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Title:
REACTOR AND METHOD FOR THE PREPOLYMERIZATION OF POLYAMIDES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/122010
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a reactor for the prepolymerization of polyamides, in particular PA 6, and a method for the prepolymerization of polyamides. Owing to the reactor according to the invention and the method according to the invention, highly viscous polyamides can be produced which are suitable for various fields of application, even when there is intensive stabilization of the polymer, and at the same time lend high product quality.

Inventors:
SIEBECKE EKKEHARD (DE)
KATZER JOHANNES (DE)
KÖNIGSMANN BERND (DE)
BÄR MIRKO (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/051148
Publication Date:
August 14, 2014
Filing Date:
January 21, 2014
Export Citation:
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Assignee:
UHDE INVENTA FISCHER GMBH (DE)
International Classes:
B01J19/00; B01J19/24; C08G69/16
Foreign References:
US3565866A1971-02-23
US20090131610A12009-05-21
US3451976A1969-06-24
EP1148077A12001-10-24
US3232715A1966-02-01
US2562796A1951-07-31
US4354020A1982-10-12
US3813366A1974-05-28
Attorney, Agent or Firm:
RIEPE, Hans-Gerd (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Reaktor für die Prepolymerisation von Polyamiden, insbesondere Polyamid 6 (PA 6), sowie Copolymeren hiervon mit einem Einlaufbereich (1) für die Zugabe der Edukte, einem Heizaggregat (2), einem ersten Strömungsrohrteil (3), der eine separate Wandbeheizung aufweist, einem zweiten Strömungsrohrteil (5), der eine separate Wandbeheizung aufweist sowie einer Auslassleitung (7) für das Prepolymer, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktor zwischen dem ersten Strömungsrohrteil (3) und dem zweiten Strömungsrohrteil (5) ein Kühlaggregat (4) aufweist.

Reaktor nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlaggregat (4) und die separaten Wandbeheizungen über einen einzigen Wärmeträgerkreislauf thermisch gekoppelt sind.

Reaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass das Heizaggregat ein statisches Heizaggregat, insbesondere ein Rohrbündel, ein innenbeheizter Überströmkörper, ein Plattenwärmetauscher oder eine Heizschlange, oder ein dynamisches Heizaggregat, insbesondere ein Roberts-Verdampfer oder ein Umlauferhitzer, ist.

4. Reaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die separaten Wandbeheizungen unabhängig voneinander Doppelmäntel und/oder Halbrohrheizschlangen sind.

5. Reaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Strömungsrohrteile (3, 5) Strömungsgleichrichter aufweisen.

6. Reaktor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass in der Auslassleitung (7) eine

Austragspumpe (6) zum Transport des Prepolymers integriert ist und/oder eine Wandbeheizung, insbesondere einen Heizmantel, aufweist.

7. Verfahren zur Prepolymerisation von Polyamiden, insbesondere Polyamid 6 (PA 6), sowie Copolymeren hiervon, bei dem a) in einen Einlaufbereich (1) des Reaktors die Edukte dosiert werden, b) mittels eines Heizaggregats (2) die Temperatur der

Polymerschmelze auf 240 bis 270°C, insbesondere 250 bis 265 °C eingestellt wird, c) die Polymerschmelze über einen ersten Strömungsrohrteil (3), der mit einer separaten Wandbeheizung zur Vermeidung eines Wär- meverlusts gekoppelt ist, die Polymerschmelze zu einem Kühlaggregat (4) geleitet wird, mit dem die Temperatur der

