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Patent Searching and Data


Title:
RECIPE-BASED COOKING AID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/054668
Kind Code:
A1
Abstract:
A recipe comprises a number of process steps as well as transition conditions that are associated with each of these. The invention relates to a method for processing such a recipe, comprising the steps of: determining a current process step of the recipe and a transition condition that is associated therewith; outputting an item of information depending on the current process step; scanning a parameter the value of which controls the satisfaction of said transition condition; and setting a subsequent process step of the recipe to be the current process step if said transition condition has been satisfied.

Inventors:
RÖCKL MATTHIAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/072074
Publication Date:
March 29, 2018
Filing Date:
September 04, 2017
Export Citation:
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Assignee:
BSH HAUSGERAETE GMBH (DE)
International Classes:
A47J36/32; A47J27/00; A47J43/046; G06F3/16
Foreign References:
DE102013106691A12014-01-23
DE102010060650A12011-05-26
DE102010037769A12012-03-29
DE102014112115A12016-02-04
EP2556778B12014-06-18
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE

Verfahren (200) zum Verarbeiten eines Küchenrezepts (300), wobei das Küchenrezept (300) eine Vielzahl von Verarbeitungsschritten (305) und jeweils zugeordnete Übergangsbedingungen (330) umfasst, und wobei das Verfahren (200) folgende Schritte umfasst:

- Bestimmen (215) eines aktuellen Verarbeitungsschritts (305) des Küchenrezepts (300) und einer zugeordneten Übergangsbedingung (330);

- Ausgeben (220) einer Information (325) in Abhängigkeit des aktuellen Verarbeitungsschritts (305);

- Abtasten (230) eines Parameters, dessen Wert das Erfüllen der Übergangsbedingung (330) steuert; und

- Setzen (240) eines folgenden Verarbeitungsschritts (305) des Küchenrezepts (300) als aktuellen Verarbeitungsschritt (305), falls die Übergangsbedingung (330) erfüllt ist.

Verfahren (200) nach Anspruch 1 , wobei die Information (325) eine Steueranweisung für ein steuerbares Küchengerät (150) umfasst und das Küchengerät (150) entsprechend gesteuert wird.

Verfahren (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Parameter einen Betriebszustand des Küchengeräts (150) betrifft.

Verfahren (200) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Information (325) an einen Benutzer gerichtete Daten umfasst, die textuell, bildlich, akustisch oder haptisch ausgegeben (220) werden.

Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Parameter das Verstreichen einer vorbestimmten Zeitdauer betrifft.

Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Übergangsbedingung (330) ein Hinzufügen einer bestimmten Menge einer Zutat in ein Gefäß (160) umfasst und das Abtasten (230) des Parameters ein Bestimmen des Gewichts des Gefäßes (160) umfasst.

Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Übergangsbedingung (330) eine Konsistenzänderung einer Zutat in einem Gefäß (160) unter dem Einfluss einer mechanischen Bearbeitung umfasst, der Parameter Vibrationen des Gefäßes (160) betrifft und auf der Basis einer Frequenzverteilung der Vibrationen bestimmt (235) wird, ob die Übergangsbedingung (330) erfüllt ist.

Verfahren (200) nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei eine Benutzereingabe abgetastet (245) und in Abhängigkeit der Benutzereingabe ein Verarbeitungsschritt (305) des Küchenrezepts (300) als aktueller Verarbeitungsschritt (305) gesetzt (250) wird.

Verfahren (200) nach Anspruch 8, wobei das Abtasten (245) der Benutzereingabe das Abtasten eines akustischen Signals umfasst.

Vorrichtung (105) zur Verarbeitung eines Küchenrezepts (300), wobei das Küchenrezept (300) eine Vielzahl von Verarbeitungsschritten (305) und jeweils zugeordnete Übergangsbedingungen (330) umfasst, und wobei die Vorrichtung (105) folgendes umfasst:

- eine Speichereinrichtung (1 15) zur Ablage des Küchenrezepts (300);

- eine Verarbeitungseinrichtung (1 10), die dazu eingerichtet ist, einen aktuellen Verarbeitungsschritt (305) des Küchenrezepts (300) und eine zugeordnete Übergangsbedingung (330) zu bestimmen;

- und eine Information (325) in Abhängigkeit des aktuellen Verarbeitungsschritts (305) auszugeben; und

- eine Abtasteinrichtung (125, 135, 140, 145) für einen Parameter, dessen Wert das Erfüllen der Übergangsbedingung (330) steuert;

- wobei die Verarbeitungseinrichtung (1 10) ferner dazu eingerichtet ist, einen folgenden Verarbeitungsschritt (305) des Küchenrezepts (300) als aktuellen Verarbeitungsschritt (305) zu setzen, falls die Übergangsbedingung (330) erfüllt ist.

