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Patent Searching and Data


Title:
RECIPROCATING-PISTON INTERNAL COMBUSTION ENGINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/180453
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a reciprocating-piston internal combustion engine comprising at least one cylinder (2) in which a reciprocating piston (3) is arranged so as to be movable in reciprocating fashion. The invention further relates to a motor vehicle, for example a utility vehicle, having such a reciprocating-piston internal combustion engine. The reciprocating-piston internal combustion engine (1; 30) is distinguished in that a pin structure (10) is arranged on the combustion chamber side in the region of the cylinder head (6) and/or of the piston crown (4). The pin structure makes it possible to avoid local temperature peaks during the combustion process, such that NOx emissions can be avoided or at least greatly reduced.

Inventors:
CYPRIS JOCHEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/054286
Publication Date:
September 16, 2021
Filing Date:
February 22, 2021
Export Citation:
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Assignee:
MAN TRUCK & BUS SE (DE)
International Classes:
B23P15/10; F02B9/08; F02B11/00; F02B23/06; F02F3/04; F02F3/12; F02F3/24; F02F3/26; F02F3/28
Foreign References:
JPH084534A1996-01-09
US20060081212A12006-04-20
JPH0988609A1997-03-31
EP0147149A21985-07-03
GB2254372A1992-10-07
FR2291361A11976-06-11
EP3351779A12018-07-25
DE10135062A12003-02-13
DE19753407A11999-06-10
Attorney, Agent or Firm:
V. BEZOLD & PARTNER PATENTANWÄLTE - PARTG MBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Hubkolben-Brennkraftmaschine (1; 30), umfassend zumindest einen Zylinder (2), in dem ein Hubkolben (3) hin- und herbewegbar angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass brennraumseitig im Bereich des Zylinderkopfes (6) und/oder des Kolbenbodens (4) eine Stiftstruktur (10) angeordnet ist.

2. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 1, wobei die Stiftstruktur (10) a) ausgebildet ist, über ihre Oberfläche eine wärmespeichernde und/oder temperatur ausgleichende Wirkung während einer Verbrennung im Brennraum (7a) auszubilden; und/oder b) eine Stiftstruktur zur Homogenisierung einer Gemischbildung und/oder einer Ver brennung im Brennraum (7a) ist oder eine Stiftstruktur zur Förderung einer homogene ren Gemischbildung und/oder Verbrennung im Brennraum (7a) ist.

3. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stiftstruktur (10) einen Volumenanteil im Bereich von 5 % bis 40 %, weiter vorzugsweise im Bereich von 10 % bis 20 %, des Brennraums (7) ausfüllt, wenn der Hubkolben (3) sich im oberen Totpunkt, OT, befindet.

4. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die brennraumseitig im Bereich des Kolbenbodens (4) angeordnete Stiftstruktur (10) in ei ner Mulde (5) des Kolbenbodens (4) angeordnet ist und/oder sich stalagmitartig in Rich tung Brennraum (7) erstreckt.

5. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die brennraumseitig im Bereich des Zylinderkopfes (6) angeordnete Stiftstruktur (10) a) im Zylinderkopf (6), vorzugsweise in einer Ausnehmung des Zylinderkopfes, ange ordnet ist; und/oder b) unterhalb des Zylinderkopfes (6) angeordnet ist; und/oder c) sich stalaktitartig vom Zylinderkopf (6) in Richtung Brennraum (7) erstreckt.

6. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stiftstruktur (10) mehrere Stifte (11) umfasst und/oder durch mehrere Stifte (11) ausge bildet ist. 7. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 6, wobei a) die Stiftstruktur (10) mindestens 10, weiter vorzugsweise mindestens 20 oder min destens 30 Stifte (11), umfasst; und/oder b) die mehreren Stifte (11) beanstandet zueinander und/oder ohne Verbindung zuei nander im Brennraum (7) angeordnet sind.

8. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 7, wobei a) eine Länge der Stifte (11) größer als ihr Durchmesser ist; und/oder b) die Stifte (11) zylinderförmig und/oder bolzenförmig ausgeführt sind; und/oder c) die Stifte (11) sich parallel oder im Wesentlichen parallel zur Bewegungsrichtung (b) des Kolbens (3) erstrecken.

9. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, aufwei send einen im Bereich der Stiftstruktur (10) angeordneten Prallstift (12) zur Ablenkung und/oder zur Verteilung von eingebrachtem Brennstoff (8) hin zur Stiftstruktur (10).

10. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 9, wobei der Prallstift (12) a) in einem mittleren Bereich der Stiftstruktur (10) angeordnet ist, und/oder b) derart in Bezug auf eine Einbringrichtung des Brennstoffes in den Brennraum und die Stiftstruktur (10) angeordnet und ausgebildet ist, dass eingebrachter Brennstoff (8) zumindest überwiegend auf den Prallstift prallt und von diesem in radialer Richtung hin zur Stiftstruktur (10) abgelenkt und/oder verteilt wird.

11. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stiftstruktur (10) aus einem metallischen Werkstoff und/oder einem Keramikwerkstoff gebildet ist.

12. Hubkolben-Brennkraftmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Stiftstruktur (10), wenn der Kolben sich in OT-Stellung befindet, im Verdichtungsraum des Brennraums (7a) und/oder in einem Bereich (7a) des Brennraums (7), in dem eine Verbrennung des komprimierten Luft-Brennstoffgemisches stattfindet, angeordnet ist.

