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Patent Searching and Data


Title:
RAILWAY WAGON FOR TRANSPORTING SEMI-TRAILERS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/051698
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a railway wagon for transporting semi-trailers (3), said wagon comprising a contact area (1) for the wheels of the semi-trailer (3) and a trestle (2) for supporting the fifth-wheel of the semi-trailer (3). The trestle (2) of the railway wagon is constructively embodied and fixed to the railway wagon in such a way that it can fully transfer the horizontal traction forces and/or thrust forces - acting between the semi-trailer (3) and the railway wagon during transport under normal operating conditions - to the fifth-wheel kingpin of the semi-trailer (3). Such railway wagons enable the loading at the location of departure and the unloading at the target destination to be carried out quickly and in a simple and reliable manner, and enable even types of semi-trailers with deep undercarriages to be transported, due to the fact that the otherwise necessary chock block is dispensed with.

Inventors:
SCHALL HANS (DE)
RHEINDORF HANS-PETER (DE)
TANDETZKI HANS (DE)
Application Number:
PCT/IB2002/005431
Publication Date:
June 26, 2003
Filing Date:
December 17, 2002
Export Citation:
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Assignee:
FERRIERE CATTANEO SA (CH)
SCHALL HANS (DE)
RHEINDORF HANS-PETER (DE)
TANDETZKI HANS (DE)
International Classes:
B61D3/18; B61D45/00; (IPC1-7): B61D3/18; B61D45/00
Foreign References:
FR92411E1968-11-08
FR1474173A1967-03-24
US3181480A1965-05-04
US3168878A1965-02-09
Attorney, Agent or Firm:
E. BLUM & CO. (Zürich, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Eisenbahngüterwagen zum Transport von Sattelanhängern (3), mit einer Aufstandsfläche (1) für die Räder des Sattelanhängers (3) und mit einem Stützbock (2) zur Abstützung des Zugsattels des Sattelanhängers (3), dadurch gekennzeichnet, dass der Stützbock (2) konstruktiv derartig ausgestaltet und am Eisenbahngüter wagen befestigt ist, dass die während dem Transport unter normalen Betriebsbedingungen zwischen dem Sattelanhänger (3) und dem Eisenbahngüterwagen wirkenden horizontal gerichteten Zugund/oder Schubkräfte gesamthaft über den Stützbock (2) auf den Zugsattelzapfen des Sattelanhängers (3) übertragbar sind.
2. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützbock (2) derartig am Eisenbahngüterwagen befestigt ist, dass er sich bei Überschreitung einer bestimmten, vom Zugsattelzapfen des zu transportierenden Sattelanhängers (3) horizontal in oder entgegen bestimmungsgemässer Fahrtrichtung (F) auf diesen ausgeübten zulässigen Zugund/oder Schubkraft vorübergehend oder bleibend horizontal in Richtung der Zugund/oder Schubkraft gegenüber der Aufstandsfläche (1) verschieben kann, zur Verringerung der Beanspruchung des Zugsattelzapfens und/oder zur Anzeige einer unzuläs sigen Beanspruchung desselben, und insbesondere, dass diese zulässige Zugund/oder Schubkraft kleiner oder gleich derjenigen Schubkraft ist, die ein schwerster mit dem Eisenbahngüterwagen zu transportierender Sattelan hänger (3) erzeugt, wenn er in bestimmungsgemässer Fahrt richtung (F) mit 0.6g, insbesondere mit 0.8g verzögert wird.
3. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützbock (2) mit Führungsmitteln (4) horizontal in und/oder entgegen der bestimmungsgemässen Fahrtrichtung (F) verschiebbar am Eisenbahngüterwagen angeordnet ist und durch Stützmittel (5) gegen ein Verschieben entlang der Führungsmittel (4) bei normalen Betriebsbedingungen gesichert ist, wobei die Stützmittel (5) derartig ausgelegt sind, dass sie bei Überschreitung der zulässigen Zugund/oder Schubkraft nachgeben und dadurch eine Verschiebung des Stützbocks (2) entlang der Führungsmittel (4) ermöglichen.
4. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützmittel (5) Federn, insbesondere vorgespannte Spiralfedern umfassen.
5. Eisenbahngüterwagen nach einem der Ansprü che 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützmittel (5) Dämpfungselemente umfassen, insbesondere hydraulische Dämpfer, Reibungsdämpfer, durch Deformation wirkende Dämfungselemente und/oder Kombinationen daraus.
6. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungselemente derar tig ausgestaltet sind, dass sie bei Ausübung ihrer Dämpfungsfunktion irreversibel verändert, insbesondere plastisch verformt werden.
7. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dämpfungselemente Crash Elemente (5) sind, welche bei Ausübung ihrer Dämpfungs funktion eine Dämpfung sowohl durch Reibung als auch durch plastische Verformung bewirken.
8. Eisenbahngüterwagen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützmittel (5) aus schliesslich von CrashElementen (5) gebildet sind und insbesondere, dass in Fahrtrichtung (F) gesehen vor und hinter dem Stützbock (2) jeweils genau ein CrashElement (5) angeordnet ist.
9. Eisenbahngüterwagen nach einem der voran gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auf sattelhöhe des Stützbocks (2) über der Aufstandsfläche (1) einstellbar ist, insbesondere in mehreren Stufen einstellbar ist, und insbesondere, dass die Aufsattelhöhe stufenweise auf 1130 mm, 980 mm und/oder 850 mm über der Aufstandsfläche (1) einstellbar ist.
10. Eisenbahngüterwagen nach einem der voran gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Eisenbahngüterwagen mit Puffern (6) ausgerüstet ist, welche die maximale Verzögerung des mit halber Maximal nutzlast beladenen Eisenbahngüterwagens bei Auflauf mit einer Geschwindigkeit von 7 km/h auf einen Prallbock auf einen Wert kleiner lg, insbesondere kleiner 0.8g beschränken.
11. Eisenbahngüterwagen nach einem der voran gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, ~dass der Eisenbahngüterwagen als Niederflurwagen ausgestaltet ist, derart, dass die Aufstandshöhe für die Räder des Sattel anhängers (3) über Schienenoberkante (S) kleiner ist als 400 mm, insbesondere kleiner als 350 mm.
12. Eisenbahngüterwagen nach einem der voran gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Eisenbahngüterwagen als Taschenwagen ausgestaltet ist.
13. Eisenbahngüterwagen nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Eisenbahngüterwagen als Doppelwagen, insbesondere als GelenkDoppelwagen ausgestaltet ist, und insbesondere, dass dieser mit drei Drehgestellen ausgerüstet ist.
14. Eisenbahngüterwagen nach einem der voran gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Eisenbahngüterwagen derartig ausgestaltet ist, dass eine aus mehreren solchen Eisenbahngüterwagen gebildete Eisen bahnwagenkomposition eine in Längsrichtung mit den Rädern der zu transportierenden Sattelanhänger (3) überfahrbare und von der Stirnseite her befahrbare Fläche aufweist.
15. Verfahren zum Transport von Sattelan hängern (3) auf Eisenbahngüterwagen, wobei der Sattelan hänger ohne Zugmaschine auf dem Eisenbahngüterwagen ange ordnet wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Sattelan hänger (3) zur im wesentlichen vollständigen Übertragung der während dem Transport zwischen dem Sattelanhänger (3) und dem Eisenbahngüterwagen wirkenden horizontal gerich teten Zugund/oder Schubkräften über seinen Zugsattel zapfen mit dem Eisenbahngüterwagen verbunden wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugsattelzapfen an einem Stütz bock (2) des Eisenbahngüterwagens befestigt wird und der Stützbock (2) zusammen mit dem Sattelanhänger (3) bei Überschreitung einer bestimmten, vom zu transportierenden Sattelanhänger (3) horizontal in bestimmungsgemässer Fahrtrichtung (F) auf den Stützbock (2) ausgeübten Zug und/oder Schubkraft vorübergehend oder bleibend in horizontaler Richtung gegenüber dem Eisenbahngüterwagen verschoben wird zur Herabsetzung der Beanspruchung des Zugsattelzapfens und/oder zur Anzeige einer unzulässigen Beanspruchung desselben, und insbesondere, dass dieses Verschieben bei Überschreiten einer horizontalen Zug und/oder Schubkraft von 260 kN, insbesondere 300 kN erfolgt.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass der Eisenbahngüter wagen mit Puffern (6) ausgerüstet wird, welche die max. Verzögerung des mit halber Maximallast beladenen Eisen bahngüterwagens bei einem Auflaufstoss mit 7 km/h auf einen Prallbock auf einen Wert kleiner lg, insbesondere kleiner 0.8g beschränken.
Description:
Eisenbahngüterwagen zum Transport von Sattelanhängern HINWEIS AUF VERWANDTE ANMELDUNGEN Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der europäischen Patentanmeldung Nr. 01 129 395. 8, die am 18.

