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Patent Searching and Data


Title:
REDUCING AGING OF HAIR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/028895
Kind Code:
A1
Abstract:
Programmed cell death (Apoptosis) of hair follicular cells is promoted or initiated prematurely by stress factors, particularly as part of oxidative hair treatments. The use of quaternized beta-hydroxy butyric acid derivatives protects the hair from premature apoptosis of the follicular cells.

Inventors:
KLEEN ASTRID (DE)
AKRAM MUSTAFA (DE)
GIESEN MELANIE (DE)
POPPE ELISABETH (DE)
HOTING EDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2007/059202
Publication Date:
March 13, 2008
Filing Date:
September 04, 2007
Export Citation:
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Assignee:
HENKEL KGAA (DE)
KLEEN ASTRID (DE)
AKRAM MUSTAFA (DE)
GIESEN MELANIE (DE)
POPPE ELISABETH (DE)
HOTING EDO (DE)
International Classes:
A61K8/44; A61P17/14; A61Q7/00
Domestic Patent References:
WO2002074265A12002-09-26
WO1998034610A11998-08-13
WO2004078117A22004-09-16
WO2007003307A12007-01-11
Foreign References:
EP1800654A22007-06-27
EP1815839A22007-08-08
Other References:
DATABASE WPI Week 197705, Derwent World Patents Index; AN 1977-08621Y, XP002459431
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Claims:

P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Kosmetische Verwendung mindestens einer Verbindung gemäß Formel (I)

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis

C 4 -Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 6 -Acylgruppe bedeutet,

R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe steht, zum Schutz des Haars, insbesondere der Haarfollikelzelle, vor Stressfaktoren.

2. Verwendung nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß das durch Stressfaktoren begünstigte, vorzeitige Absterben des Haars, insbesondere der Haarfollikelzelle, verhindert oder vermindert wird.

3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der durch Stressfaktoren begünstigte, vorzeitige Ausfall des Haars verhindert oder vermindert wird.

4. Verwendung mindestens einer Verbindung gemäß Formel (I)

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 4 -Hydroxyalkylgruppe stehen,

R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 6 -Acylgruppe bedeutet,

R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe steht, zur Herstellung eines Mittels zum Schutz des Haars, insbesondere der Haarfollikelzellen, vor Stressfaktoren.

5. Verwendung mindestens einer Verbindung gemäß Formel (I)

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis

C 4 -Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 6 -Acylgruppe bedeutet,

R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe steht, zur Herstellung eines Mittels zum Schütze vor durch Stressfaktoren verursachten, vorzeitigen Haarausfall.

6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß in Formel (I) die Reste R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine Methyl oder eine Ethylgruppe stehen.

7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung gemäß Formel (I) aus mindestens einer Verbindung der Gruppe L-Carnitin, D- Carnitin, D, L-Carnitin, L-Carnitintartrat, D-Carnitintartrat, D,L-Carnitintartrat, L-Carnitinlactat, D-Carnitinlactat, D, L-Carnitinlactat, L-Carnitincitrat, D-Carnitincitrat, D,L-Carnitincitrat, L- Acetylcarnitin, D-Acetylcarnitin und D, L-Acetylcarnitin gewählt wird.

8. Verwendung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zusätzlich mindestens eine färb verändernde Komponente enthält.

9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die farbve rändernde Komponente ausgewählt wird

(a) aus mindestens einem Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Typ der Entwicklerkomponenten und gegebenenfalls zusätzlich mindestens einer Kupplerkomponente und/oder

(b) aus Oxofarbstoffvorprodukten und/oder

(c) aus mindestens einem direktziehenden Farbstoff und/oder

(d) aus mindestens einer Vorstufe naturanaloger Farbstoffe und/oder

(e) aus mindestens einem Oxidationsmittel und gegebenenfalls zusätzlich mindestens einem Bleichverstärker.

10. Verwendung nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zusätzlich mindestens ein chemisches Oxidationsmittel enthält.

11. Verwendung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Mittel zusätzlich mindestens ein Tensid enthält.

12. Kosmetisches Verfahren zur Haarbehandlung, bei dem ein Mittel gemäß einem der Ansprüche 4 bis 1 1 auf Haar und dessen Haarwurzeln tragende Hautpartien aufgetragen wird und nach einer Einwirkungszeit wieder abgespült wird.

13. Kosmetisches Verfahren, in dem

(A) in einem ersten Schritt Haar und dessen Haarwurzeln tragende Hautpartien mit einem ersten Haarbehandlungsmittel, enthaltend mindestens ein chemisches Oxidationsmittel und/oder mindestens eine farbve rändernde Komponente und

(B) in einem zweiten Schritt im Anschluß an den ersten Schritt, das heißt im Abstand von bis zu 12 Stunden, bevorzugt direkt im Anschluß daran, auf das im ersten Schritt behandelte Haar und dessen Haarwurzeln tragende Hautpartien ein zweites Haarbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches mindestens eine Verbindung gemäß Formel (I) enthält,

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine

C 2 - bis C 4 -Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis

C 6 -Acylgruppe bedeutet, R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis

C 4 -Alkylgruppe steht, und nach einer Einwirkungszeit wieder abgespült wird.

14. Kit, enthaltend in einem Container C1 eine kosmetische Zusammensetzung, die in einem kosmetischen Träger mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthält,

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 4 -Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 6 -

Acylgruppe bedeutet, R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe steht, in einem Container C2 eine kosmetische Zusammensetzung, die in einem kosmetischen Träger mindestens ein chemisches Oxidationsmittel und/oder mindestens eine farbve rändernde Komponente enthält.

Description:

„Verringerung der Haaralterung"

Die vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung quaternisierter beta-Hydroxybuttersäure- Derivate zur Kompensation des durch Haarbehandlungsmittel hervorgerufenen vorzeitigen Alterns bzw. Absterbens von Haaren.

Menschliches Haar wird heute in vielfältiger Weise mit haarkosmetischen Zubereitungen behandelt. Dazu gehören etwa die Reinigung der Haare mit Shampoos, die Pflege und Regeneration mit Spülungen und Kuren sowie das Bleichen, Färben und Verformen der Haare mit Bleichmitteln, Färbemitteln, Tönungsmitteln, Wellmitteln und Stylingpräparaten. Dabei spielen Mittel zur Veränderung der Farbe des Kopfhaares, sowie die Verformung der Haare eine herausragende Rolle.

Sieht man von den farbve rändernden Blondiermitteln, die eine oxidative Aufhellung der Haare durch Abbau der natürlichen Haarfarbstoffe bewirken, ab, so sind im Bereich der Haarfärbung im wesentlichen vier Typen von Haarfärbemitteln von Bedeutung:

Für permanente, intensive Färbungen mit entsprechenden Echtheitseigenschaften werden sogenannte Oxidationsfärbemittel verwendet. Solche Haaransatzfärbemittel enthalten üblicherweise Oxidationsfarbstoffvorprodukte, sogenannte Entwicklerkomponenten und Kupplerkomponenten. Die Entwicklerkomponenten bilden unter dem Einfluß von Oxidationsmitteln oder von Luftsauerstoff untereinander oder unter Kupplung mit einer oder mehreren Kupplerkomponenten die eigentlichen Farbstoffe aus. Die Oxidationsfärbemittel zeichnen sich zwar durch hervorragende, lang anhaltende Färbeergebnisse aus. Für natürlich wirkende Färbungen muß aber üblicherweise eine Mischung aus einer größeren Zahl von Oxidationsfarbstoffvorprodukten eingesetzt werden; in vielen Fällen werden weiterhin direktziehende Farbstoffe zur Nuancierung verwendet.

Als Entwicklerkomponenten werden üblicherweise primäre aromatische Amine mit einer weiteren, in para- oder ortho-Position befindlichen, freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe,

Diaminopyridinderivate, heterozyklische Hydrazone, 4-Aminopyrazolonderivate sowie 2,4,5,6- Tetraaminopyrimidin und dessen Derivate eingesetzt.

Spezielle Vertreter sind beispielsweise p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2,4,5,6-Tetraamino- pyrimidin, p-Aminophenol, N,N-Bis(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(2,5-Diaminophenyl)- ethanol, 2-(2,5-Diaminophenoxy)-ethanol, 1-Phenyl-3-carboxyamido-4-amino-pyrazolon-5, A- Amino-3-methylphenol, 2-Aminomethyl-4-aminophenol, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4- Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin, 2,5,6-Triamino-4-hydroxypyrimidin und 1 ,3-N,N'-Bis(2-hydroxy- ethyl)-N,N'-bis(4-aminophenyl)-diamino-propan-2-ol.

Als Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenole verwendet. Als Kupplersubstanzen eignen sich insbesondere 1-Naphthol, 1 ,5- Dihydroxynaphthalin, 2,7- Dihydroxynaphthalin und 1 ,7-Dihydroxynaphthalin, 5-Amino-2-methylphenol, m-Aminophenol, Resorcin, Resorcinmono- methylether, m-Phenylendiamin, 1-Phenyl-3-methyl-pyrazolon-5, 2,4-Dichlor-3-aminophenol, 1 ,3- Bis-(2,4-diaminophenoxy)-propan, 2-Chlorresorcin, 4-Chlorresorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-ami- nophenol, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin und 2-Methyl-4-chlor-5-aminophenol.

Für temporäre Färbungen werden üblicherweise Färbe- oder Tönungsmittel verwendet, die als färbende Komponente sogenannte Direktzieher enthalten. Hierbei handelt es sich um Farbstoffmoleküle, die direkt auf das Haar aufziehen und keinen oxidativen Prozeß zur Ausbildung der Farbe benötigen. Zu diesen Farbstoffen gehört beispielsweise das bereits aus dem Altertum zur Färbung von Körper und Haaren bekannte Henna. Diese Färbungen sind gegen Shampoonieren in der Regel deutlich empfindlicher als die oxidativen Färbungen, so daß dann sehr viel schneller eine vielfach unerwünschte Nuancenverschiebung oder gar eine sichtbare "Entfärbung" eintritt.

Schließlich hat ein weiteres Färbe verfahren große Beachtung gefunden. Bei diesem Verfahren werden Vorstufen des natürlichen Haarfarbstoffes Melanin auf das Haar aufgebracht; diese bilden dann im Rahmen oxidativer Prozesse im Haar naturanaloge Farbstoffe aus. Ein solches Verfahren mit 5,6-Dihydroxyindolin als Farbstoffvorprodukt wurde in der EP-B1-530 229 beschrieben. Bei, insbesondere mehrfacher, Anwendung von Mitteln mit 5,6-Dihydroxyindolin ist es möglich, Menschen mit ergrauten Haaren die natürliche Haarfarbe wiederzugeben. Die Ausfärbung kann dabei mit Luftsauerstoff als einzigem Oxidationsmittel erfolgen, so daß auf keine weiteren Oxidationsmittel zurückgegriffen werden muß. Bei Personen mit ursprünglich mittelblondem bis braunem Haar kann das Indolin als alleinige Farbstoffvorstufe eingesetzt

werden. Für die Anwendung bei Personen mit ursprünglich roter und insbesondere dunkler bis schwarzer Haarfarbe können dagegen befriedigende Ergebnisse häufig nur durch Mitverwendung weiterer Farbstoffkomponenten, insbesondere spezieller Oxidationsfarbstoffvorprodukte, erzielt werden.

