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Title:
RADIAL ROLLER BEARING, IN PARTICULAR A CYLINDRICAL OR NEEDLE ROLLER BEARING COMPRISING HOLLOW ROLLERS CONSISTING OF A SHAPE MEMORY ALLOY AND ACTING AS SPACERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/050697
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a radial roller bearing (1), in particular a cylindrical or needle roller bearing. Said bearing essentially consists of an outer bearing ring (2) and an inner bearing ring (3), in addition to a number of rolling bodies (4) that are located between the bearing rings (2, 3) and that roll along races (9, 10) of the outer (2) and inner bearing ring (3), said races being delimited laterally by two respective continuous rims (5, 6 and 7, 8). The rolling bodies are guided in relation to one another by rollers that are spaced at uniform intervals. According to the invention, the rollers are formed by individual hollow rollers (11) consisting of a shape memory alloy, each of said rollers being located between two rolling bodies (4). The cross-section of the rollers is deformed during the assembly of the radial roller bearing (1) to fit the dimensions of the free space (12) between one rim (6) of the outer bearing ring (2) and a rim (8) of the inner bearing ring (3) and the rollers can be introduced into the radial roller bearing (1) through the free space (12) between said rims (6, 8) of the bearing rings (2, 3). After introduction into the radial roller bearing (1) and once they have reached a specific temperature, the rollers independently regain their original shape.

Inventors:
GLUECK STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/DE2005/001976
Publication Date:
May 18, 2006
Filing Date:
November 04, 2005
Export Citation:
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Assignee:
SCHAEFFLER KG (DE)
GLUECK STEFAN (DE)
International Classes:
C22F1/00; F16C19/26; F16C19/40; F16C33/34; F16C43/04
Foreign References:
US1494638A1924-05-20
US5033877A1991-07-23
DE10120489A12002-11-21
US4858293A1989-08-22
US20040101225A12004-05-27
DE10214468A12003-10-09
GB407375A1934-03-16
US5630671A1997-05-20
US3123413A1964-03-03
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Claims:
Patentansprüche
1. Radialrollenlager, insbesondere Zylinder oder Nadelrollenlager, welches im Wesentlichen aus einem äußeren Lagerring (2) und aus einem inneren La¬ gerring (3) sowie aus einer Anzahl zwischen den Lagerringen (2, 3) ange¬ ordneten Rollenwälzkörpern (4) besteht, die auf seitlich mit je zwei durchge¬ henden Borden (5, 6 und 7, 8) begrenzten Laufbahnen (9, 10) des äußeren Lagerrings (2) und des inneren Lagerrings (3) abrollen und durch einen Käfig in gleichmäßigen Abständen zueinander geführt werden, dadurch gekenn¬ zeichnet, dass der Käfig durch einzelne, jeweils zwischen zwei Rollenwälz¬ körpern (4) angeordnete Hohlrollen (11 ) aus einer Formgedächtnislegierung gebildet wird, die bei der Montage des Radialrollenlagers (1 ) im Querschnitt auf das Maß des Freiraums (12) zwischen einem Bord (6) des äußeren La¬ gerrings (2) und einem Bord (8) des inneren Lagerrings (3) deformiert und durch den Freiraum (12) zwischen diesen Borden (6, 8) der Lagerringe (2, 3) hindurch in das Radialrollenlager (1) einsetzbar sind sowie nach dem Einset¬ zen in das Radialrollenlager (1) beim Erreichen einer vorbestimmten Tempe ratur selbsttätig ihre Ursprungsform annehmen.
2. Radialrollenlager nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die als Käfig für die Rollenwälzkörper (4) ausgebildeten Hohlrollen (11) aus einer Formgedächtnislegierung in ihrer Ursprungsform den gleichen Außendurch messer und die gleiche Länge wie die Rollenwälzkörper (4) des Radialrollen¬ lagers (1 ) aufweisen und im Querschnitt bevorzugt mit einer dünnwandigen Materialstärke ausgebildet sind.
3. Radialrollenlager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die aus einer Formgedächtnislegierung bestehenden Hohlrollen (11) bevorzugt aus einer NickelTitanLegierung mit Ein oder Zweiwegcharakteristik ausgebildet sind, die in ihrer martensitische Niedrigtemperaturphase leicht verformbar ist und beim Übergang in deren austenitische Hochtemperaturphase ihre ur¬ sprüngliche Fertigungsform annimmt.
4. Radialrollenlager nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl die martensitische Niedrigtemperaturphase als auch die austenitische Hoch temperaturphase der Formgedächtnislegierung außerhalb der typischen Be¬ triebstemperaturen des Radialrollenlagers (1) festgelegt ist, beispielsweise die Niedrigtemperaturphase etwa bei StickstoffSiedetemperatur (77°C) und die Hochtemperaturphase etwa am Gefrierpunkt von Wasser (0°C).
Description:
Bezeichnung der Erfindung

