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Title:
REDUCED-PRESSURE DEGASSING DEVICE FOR A LIQUID, AND METHOD FOR OPERATING SAME
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/019649
Kind Code:
A1
Abstract:
A reduced-pressure degassing device (13) for a liquid, having a reduced-pressure degassing chamber (26) and a pressure reduction device (30) for generating a pressure below an operating pressure of the liquid that is to be degassed, in particular a vacuum, in the degassing chamber (26) has, according to the invention, a sensor (33), arranged in the reduced-pressure degassing chamber (26), for detecting a gas bubble fraction in the liquid that is to be degassed. The invention intelligently uses the degassing process in a reduced-pressure degassing device (13) to monitor and/or determine, using a sensor (33) integrated therein, the gas content or gas saturation state of a liquid. This results in a substantially reduced apparatus and cost burden as well as the space requirement in comparison to a monitoring and/or measuring device for the gas content that is separate from the degassing device.

Inventors:
BRANDT TORSTEN (DE)
BRAUNECKER MICHAEL (DE)
MATTEJAT ARNO (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/068071
Publication Date:
February 01, 2018
Filing Date:
July 18, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
B01D19/00; G01N29/02
Domestic Patent References:
WO2014029675A12014-02-27
Foreign References:
EP2700940A12014-02-26
US20040025696A12004-02-12
DE102014222510A12016-05-04
EP2873649A12015-05-20
DE10213076B42014-05-15
DE4400385A11995-07-20
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Claims:
Patentansprüche

1. Unterdruck-Entgasungsvorrichtung (13) für eine Flüssigkeit, mit

- einem Unterdruck-Entgasungsraum (26),

einer Unterdruckerzeugungseinrichtung (30) zur Erzeugung eines Druckes unterhalb eines Betriebsdruckes einer zu entgasenden Flüssigkeit, insbesondere eines Vakuums, in dem Entgasungsraum (26),

gekennzeichnet durch

einen in dem Unterdruck-Entgasungsraum (26) angeordneten Sensor (33) zur Detektion eines Gasblasenanteils in der zu entgasenden Flüssigkeit. 2. Vorrichtung (13) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Entgasungsraum (26) einen Behälter (27) mit einer Zufuhrleitung (28) für zu entgasende Flüssigkeit zu dem Be¬ hälter (27) umfasst und dass der Sensor (33) in der Zufuhrleitung angeordnet ist.

3. Vorrichtung (13) nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Drucksensor (40) zur Ermittlung eines Drucks in dem Entgasungsraum (26) und/oder einen Sensor (41, 42) zur Ermittlung einer Füllstandshöhe der Flüssigkeit in dem Entga- sungsraum (26) .

4. Vorrichtung (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen Temperatursensor (50) zur Ermittlung einer Temperatur der Flüssigkeit.

5. Vorrichtung (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor (33) einen Sender (34) zum Bestrahlen der Flüssigkeit mit einem wellenförmigen Signal, insbesondere einem Ultraschallsignal, und einen De- tektor (35, 36) zum Messen des wellenförmigen Signals nach dem Kontakt mit der Flüssigkeit umfasst.

6. Vorrichtung (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterdruckerzeugungseinrich- tung (30) zur Erzeugung der Gasblasen eine Druckdrossel, insbesondere eine Düse (31), und eine Pumpe (32) umfasst..

7. Verfahren zum Betrieb einer Entgasungsvorrichtung (13) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

in einem ersten Schritt in dem Unterdruck-Entgasungsraum (26) ein Druck unterhalb eines Betriebsdrucks der Flüs¬ sigkeit, insbesondere ein Vakuum, erzeugt wird,

in einem zweiten Schritt die zu entgasende Flüssigkeit in den Unterdruck-Entgasungsraum (26) eingeleitet wird, wobei in der in den Entgasungsraum (26) eingeleiteten Flüs- sigkeit mit dem Sensor (33) ein Gasblasenanteil detek- tiert wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zweiten Schritt kontinuierlich, zyklisch oder bei Errei- chen eines vorgegebenen oder vorgebbaren Druckes der zu entgasenden Flüssigkeit in dem Entgasungsraum (26) und/oder bei Erreichen einer vorgegebenen oder vorgebbaren Füllstandshöhe in dem Entgasungsraum (26) der Gasblasenanteil mit einem Schwellwert verglichen wird und ein Signal erzeugt wird, wenn der Gasblasenanteil den Schwellwert erreicht, überschreitet und/oder unterschreitet.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass in dem zweiten Schritt kontinuierlich, zyklisch oder bei Erreichen oder Überschreiten eines vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwertes für den Druck der zu entgasenden Flüssigkeit in dem Entgasungsraum (26) und/oder bei Erreichen oder Überschreiten einer vorgegebenen oder vorgebbaren Füllstandshöhe in dem Entgasungsraum (26) der Gasge- halt in der Flüssigkeit auf der Grundlage des Henry-Gesetzes ermittelt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Flüssigkeit gemessen wird und der Schwellwert für den Druck, die Füllstandshöhe und/oder der Schwellwert für den Gasblasenanteil in Abhängig- keit von der Temperatur vorgegeben wird.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Flüssigkeit gemessen wird und der Schwellwert in Abhängigkeit von der Temperatur vorgegeben bzw. der Gasgehalt in Abhängigkeit von der Tempe¬ ratur ermittelt wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der erste und der zweite Schritt zyklisch wiederholt werden kann.