13. Hubkolben-Brennkraftmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hubkolben-Brennkraftmaschine eine mit gasförmigem oder mit flüssigem Kraftstoff, betriebene Hubkolbenbrennkraftmaschine ist. 14. Hubkolben-Brennkraftmaschine (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Hubkolben-Brennkraftmaschine ausgebildet ist, einen für einen Verbrennungsvor gang erforderlichen Brennstoff dem Brennraum unter Druck in lediglich einem Einspritz vorgang kurz vor oder bei Erreichung des oberen Totpunktes zuzuführen. 15. Hubkolben-Brennkraftmaschine (30) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die

Hubkolben-Brennkraftmaschine ausgebildet ist, a) eine Teilmenge eines für einen Verbrennungsvorgang erforderlichen Brennstoffes dem Brennraum zur Bildung eines mageren, zündunfähigen Gemisches (8a) zuzufüh ren, b) nachfolgend das magere, zündunfähige Gemisch (8a) durch eine Kolbenbewegung hin zum oberen Totpunkt zu komprimieren, und c) nachfolgend eine Restmenge des für einen Verbrennungsvorgang erforderlichen Brennstoffes im Bereich des oberen Totpunkts, OT, zur Initiierung der Selbst- oder Fremdzündung zuzuführen. 16. Kraftfahrzeug, vorzugsweise Nutzfahrzeug, umfassend eine Hubkolben-Brennkraftma- schine (1, 30) nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

Description:
Hubkolben-Brennkraftmaschine

Beschreibung

Die Erfindung betrifft eine Hubkolben-Brennkraftmaschine und ein Kraftfahrzeug, beispiels weise ein Nutzfahrzeug, mit einer solchen Hubkolben-Brennkraftmaschine.

Aus dem Stand der Technik sind Hubkolben-Brennkraftmaschinen hinlänglich bekannt. Bei den in der Praxis üblichen Ausführungen unterscheidet man zwischen selbst- und fremdge zündeten Motoren. In beiden Fällen entstehen während der Verbrennung als Nebenprodukt Schadstoffe, nämlich: a) Stickoxide, durch lokal hohe Verbrennungstemperaturen Und bei kohlenwasserstoffbasierten Kraftstoffen: b) Ruß, durch lokalen Sauerstoffmangel und hohe Temperaturen c) Kohlenmonoxid, durch lokalen Sauerstoffmangel oder zu niedrige Temperaturen d) Kohlenwasserstoffe, durch lokalen Sauerstoffmangel oder zu niedrige Temperaturen

Aus Gründen des Umweltschutzes ist eine kostenaufwändige katalytische Reinigung der Ver brennungsgase oder eine Abtrennung der Verbrennungsrückstände aus dem Abgasstrom er forderlich.

Zur Adressierung dieser Probleme sind aus dem Stand der Technik alternativ Brennverfahren bekannt, die unter dem Stichwort „homogene Verbrennung“ zum Ziel haben, die Partikelroh emissionen praktisch gegen Null zu senken und den Zielkonflikt zwischen Partikel- und NOx- Emissionen zukünftig zu lösen. Die „homogene Verbrennung“ (engl. Homogeneous Charge Compression Ignition, HCCI) steht somit für eine neue Art der motorischen Verbrennung, die zum Ziel hat, eines Tages auch ohne Abgasnachbehandlung den Verbrennungsmotor nahezu frei von Partikel- und NOx-Emissionen arbeiten zu lassen. Während das konventionelle Die selbrennverfahren ein inhomogenes Gemisch bildet, das auch entsprechend uneinheitlich und mit lokalen Temperaturspitzen verbrennt, zielt HCCI auf eine möglichst homogene Gemisch bildung und Verbrennung. Die homogene und magere Durchmischung von Luft und Kraftstoff vermeidet die fetten Gemischzonen, die die Partikelbildung fördern. Die volumetrische Ver- brennung ohne Flammenfrontausbildung senkt durch hohen Inertgasanteil die lokalen Spit zentemperaturen während der Verbrennung. In der Folge wird die thermische NOx-Bildung vermieden, welche für den Großteil der NOx-Emissionen ursächlich ist. Der Luftüberschuss und die sehr schnelle Verbrennung verringern zusätzlich den spezifischen Kraftstoffverbrauch (vgl. „Nutzfahrzeugtechnik: Grundlagen, Systeme, Komponenten“ (ATZ/MTZ-Fachbuch), von Erich Hoepke, Stefan Breuer, et al. , Ausgabe August 2012).

In der Praxis sind bei HCCI ein erhöhter Kraftstoffeintrag ins Öl und erhöhte Emissionen von CO und HC festzustellen. Des Weiteren ist die Kontrolle des Zündzeitpunkts in der Praxis sehr aufwendig und sensibel auf Abgasrückführraten. In der Folge sind die Ansätze der homogenen Dieselverbrennung nur für die unteren und mittleren Teillastbereiche geeignet. Wegen dieser Schwierigkeiten und der gesteigerten Leistungsfähigkeit der Abgasnachbehandlung konnten sich HCCI-Ansätze entsprechend in der Praxis nicht durchsetzen.

