Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
RAW MATERIAL COMPOUNDS WITH A HIGH BULK DENSITY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/028433
Kind Code:
A1
Abstract:
The aim of the invention is to provide coarse-grained raw materials which are suitable for use in coarse-grained detergents and which not only disintegrate into smaller particles but also dissolve quickly when they are redissolved in the aqueous liquor. The invention proposes raw material compounds with a bulk density of at least 600 g/l, the compound containing at least 50 wt. % of an individual raw material or a category of raw materials, said individual raw material or members of said category of raw materials being solid at room temperature and at a pressure of 1 bar and having a melting point or softening point not below 45 °C; and at least one non-aqueous binder. Said binder (s) should not be (an) anion tenside(s) and should either be solid at a pressure of 1 bar and at temperatures below 45 °C but in melt form in the processing conditions or be in the form of a polymer swollen in non-aqueous solution at a pressure of 1 bar and at room temperature.

Inventors:
RAEHSE WILFRIED (DE)
KUEHNE NORBERT (DE)
SEITER WOLFGANG (DE)
PAATZ KATHLEEN (DE)
SCHNEPP-HENTRICH KATHRIN (DE)
Application Number:
PCT/EP1998/007497
Publication Date:
June 10, 1999
Filing Date:
November 20, 1998
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
RAEHSE WILFRIED (DE)
KUEHNE NORBERT (DE)
SEITER WOLFGANG (DE)
PAATZ KATHLEEN (DE)
SCHNEPP HENTRICH KATHRIN (DE)
International Classes:
C11D1/72; C11D3/20; C11D3/37; C11D11/00; C11D17/06; (IPC1-7): C11D17/06; C11D3/37
Domestic Patent References:
WO1992002608A11992-02-20
WO1996034082A11996-10-31
WO1996027655A11996-09-12
Foreign References:
DE19638599A11998-03-26
EP0299599A11989-01-18
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. RohstoffCompound aus dem Waschund Reinigungsmittelbereich, enthaltend minde stens ein nichtwäßriges Bindemittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgewicht des Compounds mindestens 600 g/l beträgt, das Compound mindestens 50 Gew.% eines ein zelnen Rohstoffs oder einer Rohstoffklasse, der/deren zugehörige Mitglieder bei Raum temperatur und einem Druck von 1 bar als Feststoff vorliegen und einen Schmelzpunkt bzw. Erweichungspunkt nicht unter 45 °C aufweisen, enthält, das oder die nichtwäßrigen Bindemittel, welche (s) kein (e) Aniontensid (e) ist (sind), entweder bei einem Druck von 1 bar und Temperaturen unterhalb von 45 °C in fester Form, unter den Verarbeitungsbedingungen aber als Schmelze vorliegt bzw. vorliegen, oder bei einem Druck von 1 bar und bei Raumtemperatur ein in nichtwäßriger Lösung geqollenes Polymer darstellt bzw. darstellen, wobei diese Schmelze oder die nichtwäßrige Lösung des gequollenen Polymers als po lyfunktioneller, in Wasser löslicher Binder dient, welche bei der Herstellung der Mittel sowohl die Funktion eines Gleitmittels als auch eine Kleberfunktion für die festen Roh stoffe ausübt, bei der Wiederauflösung des Mittels in wäßriger Flotte hingegen desinte grierend wirkt, und das RohstoffCompound kein freies Wasser enthält sowie bessere Lö seeigenschaften aufweist als der Rohstoff an sich.
2. RohstoffCompound nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Compounds an bei bis 30 °C (bei 1 bar) flüssigen nichtionischen Tensiden zwischen 0 und 10 Gew.%, vorzugsweise zwischen 0 und 5 Gew.% beträgt.
3. RohstoffCompound nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Po lyethylenglykole mit einer relativen Molekülmasse zwischen 2000 und 12000, insbe sondere um 4000, Fettsäuremethylesterethoxylate, ethoxylierte Fettsäuren mit 2 bis 100 EO gegebenenfalls in Kombination mit anderen Bindemitteln enthalten sind.
4. RohstoffCompound nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittel in dem Compound in Mengen von 2 bis weniger als 20 Gew.%, vorzugswei se bis weniger als 15 Gew.% enthalten sind.
5. RohstoffCompound nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere Rohstoffe aus den Rohstoffklassen der Peroxybleichmittel, vorzugs weise der anorganischen Peroxybleichmittel, und organischen Bleichaktivatoren sowie der sulfatbzw. sulfonathaltigen Aniontenside enthält.
6. RohstoffCompound nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt des Compounds an einem einzelnen Rohstoff oder an einer Rohstoffklasse min destens 65 Gew.%, vorzugsweise mindestens 70 Gew.% und insbesondere mindestens 80 Gew.% beträgt.
7. RohstoffCompound nach einem der Ansprüche 1 bis 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß es 60 bis 85 Gew.% einer oder mehrerer anorganischen Buildersubstanzen, 3 bis 10 Gew.% des Bindemittels sowie bis zu 20 Gew.% anionische und/oder nichtionische Tenside enthält.
8. RohstoffCompound nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß es 50 bis 65 Gew.% Zeolith A, X, Y und/oder P sowie 15 bis 30 Gew.% eines amorphen Alkalisilikats auf weist.
9. RohstoffCompound nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückstandswertegemessen nach dem RTestmaximal 15 % aufweisen, wobei Werte von 12 % und weniger insbesondere bevorzugt sind.
10. RohstoffCompound nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der d90Wert des RohstoffCompounds mindestens 200 um größer ist als der d90Wert des mindestens zu 50 Gew.% eingesetzten Rohstoffs.
11. Verfahren zur Herstellung eines RohstoffCompounds aus dem Waschund Reini gungsmittelbereich, welches mindestens ein nichtwäßriges Bindemittel enthält, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst ein festes Vorgemisch hergestellt wird, welches den festen Rohstoff oder die festen Rohstoffe aus einer Rohstoffklasse, der bzw. die bei Raumtem peratur und einem Druck von 1 bar als Feststoff vorliegt bzw. vorliegen und einen Schmelzpunkt bzw. Erweichungspunkt nicht unter 45 °C aufweist bzw. aufweisen, in Mengen von mindestens 50 Gew.% enthält und das Vorgemisch unter Einsatz von Ver dichtungskräften bei Temperaturen von mindestens 45 °C in ein Korn überführt sowie ge gebenenfalls anschließend weiterverarbeitet oder aufbereitet wird, mit den Maßgaben, daß das Vorgemisch im wesentlichen wasserfrei ist und im Vorgemisch mindestens ein nichtwäßriges Bindemittel, das kein Antion tensid ist und bei einem Druck von 1 bar und Temperaturen unterhalb von 45 °C in fester Form vorliegt, unter den Verarbeitungsbedingungen aber als Schmelze vorliegt, wobei diese Schmelze als polyfunktioneller, in Wasser löslicher Binder dient, welche bei der Herstellung der Mittel sowohl die Funktion eines Gleitmittels als auch eine Kleberfunktion für die festen Rohstoffe ausübt, bei der Wiederauflösung des Mittels in wäßriger Flotte hingegen desintegrierend wirkt, sowie gegebenenfalls Aniontenside eingesetzt werden und ein Schüttgewicht von mindestens 600 g/l eingestellt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zu mindestens 50 Gew.% eingesetzte Rohstoff eine derartige Teilchengrößenvergrößerung erfährt, daß der d90 Wert des RohstoffCompounds im Vergleich zum d90Wert des Rohstoffs um minde stens 200 u. m erhöht wird.
13. Teilchenförmiges Waschoder Reinigungsmittel, enthaltend mindestens ein Rohstoff Compound nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
14. Teilchenförmiges Mittel für die textile Vorwäsche, enthaltend mindestens ein Rohstoff Compound, vorzugsweise mit mehr als 50 Gew.% Peroxybleichmittel oder Bleichakti vator, nach einem der Ansprüche 1 bis 10.
Description:
"Rohstoff Compounds mit hohem Schüttgewicht" Die Erfindung betrifft granulare Rohstoff-Compounds aus dem Bereich der Wasch-oder Rei- nigungsmittel, insbesondere der Textilwaschmittel, welche ein hohes Schüttgewicht und trotzdem eine gute, verbesserte Auflösbarkeit auch in kaltem Wasser aufweisen und welche frei von Staub-und Feinanteilen sind. Desweiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Ver- fahren zur Herstellung dieser Rohstoff-Compounds und Wasch-oder Reinigungsmittel, die derartige Rohstoff-Compounds enthalten.

Teilchenförmige Wasch-oder Reinigungsmittel mit Schüttgewichten oberhalb 600 g/l gehö- ren bereits seit geraumer Zeit zum Stand der Technik. In den letzten Jahren ging mit der Er- höhung des Schüttgewichts auch eine Konzentration der wasch-und reinigungsaktiven In- haltsstoffe einher, so daß der Verbraucher nicht nur weniger Volumen, sondern auch weniger Masse pro Wasch-oder Reinigungsvorgang dosieren mußte. Die Erhöhung des Schüttge- wichts und insbesondere noch einmal die höhere Konzentration der Mittel an wasch-oder reinigungsaktiven Substanzen wurde im allgemeinen erkauft durch eine aus der Sicht der Verbraucher subjektiv schlechtere, langsamere Lösegeschwindigkeit des angewendeten Mit- tels. Diese unerwünschte Löseverzögerung wird unter anderem dadurch ausgelöst, daß eine Reihe praxisüblicher anionischer und nichtionischer Tenside und vor allem entsprechender Tensidmischungen bei der Auflösung in Wasser zur Ausbildung von Gelphasen neigen. Der- artige Vergelungen können bereits bei Tensidgehalten von 10 Gew.-%, bezogen auf das ge- samte Mittel, also bei durchaus in Wasch-oder Reinigungsmitteln üblichen Tensidmengen auftreten. Die Neigung zur Ausbildung von Gelen nimmt erfahrungsgemäß auch mit der im- mer kompakter werdenden Kornstruktur der Teilchen zu.