Dezember 2001 eingereicht wurde und deren ganze Offenba- rung hiermit durch Bezug aufgenommen wird.

TECHNISCHES GEBIET Die vorliegende Erfindung betrifft einen Eisenbahngüterwagen zum Transport von Sattelanhängern sowie ein Verfahren zum Transport von Sattelanhängern auf Eisenbahngüterwagen gemäss den Oberbegriffen der unab- hängigen Patentansprüche.

Vor dem Hintergrund zunehmend strengerer gesetzlicher Auflagen und den damit verbundenen Kosten sowie im Lichte kapazitiver Engpässe der bestehenden Strassennetze auf den Hauptverkehrsachsen besteht heute im internationalen Güterfernverkehr, insbesondere für grosse Distanzen und im alpenquerenden Verkehr, die Tendenz, Sattelanhänger als unbegleitete Fracht mittels Eisenbahngüterwagen auf der Schiene zu transportieren. Um diese Transportart konkurrenzfähig zu machen ist es jedoch von herausragender Bedeutung, dass das Beladen am Startort und das Entladen am Zielort möglichst wenig Zeit in Anspruch nimmt und auf möglichst einfache und sichere Art und Weise zu bewerkstelligen ist. Auch ist es wich- tig, dass möglichst alle Sattelanhängertypen mit dem gleichen Eisenbahngüterwagentyp transportiert werden können, so dass die flexible Bereitstellung von geeig- neten Zugkompositionen logistisch unproblematisch ist.

STAND DER TECHNIK Bei den heute bekannten Bauarten von Eisen- bahngüterwagen zum Transport von Sattelanhängern wird der Sattelanhänger mit seinen Rädern auf der dafür vorgese-

henen Aufstandsfläche des Eisenbahngüterwagens abgestellt und mit Radvorlegern, welche vor und hinter den Rädern auf der Aufstandsfläche befestigt werden, gegen ein Verschieben beim Transport horizontal in und entgegen der Fahrtrichtung gesichert. Der Zugsattel des Sattelan- hängers wird in vertikaler Richtung auf einem Stützbock abgestützt, welcher an der jeweiligen durch die Sattelan- hängerlänge vorgegebenen Stelle angeordnet wird.

Während auf diese Weise eine sichere Befes- tigung des Sattelanhängers auf dem Eisenbahngüterwagen erzielt wird, ist jedoch der hierfür erforderliche Zeit- aufwand enorm und unter heutigen Gesichtspunkten einer gesteigerten Nutzung dieser Transportart abträglich.

Zudem ist bei modernen Sattelanhängertypen mit umfang- reichen Unterbauten wie Staukisten und Unterfahrschutz eine Anordnung von Radvorlegern vor den Rädern nur erschwert möglich oder gar unmöglich, so dass z. B. die heute vermehrt zum Einsatz kommenden Jumbo-Anhänger teilweise von dieser Transportart ausgeschlossen sind.

Auch sei erwähnt, dass die Radvorleger bei Nichtgebrauch am Eisenbahngüterwagen untergebracht werden müssen, was eine automatisierte Abfertigung erschwert, und dass diese verlierbare aber funktionswesentliche Bauteile darstel- len, bei deren Verlust der Eisenbahngüterwagen nicht für den Transport von Sattelanhängern genutzt werden kann.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG Es stellt sich daher die Aufgabe, einen Eisenbahngüterwagen zum Transport von Sattelanhängern und ein Verfahren zum Transport von Sattelanhängern mit Eisenbahngüterwagen bereitzustellen, welche die Nachteile des Standes der Technik nicht aufweisen oder diese zumindest teilweise vermeiden.

