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Title:
RAPID TEST FOR THE QUALITATIVE AND/OR QUANTITATIVE ANALYSIS OF ANTIBODIES AGAINST HUMAN PAPILLOMA VIRUSES (HPV) PRESENT IN BODY FLUID, AND DEVICE FOR CARRYING OUT THE RAPID TEST
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2012/097788
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a rapid test and to a device for the qualitative and/or quantitative analysis of antibodies against human papilloma viruses (HPV) present in body fluid. The rapid test provides that a body fluid specimen be mixed with a reagent (14), which essentially consists of a predetermined quantity of a physiologically active fluid and a predetermined quantity of at least one HPV-specific antigen, and that subsequently the mixture be subjected to an analysis, which utilizes a measurable change and/or a change that can be observed by a user. The device for carrying out the rapid test provides for a receptacle (2) for receiving the reagent (14), in which body fluid from a patient specimen can be added to the reagent (14). Furthermore, the device provides for an analysis system (4), which utilizes a measurable change and/or a change that can be observed by a user and which is designed to receive a predetermined quantity of a substrate that is present in the receptacle (2).

Inventors:
HILFRICH RALF (DE)
Application Number:
PCT/DE2011/075292
Publication Date:
July 26, 2012
Filing Date:
November 30, 2011
Export Citation:
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Assignee:
HILFRICH RALF (DE)
International Classes:
G01N33/558; G01N33/569
Domestic Patent References:
WO1997002491A11997-01-23
WO1998023958A11998-06-04
WO1997002491A11997-01-23
Foreign References:
EP1271151A12003-01-02
US20080199851A12008-08-21
EP1271151A12003-01-02
Other References:
MYBIOSOURCE: "HPV16L1 antigen", December 2006 (2006-12-01), XP002672343, Retrieved from the Internet [retrieved on 20120326]
Attorney, Agent or Firm:
LAUNHARDT, Thomas (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Schnelltest zum qualitativen und/oder quantitativen

Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren (HPV) , bei dem eine Probe von Körperflüssigkeit mit einem Reagenz (14) gemischt wird, welches im Wesentlichen aus einer vorgegebenen Menge an physiologisch wirkender Flüssigkeit und einer vorgegebenen Menge wenigstens eines HPV-spezifischen Antigens besteht, und anschließend das Gemisch einer Analyse zugeführt wird, welche eine messbare und/oder von einem Benutzer

wahrnehmbare Veränderung nutzt.

Schnelltest nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine vorgegebene Menge des Gemisches der Analyse zugeführt wird .

Schnelltest nach Anspruch 1 oder 2, dadurch

gekennzeichnet, dass die Menge des wenigstens einen HPV- spezifischen Antigens durch eine vorgegebene

Nachweisgrenze für die zu bestimmende Menge des in der Flüssigkeitsprobe enthaltenen wenigstens einen HPV- Antikörpers bestimmt wird.

Schnelltest nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein in der Probe enthaltener Typ von Antikörpern gegen humane Papillomviren durch die Auswahl des wenigstens einen eingesetzten HPV- spezifischen Antigens qualitativ bestimmt wird.

Schnelltest nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei fehlenden HPV-Antikörpern in der Probe oder bei einer Menge von HPV-Antikörpern in der Probe, welche unterhalb oder im Bereich einer

vorgegebenen Nachweisgrenze für das HPV-spezifische

Antigen liegen, ein Medium, insbesondere über einen vorgegebenen Flächenabschnitt oder ein vorgegebenes

Volumen, von einem Benutzer wahrnehmbar und/oder messbar verändert wird.

Vorrichtung zur Durchführung eines Schnelltests zum qualitativen oder quantitativen Bestimmen von in

Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren (HPV) , insbesondere nach einem der

vorhergehenden Ansprüche, mit einem Behältnis (2), in welchem ein Reagenz (14) im Wesentlichen aus einer

vorgegebenen Menge an physiologisch wirkender Flüssigkeit und einer vorgegebenen Menge wenigstens eines HPV- spezifischen Antigens enthalten ist, wobei zu dem Reagenz (14) Körperflüssigkeit aus einer Patientenprobe in den Behälter (2) einfüllbar ist, und mit einem Analysesystem (4), welches eine messbare und/oder von einem Benutzer wahrnehmbare Veränderung nutzt und zur Aufnahme einer vorgegebenen Menge eines in dem Behältnis (2) befindlichen Substrates ausgebildet ist.

Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Behältnis (2) verschließbar ist.

Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch

gekennzeichnet, dass das Behältnis (2) eine Entnahme für die Patientenprobe, insbesondere kapillare Entnahme (10), aufweist .

9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Analysesystem (4) ein Konjugat aufweist, welches im Wesentlichen aus einer vorgegebenen Menge wenigstens eines HPV-spezifischen Moleküls und/oder human-spezifischen Moleküls und einem Stoff besteht, der eine messbare und/oder von einem Benutzer wahrnehmbare Reaktion bewirkt oder bei räumlicher Häufung eine messbare und/oder von einem Benutzer wahrnehmbare Veränderung ergibt .

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoff aus kolloidalem Gold und/oder kolloidalem

Silber, insbesondere in aggregierter Form, besteht.

11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch

gekennzeichnet, dass das Analysesystem (4) ein

Trägermedium (16) aufweist, an oder in dem die aufgegebene Menge des Substrates aus dem Behältnis (2), vorzugsweise ausgehend von einer Befüllstelle (18), in Richtung

zumindest einer Raumachse (20) fließbar ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Analysesystem (4) eine vorgegebene Menge wenigstens eines Moleküls aufweist, welches an einer vorgegebenen ersten Stelle oder einem vorgegebenen ersten Bereich (26) des Trägermediums (16) fixiert ist und bei reaktivem

Reagenz (14) des Behälters (2) sich an das wenigstens eine Antigen bindet.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Analysesystem (4) eine vorgegebenen Menge wenigstens eines Moleküls aufweist, welche sich an wenigstens einen Bestandteil des Konjugats bindet und welches an einer vorgegebenen zweiten Stelle oder einem vorgegebenen zweiten Bereich (28) des Trägermediums (16) fixiert ist, wobei in Fließrichtung (20) des aufgegebenen Substrates gesehen, die zweite Stelle oder der zweite Bereich (28) vorzugsweise nach der ersten Stelle oder dem ersten

Bereich (26) angeordnet ist.