Description:
Rezeptbasierte Küchenhilfe

Die Erfindung betrifft eine rezeptbasierte Küchenhilfe. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Technik zur Unterstützung einer Bedienperson bei der Zubereitung einer Speise.

Stand der Technik

Ein Küchenrezept, insbesondere ein Koch- oder Backrezept, umfasst eine Abfolge von Verarbeitungsschritten, um eine vorbestimmte Speise zuzubereiten. Traditionell sind Re- zepte in Kochbüchern zusammengefasst, deren Handhabung während des Umgangs mit Speisen und Zutaten schwierig ist. Ein Rezept kann beispielsweise aus hygienischen Gründen auch auf einem abwaschbaren elektronischen Anzeigegerät angezeigt werden.

EP 2 556 778 B1 betrifft eine Küchenmaschine mit einem Touch-Display, auf dem Verar- beitungsschritte eines Rezepts dargestellt werden können.

Bekannte Techniken zeigen üblicherweise einen oder mehrere Verarbeitungsschritte gleichzeitig an und bieten nur geringe Flexibilität, um auf einen Benutzer einzugehen. Bekannte integrierte Lösungen sind üblicherweise auf eine einzige vorbestimmte Vorrichtung beschränkt, die dazu eingerichtet ist, einen Verarbeitungsschritt durchzuführen oder zu unterstützen, beispielsweise durch Kneten, Rühren oder Raspeln.

Eine der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, eine verbesserte Technik anzugeben, die einen Benutzer bei der Zubereitung einer Speise auf der Basis eines Küchenrezepts flexibel unterstützt. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.

Offenbarung der Erfindung

Ein Küchenrezept umfasst eine Vielzahl von Verarbeitungsschritten und jeweils zugeordnete Übergangsbedingungen. Ein Verfahren zum Verarbeiten des Küchenrezepts umfasst Schritte des Bestimmens eines aktuellen Verarbeitungsschritts des Küchenrezepts und einer zugeordneten Übergangsbedingung; des Ausgebens einer Information in Abhängigkeit des aktuellen Verarbeitungsschritts; des Abtastens eines Parameters, dessen Wert das Erfüllen der Übergangsbedingung steuert; und des Setzens eines folgenden Verarbeitungsschritts des Küchenrezepts als aktuellen Verarbeitungsschritt, falls die Übergangs- bedingung erfüllt ist.

Im Unterschied zu üblichen rezeptbasierten Techniken kann ein ereignisgesteuerter Übergang zwischen einem Verarbeitungsschritt zum nächsten erfolgen. Insbesondere kann der Übergang automatisch ausgelöst werden, wenn der Parameter die Übergangs- bedingung erfüllt. Dadurch können auch komplexe Abläufe modelliert werden, die beispielsweise Verzweigungen, Schleifen oder Nebenläufigkeiten umfassen. In einer Ausführungsform wird zu einem Zeitpunkt nur ein einziger Verarbeitungsschritt behandelt, in einer weiteren Ausführungsform können auch mehrere Verarbeitungsschritte nebenläufig erfolgen. Jeder Ausführungsschritt kann unabhängig von den anderen behandelt werden oder die Ausführungsschritte können kausal oder logisch zusammenhängen.

In einer ersten Variante umfasst die Information eine Steueranweisung für ein steuerbares Küchengerät, wobei das Verfahren einen Schritt des Steuerns des Küchengeräts umfasst. Bevorzugt ist das Küchengerät nicht auf ein spezifisches Modell beschränkt, sondern es ist eine allgemeine Schnittstelle vorgesehen, über die beliebige, auch mehrere, Küchengeräte angesteuert werden können. So kann beispielsweise vorausschauend ein Backofen vorgeheizt oder eine Dunstabzugshaube eingeschaltet werden. Ist ein Küchengerät nicht vorhanden, so kann ein alternativer Verarbeitungsschritt oder eine alternative Übergangsbedingung verwendet werden. Das Küchenrezept kann so dynamisch und ggf. in- teraktiv an einen Gerätepark eines Benutzers angepasst werden.