Diese Aufgabe wird durch den Eisenbahngüter- wagen und durch das Verfahren gemäss den unabhängigen Patentansprüchen gelöst.

In einem Aspekt der Erfindung weist der Eisenbahngüterwagen zum Transport von Sattelanhängern eine Aufstandsfläche, welche dafür bestimmt ist, die Räder des Sattelanhängers aufzunehmen, und einen Stütz- bock, welcher zur Abstützung des Zugsattels des Sattelan- hängers in vertikaler Richtung beim Transport vorgesehen ist, auf. Der Stützbock ist derartig am Eisenbahngüter- wagen befestigt und derartig konstruktiv ausgestaltet, dass er unter normalen Betriebsbedingungen in der Lage ist, jeden für den Transport auf diesem Eisenbahngüter- wagen vorgesehenen Sattelanhänger, d. h. auch den schwersten zum Transport vorgesehenen Sattelanhänger, ohne die Hilfe von Radvorlegern oder anderen horizontalen Befestigungsmitteln horizontal in und/oder entgegen der bestimmungsgemässen Fahrtrichtung an seinem Zugsattel- zapfen am vorbestimmten Ort auf dem Eisenbahngüterwagen zu halten. Unter normalen Betriebsbedingungen wird der normale Fahrtbetrieb, das An-und Abkoppeln und der normale Rangierbetrieb verstanden, inklusive der Auflauf des Eisenbahngüterwagens mit einer Geschwindigkeit von 7 km/h auf einen Prallbock oder einen anderen Eisenbahn- wagen.

Mit dem erfindungsgemässen Eisenbahngüter- wagen lässt sich das Beladen am Startort und das Entladen am Zielort auf einfache und sichere Art und Weise in kurzer Zeit bewerkstelligen. Auch können alle Sattelan- hängertypen transportiert werden, da die Radvorleger entfallen und damit die Bodenfreiheit vor und hinter den Rädern praktisch egal ist. Durch den Wegfall der Radvor- leger verbleibt für den Fall einer festen Stützbockposi- tion als einzige Einstellgrösse die Aufsattelhöhe der zu transportierenden Sattelanhänger, welche mittels höhen- verstellbarer Stützböcke oder mit Adaptern individuell angepasst werden kann, so dass neben der deutlichen Vereinfachung und Zeitersparnis auch ein automatisches Be-und Entladen der Eisenbahngüterwagen mit Sattel- anhänger aller Bauarten möglich wird.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Eisenbahngüterwagens ist die Befestigung des Stützbocks am übrigen Eisenbahngüterwagen derartig ausgestaltet, dass sich der Stützbock bei Überschreiten einer bestimm- ten zulässigen, vom Sattelanhänger bzw. von dessen Zug- sattelzapfen auf diesen ausgeübten Zug-und/oder Schub- kraft, welche horizontal in bzw. entgegen der bestim- mungsgemässen Fahrtrichtung gerichtet ist, horizontal in Richtung dieser Zug-bzw. Schubkraft gegenüber dem Eisen- bahngüterwagen und damit gegenüber der Aufstandsfläche verschieben kann, ohne seine vertikale Stützfunktion zu verlieren. Diese Verschiebung kann vorübergehend oder bleibend sein, so dass sie entweder lediglich eine Herab- setzung der Beanspruchung des Zugsattelzapfens bewirkt oder, im Fall einer bleibenden Verschiebung, zusätzlich anzeigt, dass eine nicht normale bzw. unzulässige Bean- spruchung beim Transport aufgetreten ist. Mit Vorteil wird die zulässige Zug-und/oder Schubkraft, bei deren Überschreitung eine Verschiebung des Stützbocks statt- findet, derartig bemessen, dass sie gleich oder kleiner als die Schubkraft ist, die der schwerste mit dem Eisen- bahngüterwagen zu transportierende Sattelanhänger erzeugt, wenn er in bestimmungsgemässer Fahrtrichtung mit 0.6g, bevorzugterweise mit 0.8g verzögert wird. Der Ein- fachheit halber kann diese Kraft als Produkt aus dem Gesamtgewicht des Sattelanhängers und dem Beschleuni- gungswert errechnet werden, so dass sich beispielsweise für einen Sattelanhänger mit 38 t Gesamtgewicht bei einer Verzögerung von 0.8 g eine zulässige Zug-und/oder Schub- kraft von knapp 300 kN ergibt. Da die Zugsattelzapfen der Sattelanhänger derartige Zug-und Schubbeanspruchungen auch bei entsprechender Lastwechselzahl ohne Beschädigung überstehen müssen, stellt dieser Wert eine sinnvolle Obergrenze für die zulässigen Zug-und/oder Schubkräfte dar.