RADIALROLLENLAGER, INSBESONDERE ZYLINDER- ODER NADELROLLENLAGER, MIT HOHLROLLEN AUS EINER FORMGEDÄCHTNISLEGIERUNG ALS ABSTANDSKÖRPER

Beschreibung

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Radialrollenlager, insbesondere ein Zylinder- oder Nadelrollenlager, welches im Wesentlichen aus einem äußeren Lagerring und aus einem inneren Lagerring sowie aus einer Anzahl zwischen den Lagerringen angeordneten Rollenwälzkörpern besteht, die auf seitlich mit je zwei durchge- henden Borden begrenzten Laufbahnen des äußeren Lagerrings und des inne¬ ren Lagerrings abrollen und durch einen Käfig in gleichmäßigen Abständen zueinander geführt werden.

Hintergrund der Erfindung

Ein derartiges Radialrollenlager ist gattungsbildend beispielsweise aus der deutschen Patentschrift Nr. 452 475 vorbekannt. Ein solches Radialrollenlager, das sowohl an seinem äußeren als auch an seinem inneren Lagerring eine seitliche Begrenzung der Laufbahnen durch Borde aufweist, zeichnet sich durch eine hohe Tragfähigkeit aus kann neben hohen Radialkräften auch hohe Axialkräfte in beiden Richtungen aufnehmen. Da diese Borde jedoch als ein¬ stückig mit den Lagerringen verbundene, umlaufend durchgehende Borde aus-

gebildet sind, ist es konstruktionsbedingt nicht möglich, das Radialrollenlager vollständig ohne Zwischenräume mit den entsprechenden Zylinderrollen zu befüllen. Das Befüllen dieses Radialrollenlagers mit Zylinderrollen aus einem Wälzlagerstahl muss deshalb derart erfolgen, dass die beiden Lagerringe als erstes exzentrisch zueinander angeordnet werden und anschließend der ent¬ stehende freie sichelförmige Raum zwischen den Lagerringen mit den Zylinder¬ rollen gefüllt wird. Danach wird der innere Lagerring zwischen der ersten und der letzten Zylinderrolle unter Ausnutzung der Elastizität beider Lagerringe in die zum äußeren Lagerring konzentrische Stellung gebracht und die Zylinderrol- len auf dem Umfang ihrer Laufbahnen gleichmäßig verteilt. Damit die Zylinder¬ rollen auch unter Belastung immer einen gleichmäßigen Abstand zueinander aufweisen, werden dann abschließend zwei Teilringe, in die jeweils einseitig der Form der Zylinderrollen entsprechende Halbtaschen eingearbeitet sind, von beiden Seiten des Radialrollenlagers durch den Freiraum zwischen den Borden des äußeren Lagerrings und den Borden des inneren Lagerrings hindurch in das Radialrollenlager eingesetzt und durch Vernieten zu einem Käfig miteinan¬ der verbunden.

Nachteilig bei einem solchen Radialrollenlager ist es jedoch, dass dessen Käfig einen relativ hohen Fertigungs- und Montageaufwand erfordert und somit die Herstellungskosten des Lagers erhöht. Ebenso hat es sich als nachteilig erwie¬ sen, dass die auf ihren Laufbahnen abrollenden Zylinderrollen in ihren Käfigta¬ schen gegen den relativ zu den Zylinderrollen feststehend angeordneten Käfig anlaufen und es somit zu einem erhöhten Reibverschleiß sowohl an den Zylin- derrollen als auch am Käfig kommen kann, der ein unerwünschtes Vor- oder Nacheilen der Zylinderrollen aus ihrer Sollposition bis hin zum Verklemmen des Radialrollenlagers zur Folge haben kann. Da derartige Radialrollenlager zudem radial hoch belastet sind und somit außerhalb der Lastzone des Lagers ein relativ hohes Radialspiel aufweisen, führt ein erhöhtes Taschenspiel im Zu- sammenhang mit diesem Radialspiel dazu, dass die Zylinderrollen jeweils schlagartig in die Lastzone des Lagers hineingezogen werden und diese Schlä¬ ge dann über den Käfig auf die anderen Zylinderrollen des Lagers übertragen. Dadurch kommt es zu einem unrunden Lauf des Radialrollenlagers, durch den

der Verschleiß an den Zylinderrollen und am Käfig weiter verstärkt und letztlich die Lebensdauer des Radialrollenlagers stark reduziert wird.