Eine Möglichkeit keratinhaltige Fasern zu färben, bietet die Verwendung von Färbemitteln, die eine Kombination aus Komponente

A Verbindungen, die eine reaktive Carbonylgruppe enthalten mit Komponente B Verbindungen, ausgewählt aus (a) CH-aciden Verbindungen und (b) Verbindungen mit primärer oder sekundärer Aminogruppe oder Hydroxygruppe, ausgewählt aus primären oder sekundären aromatischen Aminen, stickstoffhaltigen heterozyklischen Verbindungen und aromatischen Hydroxyverbindungen enthalten. Die entsprechende Färbemethode (im folgenden Oxofärbung genannt) wird beispielsweise in den Druckschriften WO-A1-99/18916, W0-A1 -00/38638, WO-A1-01/34106 und WO-A1-01/47483 beschrieben. Die resultierenden Färbungen besitzen teilweise Farbechtheiten auf der keratinhaltigen Faser, die mit denen der Oxidationsfärbung vergleichbar sind. Das mit der schonenden Oxofärbung erzielbare Nuancenspektrum ist sehr breit und die erhaltene Färbung weist oftmals eine akzeptable Brillanz und Farbtiefe auf. Die vorgenannten Komponenten A und B, im weiteren als Oxofarbstoffvorprodukte bezeichnet, sind im allgemeinen selbst keine Farbstoffe, und eignen sich daher jede für sich genommen allein nicht zur Färbung keratinhaltiger Fasern. In Kombination bilden sie in einem nichtoxidativen Prozess Farbstoffe aus. Unter Verbindungen der Komponente B können allerdings auch entsprechende Oxidationsfarbstoffvorprodukte vom Entwickler- und/oder Kupplertyp mit oder ohne Einsatz eines Oxidationsmittels Verwendung finden. Somit läßt sich die Methode der Oxofärbung ohne weiteres mit dem oxidativen Färbesystem kombinieren.

Es ist ein allgemeines Bestreben, die mit den bekannten Methoden erzielbaren Färbungen in Ihrem Farbergebnis zu intensivieren. Auf diese Weise kann entweder mit der gleichen Farbstoffmenge eine intensivere Färbung erzielt werden, oder es lässt sich unter Einsparung von Farbstoffen ein gewünschter Intensitätsgrad einer Färbung beibehalten. Letzteres trägt auch zur Wirtschaftlichkeit von Färbemitteln bei. Desweiteren sollen erzielte Färbungen ein hohes Maß an Farbechtheit z.B. gegen Waschen, Licht oder Reibung aufweisen und müssen insbesondere im Rahmen der Haarpflege kompatibel mit anderen Haarbehandlungsmitteln sein. Besonders sollen, insbesondere die oxidativen Farbveränderungsmittel, die Haarstruktur schonen.

Eine dauerhafte Verformung keratinhaltiger Fasern wird üblicherweise derart durchgeführt, daß man die Faser mechanisch verformt und die Verformung durch geeignete Hilfsmittel festlegt. Vor und/oder nach dieser Verformung behandelt man die Faser mit einer keratinreduzierenden Zubereitung. Nach einem Spülvorgang wird die Faser dann mit einer Oxidationsmittelzubereitung behandelt, gespült und von den Verformungshilfsmitteln (Wicklern, Papilloten) befreit. Wenn als keratinreduzierende Komponente ein Merkaptan, z.B. Ammoniumthioglykolat, verwendet wird, spaltet dieses einen Teil der Disulfid-Brücken des Keratin-Moleküls zu -SH-Gruppen, so daß es zu einer Erweichung der Keratinfaser kommt. Bei der späteren oxidativen Fixierung werden erneut Disulfid-Brücken im Haarkeratin geknüpft, so daß das Keratingefüge in der vorgegebenen Verformung fixiert wird. Alternativ ist es bekannt, zur Haarverformung anstelle der Merkaptane Sulfit zu verwenden. Durch Hydrogensulfit-Lösungen und/oder Sulfit-Lösungen und/oder Disulfit- Lösungen werden Disulfid-Brücken des Keratins in einer Sulfitolyse nach der Gleichung

R - S - S - R + HSO 3 " ► R - SH + R - S - SO 3 "

gespalten und auf diese Weise eine Erweichung der Keratinfaser erreicht. Hydrogensulfit-, sulfit- bzw. disulfithaltige Reduktionsmittel weisen nicht den starken Eigengeruch der merkaptanhaltigen Mittel auf. Die Spaltung kann wie zuvor geschildert in einem Fixierschritt mit Hilfe eines Oxidationsmittels unter Bildung von neuen Disulfid-Brücken wieder rückgängig gemacht werden.

Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass die topische, kosmetische Behandlung von Haaren mit quaternisierten beta-Hydroxybuttersäure-Derivaten das Haar den Stoffwechsel des Haars gegenüber Stressfaktoren, wie z.B. oxidativem Stress, im Gleichgewicht hält und eine Verhinderung des vorzeitigen Alterns bzw. des vorzeitigen Absterbens von Haaren (anti-aging) im Rahmen einer kosmetischen Haarbehandlung bewirkt.

Ohne sich auf einen Wirkmechanismus festlegen zu wollen, ergaben neueste Untersuchungen der Anmelderin, dass während der Haarbehandlung, insbesondere durch den Einfluß von Oxidationsmitteln, wie z.B. von Peroxiden, der Energiehaushalt der Haarwurzel (Haarfollikel) herabgesetzt wird. Der Energiehaushalt der Haarfollikel wird durch den Gehalt an Adenosin-5'- triphosphat (ATP) repräsentiert. ATP-Mangel in den Zellen der Haarfollikel kann nach Erkenntnis der Anmelderin zu einem verkürzten Lebenszyklus des Haars sowie schlimmstenfalls zum Absterben der Follikelzelle führen.

Darüber hinaus kann die Apoptose der Haarfollikelzellen, d.h. der programmierte Zelltod der Haarfollikelzellen durch die Einwirkung oxidationsmittelhaltiger Kosmetika als Stressfaktor begünstigt werden. Der programmierte Zelltod manifestiert sich zunächst in morphologischen Veränderungen wie z.B. dem Schrumpfen der Zellen. Weiterhin zeigt sich eine Fragmentierung der chromosomalen DNA und es kommt letztlich zum Absterben und Abbau der betroffenen Zellen. Im Gegensatz zum anderen bedeutenden Mechanismus des Zelltods, der Nekrose, wird die Apoptose von der betreffenden Zelle selbst aktiv durchgeführt, ist Teil des Stoffwechsels der Zelle. Dadurch unterliegt diese Form des Zelltods strenger Kontrolle und es wird gewährleistet, dass die betreffende Zelle ohne Schädigung des Nachbargewebes zugrunde geht. Auslöser der Apoptose sind intrinsische oder extrinsische Signale wie beispielsweise TNF alpha (tumor necrosis factor alpha), so genannte „Todesfaktoren" (death factors) oder genotoxische Substanzen. Zentrale Regulatoren der Apoptose sind die zur Familie der Cysteinproteasen gehörende Caspasen oder die Gegenspieler Bax und Bcl-2. Diese Gruppe von Proteinen, die man allgemein als Bcl-2-Familie bezeichnet, läßt sich in zwei Gruppen einteilen, eine antiapoptotische (Bcl-2, Bcl-xL, Bcl-w, Mcl-1 etc.) und eine proapoptische (Bax, Bak, Bad, BcI- xS, Bik, Bid) wobei jeweils Bax und Bcl-2 die beiden Hauptvertreter darstellen (eine übersicht über apoptostische Vorgänge in der Zelle findet sich in Abbildung 1 ). Normalerweise befinden sich beide Gruppen im Gleichgewicht. Verschiebt sich das Verhältnis von Bax und Bcl-2 kommt es zu Veränderungen in der Zelle, beispielsweise führt die verstärkte Expression von Bax zu vermehrter Apotose.

Im Haarfollikel, also im biologisch aktiven Teil des Haares spielt die Apoptose vor allem im Haarzyklus eine Rolle, da die Regressionsphase des Follikels, die der anschließenden Ruhephase und Abstoßung des Haares vorausgeht, von der Apoptose eingeleitet wird. Auch im Haarfollikel wird die Apoptose von verschiedenen Faktoren gesteuert, wobei unter anderem TGFbI (transforming growth factor beta 1 ), Bax/Bcl2 oder verschiedene Caspasen eine Rolle spielen. Neben der natürlich vorkommenden Apoptose im regulären Haarzyklus des Menschen wird Apoptose auch noch im Zusammenhang mit vermehrtem Haarausfall diskutiert. Verschiedene Auslöser (erblich bedingt, Stressfaktoren etc.) können im Haarfollikel zur verstärkten Apoptose führen und somit wird die Regressionsphase und damit letztendlich auch das Ausstoßen des Haares verfrüht eingeleitet.

Auch oxidativer Stress kann in Zellen Apoptose hervorrufen. Insbesondere Cyclooxygenase-2 (Cox2) spielt bei diesem Prozess als Mediator eine Rolle. Auch im Haarfollikel wird die Wirkung von oxidativem Stress diskutiert, z.B. als Ursache für die Haarergrauung, da oxidativer Stress zur Apoptose in den Haarfollikelmelanozyten führen kann. Weitere Auswirkungen von oxidativem

Stress, insbesondere im Haarfollikel sind bisher noch nicht untersucht, jedoch gibt es keine Hinweise darauf, dass der Haarfollikel über einen speziellen Schutzmechanismus verfügt, der ihn vor Stressfaktoren, wie z.B. oxidativem Stress, schützt, so dass davon ausgegangen werden kann, das auch die biologisch aktiven Haarfollikelzellen, wie andere Zellen auch, durch oxidativen Stress geschädigt werden können.

Die Anmelderin hat nun überraschend festgestellt, dass durch die Verwendung quaternisierter beta-Hydroxybuttersäure-Derivate die Haarfollikelzellen vor vorzeitiger Apoptose, eingeleitet durch Stressfaktoren, wie beispielsweise oxidativen Stress, UV-Strahlung, Alterungsprozesse, Stress durch einen nicht-physiologische pH-Wert, geschützt werden. Der Schutz vor oxidativem Stress erfolgt sogar während der oxidativen Haarbehandlung.

Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher die kosmetische Verwendung mindestens einer Verbindung gemäß Formel (I)

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 4 -

Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 6 -

Acylgruppe bedeutet, R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe steht, zum Schutz des Haars, insbesondere der Haarfollikelzellen, vor Stressfaktoren.

Stressfaktoren sind im Sinne der Erfindungen solche inneren oder äußeren Faktoren bzw. Reize, die eine vorzeitige Apoptose einleiten.

Die Auswirkung von Stressfaktoren (wie die Auswirkung des oxidativen Stresses, (zum Beispiel verursacht durch freie Radikale), Stress durch UV-Strahlung, Stress durch Alterungsprozesse, psychischer Stress oder Stress durch nicht physiologische pH-Werte) auf den Stoffwechsel des Haars bzw. der Haarfollikelzellen, wird durch die erfindungsgemäße Verwendung verhindert oder

vermindert. Dabei wird die durch Stressfaktoren begünstigte bzw. beschleunigte Apoptose der Haarfollikelzellen verhindert oder vermindert. Das durch Stressfaktoren begünstigte vorzeitige Absterben des Haars bzw. der vorzeitige Ausfall des Haars wird auf diese Weise verhindert oder vermindert.

Die Verbindungen der Formel (I) besitzen bevorzugt ein Molekulargewicht von weniger als 500 g/mol, besonders bevorzugt von weniger als 400 g/mol.

Die kosmetische Behandlung erfolgt bevorzugt durch topische Anwendung kosmetischer Mittel, die mindestens eine Verbindung gemäß Formel (I) enthalten.

In Formel (I) stehen die Reste R 1 , R 2 und R 3 bevorzugt unabhängig voneinander für eine Methyloder eine Ethylgruppe, besonders bevorzugt für eine Methylgruppe.

Der Rest R 4 steht bevorzugt für ein Wasserstoffatom oder eine C 2 - bis C 4 -Acylgruppe. Eine bevorzugte C 2 - bis C 4 -Acylgruppe ist die Acetylgruppe.

Wenn der Rest R 5 für eine negative Ladung steht, liegen die Verbindungen der Formel (I) als inneres Salz vor. Wenn R 5 für ein Wasserstoffatom oder eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe steht, liegt die Verbindung der Formel (I) als Salz mit einem physiologisch verträglichen Anion X " als Gegenion vor. Aktives Prinzip gemäß Erfindung ist die Struktureinheit mit der Formel (I).