13. Verfahren zum Betrieb einer Entgasungsvorrichtung (13) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zu entgasende Flüssigkeit in den Unterdruck-Entga- sungsraum (26) eingeleitet wird, wobei der Druck der zu ent¬ gasenden Flüssigkeit in dem Unterdruck-Entgasungsraum (26) auf einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert konstant gehalten wird und wobei in der in den Entgasungsraum (26) eingeleiteten Flüssigkeit mit dem Sensor (33) ein Gasblasenanteil detektiert wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasblasenanteil mit einem Schwellwert verglichen wird und ein Signal erzeugt wird, wenn der Gasblasenanteil den

Schwellwert erreicht, überschreitet und/oder unterschreitet.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Temperatur der Flüssigkeit gemessen wird und der Wert des Druckes in Abhängigkeit von der Tempe- ratur vorgegeben wird.

16. Verwendung der Vorrichtung oder des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche zur Überwachung und/oder Ermitt- lung des Gas-Sättigungszustandes oder des Gasgehalts einer Flüssigkeit in einem Kühl- oder Heizkreislauf (10), insbeson¬ dere einer Kühlflüssigkeit einer elektrochemischen Zelle wie einer Brennstoffzelle (4).

Description:
Beschreibung

Unterdruck-Entgasungsvorrichtung für eine Flüssigkeit sowie Verfahren zu deren Betrieb

Die Erfindung betrifft eine Unterdruck-Entgasungsvorrichtung für eine Flüssigkeit gemäß Patentanspruch 1 sowie ein Verfahren zu deren Betrieb gemäß Patentanspruch 7 bzw. 13. Die Erfindung betrifft ferner eine Verwendung einer derartigen Vor- richtung oder eines derartigen Verfahrens gemäß Patentanspruch 16.

In vielen technischen Bereichen ist eine Überwachung und falls notwendig Reduzierung des Gasgehalts in Betriebsflüs- sigkeiten notwendig, da das Vorliegen von Gas die Eigenschaf ¬ ten dieser Flüssigkeiten beeinflusst. Insbesondere gilt dies für Heiz- oder Kühlflüssigkeiten oder Schmiermittelflüssigkeiten. Beispielsweise ist dies von Bedeutung für den stö ¬ rungsfreien Betrieb einer elektrochemischen Zelle, wie z.B. einer Brennstoffzelle.

Im Betrieb einer Brennstoffzelle muss die entstehende Ver ¬ lustwärme aus dem aktiven Bereich der Brennstoffzelle weitge ¬ hend entfernt werden, um lokale Überhitzungen (sogenannte "not Spots") zu vermeiden. Dies erfolgt am effektivsten durch ein flüssiges Kühlmittel, das die Brennstoffzelle durch ¬ strömt. In einem Brennstoffzellenstapel mit Brennstoffzellen basierend auf der Polymer-Elektrolyt-Membran ( PEM) -Technologie befinden sich die Elektroden an der einer Elektrolyt-Mem- bran abgewandten Seite im Kontakt mit jeweils einer sogenannten Bipolarplatte. Die Bipolarplatte hat die Aufgabe, die einzelnen Brennstoffzellen (medienseitig) zu trennen, für Stromfluss im Zellenstapel zu sorgen und die Reaktionswärme zu entfernen.

Neben der Stromleitung und der Führung der Reaktanten Wasserstoff und Sauerstoff, können die Bipolarplatten auch eine Kühlfunktion erfüllen, indem eine Kühlflüssigkeit, insbeson- dere Wasser, durch diese geleitet wird. Wegen seiner hohen spezifischen Wärmekapazität, der geringen elektrischen Leitfähigkeit, der guten Medienverträglichkeit und der niedrigen Betriebskosten kommt bei PEM-Brennstoffzellen hauptsächlich deionisiertes Wasser (Deionat) als Kühlflüssigkeit zum Ein ¬ satz. Die Kühlflüssigkeit darf nur eine sehr geringe Leitfä ¬ higkeit haben und sollte möglichst gasfrei sein, damit sich keine Gasblasen an der Oberfläche der Bipolarplatten festsetzen, da Bereiche mit Gasblasen schlechter gekühlt werden und daher lokal überhitzt werden können. Aufgrund physikalischer und konstruktiver Vorgaben ist jedoch nicht auszuschließen, dass auch ursprünglich gasfreies Kühlwasser bei seinem Einsatz Gas aufnimmt und mit Blasen versehen ist. Beispielsweise können durch geringe Leckagen in den Brennstoffzellen die Reaktanten Wasserstoff oder Sauerstoff in die Kühlflüssigkeit gelangen. Außerdem sind in Brennstoffzellen- anlagen, insbesondere bei einem Einsatz in außenluftunabhängigen Anwendungen, wie z.B. an Bord von Unterwasserschiffen, die Brennstoffzellen oftmals von einem Schutzbehälter umgeben, der mit Stickstoff gefüllt ist, der einen größeren Druck als die Reaktanten in den Brennstoffzellen aufweist. Stickstoff wird auch zum Spülen der Gasräume der Brennstoffzellen, beispielsweise bei einem Abschalten der Brennstoffzellenanla- ge, verwendet. Somit kann durch geringe Leckagen auch Stick ¬ stoff in die Kühlflüssigkeit gelangen.

Aus der WO 2014/029675 AI ist es bereits bekannt, den Gasge ¬ halt in der Kühlflüssigkeit einer Brennstoffzelle durch eine Messzelle zu überwachen, in die Kühlflüssigkeit gefördert wird und in der dann ein Unterdruck eingestellt wird. Die Kühlflüssigkeit wird dann mit einem wellenförmigen Messsignal bestrahlt und eine Trübung der Kühlflüssigkeit bestimmt, die dann mit einem Schwellwert verglichen wird.