Eine andere Möglichkeit, die Zylinderrollen eines Radialrollenlagers, das sowohl an seinem äußeren als auch an seinem inneren Lagerring eine seitliche Be¬ grenzung der Laufbahnen durch Borde aufweist, durch einen Käfig zu führen, wurde auch durch die US-Patentschrift Nr. 837 830 bereits bekannt. Bei diesem Radialrollenlager wird der Käfig für die Zylinderrollen durch einzelne, im Quer¬ schnitt dreieckförmig und hohl ausgebildete Zwischenstücke gebildet, deren Länge und Breite etwa der Länge und dem Durchmesser der Zylinderrollen entsprechen und die durch die längsaxial getrennte Ausbildung eines ihrer Schenkel in ihrer Breite elastisch verformbar sind. Diese Zwischenstücke wer¬ den nach dem Befüllen des Lagers mit den Zylinderrollen und deren gleichmä¬ ßiger Ausrichtung in zusammengedrückter Form durch den Freiraum zwischen einem Bord des äußeren Lagerrings und einem Bord des inneren Lagerrings hindurch zwischen jeweils zwei Zylinderrollen in das Radialrollenlager einge¬ setzt und nehmen dann innerhalb des Lagers durch elastische Entspannung wieder ihrer ursprüngliche Dreiecksform an, in der sie mit ihrem getrennten Schenkel auf der Laufbahn des inneren Lagerrings aufliegen und mit ihren ge- schlossenen Schenkeln jeweils zwei Zylinderrollen des Radialrollenlagers ge¬ geneinander verspannen.

Ein derart ausgebildetes Radialrollenlager hat jedoch den Nachteil, dass die zwischen den Zylinderrollen angeordneten dreieckförmigen Zwischenstücke durch ihren getrennt ausgebildeten Schenkel und durch ihre Dreiecksform nicht geeignet sind, hohen Umfangsbelastungen stand zu halten, sondern in solchen Belastungsfällen eher dazu neigen, durch elastische Verformung in ihre Monta¬ geform zusammengedrückt zu werden oder zu verkippen. Dadurch kann es auch bei diesem Lager zu einem unerwünschten Schlupf der Zylinderrollen bzw. zum Vor- oder Nacheilen der Zylinderrollen aus ihrer Sollposition kommen, das zu einem Verklemmen des Radialrollenlagers bis hin zu dessen Ausfall führt. Darüber hinaus hat es sich auch bei diesen Radialrollenlager als nachtei¬ lig erwiesen, dass die auf ihren Laufbahnen abrollenden Zylinderrollen gegen

die relativ zu den Zylinderrollen feststehend angeordneten Zwischenstücke anlaufen und es somit zu einem erhöhten Reibverschleiß sowohl an den Zylin¬ derrollen als auch an den Zwischenstücken kommen kann. Dabei wird der Ver¬ schleiß der Zwischenstücke noch dadurch erhöht, dass diese durch die Zylin- derrollen über die Laufbahn des inneren Lagerrings permanent mitgeschliffen werden, so dass auch dieses Radialrollenlager nur eine geringe Lebensdauer aufweist.

Aufgabe der Erfindung

Ausgehend von den dargelegten Nachteilen der Lösungen des bekannten Standes der Technik liegt der Erfindung deshalb die Aufgabe zu Grunde, ein Radialrollenlager, insbesondere ein sowohl am äußeren als auch am inneren Lagerring mit durchgehenden Laufbahnborden ausgebildetes Zylinder- oder Nadelrollenlager, zu konzipieren, welches mit einem einfach montierbaren Käfig für die Rollenwälzkörper ausgebildet ist, der sowohl hohen Umfangsbelastun- gen stand hält als auch den Reibverschleiß zwischen den Rollenwälzkörpern und dem Käfig auf ein Minimum reduziert sowie jederzeit eine sichere Führung der Rollenwälzkörper gewährleistet und gleichzeitig beim Eintritt der Rollen- wälzkörper in die Lastzone eine schlagdämpfende Wirkung aufweist.