Die EP-B-0 486 592 beschreibt granulare beziehungsweise extrudierte Wasch-oder Reini- gungsmittel mit Schüttgewichten oberhalb 600 g/l, die anionische und/oder nichtionische Tenside in Mengen von mindestens 15 Gew.-% und bis zu etwa 35 Gew.-% enthalten. Sie werden nach einem Verfahren hergestellt, bei dem ein festes, rieselfähiges Vorgemisch, wel- ches ein Plastifizier-und/oder Gleitmittel aus vorzugsweise wäßrigen Tensidpasten und/oder wäßrigen Polymerlösungen enthält, bei hohen Drucken zwischen 25 und 200 bar strangförmig verpreßt und der Strang nach Austritt aus der Lochform mittels einer Schneidevorrichtung auf die vorbestimmte Granulatdimension zugeschnitten und verrundet wird. Das Vorgemisch be- steht wenigstens anteilsweise aus festen Inhaltsstoffen, denen gegebenenfalls flüssige Inhalts- stoffe wie bei Raumtemperatur flüssige nichtionische Tenside zugemischt sind. Wie oben gesagt werden als Plastifizier-und/oder Gleitmittel in bevorzugten Ausführungsformen wäß- rige Zubereitungen eingesetzt. Es kommen jedoch auch vergleichsweise hochsiedende organi- sche Flüssigkeiten, gegebenenfalls wiederum in Abmischung mit Wasser, in Frage. Das Pa- tent offenbart aber keine einzuhaltenden Verfahrensbedingungen für den Fall einer wasser- freien Extrusion. Die hergestellten Extrudate können entweder bereits als Wasch-oder Reini- gungsmittel eingesetzt oder aber nachträglich mit anderen Granulaten oder Pulverkomponen- ten zu fertigen Wasch-oder Reinigungsmitteln aufbereitet werden. Durch die hohe Kompakt- heit des Korns und die relativ hohen Tensidgehalte, aber auch durch die vom Verbraucher gewünschte Kugel-oder Perlenform, welche gegenüber herkömmlichen Granulaten eine we- sentlich kleinere Oberfläche aufweist, kann es in Abhängigkeit von den gewählten Tensid- kombinationen zu den obenerwähnten Schwierigkeiten kommen.

So wurde gefunden, daß das Löseverhalten von extrudierten Wasch-oder Reinigungsmitteln in hohem Maße davon abhängig ist, in welcher Form die Aniontenside in das zu extrudie- rende Vorgemisch eingebracht werden. Das Löseverhalten der Extrudate wird gemäß der Leh- re der internationalen Patentanmeldung WO-A-94/04129 verbessert, wenn die Aniontenside nur über eine feste, pulverformige oder granulare Zubereitungsform in das Vorgemisch ein- gebracht werden, wobei diese Zubereitungsformen mindestens zum Teil Aniontensidgehalte von mindestens 50 Gew.-% aufweisen.

Eine weitere Lösung der genannten Probleme kann gemäß der Lehre der deutschen Pa- tentanmeldung DE-A-195 19 13 dadurch erreicht werden, daß in granularen Wasch-oder Reinigungsmitteln mit einer Schüttdichte oberhalb 600 g/l mindestens zwei granulare Kom- ponenten eingesetzt werden, von denen mindestens eine extrudiert ist, wobei die extrudierte Komponente in Mengen von 30 bis 85 Gew.-%, bezogen auf das Mittel, in dem Mittel enthal- ten ist und 0 bis weniger als 15 Gew.-%, bezogen auf die extrudierte Komponente, an Tensi- den enthält, während mindestens eine weitere tensidhaltige Komponente vorhanden ist, durch die weitere Tenside in dem Mittel bereitgestellt werden. Wiederum werden wasserfreie oder nahezu wasserfreie Verfahren nicht beschrieben.

Das Problem der Vergelung und der nur langsamen Wiederauflösung der Mittel ist jedoch nicht auf die Fertigrezeptur der Wasch-oder Reinigungsmittel beschränkt ; auch hochkon- zentrierte Compounds, welche Schüttgewichte oberhalb 600 g/l aufweisen, besitzen häufig die Tendenz, sich in der wäßrigen Anwendungsflotte nicht schnell genug aufzulösen.

Zu diesen zählen auch Tensidgranulate gemäß WO-A-93/04162, wenn diese beispielsweise über 90 Gew.-% an Tensiden enthalten. Derartige Granulate sind aufgrund ihrer sonstigen positiven physikalischen Eigenschaften und aufgrund ihrer hohen Konzentration an-insbe- sondere anionischen-Tensiden in hohem Maße als Zumischkomponenten zu konzentrierten Wasch-oder Reinigungsmitteln geeignet ; es wäre jedoch wünschenswert, wenn die Lösege- schwindigkeit derartiger Rohstoff-Compounds verbessert werden könnte.

Aus der internationalen Patentanmeldung WO-A-96/16149 (BASF) sind Polymer-Com- pounds bekannt, welche mindestens ein amphiphiles Polymer, insbesondere Polyester, und eine erhöhte mechanische Stabilität und Lagerstabilität (kein Verkleben) aufweisen. Sie ent- halten 10-97 Gew.-% an Polymeren mit einer Erweichungstemperatur oberhalb von 35 °C und außerdem 3 bis 90 Gew.-% anorganische Feststoffe wie Zeolith, Silikat, Carbonat, Sulfat, welche Teilchengrößen von maximal 500 Rm aufweisen. Polymer und anorganische Feststof- fe werden beide getrennt voneinander auf eine Temperatur erwärmt, die oberhalb der Erwei- chungstemperatur liegt, und bei dieser Temperatur gemischt. Es entsteht insgesamt eine ho- mogene Schmelze, welche beispielsweise durch Spritzen auf eine gekühlte Oberfläche gra- nuliert oder die man durch Prillen in gekühlter Luft erstarren läßt. Gegebenenfalls werden die Compounds auf eine Teilchengröße zwischen 50 um und 5 mm zerkleinert. Schüttgewichte und Lösegeschwindigkeiten dieser Compounds werden nicht offenbart.

In dem europäischen Patent EP-B-0 554 366 (P&G) werden Builderagglomerate beschrieben, welche (a) 50-75 Gew.-% wasserhaltiges Aluminosilikat und/oder wasserhaltiges oder was- serfreies kristallines schichtförmiges Natriumsilikat sowie (b) Polymere als Bindemittel, vor- zugsweise in Kombination mit nichtionischen Tensiden im Gewichtsverhältnis von minde- stens 1 : 1 enthalten. Bevorzugte Polymere sind Polyethylenglykole mit einer mittleren Mole- külmasse zwischen 1000 und 20000, insbesondere zwischen 3000 und 10000. Bei Raumtem- peratur feste Polymere werden vor ihrer Verarbeitung aufgeschmolzen. Als nichtionische Tenside werden C9-Cl6-Alkohole mit 4-8 EO bevorzugt. Das Verfahren kann im Prinzip was- serfrei durchgeführt werden ; offensichtlich sind dann aber hohe Mengen an nichtionischen bei Raumtemperatur flüssigen Tensiden erforderlich, um die Granulierfähigkeit der Mischung sicherzustellen. Gemäß dem einzigen Beispiel in dem Patent (Beispiel VIII), das wasserfrei durchgeführt wird und Wasser nur gebunden an Zeolith A enthält, beträgt der Niotensidgehalt 17 Gew.-%, bezogen auf das Compound. Die durchschnittliche Teilchengröße der Agglome- rate, welche in einem Intensivmischer mit speziellem Energieeintrag hergestellt werden, liegt zwischen 200 und 800 u. m. Angaben zum Schüttgewicht und zur Lösegeschwindigkeit der Agglomerate werden nicht gemacht.

Aus der internationalen Patentanmeldung WO-A-97/02339 sind staubfreie und abriebfeste Waschmittel bekannt, welche einen verdichteten Kern aufweisen, der mit einem feinteiligen Feststoff umhüllt ist. Dieser feinteilige Feststoff wird unter Zuhilfenahme eines nicht- wäßrigen Bindemittels mit dem Kern verklebt. Der Kern beinhaltet dabei eine Mischung aus üblichen Inhaltsstoffen von Wasch-oder Reinigungsmitteln und kann von seiner Zusammen- setzung her bereits allein als Waschmittel eingesetzt werden.

Aus der internationalen Patentanmeldung WO-A-97/10326 (P&G) sind Agglomerate bekannt, welche als Zwischenprodukte erhalten werden und die durch kontinuierliches Mischen einer Tensidpaste, enthaltend 30 bis 95 Gew.-% Tensid, 0,1 bis 50 Gew.-% eines nicht-wäßrigen Bindemittels und Rest Wasser, mit Feststoff in einem Hochgeschwindigkeitsmischer und an- schließendes Granulieren und weiteres Verdichten in einem gemäßigten Mischer/Verdichter mit nachgeschalteter Trocknung erhalten werden. Dabei werden Schüttgewichte von oberhalb 650 g/l erreicht. Die fertigen Granulate können aus mehreren verschiedenen Inhaltsstoffen von Wasch-oder Reinigungsmitteln bestehen. Der Gehalt an Tensiden, welche durch die Pa- ste eingebracht werden, beträgt maximal 55 Gew.-%, während die eingebrachten Feststoffe gemäß Beispielen nicht mehr als jeweils 35 Gew.-% ausmachen.

Die nicht vorveröffentlichte ältere deutsche Patentanmeldung DE 196 38 599 beschreibt die wasserfreie Herstellung von teilchenförmigen Wasch-oder Reinigungsmitteln, Compounds oder behandelten Rohstoffen hierfür, welche ein Schüttgewicht oberhalb von 600 g/l aufwei- sen und bereits eine verbesserte Lösegeschwindigkeit gegenüber solchen Mitteln aufweisen, welche durch Verarbeitung von Inhaltsstoffen, die in wäßriger Lösung vorliegen, erhalten werden oder welche freies, d. h. nicht in irgendeiner Form gebundenes Wasser enthalten. Als Gleitmittel mit Kleberfunktion wird mindestens ein Inhaltsstoff eingesetzt, welcher bei einem Druck von 1 bar und Temperaturen unterhalb von 45 °C in fester Form, unter den Verarbei- tungsbedingungen aber als Schmelze vorliegt, wobei diese Schmelze als polyfunktioneller, in Wasser löslicher Binder dient, bei der Wiederauflösung des Mittels in wäßriger Flotte aber desintegrierend wirkt. Es wird ausdrücklich auf die Offenbarung in dieser Amneldung und in der zu dieser Anmeldung konkordanten internationalen Patentanmeldung sowie auf die in diesen Anmeldungen zitierten Dokumente zum Stand der Technik verwiesen. Unter einem behandelten Rohstoff wird ein relativ feinteiliger Rohstoff verstanden, der durch das be- schriebene Verfahren in ein gröberes Teilchen überführt wird. Als Rohstoffe können insge- samt sehr feinteilige Qualitäten mit staubRörmigen Anteilen verarbeitet werden. Explizite An- gaben über Teilchengrößenverteilungen fehlen jedoch.