Polymerschmelze auf 220 bis 255 °C, insbesondere 230 bis 240 °C eingestellt wird und d) die Polymerschmelze über einen zweiten Strömungsrohrteil (5), der mit einer separaten Wandbeheizung zur Vermeidung eines Wärmeverlusts gekoppelt ist, zu einer Auslassleitung (7) transportiert wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet, dass das Kühlaggregat (4) und die separaten Wandbeheizungen über einen einzigen Wärmeträgerkreislauf thermisch gekoppelt werden.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8,

dadurch gekennzeichnet, dass in einem dem Einlaufbereich (1) vorgeschalteten Mischbehälter, die Edukte, insbesondere Monomere, Wasser und Additive, vorgemischt werden.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass als separate Wandbeheizungen unabhängig voneinander Doppelmäntel und/oder Halbrohrheizschlangen verwendet werden.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, dass in den Strömungsrohrteilen (3, 5) mittels Strömungsgleichrichter eine Kolbenströmung der

Polymerschmelze ermöglicht wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11,

dadurch gekennzeichnet, dass die Polymerschmelze durch die Auslassleitung (7) mittels einer Austragspumpe (6) oder mittels Druck im Reaktor transportiert wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 12,

dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassleitung (7) eine Beheizung, insbesondere einen Heizmantel, zur Wärmeeinleitung in die

Polymerschmelze aufweist, wobei die Beheizung vorzugsweise ebenfalls über den Wärmeträgerkreislauf thermisch gekoppelt ist.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 13,

dadurch gekennzeichnet, dass das Prepolymer über die Auslassleitung einem weiteren Polymerisationsreaktor, insbesondere einem Reaktor mit einem vertikalen Kondensationsrohr (VK-Reaktor) zugeführt wird, wobei die Temperatur der Polymerschmelze am Übergang der Auslassleitung zum Kondensationsreaktor bevorzugt 240 bis 275 °C, besonders bevorzugt 253 bis 268 °C beträgt.

15. Polyamid mit einer relativen Viskosität von 2,4 bis 4,5, insbesondere von 3,0 bis 3,6, gemessen in einer Lösung von 1 g Polyamid in 96%iger Schwefelsäure bei 25 °C herstellbar nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 14.

Description:
Reaktor und Verfahren zur Prepolymerisation von Polyamiden

Die Erfindung betrifft einen Reaktor für die Prepolymerisation von Polyamiden, insbesondere PA 6 Verfahren zur Prepolymerisation von Polyamiden. Durch den erfindungsgemäßen Reaktor sowie das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich hochviskose Polyamide herstellen, die für diverse Anwendungsfelder auch bei intensiver Stabilisierung des Polymers bei gleichzeitig hoher Produktqualität geeignet sind.

Die Erhöhung der Viskosität in der Polymerisationsstufe erfordert aufgrund des Chemischen Gleichgewichtes die Abtrennung von Wasser aus der

Polymerschmelze. Dies erfolgt am effektivsten durch zusätzliche Reaktorstufen, die druckabgestuft (mit abnehmenden Druck) nacheinander durchfahren werden. Dabei wird der Wasseranteil von Stufe zu Stufe reduziert und damit die Viskosität gesteigert. Dabei ergibt sich aber durch die zusätzliche Anzahl der Reaktoren und zugehöriger Ausrüstungsteile eine erhöhte Komplexität der Gesamtanlage. Die Abtrennung des Wassers aus der letzten Polymerisationsstufe wird klassisch durch Absenkung des Druckes oder Anhebung der Temperatur in der letzten Reaktorstufe verstärkt. Beide Verfahren haben eine nachteilige Wir- kung auf die Qualität des Produktes. Bei Überschreiten einer Grenztemperatur an den Wärmetauscherflächen (> 290 °C) kann es zu Versetzung und thermischer Schädigung des Polymers an den Wärmetauscherflächen kommen. Bei starker Absenkung des Druckes unter 600 mbar absolut kann es zu Ablagerungen an Wänden kommen, die mit längerer Betriebszeit ebenfalls zur Degradation des Polymers führt und eine Verfärbung bis zur Schwarzfärbung mit sich bringt. Hierdurch kommt es zu schwarzen Partikeln im Produkt, da die geschwärzten Ablagerungen in die Schmelze fallen.