14. Behältnis für eine Vorrichtung zur Durchführung eines

Schnelltests zum qualitativen und/oder quantitativen

Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren mit den Merkmalen des

Behältnisses (2) nach einem der Ansprüche 6 bis 8.

15. Analysesystem für eine Vorrichtung zur Durchführung eines Schnelltests zum qualitativen und/oder quantitativen

Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren mit den Merkmalen des

Analysesystems (4) nach einem der Ansprüche 6 bis 13.

Description:
Schnelltest zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren sowie Vorrichtung zum Durchführen des

Schnelltests

Beschreibung

Die Erfindung betrifft einen Schnelltest zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren. Die

Erfindung betrifft ferner eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Schnelltests.

Technologischer Hintergrund und Stand der Technik

Humane Papillomviren, abgekürzt HPV, bilden eine Gruppe von Viren, die mittlerweile in mehr als 100 Typen eingeteilt werden. Die Viren befallen die Epithelzellen der Haut oder verschiedener Schleimhäute und verursachen bei den infizierten Zellen ein unkontrolliertes, tumorartiges Wachstum. Die Tumore sind meist gutartig und führen lediglich zur Warzenbildung an der betroffenen Haut- oder Schleimhautstelle, an welcher die Infektion mit den Viren vorliegt.

Die humanen Papillomviren verursachen jedoch nicht nur gutartige Tumore. Einige HPV-Typen können auch bösartige

Veränderungen hervorrufen. Beispielsweise stehen humane

Papillomviren in Verdacht, bei der Entstehung von

Gebärmutterhalskrebs, dem sogenannten Zervixkarzinom,

beteiligt zu sein. Auch stehen die humanen Papillomviren in Verdacht, Scheiden-, Penis- und Analkarzinomen zu verursachen oder zumindest an deren Entstehung beteiligt zu sein.

Um einem solchen tumorartigen Wachstum vorzubeugen, wurden in den letzten Jahren Impfstoffe gegen humane Papillomviren entwickelt und in Deutschland zugelassen. Durch die Impfung wird die Wahrscheinlichkeit einer Infizierung der geimpften Person durch humane Papillomviren erheblich gesenkt. Die

Impfung ist jedoch nur dann wirksam, sofern die Person danach auch Antikörper gegen humane Papillomviren aufweist und die Antikörper in entsprechender Konzentration vorhanden sind. Insofern kommt einem Nachweis über die Wirksamkeit der Impfung maßgebliche Bedeutung zu.

Bisher ist jedoch ein kommerziell verfügbares

Nachweissystem für die HPV-Antikörper in Körperflüssigkeiten nicht vorhanden.

Aufgabenstellung

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Schnelltest zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren mit den eingangs genannten Merkmalen

bereitzustellen. Ferner soll eine Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Schnelltests vorgeschlagen werden.

Erfindung und vorteilhafte Wirkungen

Die Aufgabe wird mit einem Schnelltest zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren gelöst, welcher die Merkmale des Anspruches 1 aufweist. Die Aufgabe wird ferner mit einer Vorrichtung zur Durchführung eines

Schnelltests zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren mit den Merkmalen des Anspruches 6 gelöst.

Ferner wird zur Lösung der Aufgabe ein Behältnis mit den

Merkmalen des Anspruches 14 und ein Analysesystem mit den

Merkmalen des Anspruches 15 vorgeschlagen.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren .

Ein erfindungsgemäßer Schnelltest zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren, im Zuge der Erfindung auch als HPV bezeichnet, sieht in einem ersten

Verfahrensschritt vor, dass eine Probe von Körperflüssigkeit, insbesondere eine an einem Menschen entnommene Probe von

Körperflüssigkeit, mit einem Reagenz gemischt wird, wobei das Reagenz im Wesentlichen aus einer vorgegebenen Menge an

physiologisch wirkender Flüssigkeit, wie beispielsweise einer Kochsalzlösung, und einer vorgegebenen Menge wenigstens eines HPV-spezifischen Antigens besteht. In einem zweiten

Verfahrensschritt wird dann das Gemisch aus dem Reagenz und der Probe von Körperflüssigkeit einer Analyse zugeführt, welche eine messbare und/oder von einem Benutzer wahrnehmbare Veränderung nutzt.

Durch den erfindungsgemäßen Schnelltest ist ein Nachweis von Antikörpern gegen HPV in einfacher Weise und mit wenig Aufwand erbringbar. Eine aufwendige und komplizierte Analyse in einem Zentrallabor ist nicht notwendig. Bei dem

erfindungsgemäßen Schnelltest kann die diagnostische Untersuchung bereits vor Ort, also in der Praxis eines

niedergelassenen Arztes oder im Krankenhaus unmittelbar auf der Krankenstation vorgenommen werden.

Um eine Analyse für den Nachweis von humanen Antikörpern gegen HPV durchführen zu können, ist nach der Erfindung der Verfahrensschritt vorgeschaltet, dass die an dem Menschen entnommene Probe an Körperflüssigkeit mit dem wenigstens einen HPV-spezifischen Antigen zusammengebracht wird, um bereits vor der Analyse einen Komplex aus dem Antigen und etwaigen in der Probe enthaltenen Antikörpern zu bilden. Sofern in der Probe die zu dem wenigstens einen Antigen zugehörigen Antikörper enthalten sind, wird das Reagenz inaktiviert. Sofern keine entsprechenden Antikörper in der Probe enthalten sind, bleibt das Reagenz reaktiv. Diese reaktive Eigenschaft des Reagenz wird dann bei der Analyse genutzt.