Insbesondere in dieser Variante kann der Parameter einen Betriebszustand des Küchengeräts betreffen. Beispielsweise kann der Parameter die Temperatur eines Backofens betreffen und eine Übergangsbedingung kann erfüllt sein, wenn die Temperatur einen Wert von 220 °C erreicht hat. Die Kontrolle des Küchengeräts kann dadurch wenigstens teilweise automatisiert werden, sodass ein Benutzer bei der Zubereitung von Speisen deutlich entlastet werden kann. In einer zweiten Variante, die mit der ersten Variante kombinierbar ist, ist die Information an einen Benutzer gerichtet, wobei das Ausgeben eine textuelle, bildliche, akustische oder haptische Information betrifft. Unterschiedliche Informationskanäle (visuell, akustisch, haptisch) können auch miteinander kombiniert werden und der Benutzer kann einen bevorzugten Informationskanal auswählen.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst der Parameter das Verstreichen einer vorbestimmten Zeitdauer. So können beispielsweise eine Garzeit oder eine Ruhezeit einer Speise oder eines Zwischenprodukts automatisch überwacht werden. Der Beginn der Zeitdauer kann an ein vorbestimmtes Ereignis geknüpft sein, beispielsweise das Absolvie- ren eines vorbestimmten Verarbeitungsschritts. Das Beenden der Zeitdauer kann mittels eines Zeitgebers überwacht werden.

Insbesondere ein zeitgesteuerter Vorgang eignet sich besonders für die nebenläufige Ausführung. Anders ausgedrückt kann während des Ablaufs der vorbestimmten Zeitdauer ein anderer Verarbeitungsschritt durchgeführt werden. Ist die Zeitdauer abgelaufen, so kann der aktuelle Verarbeitungsschritt unterbrochen werden, um einen Verarbeitungsschritt durchzuführen, der auf den Ablauf der Zeitdauer folgt und keinen Aufschub duldet. Beispielsweise kann ein Verarbeitungsschritt des Schälens oder Schneidens durch den Verarbeitungsschritt des Entfernens einer Schüssel aus einem Backofen unterbrochen werden.

In einer weiteren Ausführungsform umfasst die Übergangsbedingung ein Hinzufügen einer bestimmten Menge einer Zutat in ein Gefäß, wobei das Abtasten des Parameters ein Bestimmen des Gewichts des Gefäßes umfasst. Es ist weiterhin bevorzugt, dass ein gra- dueller Fortschritt beim Erreichen der Übergangsbedingung einem Benutzer dargeboten wird, beispielsweise auf optische, akustische oder haptische Weise. Soll beispielsweise zu einer Schüssel mit Mehl eine vorbestimmte Menge Zucker hinzugefügt werden, so kann während des Hinzufügens beispielsweise ein akustischer Hinweis ausgegeben werden, der auf die Menge des bereits zugefügten Zuckers hinweist. Dazu kann beispielswei- se ein Piepton in Höhe und/oder Frequenz in Abhängigkeit einer hinzugefügten Menge moduliert werden. Wird die hinzuzufügende Menge um mehr als ein vorbestimmtes Maß überschritten, so kann ein entsprechendes Fehlersignal ausgegeben werden. In noch einer weiteren Ausführungsform umfasst die Übergangsbedingung eine Konsistenzänderung einer Zutat in einem Gefäß unter dem Einfluss einer mechanischen Bearbeitung. Dabei umfasst der Parameter Vibrationen des Gefäßes und auf der Basis einer Frequenzverteilung der Vibrationen kann bestimmt werden, ob die Übergangsbedingung erfüllt ist. Umfasst der Verarbeitungsschritt beispielsweise das Schlagen von Sahne oder das Kneten eines Teigs, so kann ein Fortschritt einer mechanischen Bearbeitung der Zutat anhand der Verteilung von Vibrationsfrequenzen des Gefäßes bestimmt werden. Je kompakter oder zäher die Zutat ist, desto stärker können niederfrequente Signale dominant sein. So kann auf einfache und effiziente Weise die Konsistenz der Zutat bestimmt werden, um rechtzeitig zu einem nachfolgenden Verarbeitungsschritt übergehen zu kön- nen.