Aus der DE 102 13 076 B4 ist es bekannt, eine Probe einer Flüssigkeit, deren Gasgehalt zu messen ist, in einer Messkam ¬ mer durch kurzzeitige Druckentlastung zu entspannen. Der sich nach dem Entspannen einstellende Druck und die Probentempera ¬ tur werden dann gemessen. Daraus wird nach dem Henry-Gesetz der Gasgehalt berechnet. Aus der DE 44 00 385 AI ist es bekannt, den Gasgehalt einer durch eine Leitung fließenden Flüssigkeit kontinuierlich zu messen. Dazu wird die Flüssigkeit vor einer Drosselstelle verdichtet, um alle Gasanteile vollständig zur Lösung zu bringen, und hinter der Drosselstelle entspannt. Durch Mes- sung der Trübung der Flüssigkeit mit Hilfe eines optoelektro ¬ nischen Sensors vor und hinter der Drosselstelle wird die Gasentlösung detektiert. Anhand der detektierten Gasentlösung wird ein hinter der Drosselstelle liegendes Proportionalventil über einen Regler derart gesteuert, dass der Bestandteil des ungelösten Gases in der Regelstrecke zwischen Drossel ¬ stelle und Proportionalventil möglichst klein ist. Bei kon ¬ stanter Temperatur wird der Druck der Flüssigkeit in der Regelstrecke gemessen und nach dem Henry-Gesetz (oder Henry- Dalton' sehen Gesetz) der Gasgehalt der Flüssigkeit berechnet.

Zur Entfernung von gelösten Gasen in Flüssigkeiten können Unterdruck-Entgasungsvorrichtungen (manchmal auch als „Vakuum- Entgaser" bezeichnet) eingesetzt werden. Diese umfassen einen Unterdruck-Entgasungsraum (beispielsweise einen Behälter) und eine Unterdruckerzeugungseinrichtung zur Erzeugung eines Druckes unterhalb eines Betriebsdruckes der zu entgasenden Flüs ¬ sigkeit, insbesondere eines Vakuums, in dem Unterdruck-Ent ¬ gasungsraum. Die zu entgasende Flüssigkeit wird in den Unter ¬ druck-Entgasungsraum eingeleitet. Durch den Unterdruck fällt in der Flüssigkeit gelöstes Gas dabei als Blasen aus und wird abgeschieden .

So wird beispielsweise bei der vorstehend erwähnten WO

2014/029675 AI im Fall, dass bei der Messung Gas festgestellt wird, ein entsprechendes Signal ausgegeben, mit dem ein nach ¬ geschalteter Vakuum-Entgaser eingeschaltet und solange betrieben wird, bis die Flüssigkeit wieder gasfrei ist. Hier ¬ durch wird die Entstehung eines Zwei-Phasen-Gemisches (Gas/Wasser) in der Kühlflüssigkeit vermieden, so dass eine Gasansammlung und damit eine lokale Überhitzung an der Bipolarplatte nicht auftreten kann. Ausgehend hiervon ist es Aufgabe vorliegender Erfindung, die Überwachung und/oder Ermittlung des Gasgehalts oder des Gas- Sättigungszustandes in Flüssigkeiten weiter zu vereinfachen.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt durch eine Unterdruck-Ent- gasungsvorrichtung für eine Flüssigkeit gemäß Patentanspruch 1, ein Verfahren zu deren Betrieb gemäß Patentanspruch 7 bzw. 13 sowie eine Verwendung einer derartigen Vorrichtung oder eines derartigen Verfahrens gemäß Patentanspruch 16. Vorteil ¬ hafte Ausgestaltungen sind jeweils Gegenstand der Unteran- Sprüche.

Eine erfindungsgemäße Unterdruck-Entgasungsvorrichtung für eine Flüssigkeit umfasst einen Unterdruck-Entgasungsraum, eine Unterdruckerzeugungseinrichtung zur Erzeugung eines Dru- ckes unterhalb eines Betriebsdruckes einer zu entgasenden

Flüssigkeit, insbesondere eines Vakuums, in dem Entgasungs ¬ raum und einen in dem Unterdruck-Entgasungsraum angeordneten Sensor zur Detektion eines Gasblasenanteils in der zu entga ¬ senden Flüssigkeit.

Die Erfindung beruht auf der Überlegung, dass in einer Unterdruck-Entgasungsvorrichtung bereits ohnehin eine zu entgasende Flüssigkeit entspannt wird und hierdurch gelöstes Gas in Form von kleinen Blasen ausfällt. Dieser Effekt kann nicht nur zur Reduzierung des Gasgehalts genutzt werden, sondern gleichzeitig auch zur Überwachung und/oder Ermittlung des Gasgehalts oder Gas-Sättigungszustandes der Flüssigkeit. Bei bekannter Temperatur kann man mit dem Sensor den Flüssigkeitsstrom in dem Entgasungsraum, insbesondere den eintreten- den Flüssigkeitsstrom, beobachten. Da mit dem Zuströmen von

Flüssigkeit auch der Druck in dem Entgasungsraum steigt, entsteht zunächst eine große Menge an Gasblasen. Mit steigendem Druck in dem Raum werden die Menge und die Größe der Gasbla- sen kleiner, bis ein Druck überschritten wird, bei dem keine Blasen mehr entstehen. Dieser Druck hängt über das Henry- Gesetz mit der gelösten Menge an Gas zusammen. Durch Ermittlung und Auswertung des Gasblasenanteils in der zu entgasen- den Flüssigkeit, der durch die Blasengröße und -menge be ¬ stimmt wird, kann also bei bekannten Temperatur- und Druckverhältnissen über den Zustand, bei dem die Blasen aus der zuströmenden Flüssigkeit nicht mehr austreten (bzw. der Gasblasenanteil einen Schwellwert erreicht und/oder unterschrei- tet) , auf den Gas-Sättigungszustand geschlossen bzw. mit Hil ¬ fe des Henry-Gesetzes der Gasgehalt in der Flüssigkeit ermit ¬ telt werden.