Die internationale Patentanmeldung WO-A-92/02608 offenbart wasserfrei extrudierte Bleich- aktivatorgranulate, wobei als wasserfreie Bindemittelphase ein Gemisch aus anionischen und nichtionischen Tensiden eingesetzt wird ; als besonders geeignete nichtionische Tenside wer- den übliche in Wasch-oder Reinigungsmitteln eingesetzte ethoxylierte Cl2-C8-Fettalkohole mit Ethoxylierungsgraden bis 10 eingesetzt, wobei solche auch schon bei Raumtemperatur oder bis 30 °C flüssige nichtionische Tenside mit 3 bis 5 EO oder 7 EO besonders bevorzugt sind. Weitere bei Temperaturen unterhalb 45 °C feste Bindemittel werden nicht offenbart.

Die Aufgabe der Erfindung bestand darin, Rohstoffe in relativ grobkörniger Form-passend zum grobkörnigen Waschmittel-bereitzustellen, welche in wäßriger Flotte nicht nur schnell zerfallen, sondern sich auch schnell auflösen. Ebenso sollten Wasch-oder Reinigungsmittel in relativ grobkörniger Form hergestellt werden, welche diese Rohstoffe enthalten.

Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend in einer ersten Ausfiihrungsform ein Roh- stoff-Compound aus dem Wasch-und Reinigungsmittelbereich, welches ein Schüttgewicht von mindestens 600 g/l aufweist, mindestens 50 Gew.-% eines einzelnen Rohstoffs oder einer Rohstoffklasse, der/deren zugehörige Mitglieder bei Raumtemperatur und einem Druck von 1 bar als Feststoff vorliegt bzw. vorliegen und einen Schmelzpunkt bzw. Erweichungspunkt nicht unter 45 °C aufweist bzw. aufweisen, sowie mindestens ein nicht-wäßriges Bindemittel enthält, das oder die kein (e) Aniontensid (e) ist (sind) und bei einem Druck von 1 bar und Temperaturen unterhalb von 45 °C in fester Form, unter den Verarbeitungsbedingungen aber als Schmelze vorliegt bzw. vorliegen, wobei diese Schmelze als polyfunktioneller, in Wasser löslicher Binder dient, welche bei der Herstellung der Mittel sowohl die Funktion eines Gleitmittels als auch eine Kleberfunktion für die Rohstoffe ausübt, bei der Wiederauflösung des Mittels in wäßriger Flotte hingegen desintegrierend wirkt, und das Rohstoff-Compound kein freies Wasser enthält sowie bessere Löseeigenschaften aufweist als der Rohstoff an sich.

Der Schmelzpunkt ist diejenige Temperatur, bei der die flüssige und die feste Phase eines Stoffes bei etwa 1 bar Druck (bzw. genauer : bei 1,013 bar Druck) im thermodynamischen Gleichgewicht stehen. Am Schmelzpunkt geht somit ein Stoff vom geordneten festen in den ungeordneten flüssigen Zustand (Schmelzen) über. Für viele Substanzen, beispielsweise amorphe Stoffe, aber auch Polymere und Mischungen oder nicht 100 % ig reine Stoffe, wird ein breiteres Schmelzintervall gemessen. Der Erweichungspunkt ist dabei die Temperatur, bei der diese Stoffe aufgrund von partiell vorliegenden Schmelzen in sich zusammenzusinken beginnen ; der Erweichungspunkt kann dabei wesentlich tiefer liegen als die Temperatur, bei der die gesamte Substanz vollständig den flüssigen Zustand erreicht hat.

Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter den unter Verarbeitungsbedingungen vorliegenden Schmelzen auch partielle Schmelzen verstanden, wie sie am Erweichungspunkt und oberhalb davon vorliegen. Wesentlich für die Erfindung ist, daß das Bindemittel oder die Bindemittelmischung unter 45 °C in der geordneten festen Form vorliegt, unter den Verfah- rensbedingungen aber zumindest erweicht und als partielle Schmelze vorliegt. Es ist nicht erforderlich, daß das gesamte Bindemittel oder die gesamte Bindemittelmischung als voll- ständige Schmelze vorliegt, was aber durchaus Vorteile haben kann.

Unter einem Compound wird normalerweise ein Granulat, Agglomerat oder zusammenge- ftigtes Konglomerat verstanden, das aus mindestens zwei Bestandteilen besteht. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind diese beiden zwingend vorhandenen Bestandteile der Roh- stoff an sich oder eine Rohstoffklasse und das nicht-wäßrige Bindemittel.

Die erfindungsgemäßen Compounds enthalten zu mindestens 50 Gew.-%, vorzugsweise zu mindestens 65 Gew.-% und insbesondere zu mindestens 70 Gew.-% entweder einen einzelnen Rohstoff oder mehrere Rohstoffe, die aber zu derselben Rohstoffklasse gehören. Zu den be- vorzugten Rohstoffklassen zählen Aniontenside, vor allem die sulfat-und/oder sul- fonathaltigen Aniontenside, Peroxybleichmittel, vorzugsweise anorganische Peroxybleichmit- tel, und Bleichaktivatoren, vorzugsweise organische Bleichaktivatoren. So können die Com- pounds beispielsweise Alkylsulfate und Alkylbenzolsulfonate in Summe in den angegebenen Mindestmengen enthalten. Eine andere Kombination aus mehreren Rohstoffen einer Roh- stoffklasse wäre beispielsweise der Gehalt der Compounds an Perboratmonohydrat und Per- borattetrahydrat oder Perborat und Percarbonat. Die angegebenen Mindestmengen der Roh- stoffe beziehen sich dabei im Rahmen der vorliegenden Erfindung-sofern nichts anderes angegeben wird-auf die wasserfreie Aktivsubstanz der Rohstoffe. Besonders vorteilhafte Rohstoff-Compounds weisen mindestens 80 Gew.-% des einzelnen Rohstoffes oder der Roh- stoffe aus einer Rohstoffklasse auf.

Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen vorzugsweise Cg-Cl3-Alkylbenzolsulfonate, Olefin- sulfonate, d. h. Gemische aus Alken-und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C12-Clg-Monoolefinen mit end-oder innenständiger Doppelbin- dung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Geeignet sind auch Alkansul- fonate, die aus Cl2-Cl8-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden. Ebenso geeignet sind auch die Ester von a-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), z. B. die a-sulfonierten Methylester der hy- drierten Kokos-, Palmkern-oder Talgfettsäuren. Von den sulfonathaltigen Aniontensiden sind jedoch die Alkylbenzolsulfonate bevorzugt.

Als Alk (en) ylsulfate werden die Alkali-und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäu- rehalbester der Cl2-Cl8-Fettalkohole beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-, Myristyl-, Cetyl-oder Stearylalkohol oder der Clo-C20-Oxoalkohole und diejenigen Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlänge bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind Alk (en) ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten besit- zen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen. Aus waschtechnischem Interesse sind Cl2-Cl6-Alkylsulfate und Cl2-Cls-Alkylsulfate sowie Cl4- C15-Alkylsulfate und Cl4-Cl6-Alkylsulfate insbesondere bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, welche beispielsweise gemäß den US-Patentschriften 3,234,258 oder 5,075,041 hergestellt werden und als Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN (R) erhalten werden können, sind geeignete Aniontenside.

Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H202 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat sowie das Natriumpercar- bonat besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Peroxypy- rophosphate, Citratperhydrate sowie H202 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Per- benzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure, Phthaloiminopersäure oder Diperdodecandi- säure. Besonders bevorzugt sind jedoch anorganische Peroxybleichmittel, vor allem die be- reits obengenannten Perborate und Percarbonate.

Zu den bevorzugten organischen Bleichaktivatoren zählen vor allem solche N-Acyl-bzw. O- Acylverbindungen, welche mit H202 organische Persäuren bilden, vorzugsweise mehrfach acylierte Alkylendiamine wie N, N'-tetraacylierte Diamine, acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine, Hydrazide, Triazole, Triazine, Urazole, Dike- topiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate, außerdem Carbonsäureester wie p- (Alka- noyloxy) benzolsulfonate, insbesondere Natriumisononanoyloxybenzolsulfonat, und der p- (Alkenoyloxy) benzolsulfonate, ferner Caprolactam-Derivate, Carbonsäureanhydride wie Phthalsäureanhydrid und Ester von Polyolen wie Glucosepentaacetat. Weitere bekannte Bleichaktivatoren sind acetylierte Mischungen aus Sorbitol und Mannitol, wie sie beispiels- weise in der europäischen Patentanmeldung EP-A-0 525 239 beschrieben werden, und acety- liertes Pentaerythrit. Besonders bevorzugte Bleichaktivatoren sind N, N, N', N'-Tetraacetyl- ethylendiamin (TAED), 1,5-Diacetyl-2,4-dioxo-hexahydro-1,3,5-triazin (DADHT) und ace- tylierte Sorbitol-Mannitol-Mischungen (SORMAN).

Der Bleichaktivator kann im Rahmen dieser Erfindung in bekannter Weise mit Hüllsubstan- zen überzogen oder, gegebenenfalls vor der erfindungsgemäßen Compoundierung und Ver- größerung unter Einsatz von Hilfsmitteln, insbesondere Methylcellulosen und/oder Carboxy- methylcellulosen, granuliert oder extrudiert/pelletiert worden sein und gewünschtenfalls wei- tere Zusatzstoffe, beispielsweise Farbstoff, enthalten. Derartige Rohstoffe sollten aber zu mindestens 90 Gew.-% aus dem Bleichaktivator bestehen. Vorzugsweise wird ein Bleichak- tivator eingesetzt, der unter Waschbedingungen Peressigsäure bildet.

Da die Rohstoff-Compounds in modernen Wasch-oder Reinigungsmitteln, welche heute zu- meist Schüttgewichte von mindestens 600 g/l aufweisen, eingesetzt werden sollen, beträgt auch das Schüttgewicht der Rohstoff-Compounds mindestens 600 g/l, vorzugsweise aber mindestens 700 g/l und insbesondere mindestens 750 g/l. Auch Schüttgewichte von 800 g/l und darüber sind denkbar, ohne daß das Löseverhalten der Rohstoff-Compounds signifikant verschlechtert wird.