Beschreibung der Erfindung

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Radialrollenlager nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart gelöst, dass der Käfig durch einzelne, je¬ weils zwischen zwei Rollenwälzkörpern angeordnete Hohlrollen aus einer Formgedächtnislegierung gebildet wird, die bei der Montage des Radialrollenla¬ gers im Querschnitt auf das Maß des Freiraums zwischen einem Bord des äu¬ ßeren Lagerrings und einem Bord des inneren Lagerrings deformiert und durch den Freiraum zwischen diesen Borden der Lagerringe hindurch in das Radial¬ rollenlager einsetzbar sind sowie nach dem Einsetzen in das Radialrollenlager beim Erreichen einer vorbestimmten Temperatur selbsttätig ihre Ursprungsform annehmen.

So genannte Formgedächtnislegierungen oder auch Memory-Legierungen sind seit langem Gegenstand der anwendungsorientierten Materialforschung und zeichnen sich dadurch aus, dass sie nach geeigneter Behandlung auf Grund einer Umwandlung vom Austenit zum Martensit ihre Gestalt in Abhängigkeit von der Temperatur oder auch von Druck verändern. In ihrer Tieftemperaturform können Werkstücke aus solchen Legierungen bleibend, das heißt scheinbar plastisch, verformt werden, während sie bei Erwärmung über die Umwand¬ lungstemperatur ihre ursprüngliche Form wieder annehmen. Werden diese Werkstücke erneut abgekühlt, können sie erneut plastisch verformt werden, nehmen aber, sofern sie entsprechend erwärmt werden, unter Rückkehr ihrer Mikrostruktur zum Austenit wieder ihre makroskopische, ursprüngliche Hoch¬ temperaturform an. Beim Formgedächtnisverhalten kann man grundsätzlich zwischen dem Einwegeffekt und dem Zweiwegeeffekt unterscheiden. Beim Einwegeffekt nimmt ein Material, das bei einer tiefen Temperatur verformt wur- de, seine ursprüngliche Form wieder an, wenn es auf eine höhere Temperatur erhitzt wurde. Das Material erinnert sich gewissermaßen beim Aufheizen an seine ursprüngliche Form und behält diese auch bei einer nachfolgenden Ab¬ kühlung bei. Als Zweiwegeeffekt bezeichnet man dagegen die Erscheinung, bei der sich das Material sowohl bei Temperaturerhöhung als auch bei Abkühlung an seine eintrainierte Form erinnert, das heißt eine Form bei einer hohen Tem¬ peratur und eine andere Form bei einer tiefen Temperatur.

Ausgehend davon wird es in zweckmäßiger Weiterbildung des erfindungsge¬ mäß ausgebildeten Radialrollenlagers deshalb vorgeschlagen, dass die als Käfig für die Rollenwälzkörper ausgebildeten Hohlrollen aus einer Formge¬ dächtnislegierung in ihrer Ursprungsform den gleichen Außendurchmesser und die gleiche Länge wie die Rollenwälzkörper des Radialrollenlagers aufweisen und im Querschnitt bevorzugt mit einer dünnwandigen Materialstärke ausgebil¬ det sind. Der Vorteil derart ausgebildeter, jeweils zwischen den Rollenwälzkör- pern angeordneter Hohlrollen liegt dabei darin, dass diese ebenso wie die Rol¬ lenwälzkörper auf den Laufbahnen des inneren und des äußeren Lagerrings abrollen und dabei wie die Rollenwälzkörper durch die Borde an diesen Lauf¬ bahnen geführt werden. Dadurch sowie durch die genaue abstandsfüllende

Einpassung der Hohlrollen zwischen den Rollenwälzkörpern werden die Rol¬ lenwälzkörper in exakter Ausrichtung von den Hohlrollen angetrieben, so dass weder die Rollenwälzkörper noch die Hohlrollen verkippen oder verkanten kön¬ nen. Da Formgedächtnislegierungen in ihrer Hochtemperaturform bzw. in ihrer harten Phase äußerst stabil sind ist dabei trotz und wegen der dünnwandigen Ausführung der Hohlrollen gleichzeitig gewährleistet, dass die Hohlrollen einer¬ seits auch hohen Umfangsbelastungen Stand halten können und andererseits die nötige Elastizität aufweisen, um sowohl die beim Eintreten der Rollenwälz¬ körper in die Lastzone des Lagers auftretenden Schläge als auch sonstige Schwingungen der Rollenwälzkörper entsprechen abzudämpfen.