Hierdurch ergeben sich eine Vielzahl von Möglichkeiten, bei- spielsweise:

aus den bei Erreichen des Gas-Sättigungszustands vorlie ¬ genden Rahmenbedingungen (z.B. Füllstandshöhe der Flüssigkeit im Entgasungsraum, Druck im Entgasungsraum) kann auf eine unzulässig hohe oder zulässig hohe Gaskonzentra- tion geschlossen werden,

bei vorgegebenen Rahmenbedingungen (z.B. definierter Druckbereich im Entgasungsraum, definierter Bereich für die Füllstandshöhe im Entgasungsraum) kann auf Erreichen des Gas-Sättigungszustands überwacht und für den Fall, dass kein Gas-Sättigungszustand erreicht wird, auf eine unzulässig hohe Gaskonzentration geschlossen werden, der Gasgehalt kann kontinuierlich, zyklisch oder bei Erreichen vordefinierter Rahmenbedingungen (z.B. Erreichen einer vordefinierten Füllstandshöhe der Flüssigkeit in dem Entgasungsraum oder eines vordefinierten Drucks im

Entgasungsraum) berechnet und auf Erreichen, Überschrei ¬ ten und/oder Unterschreiten eines Schwellwertes überwacht werden und daraus auf eine unzulässig hohe bzw. zulässig hohe Gaskonzentration geschlossen werden

Unter dem Begriff „Gasblasenanteil" wird hierbei der Anteil des Volumens der Gasblasen (d.h. von entlöstem Gas) im Verhältnis zu einem definierten Messvolumen verstanden. Der Gas- blasenanteil wird durch die Menge an Gasblasen und deren Grö ¬ ße bestimmt. Zur Messung des Gasblasenanteils kann eine Ver ¬ änderung der Transmission und der Reflektion der Flüssigkeit für Wellen verstanden, die durch eine Veränderung der Zusam- mensetzung Flüssigkeit/Gas der Flüssigkeit hervorgerufen wird .

Die Erfindung nutzt somit in intelligenter Weise den Entgasungsvorgang in einer Unterdruck-Entgasungsvorrichtung, um durch einen darin integrierten Sensor den Gasgehalt bzw. Gas- Sättigungszustand einer Flüssigkeit zu überwachen und/oder zu ermitteln. Hierdurch ergibt sich ein wesentlich reduzierter Apparate- und Kostenaufwand sowie Platzbedarf im Vergleich zu einer von der Entgasungsvorrichtung getrennten Überwachungs- und/oder Messeinrichtung für den Gasgehalt. Von besonderem

Vorteil ist dabei auch, dass alle unterschiedlichen Arten von gelösten Gasen berücksichtigt werden. Ein Gas das bei hoher Konzentration nicht ausperlt, kann in der Kühlflüssigkeit verbleiben, während ein anderes Gas, das bei niedrigerer Kon- zentration ausperlt, sicher erkannt und entfernt wird. Und es können kommerziell erhältliche Unterdruck-Entgasungsvorrichtungen (z.B. Vakuum-Entgaser) verwendet werden, die lediglich um den Sensor ergänzt werden müssen. Eine besonders genaue Messung des Gasgehalts ist dabei mög ¬ lich, wenn der Entgasungsraum einen Behälter mit einer Zufuhrleitung für zu entgasende Flüssigkeit zu dem Behälter um- fasst und der Sensor in der Zufuhrleitung angeordnet ist. Da der Durchmesser der Zufuhrleitung üblicherweise kleiner ist als der des Behälters, kommt es dort zu einer besonders star ¬ ken Entwicklung und guten Verteilung der Gasblasen und die Trübung lässt sich besonders genau ermitteln.

Für eine genaue Berechnung des Gasgehalts mit Hilfe des Hen- ry-Gesetzes muss der Druck der Flüssigkeit bekannt sein. Im einfachsten Fall ist hierzu ein Drucksensor zur Ermittlung des Drucks der Flüssigkeit in dem Entgasungsraum vorhanden. Es kann aber beispielsweise auch ein Sensor zur Ermittlung einer Füllstandshöhe der Flüssigkeit in dem Entgasungsraum vorhanden sein und anhand der Füllstandshöhe auf den Druck geschlossen werden. Wenn die Vorrichtung zusätzlich noch einen Temperatursensor zur Ermittlung der Temperatur der Flüssigkeit umfasst, dann ist eine Ermittlung des Gas-Sättigungszustandes bzw. des Gas ¬ gehalts mit Hilfe des Henry-Gesetzes im gesamten Druck-/Tem- peraturbereich möglich.

Die Detektion des Gasblasenanteils kann besonders einfach und kostengünstig dadurch erfolgen, dass der Sensor einen Sender zum Bestrahlen der Flüssigkeit mit einem wellenförmigen Signal, insbesondere einem Ultraschallsignal, und einen Detektor zum Messen des wellenförmigen Signals nach dem Kontakt mit der Flüssigkeit umfasst. Es sind grundsätzlich aber auch andere optische oder physikalische Verfahren möglich.