Es hat sich gezeigt, dass eine Verweilzeit der Probe von Körperflüssigkeit in dem Reagenz von etwa 10 Minuten

ausreicht, um das Reagenz zu Inaktivieren oder nicht, je nachdem, ob Antikörper in der Probe enthalten sind oder nicht. Es kann dadurch der gesamte Schnelltest in kürzester Zeit durchgeführt werden, so dass beispielsweise belastbare

Ergebnisse innerhalb einer Zeitdauer von weniger als einer Stunde nach der Probenahme vorliegen.

Maßgeblich ist es bei dem erfindungsgemäßen Schnelltest, dass das HPV-spezifische Antigen in dem Reagenz vorgehalten wird, ohne dass das HPV-spezifische Antigen seine Fähigkeit zum Reagieren mit Antikörpern gegen HPV einbüßt oder in seiner Reaktivität bezüglich der Antikörper nachlässt. Bei dem erfindungsgemäßen Schnelltest wird deshalb die physiologisch wirkende Flüssigkeit genutzt, welche aufgrund ihrer physiologischen Wirkungsweise weder kurzfristig noch langfristig einen negativen Einfluss auf das HPV-spezifische Antigen bzw. dessen Wirkungsweise im Hinblick auf Antikörper gegen HPV hat. Unter kurzfristig ist dabei ein Zeitraum bis etwa 4 bis 5 Wochen zu verstehen. Ferner ist unter langfristig ein Zeitraum bis etwa 2 bis 3 Jahren zu verstehen.

Als physiologisch wirkende Flüssigkeit kann beispielsweise TRIS-BSA mit einem pH-Wert von etwa 7,0 bis etwa 9,0,

vorzugsweise 7,2 bis 7,4, zum Einsatz kommen. TRIS ist dabei die Abkürzung für Tris (hydroxymethyl ) -aminomethan und BSA die Abkürzung für Bovines Serumalbumin. Eine solche physiologisch wirkende Flüssigkeit ist besonders stabil, so dass ein

negativer Einfluss auf das HPV-spezifische Antigen dauerhaft vermieden ist.

Denkbar ist es auch, dass als physiologisch wirkende

Flüssigkeit eine Kochsalzlösung, insbesondere mit einem pH- Wert von etwa 7,0 bis etwa 9,0, vorzugsweise 7,2 bis 7,4, zum Einsatz kommt.

Je nachdem, ob in der Probe von Körperflüssigkeit

Antikörper gegen humane Papillomviren enthalten sind oder nicht, kommt es im Zuge der Analyse zu einer messbaren

und/oder von einem Benutzer wahrnehmbaren Veränderung oder es bleibt eine solche Veränderung aus. Bei dem erfindungsgemäßen Schnelltest wird somit durch die Analyse durch Messung bzw. Wahrnehmung eines Benutzers herausgefunden, ob die zu dem wenigstens einen Antigen zugehörigen Antikörper in der Probe vorhanden sind bzw. oberhalb der Nachweisgrenze des Verfahrens liegen oder nicht vorhanden sind bzw. unterhalb der

Nachweisgrenze des Verfahrens liegen. Indem der erfindungsgemäße Schnelltest lediglich eine Entnahme einer Probe von Körperflüssigkeit erfordert, welche dann einem Reagenz zugeführt wird und anschließend das Gemisch aus Reagenz und Probe einer Analyse unterzogen wird, ist ein Ergebnis bereits mit wenigen einfachen Eingriffen von der Probenahme bis zum Testergebnis erbringbar. Auch sind die Ergebnisse der Untersuchung zeitnah verfügbar. Damit eignet sich der erfindungsgemäße Schnelltest besonders zur

Überprüfung der Wirksamkeit einer Impfung gegen HPV,

beispielsweise in der Praxis des impfenden Arztes.

Die von dem Benutzer wahrnehmbare Veränderung im Zuge der Analyse kann eine optische, akustische und/oder taktile

Veränderung sein. Beispielsweise kann wenigstens ein

fluoreszierendes Medium genutzt werden. Die Analyse kann einen Färbungseffekt bzw. Verfärbungseffekt oder eine Farbreaktion nutzen. Grundsätzlich kann die Analyse jegliche Art einer messbaren Reaktion nutzen. Durch alle diese Möglichkeiten kann das Analyseergebnis rasch ermittelt werden.

Der erfindungsgemäße Schnelltest ist zum Nachweis von Antikörpern gegen humane Papillomviren geeignet. Derartige Viren wirken infizierend auf Menschen. Grundsätzlich kann der erfindungsgemäße Schnelltest auch zum Nachweis von Antikörpern gegen nicht-humane Papillomviren eingesetzt werden, welche beispielsweise Tiere infizieren. In diesem Fall ist ein entsprechend anderes Antigen im Zuge des Schnelltestes zu verwenden . Bevorzugt wird bei fehlenden HPV-Antikörpern in der Probe oder bei einer Menge von HPV-Antikörpern in der Probe, welche unterhalb oder im Bereich einer vorgegebenen Nachweisgrenze für das HPV-spezifische Antigen liegen, ein Medium von einem Benutzer wahrnehmbar und/oder messbar verändert. Die Veränderung kann über einen vorgegebenen Flächenabschnitt des Mediums oder über ein vorgegebenes Volumen des Mediums

stattfinden .

Es sollte der Analyse eine vorgegebene Menge des Gemisches aus dem Reagenz und der Probe an Körperflüssigkeit zugeführt werden. Bevorzugt sollte die vorgegebene Menge eine Teilmenge des vorhandenen Gemisches sein. Dadurch lassen sich aus einer entnommenen Probe und dem damit vereinigten Reagenz mehrere diagnostische Untersuchungen vornehmen, beispielsweise um eine statistische Absicherung des Ergebnisses zu erlangen.

Es kann ferner die Menge des wenigstens einen HPV- spezifischen Antigens durch eine vorgegebene Nachweisgrenze für die zu bestimmende Menge des in der Flüssigkeitsprobe enthaltenen wenigstens einen HPV-Antikörpers bestimmt werden. Die Nachweisgrenze ist bevorzugt die jeweils erwünschte

Nachweisgrenze, beispielsweise um zu ermitteln, dass eine bestimmte Menge an Antikörpern gegen HPV in der

Flüssigkeitsprobe ist, um damit die Immunität, beispielsweise aufgrund einer erfolgreichen Impfung, zu bestätigen.