Als vorteilhafte Ausgestaltung des erfindungsgemäß ausgebildeten Radialrol¬ lenlagers wird es darüber hinaus noch vorgeschlagen, dass die aus einer Formgedächtnislegierung bestehenden Hohlrollen bevorzugt aus einer Nickel- Titan-Legierung mit Ein- oder Zweiwegcharakteristik ausgebildet sind, die in ihrer martensitische Niedrigtemperaturphase leicht verformbar ist und beim Übergang in deren austenitische Hochtemperaturphase ihre ursprüngliche Fer¬ tigungsform annimmt. Bei Verwendung einer Nickel-Titan-Legierung mit Ein¬ wegcharakteristik verbleiben die Hohlrollen somit nach ihrem Übergang in de- ren austenitische Hochtemperaturphase in ihrer ursprünglichen Fertigungsform, so dass das Radialrollenlager nicht mehr demontierbar ist. Die Verwendung einer Nickel-Titan-Legierung mit Zweiwegcharakteristik hat dagegen den Vor¬ teil, dass diese sich sowohl an ihre Form in der Niedrigtemperaturphase als auch an ihre Form in der Hochtemperaturphase „erinnert", so dass die Hohlrol- len bei einer Abkühlung des Radialrollenlagers auf die Niedrigtemperatur der Formgedächtnislegierung zum Zwecke der Demontage des Radialrollenlagers ihre deformierte Form wieder annehmen und somit problemlos aus dem Lager entfernbar sind.

Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäß ausge¬ bildeten Rollenlagers ist es dabei, wenn sowohl die martensitische Niedrigtem¬ peraturphase als auch die austenitische Hochtemperaturphase der Formge¬ dächtnislegierung für die Hohlrollen außerhalb der typischen Betriebstempera-

turen des Rollenlagers festgelegt ist. Bei einem erfindungsgemäß ausgebilde¬ ten Zylinderrollenlager, das beispielsweise als Festlager für eine Werkzeugma¬ schinenspindel oder dergleichen eingesetzt wird, wird die Niedrigtemperatur¬ phase der Formgedächtnislegierung beispielsweise etwa bei Stickstoff-Sie- detemperatur (-77 0 C) und die Hochtemperaturphase etwa am Gefrierpunkt von Wasser (O 0 C) festgelegt, so dass es im Betrieb des Zylinderrollenlagers ausge¬ schlossen ist, dass sich die Hohlrollen durch äußere Temperatureinflüsse und einen damit verbundenen selbsttätigen Übergang von der austenitischen Hoch¬ temperaturphase der Formgedächtnislegierung in deren martensitische Niedrig- temperaturphase oder umgekehrt in unerwünschter Weise verformen. Die je¬ weiligen Übergangstemperaturen der Formgedächtnislegierung sind jedoch individuell einstellbar und können somit den jeweils zu erwartenden Betriebs¬ bedingungen des Rollenlagers entsprechend angepasst werden.

Das erfindungsgemäß ausgebildete Radialrollenlager mit sowohl am äußeren als auch am inneren Lagerring durchgehenden Laufbahnborden weist somit gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten gleichartigen Radialrol¬ lenlagern den Vorteil auf, dass es durch die Bildung des Käfigs für die Rollen¬ wälzkörper aus Hohlrollen aus einer Formgedächtnislegierung einen einfach montierbaren Käfig aufweist, der sowohl hohen Umfangsbelastungen stand hält als auch durch das Mitrollen der Hohlrollen auf den Laufbahnen der Lagerringe den Reibverschleiß zwischen den Rollenwälzkörpern und dem Käfig auf ein Minimum reduziert. Gleichzeitig gewährleisten die Hohlrollen jederzeit eine si¬ chere Führung der Rollenwälzkörper im Lager und weisen eine schlag- und schwingungsdämpfende Wirkung auf, durch die auftretende Schläge beim Ein¬ tritt der Rollenwälzkörper in die Lastzone des Lagers oder sonstige Schwingun¬ gen der Rollenwälzkörper minimiert werden.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäß ausgebildeten Radial¬ rollenlagers wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeich¬ nungen näher erläutert. Dabei zeigen:

Figur 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten Ra¬ dialrollenlagers mit einem Teilbruch;

Figur 2 die vergrößerte Darstellung eines Teilquerschnitts durch ein er- findungsgemäß ausgebildetes Radialrollenlagers.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen

Aus den Figuren 1 und 2 geht deutlich ein als Zylinderrollenlager ausgebildetes Radialrollenlager 1 hervor, welches im Wesentlichen aus einem äußeren Lager¬ ring 2 und aus einem inneren Lagerring 3 sowie aus einer Anzahl zwischen den Lagerringen 2, 3 angeordneten Rollenwälzkörpern 4 besteht, die auf seitlich mit je zwei durchgehenden Borden 5, 6 und 7, 8 begrenzten Laufbahnen 9, 10 des äußeren Lagerrings 2 und des inneren Lagerrings 3 abrollen und durch einen Käfig in gleichmäßigen Abständen zueinander geführt werden.