In einer bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung wird ein nicht-wäßriges Bindemittel eingesetzt, das bei Temperaturen bis maximal 130°C, vorzugsweise bis maximal 100 °C und insbesondere bis 90 °C bereits vollständig als Schmelze vorliegt. Das Bindemittel muß also je nach Verfahren und Verfahrensbedingungen ausgewählt werden oder die Verfahrensbedin- gungen, insbesondere die Verfahrenstemperatur, müssen-falls ein bestimmtes Bindemittel gewünscht wird-an das Bindemittel angepaßt werden.

Bevorzugte Bindemittel, die allein oder in Mischung mit anderen Bindemitteln eingesetzt werden können, sind Polyethylenglykole, 1,2-Polypropylenglykole sowie modifizierte Poly- ethylenglykole und Polypropylenglykole. Zu den modifizierten Polyalkylenglykolen zählen insbesondere die Sulfate und/oder die Disulfate von Polyethylenglykolen oder Polypropy- lenglykolen mit einer relativen Molekülmasse zwischen 600 und 12000 und insbesondere zwischen 1000 und 4000. Eine weitere Gruppe besteht aus Mono-und/oder Disuccinaten der Polyalkylenglykole, welche wiederum relative Molekülmassen zwischen 600 und 6000, vor- zugsweise zwischen 1000 und 4000 aufweisen. Für eine genauere Beschreibung der modi- fizierten Polyalkylenglykolether wird auf die Offenbarung der internationalen Patentanmel- dung WO-A-93/02176 verwiesen. Im Rahmen dieser Erfindung zählen zu Polyethylenglyko- len solche Polymere, bei deren Herstellung neben Ethylenglykol ebenso C3-Cs-Glykole sowie Glycerin und Mischungen aus diesen als Startmoleküle eingesetzt werden. Ferner werden auch ethoxylierte Derivate wie Trimethylolpropan mit 5 bis 30 EO umfaßt.

Die vorzugsweise eingesetzten Polyethylenglykole können eine lineare oder verzweigte Struktur aufweisen, wobei insbesondere lineare Polyethylenglykole bevorzugt sind.

Zu den insbesondere bevorzugten Polyethylenglykolen gehören solche mit relativen Mole- külmassen zwischen 2000 und 12000, vorteilhafterweise um 4000, wobei Polyethylenglykole mit relativen Molekülmassen unterhalb 3500 und oberhalb 5000 insbesondere in Kombination mit Polyethylenglykolen mit einer relativen Molekülmasse um 4000 eingesetzt werden kön- nen und derartige Kombinationen vorteilhafterweise zu mehr als 50 Gew.-%, bezogen auf die gesamte Menge der Polyethylenglykole, Polyethylenglykole mit einer relativen Molekülma- sse zwischen 3500 und 5000 aufweisen. Als Bindemittel können jedoch auch Polyethylengly- kole eingesetzt werden, welche an sich bei Raumtemperatur und einem Druck von 1 bar in flüssigem Zustand vorliegen ; hier ist vor allem von Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse von 200,400 und 600 die Rede. Allerdings sollten diese an sich flüssigen Po- lyethylenglykole nur in einer Mischung mit mindestens einem weiteren Bindemittel eingesetzt werden, wobei diese Mischung wieder den erfindungsgemäßen Anforderungen genügen muß, also einen Schmelzpunkt bzw. Erweichungspunkt von mindestens oberhalb 45 °C aufweisen muß.

Zu den modifizierten Polyethylenglykolen gehören auch ein-oder mehrseitig endgruppenver- schlossene Polyethylenglykole, wobei die Endgruppen vorzugsweise Cl-C12-Alkylketten, die linear oder verzweigt sein können, darstellen. Insbesondere weisen die Endgruppen die Al- kylketten zwischen Ci und C6, vor allem zwischen Ci und C4 auf, wobei auch Isopropyl-und Isobutyl-bzw. tert.-Butyl-durchaus mögliche Alternativen darstellen.

Einseitig endgruppenverschlossene Polyethylenglykolderivate können auch der Formel Cx (EO) y (PO) z genügen, wobei Cx eine Alkylkette mit einer C-Kettenlänge von 1 bis 20, y 50 bis 500 und z 0 bis 20 sein können. Für z=0 existieren Überschneidungen mit Verbindungen des vorangegangen Absatzes.

Aber auch EO-PO-Polymere (x gleich 0) können als Bindemittel dienen.

Ebenso eignen sich als Bindemittel niedermolekulare Polyvinylpyrrolidone und Derivate von diesen mit relativen Molekülmassen bis maximal 30000. Bevorzugt sind hierbei relative Mo- lekülmassenbereiche zwischen 3000 und 30000, beispielsweise um 10000. Polyvinylpyrroli- done werden vorzugsweise nicht als alleinige Bindemittel, sondern in Kombination mit ande- ren, insbesondere in Kombination mit Polyethylenglykolen, eingesetzt.

Als geeignete weitere Bindemittel haben sich Substanzen erwiesen, welche bereits an sich wasch-oder reinigungsaktive Eigenschaften aufweisen, also beispielsweise nichtionische Tenside mit Schmelzpunkten von mindestens 45 °C oder Mischungen aus nichtionischen Tensiden und anderen Bindemitteln. Zu den bevorzugten nichtionischen Tensiden gehören alkoxylierte Fett-oder Oxoalkohole, insbesondere C12-CI8-Alkohole. Dabei haben sich Alk- oxylierungsgrade, insbesondere Ethoxylierungsgrade von durchschnittlich 18 bis 100 AO, insbesondere EO pro Mol Alkohol und Mischungen aus diesen als besonders vorteilhaft er- wiesen. Vor allem Fettalkohole mit durchschnittlich 18 bis 35 EO, insbesondere mit durch- schnittlich 20 bis 25 EO, zeigen vorteilhafte Bindereigenschaften im Sinne der vorliegenden Erfindung. Gegebenenfalls können in Bindemittelmischungen auch ethoxylierte Alkohole mit durchschnittlich weniger EO-Einheiten pro Mol Alkohol enthalten sein, beispielsweise Talgfettalkohol mit 14 EO. Allerdings ist es bevorzugt, diese relativ niedrig ethoxylierten Al- kohole nur in Mischung mit höher ethoxylierten Alkoholen einzusetzen. Vorteilhafterweise beträgt der Gehalt der Bindemittel an diesen relativ niedrig ethoxylierten Alkoholen weniger als 50 Gew.-%, insbesondere weniger als 40 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmenge an ein- gesetztem Bindemittel. Vor allem üblicherweise in Wasch-oder Reinigungsmitteln einge- setzte nichtionische Tenside wie C12-Clg-Alkohole mit durchschnittlich 3 bis 7 EO, welche bei Temperaturen bis zu 30 °C (1 bar) an sich flüssig vorliegen, sind vorzugsweise-falls überhaupt-in den Bindemittelmischungen nur in den Mengen vorhanden, daß dadurch 0 bis maximal 10 Gew.-%, insbesondere 0 bis 5 Gew.-% dieser nichtionischen Tenside in den Roh- stoff-Compounds enthalten sind. Wie bereits oben beschrieben, ist es allerdings weniger be- vorzugt, in den Bindemittelmischungen bei Raumtemperatur flüssige nichtionische Tenside einzusetzen. In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind derartige nichtionische Tenside deshalb kein Bestandteil der Bindemittelmischung, da diese nicht nur den Erwei- chungspunkt der Mischung herabsetzen, sondern auch zur Klebrigkeit des Endprodukts bei- tragen können und außerdem durch ihre Neigung, beim Kontakt mit Wasser zu Vergelungen zu führen, auch dem Erfordernis der schnellen Auflösung des Bindemittels/der Trennwand im Endprodukt häufig nicht im gewünschten Umfang genügen. Ebenso ist es nicht bevorzugt, daß übliche in Wasch-oder Reinigungsmitteln eingesetzte Aniontenside oder deren Vorstu- fen, die Aniontensidsäuren, in der Bindemittelmischung enthalten sind, da sie üblicherweise keine genügende Bindewirkung aufweisen. Aniontenside können aber Bestandteil des Roh- stoff-Compounds an sich sein. Cz2-Cl8-Fettalkohole, C16-C] 8-Fettalkohole oder reiner Cz8- Fettalkohol mit mehr als 50 EO, vorzugsweise mit etwa 80 EO, haben sich hingegen als her- vorragend geeignete Bindemittel erwiesen, die allein oder in Kombination mit anderen Bin- demitteln eingesetzt werden können.

Andere nichtionische Tenside, die als Bindemittel geeignet sind, stellen die nicht zu Verge- lungen neigenden Fettsäuremethylesterethoxylate, insbesondere solche mit durchschnittlich 10 bis 25 EO dar (genauere Beschreibung dieser Stoffgruppe siehe unten). Besonders bevor- zugte Vertreter dieser Stoffgruppe sind überwiegend auf Cl6-Cl8-Fettsäuren basierende Me- thylester, beispielsweise gehärteter Rindertalgmethylester mit durchschnittlich 12 EO oder mit durchschnittlich 20 EO.

Eine weitere Substanzklasse, die als Bindemittel im Rahmen der vorliegenden Erfindung ge- eignet ist, stellen ethoxylierte Fettsäuren mit 2 bis 100 EO dar, deren"Fettsäure"-Reste im Rahmen dieser Erfindung linear oder verzweigt sein können. Dabei sind vor allem derartige Ethoxylate bevorzugt, die eine eingeengte Homologenverteilung (NRE) und/oder einen Schmelzpunkt oberhalb von 50 °C aufweisen. Derartige Fettsäureethoxylate können als al- leiniges Bindemittel oder in Kombination mit anderen Bindemitteln eingesetzt werden, wäh- rend die nicht-ethoxylierten Natrium-und Kaliumseifen weniger bevorzugt sind und nur in Kombination mit anderen Bindemitteln eingesetzt werden.

Ebenso sind aber auch Hydroxymischether, die gemäß der Lehre der europäischen Patentan- meldung EP-A-0 754 667 (BASF) durch Ringöffnung von Epoxiden ungesättigter Fettsäure- ester erhalten werden können, als Bindemittel, insbesondere in Kombination mit Polyethy- lenglykolen, den vorgenannten Fettsäuremethylesterethoxylaten oder den Fettsäureethoxyla- ten, geeignet.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Bindemittel eine Mischung eingesetzt, welche C12-CI8-Fettalkohol auf Basis Kokos oder Talg mit durchschnittlich 20 EO und Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse von 400 bis 4000 enthält.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird als Bindemittel eine Mi- schung eingesetzt, welche überwiegend auf Cl6-Cl8-Fettsäuren basierende Methylester mit durchschnittlich 10 bis 25 EO, insbesondere gehärteten Rindertalgmethylester mit durch- schnittlich 12 EO oder durchschnittlich 20 EO, und einem Cl2-C8-Fettalkohol auf Basis Ko- kos oder Talg mit durchschnittlich 20 EO und/oder Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse von 400 bis 4000 enthält.