Ferner kann wenigstens ein in der Probe enthaltener Typ von Antikörpern gegen HPV durch die Auswahl des wenigstens einen eingesetzten HPV-spezifischen Antigens qualitativ bestimmt werden. Beispielsweise kann durch eine entsprechende Auswahl des Antigens bestimmt werden, ob in der Probe Antikörper gegen humane Papillomviren, insbesondere des Typs 16 enthalten sind. In diesem Fall wird ein HPV16-spezifisches Antigen, bei dem Schnelltest eingesetzt. Auch kann durch eine entsprechende Auswahl des Antigens bestimmt werden, ob in der Probe Antikörper gegen humane

Papillomviren mit dem Ll-Protein enthalten sind,

beispielsweise kann es sich um das Ll-Protein der HPV vom Typ 16 handeln. In diesem Fall wird ein HPV16Ll-spezifisches

Antigen bei dem Schnelltest eingesetzt. Grundsätzlich können Antigene eingesetzt werden, welche Antikörper gegen das Ll- Protein der HPV auch von anderen Typen als dem Typ 16

identifizieren .

Im Zuge der Erfindung ist unter dem HPV16 zu verstehen, dass es sich um den Typ 16 der humanen Papillomviren handelt Ferner ist im Zuge der Erfindung unter HPV16L1 zu verstehen, dass es sich um das als LI bezeichnete Protein der humanen Papillomviren des Typs 16 handelt. Bei dem zum Einsatz

kommenden Antigen handelt es sich im Zuge der Erfindung um Virusbestandteile, die eine Immunantwort auslösen können.

Nach einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung

Vorrichtung zur Durchführung eines Schnelltests zum

qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in

Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane

Papillomviren .

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann für einen Schnelltest der vorstehend beschriebenen Art eingesetzt werden.

Die Vorrichtung zur Durchführung eines Schnelltests zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in

Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane

Papillomviren weist ein Behältnis auf, in welchem ein Reagenz im Wesentlichen aus einer vorgegebenen Menge an physiologisch wirkender Flüssigkeit, wie beispielsweise Kochsalzlösung, und einer vorgegebenen Menge wenigstens eines HPV-spezifischen Antigens enthalten ist, wobei zu dem Reagenz Körperflüssigkeit aus einer Patientenprobe in den Behälter einfüllbar ist. Die Vorrichtung weist ferner ein Analysesystem auf, welches eine messbare und/oder von einem Benutzer wahrnehmbare

Veränderung nutzt. Beispielsweise kann das Analysesystem einen Färbungseffekt bzw. Verfärbungseffekt oder eine Farbreaktion nutzen. Das Analysesystem ist ferner zur Aufnahme einer

vorgegebenen Menge eines in dem Behältnis befindlichen

Substrates ausgebildet ist.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist dadurch einfach aufgebaut und ermöglicht mit geringem Aufwand eine

diagnostische Untersuchung der Patientenprobe bereits vor Ort, beispielsweise am Ort der Probenahme. Es ist damit die

Bestimmung von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren bereits in der Praxis eines

niedergelassenen Arztes oder im Krankenhaus unmittelbar auf der Krankenstation möglich. Eine aufwendige und teure Analyse in einem Zentrallabor ist nicht notwendig. Bereits dadurch ergibt sich ein zeitlicher Vorteil bei einer mit der

erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführten Untersuchung. Indem das Analysesystem einen Färbungseffekt oder eine

Farbreaktion nutzen kann, kann auf den Einsatz handelsüblicher und besonders kostengünstiger Teststreifen zurückgegriffen werden, wie sie beispielsweise in Kassettenform angeboten werden. Um ein derartiges Analysesystem einsetzen zu können, wird bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung das sich an die

Antikörper bindende wenigstens eine HPV-spezifische Antigen in dem Behälter vorgehalten. Die physiologisch wirkende

Flüssigkeit in dem Behälter dient dazu, das Antigen intakt zu halten und somit für einen vorbestimmten Zeitraum den Einsatz der Vorrichtung mit einer solchen biologischen Komponente zu ermöglichen. Ein etwaiges Trocknen der Flüssigkeit würde beispielsweise das Antigen zerstören.

Als Antigen kann jedes beliebige Antigen genutzt werden, welches sich an Antikörper gegen Papillomviren bindet. Sofern Antikörper gegen humane Papillomviren des Typs 16,

insbesondere des Typs 16L1, nachgewiesen werden sollen, sind entsprechende HPV16-spezifische Antigene oder HPV16L1- spezifische Antigene einzusetzen. Bevorzugt werden dabei aggregierte Antigene benutzt.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht eine

diagnostische Untersuchung mit einer Probe, welche eine

Körperflüssigkeit beliebiger Art enthält. Als

Körperflüssigkeit kann beispielsweise Blut, insbesondere

Vollblut, Serum, Plasma, Speichel und Sekret verwendet werden.

Es bietet sich an, dass das Behältnis separat ist. Dadurch bildet das Behältnis eine separate Einheit gegenüber dem

Analysesystem, welches wiederum eine separate Einheit

darstellt. Der Behälter kann dadurch getrennt und unabhängig von dem Analysesystem genutzt werden.

Es bietet sich ferner an, dass das Behältnis verschließbar ist. Dazu kann das Behältnis einen Deckel aufweisen, welcher beispielsweise mittels eines Gewindes auf den Behälter

aufschraubbar ist. Indem das Behältnis abschließbar ist, kann in einfacher Weise das Reagenz und/oder die Probe an

Körperflüssigkeit eingebracht werden. Durch das Verschließen des Behältnisses ist eine Leckage freie Aufbewahrung sowie Handhabung des Behältnisses ermöglicht. Beispielsweise kann in dem verschlossenen Zustand des Behältnisses besonders gut ein Vermischen von Patientenprobe und Reagenz erzielt werden, indem das geschlossene Behältnis durch einen Benutzer hin und her geschüttelt wird.