Gemäß einer konstruktiv besonders einfachen und hinsichtlich der Blasenbildung wirkungsvollen Ausgestaltung umfasst die Unterdruckerzeugungseinrichtung zur Erzeugung der Gasblasen eine Druckdrossel, insbesondere eine Düse, und eine Pumpe. Die Druckdrossel ist vorzugsweise in einer Zufuhrleitung für zu entgasende Flüssigkeit angeordnet. Die Pumpe ist vorzugs- weise entweder eine Förderpumpe für entgaste Flüssigkeit, die in einer Abfuhrleitung für entgaste Flüssigkeit angeordnet ist, oder eine Unterdruckpumpe (insbesondere Vakuumpumpe) , die an den Entgasungsraum angeschlossen ist. Bei einem ersten erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer vorstehend erläuterten Entgasungsvorrichtung wird in einem ersten Schritt in dem Unterdruck-Entgasungsraum ein Druck unterhalb eines Betriebsdrucks der Flüssigkeit, insbesondere ein Vakuum, erzeugt, und in einem zweiten Schritt wird die zu entgasende Flüssigkeit in den Unterdruck-Entgasungsraum eingeleitet, wobei in der in den Entgasungsraum eingeleiteten Flüssigkeit mit dem Sensor ein Gasblasenanteil detektiert wird . In dem zweiten Schritt kann dann kontinuierlich, zyklisch oder bei Erreichen eines vorgegebenen oder vorgebbaren Druckes der zu entgasenden Flüssigkeit in dem Entgasungsraum und/oder bei Erreichen einer vorgegebenen oder vorgebbaren Füllstandshöhe in dem Entgasungsraum der Gasblasenanteil mit einem Schwellwert verglichen werden und ein Signal erzeugt werden, wenn der Gasblasenanteil den Schwellwert erreicht, überschreitet (d.h. der Gasgehalt unzulässig hoch ist) und/oder unterschreitet (d.h. der Gasgehalt zulässig hoch ist) . Dieses Signal kann dann ausgewertet und zum Beispiel im Falle einer Brennstoffzellenanlage eine Fehlerreaktion (z.B. eine Leistungsreduzierung) eingeleitet werden. In dem zweiten Schritt kann auch kontinuierlich, zyklisch oder bei Erreichen oder Überschreiten eines vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwertes für den Druck der zu entgasenden Flüssigkeit in dem Entgasungsraum und/oder bei Erreichen oder Überschreiten einer vorgegebenen oder vorgebbaren Füllstands- höhe in dem Entgasungsraum der Gasgehalt in der Flüssigkeit auf der Grundlage des Henry-Gesetzes ermittelt werden. Der so ermittelte Gasgehalt kann dann ausgewertet und wenn unzuläs ¬ sig hoch eine Fehlerreaktion eingeleitet werden. Wenn zusätzlich noch die Temperatur der Flüssigkeit gemessen wird, kann der Schwellwert für den Druck, die Füllstandshöhe und/oder der Schwellwert für den Gasblasenanteil in Abhängigkeit von der Temperatur vorgegeben werden. Hierdurch ist mit Hilfe des Henry-Gesetzes eine Überwachung und/oder Ermittlung des Gas-Sättigungszustandes bzw. des Gasgehalts im gesamten Druck- /Temperaturbereich möglich .

Von besonderem Vorteil werden bei dem ersten erfindungsgemäßen Verfahren der erste und der zweite Schritt zyklisch wie- derholt und somit ein quasi-kontinuierlicher Betrieb durchge ¬ führt . Bei einem zweiten erfindungsgemäßen Verfahren zum Betrieb einer vorstehend erläuterten Entgasungsvorrichtung wird zu entgasende Flüssigkeit in den Unterdruck-Entgasungsraum eingeleitet, wobei der Druck der zu entgasenden Flüssigkeit in dem Unterdruck-Entgasungsraum auf einen vorgegebenen oder

vorgebbaren Wert konstant gehalten wird und wobei in der eingeleiteten Flüssigkeit mit dem Sensor ein Gasblasenanteil de- tektiert wird. Hierbei wird der Entgasungsvorrichtung somit ein kontinuierlicher Flüssigkeitsvolumenstrom zugeführt.

Der Gasblasenanteil kann dann mit einem Schwellwert vergli ¬ chen und ein Signal erzeugt werden, wenn der Gasblasenanteil den Schwellwert erreicht, überschreitet und/oder unterschrei ¬ tet. Dieses Signal kann dann ausgewertet und zum Beispiel im Falle einer Brennstoffzellenanlage eine Fehlerreaktion (z.B. eine Leistungsreduzierung) eingeleitet werden. Da der Druck bekannt ist, kann auf Grundlage des Henry-Gesetzes auch der Gasgehalt ermittelt werden. Wenn zusätzlich noch die Temperatur der Flüssigkeit gemessen wird, kann der Wert des Druckes in Abhängigkeit von der Tem ¬ peratur vorgegeben werden. Hierdurch ist eine Überwachung und/oder Ermittlung des Gas-Sättigungszustandes bzw. des Gas ¬ gehalts im gesamten Druck-/Temperaturbereich möglich.

Eine besonders vorteilhafte Verwendung der vorstehend erläu ¬ terten Vorrichtung oder des vorstehend erläuterten Verfahrens liegt in der Überwachung und/oder Ermittlung des Gas-Sättigungszustandes oder Gasgehalts einer Flüssigkeit in einem Kühl- oder Heizkreislauf, insbesondere einer Kühlflüssigkeit einer elektrochemischen Zelle, wie z.B. einer Brennstoffzelle.

Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gemäß Merkmalen der Unteransprüche werden im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen in den Figuren näher erläutert. Dabei sind einander entsprechende Teile mit je ¬ weils gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen: eine Brennstoffzellenanlage mit einer erfindungsgemä ßen Unterdruck-Entgasungs orrichtung,

eine Detaildarstellung der Unterdruck-Entgasungsvor- richtung von FIG 1 und

FIG 3 eine Detaildarstellung des Ultraschall-Sensors von

FIG 2.