Die physiologisch verträglichen Anionen X ' dürfen definitionsgemäß nicht nur eine negative Ladung tragen, sondern können auch eine Ladungszahl größer 1 besitzen. In letzterem Falle werden die Anionen X ' der Salzform zur Wahrung der Elektroneutralität durch Formulierung eines stöchiometrischen Koeffizienten kleiner 1 vor der Bezeichnung des Anions beschrieben. Die physiologisch verträglichen Anionen werden bevorzugt ausgewählt aus Halogenid, 0.5 Sulfat, Hydrogensulfat, 0.5 Carbonat, Hydrogencarbonat, 1/3 Phosphat, 0.5 Hydrogenphosphat, Dihydrogenphosphat, Carboxylat, wie beispielsweise Lactat, Citrat oder Tartrat. Besonders bevorzugt steht X ' für Chlorid, Bromid oder ein Carboxylat-Gegenion, insbesondere für Lactat, Citrat oder Tartrat.

Das beta-Kohlenstoffatom des Buttersäuregrundgerüsts der Verbindungen der Formel (I) ist chiral. Der Gegenstand der Erfindung betrifft sowohl Verbindungen der Formel (I) in L-

Konfiguration, als auch Verbindungen der Formel (I) in D-Konfiguration sowie Gemische beider Konfigurationen, wie beispielsweise Racemate.

Beispiele für eine (C 2 - bis C 4 )-Hydroxyalkylgruppe der Formel (I) sind 2-Hydroxyethyl, 2-

Hydroxypropyl, 3-Hydroxypropyl und 4-Hydroxybutyl.

Beispiele für eine (C 1 - bis C 4 )-Alkylgruppe der Formel (I) sind Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, iso-Butyl, sec-Butyl und tert-Butyl.

Beispiele für eine (C 2 - bis C 6 )-Acylgruppe der Formel (I) sind Acetyl, Propionyl, Butyryl und

Valeryl.

Bevorzugt handelt es sich bei der erfindungsgemäß verwendeten Verbindung gemäß Formel (I) um mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus der Gruppe L-Carnitin, D-Carnitin, D,L-Carnitin, L-Carnitintartrat, D-Carnitintartrat, D,L-Carnitintartrat, L-Carnitinlactat, D-Carnitinlactat, D, L- Carnitinlactat, L-Carnitincitrat, D-Carnitincitrat, D,L-Carnitincitrat, L-Acetylcarnitin, D-Acetylcarnitin und D, L-Acetylcarnitin.

Die erfindungsgemäße Verwendung der Verbindungen gemäß Formel (I) gemäß erstem Erfindungsgegenstand findet bevorzugt i) vor, während oder im Anschluß an eine oxidative Haarbehandlung und/oder ii) vor, während bzw. im Anschluß an eine Haarbehandlung bei nicht physiologischen pH- Werten, insbesondere von pH-Werten größer pH 7,4 , insbesondere größer pH 8, statt.

Der physiologische pH-Wert liegt definitionsgemäß in einem pH-Bereich von pH 7,4 bis 5,5.

Das Merkmal „im Anschluß" an eine Haarbehandlung bedeutet im Abstand von bis zu 12 Stunden, bevorzugt direkt im Anschluß an besagte Haarbehandlung. Das Merkmal „vor" der Haarbehandlung bedeutet im Abstand von bis zu 12 Stunden davor, bevorzugt direkt davor.

Die Verwendung des ersten Erfindungsgegenstandes ist nicht therapeutisch.

Ein zweiter Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von mindestens einer Verbindung gemäß Formel (I),

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 4 -

Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 6 -

Acylgruppe bedeutet, R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe steht, zur Herstellung eines Mittels zum Schütze des Haars, insbesondere der Haarfollikelzellen, vor Stressfaktoren.

Ein dritter Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von mindestens einer Verbindung gemäß Formel (I),

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 4 -

Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 6 -

Acylgruppe bedeutet, R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe steht, zur Herstellung eines Mittels zum Schütze vor durch Stressfaktoren begünstigten, vorzeitigem Haarausfall.

Als bevorzugte Verbindungen der Formel (I) gelten in beiden Ausführungsformen zwei und drei mutatis mutandis die entsprechenden Ausführungsformen des ersten Erfindungsgegenstandes.

Im folgenden sollen die bevorzugten Ausführungsformen der im Rahmen der erfindungsgemäßen Verwendung hergestellten Mittel zum Schütze des Haars vor oxidativen Stress bzw. zum Schütze vor dem vorzeitigen Absterben des Haars bzw. zum Schütze vor vorzeitigem Haarausfall näher gekennzeichnet werden:

Die Verbindungen mit der Formel (I) sind bevorzugt in einer Menge von 0,001 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt von 0,01 bis 5 Gew.-%, ganz besonders bevorzugt von 0,1 bis 2 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des anwendungsbereiten Mittels, in den Mitteln enthalten.

In einer bevorzugten Ausführungsform als Färbemittel enthalten die Mittel zusätzlich mindestens eine farbve rändernde Komponente.

Die farbve rändernde Komponente wird bevorzugt ausgewählt

(a) aus mindestens einem Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Typ der Entwicklerkomponenten und gegebenenfalls zusätzlich mindestens einer Kupplerkomponente und/oder

(b) aus Oxofarbstoffvorprodukten und/oder

(c) aus mindestens einem direktziehenden Farbstoff und/oder

(d) aus mindestens einer Vorstufe naturanaloger Farbstoffe und/oder

(e) aus mindestens einem Oxidationsmittel und gegebenenfalls zusätzlich mindestens einem Bleichverstärker.

Als Entwicklerkomponenten werden üblicherweise primäre aromatische Amine mit einer weiteren, in para- oder ortho-Position befindlichen, freien oder substituierten Hydroxy- oder Aminogruppe, Diaminopyridinderivate, heterozyklische Hydrazone, 4-Aminopyrazolderivate sowie 2,4,5,6- Tetraaminopyrimidin und dessen Derivate eingesetzt.

Es kann erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente ein p- Phenylendiaminderivat oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen. Besonders bevorzugt sind p-Phenylendiaminderivate der Formel (Ent1 )

) wobei

G 1 steht für ein Wasserstoffatom, einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, einen C 1 - bis C 4 - Monohydroxyalkylrest, einen C 2 - bis C 4 -Polyhydroxyalkylrest, einen (C 1 - bis C 4 )-Alkoxy-(C-ι- bis C 4 )-alkylrest, einen 4'-Aminophenylrest oder einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, der mit einer stickstoffhaltigen Gruppe, einem Phenyl- oder einem 4'-Aminophenylrest substituiert ist; G 2 steht für ein Wasserstoffatom, einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, einen C 1 - bis C 4 - Monohydroxyalkylrest, einen C 2 - bis C 4 -Polyhydroxyalkylrest, einen (C 1 - bis C 4 )-Alkoxy-(C-ι- bis C 4 )-alkylrest oder einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, der mit einer stickstoffhaltigen Gruppe substituiert ist;

G 3 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, wie ein Chlor-, Brom-, lod- oder Fluoratom, einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, einen C 1 - bis C 4 -Monohydroxyalkylrest, einen C 2 - bis C 4 -Polyhydroxyalkylrest, einen C 1 - bis C 4 -Hydroxyalkoxyrest, einen C 1 - bis C 4 - Acetylaminoalkoxyrest, einen C 1 - bis C 4 - Mesylaminoalkoxyrest oder einen C 1 - bis C 4 - Carbamoylaminoalkoxyrest;

G 4 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom oder einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest oder wenn G 3 und G 4 in ortho-Stellung zueinander stehen, können sie gemeinsam eine verbrückende α,ω-Alkylendioxogruppe, wie beispielsweise eine Ethylendioxygruppe bilden.

Beispiele für die als Substituenten in den erfindungsgemäßen Verbindungen genannten C 1 - bis C 4 -Alkylreste sind die Gruppen Methyl, Ethyl, Propyl, Isopropyl und Butyl. Ethyl und Methyl sind bevorzugte Alkylreste. Erfindungsgemäß bevorzugte C 1 - bis C 4 -Alkoxyreste sind beispielsweise eine Methoxy- oder eine Ethoxygruppe. Weiterhin können als bevorzugte Beispiele für eine C 1 - bis C 4 -Hydroxyalkylgruppe eine Hydroxymethyl-, eine 2-Hydroxyethyl-, eine 3-Hydroxypropyl- oder eine 4-Hydroxybutylgruppe genannt werden. Eine 2-Hydroxyethylgruppe ist besonders bevorzugt. Eine besonders bevorzugte C 2 - bis C 4 -Polyhydroxyalkylgruppe ist die 1 ,2- Dihydroxyethylgruppe. Beispiele für Halogenatome sind erfindungsgemäß F-, Cl- oder Br-Atome, Cl-Atome sind ganz besonders bevorzugt. Die weiteren verwendeten Begriffe leiten sich erfindungsgemäß von den hier gegebenen Definitionen ab. Beispiele für stickstoffhaltige Gruppen der Formel (Ent1 ) sind insbesondere die Aminogruppen, C 1 - bis C 4 -Monoalkylaminogruppen, C 1 -

bis C 4 -Dialkylaminogruppen, C 1 - bis C 4 -Trialkylammoniumgruppen, C 1 - bis C 4 - Monohydroxyalkylaminogruppen, Imidazolinium und Ammonium.

Besonders bevorzugte p-Phenylendiamine der Formel (Ent1 ) sind ausgewählt aus p- Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,3-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Dimethyl-p-phenylendiamin, 2,6-Diethyl-p-phenylendiamin, 2,5-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dipropyl-p-phenylendiamin, 4-Amino-3-methyl-(N,N-diethyl)-anilin, N,N-Bis-(ß-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 4-N,N-Bis-(ß- hydroxyethyl)amino-2-methylanilin, 4-N,N-Bis-(ß-hydroxyethyl)amino-2-chloranilin, 2-(ß- Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(α,ß-Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-Fluor-p- phenylendiamin, 2-lsopropyl-p-phenylendiamin, N-(ß-Hydroxypropyl)-p-phenylendiamin, 2- Hydroxymethyl-p-phenylendiamin, N,N-Dimethyl-3-methyl-p-phenylendiamin, N,N-(Ethyl,ß- hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(ß,γ-Dihydroxypropyl)-p-phenylendiamin, N-(4'-Aminophenyl)- p-phenylendiamin, N-Phenyl-p-phenylendiamin, 2-(ß-Hydroxyethyloxy)-p-phenylendiamin, 2-(ß- Acetylaminoethyloxy)-p-phenylendiamin, N-(ß-Methoxyethyl)-p-phenylendiamin und 5,8- Diaminobenzo-1 ,4-dioxan sowie ihren physiologisch verträglichen Salzen.

Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugte p-Phenylendiaminderivate der Formel (Ent1 ) sind p-Phenylendiamin, p-Toluylendiamin, 2-(ß-Hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, 2-(α,ß- Dihydroxyethyl)-p-phenylendiamin und N,N-Bis-(ß-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin.

Es kann erfindungsgemäß weiterhin bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente Verbindungen einzusetzen, die mindestens zwei aromatische Kerne enthalten, die mit Amino- und/oder Hydroxylgruppen substituiert sind.