Weiterhin bietet es sich an, dass das Behältnis und gegebenenfalls ein Deckel oder eine Verschlusskappe aus

Kunststoff sind. Dadurch ist das Behältnis besonders

kostengünstig herstellbar.

Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann das Behältnis ein Innengefäß und ein das Innengefäß umgebendes Gehäuse aufweisen. Das Innengefäß kann zylindrisch oder konisch ausgebildet sein. Durch das Gehäuse lässt sich das Behältnis gut handhaben, insbesondere gut ergreifen. Auch bietet das Gehäuse einen Schutz auf das Innengefäß gegen Einwirkungen von außen .

Nach einer weiteren Ausgestaltung kann das Behältnis eine Entnahme bzw. Aufnahme für die Patientenprobe, insbesondere eine kapillare Entnahme bzw. Aufnahme, aufweisen. Dadurch kann beispielsweise eine Blutmenge bereits mittels dem Behältnis selbst über die Entnahme bzw. kapillare Entnahme in einfacher Weise aufgenommen und in den Innenraum geführt werden, in welchem sich das Reagenz befindet.

Der Schnelltest von der Entnahme der Probe bis hin zu dem Vereinigen und Mischen mit dem das Antigen enthaltenen Reagenz ist damit besonders einfach und mit besonders wenig Aufwand durchführbar .

Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Analysesystem ein Konjugat aufweist, welches im Wesentlichen aus einer vorgegebenen Menge wenigstens eines HPV-spezifischen Moleküls und/oder humanspezifischen-Moleküls und einem Stoff besteht, der eine messbare und/oder von einem Benutzer wahrnehmbare Reaktion ergibt. Beispielsweise kann der Stoff eine Farbreaktion bewirken oder bei räumlicher Häufung eine Färbung ergeben.

Durch den Stoff ist eine farbliche Markierung der zu bestimmenden Komponenten möglich. Durch das HPV-spezifische Molekül wird eine Reaktion mit einem zugehörigen noch

reaktiven HPV-spezifischen Antigen stattfinden, so dass dadurch über das Vorhandensein des reaktiven HPV-spezifischen Antigens ein Farbnachweis im Zuge der diagnostischen

Untersuchung stattfindet.

Das HPV-spezifische Molekül des Konjugats kann ein HPV16- spezifisches Molekül, insbesondere ein HPV16L1 spezifisches Molekül sein. Ein solches Molekül kann ein Antikörper sein. Denkbar ist es ferner, dass das HPV-spezifische Molekül ein zelluläres Molekül der humanen Zelle ist, das als Rezeptor fungiert. Maßgeblich ist, dass das Molekül mit dem Virusanteil des Substrates aus dem Behältnis, also dem HPV-Reagenz, reagiert, sofern dieser Anteil noch reaktiv ist. Die Reaktion bewirkt eine Anbindung des Moleküls an freie Bindungsstellen des HPV-Reagenz bzw. des Antigens.

Das humanspezifische Molekül des Konjugats reagiert mit einer noch reaktiven humanspezifischen Komponente des

Substrates aus dem Behälter. Das human-spezifische Molekül ist ein Molekül, welches gegen den human-spezifischen Anteil des Substrates gerichtet ist. Das Molekül kann beispielsweise gegen den humanen HPV-Antikörper in der Patientenprobe gerichtet sein, welches einen Bestandteil des Substrates bildet .

Der zum Markieren genutzte Stoff besteht vorzugsweise aus kolloidalem Gold und/oder Silber. Die Goldpartikel bzw.

Silberpartikel des Stoffes weisen dabei vorzugsweise einen Durchmesser von etwa 2 nm (Nanometer) bis etwa 100 nm

(Nanometer) auf. Bevorzugt liegt das kolloidale Gold bzw.

Silber in aggregierter Form vor.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Analysesystem ein Trägermedium auf, an oder in dem die aufgegebene Menge des Substrates aus dem Behältnis,

vorzugsweise ausgehend von einer Befüllstelle, in Richtung zumindest einer Raumachse fließbar ist. Dadurch kann der von dem Substrat zurückgelegte Weg auf dem Trägermedium genutzt werden, um an wenigstens einer vorgegebenen Stelle des Weges wenigstens ein Farbsignal zu geben. Es ist dadurch eine

Klassifizierung nach verschiedenen Farbsignalen möglich.

Es bietet sich an, dass das Trägermedium ein poröses Medium, insbesondere eine poröse Membran, ist. Dadurch wird das Fließen des Substrates in Richtung der wenigstens einen Raumachse begünstigt.

Es bietet sich ferner an, dass ein Medium vorgesehen ist, welches den Fluss des Substrates erzeugt. Das Medium kann am Ende des Fließweges des Substrates liegen. Das Medium kann durch das Trägermedium selbst gebildet sein, beispielsweise wenn das Trägermedium eine poröse Membran ist. Das Medium kann dann mehrlagig durch einen Abschnitt des Trägermediums gebildet sein, so dass in diesem Bereich das Trägermedium einen höheren Saugeffekt hat als in dem wenigstens einen anderen Abschnitt, welcher durch weniger Lagen bzw. Schichten gebildet ist und damit geringere Saugeigenschaften aufweist.

Das Trägermedium und/oder Medium zum Erzeugen des Flusses kann durch eine Schaumstoffmatte, ein Löschpapier oder ein Fließpapier oder eine Kombination davon gebildet sein.

Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Analysesystem eine vorgegebene Menge wenigstens eines Moleküls auf, welches an einer vorgegebenen ersten Stelle oder einem vorgegebenen ersten Bereich des Trägermediums fixiert ist und bei reaktivem Reagenz des Behälters sich an das Antigen bindet. Dadurch werden diejenigen Moleküle des Substrates festgehalten, welche in Reaktion mit dem Konjugat gehen und damit eine Verbindung mit dem Konjugat eingehen. Das

wenigstens eine an dem Trägermedium fixierte Molekül wirkt dabei als Fangmolekül, so dass die mit dem Konjugat in

Reaktion gegangenen Komponenten des Substrates an den

vorgegebenen ersten Bereich bzw. der ersten Stelle

festgehalten werden.