Ebenso ist aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, dass der Käfig dieses Radialrol¬ lelagers 1 erfindungsgemäß durch einzelne, jeweils zwischen zwei Rollenwälz¬ körpern 4 angeordnete Hohlrollen 11 aus einer Formgedächtnislegierung gebil- det wird, die bei der Montage des Radialrollenlagers 1 , wie in Figur 1 angedeu¬ tet, im Querschnitt auf das Maß des Freiraums 12 zwischen einem Bord 6 des äußeren Lagerrings 2 und einem Bord 8 des inneren Lagerrings 3 ellipsenför- mig deformiert und durch den Freiraum 12 zwischen diesen Borden 6, 8 der Lagerringe 2, 3 hindurch in das Radialrollenlager 1 einsetzbar sind. Die ausge- brochene Teilansicht in Figur 1 macht dabei deutlich, dass diese Hohlrollen 11 nach dem Einsetzen in das Radialrollenlager 1 beim Erreichen einer vorbe¬ stimmten Temperatur selbsttätig ihre Ursprungsform annehmen, in der die Hohlrollen 11 den gleichen Außendurchmesser und die gleiche Länge wie die Rollenwälzkörper 4 des Radialrollenlagers 1 aufweisen. Im Querschnitt sind die Hohlrollen 11 dabei mit einer dünnwandigen Materialstärke ausgebildet, so dass die Hohlrollen 11 einerseits auch hohen Umfangsbelastungen Stand hal¬ ten können und andererseits die nötige Elastizität aufweisen, um sowohl die beim Eintreten der Rollenwälzkörper 4 in die Lastzone des Radialrollenlagers 1

auftretenden Schläge als auch sonstige Schwingungen der Rollenwälzkörper 4 entsprechen abzudämpfen.

Lediglich andeutungsweise bringen die Figuren 1 und 2 noch zum Ausdruck, dass die aus einer Formgedächtnislegierung bestehenden Hohlrollen 11 aus einer Nickel-Titan-Legierung mit Zweiwegcharakteristik ausgebildet sind, die in ihrer martensitische Niedrigtemperaturphase leicht verformbar ist und beim Übergang in deren austenitische Hochtemperaturphase ihre ursprüngliche Fer¬ tigungsform annimmt. Sowohl die martensitische Niedrigtemperaturphase als auch die austenitische Hochtemperaturphase dieser Formgedächtnislegierung sind dabei derart außerhalb der typischen Betriebstemperaturen des Radialrol¬ lenlagers 1 festgelegt, dass die Niedrigtemperaturphase der Formgedächtnisle¬ gierung bei einer etwa der Stickstoff-Siedetemperatur entsprechenden Tempe¬ ratur von -77 0 C liegt, während die Hochtemperaturphase der Formgedächtnis- legierung bei einer etwa dem Gefrierpunkt von Wasser entsprechenden Tem¬ peratur von 0°C angeordnet ist. Beim Einsatz eines derart ausgebildeten Zylin¬ derrollenlagers im Antrieb einer Werkzeugmaschine ist es somit ausgeschlos¬ sen, dass sich die Hohlrollen 11 durch äußere Temperatureinflüsse und einen damit verbundenen selbsttätigen Übergang von der austenitischen Hochtempe- raturphase der Formgedächtnislegierung in deren martensitische Niedrigtempe¬ raturphase oder umgekehrt in unerwünschter Weise verformen. Gleichzeitig ist ein solches Zylinderrollenlager durch Abkühlung auf Stickstoff-Siedetemperatur und die damit verbundene elliptische Rückverformung der Hohlrollen 11 wieder demontierbar.

Bezugszahlenliste

Radialrollenlager äußerer Lagerring innerer Lagerring

Rollenwälzkörper

Bord von 9

Bord von 9

Bord von 10

Bord von 10

Laufbahn von 2

Laufbahn von 3

Hohlrollen

Freiraum