Unter den zweikernigen Entwicklerkomponenten, die in den Mitteln gemäß der Erfindung verwendet werden können, kann man insbesondere die Verbindungen nennen, die der folgenden Formel (Ent2) entsprechen, sowie ihre physiologisch verträglichen Salze:

wobei:

Z 1 und Z 2 stehen unabhängig voneinander für einen Hydroxyl- oder NH 2 -ReSt, der gegebenenfalls durch einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, durch einen C 1 - bis C 4 -Hydroxyalkylrest und/oder durch eine Verbrückung Y substituiert ist oder der gegebenenfalls Teil eines verbrückenden Ringsystems ist, die Verbrückung Y steht für eine Alkylengruppe mit 1 bis 14 Kohlenstoffatomen, wie beispielsweise eine lineare oder verzweigte Alkylenkette oder einen Alkylenring, die von einer oder mehreren stickstoffhaltigen Gruppen und/oder einem oder mehreren Heteroatomen wie Sauerstoff-, Schwefel- oder Stickstoffatomen unterbrochen oder beendet sein kann und eventuell durch einen oder mehrere Hydroxyl- oder C 1 - bis C 8 -Alkoxyreste substituiert sein kann, oder eine direkte Bindung,

G 5 und G 6 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, einen C 1 - bis C 4 -Monohydroxyalkylrest, einen C 2 - bis C 4 - Polyhydroxyalkylrest, einen C 1 - bis C 4 -Aminoalkylrest oder eine direkte Verbindung zur Verbrückung Y,

G 7 , G 8 , G 9 , G 10 , G 11 und G 12 stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine direkte Bindung zur Verbrückung Y oder einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, mit den Maßgaben, dass die Verbindungen der Formel (Ent2) nur eine Verbrückung Y pro Molekül enthalten und die Verbindungen der Formel (Ent2) mindestens eine Aminogruppe enthalten, die mindestens ein Wasserstoffatom trägt.

Die in Formel (Ent2) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog zu den obigen Ausführungen definiert.

Bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten der Formel (Ent2) sind insbesondere: N,N'-Bis- (ß-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1 ,3-diamino-propan-2-ol, N,N'-Bis-(ß-hydroxyethyl)- N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-ethylendiamin, N,N'-Bis-(4-aminophenyl)-tetramethylendiamin, N, N'-

Bis-(ß-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4-aminophenyl)-tetramethy lendiamin, N,N'-Bis-(4-methyl- aminophenyl)-tetramethylendiamin, N,N'-Diethyl-N,N'-bis-(4'-amino-3'-methylphenyl)- ethylendiamin, Bis-(2-hydroxy-5-aminophenyl)-methan, 1 ,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2- ol, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)-1 ,4-diazacycloheptan, N,N'-Bis-(2-hydroxy-5-aminobenzyl)- piperazin, N-(4'-Aminophenyl)-p-phenylendiamin und 1 ,10-Bis-(2',5'-diaminophenyl)-1 ,4,7,10- tetraoxadecan und ihre physiologisch verträglichen Salze.

Ganz besonders bevorzugte zweikernige Entwicklerkomponenten der Formel (Ent2) sind N, N'- Bis-(ß-hydroxyethyl)-N,N'-bis-(4'-aminophenyl)-1 ,3-diamino-propan-2-ol, Bis-(2-hydroxy-5- aminophenyl)-methan, 1 ,3-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-propan-2-ol, N,N'-Bis-(4'-aminophenyl)-1 ,4- diazacycloheptan und 1 ,10-Bis-(2',5'-diaminophenyl)-1 ,4,7,10-tetraoxadecan oder eines ihrer physiologisch verträglichen Salze.

Weiterhin kann es erfindungsgemäß bevorzugt sein, als Entwicklerkomponente ein p- Aminophenolderivat oder eines seiner physiologisch verträglichen Salze einzusetzen. Besonders bevorzugt sind p-Aminophenolderivate der Formel (Ent3)

wobei:

G 13 steht für ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, einen C 1 - bis

C 4 -Monohydroxyalkylrest, einen C 2 - bis C 4 -Polyhydroxyalkylrest, einen (C 1 - bis C 4 )-Alkoxy-

(C 1 - bis C 4 )-alkylrest, einen C 1 - bis C 4 -Aminoalkylrest, einen Hydroxy-(C-ι- bis C 4 )- alkylaminorest, einen C 1 - bis C 4 -Hydroxyalkoxyrest, einen C 1 - bis C 4 -Hydroxyalkyl-(C-ι-bis

C 4 )-aminoalkylrest oder einen (Di-C 1 - bis C 4 -Alkylamino)-(C-ι- bis C 4 )-alkylrest, und

G 14 steht für ein Wasserstoff- oder Halogenatom, einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, einen C 1 - bis C 4 -

Monohydroxyalkylrest, einen C 2 - bis C 4 -Polyhydroxyalkylrest, einen (C 1 - bis C 4 )-Alkoxy-(C-ι- bis C 4 )-alkylrest, einen C 1 - bis C 4 -Aminoalkylrest oder einen C 1 - bis C 4 -Cyanoalkylrest,

G 15 steht für Wasserstoff, einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, einen C 1 - bis C 4 -Monohydroxyalkylrest, einen C 2 - bis C 4 -Polyhydroxyalkylrest, einen Phenylrest oder einen Benzylrest, und

G 16 steht für Wasserstoff oder ein Halogenatom.

Die in Formel (Ent3) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog zu den obigen Ausführungen definiert.

Bevorzugte p-Aminophenole der Formel (Ent3) sind insbesondere p-Aminophenol, N-Methyl-p- aminophenol, 4-Amino-3-methyl-phenol, 4-Amino-3-fluorphenol, 2-Hydroxymethylamino-4- aminophenol, 4-Amino-3-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-(ß-hydroxyethoxy)-phenol, 4-Amino-2- methylphenol, 4-Amino-2-hydroxymethylphenol, 4-Amino-2-methoxymethyl-phenol, 4-Amino-2- aminomethylphenol, 4-Amino-2-(ß-hydroxyethyl-aminomethyl)-phenol, 4-Amino-2-(α,ß- dihydroxyethyl)-phenol, 4-Amino-2-fluorphenol, 4-Amino-2-chlorphenol, 4-Amino-2,6- dichlorphenol, 4-Amino-2-(diethyl-aminomethyl)-phenol sowie ihre physiologisch verträglichen Salze.

Ganz besonders bevorzugte Verbindungen der Formel (Ent3) sind p-Aminophenol, 4-Amino-3- methylphenol, 4-Amino-2-aminomethylphenol, 4-Amino-2-(α,ß-dihydroxyethyl)-phenol und A- Amino-2-(diethyl-aminomethyl)-phenol.

Ferner kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus o-Aminophenol und seinen Derivaten, wie beispielsweise 2-Amino-4-methylphenol, 2-Amino-5-methylphenol oder 2-Amino-4- chlorphenol.

Weiterhin kann die Entwicklerkomponente ausgewählt sein aus heterozyklischen Entwicklerkomponenten, wie beispielsweise den Pyridin-, Pyrimidin-, Pyrazol-, Pyrazol-Pyrimidin- Derivaten und ihren physiologisch verträglichen Salzen.

Bevorzugte Pyridin-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die in den Patenten GB 1 026 978 und GB 1 153 196 beschrieben werden, wie 2,5-Diamino-pyridin, 2-(4'-Methoxyphenyl)amino- 3-amino-pyridin, 2,3-Diamino-6-methoxy-pyridin, 2-(ß-Methoxyethyl)amino-3-amino-6-methoxy- pyridin und 3,4-Diamino-pyridin.

Bevorzugte Pyrimidin-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die im deutschen Patent DE 2 359 399, der japanischen Offenlegungsschrift JP 02019576 A2 oder in der Offenlegungsschrift WO 96/15765 beschrieben werden, wie 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 4-Hydroxy-2,5,6- triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2-Dimethylamino-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin und 2,5,6-Triaminopyrimidin.

Bevorzugte Pyrazol-Derivate sind insbesondere die Verbindungen, die in den Patenten DE 3 843 892, DE 4 133 957 und Patentanmeldungen WO 94/08969, WO 94/08970, EP-740 931 und DE 195 43 988 beschrieben werden, wie 4,5-Diamino-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-(ß- hydroxyethyl)-pyrazol, 3,4-Diaminopyrazol, 4,5-Diamino-1-(4'-chlorbenzyl)-pyrazol, 4,5-Diamino- 1 ,3-dimethylpyrazol, 4,5-Diamino-3-methyl-1-phenylpyrazol, 4,5-Diamino-1-methyl-3- phenylpyrazol, 4-Amino-1 ,3-dimethyl-5-hydrazinopyrazol, 1-Benzyl-4,5-diamino-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-tert.-butyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-tert.-butyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino- 1-(ß-hydroxyethyl)-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-methylpyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3- (4'-methoxyphenyl)-pyrazol, 4,5-Diamino-1-ethyl-3-hydroxymethylpyrazol, 4,5-Diamino-3- hydroxymethyl-1-methylpyrazol, 4,5-Diamino-3-hydroxymethyl-1-isopropylpyrazol, 4,5-Diamino-3- methyl-1-isopropylpyrazol, 4-Amino-5-(2-aminoethyl)amino-1 ,3-dimethylpyrazol, 3,4,5-

Triaminopyrazol, 1-Methyl-3,4,5-triaminopyrazol, 3,5-Diamino-1-methyl-4-methylaminopyrazol und 3,5-Diamino-4-(ß-hydroxyethyl)amino-1-methylpyrazol.

Bevorzugte Pyrazolopyrimidin-Derivate sind insbesondere die Derivate des Pyrazolo[1 ,5- a]opyrimidin der folgenden Formel (Ent4) und dessen tautomeren Formen, sofern ein tautomeres Gleichgewicht besteht:

wobei:

G 17 , G 18 , G 19 und G 20 unabhängig voneinander stehen für ein Wasserstoffatom, einen C 1 - bis C 4 -Alkylrest, einen Aryl-Rest, einen C 1 - bis C 4 -Hydroxyalkylrest, einen C 2 - bis C 4 - Polyhydroxyalkylrest einen (C 1 - bis C 4 )-Alkoxy-(C-|- bis C 4 )-alkylrest, einen C 1 - bis C 4 - Aminoalkylrest, der gegebenenfalls durch ein Acetyl-Ureid- oder einen Sulfonyl-Rest geschützt sein kann, einen (C 1 - bis C 4 )-Alkylamino-(C-ι- bis C 4 )-alkylrest, einen Di-[(C-ι- bis C 4 )-alkyl]-(C-ι- bis C 4 )-aminoalkylrest, wobei die Dialkyl-Reste gegebenenfalls einen Kohlenstoffzyklus oder einen Heterozyklus mit 5 oder 6 Kettengliedern bilden, einen C 1 - bis C 4 -Hydroxyalkyl- oder einen Di-(C 1 - bis C 4 )-[Hydroxyalkyl]-(C-ι- bis C 4 )-aminoalkylrest, die X-Reste stehen unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, einen C 1 - bis C 4 - Alkylrest, einen Aryl-Rest, einen C 1 - bis C 4 -Hydroxyalkylrest, einen C 2 - bis C 4 - Polyhydroxyalkylrest, einen C 1 - bis C 4 -Aminoalkylrest, einen (C 1 - bis C 4 )-Alkylamino-(C-ι- bis C 4 )-alkylrest, einen Di-[(d- bis C 4 )alkyl]- (C 1 - bis C 4 )-aminoalkylrest, wobei die Dialkyl-Reste gegebenenfalls einen Kohlenstoffzyklus oder einen Heterozyklus mit 5 oder 6 Kettengliedern

bilden, einen C 1 - bis C 4 -Hydroxyalkyl- oder einen Di-(C 1 - bis C 4 -hydroxyalkyl)aminoalkylrest, einen Aminorest, einen C 1 - bis C 4 -Alkyl- oder Di-(C 1 - bis C 4 -hydroxyalkyl)aminorest, ein Halogenatom, eine Carboxylsäuregruppe oder eine Sulfonsäuregruppe, i hat den Wert 0, 1 , 2 oder 3, p hat den Wert 0 oder 1 , q hat den Wert 0 oder 1 und n hat den Wert 0 oder 1 , mit der Maßgabe, dass die Summe aus p + q ungleich 0 ist, wenn p + q gleich 2 ist, n den Wert 0 hat, und die Gruppen NG 17 G 18 und NG 19 G 20 belegen die Positionen (2,3); (5,6); (6,7); (3,5) oder (3,7); wweennnn pp ++ qq gglleeiicchh 11 iisstt,, nn ddeenn WWeerrtt 11 hhaatt,, uunndd ddiie Gruppen NG 17 G 18 (oder NG 19 G 20 ) und die

Gruppe OH belegen die Positionen (2,3); (5,6); (6,7); (3,5) oder (3,7);

Die in Formel (Ent4) verwendeten Substituenten sind erfindungsgemäß analog zu den obigen Ausführungen definiert.