Der Aufbau einer aus dem Stand der Technik bekannten zweistufigen Polyme- risation von Polyamid 6 (PA6) ist aus Synthetische Fasern, Franz Fourne, München/Wien 1995, S. 54-55 bekannt. Die Viskositätserhöhung von Prepolymer durch Temperaturabsenkung wird in Nylon Plastics Handbook, Melvin I.

Kohan, München/Wien/New York, 1995, Kapitel 3.1 sowie Ind. Eng. Chem. Res. 1997, 36, 1202-1210 beschrieben.

Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung einen Reaktor für die Prepolymerisation von Polyamiden bereitzustellen, der eine stärkere Abtrennung von Wasser im letzten Polymerisationsreaktor ermöglicht ohne dass es zu einer thermischen Schädigung des Polymers kommt.

Diese Aufgabe wird durch den Reaktor mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Die weiteren abhängigen Ansprüche zeigen vorteilhafte Weiterbildungen auf. Erfindungsgemäß wird ein Reaktor für die Prepolymerisation von Polyamiden, insbesondere Polyamid 6 (PA 6), sowie Copolymeren hiervon bereitgestellt, der folgende Komponenten aufweist: einen Einlaufbereich für die Zugabe der Edukte, - ein Heizaggregat, einen ersten Strömungsrohrteil, der eine separate Wandbeheizung aufweist, einen zweiten Strömungsrohrteil, der eine separate Wandbeheizung aufweist sowie eine Auslassleitung für das Prepolymer.

Der erfindungsgemäße Reaktor weist im Unterschied zu den aus dem Stand der Technik bekannten Reaktoren zwischen dem ersten Strömungsrohrteil und dem zweiten Strömungsrohrteil ein Kühlaggregat auf. Hierdurch kann die Temperatur der Polymerschmelze im Ausgang des Reaktors für die

Prepolymerisation gesenkt werden. Hierdurch wird das Reaktionsgewicht so verschoben, dass der Anteil von verdampfbarem Wasser in der

Polymerschmelze vergrößert wird. Nach Erreichen des chemischen Gleichgewichtes bei niedrigerer Temperatur im Auslauf des Reaktors für die

Prepolymerisation kann in einem sich anschließenden Reaktor ohne weitere konstruktive Änderungen eine stärkere Wasserverdampfung erreicht werden, die zu einer höheren relativen Viskosität (RV) im Auslauf des sich anschließenden Reaktors führt.

Bei einem nicht-stabilisierten Polymer kann so die relative Viskosität um bis zu 0,2 Viskositätspunkte erhöht werden, wobei die Prozessparameter in dem sich anschließenden Reaktor unverändert belassen werden können.

Vorzugsweise sind das Kühlaggregat und die separaten Wandbeheizungen über einen einzigen Wärmeträgerkreislauf thermisch gekoppelt.

Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, dass dem Einlaufbereich ein Mischbehälter vorgeschaltet ist, in dem die Edukte, insbesondere Monomere wie ε-Caprolactam, Wasser und Additive vorgemischt werden können.

Das Heizaggregat ist vorzugsweise ein statisches Heizaggregat, insbesondere ein Rohrbündel, ein innenbeheizter Überströmkörper, ein Plattenwärmetauscher oder eine Heizschlange. Ebenso können dynamische Heizaggregate eingesetzt werden, wie z.B. ein Roberts-Verdampfer oder ein Umlauferhitzer.

Die separaten Wandbeheizungen sind vorzugsweise unabhängig voneinander Doppelmäntel und/oder Halbrohrheizschlangen.

Die Strömungsrohrteile im Reaktor weisen vorzugsweise Strömungsgleichrichter auf, um eine Kolbenströmung der Polymerschmelze zu ermöglichen. Es ist weiterhin bevorzugt, dass in der Auslassleitung eine Austragspumpe zum Transport des Prepolymers integriert ist.