Als besonders vorteilhafte Ausfiihrungsformen der Erfindung haben sich Bindemittel erwie- sen, die entweder allein auf Polyethylenglykolen mit einer relativen Molekülmasse um 4000 oder auf einer Mischung aus Cl2-Cl8-Fettalkohol auf Basis Kokos oder Talg mit durch- schnittlich 20 EO und einem der oben beschriebenen Fettsäuremethylesterethoxylate oder auf einer Mischung aus Cl2-C, 8-Fettalkohol auf Basis Kokos oder Talg mit durchschnittlich 20 EO, einem der oben beschriebenen Fettsäuremethylesterethoxylate und einem Polyethy- lenglykol, insbesondere mit einer relativen Molekülmasse um 4000, basieren. Dabei sind Mi- schungen von Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse um 4000 mit den ge- nannten Fettsäuremethylesterethoxylaten oder mit C16-Clg-Fettalkohol mit 20 EO im Ge- wichtsverhältnis 1 : 1 oder darüber besonders bevorzugt.

Andere Rohstoffe wie beispielsweise Trimethylolpropylene (Handelsprodukte der Firma BASF, Bundesrepublik Deutschland) können zwar in Bindemittelmischungen, insbesondere in Mischung mit Polyethylenglykolen, enthalten sein ; sie können jedoch nicht als alleiniges Bindemittel eingesetzt werden, da sie zwar eine bindende/klebende Funktion erfüllen, jedoch keine desintegrierende Wirkung aufweisen.

Außerdem können als weitere Bindemittel allein oder in Kombination mit anderen Bindemit- teln auch Alkylglykoside der allgemeinen Formel RO (G) X eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten, insbesondere in 2-Stellung methylver- zweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise 12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit 5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Gluco- se, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der die Verteilung von Monoglykosiden und Oli- goglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl zwischen 1 und 10 ; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4. Insbesondere sind solche Alkylglykoside geeignet, welche einen Erweichungsgrad oberhalb 80 °C und einen Schmelzpunkt oberhalb von 140 °C aufweisen. Ebenfalls geeignet sind hochkonzentrierte Compounds mit Gehalten von mindestens 70 Gew.-% Alkyl- glykosiden, vorzugsweise mindestens 80 Gew.-% Alkylglykosiden. Unter Einsatz hoher Scherkräfte kann die Schmelzagglomeration und insbesondere die Schmelzextrusion mit der- artig hochkonzentrierten Compounds bereits bei Temperaturen durchgeführt werden, welche oberhalb des Erweichungspunkts, aber noch unterhalb der Schmelztemperatur liegen. Obwohl Alkylglykoside auch als alleinige Binder eingesetzt werden können, ist es bevorzugt, Mi- schungen aus Alkylglykosiden und anderen Bindemitteln einzusetzen. Insbesondere sind hier Mischungen aus Polyethylenglykolen und Alkylglykosiden, vorteilhafterweise in Ge- wichtsverhältnissen von 25 : 1 bis 1 : 5 unter besonderer Bevorzugung von 10 : 1 bis 2 : 1, zu nen- nen.

Ebenfalls als Bindemittel, insbesondere in Kombination mit Polyethylenglykolen und/oder Alkylglykosiden, geeignet sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel (I), in der R2COfür einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, RI fur Wasserstoff, einen Alkyl- oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z] für einen linearen oder ver- zweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen und 3 bis 10 Hydroxyl- gruppen steht.

Vorzugsweise leiten sich die Polyhydroxyfettsäureamide von reduzierenden Zuckern mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen, insbesondere von der Glucose ab.

Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen der Formel (II), in der R3 für einen linearen oder verzweigten Alkyl-oder Alkenylrest mit 7 bis 12 Kohlen- stoffatomen, R4 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R5 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkyl- rest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen steht, wobei C-C4-Alkyl-oder Phenylreste bevorzugt sind, und [Z] für einen linearen Polyhydroxyalkyl- rest, dessen Alkylkette mit mindestens zwei Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxy- lierte, vorzugsweise ethoxylierte oder propoxylierte Derivate dieses Restes steht. [Z] wird auch hier vorzugsweise durch reduktive Aminierung eines Zuckers wie Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose, Mannose oder Xylose erhalten. Die N-Alkoxy-oder N-Aryloxy- substituierten Verbindungen können dann beispielsweise nach der Lehre der internationalen Patentanmeldung WO-A-95/07331 durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestem in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt wer- den. Besonders bevorzugte Glucamide schmelzen bereits bei 95 bis 105 °C. Aber auch hier- wie bei den Alkylglykosiden-reichen im erfindungsgemäßen Verfahren normalerweise Ar- beitstemperaturen aus, welche oberhalb der Erweichungstemperatur, aber unterhalb der Schmelztemperatur liegen.

Wasserfrei gequollene Polymere, die im Sinne der vorliegenden Erfindung ebenfalls als Bin- demittel alternativ zu den genannten Schmelzen eingesetzt werden können, sind solche, die in nicht-wäßrigen Flüssigkeiten zu gelartigen Zuständen führen. Geeignet sind insbesondere solche Systeme aus nicht-wäßriger Flüssigkeit und Polymer, die bei Raumtemperatur bei An- wesenheit des Polymers eine mindestens 20-fach, insbesondere 300-fach bis 5000-fach höhe- re Viskosität aufweisen als die nicht-wäßrige Flüssigkeit alleine. Die Viskosität des Binde- mittels, das heißt in diesem Fall der Kombination aus nicht-wäßriger Flüssigkeit und Polymer, liegt bei Raumtemperatur vorzugsweise im Bereich von 200 mPas bis 10 000 mPas, insbe- sondere von 400 mPas bis 6 000 mPas, gemessen zum Beispiel mit Hilfe eines Brookfield- Rotationsviskosimeters (Brookfield DV2, Spindel 2 bei 20 Upm). Bei höherer Temperatur, zum Beispiel 60 °C, weicht die Viskosität vorzugsweise nur relativ wenig von den Werten bei Raumtemperatur ab und liegt bevorzugt im Bereich von 250 mPas bis 2500 mPas. Zu den ge- eigneten Flüssigkeiten gehören bei Raumtemperatur flüssige ein-, zwei-oder dreiwertige Al- kohole mit Siedepunkten (bei 1 bar) über 80 °C, insbesondere über 120 °C, wie zum Beispiel n-Propanol, iso-Propanol, n-Butanol, s-Butanol, iso-Butanol, Ethylenglykol, 1,2- oder 1,3- Propylenglykol, Glycerin, Di-oder Triethylen-oder-propylenglykol oder deren Mischungen, insbesondere Glycerin und/oder Ethylenglykol, und die bei Raumtemperatur flüssigen Ver- treter der bereits oben angeführten nichtionischen Tenside. Obwohl derartige nichtionische Tenside bekanntermaßen dazu neigen, beim Kontakt mit Wasser zu vergelen, tritt bei ihrem Einsatz als nicht-wäßriges Lösungsmittel für das Polymer im erfindungsgemäß eingesetzten Bindemittel keine Klebrigkeit des Endprodukts auf. Als Polymere, die in derartigen wasser- freien Flüssigkeiten zu gequollenen Systemen führen, eignen sich Polyvinylpyrrolidon, Po- lyacrylsäure, Copolymere aus Acrylsäure und Maleinsäure, Polyvinylalkohol, Xanthan, teil- hydrolysierte Stärken, Alginate, Amylopektin, Methylether-, Hydroxyethylether-, Hydroxy- propylether-und/oder Hydroxybutylethergruppen-tragende Stärken oder Cellulosen, phos- phatierte Stärken wie Stärkedisphosphat, aber auch anorganische Polymere wie Schichtsili- kate sowie deren Gemische. Unter den Polyvinylpyrrolidonen sind solche mit relativen Mole- külmassen bis maximal 30000 bevorzugt. Insbesondere bevorzugt sind hierbei relative Mo- lekülmassenbereiche zwischen 3000 und 30000, beispielsweise um 10000. Zu den bevorzugt verwendeten Polymeren gehören auch Hydroxypropylstärke und Stärkediphosphat. Die Kon- zentration der Polymere in den wasserfreien Flüssigkeiten beträgt vorzugsweise 5 Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere etwa 6 Gew.-% bis 12 Gew.-%.

Besonders vorteilhafte Ausfiihrungsformen der Erfindung enthalten als Bindemittel derartige gequollene Polymere.

Der Gehalt an Bindemittel bzw. Bindemitteln im Rohstoff-Compound beträgt vorzugsweise mindestens 2 Gew.-%, aber weniger als 20 Gew.-%, insbesondere weniger als 15 Gew.-% unter besonderer Bevorzugung von Mengen im Bereich von 3 Gew.-% bis 10 Gew.-%. Im weiteren Verlauf der Beschreibung dieser Erfindung wird einfachheitshalber nur noch von einem oder dem Bindemittel die Rede sein. Dabei soll jedoch klargestellt sein, daß an sich immer auch der Einsatz von mehreren, verschiedenen Bindemitteln und Mischungen aus ver- schiedenen Bindemitteln möglich ist.

Falls gewünscht können die Rohstoff-Compounds in untergeordneten Mengen weitere bei Temperaturen unter 30 °C (1 bar) feste Inhaltsstoffe enthalten. Hierbei ist es besonders wün- schenswert, wenn als weitere Komponenten derartige ausgewählt werden, welche oben bereits zu den bevorzugten Rohstoffen und Rohstoffklassen genannt wurden. Beispielsweise könnte ein Bleichaktivatorgranulat, welches mehr als 60 Gew.-% TAED enthält, zusätzlich auch noch Aniontensid oder Aniontenside, beispielsweise Alkylsulfate und/oder Alkylben- zolsulfonate enthalten. Da es im Rahmen der Erfindung als vorteilhaft angesehen wird, eine möglichst hohe Konzentration nur eines Rohstoffes in dem Compound bereitzustellen, ist es bevorzugt, daß der zweite feste Rohstoff in Mengen bis zu maximal 30 Gew.-% in den Com- pounds enthalten ist. Neben dem ersten und gegebenenfalls auch dem zweiten festen Rohstoff können allerdings auch bereits vorgefertigte Compounds, beispielsweise Tensid-Compounds oder sprühgetrocknete Pulver, wie sie üblicherweise in Waschmitteln eingesetzt werden, zu- sätzlich zu dem eigentlichen Rohstoff eingesetzt werden. Die Anteile derartiger Compounds in dem erfindungsgemäßen Compound betragen aber vorzugsweise weniger als 25 Gew.-% und insbesondere weniger als 20 Gew.-%. Außerdem können noch weitere Bestandteile wie feinteilige Aluminosilikate, beispielsweise Zeolith A, X und/oder P, amorphe oder kristalline Silikate, Carbonate, gegebenenfalls auch Sulfate in untergeordneten Mengen, welche übli- cherweise nicht oberhalb von 5 Gew.-%, bezogen auf das erfindungsgemäße Compound, lie- gen, enthalten sein. Vor allem die feinteiligen Aluminosilikate können dazu dienen, die erfin- dungsgemäßen Rohstoff-Compounds abzupudem.