Es ist weiterhin bevorzugt, dass eine Benutzereingabe abgetastet und in Abhängigkeit der Benutzereingabe ein Verarbeitungsschritt des Küchenrezepts als aktueller Verarbeitungsschritt gesetzt wird. Das Abtasten und Verarbeiten der Benutzereingabe ist bevorzugt zu jedem Zeitpunkt möglich. So kann beispielsweise ein Verarbeitungsschritt wiederholt, übersprungen oder verändert werden. Einem Benutzer kann auch eine Auswahl unterschiedlicher zur Verfügung stehender Verarbeitungsschritte angeboten werden, aus denen er einen auswählen kann. So können unterschiedliche Varianten des Küchenrezepts verbessert dynamisch unterstützt werden.

Vorteilhaft umfasst das Abtasten der Benutzereingabe bevorzugt das Abtasten eines akustischen Signals. Insbesondere ist bevorzugt, dass der Benutzer seine Eingabe sprachlich, also durch ein gesprochenes Wort, Kommando oder Tonfolge, ausdrückt. Dadurch ist eine Steuerung auch aus einiger Entfernung möglich, der Benutzer muss seine Hände nicht zu Hilfe nehmen und es können einfache oder komplexe Anweisungen unterstützt werden. Eine einfache Anweisung umfasst beispielsweise das erneute akustische Ausgeben einer an den Benutzer gerichteten Information. Eine komplexere Anweisung kann beispielsweise ein nachträgliches Vergrößern einer Menge der zuzubereitenden Speise oder eine Abwandlung des Küchenrezepts betreffen.

Eine Vorrichtung zur Verarbeitung des oben beschriebenen Küchenrezepts umfasst eine Speichereinrichtung zur Ablage des Küchenrezepts; eine Verarbeitungseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, eine aktuellen Verarbeitungsschritt des Küchenrezepts und eine zugeordnete Übergangsbedingung zu bestimmen; und eine Information in Abhängigkeit des aktuellen Verarbeitungsschritts auszugeben. Ferner umfasst die Vorrichtung eine Abtasteinrichtung für einen Parameter, dessen Wert das Erfüllen der Übergangsbedingung steuert. Dabei ist die Verarbeitungseinrichtung ferner dazu eingerichtet, einen folgenden Verarbeitungsschritt des Küchenrezepts als aktuellen Verarbeitungsschritt zu setzten, falls die Übergangsbedingung erfüllt ist.

Die Verarbeitungseinrichtung kann insbesondere einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen, der dazu eingerichtet ist, wenigstens einen Teil des oben beschriebenen Verfahrens auszuführen. Das Verfahren kann dabei insbesondere als Computerprogrammprodukt mit Programmcodemitteln ausgedrückt sein.

Die Erfindung wurde mit Bezug auf ein Verfahren und eine Vorrichtung erläutert. Sofern nichts anderes angegeben ist, sind die Merkmale des Verfahrens analog auf die Vorrichtung anwendbar.

Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben, in denen:

Fig. 1 ein System mit einer Vorrichtung zur Verarbeitung eines Küchenrezepts;

Fig. 2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Verarbeitung eines Küchenrezepts; und

Fig. 3 eine Darstellung eines Küchenrezepts mit einer Vielzahl von Verarbeitungsschritten darstellt.

Figur 1 zeigt ein System 100 mit einer Vorrichtung 105 zur Verarbeitung eines Küchenrezepts. Die Vorrichtung 105 umfasst eine Verarbeitungseinrichtung 1 10 und eine Speichervorrichtung 1 15. In weiter bevorzugten Ausführungsformen können eine Schnittstelle 120, ein Vibrationssensor oder Vibrationsgenerator 125, eine akustische Ausgabeeinrichtung 130, eine akustische Eingabeeinrichtung 135, eine optische Ausgabeeinrichtung 140, die mit einer haptischen Eingabeeinrichtung integriert ausgeführt sein kann, oder ein Zeitgeber 145 zusätzlich vorgesehen sein. In der dargestellten Ausführungsform ist die optische Ausgabeeinrichtung 140 exemplarisch als Teil eines Smartphones dargestellt. In einer weiteren Ausführungsform sind auch die restlichen Komponenten der Vorrichtung 105 vom Smartphone umfasst bzw. mit diesem integriert ausgeführt.