FIG 1 zeigt in vereinfachter Darstellung eine Brennstoffzel- lenanlage 1, die ein Brennstoffzellenmodul 2 umfasst, das ei ¬ nen Stapel 3 von Brennstoffzellen 4 aufweist, der von einem Schutzgehäuse 5 umgeben ist, das mit Stickstoff N2 als

Schutzgas gefüllt ist. Die Brennstoffzellen 4 des Brennstoff ¬ zellenstapels 3 sind mit gasförmigem Sauerstoff 02 und Was- serstoff H2 als Reaktanten betreibbar. Eine Wasserstoffzu- fuhrleitung 6 dient zur Zufuhr von Wasserstoff H2 zu dem Brennstoffzellenstapel 3 und eine Wasserstoffabfuhrleitung 7 dient zur Abfuhr von (Rest- ) Wasserstoff aus dem Brennstoff ¬ zellenstapel 3. In entsprechender Weise dient eine Sauer- stoffzufuhrleitung 8 zur Zufuhr von Sauerstoff 02 zu dem

Brennstoffzellenstapel 3 und eine (Rest-) Sauerstoff-Abfuhr ¬ leitung 9 zur Abfuhr von Sauerstoff aus dem Brennstoffzellenstapel 3. Der über die Abfuhrleitungen 7, 9 abgeführte (Rest- ) Sauerstoff und (Rest-) Wasserstoff kann dann entweder ganz aus der Brennstoffzellenanlage 1 abgeführt werden oder in ei ¬ nem Zirkulationsbetrieb den Brennstoffzellen 4 über die Zufuhrleitungen 6, 8 wieder zugeführt werden.

Stickstoff N2 kann auch zum Spülen der Gasräume der Brenn- Stoffzellen 3 zum Einsatz kommen, beispielsweise bei einem Abschalten der Brennstoffzellenanlage 1.

Der Brennstoffzellenstapel 3 wird über einen Kühlflüssig- keitskreislauf 10 gekühlt. Die Kühlflüssigkeit wird hierzu durch nicht näher dargestellte Bipolarplatten der Brennstoff ¬ zellen 4 geführt. Als Kühlflüssigkeit kommt vorzugsweise de ¬ ionisiertes Wasser zum Einsatz. Der Kühlflüssigkeitskreislauf 10 umfasst beispielsweise einen Speicher 11 für die Kühlflüs- sigkeit, eine Förderpumpe 12 für die Kühlflüssigkeit, eine Unterdruck-Entgasungsvorrichtung 13, eine Zufuhrleitung 14 zur Zufuhr von Kühlflüssigkeit zu dem Brennstoffzellenstapel 3 und eine Abfuhrleitung 15 zur Abfuhr von Kühlflüssigkeit aus dem Brennstoffzellenstapel 3.

Eine Steuerung 16 dient zur Steuerung des Betriebs der Brennstoffzellenanlage 1. Die Brennstoffzellenanlage 1 wird folglich mit den drei Be ¬ triebsgasen Wasserstoff H2, Sauerstoff 02 und Stickstoff N2 betrieben. Somit können durch geringe Leckagen Wasserstoff, Sauerstoff und/oder Stickstoff in die Kühlflüssigkeit gelan ¬ gen .

Die Unterdruck-Entgasungsvorrichtung 13 dient zur Ermittlung und Reduzierung des Gasgehalts der Kühlflüssigkeit und ist in genaueren Details in FIG 2 dargestellt. Die Unterdruck-Entgasungsvorrichtung 13 ist mit ihren Anschlüssen 21, 22 an den Kühlkreislauf 10 so angeschlossen, dass sich ein Zulauf 23 an der Hochdruckseite und ein Rück ¬ lauf 24 an der Niederdruckseite des Kühlkreislaufes 10 befin ¬ den .

Die Unterdruck-Entgasungsvorrichtung 13 umfasst, von einem gemeinsamen Gehäuse 25 umgeben, einen Unterdruck-Entgasungs ¬ raum 26, der wiederum einen Behälter 27, eine Zufuhrleitung 28 für zu entgasende Flüssigkeit, eine Abfuhrleitung 29 für entgaste Flüssigkeit und eine Abfuhrleitung (Entlüftungslei ¬ tung) 44 für entlöstes Gas umfasst.

Eine Unterdruckerzeugungseinrichtung 30 dient zur Erzeugung eines Druckes unterhalb eines Betriebsdruckes der zu entga- senden Kühlflüssigkeit (d.h. unterhalb des Drucks der Kühl ¬ flüssigkeit in dem Kreislauf 10, insbesondere eines Vakuums, in dem Entgasungsraum 26) und somit zur Erzeugung von Gasblasen in der zu entgasenden Flüssigkeit. Die Unterdruckerzeugungseinrichtung 30 umfasst hierzu eine am Eingang der Zufuhrleitung 28 angeordnete Düse 31 und eine am Ausgang der Abfuhrleitung 29 angeordnete regelbare Förderpum- pe 32 für die Flüssigkeit. In Strömungsrichtung der Kühlflüs ¬ sigkeit durch die Entgasungsvorrichtung 13 ist die Düse 31 somit vor dem Entgasungsraum 26 und die Pumpe 32 ist nach dem Entgasungsraum 26 angeordnet. Für einen zyklischen Betrieb kann zusätzlich noch eine Unterdruckpumpe (Vakuumpumpe) 46 über ein nicht näher dargestelltes Ventil an den Entgasungs ¬ raum angeschlossen sein.

Ein in der Zufuhrleitung 28 angeordneter Sensor 33 dient zur Detektion eines Gasblasenanteils in der zu entgasenden Kühl- flüssigkeit. Der Sensor 33 umfasst - wie vereinfacht in FIG 3 dargestellt - einen Sender 34 zum Bestrahlen der Flüssigkeit mit einem Ultraschallsignal, einen Detektor 35 zum Messen des Ultraschallsignals nach dem Kontakt mit der Flüssigkeit sowie eine für das Ultraschallsignal durchlässige Messzelle 37. Der Detektor 35 ist dabei für eine Messung des durch die Kühlflüssigkeit in der Messzelle 37 transmittierten Ultraschall ¬ signals vorgesehen und ist dabei derart angeordnet, dass die Messzelle 37 sich zwischen ihm und dem Sender 34 befindet. Alternativ oder ergänzend kann ein zweiter Detektor 36 vor- handen sein, der an der gleichen Seite der Messzelle 37 wie der Sender 34 angeordnet ist und das von der Kühlflüssigkeit reflektierte Ultraschallsignal misst.