Bei Temperaturen unterhalb 30 °C (1 bar) flüssige Inhaltsstoffe sind-mit Ausnahme der be- reits obengenannten maximal 10 Gew.-% nichtionischer Tenside und der erfindungsgemäß als Bindemittel eingesetzten gequollenen Polymere-in den erfindungsgemäßen Rohstoff- Compounds nicht enthalten.

Es ist ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß die erfindungsgemäßen Rohstoff-Compounds im wesentlichen kein freies Wasser, also kein Wasser enthalten, daß nicht in irgendeiner chemischen oder physikalischen Form an die Feststoffe gebunden ist.

Dies gelingt durch die im wesentlichen wasserfreie Herstellung der Rohstoff-Compounds (siehe unten), wodurch Wasser nur in den Mengen eingeschleppt wird, wie es in den einge- setzten festen Rohstoffen sozusagen als"Verunreinigung"enthalten ist.

In einer bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung enthält ein Rohstoff-Compound 55 bis 85 Gew.-% Bleichaktivator, 0 bis 25 Gew.-%, vorzugsweise 5 bis 22 Gew.-% anionische Tenside wie Alkylbenzolsulfonate und/oder Alkylsulfate, gegebenenfalls in vorcompoundier- ter Form, 5 bis 12 Gew.-% eines nicht-wäßrigen Bindemittels, vorzugsweise Polyethylengly- kol mit einer relativen Molekülmasse oberhalb von 3500, insbesondere um 4000, oder eines gequollenen Polymers.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Rohstoff- Compound zusätzlich 1 bis 7,5 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 6 Gew.-% eines bei Temperatu- ren unterhalb 35 °C (1 bar) flüssigen nichtionischen Tensids, beispielsweise eines Cl2-Cl8- Fettalkohols mit 3 bis 7 EO.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Rohstoff-Com- pound zusätzlich 0,5 bis 5 Gew.-% eines feinteiligen, insbesondere nicht wasserlöslichen In- haltsstoffes, beispielsweise eines Aluminosilikats wie oben angegeben. Derartige Bestandteile dienen im allgemeinen als Puderungsmittel und können auch im Rahmen dieser Erfindung nachträglich auf das Rohstoff-Compound aufgebracht werden.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das Rohstoff- Compound 60 bis 85 Gew.-% einer oder mehrerer anorganischen Buildersubstanzen, 3 bis 10 Gew.-% eines erfindungsgemäß eingesetzten Bindemittels sowie bis zu 20 Gew.-% anioni- sche und/oder nichtionische Tenside. Insbesondere sind Builder-Compounds bevorzugt, wel- che 50 bis 65 Gew.-% Zeolith A, X, Y und/oder P sowie 15 bis 30 Gew.-% eines amorphen Alkalisilikats aufweisen.

Die erfindungsgemäßen Rohstoff-Compounds weisen überraschend gute Löseeigenschaften auf. Als Test dient hierzu die Bestimmung des Rückstandsverhaltens (R-Test), wobei in ei- nem 2-1-Becherglas 8 g des zu testenden Mittels unter Rühren (800 U/min mit Laborrüh- rer/Propeller-Rührkopf 1,5 cm vom Becherglasboden entfernt zentriert) in 1 Liter Wasser eingestreut und 1,5 Minuten bei 30 °C gerührt werden. Der Versuch wird mit Wasser einer Härte von 16 °d durchgeführt. Anschließend wird die Waschlauge durch ein Sieb (80 pm) abgegossen. Das Becherglas wird mit sehr wenig kaltem Wasser über dem Sieb ausgespült. <BR> <BR> <BR> <BR> <P>Es erfolgt eine 2fach-Bestimmung. Die Siebe werden im Trockenschrank bei 40 °C 2 °C bis zur Gewichtskonstanz getrocknet und der Waschmittelrückstand ausgewogen. Der Rückstand wird als Mittelwert aus den beiden Einzelbestimmungen in Prozent angegeben. Bei Abwei- chungen der Einzelergebnisse um mehr als 20 % voneinander werden üblicherweise weitere Versuche durchgeführt. Dies war im Rahmen dieser Erfindung jedoch nicht erforderlich. Ge- mäß diesem Test weist kristallines Tetraacetylethylendiamin (TAED) beispielsweise einen Rückstand von etwa 60 % auf, granulares TAED, enthaltend zu etwa 95 Gew.-% TAED, zu 3,5 Gew.-% Carboxymethylcellulose und zu 1,5 Gew.-% Wasser, immerhin noch 54 %. Auch extrudiertes TAED, das beispielsweise bei der Firma Rettenmaier bezogen werden kann, liegt mit Rückstandswerten von etwa 30 % deutlich über dem für den Einsatz in Wasch-oder Rei- nigungsmitteln wünschenswerten Wert. Durch ein Vermahlen von TAED auf eine Teilchen- größenverteilung unterhalb 100 um kann zwar das Rückstandsverhalten auf 22 % verbessert werden ; im Rahmen dieser Erfindung sind aber Rohstoff-Compounds bevorzugt, welche im angegebenen R-Test Rückstandswerte von deutlich weniger als 20 % aufweisen. Insbesondere bevorzugt sind Compounds, welche Rückstandswerte von maximal 15 % aufweisen, wobei Werte von 12 % und weniger aus anwendungstechnischer Sicht besonders vorteilhaft sein können. Rückstandswerte unter 10 % werden üblicherweise dann erhalten, wenn der einge- setzte Rohstoff vor der Compoundierung auf Teilchengrößen kleiner als 500 um, bei- spielsweise kleiner als 200 um und unter Umständen sogar kleiner als 100 um gemahlen wur- de.

Weiterhin ist es bevorzugt, daß das Compound eine Teilchengrößenverteilung aufweist, die im Vergleich zu der Teilchengrößenverteilung des eingesetzten Rohstoffs deutlich zu gröbe- ren Werten verschoben ist. So ist es besonders bevorzugt, daß der d90-Wert (Teilchengröße von mindestens 90 Gew.-% des betrachteten Stoffs) des Rohstoff-Compounds mindestens 200 um größer ist als der d90-Wert des mindestens zu 50 Gew.-% eingesetzten Rohstoffes. Dies bedeutet, daß bei einem d90-Wert des Rohstoffes von maximal 400 pm der d90-Wert des Rohstoff-Compounds bei mindestens 600 am liegt, bei einem d90-Wert des Rohstoffes von maximal 1 mm der d90-Wert des Rohstoff-Compounds aber bei mindestens 1,2 mm liegt.

Insgesamt ist es aber bevorzugt, daß der d90-Wert des Rohstoff-Compounds nicht unter 400 am liegt, selbst wenn der d90-Wert des Rohstoffes unterhalb von 150 am liegen sollte, da die Rohstoff-Compounds erfindungsgemäß staubfrei sein sollen.

Das Zusammenfügen der Inhaltsstoffe der Rohstoff-Compounds unter gleichzeitiger oder an- schließender Formgebung kann durch übliche Verfahren, in denen Verdichtungskräfte aufge- wandt werden wie Granulieren, Kompaktieren, beispielsweise Walzenkompaktieren oder Ex- trudieren, oder Tablettieren, gegebenenfalls unter Zusatz geringer Mengen üblicher Spreng- mittel, und Pelletieren erfolgen. Dabei können als vorgefertigte Compounds im Vorgemisch auch sprühgetrocknete Granulate eingesetzt werden, die Erfindung ist darauf jedoch keines- wegs beschränkt. Vielmehr bietet sich das erfindungsgemäße Verfahren an, keine sprühge- trockneten Granulate einzusetzen, da auch sehr feinteilige Rohstoffe mit staubförmigen An- teilen problemlos erfindungsgemäß verarbeitet werden können, ohne vorher vorcompoundiert, beispielsweise sprühgetrocknet zu werden.

Der eigentliche Granulierungs-, Kompaktierungs-, Tablettierungs-, Pelletierungs-oder Ex- trusionsvorgang erfolgt erfindungsgemäß bei Verarbeitungstemperaturen, die zumindest im Verdichtungsschritt mindestens der Temperatur des Erweichungspunkts, wenn nicht sogar der Temperatur des Schmelzpunkts des Bindemittels entsprechen. In einer bevorzugten Aus- führungsform der Erfindung liegt die Verfahrenstemperatur signifikant über dem Schmelz- punkt bzw. oberhalb der Temperatur, bei der das Bindemittel als Schmelze vorliegt. Insbe- sondere ist es aber bevorzugt, daß die Verfahrenstemperatur im Verdichtungsschritt nicht mehr als 20 °C über der Schmelztemperatur bzw. der oberen Grenze des Schmelzbereichs des Bindemittels liegt. Zwar ist es technisch durchaus möglich, auch noch höhere Temperaturen einzustellen ; es hat sich aber gezeigt, daß eine Temperaturdifferenz zur Schmelztemperatur bzw. zur Erweichungstemperatur des Bindemittels von 20 °C im allgemeinen durchaus ausrei- chend ist und noch höhere Temperaturen keine zusätzlichen Vorteile bewirken. Deshalb ist es -insbesondere auch aus energetischen Gründen-besonders bevorzugt, zwar oberhalb, jedoch so nah wie möglich am Schmelzpunkt bzw. an der oberen Temperaturgrenze des Schmelzbe- reichs des Bindemittels zu arbeiten. Eine derartige Temperaturführung besitzt den weiteren Vorteil, daß auch thermisch empfindliche Rohstoffe, beispielsweise Peroxybleichmittel wie Perborat und/oder Percarbonat, zunehmend ohne gravierende Aktivsubstanzverluste ver- arbeitet werden können. Die Möglichkeit der genauen Temperatursteuerung des Binders ins- besondere im entscheidenden Schritt der Verdichtung, also zwischen der Vermi- schung/Homogenisierung des Vorgemisches und der Formgebung, erlaubt eine energetisch sehr günstige und für die temperaturempfindlichen Bestandteile des Vorgemisches extrem schonende Verfahrensführung, da das Vorgemisch nur für kurze Zeit den höheren Tempe- raturen ausgesetzt ist. Vorzugsweise liegt die Dauer der Temperatureinwirkung zwischen 10 Sekunden und maximal 5 Minuten, insbesondere beträgt sie maximal 3 Minuten.