Wenn das Pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin der obenstehenden Formel (Ent4) eine Hydroxygruppe an einer der Positionen 2, 5 oder 7 des Ringsystems enthält, besteht ein tautomeres Gleichgewicht, das zum Beispiel im folgenden Schema dargestellt wird:

Unter den Pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidinen der obenstehenden Formel (Ent4) kann man insbesondere nennen:

Pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;

2,5-Dimethyl-pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;

Pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,5-diamin;

2,7-Dimethyl-pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,5-diamin;

3-Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-7-ol;

3-Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-5-ol;

2-(3-Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-7-ylamino)-ethanol;

2-(7-Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3-ylamino)-ethanol;

2-[(3-Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-7-yl)-(2-hydroxy-ethyl)amino]-ethanol;

2-[(7-Aminopyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3-yl)-(2-hydroxy-ethyl)amino]-ethanol;

5,6-Dimethylpyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;

2,6-Dimethylpyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin-3,7-diamin;

3-Amino-7-dimethylamino-2,5-dimethylpyrazolo[1 ,5-a]pyrimidin; sowie ihre physiologisch verträglichen Salze und ihre tautomeren Formen, wenn ein tautomers Gleichgewicht vorhanden ist.

Die Pyrazolo[1 ,5-a]pyrimidine der obenstehenden Formel (Ent4) können wie in der Literatur beschrieben durch Zyklisierung ausgehend von einem Aminopyrazol oder von Hydrazin hergestellt werden.

Als Kupplerkomponenten werden in der Regel m-Phenylendiaminderivate, Naphthole, Resorcin und Resorcinderivate, Pyrazolone und m-Aminophenolderivate sowie heterozyklische Verbindungen verwendet.

Erfindungsgemäß bevorzugte Kupplerkomponenten sind m-Aminophenol und dessen Derivate wie beispielsweise 5-Amino-2-methylphenol, N- Cyclopentyl-3-aminophenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Hydroxy-4- aminophenoxyethanol, 2,6-Dimethyl-3-aminophenol, 3-Trifluoroacetylamino-2-chlor-6- methylphenol, 5-Amino-4-chlor-2-methylphenol, 5-Amino-4-methoxy-2-methylphenol, 5-(2'- Hydroxyethyl)-amino-2-methylphenol, 3-(Diethylamino)-phenol, N-Cyclopentyl-3- aminophenol, 1 ,3-Dihydroxy-5-(methylamino)-benzol, 3-Ethylamino-4-methylphenol und 2,4- Dichlor-3-aminophenol, o-Aminophenol und dessen Derivate, m-Diaminobenzol und dessen Derivate wie beispielsweise 2,4-Diaminophenoxy-ethanol, 1 ,3- Bis-(2',4'-diaminophenoxy)-propan, 1-Methoxy-2-amino-4-(2'-hydroxyethylamino)benzol, 1 ,3- Bis-(2',4'-diaminophenyl)-propan, 2,6-Bis-(2'-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 2-({3-[(2- Hydroxyethyl)amino]-4-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethanol, 2-({3-[(2-

Hydroxyethyl)amino]-2-methoxy-5-methylphenyl}amino)ethano l, 2-({3-[(2-

Hydroxyethyl)amino]-4,5-dimethylphenyl}amino)ethanol, 2-[3-Morpholin-4- ylphenyl)amino]ethanol, 3-Amino-4-(2-methoxyethoxy)-5-methylphenylamin und 1-Amino-3- bis-(2'-hydroxyethyl)-aminobenzol,

o-Diaminobenzol und dessen Derivate wie beispielsweise 3,4-Diaminobenzoesäure und 2,3- Diamino-1-methylbenzol,

Di- beziehungsweise Trihydroxybenzolderivate wie beispielsweise Resorcin, Resorcinmonomethylether, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin, 2- Chlorresorcin, 4-Chlorresorcin, Pyrogallol und 1 ,2,4-Trihydroxybenzol, Pyridinderivate wie beispielsweise 2,6-Dihydroxypyridin, 2-Amino-3-hydroxypyridin, 2-Amino- 5-chlor-3-hydroxypyridin, 3-Amino-2-methylamino-6-methoxypyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4- dimethylpyridin, 2,6-Dihydroxy-4-methylpyridin, 2,6-Diaminopyridin, 2,3-Diamino-6- methoxypyridin und 3,5-Diamino-2,6-dimethoxypyridin,

Naphthalinderivate wie beispielsweise 1-Naphthol, 2-Methyl-1-naphthol, 2-Hydroxymethyl-1- naphthol, 2-Hydroxyethyl-1-naphthol, 1 ,5-Dihydroxynaphthalin, 1 ,6-Dihydroxynaphthalin, 1 ,7- Dihydroxynaphthalin, 1 ,8-Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin und 2,3- Dihydroxynaphthalin,

Morpholinderivate wie beispielsweise 6-Hydroxybenzomorpholin und 6-Amino- benzomorpholin,

Chinoxalinderivate wie beispielsweise 6-Methyl-1 ,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, Pyrazolderivate wie beispielsweise 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, Indolderivate wie beispielsweise 4-Hydroxyindol, 6-Hydroxyindol und 7-Hydroxyindol, Pyrimidinderivate, wie beispielsweise 4,6-Diaminopyrimidin, 4-Amino-2,6-dihydroxypyrimidin, 2,4-Diamino-6-hydroxypyrimidin, 2,4,6-Trihydroxypyrimidin, 2-Amino-4-methylpyrimidin, 2- Amino-4-hydroxy-6-methylpyrimidin und 4,6-Dihydroxy-2-methylpyrimidin, oder Methylendioxybenzolderivate wie beispielsweise 1-Hydroxy-3,4-methylendioxybenzol, 1- Amino-3,4-methylendioxybenzol und 1-(2'-Hydroxyethyl)-amino-3,4-methylendioxybenzol sowie deren physiologisch verträglichen Salze.

Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Kupplerkomponenten sind 1-Naphthol, 1 ,5-, 2,7- und 1 ,7-Dihydroxynaphthalin, 3-Aminophenol, 5-Amino-2-methylphenol, 2-Amino-3-hydroxypyridin, Resorcin, 4-Chlorresorcin, 2-Chlor-6-methyl-3-aminophenol, 2-Methylresorcin, 5-Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin und 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin und die physiologisch verträglichen Salzen der vorgenannten Verbindungen.

Die Mittel enthalten die Entwicklerkomponenten bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 10 Gew.- %, vorzugsweise von 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.

Die Mittel enthalten die Kupplerkomponenten bevorzugt in einer Menge von 0,005 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise von 0,1 bis 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel.

Das Mittel kann als farbverändernde Komponente in Form der Oxofarbstoffvorprodukte mindestens eine Kombination, aus mindestens einer Verbindung der Komponente

A Verbindungen, die eine reaktive Carbonylgruppe enthalten mit mindestens einer Verbindung der Komponente B Verbindungen, ausgewählt aus (a) CH-aciden Verbindungen, (b) Verbindungen mit primärer oder sekundärer Aminogruppe oder Hydroxygruppe, ausgewählt aus primären oder sekundären aromatischen Aminen, stickstoffhaltigen heterozyklischen Verbindungen und aromatischen Hydroxyverbindungen enthalten.

Erfindungsgemäße Verbindungen mit einer reaktiven Carbonylgruppe (im Folgenden auch reaktive Carbonylverbindungen oder Komponente A genannt) besitzen mindestens eine Carbonylgruppe als reaktive Gruppe, welche mit den Verbindungen der Komponente B unter Ausbildung einer beide Komponenten verknüpfenden chemischen Bindung reagiert. Ferner sind erfindungsgemäß auch solche Verbindungen als Komponente A umfaßt, in denen die reaktive Carbonylgruppe derart derivatisiert bzw. maskiert ist, daß die Reaktivität des Kohlenstoffatoms der derivatisierten bzw. maskierten Carbonylgruppe gegenüber der Komponente B stets vorhanden ist. Diese Derivate sind bevorzugt Kondensationsverbindungen von reaktiven Carbonylverbindungen mit a) Aminen und deren Derivate unter Bildung von Iminen oder Oximen als Kondensationsverbindung b) Alkoholen unter Bildung von Acetalen oder Ketalen als Kondensationsverbindung c) Wasser unter Bildung von Hydraten als Kondensationsverbindung von Aldehyden.

Die Komponente A wird bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Acetophenon, Propiophenon, 2-Hydroxyacetophenon, 3-Hydroxyacetophenon, 4-Hydroxy- acetophenon, 2-Hydroxypropiophenon, 3-Hydroxypropiophenon, 4-Hydroxypropiophenon, 2- Hydroxybutyrophenon, 3-Hydroxybutyrophenon, 4-Hydroxybutyrophenon, 2,4-Dihydroxy- acetophenon, 2,5-Dihydroxyacetophenon, 2,6-Dihydroxyacetophenon, 2,3,4-Trihydroxy- acetophenon, 3,4,5-Trihydroxyacetophenon, 2,4,6-Trihydroxyacetophenon, 2,4,6-Trimeth- oxyacetophenon, 3,4,5-Trimethoxyacetophenon, 3,4,5-Trimethoxy-acetophenon-diethylketal, A- Hydroxy-3-methoxy-acetophenon, 3,5-Dimethoxy-4-hydroxyacetophenon, 4-Aminoacetophenon, 4-Dimethylaminoacetophenon, 4-Morpholinoacetophenon, 4-Piperidinoacetophenon, A- Imidazolinoacetophenon, 2-Hydroxy-5-brom-acetophenon, 4-Hydroxy-3-nitroacetophenon, Acetophenon-2-carbonsäure, Acetophenon-4-carbonsäure, Benzophenon, A-

Hydroxybenzophenon, 2-Aminobenzophenon, 4,4'-Dihydroxybenzophenon, 2,4-Dihydroxy- benzophenon, 2,4,4'-Trihydroxybenzophenon, 2,3,4-Trihydroxybenzophenon, 2-Hydroxy-1- acetonaphthon, 1-Hydroxy-2-acetonaphthon, Chromon, Chromon-2-carbonsäure, Flavon, 3- Hydroxyflavon, 3,5,7-Trihydroxyflavon, 4',5,7-Trihydroxyflavon, 5,6,7-Trihydroxyflavon, Quercetin, 1-lndanon, 9-Fluorenon, 3-Hydroxyfluorenon, Anthron, 1 ,8-Dihydroxyanthron, Vanillin, Coniferylaldehyd, 2-Methoxybenzaldehyd, 3-Methoxybenzaldehyd, 4-Methoxybenzaldehyd, 2- Ethoxybenzaldehyd, 3-Ethoxybenzaldehyd, 4-Ethoxybenzaldehyd, 4-Hydroxy-2,3-dimethoxy- benzaldehyd, 4-Hydroxy-2,5-dimethoxy-benzaldehyd, 4-Hydroxy-2,6-dimethoxy-benzaldehyd, A- Hydroxy-2-methyl-benzaldehyd, 4-Hydroxy-3-methyl-benzaldehyd, 4-Hydroxy-2,3-dimethyl- benzaldehyd, 4-Hydroxy-2,5-dimethyl-benzaldehyd, 4-Hydroxy-2,6-dimethyl-benzaldehyd, A- Hydroxy-3,5-dimethoxy-benzaldehyd, 4-Hydroxy-3,5-dimethyl-benzaldehyd, 3,5-Diethoxy-4- hydroxy-benzaldehyd, 2,6-Diethoxy-4-hydroxy-benzaldehyd, 3-Hydroxy-4-methoxy-benzaldehyd, 2-Hydroxy-4-methoxy-benzaldehyd, 2-Ethoxy-4-hydroxy-benzaldehyd, 3-Ethoxy-4-hydroxy- benzaldehyd, 4-Ethoxy-2-hydroxy-benzaldehyd, 4-Ethoxy-3-hydroxy-benzaldehyd, 2,3- Dimethoxybenzaldehyd, 2,4-Dimethoxybenzaldehyd, 2,5-Dimethoxybenzaldehyd, 2,6- Dimethoxybenzaldehyd, 3,4-Dimethoxybenzaldehyd, 3,5-Dimethoxybenzaldehyd, 2,3,4- Trimethoxybenzaldehyd, 2,3,5-Trimethoxybenzaldehyd, 2,3,6-Trimethoxybenzaldehyd, 2,4,6- Trimethoxybenzaldehyd, 2,4,5-Trimethoxybenzaldehyd, 2,5,6-Trimethoxybenzaldehyd, 2- Hydroxybenzaldehyd, 3-Hydroxybenzaldehyd, 4-Hydroxybenzaldehyd, 2,3-