Die Schnittstelle 120 kann insbesondere eine drahtlose Schnittstelle umfassen, über die eine Verbindung zu einem Küchengerät 150 möglich ist. In der beispielhaften Darstellung von Figur 1 sind an Küchengeräten 150 exemplarisch ein Backofen, ein Herd, eine Abzugshaube, ein Schneid- oder Knetwerk und ein Mikrowellenofen dargestellt. Es können auch andere oder zusätzliche Küchengeräte 150 vorgesehen sein. Die Küchengeräte 150 sind jeweils dazu eingerichtet, eine Anforderung einer externen Komponente entgegenzu- nehmen und daraufhin ihren Betriebszustand zu steuern. Außerdem kann ein aktueller Betriebszustand eines Küchengeräts 150 abgefragt bzw. ausgelesen werden. Die Küchengeräte 150 können direkt oder über eine zentrale Komponente 155 verwaltet werden, um beispielsweise Zugriffsrechte, logische gegenseitige Ausschlüsse von Betriebszustän- den oder frühere Betriebszustände zu verwalten. Eine Ausführung für die zentrale Kom- ponente 155 ist unter der Bezeichnung BSH Home Connect Server bekannt. In anderen Ausführungsformen kann die zentrale Komponente 155 jedoch auch entfallen. Die Schnittstelle 120 kann auch mittels eines drahtgebundenen Netzwerks zu einem der Küchengeräte 150 führen. Der Vibrationssensor 125 kann mit einem Gefäß 160, insbesondere einer Schüssel, mechanisch gekoppelt sein, wobei das Gefäß 160 dazu verwendet werden kann, Zutaten einer Speise oder eines Gerichts, das auf der Basis eines Küchenrezepts zubereitet werden soll, aufzunehmen. Dazu ist es üblicherweise nicht notwendig, dass das Gefäß 160 wie bei einer integrierten Küchenmaschine integraler Bestandteil eines Verarbeitungssys- tems ist. Vielmehr kann das Gefäß 160 dazu eingerichtet sein, die Zutat zur beliebigen Verarbeitung bereitzuhalten.

Der Vibrationssensor 125 ist dazu eingerichtet, Vibrationen des Gefäßes 160, die insbesondere bei einer mechanischen Verarbeitung der Zutat entstehen, abzutasten. Die Ver- arbeitungseinrichtung 1 10 kann diese Vibrationen analysieren, um insbesondere eine Konsistenz der Zutat zu bestimmen. Dazu können die abgetasteten Vibrationen, etwa mittels einer diskreten Fouriertransformation, in ihre Frequenzbestandteile zerlegt und diese dann analysiert werden. In einer anderen Ausführungsform kann auf der Basis der abgetasteten Vibrationen beispielsweise festgestellt werden, ob ein Rühren, Schlagen oder Kneten in einer vorteilhaften Geschwindigkeit erfolgt oder nicht.

In einer weiteren Ausführungsform kann durch die Vorrichtung 105 eine Vibration erzeugt werden, die über die mechanische Kopplung mit dem Gefäß 160 übertragen wird, sodass eine Bedienperson, die das Gefäß 160 vor sich hat oder ggf. mit einer Hand festhält, das Signal leicht aufnehmen kann.

Die akustische Ausgabeeinrichtung 130 ist bevorzugt dazu eingerichtet, Signale, Töne und insbesondere synthetisch generierte oder gesprochene Sprache auszugeben. Ein Benutzer der Vorrichtung 105 kann dadurch leicht über einen Zustand oder eine durchzuführende Tätigkeit informiert werden. In ähnlicher Weise ist die akustische Eingabevorrichtung 135 bevorzugt dazu eingerichtet, Geräusche, Töne und insbesondere gesprochene Sprache aufzunehmen. Die Verarbeitungseinrichtung 1 10 kann dazu eingerichtet sein, die abgetastete Sprache zu analysieren und auf einer Benutzereingabe abzubilden, die sie dann entsprechend berücksichtigt. Die Interaktion der Vorrichtung 105, gesteuert durch die Verarbeitungseinrichtung 1 10, mit dem Benutzer kann von besonderem Interesse für das erfolgreiche Verwenden der Vorrichtung 105 sein.