Aus den Offenlegungsschriften DE 101 35 062 A1 und DE 197 53407 A1 sind ferner Ansätze bekannt, bei denen ein poröses Medium in einen Brennraum eingebracht ist. Das poröse Me dium bildet einen porösen Reaktor (Porenbrenner) und ermöglicht auf diese Weise prinzipiell eine schadstofffreie Verbrennung, indem ein homogenes Temperaturfeld geschaffen wird - durchweg unterhalb der Bildungstemperatur für Stickoxide (NO x ) und durchweg ausreichend hoch für die vollständige Oxidation von HC und CO. Nachteilig an diesem Ansatz ist jedoch, dass die Montage einer porösen Struktur innerhalb des Brennraums technisch nicht gelöst ist und bei bisherigen Ansätzen Spannungsbrüche zu Bruchstücken führten, die eine mechani sche Beschädigung der Kolben-Zylinder-Einheit zur Folge haben.

Es ist eine daher eine Aufgabe der Erfindung, einen verbesserten Ansatz bereitzustellen, mit dem Nachteile herkömmlicher Ansätze vermieden werden können. Die Aufgabe der Erfindung ist es insbesondere, eine Hubkolben-Brennkraftmaschine bereitzustellen, die bei der Verbren nung weniger Schadstoffe erzeugt und vorzugsweise zusätzlich eine C02-Reduzierung er möglicht.

Diese Aufgaben werden durch eine Hubkolben-Brennkraftmaschine mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Anwendungen der Er findung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche und werden in der folgenden Beschrei bung unter teilweiser Bezugnahme auf die Figuren näher erläutert. Im Rahmen der Erfindung wurde festgestellt, dass, wenn anstelle eines porösen Materials eine stiftartige Struktur in den Brennraum eingebracht wird und die Verbrennung innerhalb und/oder im Bereich dieser stiftartigen Struktur abläuft, ebenfalls der Vorteil einer signifikanten Redu zierung bis zur Vermeidung der Entstehung von Schadstoffen beim Verbrennungsprozess er zielt werden kann. Darüber hinaus eignet sich eine derartige stiftartige Struktur wesentlich besserfürden Praxis-Einsatz bei Hubkolben-Brennkraftmaschinen. Entsprechend wird gemäß einem allgemeinen Gesichtspunkt der Erfindung eine Hubkolben-Brennkraftmaschine bereit gestellt, umfassend zumindest einen Zylinder, in dem ein Hubkolben hin- und herbewegbar angeordnet ist. Jeder Zylinder weist einen durch die Bewegung des Kolbens verdichtbaren Brennraum auf. Die Hubkolben-Brennkraftmaschine zeichnet sich dadurch aus, dass brenn raumseitig im Bereich des Zylinderkopfes und/oder des Kolbenbodens eine Stiftstruktur ange ordnet bzw. vorgesehen ist.

Die erfindungsgemäße Stiftstruktur bietet den besonderen Vorzug, dass dieselben Effekte wie bei der homogenen Verbrennung erzielt werden können, d. h., die Entstehung von Schadstof fen beim Verbrennungsprozess kann weitestgehend vermieden werden. Die stiftartige Struktur ermöglicht im Vergleich zu herkömmlichen Ausführungen von Brennräumen von Brennkraft maschinen die Entstehung eines homogenen Temperaturfelds - durchweg unterhalb der Bil dungstemperatur von Stickoxiden und durchweg ausreichend hoch für die vollständige Oxida tion von HC und CO. Die stiftartige Struktur vermeidet ferner die Nachteile eines Porenbren ners, da die stiftartige Struktur entsprechend stabil ausgeführt sein kann, so dass diese für den Praxiseinsatz in Verbrennungsmotoren geeignet ist. Die erfindungsgemäße Bereitstellung ei ner stiftartigen Struktur im Brennraum einer Brennkraftmaschine ermöglicht somit eine vorteil hafte Annäherung an das Prinzip der homogenen Verbrennung. Auch wenn damit keine per fekte homogene Verbrennung erzielbar ist, wird durch die stiftartige Struktur jedoch ein weit gehend homogenes Temperaturfeld ermöglicht, so dass im Wesentlichen die gleichen Effekte und Vorteile wie bei der homogenen Verbrennung erzielt werden können. Durch eine späte Einspritzstrategie bleibt die Kontrolle des Zündzeitpunkts erhalten und die heiße Stiftstruktur fördert eine schnelle Gemischbildung. Die Verbrennung findet dann bevorzugt vollständig in nerhalb des mit Stiften versehenen Brennraums statt, so dass durch diese besondere Gestal tung des Brennraums die Schadstoffbildung während der Verbrennung vermieden oder zu mindest stark reduziert werden kann. Für den Arbeitsprozess strömt kontinuierlich heißes Gas aus dem Brennraum aus. Unter einer Stiftstruktur wird eine stiftartige Struktur verstanden, die mehrere bzw. eine Viel zahl Stifte aufweist, und/oder eine Vorrichtung, die durch mehrere Stifte ausgebildet ist.

Der Begriff „Stift“ kann sämtliche schlanke Gebilde umfassen, deren Längsausdehnung größer ist als deren Durchmesser an der dünnsten Stelle. Bei nicht elliptischen Querschnitten ist die Höhe größer als die dünnste Wandstärke.

Die Stiftstruktur umfasst insbesondere Stifte, deren Längsausdehnung länger als deren Durch messer ist. Die Stifte der Stiftstruktur können zylinderförmig und/oder bolzenförmig ausgeführt sein, d. h. einen kreisförmigen Querschnitt aufweisen in Bezug auf eine Schnittebene, die senkrecht zur Bewegungsrichtung des Kolbens ist. Alternativ oder zusätzlich können die Stifte jedoch auch einen rechteckförmigen, einen sichelförmigen, einen sternförmigen und/oder ei nen anderen Querschnitt in dieser Schnittebene aufweisen.