Dihydroxybenzaldehyd, 2,4-Dihydroxybenzaldehyd, 2,5-Dihydroxybenzaldehyd, 2,6- Dihydroxybenzaldehyd, 3,4-Dihydroxybenzaldehyd, 3,5-Dihydroxybenzaldehyd, 2,3,4- Trihydroxybenzaldehyd, 2,3,5-Trihydroxybenzaldehyd, 2,3,6-Trihydroxybenzaldehyd, 2,4,6- Trihydroxybenzaldehyd, 2,4,5-Trihydroxybenzaldehyd, 2,5,6-Trihydroxybenzaldehyd, 4-Hydroxy- 2-methoxybenzaldehyd, 4-Dimethylaminobenzaldehyd, 4-Diethylaminobenzaldehyd, A- Dimethylamino-2-hydroxybenzaldehyd, 4-Diethylamino-2-hydroxybenzaldehyd, 4-Pyrrolidino- benzaldehyd, 4-Morpholinobenzaldehyd, 2-Morpholinobenzaldehyd, 4-Piperidinobenzaldehyd, 2- Methoxy-1-naphthaldehyd, 4-Methoxy-1-naphthaldehyd, 2-Hydroxy-1-naphthaldehyd, 2,4- Dihydroxy-1-napthaldehyd, 4-Hydroxy-3-methoxy-1-naphthaldehyd, 2-Hydroxy-4-methoxy-1- naphthaldehyd, 3-Hydroxy-4-methoxy-1-naphthaldehyd, 2,4-Dimethoxy-1-naphthaldehyd, 3,4- Dimethoxy-1-naphthaldehyd, 4-Hydroxy-1-naphthaldehyd, 4-Dimethylamino-1-naphthaldehyd, 2- Methoxy-zimtaldehyd, 4-Methoxy-zimtaldehyd, 4-Hydroxy-3-methoxy-zimtaldehyd, 3,5- Dimethoxy-4-hydroxy-zimtaldehyd, 4-Dimethylaminozimtaldehyd, 2-Dimethylaminobenzaldehyd, 2-Chlor-4-dimethylaminobenzaldehyd, 4-Dimethylamino-2-methylbenzaldehyd, 4-Diethylamino- zimtaldehyd, 4-Dibutylamino-benzaldehyd, 4-Diphenylamino-benzaldehyd, 4-Dimethylamino-2- methoxybenzaldehyd, 4-(1-lmidazolyl)-benzaldehyd, Piperonal, 2,3,6,7-Tetrahydro-1 H,5H-benzo[ ij]chinolizin-9-carboxaldehyd, 2,3,6,7-Tetrahydro-8-hydroxy-1 H,5H-benzo[ij]chinolizin-9-

carboxaldehyd, N-Ethylcarbazol-3-aldehyd, 2-Formylmethylen-1 ,3,3-trimethylindolin (Fischers Aldehyd oder Tribasen Aldehyd), 2-lndolaldehyd, 3-lndolaldehyd, 1-Methylindol-3-aldehyd, 2- Methylindol-3-aldehyd, 1-Acetylindol-3-aldehyd, 3-Acetylindol, 1-Methyl-3-acetylindol, 2-(1',3',3'- Trimethyl-2-indolinyliden)-acetaldehyd, 1-Methylpyrrol-2-aldehyd, 1-Methyl-2-acetylpyrrol, 4-Pyri- dinaldehyd, 2-Pyridinaldehyd, 3-Pyridinaldehyd, 4-Acetylpyridin, 2-Acetylpyridin, 3-Acetylpyridin, Pyridoxal, Chinolin-3-aldehyd, Chinolin-4-aldehyd, Antipyrin-4-aldehyd, Furfural, 5-Nitrofurfural, 2- Thenoyl-trifluor-aceton, Chromon-3-aldehyd, 3-(5'-Nitro-2'-furyl)-acrolein, 3-(2'-Furyl)-acrolein und lmidazol-2-aldehyd, 1 ,3-Diacetylbenzol, 1 ,4-Diacetylbenzol, 1 ,3,5-Triacetylbenzol, 2-Benzoyl- acetophenon, 2-(4'-Methoxybenzoyl)-acetophenon, 2-(2'-Furoyl)-acetophenon, 2-(2'-Pyridoyl)- acetophenon und 2-(3'-Pyridoyl)-acetophenon, Benzylidenaceton, 4-Hydroxybenzylidenaceton, 2- Hydroxybenzylidenaceton, 4-Methoxybenzylidenaceton, 4-Hydroxy-3-methoxybenzylidenaceton, 4-Dimethylaminobenzylidenaceton, 3,4-Methylendioxybenzylidenaceton, A-

Pyrrolidinobenzylidenaceton, 4-Piperidinobenzylidenaceton, 4-Morpholinobenzylidenaceton, A- Diethylaminobenzylidenaceton, 3-Benzyliden-2,4-pentandion, 3-(4'-Hydroxybenzyliden)-2,4- pentandion, 3-(4'-Dimethylaminobenzyliden)-2,4-pentandion, 2-Benzylidencyclohexanon, 2-(4'- Hydroxybenzyliden)-cyclohexanon, 2-(4'-Dimethylaminobenzyliden)-cyclohexanon, 2-Benzyliden- 1 ,3-cyclohexandion, 2-(4'-Hydroxybenzyliden)-1 ,3-cyclohexandion, 3-(4'-Di- methylaminobenzyliden)-1 ,3-cyclohexandion, 2-Benzyliden-5,5-dimethyl-1 ,3-cyclohexandion, 2- (4'-Hydroxybenzyliden)-5,5-dimethyl-1 ,3-cyclohexandion, 2-(4'-Hydroxy-3-methoxybenzyliden)- 5,5-dimethyl-1 ,3-cyclohexandion, 2-(4'-Dimethylaminobenzyliden)-5,5-dimethyl-1 ,3- cyclohexandion, 2-Benzylidencyclopentanon, 2'-(4-Hydroxybenzyliden)-cyclopentanon, 2-(4'- Dimethylaminobenzyliden)-cyclopentanon, 5-(4-Dimethylaminophenyl)penta-2,4-dienal, 5-(A- Diethylaminophenyl)penta-2,4-dienal, 5-(4-Methoxyphenyl)penta-2,4-dienal, 5-(3,4-

Dimethoxyphenyl)penta-2,4-dienal, 5-(2,4-Dimethoxyphenyl)penta-2,4-dienal, 5-(A-

Piperidinophenyl)penta-2,4-dienal, 5-(4-Morpholinophenyl)penta-2,4-dienal, 5-(A-

Pyrrolidinophenyl)penta-2,4-dienal, 6-(4-Dimethylaminophenyl)hexa-3,5-dien-2-on, 6-(4- Diethylaminophenyl)hexa-3,5-dien-2-on, 6-(4-Methoxyphenyl)hexa-3,5-dien-2-on, 6-(3,4- Dimethoxyphenyl)hexa-3,5-dien-2-on, 6-(2,4-Dimethoxyphenyl)hexa-3,5-dien-2-on, 6-(4- Piperidinophenyl)hexa-3,5-dien-2-on, 6-(4-Morpholinophenyl)hexa-3,5-dien-2-on, 6-(4-

Pyrrolidinophenyl)hexa-3,5-dien-2-on, 5-(4-Dimethylamino-1-naphthyl)penta-3,5-dienal, 2- Nitrobenzaldehyd, 3-Nitrobenzaldehyd, 4-Nitrobenzaldehyd, 4-Methyl-3-nitrobenzaldehyd, 3- Hydroxy-4-nitrobenzaldehyd, 4-Hydroxy-3-nitrobenzaldehyd, 5-Hydroxy-2-nitrobenzaldehyd, 2- Hydroxy-5-nitrobenzaldehyd, 2-Hydroxy-3-nitrobenzaldehyd, 2-Fluor-3-nitrobenzaldehyd, 3- Methoxy-2-nitrobenzaldehyd, 4-Chlor-3-nitrobenzaldehyd, 2-Chlor-6-nitrobenzaldehyd, 5-Chlor-2- nitrobenzaldehyd, 4-Chlor-2-nitrobenzaldehyd, 2,4-Dinitrobenzaldehyd, 2,6-Dinitrobenzaldehyd, 2-Hydroxy-3-methoxy-5-nitrobenzaldehyd, 4,5-Dimethoxy-2-nitrobenzaldehyd, 6-Nitropiperonal, 2-

Nitropiperonal, 5-Nitrovanillin, 2,5-Dinitrosalicylaldehyd, 5-Brom-3-nitrosalicylaldehyd, 3-Nitro-4- formylbenzolsulfonsäure, 4-Nitro-1-naphthaldehyd, 2-Nitrozimtaldehyd, 3-Nitrozimtaldehyd, A- Nitrozimtaldehyd, 9-Methyl-3-carbazolaldehyd, 9-Ethyl-3-carbazolaldehyd, 3-Acetylcarbazol, 3,6- Diacetyl-9-ethylcarbazol, S-Acetyl-θ-methylcarbazol, 1 ,4-Dimethyl-3-carbazolaldehyd, 1 ,4,9- Trimethyl-3-carbazolaldehyd,