Die optische Ausgabeeinrichtung 140 ist bevorzugt graphikfähig, selbstleuchtend und/oder mehrfarbig ausgeführt. Mittels der Ausgabeeinrichtung 140 können insbesondere textuelle oder bildliche Informationen bereitgestellt werden. Ist die Ausgabeeinrichtung 140 mit einer haptischen Eingabeeinrichtung gekoppelt, so spricht man auch von einem Touchscreen. Die haptische Eingabeeinrichtung 140 kann in diesem Fall als Sensor einer Waage verwendet werden. Dazu kann das Gefäß 160 auf die Eingabeeinrichtung 140 und diese auf einen Untergrund platziert werden. Ist die Eingabeeinrichtung 140 dazu eingerichtet, unterschiedlich starke Betätigungen analog oder in einer Vielzahl von Schritten aufzulösen, so kann die Verarbeitungseinrichtung 1 10 auf der Basis der Stärke des Drucks des Gefäßes 160 auf die Eingabevorrichtung 140 auf ein Gewicht des Gefäßes 160 bzw. ihres Inhalts schließen. In einer anderen Ausführungsform ist eine separate Waage vorgesehen, die, insbesondere mittels der Schnittstelle 120, mit der Vorrichtung 105 gekoppelt werden kann. Auch die anderen dargestellten Ein- oder Ausgabeeinrichtungen können in anderen Ausführungsformen separat realisiert und insbesondere mittels der Schnittstelle 120 an die Verarbeitungseinrichtung 1 10 angebunden sein. Figur 2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 200 zur Verarbeitung eines Küchenrezepts mittels des Systems 100 von Figur 1 . Es ist zu beachten, dass die dargestellten Schritte in anderen Ausführungsformen auch in einer anderen Reihenfolge ausgeführt werden können. Weitere Abwandlungen sind ebenfalls möglich. Das Verfahren 200 kann wenigstens teilweise mittels der Vorrichtung 105 und weiter bevorzugt mittels der Verarbeitungseinrichtung 1 10 durchgeführt werden. Dazu kann das Verfahren 200 als Computerprogrammprodukt vorliegen. Die oben beschriebenen Varianten und Ausführungsformen der Vorrichtung 105 gelten sinngemäß auch für das Verfahren 200 und umgekehrt. In einem ersten Schritt 205 wird ein Küchenrezept ausgewählt. Dieser Schritt ist entbehrlich, falls in der Speichervorrichtung 1 15 nicht mehr als ein Küchenrezept abgelegt ist. Optional kann das Küchenrezept im Schritt 205 auch konfiguriert werden, beispielsweise indem eingegeben wird, welche von mehreren möglichen Varianten realisiert werden soll, für wie viele Personen oder Portionen das Küchenrezept umgesetzt werden soll und so weiter. Übliche Schritte der Berechnung oder Bestimmung einer Zutatenliste, des Austauschens bestimmter Zutaten durch Ersatzstoffe etc. können ebenfalls im Schritt 205 durchgeführt werden.

In einem Schritt 210 wird bevorzugt ein interner Zeiger auf einen ersten Verarbeitungs- schritt des Küchenrezepts gesetzt. Wie unten mit Bezug auf Figur 3 noch genauer ausgeführt wird, umfasst das Küchenrezept eine Serie von Verarbeitungsschritten, wobei jedem Verarbeitungsschritt eine Übergangsbedingung zugeordnet ist, die erfüllt sein muss, um mit einem folgenden Verarbeitungsschritt fortzufahren. Zur Adressierung des aktuellen Verarbeitungsschritts wird vorliegend exemplarisch ein Zeiger verwendet, in anderen Aus- führungsformen kann der jeweils aktuelle Verarbeitungsschritt auch auf andere Weise adressiert bzw. selektiert werden.

In einem Schritt 215 wird der aktuelle Verarbeitungsschritt beschafft. Dazu kann der Verarbeitungsschritt aus der Speichervorrichtung 1 15 geladen werden und ggf. werden noch zusätzliche Informationen, beispielsweise ein Bild oder ein Text, aus der Speichervorrichtung 1 15 beschafft. Nachfolgend können in einem Schritt 220 Informationen ausgegeben werden, die an einen Benutzer der Vorrichtung 105 gerichtet sind. Diese Informationen können insbesondere bildlicher, textueller oder akustischer Natur sein. Dabei kann der Benutzer insbesondere davon in Kenntnis gesetzt werden, welche Tätigkeit im Rahmen des aktuellen Verarbeitungsschritts durchzuführen ist.

