 16, 17 kreuzen dabei einander nach Art eines Scherengetriebes. Sie sind in ihrem - auf der Pressachse X liegenden - Schnitt- bzw. Kreuzungspunkt 18 über einen Schwenkbolzen 19

dergestalt gelenkig miteinander verbunden, dass die beiden Steuerstangen 16 und 17 relativ zur Pressachse X bezüglich einander verschwenkt werden können.

Jede der beiden Steuerstangen 16 und 17 ist mit beiden Jochen 2, 3 über jeweils eine Linearführung 20

gekoppelt, wobei hierunter eine solche Führung zu verstehen ist, welche auch ein Verschwenken der jeweiligen Steuerstange 16, 17 um jenen Punkt, an dem sie an dem jeweiligen Joch 2, 3 linear verschiebbar geführt ist, gestattet. Hierzu sind endseitig an beiden Steuerstangen 16 und 17 zwei Langlöcher 21 vorgesehen, welche parallel zur Erstreckung der jeweiligen

Steuerstange 16 bzw. 17 orientiert sind. In die

entsprechenden Langlöcher 21 greift jeweils ein

Führungsbolzen 22 ein, welcher an dem zugeordneten Joch, d.h. dem unteren Joch 2 bzw. dem oberen Joch 3 fixiert ist. So besteht neben dem Freiheitsgrad des Verschiebens der Steuerstangen 16, 17 längs der

Orientierung der Langlöcher 21 der weitere

Freiheitsgrad des Verschwenkens der Steuerstangen 16, 17 um die Führungsbolzen 22 herum.

Die Zentriereinrichtung 14 umfasst einen Zentrierkörper 23, dessen Position durch den Schnittpunkt 18 der beiden Steuerstangen 16, 17 bestimmt ist, zu welchem Zweck er mit dem Schwenkbolzen 19 des Steuerstangen- Systems 15 gekoppelt ist. Auf diese Weise ist der

Zentrierkörper 23 unabhängig von der Position der Joche 2, 3 zueinander stets auf einer Mittelstellung zu diesen, d.h. auf der Pressachse X gehalten. Aufgrund dieser während des Pressvorgangs unveränderlichen

Position des Zentrierkörpers 23 relativ zur Pressachse X eignet sich der Zentrierkörper 23 gleichermaßen als Gegenlager für einen Tiefenanschlag für das zu

verpressende Werkstück, als Träger für der Erfassung des Pressverlaufs dienende Sensoren, als Gegenlager und Zentrierung für ein beim Pressbackenwechsel einzusetzendes Werkzeug sowie für die Zentrierung des Werkstücks innerhalb des Presswerkzeugs zu Beginn des Pressvorgangs, noch bevor die Pressbacken mit dem

Werkstück in Kontakt kommen.

Für die in Fig. 2 veranschaulichte zweite

Ausführungsform der Erfindung gelten die vorstehenden Erläuterungen zum ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 in großem Umfang in entsprechender Weise. Allerdings bestehen folgenden Abweichungen:

Bei der in Fig. 2 gezeigten zweiten Ausführungsform ist jede Steuerstange 16, 17 nur mit dem oberen Joch 3 über eine Linearführung 20 in dem vorstehend beschriebenen Sinne gekoppelt, wohingegen die Führungsstangen 16, 17 mit dem unteren Joch 2 jeweils - um eine zur Pressachse X parallele Schwenkachse schwenkbar - an einem

Gelenkbolzen 24 angelenkt sind. In Konsequenz daraus weisen die beiden Steuerstangen 16, 17 im Bereich ihrer Überschneidung Langlöcher 25 auf, welche jeweils eine Linearführung 26 darstellen. Die Position des

Zentrierkörpers, der an einem Führungskörper 27

angeordnet ist, wird durch die Kreuzung der beiden Langlöcher 25 definiert. Hierzu umfasst der

Führungskörper 27, welcher zwei beidseitig an den beiden Steuerstangen 16, 17 anliegende Frontplatten 28 aufweist, einen zentralen, die beiden Langlöcher 25 durchdringenden Zentrierbolzen. Gemäß einer gesonderten Gestaltung kann der

Führungskörper 27 zwei um eine zur Pressachse X

kongruente Achse zueinander verdrehbare Hälften

umfassen, wobei in bzw. an jeder der beiden Hälften eine der Steuerstangen 16, 17 längsverschieblich geführt aufgenommen ist. So können die beiden

Frontplatten 28 bezüglich einander um die jeweilige Mitte M verdrehbar sein, wobei an jeder der beiden Frontplatten 28 ein Gleitstein angeordnet ist, welcher in dem Langloch 25 der jeweils benachbarten

Steuerstange 16 bzw. 17 geführt ist. Auf diese Weise lässt sich die Führung und Positionierung des

Führungskörpers 27 auf dem Steuerstangen-System 15 verbessern. Alternativ zu in Langlöchern 25 der

Steuerstangen 16, 17 geführten Gleitsteinen kommt beispielsweise auch in Betracht, dass an den beiden Frontplatten 28 Führungen für die Steuerstangen 16, 17 angebracht sind, welche außen an der jeweils

zugeordneten Steuerstange 16 bzw. 17 angreifen.