4-Formyl-1-methylpyridinium-, 2-Formyl-1-methylpyridinium-, 4-Formyl-1-ethylpyridinium-, 2- Formyl-1-ethylpyridinium-, 4-Formyl-1-benzylpyridinium-, 2-Formyl-1-benzylpyridinium-, 4-Formyl- 1 ,2-dimethylpyridinium-, 4-Formyl-1 ,3-dimethylpyridinium-, 4-Formyl-1-methylchinolinium-, 2- Formyl-1-methylchinolinium-, 4-Acetyl-1-methylpyridinium-, 2-Acetyl-1-methylpyridinium-, A- Acetyl-1-methylchinolinium-, 5-Formyl-i-methylchinolinium-, 6-Formyl-i-methylchinolinium-, 7- Formyl-1-methylchinolinium-, 8-Formyl-i-methylchinolinium, 5-Formyl-i-ethylchinolinium-, 6- Formyl-1-ethylchinolinium-, 7-Formyl-1-ethylchinolinium-, 8-Formyl-i-ethylchinolinium, 5-Formyl- 1-benzylchinolinium-, 6-Formyl-i-benzylchinolinium-, 7-Formyl-1-benzylchinolinium-, 8-Formyl-1- benzylchinolinium, 5-Formyl-i-allylchinolinium-, 6-Formyl-i-allylchinolinium-, 7-Formyl-1- allylchinolinium- und 8-Formyl-i-allylchinolinium-, S-Acetyl-i-methylchinolinium-, 6-Acetyl-1- methylchinolinium-, 7-Acetyl-1-methylchinolinium-, 8-Acetyl-i-methylchinolinium, 5-Acetyl-1- ethylchinolinium-, θ-Acetyl-i-ethylchinolinium-, 7-Acetyl-1-ethylchinolinium-, 8-Acetyl-1- ethylchinolinium, 5-Acetyl-i-benzylchinolinium-, θ-Acetyl-i-benzylchinolinium-, 7-Acetyl-1- benzylchinolinium-, 8-Acetyl-i-benzylchinolinium, S-Acetyl-i-allylchinolinium-, 6-Acetyl-1- allylchinolinium-, 7-Acetyl-1-allylchinolinium- und 8-Acetyl-i-allylchinolinium, 9-Formyl-10-methyl- acridinium-, 4-(2'-Formylvinyl)-1-methylpyridinium-, 1 ,3-Dimethyl-2-(4'-formylphenyl)-benzimidazo- lium-, 1 ,3-Dimethyl-2-(4'-formylphenyl)-imidazolium-, 2-(4'-Formylphenyl)-3-methylben- zothiazolium-, 2-(4'-Acetylphenyl)-3-methylbenzothiazolium-, 2-(4'-Formylphenyl)-3-methyl- benzoxazolium-, 2-(5'-Formyl-2'-furyl)-3-methylbenzothiazolium-, 2-(5'-Formyl-2'-furyl)-3- methylbenzothiazolium-, 2-(5'-Formyl-2'-thienyl)-3-methylbenzothiazolium-, 2-(3'-Formylphenyl)-3- methylbenzothiazolium-, 2-(4'-Formyl-1 -naphthyl)-3-methylbenzothiazolium-, 5-Chlor-2-(4'- formylphenyl)-3-methylbenzothiazolium-, 2-(4'-Formylphenyl)-3,5-dimethylbenzothiazolium-Salze, bevorzugt mit Benzolsulfonat, p-Toluolsulfonat, Methansulfonat, Perchlorat, Sulfat, Chlorid, Bromid, lodid, Tetrachlorozinkat, Methylsulfat, Trifluormethansulfonat oder Tetrafluoroborat als Gegenion, lsatin, 1-Methyl-isatin, 1-Allyl-isatin, 1-Hydroxymethyl-isatin, 5-Chlor-isatin, 5-Methoxy- isatin, 5-Nitroisatin, 6-Nitro-isatin, 5-Sulfo-isatin, 5-Carboxy-isatin, Chinisatin, 1-Methylchinisatin, sowie beliebigen Gemischen der voranstehenden Verbindungen.

Als CH-acide werden im allgemeinen solche Verbindungen angesehen, die ein an ein aliphatisches Kohlenstoffatom gebundenes Wasserstoffatom tragen, wobei aufgrund von elektronenziehenden Substituenten eine Aktivierung der entsprechenden Kohlenstoff-

Wasserstoff-Bindung bewirkt wird. Unter CH-acide Verbindungen fallen erfindungsgemäß auch Enamine, die durch alkalische Behandlung von quaternierten N-Heterozyklen mit einer in Konjugation zum quartären Stickstoff stehenden CH-aciden Alkylgruppe entstehen.

Die CH-aciden Verbindungen der Komponente B sind bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus 1 ,2,3,3-Tetramethyl-3H-indoliumiodid, 1 ,2,3,3-Tetramethyl-3H-indolium-p- toluolsulfonat, 1 ,2,3,3-Tetramethyl-3H-indolium-methansulfonat, 1 ,3,3-Trimethyl-2-methylenindolin (Fischersche Base), 2,3-Dimethyl-benzothiazoliumiodid, 2,3-Dimethyl-benzothiazolium-p- toluolsulfonat, 2,3-Dimethyl-naphtho[1 ,2-d]thiazolium-p-toluolsulfonat, 3-Ethyl-2-methyl- naphtho[1 ,2-d]thiazolium-p-toluolsulfonat, Rhodanin, Rhodanin-3-essigsäure, 1 ,4-

Dimethylchinolinium-iodid, 1 ,2-Dimethylchinolinium-iodid, Barbitursäure, Thiobarbitursäure, 1 ,3- Dimethylthiobarbitursäure, 1 ,3-Diethylthiobarbitursäure, 1 ,3-Diethylbarbitursäure, Oxindol, 3-lnd- oxylacetat, 2-Cumaranon, 5-Hydroxy-2-cumaranon, 6-Hydroxy-2-cumaranon, 3-Methyl-1-phenyl- pyrazolin-5-on, lndan-1 ,2-dion, lndan-1 ,3-dion, lndan-1-on, Benzoylacetonitril, 3- Dicyanmethylenindan-1-on, 2-Amino-4-imino-1 ,3-thiazolin-hydrochlorid, 5,5-Dimethylcyclohexan- 1 ,3-dion, 2H-1 ,4-Benzoxazin-4H-3-on, 3-Ethyl-2-methyl-benzoxazoliumiodid, 3-Ethyl-2-methyl- benzothiazoliumiodid, 1-Ethyl-4-methyl-chinoliniumiodid, 1-Ethyl-2-methylchinoliniumiodid, 1 ,2,3- Trimethylchinoxaliniumiodid, 3-Ethyl-2-methyl-benzoxazolium-p-toluolsulfonat, 3-Ethyl-2-methyl- benzothiazolium-p-toluolsulfonat, 1-Ethyl-4-methyl-chinolinium-p-toluolsulfonat, 1-Ethyl-2- methylchinolinium-p-toluolsulfonat, und 1 ,2,3-Trimethylchinoxalinium-p-toluolsulfonat.

Bevorzugte primäre oder sekundäre aromatische Amine der Komponente B sind ausgewählt aus N,N-Dimethyl-p-phenylendiamin, N,N-Diethyl-p-phenylendiamin, N-(2-Hydroxyethyl)-N-ethyl-p- phenylendiamin, N,N-Bis-(2-hydroxyethyl)-p-phenylendiamin, N-(2-Methoxyethyl)-p- phenylendiamin, 2,3-Dichlor-p-phenylendiamin, 2,4-Dichlor-p-phenylendiamin, 2,5-Dichlor-p- phenylendiamin, 2-Chlor-p-phenylendiamin, 2,5-Dihydroxy-4-morpholinoanilin, 2-Aminophenol, 3- Aminophenol, 4-Aminophenol, 2-Aminomethyl-4-aminophenol, 2-Hydroxymethyl-4-aminophenol, o-Phenylendiamin, m-Phenylendiamin, p-Phenylendiamin, 2,5-Diaminotoluol, 2,5,-Diaminophenol, 2,5-Diaminoanisol, 2,5,Diaminophenethol, 4-Amino-3-methylphenol, 2-(2,5-Diaminophenyl)-etha- nol, 2,4-Diaminophenoxyethanol, 2-(2,5-Diaminophenoxy)-ethanol, 3-Amino-4-(2-hydroxy- ethyloxy)phenol, 3,4-Methylendioxyphenol, 3,4-Methylendioxyanilin, 3-Amino-2,4-dichlorphenol, 4-Methylaminophenol, 2-Methyl-5-aminophenol, 3-Methyl-4-aminophenol, 2-Methyl-5-(2-hydro- xyethylamino)phenol, 3-Amino-2-chlor-6-methylphenol, 2-Methyl-5-amino-4-chlorphenol, 5-(2- Hydroxyethylamino)-4-methoxy-2-methylphenol, 4-Amino-2-hydroxymethylphenol, 2-

(Diethylaminomethyl)-4-aminophenol, 4-Amino-1-hydroxy-2-(2-hydroxyethylaminomethyl)-benzol, 1-Hydroxy-2-amino-5-methyl-benzol, 1-Hydroxy-2-amino-6-methyl-benzol, 2-Amino-5-acetamido-

phenol, 1 ,3-Dimethyl-2,5-diaminobenzol, 5-(3-Hydroxypropylamino-)2-methylphenol, 5-Amino-4- methoxy-2-methylphenol, N,N-Dimethyl-3-aminophenol, N-Cyclopentyl-3-aminophenol, 5-Amino- 4-fluor-2-methylphenol, 2,4-Diamino-5-fluortoluol, 2,4-Diamino-5-(2-hydroxyethoxy)-toluol, 2,4- Diamino-5-methylphenetol, 3,5-Diamino-2-methoxy-1-methylbenzol, 2-Amino-4-(2- hydroxyethylamino)-anisol, 2,6-Bis-(2-hydroxyethylamino)-1-methylbenzol, 1 ,3-Diamino-2,4-di- methoxybenzol, 3,5-Diamino-2-methoxy-toluol, 2-Aminobenzoesäure, 3-Aminobenzoesäure, A- Aminobenzoesäure, 2-Aminophenylessigsäure, 3-Aminophenylessigsäure, 4-Amino- phenylessigsäure, 2,3-Diaminobenzoesäure, 2,4-Diaminobenzoesäure, 2,5-Diaminobenzoesäure, 3,4-Diaminobenzoesäure 3,5-Diaminobenzoesäure, 4-Aminosalicylsäure, 5-Aminosalicylsäure, 3- Amino-4-hydroxy-benzoesäure, 4-Amino-3-hydroxy-benzoesäure, 2-Aminobenzolsulfonsäure, 3- Aminobenzolsulfonsäure, 4-Aminobenzolsulfonsäure, 3-Amino-4-hydroxybenzolsulfonsäure, A- Amino-3-hydroxynaphthalin-1-sulfonsäure, 6-Amino-7-hydroxynaphthalin-2-sulfonsäure, 7-Amino- 4-hydroxynaphthalin-2-sulfonsäure, 4-Amino-5-hydroxynaphthalin-2,7-disulfonsäure, 3-Amino-2- naphthoesäure, 3-Aminophthalsäure, 5-Aminoisophthalsäure, 1 ,3,5-Triaminobenzol, 1 ,2,4- Triaminobenzol, 1 ,2,4,5-Tetraaminobenzol, 2,4,5-Triaminophenol, Pentaaminobenzol, Hexaa- minobenzol, 2,4,6-Triaminoresorcin, 4,5-Diaminobrenzcatechin, 4,6-Diaminopyrogallol, 1-(2- Hydroxy-5-aminobenzyl)-2-imidazolidinon, 4-Amino-2-((4-[(5-amino-2-hydroxyphenyl)methyl]- piperazinyl)methyl)phenol, 3,5-Diamino-4-hydroxybrenzcatechin, 1 ,4-Bis-(4-aminophenyl)-1 ,A- diazacycloheptan, aromatische Nitrile, wie 2-Amino-4-hydroxybenzonitril, 4-Amino-2- hydroxybenzonitril, 4-Aminobenzonitril, 2,4-Diaminobenzonitril, Nitrogruppen-haltige Aminoverbindungen, wie 3-Amino-6-methylamino-2-nitro-pyridin, Pikraminsäure, [8-[(4-Amino-2- nitrophenyl)-azo]-7-hydroxy-naphth-2-yl]-trimethylammoniumch lorid, [8-((4-Amino-3-nitrophenyl)- azo)-7-hydroxy-naphth-2-yl]-trimethylammoniumchlorid (Basic Brown 17), 1-Hydroxy-2-amino-4,6- dinitrobenzol, 1-Amino-2-nitro-4-[bis-(2-hydroxyethyl)amino]-benzol, 1-Amino-2-[(2- hydroxyethyl)amino]-5-nitrobenzol (HC Yellow Nr. 5), 1-Amino-2-nitro-4-[(2-hydroxyethyl)amino]- benzol (HC Red Nr. 7), 2-Chlor-5-nitro-N-2-hydroxyethyl-1 ,4-phenylendiamin, 1-[(2- Hydroxyethyl)amino]-2-nitro-4-amino-benzol (HC Red Nr. 3), 4-Amino-3-nitrophenol, 4-Amino-2- nitrophenol, 6-Nitro-o-toluidin, 1-Amino-3-methyl-4-[(2-hydroxyethyl)amino]-6-nitrobenzol (HC Violet Nr. 1 ), 1-Amino-2-nitro-4-[(2,3-dihydroxypropyl)amino]-5-chlor-benzo l (HC Red Nr. 10), 2- (4-Amino-2-nitroanilino)-benzoesäure, 6-Nitro-2,5-diaminopyridin, 2-Amino-6-chlor-4-nitrophenol, 1-Amino-2-(3-nitrophenylazo)-7-phenylazo-8-naphthol-3,6-disu lfonsäure Dinatriumsalz (Acid blue Nr. 29), 1-Amino-2-(2-hydroxy-4-nitrophenylazo)-8-naphthol-3,6-disulf onsäure Dinatriumsalz (Palatinchrome green), 1-Amino-2-(3-chlor-2-hydroxy-5-nitrophenylazo)-8-naphthol-3, 6- disulfonsäure Dinatriumsalz (Gallion), 4-Amino-4'-nitrostilben-2,2'-disulfonsäure Dinatriumsalz, 2,4-Diamino-3',5'-dinitro-2'-hydroxy-5-methyl-azobenzol (Mordant brown 4), 4'-Amino-4- nitrodiphenylamin-2-sulfonsäure, 4'-Amino-3'-nitrobenzophenon-2-carbonsäure, 1 -Amino-4-nitro-