In einem Schritt 225 kann ein Steuerbefehl ausgegeben werden, insbesondere über die Schnittstelle 120, und weiter bevorzugt an ein Haushaltsgerät 150. Die Schritte 220 und 225 können alternativ ausgeführt werden, wenn der aktuelle Verarbeitungsschritt nur eine der genannten Optionen betrifft. Sie können auch gemeinsam ausgeführt werden, um insbesondere die Steuerung eines der Haushaltsgeräte 150 mit einer Information des Benutzers zu verbinden.

In einem Schritt 230 wird ein Parameter bestimmt. Dieser Parameter kann insbesondere mittels der haptischen Eingabeeinrichtung 140, der akustischen Eingabeeinrichtung 135, dem Vibrationssensor 125 oder dem Zeitgeber 145 bestimmt oder über die Schnittstelle 120 empfangen werden. Die dem aktuellen Verarbeitungsschritt zugeordnete Übergangsbedingung ist auf der Basis des abgetasteten Parameters formuliert, sodass der Wert des abgetasteten Parameters darüber entscheidet, ob die Übergangsbedingung erfüllt ist oder nicht. In weiteren Ausführungsformen können auch mehrere Parameter vorgesehen sein, die mit mehreren Schwellenwerten verglichen werden können, wobei die üblichen Booleschen Operatoren (UND, ODER, NICHT, ...) zur logischen Verknüpfung verwendet werden können, um die Übergangsbedingung zu formulieren bzw. zu bestimmen.

In einem Schritt 235 wird überprüft, ob die Übergangsbedingung erfüllt ist. Ist dies nicht der Fall, so kann das Verfahren 200 zum Schritt 230 zurückkehren und erneut durchlaufen. In einer anderen Variante kann das Verfahren 200 auch zu einem der Schritte 220, 225 zurückkehren. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn beispielsweise der Schritt 220 ein Ausgeben einer Information umfasst, die auf den im Schritt 230 bestimmten Parameter hinweist. Dadurch kann einem Benutzer signalisiert werden, in welchem Grad die Übergangsbedingung bereits erfüllt ist.

Wird im Schritt 235 hingegen bestimmt, dass die Übergangsbedingung erfüllt ist, so kann in einem Schritt 240 der oben beschriebene Zeiger auf einen folgenden Verarbeitungs- schritt gesetzt werden, bevor das Verfahren 200 zum Schritt 215 zurückkehrt. Dadurch wird effektiv der folgende Verarbeitungsschritt als aktueller Verarbeitungsschritt gesetzt und die geschilderten Vorgänge erneut durchlaufen.

Es ist bevorzugt, dass insbesondere in einem nebenläufigen Teil des Verfahrens 200 eine Benutzereingabe abgetastet und ausgewertet wird. In der dargestellten Ausführungsform wird hierzu in einem Schritt 245 eine Benutzereingabe insbesondere mittels der akustischen Eingabevorrichtung 135 oder der haptischen Eingabevorrichtung 140 abgetastet und analysiert. Insbesondere kann bestimmt werden, dass die Eingabe auf einen Wunsch des Benutzers hinweist, den aktuellen Verarbeitungsschritt zu verändern. Beispielsweise kann der Benutzer den aktuellen Verarbeitungsschritt erneut beginnen wollen. In diesem Fall kann in einem Schritt 250 der beschriebene Zeiger auf den gewünschten Verarbeitungsschritt gesetzt werden und das Verfahren 200 fährt im Schritt 215 fort. Der nebenläufige Teil der Schritte 245 und 250 kann unabhängig davon erneut durchlaufen werden. Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Küchenrezepts 300 mit Verarbeitungsschritten 305. Das Küchenrezept 300 umfasst üblicherweise mehrere Verarbeitungsschritte 305, die eine vorbestimmte Sequenz zwischen einem Startzustand 310 und einem Endzustand 315 bilden. Eine exemplarische Ausführungsform eines der Verarbeitungsschritte 305 ist vergrößert dargestellt. Dabei sind die dargestellten Felder rein beispielhaf- ter Natur.