Bevorzugterweise ist der Stützbock bei dieser Ausführungsform derartig am übrigen Eisenbahngüterwagen

befestigt, dass er in und/oder entgegen der bestimmungs- gemässen Fahrtrichtung durch Führungsmittel, wie z. B.

Gleitschienen, geführt in horizontaler Richtung ver- schiebbar ist, jedoch mittels bevorzugterweise austausch- baren Stützmitteln, wie z. B. vorgespannten Spiralfedern oder Crash-Elementen, unter normalen Betriebsbedingungen an einer solchen Verschiebung gehindert wird und somit unter diesen normalen Betriebsbedingungen gegenüber dem übrigen Eisenbahngüterwagen und gegenüber dessen Auf- standsfläche feststehend ist. Dabei sind die Stützmittel derartig dimensioniert, dass sie bei Überschreitung der zulässigen Zug-und/oder Schubkraft am Stützbock vorüber- gehend oder bleibend nachgeben und so eine durch die Führungsmittel geführte Verschiebung des Stützbocks ermöglichen unter Begrenzung bzw. Herabsetzung der auf- tretenden Zug-und/oder Schubkräfte.

Die Stützmittel umfassen vorteilhafterweise Dämpfungselemente, bevorzugterweise hydraulische Dämpfer, wie z. B. hydraulische Teleskopstossdämpfer, Reibungs- dämpfer, wie z. B. Scherenreibungsdämpfer, durch Defor- mation wirkende Dämpfungselemente oder Kombinationen daraus, wie z. B. Crash-Elemente. Auf diese Weise lässt sich die frei werdende Energie mindestens teilweise aufzehren und etwaige Rückstellreaktionen begrenzen.

Werden die Dämpfungselemente bei der Ausübung ihrer Dämpfungsfunktion beim Verschieben des Stützbocks irreversibel verändert, bevorzugterweise plastisch ver- formt, so kann der Zustand derselben nach erfolgtem Transport als Kriterium dafür herangezogen werden, ob der Zugsattelzapfen während dem Transport unzulässige Bean- spruchungen erfahren hat. Sollte dies der Fall sein, kann gezielt eine Prüfung oder ein Austausch desselben vorge- nommen werden.

Bevorzugt ist die Verwendung von Crash- Elementen als Dämfungselemente der Stützmittel, da diese eine Dämpfungswirkung sowohl durch Reibung als auch durch

Deformation entfalten und von daher in der Lage sind, besonders viel Energie zu verzehren.

Vorteilhafterweise werden die Stützmittel ausschliesslich von Crash-Elementen gebildet, und zwar bevorzugterweise derart, dass in Fahrtrichtung gesehen jeweils vor und hinter dem Stützbock ein Crash-Element angeordnet ist. Hierdurch ergibt sich eine besonders einfache und kostengünstige Konstruktion.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Eisenbahngüterwagens ist der Stützbock derartig aus- gestaltet, dass seine Aufsattelhöhe über der Aufstands- fläche für die Räder des zu transportierenden Sattelan- hängers einstellbar ist, und zwar bevorzugterweise in Stufen. Vorteilhafterweise kann diese Aufsattelhöhe mindestens zwischen zwei der folgenden, in Europa typischen Aufsattelhöhen für Sattelanhänger variiert werden : 1130mm, 980 mm, 850 mm. Erfindungsgemässe Eisenbahngüterwagen dieser Bauart können auch ohne zusätzliche Adapterelemente praktisch alle in Europa bekannten Sattelanhänger transportieren.