Die Auslassleitung kann dabei weiterhin vorzugsweise ein Wandbeheizung, insbesondere einen Doppelmantel aufweisen.

Erfindungsgemäß wird ebenso ein Verfahren zur Prepolymerisation von Polyamiden in einem Reaktor bereitgestellt, bei dem a) in einen Einlaufbereich (1) des Reaktors die Edukte dosiert werden, b) mittels eines Heizaggregats (2) die Temperatur der

Polymerschmelze auf 240 bis 270°C, insbesondere 250 bis 265 °C eingestellt wird, c) die Polymerschmelze über einen ersten Strömungsrohrteil (3), der mit einer separaten Wandbeheizung zur Vermeidung eines Wär- meverlusts gekoppelt ist, die Polymerschmelze zu einem Kühlaggregat (4) geleitet wird, mit dem die Temperatur der

Polymerschmelze auf 220 bis 255 °C, insbesondere 230 bis 240 °C eingestellt wird und d) die Polymerschmelze über einen zweiten Strömungsrohrteil (5), der mit einer separaten Wandbeheizung zur Vermeidung eines Wärmeverlusts gekoppelt ist, zu einer Auslassleitung (7) transportiert wird.

Vorzugsweise werden das Kühlaggregat und die separaten Wandbeheizungen über einen einzigen Wärmeträgerkreislauf thermisch gekoppelt.

Eine weitere bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass in einem Mischbehälter, der dem Einlaufbereich des Reaktors vorgeschaltet ist, die Edukte vorgemischt werden.

Im erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich als Heizaggregate vorzugsweise statische Heizaggregate, insbesondere ein Rohrbündel, ein innenbeheizter Überströmkörper, ein Plattenwärmetauscher oder eine Heizschlange einsetzen. Ebenso ist es möglich, dynamische Heizaggregate, insbesondere einen Roberts-Verdampfer oder einen Umlauferhitzer, zu verwenden.

Die Polymerschmelze wird vorzugsweise durch die Auslassleitung mittels einer Austragspumpe oder mittels Druck im Reaktor transportiert.

Wenn nach einer bevorzugten Variante die Auslassleitung eine Beheizung, insbesondere einen Heizmantel, aufweist, kann auf diese Weise eine Einleitung von Wärme in die Polymerschmelze erfolgen. In diesem Fall ist die besagte Beheizung vorzugsweise ebenfalls über den Wärmeträgerkreislauf thermisch gekoppelt.

Eine weitere bevorzugte Variante sieht vor, dass das Präpolymer über die Auslassleitung einem weiteren Polymerisationsreaktor, insbesondere einem Reaktor mit einem vertikalen Kondensationsrohr (VK-Rohr) zugeführt wird. Die Temperatur der Polymerschmelze am Übergang der Auslassleitung zum Kondensationsrohr (VK-Rohr) beträgt bevorzugt 240 bis 275 °C, besonders bevorzugt 253 bis 268°C.

Erfindungsgemäß werden ebenso Polyamide mit einer relativen Viskosität von 2,4 bis 4,5, insbesondere von 3,0 bis 3,6, gemessen in einer Lösung von 1 g

Polyamid in 96%iger Schwefelsäure bei 25 °C bereitgestellt, die nach dem zuvor beschriebenen Verfahren herstellbar sind.

Anhand der nachfolgenden Figuren soll der erfindungsgemäße Gegenstand näher erläutert werden, ohne diesen auf die hier gezeigte spezifische Ausführungsform einschränken zu wollen.

Fig. 1 zeigt anhand einer schematischen Darstellung einen erfindungsgemäßen Prepolymerisationsreaktor.