Ein erstes Feld 320 kann eine fortlaufende Nummer oder Adresse des Verarbeitungsschritts 305 tragen. Ein Verarbeitungsschritt 305 kann anhand seiner Nummer 320 eindeutig identifiziert werden. Der oben mit Bezug auf Figur 2 beschriebene Zeiger kann die Nummer 320 enthalten, um einen Verarbeitungsschritt 305 zu adressieren.

Ein weiteres Feld 325 umfasst eine Information, die im Rahmen des Verarbeitungsschritts 305 auszugeben ist. Diese Information kann, insbesondere als Steuerinformation, an eines der Haushaltsgeräte 150 oder eines der Peripheriegeräte 125 bis 145 gerichtet sein oder an einen Benutzer. Eine Kombination dieser Varianten ist ebenfalls möglich. Insbesondere Information, die an den Benutzer gerichtet ist, kann zusätzliche Dateien umfassen, beispielsweise in Bild oder eine Videosequenz. Ein weiteres Feld 330 umfasst bevorzugt eine Übergangsbedingung. Die Übergangsbedingung ist bevorzugt derart formuliert, dass sie einen auswertbaren Ausdruck unter Verwendung eines Parameters umfasst, wobei der Wert des Ausdrucks einen von zwei binären Werten annehmen kann, von denen der eine wahr und der andere falsch ausdrückt. Dabei kann auch eine Kombination unterschiedlicher binärer Zwischenergebnisse mittels Boolescher Algebra durchgeführt werden. Im Allgemeinen umfasst das Bestimmen, ob die Übergangsbedingung erfüllt ist, das Vergleichen eines Werts eines abgetasteten Parameters mit einem vorbestimmten Schwellenwert.

In einer bevorzugten Ausführungsform sind ferner eines oder mehrere weitere Felder 335 vorgesehen, die jeweils kennzeichnen, welcher Verarbeitungsschritt 305 der logisch folgende sein soll. Dabei können auch mehrere Verarbeitungsschritte 305 logisch folgen. Dazu kann das Küchenrezept 300 entweder verzweigen, etwa auf der Basis des Werts der Übergangsbedingung im Feld 330, oder es können mehrere nebenläufige Teilabläufe generiert werden.

Diese Konzepte sind in der exemplarisch dargestellten Ausführungsform des Küchenrezepts 300 erkennbar. In einer weiteren möglichen Ausführungsform kann auch einer der Verarbeitungsschritte 305 mehr als einmal, insbesondere N-mal durchgeführt werden. Die Übergangsbedingung 330 kann dabei eine lokale Zählvariable umfassen, deren Wert bei jedem Abarbeiten des Schritts 305 implementiert oder dekrementiert wird.

Weitere Flusssteuerungsmaßnahmen sind ebenfalls möglich. Beispielsweise kann der Benutzer dazu aufgefordert werden, an einer Verzweigung mehrerer auf einen Verarbeitungsschritt 305 folgender Verarbeitungsschritte 305 eine Auswahl zu treffen.

Bezugszeichen

100 System

105 Vorrichtung

1 10 Verarbeitungseinrichtung

1 15 Speichervorrichtung

120 Schnittstelle

125 Vibrationssensor oder Vibrationsgenerator

130 akustische Ausgabeeinrichtung

135 akustische Eingabeeinrichtung

optische Ausgabeeinrichtung, ggf. mit haptischer Eingabeeinrich-

140

tung

145 Zeitgeber

150 Küchengerät

155 zentrale Komponente

160 Gefäß

200 Verfahren

205 Auswählen Küchenrezept

210 Zeiger auf ersten Verarbeitungsschritt

215 Holen Verarbeitungsschritt

220 Ausgeben Benutzerinformation

225 Ausgeben Steuerbefehl

230 Abtasten Parameter

235 Übergangsbedingung erfüllt?

240 Zeiger auf folgenden Verarbeitungsschritt

245 Abtasten Benutzereingabe

250 Setzen Verarbeitungsschritt

300 Küchenrezept

305 Verarbeitungsschritt

310 Startzustand

315 Endzustand Nummer

Information

Übergangsbedingung weitere Felder