In noch einer bevorzugten Ausführungsform weist der Eisenbahngüterwagen Endpuffer auf, welche derartig dimensioniert sind, dass der Eisenbahngüterwagen bei Beladung mit seiner halben Maximalnutzlast bei einem Auflauf mit einer Geschwindigkeit von 7 km/h auf einen Prallbock eine maximale Verzögerung von kleiner lg, bevorzugterweise kleiner 0.8g erfährt. Hierdurch lässt sich die Gefahr einer Überbeanspruchung des Zugsattel- zapfens eines mit dem Eisenbahngüterwagen transportierten Sattelanhängers beim Rangier-bzw. An-und Abkoppel- betrieb deutlich herabsetzen.

In noch einer weiteren bevorzugten Ausführ- ungsform des Eisenbahngüterwagens ist dieser als Nieder- flurwagen mit einer Aufstandshöhe seiner Aufstandsfläche über Schienenoberkante von kleiner als 400 mm, bevor- zugterweise kleiner als 350 mm ausgestaltet, wodurch sich

auch grossvolumige Jumbo-Sattelanhänger unter Einhaltung der vorgegebenen Lichtraumprofile transportieren lassen.

Wird der Eisenbahngüterwagen als Taschenwagen ausgestaltet, so ergeben sich besonders stabile Konstruk- tionen, da die über die Aufstandsfläche hinausragenden Seitenwände massgeblich zur Steifigkeit des Güterwagens beitragen.

Auch ist es bevorzugt, den Eisenbahngüter- wagen als Doppelwagen, bevorzugterweise als Gelenk- Doppelwagen auszugestalten, wobei er mit Vorteil mit drei Drehgestellen ausgerüstet wird. Eine derartige Konstruk- tionsweise erlaubt das Zusammenstellen von Eisenbahn- wagenkompositionen mit grosser Transportkapazität bei gleichzeitig kleiner Zuglänge.

In einer letzten bevorzugten Ausführung des Eisenbahngüterwagens ist dieser derartig ausgestaltet, dass mindestens zwei solche Güterwagen zu einer Eisen- bahnwagenkomposition zusammengestellt werden können, welche eine in Längsrichtung mit den Rädern der mit ihr zu transportierenden Sattelanhänger überfahrbare und von der Stirnseite her befahrbare Fläche bildet. Eine derartige Bauweise ermöglicht das Be-und Entladen der erfindungsgemässen Eisenbahngüterwagen auch mit nicht- kranbaren Sattelanhängern mittels Portalschleppern.

Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zum Transport von Sattelanhängern auf Eisen- bahngüterwagen, wobei dieser ohne Zugmaschine auf dem Eisenbahngüterwagen angeordnet wird. Hierbei wird der Sattelanhänger während dem Transport in horizontaler Richtung mit seinem Zugsattelzapfen mit dem Eisenbahn- güterwagen verbunden, so dass die während dem Transport zwischen dem Sattelanhänger und dem Eisenbahngüterwagen auftretenden horizontal gerichteten Zug-und/oder Schub- kräfte im wesentlichen über den Zugsattelzapfen auf den Sattelanhänger übertragen werden.

Mit dem erfindungsgemässen Verfahren lässt sich das Be-und Entladen von allen gängigen Sattelan-

hängern auf Eisenbahngüterwagen auf besonders kosten-und zeitsparende Weise bewerkstelligen und bei Bedarf auch automatisieren.

In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der Zugsattelzapfen an einem vom Eisen- bahngüterwagen bereitgestellten Stützbock befestigt und dieser Stützbock derartig am Eisenbahngüterwagen gehal- ten, dass er sich zusammen mit dem Sattelanhänger bei Überschreitung einer bestimmten, vom zu transportierenden Sattelanhänger bzw. von dessen Zugsattelzapfen horizontal in bestimmungsgemässer Fahrtrichtung auf den Stützbock ausgeübten Zug-und/oder Schubkraft vorübergehend oder bleibend in horizontaler Richtung gegenüber dem Eisen- bahngüterwagen verschiebt. Hierdurch kann die Beanspruch- ung des Zugsattelzapfens herabgesetzt und in gewissen Grenzen auch eine unzulässige Beanspruchung desselben verhindert werden. Zudem kann eine bleibende Verschiebung als Indikator für eine unzulässige Beanspruchung dienen.