Die im wesentlichen wasserfreie Verfahrensfiihrung ermöglicht nicht nur, daß Peroxy- bleichmittel ohne Aktivitätsverluste verarbeitet werden können, es wird hierdurch auch er- möglicht, Peroxybleichmittel und Bleichaktivatoren gemeinsam zu verarbeiten, ohne gravie- rende Aktivitätsverluste befürchten zu müssen.

In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das erfindungsgemäße Verfahren mittels einer Extrusion durchgeführt, wie sie beispielsweise in dem europäischen Patent EP- B-0 486 592 oder den internationalen Patentanmeldungen WO-A-93/02176 und WO-A- 94/09111 beschrieben werden. Dabei wird ein festes Vorgemisch unter Druck strangförmig verpreßt und der Strang nach Austritt aus der Lochform mittels einer Schneidevorrichtung auf die vorbestimmbare Granulatdimension zugeschnitten. Das homogene und feste Vorgemisch enthält ein Plastifizier-und/oder Gleitmittel, welches bewirkt, daß das Vorgemisch unter dem Druck bzw. unter dem Eintrag spezifischer Arbeit plastisch erweicht und extrudierbar wird.

Bevorzugte Plastifizier-und/oder Gleitmittel sind Tenside und/oder Polymere, die im Rahmen der nun vorliegenden Erfindung mit Ausnahme der obengenannten nichtionischen Tenside jedoch nicht in flüssiger und insbesondere nicht in wäßriger, sondern in fester Form in das Vorgemisch eingebracht werden.

Zur Erläuterung des eigentlichen Extrusionsverfahrens wird hiermit ausdrücklich auf die obengenannten Patente und Patentanmeldungen verwiesen. In einer bevorzugten Ausfüh- rungsform der Erfindung wird dabei das Vorgemisch vorzugsweise kontinuierlich einem Pla- netwalzenextruder oder einem 2-Wellen-Extruder bzw. 2-Schnecken-Extruder mit gleich- laufender oder gegenlaufender Schneckenführung zugeführt, dessen Gehäuse und dessen Ex- truder-Granulierkopf auf die vorbestimmte Extrudiertemperatur aufgeheizt sein können. Unter der Schereinwirkung der Extruderschnecken wird das Vorgemisch unter Druck, der vorzugs- weise mindestens 25 bar beträgt, bei extrem hohen Durchsätzen in Abhängigkeit von dem eingesetzten Apparat aber auch darunter liegen kann, verdichtet, plastifiziert, in Form feiner Stränge durch die Lochdüsenplatte im Extruderkopf extrudiert und schließlich das Extrudat mittels eines rotierenden Abschlagmessers vorzugsweise zu etwa kugelförmigen bis zylindri- schen Granulatkömem verkleinert. Der Lochdurchmesser der Lochdüsenplatte und die Strangschnittlänge werden dabei auf die gewählte Granulatdimension abgestimmt. In dieser Ausfiihrungsform gelingt die Herstellung von Granulaten einer im wesentlichen gleichmäßig vorherbestimmbaren Teilchengröße, wobei im einzelnen die absoluten Teilchengrößen dem beabsichtigten Einsatzzweck angepaßt sein können. Im allgemeinen werden Teilchendurch- messer bis höchstens 0,8 cm bevorzugt. Wichtige Ausführungsformen sehen hier die Her- stellung von einheitlichen Granulaten im Millimeterbereich, beispielsweise im Bereich von 0,5 bis 5 mm und insbesondere im Bereich von etwa 0,8 bis 3 mm vor. Das Länge/Durch- messer-Verhältnis der abgeschlagenen primären Granulate liegt dabei in einer wichtigen Aus- führungsform im Bereich von etwa 1 : 1 bis etwa 3 : 1. Weiterhin ist es bevorzugt, das noch pla- stische Primärgranulat einem weiteren formgebenden Verarbeitungsschritt zuzufiihren ; dabei werden am Rohextrudat vorliegende Kanten abgerundet, so daß letztlich kugelförmig bis an- nähernd kugelförmige Extrudatkömer erhalten werden können. Falls gewünscht können in dieser Stufe geringe Mengen an Trockenpulver, beispielsweise Zeolithpulver wie Zeolith NaA-Pulver, mitverwendet werden. Diese Formgebung kann in marktgängigen Rondiergerä- ten erfolgen. Dabei ist darauf zu achten, daß in dieser Stufe nur geringe Mengen an Fein- kornanteil entstehen. Eine Trocknung, welche in den obengenannten Dokumenten des Standes der Technik als bevorzugte Ausführungsform beschrieben wird, erübrigt sich aber im Rahmen der vorliegenden Erfindung, da das Verfahren erfindungsgemäß im wesentlichen wasserfrei, also ohne die Zugabe von freiem, nicht-gebundenem Wasser erfolgt.

Alternativ können Extrusionen/Verpressungen auch in Niedrigdruckextrudern, in der Kahl- Presse oder im Bextruder durchgeführt werden.

In einer bevorzugten Ausfiihrungsform, in der Schmelzen als Bindemittel eingesetzt werden, sieht die Erfindung nun vor, daß die Temperaturführung im Übergangsbereich der Schnecke, des Vorverteilers und der Düsenplatte derart gestaltet ist, daß die Schmelztemperatur des Bin- demittels bzw. die obere Grenze des Schmelzbereichs des Bindemittels zumindest erreicht, vorzugsweise aber überschritten wird. Dabei liegt die Dauer der Temperatureinwirkung im Kompressionsbereich der Extrusion vorzugsweise unterhalb von 2 Minuten und insbesondere in einem Bereich zwischen 30 Sekunden und 1 Minute.

Die niedrigen Verweilzeiten einhergehend mit der wasserfreien Verfahrensführung ermögli- chen es, daß Peroxybleichmittel gegebenenfalls sogar gemeinsam mit Bleichaktivatoren auch bei höheren Temperaturen extrudiert werden können, ohne gravierende Aktivitätsverluste zu erleiden.

In einer besonders vorteilhaften Ausfiihrungsform der Erfindung weist das eingesetzte Bin- demittel eine Schmelztemperatur bzw. einen Schmelzbereich bis 75 °C auf ; Verfahrenstem- peraturen, welche maximal 10 °C und insbesondere maximal 5 °C oberhalb der Schmelz- temperatur bzw. der oberen Temperaturgrenze des Schmelzbereichs des Bindemittels liegt, haben sich dann als besonders günstig erwiesen.

Unter diesen Verfahrensbedingungen übt das Bindemittel zusätzlich zu den bisher genannten Wirkungsweisen auch noch die Funktion eines Gleitmittels aus und verhindert oder verringert zumindest das Entstehen von Anklebungen an Apparatewänden und Verdichtungswerk- zeugen. Dies gilt nicht nur für die Verarbeitung im Extruder, sondern gleichermaßen auch für die Verarbeitung beispielsweise in kontinuierlich arbeitenden Mischern/Granulatoren oder Walzen.

Das verdichtete Gut weist direkt nach dem Austritt aus dem Herstellungsapparat vorzugs- weise Temperaturen nicht oberhalb von 80 °C auf, wobei Temperaturen zwischen 35 und 75 °C besonders bevorzugt sind. Es hat sich herausgestellt, daß Austrittstemperaturen-vor allem im Extrusionsverfahren-von 40 bis 70 °C, beispielsweise bis 60 °C, besonders vorteilhaft sind.

Ebenso wie im Extrusionsverfahren ist es auch in den anderen Herstellungsverfahren bevor- zugt, die entstandenen Primärgranulate/Kompaktate einem weiteren formgebenden Verarbei- tungsschritt zuzufiihren, insbesondere einer Verrundung zuzufiihren, so daß letztlich kugel- förmig bis annähernd kugelförmige (perlenförmige) Kömer erhalten werden können.

Es ist das Wesen einer bevorzugten Ausfiihrungsform der Erfindung, daß die Teilchengrö- ßenverteilung des Vorgemisches wesentlich breiter angelegt ist als die des erfindungsgemäß hergestellten und erfindungsgemäßen Endprodukts. Dabei kann das Vorgemisch wesentlich größere Feinkornanteile, ja sogar Staubanteile, gegebenenfalls auch grobkörnigere Anteile enthalten, wobei es jedoch bevorzugt ist, daß ein Vorgemisch mit relativ breiter Teilchen- größenverteilung und relativ hohen Anteilen an Feinkorn in ein Endprodukt mit relativ enger Teilchengrößenverteilung und relativ geringen Anteilen an Feinkorn überführt wird.

Dadurch, daß das erfindungsgemäße Verfahren im wesentlichen wasserfrei-d. h. mit Aus- nahme von Wassergehalten ("Verunreinigungen") der eingesetzten festen Rohstoffe was- serfrei-durchgeführt wird, ist nicht nur die Gefahr der Vergelung der tensidischen Rohstoffe bereits im Herstellungsprozeß minimiert bis ausgeschlossen, zusätzlich wird auch ein ökolo- gisch wertvolles Verfahren bereitgestellt, da durch den Verzicht auf einen nachfolgenden Trocknungschritt nicht nur Energie gespart wird, sondern auch Emissionen, wie sie überwie- gend bei herkömmlichen Trocknungsarten auftreten, vermieden werden können.

Es hat sich herausgestellt, daß das Wiederauflöseverhalten von hergestellten Wasch-oder Reinigungsmitteln, welche die erfindungsgemäßen Rohstoff-Compounds enthalten, im Ge- gensatz zu herkömmlich hergestellten Mitteln jetzt im wesentlichen nur noch von dem Löse- verhalten der Einzelkomponenten abhängig ist ; je mehr Komponenten enthalten sind, die re- lativ schnell löslich sind, desto schneller sind auch die fertigen Mittel löslich ; je mehr relativ langsam lösliche Komponenten enthalten sind, desto langsamer lösen sich auch die Mittel.