Der Prepolymerisationsreaktor (11) besteht aus einem Einlaufbereich (1) in den die Rohmaterialmischung aus Caprolactam, Wasser, Additiven und optional rückgeführten Extrakten aus einer Extraktionsstufe eindosiert werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Rohmaterialmischung in einem vor- geschalteten Mischbehälter bereits durchmischt und aufgeheizt wurde und die fertige Mischung in den Prepolymerisationsreaktor gegeben wird. Es ergibt sich ein Flüssigkeitsspiegel durch die angesammelte Rohmaterialmi- schung die eine Vergleichmäßigung der Schmelze mit sich bringt.

Unterhalb des Flüssigkeitsspiegels befindet sich ein Heizer (2), der entweder statisch (Rohrbündel, innenbeheizter Überströmkörper, Plattenwärmetau- scher, Heizschlange oder ähnlich) oder als dynamischer Heizer (Roberts-

Verdampfer, Umlaufheizer oder ähnlich) ausgeführt werden kann. Hier wird die für die Prepolymerisation notwendige Temperatur automatisch, kontinuierlich eingestellt. Unterhalb des Heizers befindet sich ein Strömungsrohrteil (3), das mit Strömungsgleichrichtern ausgestattet ist, um eine Kolbenströmung der Schmelze und damit eine homogene Verweilzeitverteilung einzustellen. Dieser Reaktorteil ist komplett mit einer separaten Wandbeheizung (Doppelmantel oder Halbrohrheizschlange) ausgestattet, der als aktive Isolierung einem Wärme- erlust entgegenwirkt, ohne die Schmelzetemperatur zu beeinflussen.

Die Prepolymerschmelze wird danach durch einen statischen

Prepolymerkühler (4) geführt, in dem die Temperatur auf eine Temperatur unterhalb der Prepolymerisationstemperatur aber oberhalb des Schmelzpunk- tes (225 bis 260 °C, bevorzugt 230 bis 240 °C) reduziert.

Unterhalb des Kühlers befindet sich ein weiterer Strömungsrohrteil (5), das mit Strömungsgleichrichtern ausgestattet ist, um eine Kolbenströmung der Schmelze und damit eine homogene Verweilzeitverteilung einzustellen. Dieser Reaktorteil ist wiederum mit einer separaten Wandbeheizung (Doppelmantel oder Halbrohrheizschlange) ausgestattet, der als aktive Isolierung einem Wärmeverlust entgegenwirkt, ohne die Schmelzetemperatur zu beeinflussen. Über einen Austragskonus wird die Schmelze aus dem Reaktor herausgeleitet und zu einer nachfolgenden Austragspumpe (6) geleitet. Optional kann auch der erhöhte Druck im Prepolymerisationsreaktor für den weiteren

Schmelzetransport genutzt werden. Die Schmelze wird über eine beheizte Prepolymerleitung (7) zum Kopf des nachfolgenden VK-Rohrs (10) gefördert. Hierbei wird aufgrund des intensiven Kontaktes und der großen Rohroberfläche die Temperatur der Schmelze wieder angehoben.

Die Wärme, die der Polymerschmelze im Prepolymerkühler (4) entzogen wird, wird genutzt, um die Prepolymerschmelze, die den Prepolymerisationsreaktor verlässt wieder aufzuheizen. Durch die begrenzte Verweilzeit in der

Prepolymerisationsleitung bleibt das chemische Gleichgewicht in der Prepolymerschmelze unverändert und die verstärkte Wasserabscheidung im nachfolgenden VK-Rohr (10) ist immer noch gegeben.