Weiterhin umfasst die Entgasungsvorrichtung 13 einen am Be- hälter 27 angeordneten Drucksensor 40 zur Ermittlung des

Drucks der Flüssigkeit in dem Behälter 27 sowie einen oberen Niveaugeber 41 und einen unteren Niveaugeber 42 zur Ermittlung einer oberen bzw. unteren Füllstandshöhe der Kühlflüssigkeit in dem Behälter 27. In die Abfuhrleitung 29 ist ein steuerbares Ventil 43 und in die an den Behälter 27 ange ¬ schlossene Entlüftungsleitung 44 zur Abfuhr entlösten Gases ist ein steuerbares Ventil 45 geschaltet. In den Zulauf 23 ist ein Temperatursensor 50 zur Ermittlung der Temperatur der Flüssigkeit, ein Drucksensor 51 zur Messung des Betriebs ¬ drucks der Kühlflüssigkeit im Zulauf 23 zu der Entgasungsvor ¬ richtung 13 sowie ein steuerbares Ventil 52 geschaltet. Eine Steuer- und Auswerteeinrichtung 60 erfasst über Signalleitungen die von den Sensoren bzw. Detektoren 35, 36, 40, 41, 42, 50, 51 erzeugten Messsignale und steuert über Steuer ¬ leitungen die steuerbaren Ventile 43, 45, 52, die Pumpe 32 und den Sender 34.

Im Folgenden werden nun zwei mögliche Betriebsverfahren für die Entgasungsvorrichtung 13 erläutert: a) Zyklischer Betrieb:

Für den Betrieb der Unterdruck-Entgasungsvorrichtung 13 wird diese zunächst durch eine geeignete Füll- und Entlüftungspro ¬ zedur in einen betriebsbereiten Zustand gebracht, in dem sich keine oder nur wenig Flüssigkeit in dem Behälter 27 befindet.

Bei dem zyklischen Betriebsverfahren wird - gesteuert von der Steuer- und Auswerteeinrichtung 60 - zyklisch in einem ersten Schritt in dem Unterdruck-Entgasungsraum 26 mit der Pumpe 46 ein Druck unterhalb eines Betriebsdrucks der Flüssigkeit in dem Kreislauf 10, insbesondere ein Vakuum, erzeugt. Die Ven ¬ tile 43, 45 und 52 sind hierbei geschlossen.

In einem zweiten Schritt wird dann das Ventil 52 geöffnet und durch den Unterdruck im Entgasungsraum 26 dann Flüssigkeit von dem Zulauf 23 über die Düse 31 und die Zufuhrleitung 28 in den Behälter 27 gesaugt. Durch den Sensor 33 wird in der durch die Zufuhrleitung 28 einströmenden Flüssigkeit ein Gasblasenanteil detektiert. Dabei wird mit dem Drucksensor 40 der Druck im Behälter 27 gemessen und mit den Sensoren 50, 51 die Temperatur bzw. Druck der Flüssigkeit im Zulauf 23 gemes ¬ sen. Außerdem wird mit Hilfe der Sensoren 41, 42 der Füllstand im Behälter 27 gemessen. Von der Steuer- und Auswerteeinrichtung 60 kann dann kontinuierlich, zyklisch oder bei Erreichen eines vorgegebenen oder vorgebbaren Druckes im Behälter der zu entgasenden Flüssigkeit in dem Entgasungsraum und/oder bei Erreichen der durch den Füllstandsgeber 41 signalisierten Füllstandshöhe in dem Behälter 27 der Gasblasenanteil mit einem Schwellwert vergli ¬ chen werden und eine Signal S erzeugt werden, wenn der Gas ¬ blasenanteil den Schwellwert erreicht oder überschreitet (d.h. der Gasgehalt unzulässig hoch ist) und/oder unter- schreitet (d.h. der Gasgehalt zulässig hoch ist) . Dieses Sig ¬ nal kann dann an die Anlagensteuerung 16 ausgegeben und von dieser eine Fehlerreaktion der Brennstoffzellenanlage (z.B. eine Leistungsreduzierung) eingeleitet werden. Das entlöste Gas sammelt sich im oberen Bereich des Behälter 27 und kann durch Öffnen des Ventils 45 über die Entlüftungs ¬ leistung 44 abgelassen werden.

In dem zweiten Schritt kann auch kontinuierlich, zyklisch oder bei Erreichen oder Überschreiten eines vorgegebenen oder vorgebbaren Schwellwertes für den Druck im Behälter 27 und/ oder bei Erreichen oder Überschreiten der durch den Füllstandsgeber 41 signalisierten Füllstandshöhe durch die Steuer- und Auswerteeinrichtung 60 der Gasgehalt in der Flüssig- keit auf der Grundlage des Henry-Gesetzes ermittelt (d.h. be ¬ rechnet) werden. Der so ermittelte Gasgehalt kann dann ausge ¬ wertet und wenn unzulässig hoch durch Erzeugen eines Signals S für die Anlagensteuerung 16 eine Fehlerreaktion eingeleitet werden .

Da durch den Sensor 50 die Temperatur der Flüssigkeit gemessen wird, kann der Schwellwert für den Druck und/oder der Schwellwert für den Gasblasenanteil in Abhängigkeit von der Temperatur vorgegeben werden. Hierdurch ist mit Hilfe des Henry-Gesetzes eine Überwachung und/oder Ermittlung des Gas- Sättigungszustandes bzw. des Gasgehalts im gesamten Druck- /Temperaturbereich möglich. In einem dritten Schritt kann anschließend bei geöffneten Ventilen 45 und 43 sowie geschlossenem Ventil 52 mittels der Pumpe 32 der Flüssigkeitszustand im Behälter 27 wieder auf den Ausgangszustand gebracht werden, in dem sich keine oder nur wenig Flüssigkeit in dem Behälter 27 befindet.