Unerwünschte Interaktionen während der Wiederauflösung wie Gelierungen etc. spielen bei dem erfindungsgemäßen Verfahren auch bei Wasch-oder Reinigungsmitteln mit sehr hohen Dichten, beispielsweise oberhalb von 750 und 800 g/l, offensichtlich keine Rolle mehr. Die so hergestellten Mittel weisen damit eine verbesserte Lösegeschwindigkeit gegenüber derartigen Mitteln auf, welche zwar dieselbe Endzusammensetzung aufweisen, aber nicht die er- findungsgemäßen Rohstoff-Compounds enthalten.

Dementsprechend ist ein weiterer Gegenstand der Erfindung ein teilchenförmiges Wasch- oder Reinigungsmittel, das mindestens ein erfindungsgemäßes Rohstoff-Compound enthält.

Gegenstand der Erfindung ist aber auch ein teilchenförmiges Mittel insbesondere für die tex- tile Vorwäsche, welches mindestens ein erfindungsgemäßes Rohstoff-Compound, vor allem mit mehr als 50 Gew.-% Peroxybleichmittel oder Bleichaktivator, enthält.

Beispiele Beispiele 1 bis 3 : Die Mittel Ml bis M3 wurden nach folgendem Verfahren hergestellt : In einem Chargenmischer (20 Liter), der mit einem Messerkopf-Zerkleinerer (Zerhacker) aus- gerüstet war, wurde ein festes Vorgemisch aus den festen Bestandteilen, einschließlich des Bindemittels, das in diesem Fall in fester Form zugegeben wurde, hergestellt. Danach wurde die Mischung noch 2 Minuten homogenisiert und im Anschluß daran einem 2-Schnecken- Extruder zugeführt, dessen Granulierkopf auf Temperaturen zwischen 50 und 65 °C, vor- zugsweise auf 62 °C, vorgewärmt war. Die Zugabe der gegebenenfalls vorhandenen bei Tem- peraturen unterhalb 45 °C und einem Druck von 1 bar flüssigen nichtionischen Tenside er- folgte in den Pulverstrom durch das Versprühen durch Düsen. Unter der Schereinwirkung der Extruderschnecken wurde das Vorgemisch plastifiziert und anschließend bei einem Druck zwischen 50 und 100 bar, vorzugsweise um 78 bar, durch die Extruderkopf-Lochdüsenplatte zu feinen Strängen mit einem Durchmesser von 1,4 mm extrudiert, welche nach dem Düsen- austritt mittels eines Abschlagmessers zu angenähert kugelförmigen Granulaten zerkleinert wurden (Länge/Durchmesser-Verhältnis etwa 1, Heißabschlag). Das anfallende warme Gra- nulat wurde eine Minute in einem marktgängigen Rondiergerät vom Typ Marumerizer ver- rundet und gegebenenfalls mit einem feinteiligen Pulver überzogen.

Das Schüttgewicht der hergestellten Extrudate lag oberhalb von 600 g/l.

Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Mittels M1 wurde ein homogenes Vorgemisch aus 65,6 Gew.-% eines auf kleiner als 100 um vermahlenen TAED, 17,3 Gew.-% eines anion- tensidhaltigen sprühgetrockneten Granulats (Zusammensetzung siehe unten), 10,1 Gew.-% Polyethylenglykol als Binder mit einer relativen Molekülmasse von 4000 hergestellt. In den Pulverstrom wurden 5 Gew.-% C12-Clg-Fettalkohol mit durchschnittlich 7 EO eingesprüht.

Das Vorgemisch wurde anschließend extrudiert und nachfolgend mit 2 Gew.-% feinteiligem Zeolith A abgepudert. Das Extrudat wies eine derartige Teilchengrößenverteilung auf, daß der d90-Wert oberhalb von 0,8 mm lag. Der R-Test (Beschreibung siehe oben) ergab einen Wert von 0,1%.

Das Granulat M2 wurde auf dieselbe Art wie MI hergestellt. Seine Zusammensetzung betrug aber : 71,1 Gew.-% unvermahlenes TAED, 15 Gew.-% Alkylbenzolsulfonat, 9,8 Gew.-% Po- lyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse von 4000,2,1 Gew.-% C12-C1g-Fettalkohol mit durchschnittlich 7 EO und 2 Gew.-% Zeolith A. Das Schüttgewicht lag bei 640 g/l, der d90-Wert war wiederum signifikant größer als 0,8 mm. Der R-Wert betrugt 10%.

Das Granulat M3 war wie M2 zusammengesetzt und wurde wie M2 hergestellt mit der Aus- nahme, daß auf Teilchengrößen kleiner als 100 um vermahlenes TAED eingesetzt wurde. Das Schüttgewicht betrug 660 g/l ; der d90-Wert lag ebenfalls signifikant oberhalb von 0,8 mm Der R-Wert betrug jedoch nur noch 0,7%.

Zum Vergleich wurde der R-Wert von kristallinem TAED (d90-Wert bei 0,2 mm, Schüttge- wicht 560 g/1) zu 60%, der eines TAED-Granulats (95 Gew.-% TAED, 3,5 Gew.-% Car- boxymethylcellulose und 1,5 Gew.-% Wasser ; d90-Wert bei 0,4 mm ; Schüttgewicht 550 g/1) zu 54%, eines extrudierten TAED-Handelsprodukts von Rettenmaier (90 Gew.-% TAED ; d90-Wert bei 0,8 mm ; Schüttgewicht 580 g/1) von 30% und der von auf Teilchengrößen klei- ner als 100 am vermahlenem TAED zu 22% gemessen.

Zusammensetzung des sprühgetrockneten Granulats : Sprühgetrocknetes Granulat : 26,30 Gew.-% Cg-Cl3-Alkylbenzolsulfonat 1,10 Gew.-% Talgfettalkohol mit durchschnittlich 5 EO 1,40 Gew.-% C12-C18-Natriumfettsäureseife 9,40 Gew.-% Natriumcarbonat 4,00 Gew.-% Copolymeres Natriumsalz der Acryl- säure und Maleinsäure 39,50 Gew.-% Zeolith A, bezogen auf wasserfreie Aktivsubstanz 2,80 Gew.-% amorphes Natriumdisilikat 13,60 Gew.-% Wasser Rest Salze aus Lösungen Beispiel 4 : <BR> <BR> <BR> <BR> In einem 50 1-Mischer der Firma Lödige, ausgestattet mit Pflugscharschaufeln und einem Zerhacker, wurden 18 kg Natriumpercarbonat (Perkasilo, Handelsprodukt der Firma Eilen- burger Chemiewerke ; Schüttgewicht 650 g/l ; R-Wert 1 bis 2%), welches eine Teilchengröße <BR> <BR> <BR> <BR> kleiner als 100 Fm (d90-Wert 64 um) aufwies, vorgelegt. Bei laufenden Mischwerkzeugen erfolgte die Zugabe von 600 g Polyvinylpyrrolidon (Luviskol K39@'). Anschließend wurden bei zugeschaltetem Zerhacker 600 g Cetylstearylalkohol mit 20 EO und 800 g Polyethy- lenglykol einer relativen Molekülmasse von 4000 zugegeben und etwa 2 Minuten nachge- mischt. Die Mischung war rieselfähig und nicht klebrig.

Dieses Vorgemisch wurde dann einem gleichlaufenden Zweiwellenextruder mit einer Lei- stung von 10 kg/h zudosiert. Der Extruder war mittels Warmwasser auf 45 °C vortemperiert. <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <P>Im Extruder wurde das Gemisch auf etwa 55°C erhitzt und durch die entstandene Schmelze aus Fettalkoholethoxylat und Polyethylenglykol plastifiziert. Das derart plastifizierte Vorge- misch wurde in den Extruderkopf transportiert und durch die Düsenlöcher der dort eingebau- ten Düsenplatte unter Druck verstrangt. Am Austritt der Düsenplatte rotierte ein Messerpaar, das die austretenden Stränge auf ein Länge-Durchmesser-Verhältnis von etwa 1 : 1 abschnitt.

Der Durchmesser betrug etwa lmm Nach Abkühlung auf Raumtemperatur waren die zylindrischen bis kugelförmigen Teilchen gut rieselfähig, wiesen ein Schüttgewicht von 750 g/l und eine hervorragende Wasserlöslich- keit auf. Der R-Test ergab weniger als 1%, konnte also gegenüber dem Ausgangsprodukt Per- kasil noch einmal gesteigert werden. Ein Abbau des Aktivsauerstoffs konnte nicht nachgewie- sen werden.

Beispiel 5 : Es wurden 13,5 kg Texapon Zs (Natriumlaurylsulfat ; d90-Wert 200 um ; Schüttgewicht 100 g/l ; R-Wert 2%) und 1,5 kg Polyethylenglykol mit einer relativen Molekülmasse von 4000 etwa 60 Sekunden vorgemischt und anschließend einem auf 45 bis 50 °C vorgeheizten Zwei- wellenextruder mit einer Leistung von 8 kg/h zudosiert. Dort wurde das Vorgemisch homo- genisiert, plastifiziert und mit Temperaturen von 50 bis 55 °C unter Druck der Düsenplatte zugeführt. Das verstrangte Produkt wurde von den rotierenden Messern auf ca. 1,4 mm lange Stränge zugeschnitten (Länge/Durchmesser-Verhältnis von etwa 1 : 1). Das Produkt wies ein Schüttgewicht von 620 bis 650 g/l auf und besaß einen R-Wert von weniger als 2 %.

Beispiel 6 : In einem mit Stollenschaufeln ausgerüsteten Mischer der Firma Lödige wurden 10 kg Zeolith A, 5 kg amorphes Natriumdisilikat, 1,5 kg eines Alkylbenzolsulfonat-Pulvers (Ufaryl DL 85) vorgelegt und bei laufenden Mischwerkzeugen mit 0,75 kg Polyethylenglykol einer re- lativen Molekülmasse von 4000 und anschließend 1,5 kg eines Cl2-Cl8-Fettalkohols mit 7 EO versetzt und etwa 1 Minute nachgemischt.

Dieses Vorgemisch wurde wie in Beispiel 5 beschrieben extrudiert und anschließend in einem Verrunder (Marumerizero) mit 1 Gew.-% Zeolith A abgepudert und verrundet.

Das so erhaltene Produkt wies ein Schüttgewicht von 773g/l und einen R-Wert von 0,4 % auf.