Statt einer drehbaren Verbindung der beiden Hälften des Führungskörpers 27 mittels eines Langlöcher 25 der Steuerstangen 16, 17 durchsetzenden Bolzens können - bei entsprechender Dimensionierung - die beiden Hälften des Führungskörpers 27, d.h. insbesondere die beiden Frontplatten 28 auch örtlich, d.h. jeweils zwischen zwei Steuerstangen an ihrem Außenumfang drehbar

miteinander verbunden sein. Fig. 3 veranschaulicht eine Abwandlung der Radialpresse nach Fig. 1 dergestalt, dass eine Steuerstange 34 starr mit dem unteren Joch 2 verbunden ist. Diese

Steuerstange 34 weist eine sich parallel zur

Antriebsachse A erstreckende Linearführung 35 auf. Die zweite (diagonal angeordnete) Steuerstange 16 ist indessen, wie weiter oben beschrieben, mit beiden

Jochen 2 und 3 verschwenk- und linear verschiebbar gekoppelt; an ihr ist der Zentrierkörper 23 angeordnet. Die Position des Zentrierkörpers 23 wird dabei bestimmt durch den Schnittpunkt zwischen der Linearführung 35 der Steuerstange 34 mit der (diagonalen) Steuerstange 16. Eine Modifikation im Sinne der Fig. 2, bei welcher die diagonale Steuerstange 16 nur an einem ihrer beiden Enden mit dem zugeordneten Joch verschwenk- und linear verschiebbar gekoppelt ist, an ihrem anderen Ende hingegen lediglich verschwenkbar, kommt in Betracht, wobei in diesem Falle auch an der diagonalen

Steuerstange eine Linearführung vorgesehen ist und sich die Position des (nicht fest mit der diagonalen

Steuerstange verbundenen) Zentrierkörpers aus dem

Schnittpunkt der beiden ihn führenden Linearführungen ergibt .

Fig. 4 veranschaulicht eine Möglichkeit der Umsetzung der vorliegenden Erfindung an einer Druckplattenpresse. Letztere zeichnet sich dadurch aus, dass die beiden Pressenteile 4, 5 durch zwei mittels der

Antriebseinheit 6 parallel zur Pressachse X zueinander bewegbare Druckplatten 29, 30 gebildet sind. Erkennbar ist in Fig. 3 das in den Werkzeugeinbauraum 13

eingesetzte Werkzeug mit Pressbacken P, welche sich in als solches bekannter Weise an beiden Druckplatten 29 und 30 auf Gleitschrägen abstützen.

Hier ist die Zentriereinrichtung 14 seitlich an der Radialpresse 1 angeordnet. Sie umfasst wiederum ein Steuerstangen-System 15 mit zwei mit den beiden

Pressenteilen 4 und 5 gekoppelten Steuerstangen 16 und 17. Während eine Steuerstange 16 starr mit der ersten Druckplatte 29 verbunden ist, ist die andere

Steuerstange 17 starr mit der zweiten Druckplatte 30 verbunden. Beide Steuerstangen umfassen jeweils eine Verzahnung 31, wobei die beiden Verzahnungen 31

einander parallel auf Abstand gegenüberstehen. Zwischen den Verzahnungen 31 der beiden Steuerstangen 16, 17 ist, mit diesen kämmend, ein Zahnrad 32 aufgenommen. Mit der Achse des Zahnrades 32 verbunden ist der

Zentrierkörper 23, der durch die Zentriereinrichtung 14 - unabhängig von der Position der Druckplatten 29, 30 zueinander - stets mittig zwischen diesen gehalten ist. Mit dem Zentrierkörper 23 ist ein Gestänge 33

gekoppelt, an welchem wiederum - in während des

Pressvorgangs relativ zur Mitte zwischen den beiden Druckplatten 29, 30 unveränderter Position auf der Pressachse X liegend - ein Tiefenanschlag, ein Sensor oder dergleichen angebracht sein kann.