Die Stifte der Stiftstruktur können sich optional parallel oder im Wesentlichen parallel zur Be wegungsrichtung des Kolbens erstrecken. Die Stiftstruktur kann ausgebildet sein, über ihre Oberfläche eine wärmespeichernde und/oder temperaturausgleichende Wirkung während ei ner Verbrennung im Brennraum auszubilden. Ferner kann die Stiftstruktur eine Stiftstruktur zur Homogenisierung einer Gemischbildung und/oder einer Verbrennung oder zumindest zur För derung einer homogeneren Gemischbildung und/oder einer Verbrennung im Brennraum sein. Unter einer Homogenisierung der Gemischbildung oder der Verbrennung wird vorliegend keine perfekte oder ideale Homogenisierung verstanden. Vielmehr führt die Stiftstruktur zu einer homogeneren Gemischbildung oder Verbrennung im Vergleich zu herkömmlichen Brennräumen ohne Stiftstruktur, so dass die Vorteile und positiven Effekte einer idealen Ho mogenisierung, wie die Reduzierung von NOx, hierdurch zumindest angenähert werden kön nen.

Die Stifte haben durch ihre Oberfläche eine temperaturausgleichende Wirkung. Heißbereiche, sog. Hotspots, werden abgekühlt, und Temperatursenken werden aufgeheizt. Dieses Verhal ten wirkt sich auf die Bildungsmechanismen einzelner Schadstoffkomponenten aus. Die Bil dungstemperatur von thermischen Stickoxiden wird auch lokal nicht überschritten. Tempera tursenken - ursächlich für CO und HC Emissionen - werden somit vermieden. Das Verfahren ist prinzipiell für jeden Kraftstoff geeignet, der sich bei später Einspritzstrategie in ausreichen der Menge dem System zuführen lässt. Die Stiftstruktur ist so angeordnet, dass sie sich im Verdichtungsraum des Brennraums befin det, wenn der Kolben sich im oberen Totpunkt (nachfolgend kurz mit OT bezeichnet) befindet, d. h. in OT-Stellung ist. Anders ausgedrückt ist die Stiftstruktur in einem Bereich des Brenn raums angeordnet, in dem eine Verbrennung des komprimierten Luft-Brennstoffgemisches stattfindet. Mit anderen Worten ist die Stiftstruktur zumindest zum Zeitpunkt, wenn der Kolben sich im OT befindet, bevorzugt im und/oder innerhalb des Verdichtungsraums des Brennraums angeordnet.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform füllt die Stiftstruktur einen Volumenanteil im Bereich von 5 % bis 40 % des Brennraums aus, wenn der Hubkolben sich im OT befindet. Anders ausgedrückt füllt die Stiftstruktur einen Volumenanteil im Bereich von 5 % bis 40 % des Verdichtungsraums aus. Dies bedeutet entsprechend, dass in dieser Ausführungsform 60 % bis 95 % Volumenanteil des Verdichtungsraums vom Verbrennungsgemisch oder Luft ausgefüllt wird.

Besonders vorteilhaft ist eine Variante dieser Ausführungsform, bei der die Stiftstruktur einen Volumenanteil im Bereich von 10 % bis 20 % des Brennraums ausfüllt, wenn der Hubkolben sich im OT befindet. Anders ausgedrückt füllt die Stiftstruktur gemäß dieser Variante einen Volumenanteil im Bereich von 10 % bis 20 % des Verdichtungsraums aus. Dies bedeutet ent sprechend, dass in dieser Variante 80 % bis 90 % Volumenanteil des Verdichtungsraums von Verbrennungsgemisch oder Luft ausgefüllt wird. Im Rahmen der Erfindung wurde festgestellt, dass diese Bereiche besonders vorteilhaft sind, um eine Homogenisierung der Gemischbil dung und/oder der Verbrennung im Brennraum zu erzielen oder zumindest anzunähern.

Vorstehend wurde festgestellt, dass die Stiftstruktur brennraumseitig im Bereich des Kolben bodens angeordnet sein kann. In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante hiervon ist die Stiftstruktur in einer Mulde des Kolbenbodens angeordnet. Die ermöglicht eine beson ders kompakte Ausführung der Zylinder-Kolben-Anordnung. Der Kolben ist hierbei als Mulden kolben ausgeführt. Alternativ oder zusätzlich kann sich die Stiftstruktur stalagmitartig in Rich tung Brennraum erstrecken, d. h. sich ausgehend vom Kolbenboden hin zum Zylinderkopf stiftförmig, z. B. stabartig, säulenartig oder konusförmig in den Brennraum erstrecken.

Vorstehend wurde ferner festgestellt, dass die Stiftstruktur brennraumseitig im Bereich des Zylinderkopfes angeordnet sein kann. In einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante hiervon ist die Stiftstruktur in einer Ausnehmung des Zylinderkopfes angeordnet. Alternativ kann die Stiftstruktur jedoch auch unterhalb des Zylinderkopfes angeordnet sein. Der Begriff „unterhalb“ bezieht sich auf eine normale Einbaulage des Motors, d. h., der Zylinderkopf be findet sich in Bezug auf die Gravitationsrichtung oberhalb des Kolbens und des Zylinderman tels. Alternativ oder zusätzlich kann sich die Stiftstruktur stalaktitartig vom Zylinderkopf in Rich tung Brennraum erstrecken, d. h. ausgehend von einem Bereich im oder unterhalb des Zylin derkopfs sich hin zum Brennraum stiftförmig, z. B. stabartig, säulenartig oder konusförmig in den Brennraum erstrecken.

Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Stiftstruktur mindestens 10 Stifte umfassen. Weiter vorzugsweise ist ferner denkbar, dass die Stiftstruktur mindestens 20 oder mindestens 30 Stifte oder mindestens 40 Stifte umfasst Die Stiftanzahl kann für eine bestimmte Hubkol- ben-Brennkraftmaschine unter Berücksichtigung folgender Überlegungen zweckmäßig festge legt werden. Einerseits beeinflusst in der Praxis der Brennraumdurchmesser bzw. die Maschi nengröße die Stiftanzahl. Ferner ist zu beachten, dass einerseits ein möglichst kleiner Stift durchmesser wünschenswert ist. Denn je kleiner der Stiftdurchmesser, desto höher die Stift anzahl und damit desto größer die Oberfläche der Stiftstruktur für die wärmespeichernde und/oder temperaturausgleichende Wirkung. Andererseits dürfen die Stiftdurchmesser nicht so klein gewählt werden, dass dadurch die Stabilität der Stiftstruktur im Betrieb der Hubkolben- Brennkraftmaschine gefährdet ist. Die Stiftanzahl kann durch geeignete Versuche festgelegt und optimiert werden.

Alternativ oder zusätzlich können die mehreren Stifte der Stiftstruktur beanstandet zueinander sein, vorzugsweise derart, dass die Stifte ohne Verbindung zueinander im Brennraum ange ordnet sind. Dadurch wird vermieden, dass sich die Stifte verspannen und brechen.

In einer Ausführungsform weist die Hubkolben-Brennkraftmaschine einen im Bereich der Stift struktur angeordneten Prallstift zur Ablenkung und/oder zur Verteilung von eingebrachtem Brennstoff hin zur Stiftstruktur auf. Dies ermöglicht das Einbringen von Brennstoff in einem spitzeren Einbringwinkel, z. B. in einem spitzeren Einspritzwinkel bei flüssigem Kraftstoff oder einem spitzere Eindüswinkel bei gasförmigem Kraftstoff, als sonst üblich. Hierbei wird der Kraftstoff so eingebracht, dass er zumindest teilweise auf den Prallstift trifft und von dort hin zur Stiftstruktur abgelenkt wird. Dies ermöglicht eine besonders effiziente Kraftstoffverteilung im Brennraum und vermeidet das Eindringen von Kraftstoff in den Ringspalt zwischen Kolben und Laufbuchse. Eine besonders vorteilhafte Variante sieht hierbei vor, dass der Prallstift der art in Bezug auf eine Einbringrichtung des Brennstoffes in den Brennraum und die Stiftstruktur angeordnet und ausgebildet ist, dass eingebrachter Brennstoff zumindest überwiegend auf den Prallstift prallt und von diesem in radialer Richtung hin zur Stiftstruktur abgelenkt und/oder verteilt wird. Beispielsweise kann der Prallstift in einem mittleren Bereich der Stiftstruktur an geordnet sein. Alternativ oder zusätzlich kann der Prallstift eine geringere Höhe in Bezug auf die Bewegungsrichtung des Kolbens als die Stiftstruktur aufweisen.

Die Stiftstruktur kann aus einem metallischen Werkstoff gebildet sein, was eine vorteilhafte Herstellung ermöglicht. Ferner kann die Stiftstruktur aus einem Keramikwerkstoff gebildet sein, was aus thermischen Gesichtspunkten besonders vorteilhaft ist. Denkbar ist auch, dass die Stiftstruktur aus einem Verbundwerkstoff hergestellt ist, vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff und einem Keramikwerkstoff.

In einer weiteren Ausführungsform ist die Hubkolben-Brennkraftmaschine ausgebildet, einen für einen Verbrennungsvorgang erforderlichen Brennstoff dem Brennraum unter Druck in le diglich einem Einspritzvorgang kurz vor oder bei Erreichung des OT zuzuführen. Verallgemei nert ausgedrückt kann es sich um einen luftverdichtenden Motor mit später direkter Kraftstoff zufuhr, d. h. in OT-Nähe, handeln.

In einer hierzu alternativen Ausführungsform kann die Hubkolben-Brennkraftmaschine ausge bildet sein, eine teilhomogene Verbrennung durch Aufteilung der Gemischbildung zu ermögli chen. Hierbei kann die Hubkolben-Brennkraftmaschine ausgebildet sein, a) eine Teilmenge eines für einen Verbrennungsvorgang erforderlichen Brennstoffes dem Brennraum zur Bildung eines mageren, zündunfähigen Gemisches zuzuführen, b) nachfolgend das magere, zündun fähige Gemisch durch eine Kolbenbewegung hin zum OT zu komprimieren und c) anschlie ßend eine Restmenge des für einen Verbrennungsvorgang erforderlichen Brennstoffes im Be reich des OT zur Initiierung der Selbst- oder Fremdzündung zuzuführen. Diese alternative Ausführungsform, d. h. die Verdichtung eines mageren (zündunfähigen Gemisches) mit an schließender Selbstzündung bzw. Fremdzündung durch späte direkte Kraftstoffzufuhr, ermög licht eine teilhomogenisierte Verbrennung mit Vorteilen hinsichtlich der Schadstoffbildung ohne den Nachteil zu hoher Druckgradienten durch die dämpfende Wirkung der stiftförmigen Struktur.