Alternativ oder ergänzend kann es nach einer weiteren Ausführung der Erfindung vorgesehen sein, dass das

Analysesystem eine vorgegebene Menge wenigstens eines Moleküls aufweist, welches an einer vorgegebenen ersten Stelle oder einem vorgegebenen ersten Bereich des Trägermediums fixiert ist und bei reaktivem humanen HPV-Antikörper in dem Substrat des Behälters sich an den humanen Antikörper bindet. Dadurch wird der aus der Patientenprobe gewonnene humane Anteil, insbesondere HPV-Anteil des Substrates, benutzt, um durch das Analysesystem den Nachweis zu führen. Es bietet sich an, dass das wenigstens eine Molekül, welches auf dem Trägermedium fixiert ist und das wenigstens eine Molekül, welches das Konjugat bildet, miteinander

identisch sind. Selbstverständlich können auch zueinander unterschiedliche Moleküle eingesetzt werden. Maßgeblich ist es dabei, dass beide Moleküle, sowohl das Fangmolekül als auch das Kon ugat-Molekül , eine Bindung mit dem entsprechenden Anteil des Substrates, also dem humanen Anteil oder dem

Virusanteil, eingehen.

Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Analysesystem eine vorgegebene Menge wenigstens eines Moleküls aufweist, welche sich an wenigstens einem Bestandteil des Konjugats bindet und welches an einer vorgegebenen zweiten Stelle oder einem vorgegebenen zweiten Bereich des

Trägermediums fixiert ist, wobei in Fließrichtung des

aufgegebenen Substrates gesehen, die zweite Stelle oder der zweite Bereich nach der ersten Stelle angeordnet ist. Dadurch ist eine Kontrolle durchführbar, ob das auf das Trägermedium bzw. in das Trägermedium gegebene Substrat bis zu der zweiten Stelle bzw. dem zweiten Bereich geflossen ist. Sofern ein Farbsignal am zweiten Bereich bzw. der zweiten Stelle erfolgt, ist damit sichergestellt, dass das Konjugat das Substrat zumindest mit seinen mit dem Konjugat verbundenen Komponenten die erste Stelle bzw. den ersten Bereich auch tatsächlich passiert und damit die aufgegebene Menge an Substrat auf das Analysesystem ausreichend war.

Nach einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung ein

Behältnis der vorstehend beschriebenen Art.

Auch umfasst die Erfindung ein Analysesystem der vorstehend beschriebenen Art. Die Erfindung ermöglicht es, dass belastbare Testergebnisse bereits innerhalb von weniger als einer Stunde nach der

Entnahme einer Probe von Körperflüssigkeit vorliegen. Es hat sich nämlich gezeigt, dass bereits nach wenigen Minuten der Zuführung der Probe von Körperflüssigkeit zu dem Reagenz mit dem HPV-spezifischen Antigen es zu der angestrebten Reaktion des Gemisches kommt und somit bereits nach dieser kurzen Zeit die Analyse des Gemisches vorgenommen werden kann. Sofern zur Analyse Teststreifen genutzt werden, hat es sich gezeigt, dass der Schnelltest innerhalb von 15 bis etwa 25 Minuten ab der Probenahme durchgeführt werden kann und dann bereits ein belastbares Ergebnis vorliegt. Ausführungsbeispiel

Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und

Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines

Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnungen. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den

Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren

Rückbeziehung .

Es zeigen: Fig. 1 eine mögliche Ausführungsform eines Behältnisses einer

Vorrichtung zur Durchführung eines Schnelltests zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren in Seitenansicht,

Fig.2 eine mögliche Ausführungsform eines Analysensystems einer Vorrichtung zur Durchführung eines Schnelltests zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren in Draufsicht, Fig. 3 das Analysesystem gemäß der Figur 2 nach Durchführung eines Schnelltests zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren mit negativem Ergebnis,

Fig. 4 das Analysesystem gemäß der Figur 2 nach Durchführung eines Schnelltests zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren mit positivem Ergebnis und

Fig. 5A bis 5F

Verfahrensschritte bei der Durchführung eines Schnelltests zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen

Antikörpern gegen humane Papillomviren.

Figuren 1 und 2 zeigen - in schematischer Darstellung - eine mögliche Ausführungsform einer Vorrichtung zur

Durchführung eines Schnelltests zum qualitativen und/oder quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörpern gegen humane Papillomviren, welche wenigstens ein Behältnis 2 (Figur 1) und ein Analysesystem 4 (Figur 2) umfasst. Die Vorrichtung ermöglicht die Durchführung des

Schnelltests an Proben beliebiger Körperflüssigkeit, wie beispielsweise Vollblut, Serum, Plasma, Speichel und Sekret.

Mittels der Vorrichtung können in der Probe enthaltene humane Antikörper gegen HPV beliebigen Typs und grundsätzlich auch beliebiger Konzentration bestimmt werden. Der Einfachheit halber beziehen sich die nachfolgenden Ausführungen

beispielhaft auf die Ausführungsform der Vorrichtung, mittels welcher in der Probe enthaltene Antikörper vom Typ 16L1 nachgewiesen werden. Die nachfolgend beschriebene

Ausführungsform ist ferner darauf ausgelegt, dass bei einem positiven Analyseergebnis eine so hohe Konzentration an

HPV16L1 Antikörpern in der Patientenprobe enthalten sind, dass die beprobte Person sicher gegen humane Papillomviren

immunisiert ist.

