Aus dem Gebrauchsmuster DE G 94 08 440.8 ist bekannt, daß Zu-, Abführ-und Verteilleitungen für Betriebsmedien aus in den Tragrahmen des Maschinenge- häuses eingebrachten Langbohrungen bestehen.

Dabei werden im Bereich der außenwandigen Mündungen dieser Langbohrun- gen Montageplatten für die Anschlußelemente der Medien auf die Trägerau- ßenwand aufgesetzt. Weiterhin offenbart die DE G 94 08 440.8, daß die Lang- bohrungen in selbständigen, den Trägerquerschnitt verstärkenden Platten ein- gebracht werden.

Die internationale Patentanmeldung WO 00/05005 schlägt vor, daß alle Ver- braucher eines Walzgerüstes an ein Verteilernetz für insbesondere flüssige Be- triebsmedien angeschlossen sind. Die Zu-und Abführleitungen des Verteiler- netzes werden unter Ausbildung von Rohrleitungsgruppen zu an das Walzge- rüst montierbaren Modulen zusammengefaßt. Räumlich getrennt von medien- führenden Säulen sind Steuerelemente und Ventile an zentralen Orten des Walzgerüstes angeordnet.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsge- mäßen Vorrichtung den Verrohrungsaufwand an Walzgerüsten zu minimieren, Ventile und Steuereinheiten optimal anzuordnen, Leckagegefahren zu vermin- dern und den Montageaufwand zu reduzieren.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein aus in Höhe, Breite und Tiefe variablen, miteinander verbindbaren Elementen bestehendes, selbsttragend ausgebildetes

Konstruktionsmodul vorgeschlagen. Das Konstruktionsmodul läßt sich entspre- chend der vorgegebenen örtlichen Lage von Stellgliedern und Verbrauchern in und an dem Walzgerüst ausbilden. Dies wird dadurch erreicht, daß in den Ab- maßen variable Elemente zusammengesetzt und miteinander verbunden wer- den. Die unteren Elemente werden auf mit dem Fundament verbundene Mon- tageelementen befestigt. Auf diesen werden die folgenden Elemente blockartig aufgesetzt und untereinander verbunden. Durch diese Blockbauweise entsteht eine statische Einheit, die keine Fixierung zum Walzgerüstständer bedarf und aus sich heraus standsicher ist. Das Konstruktionsmodul ist somit selbsttra- gend. Durch Anordnung des selbsttragenden Konstruktionsmoduls außen vor den Walzenständern und durch Anwendung und Ausführung der konsequenten Blockbauweise, werden, durch die Abdichtungswirkung der einzelnen Blöcke untereinander, Leckagegefahren und Brandgefahren vermindert, und die Be- triebssicherheit erhöht.

Weiter wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß an dem selbsttragenden Konstruktionsmodul Ventilblöcke und Steuereinheiten angeordnet sind. Durch die räumlich angepaßte Ausbildung an das Walzgerüst lassen sich die Ven- tilblöcke und Steuereinheiten optimal zu den Stellgliedern und Verbrauchern des Walzgerüstes an dem selbsttragenden Konstruktionsmodul montieren. Auf- grund der räumlich nahen Anordnung der Ventilblöcke und Steuereinheiten zu deren Stellgliedern oder Verbrauchern läßt sich die Länge der Verbindungen verkürzen. Die kurzen Verbindungen wirken sich zudem positiv auf die Dynamik der Regelungen aus. Wegen der Anordnung der hydraulischen und elektrischen Bauelemente außerhalb des inneren Gerüstbereiches sind diese gegen die vorhandene Wärmestrahlung geschützt.

In Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß an dem selbsttragen- den Konstruktionsmodul Hydrospeicher und elektrische Verteilungseinrichtun- gen vorgesehen sind.

Ferner wird vorgeschlagen, daß in dem selbsttragenden Konstruktionsmodul Längs-und/oder Querverbindungsbohrungen zwischen einem Medienanschluß oder einem Hydrospeicher oder einer elektrischen Verteilungseinrichtung und einem Ventil oder einer Steuereinheit durchgehend oder abschnittsweise ein- gebracht sind. Mit diesen Verbindungsbohrungen werden die Medienanschlüs- se, Hydrospeicher oder elektrischen Verteilungseinrichtungen mit den Ventilen oder Steuereinheiten verbunden.

Zur Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Ventile und Steu- ereinheiten mit den Stellgliedern oder Verbrauchern des Walzgerüstes über Schlauchverbindungen und/oder Rohr-Schlauchverbindungen verbunden sind.

Aufgrund der Verwendung von Schlauchverbindungen oder einer Kombination aus Rohr-Schlauchverbindungen läßt sich die Anzahl von vorher zwingend er- forderlichen Rohrformteilen und Rohrfittings verringern, die ansonsten unter zeitintensiven Schweißarbeiten zu Verbindungsleitungen zusammengeschweißt werden mussten. Durch den Einsatz von Schlauchverbindungen oder Kombina- tion von Rohr-Schlauchverbindungen lassen sich diese Schweißarbeiten redu- zieren.