Bevorzugterweise wird der Stützbock derartig am Eisen- bahngüterwagen gehalten, dass er sich bei einer horizon- talen Zug-und/oder Schubkraft von 260 kN, bevorzugter- weise von 300 kN zu verschieben beginnt, da eine grössere Zahl von Lastwechseln mit grösseren als diesen Kräften zu einer Beschädigung des Zugsattelzapfens führen könnte.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der Eisenbahngüterwagen mit Endpuf- fern ausgerüstet, welche die maximale Verzögerung, die der Eisenbahngüterwagen bei einer Beladung mit seiner halben Maximalnutzlast und bei einem Auflauf mit 7 km/h auf einen Prallbock in horizontaler Richtung erfährt, auf einen Wert von lg, bevorzugterweise 0.8g begrenzen. Hier- durch lässt sich die Gefahr einer Überbeanspruchung des Zugsattelzapfens während dem Rangier-bzw. An-und Ab- koppelbetrieb deutlich herabsetzen.

KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN Weitere Ausgestaltungen, Vorteile und Anwen- dungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und aus der nun folgenden Beschreibung anhand der Figuren. Dabei zeigen : Fig. 1 eine Seitenansicht der vorderen Hälfte eines erfindungsgemässen Gelenk-Doppelwagens ; Fig. 2 eine Seitenansicht wie in Fig. 1 mit einem auf der dargestellten Wagenhälfte angeordneten Sattelanhänger ; Fig. 3 einen Vertikalschnitt in Längsrichtung durch den Stützbock der in den Figuren 1 und 2 darge- stellten vorderen Wagenhälfte und durch dessen Befesti- gung am Wagen : und Fig. 4 einen Längsschnitt durch eines der in Fig. 3 dargestellten Crash-Elemente.

WEG ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG Der Grundaufbau eines erfindungsgemässen Eisenbahngüterwagens zum Transport von Sattelanhängern 3 wird aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich, welche die vordere Hälfte eines niederflurigen Gelenk-Doppelwagens mit insgesamt drei zweiachsigen Drehgestellen in der Seitenansicht zeigen, und zwar einmal mit (Fig. 2) und einmal ohne (Fig. 1) einen Sattelanhänger 3 bestimmungs- gemäss angeordnet darauf.

Wie in Fig. 2 deutlich zu erkennen ist, weist der dargestellte Teil des Gelenk-Doppelwagens eine Auf- standsfläche 1 für die Räder des Sattelanhängers 3 auf und verfügt zudem über einen stufenlos über einen Scherenmechanismus in der Höhe verstellbaren Stützbock 2, welcher unveränderbar an einer Position oberhalb des vordersten Drehgestells angeordnet ist und auf welchem der Zugsattel des Sattelanhängers 3 in vertikaler Rich- tung abgestützt ist. Der Zugsattelbolzen des Sattelan- hängers 3 ist in horizontaler Richtung formschlüssig mit

dem Stützbock 2 verbunden und stellt die einzige Verbin- dung in horizontaler Richtung zwischen dem Sattelanhänger 3 und dem Gelenk-Doppelwagen dar, so dass sämtliche in horizontaler Richtung zwischen Sattelanhänger 3 und Gelenk-Doppelwagen auftretenden Kräfte ausschliesslich über den Stützbock 2 und den Zugsattelzapfen übertragen werden. Die beim Stand der Technik üblichen Radvorleger sind nicht vorhanden. Um diese Befestigungsweise zu ermöglichen, ist der Stützbock 2 konstruktiv derartig ausgestaltet und derartig am Gelenk-Doppelwagen befes- tigt, dass er die unter normalen Betriebsbedingungen zwischen dem Sattelanhänger 3 und dem Gelenk-Doppelwagen horizontal in und entgegen der Fahrtrichtung F wirkenden Zug-und Schubkräften sicher auf den Zugsattelzapfen des Sattelanhängers 3 übertragen kann, ohne dass es zu einer Positionsveränderung des Sattelanhängers auf dem Gelenk- Doppelwagen kommt.