Das Behältnis 2 weist in seinem Inneren ein Reagenz 14 auf, welches im Wesentlichen aus einer vorgegebenen Menge an

physiologisch wirkender Flüssigkeit, wie beispielsweise einer Kochsalzlösung, und einer vorgegebenen Menge eines HPV16L1- spezifischen Antigens besteht. Das Behältnis 2 ist bevorzugt in Art eines Röhrchens ausgebildet, dessen Außenumfang ein Gehäuse 6 bildet. Das Gehäuse 6 umgibt ein Innengefäß 8, in welchem sich das Reagenz 14 befindet. Das Innengefäß 8 kann konisch ausgebildet sein.

Das Behältnis 2 weist ferner eine Verschlusskappe 12 auf, welche vorzugsweise auf eine Öffnung des Behältnisses 2

aufbringbar, insbesondere aufschraubbar ist. Über die von der Verschlusskappe 12 abdeckbare Öffnung des Behältnisses 2 ist selbstverständlich auch Körperflüssigkeit aus der Patientenprobe dem Inneren des Behältnisses 2 zuzuführen, indem sich das Reagenz 14 befindet.

Das innere des Behältnisses 2 bzw. das Innengefäß 8 bildet einen im Wesentlichen Leckage freien Innenraum, welcher selbst bei Schütteln des Behältnisses 2 im Wesentlichen Leckage frei ist .

Das Analysesystem 4 führt die diagnostische Untersuchung aus, indem ein Färbungseffekt bzw. ein Verfärbungseffekt genutzt wird. Damit ist durch das Analysesystem 4 ein

Analyseergebnis zeitnah verfügbar und die Analyse kann bereits vor Ort in der Praxis des behandelnden Arztes oder im

Krankenhaus unmittelbar auf der Krankenstation vorgenommen werden .

Das Analysesystem 4 weist eine Befüllstelle 18 auf, in welcher eine vorgegebene Menge an zu analysierendem Substrat eingefüllt werden kann. Die einfüllbare Menge an Substrat wird dabei durch die Tiefe und vorzugsweise dem Durchmesser der

Öffnungsberandung bzw. der Umfangswandung der Befüllstelle 18 vorgegeben .

Die Befüllstelle 18 ist beispielsweise durch eine

Durchgangsöffnung durch ein Deckelteil 36 eines Gehäuses 24 gebildet. Zusätzlich zu dem Deckelteil 36 weist das Gehäuse 24 ein (in der Figur 2 nicht sichtbares) Bodenteil auf, wobei zwischen dem Bodenteil und dem Deckelteil 36 ein Trägermedium 16 angeordnet ist, welches vorzugsweise aus einem porösen Material, insbesondere einer porösen Membran, gebildet ist.

Das Deckelteil 36 und das (nicht sichtbare) Bodenteil können gegeneinander angeformt sein, so dass das Gehäuse einteilig ausgebildet ist. Selbstverständlich können Deckelteil 36 und das (nicht sichtbare) Bodenteil wenigstens zwei separate Teile sein. Das Trägermedium 16 bzw. die poröse Membran ist länglich ausgebildet, und überragt die Öffnung der Befüllstelle 18 zumindest teilweise, so dass ein in die Befüllstelle 18 eingefülltes bzw. eingetropftes Substrat in Richtung gemäß dem Pfeil 20 fließen kann. Das Fließen des Substrates wird durch ein Medium 22 hervorgerufen, welches besonders saugfähig ist und dadurch einen Fluss des Substrates in Richtung gemäß dem Pfeil 20 erzeugt. Das Medium 22 ist bei der Ausführungsform des Analysesystems 4 gemäß der Figur 2 durch mehrlagig

übereinander gelegte Abschnitte des Trägermediums 16 gebildet, wodurch in diesem Bereich das Trägermedium eine größere

Saugfähigkeit aufweist, als in dem weniger lagigen,

insbesondere einlagigen Bereich, welcher zwischen der

Befüllstelle 18 und dem Medium 22 ausgebildet ist. Das Analysensystem 4 weist ferner ein (in der Figur 2 nicht sichtbares) Konjugat auf, welches im Wesentlichen aus einer vorgegebenen Menge eines HPV16Ll-spezifischen Moleküls

besteht, welches mit kolloidalem Gold markiert ist. Bevorzugt ist das (in der Figur 2 nicht sichtbare) Konjugat in der Nähe oder im Bereich der Befüllstelle 18 auf dem

Trägermedium 16 angeordnet, so dass bei Befüllen des

Analysesystems 4 über die Befüllstelle 18 das Substrat direkt mit dem Konjugat in Verbindung tritt.

Weiterhin weist das Analysesystem 4 eine vorgegebene Menge eines (in der Figur 2 nicht sichtbaren) Moleküls auf, welches an einen vorgegebenen ersten Bereich an dem Trägermedium 16 fixiert ist. Der (in der Figur 2 nicht sichtbare) erste

Bereich ist in Fließrichtung 20 gesehen, etwa im Bereich der auf dem Deckelteil 36 vorgesehenen Kennzeichnung T angeordnet.

Weiterhin weist das Analysesystem 4 eine vorgegebene Menge eines (in der Figur 2 nicht sichtbaren) Moleküls auf, welches an einem vorgegebenen zweiten Bereich an dem Trägermedium 16 fixiert ist. Der zweite Bereich ist in Fließrichtung 20 gesehen, etwa im Bereich der auf dem Deckelteil 36

vorgesehenen Kennzeichnung C angeordnet und ist somit dem ersten Bereich nachgeschaltet.

Die in dem ersten Bereich fixierte Menge des einen (in der Figur 2 nicht sichtbaren) Moleküls hat die Eigenschaft, bei einem reaktiven Substrat, welches in Fließrichtung 20 fließt und den ersten Bereich erreicht, mit einem Bestandteil des Substrates sich zu verbinden. Dem Molekül kommt damit eine Fangwirkung im Hinblick auf das noch reaktive Substrat zu, welches im Falle einer Bindung über das Konjugat sich in dem ersten Bereich ansammelt.

Die vorgegebene Menge des wenigstens einen anderen Moleküls ist vorzugsweise ebenfalls Konjugat spezifisch, so dass in Richtung des Pfeiles 20 fließendes Substrat mitsamt dem

Konjugat bei Erreichen des zweiten Bereiches von den dort vorhandenen fixierten Molekülen gebunden wird und es somit auch an diesem zweiten Bereich zu einer Anhäufung des

Konjugats kommt.