Hervorzuheben ist ferner, dass der erfindungsgemäße Ansatz, eine Stiftstruktur zur Förderung der Homogenisierung der Gemischbildung und einer Verbrennung im Brennraum vorzusehen, nicht auf eine bestimmte Brennkraftmaschine beschränkt ist. Entsprechend kann die Brenn kraftmaschine eine mit gasförmigem oder mit flüssigem Kraftstoff, beispielsweise eine mit Die- selkraftstoff oder Benzin, betriebene Brennkraftmaschine sein. Die Brennkraftmaschine ge mäß einer besonders hervorgehobenen Ausführungsform ist eine Hubkolben-Brennkraftma- schine, wie vorstehend beschrieben wurde.

Allerdings ist die Erfindung grundsätzlich auf jede Brennkraftmaschine, bei der ein Arbeitsgas verdichtet, Wärme durch Verbrennung eines beigemischten Brennstoffs freigesetzt und eine infolge der Verbrennung erzeugte Volumenexpansion zur Gewinnung mechanischer Arbeit genutzt wird, anwendbar. Gemäß einem weiteren allgemeinen Gesichtspunkt wird somit eine Vorrichtung zur Umwandlung von Wärme in Arbeit bereitgestellt, wobei ein gasförmiges oder flüssiges Brennmittel einem verdichtbaren Arbeitsgases beigemischt und nachfolgend ver brennbar ist und wobei die bei der Verbrennung erzeugte Volumenexpansion in mechanische Arbeit umsetzbar ist und wobei im Brennraum der Vorrichtung eine stiftartige Struktur ange ordnet ist, derart, dass die Verbrennung innerhalb oder überwiegend innerhalb der stiftartigen Struktur stattfindet. Die stiftartige Struktur kann Merkmale der vorstehend beschriebenen op tionalen Ausführungsformen aufweisen, wie z. B. betreffend die Anzahl der Stifte, der Volu menanteil der Stiftstruktur in Relation zur Luftmenge im Brennraum etc.

Die Erfindung betrifft ferner ein Kraftfahrzeug mit einer Vorrichtung zur Umwandlung von Wärme in Arbeit, vorzugsweise einer Hubkolben-Brennkraftmaschine, aufweisend die Stift struktur wie in diesem Dokument beschrieben. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Kraft fahrzeug um ein Nutzfahrzeug. Mit anderen Worten kann es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein Kraftfahrzeug handeln, das durch seine Bauart und Einrichtung zur Beförderung von Per sonen, zum Transport von Gütern oder zum Ziehen von Anhängerfahrzeugen ausgelegt ist. Beispielsweise kann es sich bei dem Kraftfahrzeug um einen Lastkraftwagen, einen Omnibus und oder einen Sattelzug handeln.

Die Erfindung betrifft ferner eine Maschine oder eine stationäre Anwendung, z. B. ein Block heizkraftwerk, umfassend eine Hubkolben-Brennkraftmaschine, aufweisend die Stiftstruktur wie in diesem Dokument beschrieben. Die Erfindung betrifft ferner Fahrzeuge aller Art, um fassend eine Hubkolben-Brennkraftmaschine, aufweisend die Stiftstruktur wie in diesem Do kument beschrieben. Das Fahrzeug kann ein Wasserfahrzeug, z. B. ein Schiff, oder ein Luft fahrzeug, z. B. ein Flugzeug, sein.

Die vorstehend verwendeten Begriffe „Verbrennungsraum“ und „Verdichtungsraum“ eines Zy linders werden in üblicher Weise wie folgt verstanden: Der Verbrennungsraum (Vb) ist das von Zylinder, Kolben und Zylinderkopf eingeschlossene Volumen. Er ist von der Stellung des Kolbens abhängig, im Betrieb also zeitabhängig. Mit dem Verdichtungsraum (Vb_min = Vc) ist der kleinste möglichste Raum gemeint, wenn der Kolben auf OT steht. Befindet sich der Kolben im unteren Totpunkt (UT), dann gilt:

Vb = Vh + Vc, wobei Vh der Zylinderhubraum und Vc der Verdichtungsraum ist.

Der Hubraum Vh, auch als Hubvolumen bezeichnet, bezeichnet bekanntermaßen für die Zy linder von Kolbenmaschinen das umschlossene Volumen, das sich aus dem Arbeitsweg des einzelnen Kolbenhubes und der wirksamen Kolbenquerschnittsfläche ergibt. Er definiert also das Volumen, das bei einem Motor durch den Hub aller Kolben insgesamt verdrängt wird.

Die zuvor beschriebenen bevorzugten Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung sind beliebig miteinander kombinierbar. Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im Folgenden unter Bezug auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine stark schematisierte Querschnittsansicht einer Hubkolben-Brenn- kraftmaschine gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;

Figur 2 einen Kolben mit einer Stiftstruktur gemäß einer Ausführungsform der

Erfindung;

Figur 3 eine Draufsicht auf einen Muldenkolben mit Stiftstruktur gemäß einer

Ausführungsform der Erfindung;

Figur 4 bis Figur 6 eine Illustration eines Verbrennungsvorgangs mit einer Hubkolben- Brennkraftmaschine gemäß einer Ausführungsform der Erfindung; und

Figur 7 eine Draufsicht auf einen Muldenkolben mit einer alternativen Stiftstruk tur gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung.

Gleiche oder äquivalente Elemente sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen be zeichnet und zum Teil nicht gesondert beschrieben.