Weiterhin wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das selbsttragende Kon- struktionsmodul teilweise oder komplett werkstattmäßig vorfertigbar ist. Das selbsttragende Konstruktionmodul läßt sich entsprechend der bekannten Lage von Verbrauchern und Stellgliedern an dem Walzgerüst vorfertigen. Die vorge- fertigten selbsttragenden Konstruktionsmodule werden bei der Walzgerüstvor- montage in der Werkstatt an dem Walzgerüst vormontiert und angepasst. Auf diese Weise lassen sich bei der Walzgerüstendmontage auf der Baustelle er- hebliche Montagezeiteinsparungen erreichen. Gleichzeitig lassen sich durch Funktionstest kompletter Baugruppen schon in der Werkstatt spätere Monta- gefehler auf der Baustelle deutlich vermindern. Die Anlieferung und Montage fertiger, funktionsgetesteter Baugruppen verkürzt ebenso die Montagezeit. Das trägt dazu bei, die betriebsbereite Bereitstellung mit vertraglich eng gesetzten Zeitgrenzen zu erfüllen.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß an dem Walzgerüst ein oder mehrere mit flexiblen Medienketten verbundene selbsttragende Konstruk- tionsmodule montierbar sind. Die flexible Medienkette besteht aus einzelnen, bewegbar zusammengfügten Gliedern mit innenliegenden Schläuchen oder elektrischen Kabeln, die an vorgesehenen Anschlußpunkten der selbsttragen- den Kostruktionsmodule angeschlossen werden. Die verwendeten Schläuche oder elektrischen Kabel sind länger als der mögliche Abstand der selbsttragen- den Konstruktionsmodule und ermöglichen Verfahrbewegungen, obwohl die selbsttragenden Kostruktionsmodule miteinander verbunden sind Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen darge- stellt und werden wie folgt beschrieben. Es zeigen : Figur 1 in schematischer Vorderansicht einen Walzgerüstständer eines nicht näher dargestellten Walzgerüstes mit zwei selbsttragenden Konstruktionsmodulen, Figur 2 in perspektivischer Ansicht ein einzelnes selbsttragendes Kon- struktionsmodul, von der Rückseite her gesehen.

Bei der Ausführung nach Figur 1 sind einlaufseitig und auslaufseitig eines als Einzelheit gezeigten Gerüstständers unterschiedliche, selbsttragende Konstruk- tionsmodule 1 dargestellt. Die selbsttragenden Konstruktionsmodule 1 sind in vertikaler Lage auf dem Fundament 4 in räumlicher Nähe zu den Walzgerüst- ständern 2 montiert. Gemäß der örtlichen Lage von Verbrauchern und Stellglie- dern des Walzgerüstes sind die selbsttragenden Konstruktionsmodule 1 ver- schieden ausgebildet. Durch die unterschiedliche Ausbildung der einlaufseitigen und auslaufseitigen, selbsttragenden Konstruktionsmodule 1 können die Ven- tilblöcke 3'und Steuereinheiten 3 an dem selbsttragenden Konstruktionsmodul 1 an den für die jeweiligen Verbraucher und Steliglieder zweckmäßigsten Mon- tagestellen montiert werden. Die Verbindung der Einlaufseite mit der Auslauf-

seite erfolgt über eine hier nicht dargestellte flexible Medienkette die an den Anschlußpunkten 5 einlaufseitig und auslaufseitig angeschlossen wird.

Ein weiteres Ausführungsbeispiel des selbsttragenden Konstruktionsmoduls 1 ist als Einzelheit in Figur 2 wiedergegeben. Wie in Figur 1 sind die Ventilblöcke 3'und Steuereinheiten 3 unterschiedlich ausgebildet und an den jeweils opti- malen Montagestellen zu den jeweiligen Verbrauchern und Steligliedem des Walzgerüstes an dem selbsttragenden Konstruktionsmodul 1 angeordnet. Die Medienanschlüsse 6 befinden sich hier im Bereich des Fundaments 4. Aufgrund der perspektivischen Ansicht ist ein Medienanschluß 6 sichtbar, mögliche ande- re Medienanschlüsse sind verdeckt. Abgedeckt von einem auf der hinteren Seite des selbsttragenden Kostruktionsmoduls 1 vorhandenen Schutzblech- mantel 11 sind Hydrospeicher 7, elektrische Verteilungseinrichtungen 8, sowie vorhandene Kabelkanäle 9 angeordnet. Weiter werden mögliche, durchgehen- de Querbohrungen 10 durch das selbsttragende Konstruktionsmodul 1 erkenn- bar. Durch diese Querbohrungen 10 werden Steuerkabel zu den Steuereinhei- ten 3, oder Kabel zur Energieversorgung der Ventilblöcke 3'und Steuereinhei- ten 3 verlegt. Von und zu den Hydrospeichern 7 werden Verbindungsleitungen durch die Querbohrungen 10 zu den Ventilblöcken 3'oder Steuereinheiten 3 auf der Vorderseite geführt. Im oberen Bereich der selbsttragenden Konstruktions- moduls 1 sind die Anschlußpunkte 5 (vgl. Figur 1) für eine flexible Medienkette zur Verbindung mehrerer selbsttragender Konstruktionsmodule 1 vorgesehen.

In Figur 1 sowie in Figur 2 sind die Längs-und/oder Querverbindungsbohrun- gen zwischen einem Medienanschluß oder Hydrospeicher und einem Ventil oder einer Steuereinheit, die durchgehend oder abschnittsweise in den selbst- tragenden Konstruktionsmodul 1 eingebracht sind, nicht sichtbar. Zudem wurde auf eine Darstellung der Stellglieder und Verbraucher des Walzgerüstes ver- zichtet.