Aufgrund der Markierung des Konjugats mit kolloidalem Gold wird bewirkt die Anreicherung in dem ersten Bereich bzw. dem zweiten Bereich jeweils eine sichtbare Verfärbung auf dem

Trägermedium 16. Damit diese Verfärbung auch von dem Benutzer des Analysesystems 4 optisch wahrgenommen werden kann, weist das Deckelteil 36 eine Durchgangsöffnung auf, welche ein

Sichtfeld 34 bildet, über welches der Benutzer auf das

Trägermedium 16 sehen kann.

Figur 3 zeigt das Analysesystem 4 nach Durchführung eines Schnelltests mit einer Patientenprobe, welche keine humanen Antikörper gegen HPV16L1 enthält. Wie daraus ersichtlich ist, ist im ersten Bereich 26 sowie im zweiten Bereich 28 jeweils eine verfärbte Linie in dem Sichtfeld 34 sichtbar.

Da in der entnommenen Patientenprobe keine Antikörper gegen HPV16L1 vorliegen, ist das Reagenz des Behältnisses 2 beim Vermischen mit der Patientenprobe reaktiv geblieben. Das aus dem Behältnis 2 entnommene Substrat aus der Patientenprobe und dem Reagenz ist dadurch auch noch reaktiv im Hinblick auf das Analysesystem 4. Damit bindet das Substrat in diesem Fall an das Konjugat auf dem Trägermedium 16. Der dadurch entstandene Komplex ist von der Menge an Molekülen in dem ersten Bereich 26 gebunden worden und durch die Menge des einen im ersten Bereich 26 fixierten Moleküls dort auf dem Trägermedium 16 festgehalten worden, so dass aufgrund des kolloidalen Goldes im Konjugat eine optische Verfärbung im ersten Bereich 26 stattgefunden hat.

Der Komplex aus dem Substrat, zumindest das Konjugat, ist weiter in Richtung gemäß Pfeil 20 bis zu dem zweiten Bereich 28 geflossen. Die in dem zweiten Bereich 28 an dem

Trägermedium 16 fixierte Menge des wenigstens einen anderen Moleküls hat den Komplex und damit das kolloidale Gold auch im zweiten Bereich 28 gefangen und aufgrund der Häufung des kolloidalen Goldes zu einer optischen Verfärbung im zweiten Bereich 28 geführt. Durch die Verfärbung des ersten Bereiches 26 ist nachgewiesen, dass keine Antikörper gegen HPV16L1 oder

lediglich Antikörper unter der Nachweisgrenze in der

Patientenprobe sind. Ferner ist durch die Verfärbung in dem zweiten Bereich 28 bestätigt, dass Substrat und Konjugat bis in den zweiten Bereich 28 geflossen sind und damit die in die Befüllstelle 18 eingefüllte Probenmenge ausreichend für die Analyse war.

Figur 4 zeigt das Ergebnis eines Schnelltests mit einer Patientenprobe, welche humane Antikörper gegen HPV16L1 in einer über der Nachweisgrenze des Analysensystems 4 liegenden Menge enthält. In dem ersten Bereich 26 ist eine Verfärbung ausgeblieben. Dagegen weist der zweite Bereich 28 eine

Verfärbung auf, so dass dadurch die ordnungsgemäße Aufgabe einer ausreichenden Substratmenge in die Befüllstelle 18 bestätigt ist. Die ausbleibende Verfärbung im ersten Bereich 26 ist darauf zurückzuführen, dass das in dem Behältnis 2 enthaltene Reagenz 14 durch die in der Patientenprobe

enthaltenen HPV16L1 Antikörper inaktiviert wurde. Dadurch findet in dem Analysesystem 4 eine Reaktion des Substrates mit dem Konjugat nicht statt, so dass im ersten Bereich 26 ein Farbsignal ausbleibt.

Figuren 5A bis 5F zeigen die Verfahrensschritte bei der Durchführung eines Schnelltests zum qualitativen bzw.

quantitativen Bestimmen von in Körperflüssigkeit enthaltenen Antikörper gegen humane Papillomviren, bei dem das Behältnis 2 und das Analysesystem 4 zum Einsatz kommt.

Es wird eine Probe an Vollblut entnommen. Dazu kann beispielsweise mittels einer Lanzette 30 ein Stich in den Finger durchgeführt werden und daraus eine vorgegebene Menge an Blut mittels einer Pipette 32 aufgenommen werden (Figuren 5A und 5B) . Anschließend wird eine vorgegebene Menge des

Blutes dem Behältnis 2 mit dem Reagenz 14 zugeführt und das Behältnis 2 mehrfach geschüttelt und über einen vorgegebenen Zeitraum, beispielsweise 10 Minuten, stehen gelassen.

Hierdurch hat eine Vermischung der Probenmenge mit dem Reagenz 14 stattgefunden (Figur 5D) . In einem weiteren Schritt wird dann das in dem Behältnis 2 nun befindliche Substrat mittels einer Pipette 32 ' zumindest teilweise entnommen und eine vorgegebene Menge, beispielsweise einer oder mehrere Tropfen des Substrates, über die

Befüllstelle 18 dem Analysesystem 4 zugeführt. Je nachdem, ob in der Patientenprobe eine über der Nachweisgrenze des

Analysesystems 4 liegende Menge an Antikörpern gegen HPV16L1 vorhanden sind oder nicht, kommt es zur Verfärbung im ersten Bereich 26 oder es bleibt eine solche Verfärbung aus

(Figur 5F) .

B e z u g s z e i c h e n l i s t e

Behältnis

Analysesystem

Gehäuse

Innengefäß

Verschlusskappe

Reagenz

Trägermedium

Befüllstelle

Fließrichtung

Medium

Gehäuse

erster Bereich

zweiter Bereich

Lanzette

Pipette

Sichtfeld

Deckelteil