Figur 1 zeigt eine stark schematisierte Querschnittsansicht einer Hubkolben-Brennkraftma- schine gemäß einer Ausführungsform der Erfindung. Von der Hubkolben-Brennkraftmaschine 1 ist zur Vereinfachung der Darstellung nur einer von mehreren Zylindern 2 dargestellt, in dem io ein Hubkolben 3 hin- und herbewegbar angeordnet ist. Im vorliegenden Beispiel ist die Hub- kolben-Brennkraftmaschine 1 lediglich beispielhaft eine Dieselbrennkraftmaschine, wobei die Erfindung hierauf nicht beschränkt ist, wie vorstehend bereits festgestellt wurde.

Der Hubkolben 3 ist als Muldenkolben ausgeführt. In einer Mulde 5 des Kolbenbodens 4 ist eine Stiftstruktur 10 angeordnet, die zu einer homogeneren Gemischbildung oder Verbrennung - im Vergleich zu herkömmlichen Brennräumen ohne Stiftstruktur - führt, so dass die Vorteile und positiven Effekte einer idealen Homogenisierung, wie die Reduzierung von NOx, hierdurch zumindest angenähert werden können.

Die Stiftstruktur 10 weist eine Vielzahl von Stiften 11 auf. Die Stifte haben durch ihre Oberflä che eine temperaturausgleichende Wirkung. Hotspots werden abgekühlt, und Temperatursen ken werden durch die Stifte 11 aufgeheizt. Dieses Verhalten wirkt sich auf die Bildungsmecha nismen einzelner Schadstoffkomponenten aus. Die Bildungstemperatur von thermischen Stickoxiden wird auch lokal nicht überschritten, Temperatursenken - ursächlich für CO- und HC-Emissionen - werden vermieden. Das Verfahren ist prinzipiell für jeden Kraftstoff geeignet, der sich bei später Einspritzstrategie in ausreichender Menge dem System zuführen lässt.

Die bolzenförmigen Stifte 11 aus einem metallischen Werkstoff sind hierbei beanstandet zuei nander im Kolbenboden 4 befestigt und ohne Verbindung zueinander im Brennraum 7. Die Stifte 11 erstrecken sich parallel zueinander stalagmitartig in Richtung Brennraum 7 bzw. pa rallel zur Bewegungsrichtung B des Kolbens 3. Alternativ kann die Stiftstruktur auch brenn raumseitig im Bereich des Zylinderkopfes angeordnet sein, wie vorstehend bereits beschrie ben wurde. Der Zylinderkopf ist hier nur schematisch durch die gestrichelte Linie 6 angedeutet.

Wichtig ist, dass die Stiftstruktur 10 so im Brennraum angeordnet ist, dass die Verbrennung vollständig oder nahezu vollständig innerhalb des mit Stiften versehenen Brennraums stattfin det. Wenn der Kolben 3 sich in OT-Stellung befindet, ist die Mulde 5 des Kolbenbodens 4 Teil des Verdichtungsraum 7a des Brennraums 7, in dem eine Verbrennung des komprimierten Luft-Brennstoffgemisches stattfindet.

Figur 2 zeigt eine Querschnittsansicht eines Kolben 3 in einer OT-Stellung zum Zeitpunkt einer späten Kraftstoffeinspritzung. Der Zylinder 2 wurde hier nicht dargestellt, ist aber wie in Figur 1 dargestellt, ausgeführt. Der Kraftstoff 8 wird hierbei von einer Einspritzdüse 9 unter hohem Druck kurz vor OT zuge führt. Es ist prinzipiell egal, um welchen Kraftstoff es sich dabei handelt. Vorliegend wird bei spielhaft Dieselkraftstoff eingespritzt. Der Druck ist nötig, um die komplette Kraftstoffmenge in kurzer Zeit zuzuführen. Die Verbrennung findet dann vollständig innerhalb des mit Stiften ver sehenen Verdichtungsraums 7a statt. Für den Arbeitsprozess strömt kontinuierlich heißes Gas aus dem Brennraum aus. Aus der Verdichtung und dem Verbrennungsprozess wird Wärme in den Stiften 11 gespeichert. Die Wärmewechselwirkung findet hauptsächlich zwischen Luft bzw. Verbrennungsgas und den Stiften 11 bzw. der Stiftstruktur 10 statt. Wie vorstehend be reits ausgeführt wurde, werden durch Wärmewechselwirkung lokale Temperaturspitzen und -senken im Verbrennungsgas reduziert und damit die Schadstoffbildung verhindert oder zumindest vermindert.

Optional kann ein im Bereich der Stiftstruktur 10 angeordneter Prallstift 12 zur Ablenkung und/oder zur Verteilung von eingebrachtem Brennstoff 8 hin zur Stiftstruktur 10 vorgesehen sein. Der Prallstift 12 ist in einem mittleren Bereich der Stiftstruktur 10 angeordnet und in Bezug auf eine Einbringrichtung des Brennstoffes in den Brennraum und die Stiftstruktur 10 derart angeordnet und ausgebildet, dass eingebrachter Brennstoff 8 zumindest überwiegend auf den Prallstift prallt und von diesem in radialer Richtung hin zur Stiftstruktur 10 abgelenkt und/oder verteilt wird. Figur 1 zeigt eine Ausführungsform mit Prallstift 12. Dagegen zeigt Figur 2 einen Kolben 3 ohne Prallstift.

Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf einem Muldenkolben 3 mit Stiftstruktur 10 der Figur 1. Es ist erkennbar, dass eine Vielzahl von Stiften 11 in der Mulde 5 des Kolbenbodens 4 im Wesentli chen gleichverteilt angeordnet ist. Dies stellt jedoch lediglich eine beispielhafte Ausführungs form dar.

Zur Herstellung der Stiftstruktur können Bohrungen in den Muldenkolben 3 eingebracht wer den, in die die Stifte 11 zur Ausbildung der Stiftstruktur 10 dann eingepresst werden. Jedoch ist auch eine Herstellung des Muldenkolbens 3 mit integrierter Stiftstruktur 10 mittels eines 3D- Druckverfahrens möglich, z. B. mittels eines Laser- bzw. Bogenschweiß-3D-Druckverfahrens. Der Muldenkolben 3 mit integrierter Stiftstruktur 10 kann auch als Gussteil hergestellt sein.

Die Figuren 4 bis 6 zeigen eine Illustration eines Verbrennungsvorgangs mit einer Hubkolben- Brennkraftmaschine gemäß einem Alternativverfahren mit gleichem Brennraumprinzip. Im Ge gensatz zu dem in Figur 2 skizzierten verdichtenden Motor mit ausschließlich später direkter Kraftstoffzufuhr in OT-Nähe handelt es sich bei dem in den Figuren 4 bis 6 illustrierten Alter nativverfahren um eine teilhomogene Verbrennung durch Aufteilung der Gemischbildung.

Hierbei ist die die Hubkolben-Brennkraftmaschine 30 ausgebildet, zunächst eine Teilmenge eines für einen Verbrennungsvorgang erforderlichen Brennstoffes dem Brennraum 7 zur Bil dung eines mageren, zündunfähigen Gemisches zuzuführen. Dies ist in Figur 4 gezeigt. Der Kolben 4 mit der Stiftstruktur 10 befindet sich am unteren Totpunkt (UT) oder in UT-Nähe. Über die Einspritzdüse 9 erfolgt eine frühe direkte zentrische Kraftstoffzufuhr während „Einlass of fen“ der Ansaugventile (nicht dargestellt). Das Ziel hierbei ist die Erzeugung eines mageren Gemisches 8a in der Zylindermitte. Dies bietet den Vorteil, dass durch diese zentrische Kraft stoffzufuhr keine Kraftstoffverdichtung in den Ringspalt zwischen Laufbuchse und Kolben er folgt. Wie in Figur 5 dargestellt ist, erfolgt nachfolgend eine Komprimierung des mageren, zündunfähigen Gemisches 8a durch eine Kolbenbewegung hin zum OT und anschließend eine Zuführung einer Restmenge des für einen Verbrennungsvorgang erforderlichen Brennstoffes im Bereich des OT zur Initiierung der Selbst- oder Fremdzündung, was in Figur 6 illustriert ist.

Hierbei wird der zentrische Einspritzstrahl 8 an dem Prallstift 12 radial abgelenkt und verteilt. Im Ergebnis entsteht eine teilhomogenisierte Verbrennung, die eine reduzierte Schadstoffbil dung ermöglicht, ohne den Nachteil zu hoher Druckgradienten durch die dämpfende Wirkung der Stiftstruktur 10.

Figur 7 zeigt eine Draufsicht auf einen Muldenkolben 4 mit einer alternativen Stiftstruktur 20 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung. Es ist erkennbar, dass eine Vielzahl von Stiften 21 , 22, 23, 24 in der Mulde 5 des Kolbenbodens 4 angeordnet sind. Im Gegensatz zu der Ausführungsform der Figur 3 weisen die Stifte keinen kreisförmigen Querschnitt auf. Alternativ oder zusätzlich zu Stiften mit kreisförmigem Querschnitt kann die Stiftstruktur statt- dessen Stifte mit anderen Querschnitten aufweisen, beispielsweise Stifte 21 , 22 mit einem rechteckförmigen Querschnitt und/oder Stifte 24 mit einem sichelförmigen Querschnitt und/oder Stifte 23 mit einem sternförmigen Querschnitt und/oder Stifte mit einem anderen Querschnitt.

Obwohl die Erfindung unter Bezugnahme auf bestimmte Ausführungsbeispiele beschrieben worden ist, ist es für einen Fachmann ersichtlich, dass verschiedene Änderungen ausgeführt werden können und Äquivalente als Ersatz verwendet werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Folglich soll die Erfindung nicht auf die offenbarten Ausführungsbei spiele begrenzt sein, sondern soll alle Ausführungsbeispiele umfassen, die in den Bereich der beigefügten Patentansprüche fallen. Insbesondere beansprucht die Erfindung auch Schutz für den Gegenstand und die Merkmale der Unteransprüche unabhängig von den in Bezug ge nommenen Ansprüchen.

Bezugszeichenliste

1 Hubkolben-Brennkraftmaschine

2 Zylinder

3 Hubkolben 4 Kolbenboden

5 Mulde

6 Zylinderkopf

7 Brennraum

7a Brennraumbereich 8 Brennstoff, z. B. eingespritzter Dieselkraftstoff

8a Mageres Gemisch

9 Einspritzdüse

10 Stiftstruktur

11 Stift der Stiftstruktur 12 Prallstift

20 Stiftstruktur

21 Stift der Stiftstruktur

22 Stift der Stiftstruktur

23 Stift der Stiftstruktur 24 Stift der Stiftstruktur

30 Hubkolben-Brennkraftmaschine

B Bewegungsrichtung Kolben