Der erste, der zweite und der dritte Schritt können zyklisch wiederholt und somit ein quasi-kontinuierlicher Betrieb durchgeführt werden. b) Kontinuierlicher Betrieb:

Für den Betrieb der Unterdruck-Entgasungsvorrichtung 13 wird diese zunächst durch eine geeignete Füll- und Entlüftungspro- zedur in einen betriebsbereiten Zustand gebracht.

Während des Betriebs saugt die Pumpe 32 bei geöffneten Venti ¬ len 52, 43 und geschlossenem Ventil 45 die Flüssigkeit aus dem Behälter 27 und erzeugt in diesem somit einen Unterdruck. Die Düse 31 und die Pumpe 32 sind hierzu entsprechend dimen ¬ sioniert .

Durch den Unterdruck wird die Flüssigkeit aus dem Zulauf 23, durch das Ventil 52 und die Düse 31 gesaugt und entgast am Ausgang der Düse 31 bzw. am Eingang der Zufuhrleitung 28 entsprechend den physikalischen Gesetzen (Henry-Gesetz, Dalton- Gesetz) .

Mit dem Sensor 33 wird ein Gasblasenanteil in der Flüssigkeit gemessen. Der Gasblasenanteil wird durch die Menge und Größe der Gasblasen bestimmt.

Die Gasblasenentwicklung und -große ist neben dem Sättigungszustand der Flüssigkeit von der Druckdifferenz zwischen Zu- lauf 23 und Inneren des Behälters 27, der Temperatur der

Flüssigkeit im Zulauf 23, dem Druck im Behälter 27 und dem Durchmesser der Düse 31 abhängig. Diese sind für eine beson- ders wirkungsvolle Gasblasenentwicklung aufeinander abgestimmt .

Bei diesem kontinuierlichen Betriebsverfahren zum Betrieb der Entgasungsvorrichtung 13 wird - gesteuert von der Steuer- und Auswerteeinrichtung 60 - der Druck der zu entgasenden Flüssigkeit in dem Behälter 27 durch entsprechende Ansteuerung der Pumpe 32 und/oder des Ventils 52 auf einen vorgegebenen oder vorgebbaren Wert konstant gehalten und dabei durch den Sensor 33 in der durch die Zufuhrleitung 28 einströmenden

Flüssigkeit ein Gasblasenanteildetektiert . Hierbei wird der Entgasungsvorrichtung 13 ein kontinuierlicher Flüssigkeitsvolumenstrom aus dem Kühlkreislauf 10 zugeführt. Der Gasblasenanteil wird dann von der Steuer- und Auswerte ¬ einrichtung 60 mit einem Schwellwert verglichen und von dieser ein Signal S erzeugt und an die übergeordnete Anlagen ¬ steuerung 16 ausgegeben, wenn der Gasblasenanteil den

Schwellwert erreicht, überschreitet und/oder unterschreitet. Dieses Signal kann dann von der übergeordnete Anlagensteue ¬ rung 16 ausgewertet und eine Fehlerreaktion (z.B. eine Leis ¬ tungsreduzierung) eingeleitet werden. Da zusätzlich mit dem Sensor 50 noch die Temperatur der Flüssigkeit gemessen wird, kann der Wert des Druckes, auf den in dem Behälter 27 gere- gelt wird, in Abhängigkeit von der Temperatur vorgegeben werden. Alternativ ist auch eine exakte Berechnung des Gasgehalts im gesamten Temperaturbereich möglich.

Es wird somit ein kontinuierlicher Flüssigkeitsvolumenstrom der Entgasungsvorrichtung 13 zugeführt und dem Kühlkreislauf 10 ab- bzw. zugeführt. Es kommt dadurch zu keinen oder nur minimalen Druckschwankungen in dem Kühlkreislauf 10.

Eine Erhöhung der Genauigkeit bei der Ermittlung des Gasge- halts ist noch dadurch möglich, dass unterschiedliche Druck ¬ niveaus in dem Behälter 27 durchfahren werden. Der kontinuierliche Betrieb wird durch die regelbare Pumpe 32 und/oder durch ein Schließen des Ventils 52 derart geregelt, dass sich das Flüssigkeitsniveau im Behälter 27 zwischen dem oberen Niveaugeber 41 und dem unteren Niveaugeber bewegt. Durch die unterschiedlichen Druckniveaus und die davon abhängige Gas ¬ blasenentwicklung kann der Gasgehalt bzw. Gas- Sättigungszustand der Flüssigkeit besonders genau bestimmt werden .

Die hier beschriebenen Verfahren kommen somit zur Gasgehalts- Überwachung oder -ermittlung ohne weiteres zusätzliches Mess ¬ gerät aus. Es wird lediglich der bei der Entgasung ohnehin entstehende Blasenstrom beobachtet und beispielsweise aus ei ¬ ner einfachen Temperatur- und Druckmessung der Gasgehalt oder Gas-Sättigungszustand ermittelt.

Für ein noch effektiveres Austreiben der Gasblasen aus der Flüssigkeit kann die Düse 31 zusätzlich beheizt werden oder die Flüssigkeit noch zusätzlich mit Ultraschall entgast wer ¬ den .

Das in den FIG 1 bis 3 dargestellte Prinzip kann ebenso auf Kühlkreisläufe anderer technischer Geräte übertragen werden, bei denen zuverlässige Kühlleitungen benötigt werden. Außerdem kann es auf viele andere Flüssigkeitskreisläufe wie z.B. Heizkreisläufe (z.B. Zentralheizungen) übertragen werden.