Die Kühlung der Prepolymerschmelze wird durch einen konstanten Wärme- trägerölstrom (HTM) gewährleistet. Abgekühltes HTM wird im Gegenstrom zur Schmelze durch den Schmelzekühler (4) geleitet. Dabei nimmt das Wärmeträgeröl die Einlauftemperatur der Schmelze in den Kühler an. Auf diesem Temperaturniveau kann das HTM genutzt werden, um den Heizmantel des Strömungsrohrteils (3) des Prepolymerisationsreaktors (11) zu beheizen. Danach wird das HTM im Gegenstrom zur Prepolymerschmelze in den Mantel der Prepolymerisationsleitung geführt. Durch die Gegenstromführung wird die Prepolymerschmelze aufgeheizt und das HTM wird nahezu auf Austrittstemperatur des Prepolymerisationsreaktors abgekühlt. Danach wird das HTM durch den Mantel des unteren Reaktorteils (5) gegeben, so dass es den Man- tel des Reaktors mit einer Temperatur nahe der Schmelzetemperatur im Auslauf des Schmelzekühlers verlässt. Über eine Pumpe (8) und einen Luftkühler (9) wird es noch weiter abgekühlt wieder in den Schmelzekühler (4) geleitet.

In Tabelle 1 sind erfindungsgemäße Temperaturbereiche im Reaktionsablauf einer PA6-Produktionsanlage mit Prepolymerkühlung angegeben, wobei sich die Stromnummern auf Fig. 1 beziehen.

Tabelle 1

Stromnummer Temperatur

A 240...270 °C, bevorzugt 250...265°C

B 245...275 °C, bevorzugt 255...270°C

C 220...255 °C, bevorzugt 230...240°C

D 220...255 °C, bevorzugt 230...240°C

E 240...275 °C, bevorzugt 253...268°C

F 218...253 °C, bevorzugt 228...238°C

G 243...273 °C, bevorzugt 253...268°C

H 243...273 °C, bevorzugt 253...268°C

J 222...257 °C, bevorzugt 232...242°C

K 222...257 °C, bevorzugt 232...242°C Im Folgenden werden bevorzugte Verfahrensparameter für verschiedene Verfahrensweisen des erfindungsgemäßen Verfahrens angegeben:

1. Polymerisation ohne Prepolymerkühlung, unstabilisiert:

Prepolymerisationsreaktor: T Kop f = 250 °C T Bo d en = 265 °C p = 3 bar

VK-Rohr: T K0 pf = 275 o C T Bo den = 245 °C p = 0,6 bar μ Γθ ι = 3,31

2. Polymerisation mit Prepolymerkühlung, unstabilisiert:

Prepolymerisationsreaktor: T Ko pf = 250 °C T Bo den = 230 °C p = 2,5 bar

VK-Rohr: T K0 pf = 275 o C T Bod en = 245 °C p = 0,6 bar

* Mrel = 3,71

3. Polymerisation ohne Prepolymerkühlung, mit Stabilisator (0,05 % C 2 H 4 0 2 ):

Prepolymerisationsreaktor: T Kop f = 250 °C T Bo den = 265 °C p = 3 bar VK-Rohr: T K opf = 275 0 C T Bo den = 245 °C p = 0,6 bar μ Γ6 , = 3,05

4. Polymerisation mit Prepolymerkühlung, mit Stabilisator (0,1 % C2H 4 0 2 ):

Prepolymerisationsreaktor: T Kop f = 250 °C T B0 d en = 230 °C p = 2,5 bar VK-Rohr: T K0 pf = 275 o C T Bode n = 245 °C p = 0,6 bar μ ΓΘ , = 3,35

5. Polymerisation ohne Prepolymerkühlung, mit Stabilisator (0,10 % C 2 H 4 0 2 ):

Prepolymerisationsreaktor: T Kop f = 250 °C T Bode n = 265 °C p = 3 bar VK-Rohr: T K0 pf = 275 o C T Bode n = 245 °C p = 0,6 bar μ Γθ ι = 2,83

6. Polymerisation mit Prepolymerkühlung, mit Stabilisator (0,10 % C 2 H 4 0 2 ):

Prepolymerisationsreaktor: T Kop f = 250 °C T Bode n = 230 °C p = 2,5 bar VK-Rohr: T K0P f = 275 o C T Boden = 245 °C p = 0,6 bar μ Γβ ι = 3,06