Wie aus Fig. 3 hervorgeht, welche einen Vertikalschnitt in Längsrichtung durch den Stützbock 2 und durch dessen Befestigung am Gelenk-Doppelwagen zeigt, wird der Scherenmechanismus des Stützbocks 2 von einer Basisplatte 7 getragen, welche mit Führungsmitteln 4, die als Führungsschienen 4 ausgestaltet sind, in und entgegen der bestimmungsgemässen Fahrtrichtung F geführt ver- schiebbar wäre, wenn diese Verschiebebewegung nicht durch je ein in Fahrtrichtung F gesehen vor und nach dem Stütz- bock 2 angeordnetes Stützmittel 5, welches aus einem einzelnen Crash-Element 5 besteht, unterbunden würde.

Solche Crash-Elemente sind kommerziell erhältlich, z. B. von der Firma Schwab Verkehrstechnik AG, Schaffhausen, Schweiz. Die Crash-Elemente 5 sind austauschbar und spielfrei in Fahrtrichtung F eingebaut, so dass der Stützbock 2 in der dargestellten Situation in allen Richtungen fest mit dem übrigen Gelenk-Doppelwagen verbunden ist. Die Crash-Elemente 5 sind im vorliegenden Fall derartig dimensioniert, dass beim Auftreten von horizontalen Zug-oder Schubkräften am Stützbock 2 von

mehr als 260 kN das jeweils mit Druckkraft beaufschlagte Crash-Element 5 von der Basisplatte 7 mit dem darauf angeordneten Stützbock 2, welche sich entlang der Führungsschienen 4 verschiebt, zusammengeschoben wird.

Dieser Wert von 260 kN entspricht in etwa einer Verzö- gerung eines 38 t schweren Sattelanhängers mit 0.7g.

Wie aus Fig. 4 ersichtlich wird, welches einen Längsschnitt durch eines der Crash-Elemente 5 zeigt, schiebt hierbei das innere Rohr 8 des Crash- Elements 5 eine Spreizhülse 9 in das Aussenrohr 10 des Crash-Elements 5, unter plastischer Aufweitung desselben.

Hierdurch wird die bei der Verschiebung auftretende Energie in Reibungs-und Deformationsenergie umgewandelt und dadurch verzehrt, wobei jedoch das Crash-Element 5 zerstört wird und ausgetauscht werden muss.

Wird beim Zusammenschieben nicht der gesamte konstruktiv vorgesehene Schiebeweg des Crash-Elements 5 aufgebraucht, so kann davon ausgegangen werden, dass es trotz nicht normaler Betriebsbedinungen nicht zu einer Überbeanspruchung des Zugsattelzapfens des transportier- ten Sattelanhängers 3 gekommen ist. Wird das Crash- Element 5 hingegen vollständig zusammengeschoben, so muss angenommen werden, dass der Zugsattelzapfen möglicher- weise beschädigt wurde.

Dadurch, dass bei Überschreitung der zuläs- sigen Zug-bzw. Schubkraft mindestens eines der Crash- Elemente 5 mindestens teilweise zusammengeschoben wird, können diese zusätzlich auch der Kontrolle vorschrifts- mässiger Betriebsbedingungen dienen, derart, dass nach jedem Transport überprüft wird, ob eines der Crash- Elemente 5 teilweise zusammengeschoben wurde oder nicht.

Im letztgenannten Fall darf davon ausgegangen werden, dass beim letzten Transport keine abnormen Betriebsbe- dingungen mit Überbeanspruchungen des Zugsattelzapfens des transportierten Sattelanhängers 3 aufgetreten sind.

Während in der vorliegenden Anmeldung bevorzugte Ausführungen der Erfindung beschrieben sind,

ist klar darauf hinzuweisen, dass die Erfindung nicht auf diese beschränkt ist und in auch anderer Weise innerhalb des Umfangs der folgenden Ansprüche ausgeführt werden kann.