2-(2-nitrobenzylidenamino)-benzol, 2-[2-(Diethylamino)ethylamino]-5-nitroanilin, 3-Amino-4-hydro- xy-5-nitrobenzolsulfonsäure, 3-Amino-3'-nitrobiphenyl, 3-Amino-4-nitro-acenaphthen, 2-Amino-1- nitronaphthalin, 5-Amino-6-nitrobenzo-1 ,3-dioxol, Aniline, insbesondere Nitrogruppen-haltige Aniline, wie 4-Nitroanilin, 2-Nitroanilin, 1 ,4-Diamino-2-nitrobenzol, 1 ,2-Diamino-4-nitrobenzol, 1- Amino-2-methyl-6-nitrobenzol, 4-Nitro-1 ,3-phenylendiamin, 2-Nitro-4-amino-1-(2-hy- droxyethylamino)-benzol, 2-Nitro-1-amino-4-[bis-(2-hydroxyethyl)-amino]-benzol, 4-Amino-2- nitrodiphenylamin-2'-carbonsäure, 1-Amino-5-chlor-4-(2-hydroyethylamino)-2-nitrobenzol, aromatische Aniline bzw. Phenole mit einem weiteren aromatischen Rest, wie sie in der Formel Il dargestellt sind

in der

• R 7 für eine Hydroxy- oder eine Aminogruppe, die durch C-|. 4 -Alkyl-, Ci -4 - Alkoxy- oder substituiert sein kann, steht,

• R 8 , R 9 , R 10 , R 11 und R 12 unabhängig voneinander für ein Wasserstoffatom, eine Hydroxy- oder eine Aminogruppe, die durch Ci-C 4 -Alkyl-, Ci-C 4 -Hydroxyalkyl, Ci-C 4 -Alkoxy-, Ci-C 4 - Aminoalkyl- oder Ci-C 4 -Alkoxy-Ci-C 4 -alkylgruppen substituiert sein kann, stehen, und

• P für eine direkte Bindung, eine gesättigte oder ungesättigte, ggf. durch Hydroxygruppen substituierte Kohlenstoffkette mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Carbonyl-, Sulfoxy-, Sulfonyl- oder Iminogruppe, ein Sauerstoff- oder Schwefelatom, oder eine Gruppe mit der Formel IM

-Q'-(CH 2 -Q-CH 2 -Q") O - (III)

in der

• Q eine direkte Bindung, eine CH 2 - oder CHOH-Gruppe bedeutet,

• Q' und Q" unabhängig voneinander für ein Sauerstoffatom, eine NR 13 -Gruppe, worin R 13 ein Wasserstoffatom, eine Ci_ 4 -Alkyl- oder eine wobei auch beide Gruppen zusammen mit dem Restmolekül einen 5-, 6- oder 7-Ring bilden können, bedeutet, die Gruppe O-(CH 2 ) P -NH oder NH-(CH 2 ) P -O, worin p und p' 2 oder 3 sind, stehen und

• o eine Zahl von 1 bis 4 bedeutet,

wie beispielsweise 4,4'-Diaminostilben und dessen Hydrochlorid, 4,4'-Diaminostilben-2,2'-disul- fonsäure-mono- oder -di-Na-Salz, 4-Amino-4'-dimethylaminostilben und dessen Hydrochlorid, 4,4'-Diaminodiphenylmethan, 4,4'-Diaminodiphenylsulfid, 4,4'-Diaminodiphenylsulfoxid, 4,4'- Diaminodiphenylamin, 4,4'-Diaminodiphenylamin-2-sulfonsäure, 4,4'-Diaminobenzophenon, 4,4'- Diaminodiphenylether, 3,3',4,4'-Tetraaminodiphenyl, 3,3',4,4'-Tetraamino-benzophenon, 1 ,3-Bis- (2,4-diaminophenoxy)-propan, 1 ,8-Bis-(2,5-diaminophenoxy)-3,6-dioxaoctan, 1 ,3-Bis-(4-amino- phenylamino)propan, , 1 ,3-Bis-(4-aminophenylamino)-2-propanol, 1 ,3-Bis-[N-(4-aminophenyl)-2- hydroxyethylamino]-2-propanol, N,N-Bis-[2-(4-aminophenoxy)-ethyl]-methylamin, N-Phenyl-1 ,4- phenylendiamin und Bis-(5-amino-2-hydroxyphenyl)-methan.

Die vorgenannten Verbindungen können sowohl in freier Form als auch in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze, insbesondere als Salze anorganischer Säuren, wie Salz- oder Schwefelsäure, eingesetzt werden.

Geeignete stickstoffhaltige heterocyclische Verbindungen sind z. B. 2-Aminopyridin, 3- Aminopyridin, 4-Aminopyridin, 2-Amino-3-hydroxy-pyridin, 2,6-Diamino-pyridin, 2,5-Diamino- pyridin, 2-(Aminoethylamino)-5-aminopyridin, 2,3-Diamino-pyridin, 2-Dimethylamino-5-amino- pyridin, 2-Methylamino-3-amino-6-methoxy-pyridin, 2,3-Diamino-6-methoxy-pyridin, 2,6- Dimethoxy-3,5-diamino-pyridin, 2,4,5-Triamino-pyridin, 2,6-Dihydroxy-3,4-dimethylpyridin, N-[2- (2,4-Diaminophenyl)aminoethyl]-N-(5-amino-2-pyridyl)-amin, N-[2-(4-Aminophenyl)aminoethyl]-N- (5-amino-2-pyridyl)-amin, 2,4-Dihydroxy-5,6-diaminopyrimidin, 4,5,6-Triaminopyrimidin, 4-Hydro- xy-2,5,6-triaminopyrimidin, 2-Hydroxy-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4,5,6-Tetraaminopyrimidin, 2-Me- thylamino-4,5,6-triaminopyrimidin, 2,4-Diaminopyrimidin, 4,5-Diaminopyrimidin, 2-Amino-4- methoxy-6-methyl-pyrimidin, 3,5-Diaminopyrazol, 3,5-Diamino-1 ,2,4-triazol, 3-Aminopyrazol, 3- Amino-5-hydroxypyrazol, 1-Phenyl-4,5-diaminopyrazol, 1-(2-Hydroxyethyl)-4,5-diaminopyrazol, 1- Phenyl-3-methyl-4,5-diaminopyrazol, 4-Amino-2,3-dimethyl-1 -phenyl-3-pyrazolin-5-on (4- Aminoantipyrin), 1-Phenyl-3-methylpyrazol-5-on, 2-Aminochinolin, 3-Aminochinolin, 8-Amino- chinolin, 4-Aminochinaldin, 2-Aminonicotinsäure, 6-Aminonicotinsäure, 5-Aminoisochinolin, 5- Aminoindazol, 6-Aminoindazol, 5-Aminobenzimidazol, 7-Aminobenzimidazol, 5-Aminobenzo- thiazol, 7-Aminobenzothiazol, 2,5-Dihydroxy-4-morpholino-anilin sowie Indol- und Indolinderi- vaten, wie 4-Aminoindol, 5-Aminoindol, 6-Aminoindol, 7-Aminoindol, 5,6-Dihydroxyindol, 5,6-Dihy- droxyindolin und 4-Hydroxyindolin. Weiterhin als heterocyclische Verbindungen können erfindungsgemäß die in der DE-U1-299 08 573 offenbarten Hydroxypyrimidine eingesetzt werden. Die vorgenannten Verbindungen können sowohl in freier Form als auch in Form ihrer physiologisch verträglichen Salze, z. B. als Salze anorganischer Säuren, wie Salz- oder Schwefelsäure, eingesetzt werden.

Geeignete aromatische Hydroxyverbindungen sind z. B. 2-Methylresorcin, 4-Methylresorcin, 5- Methylresorcin, 2,5-Dimethylresorcin, Resorcin, 3-Methoxyphenol, Brenzkatechin, Hydrochinon, Pyrogallol, Phloroglucin, Hydroxyhydrochinon, 2-Methoxyphenol, 3-Methoxyphenol, A- Methoxyphenol, 3-Dimethylaminophenol, 2-(2-Hydroxyethyl)phenol, 3,4-Methylendioxyphenol, 2,4-Dihydroxybenzoesäure, 3,4-Dihydroxybenzoesäure, 2,4-Dihydroxy-phenylessigsäure, 3,4- Dihydroxy-phenylessigsäure, Gallussäure, 2,4,6-Trihydroxybenzoesäure, 2,4,6-Trihydroxyace- tophenon, 2-Chlorresorcin, 4-Chlorresorcin, 1-Naphthol, 1 ,5-Dihydroxynaphthalin, 2,3- Dihydroxynaphthalin, 2,7-Dihydroxynaphthalin, 6-Dimethylamino-4-hydroxy-2-naphthalinsulfon- säure und 3,6-Dihydroxy-2,7-naphthalinsulfonsäure.

Die Verbindungen der Komponente A und die Verbindungen der Komponente B werden vorzugsweise in den Mitteln jeweils in einer Menge von 0,03 bis 65 mmol, insbesondere von 1 bis 40 mmol, bezogen auf 100 g des gesamten Nuanciermittels, verwendet. Das molare Verhältnis von der Verbindung der Komponente A und der Verbindung der Komponente B kann im Bereich von 0,5 bis 2,0 liegen, wobei vorzugsweise äquimolare Mengen eingesetzt werden. Das eigentliche Nuanciermittel wird bei getrennter Lagerung der Komponenten A und B unmittelbar vor der Anwendung durch Mischen hergestellt.

Als Vorstufen naturanaloger Farbstoffe werden bevorzugt als Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Entwicklertyp solche Indole und Indoline eingesetzt, die mindestens eine Hydroxy- oder Aminogruppe, bevorzugt als Substituent am Sechsring, aufweisen. Diese Gruppen können weitere Substituenten tragen, z. B. in Form einer Veretherung oder Veresterung der Hydroxygruppe oder eine Alkylierung der Aminogruppe. In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform enthalten die Färbemittel mindestens ein Indol- und/oder Indolinderivat.

Besonders gut als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe geeignet sind Derivate des 5,6- Dihydroxyindolins der Formel (IVa),

(IVa) in der unabhängig voneinander

R 1 steht für Wasserstoff, eine Ci-C 4 -Alkylgruppe oder eine Ci-C 4 -Hydroxy-alkylgruppe,

R 2 steht für Wasserstoff oder eine -COOH-Gruppe, wobei die -COOH-Gruppe auch als Salz mit einem physiologisch verträglichen Kation vorliegen kann,

R 3 steht für Wasserstoff oder eine d-C^Alkylgruppe,

R 4 steht für Wasserstoff, eine d-C^Alkylgruppe oder eine Gruppe -CO-R 6 , in der R 6 steht für eine C-rC 4 -Alkylgruppe, und

R 5 steht für eine der unter R 4 genannten Gruppen, sowie physiologisch verträgliche Salze dieser Verbindungen mit einer organischen oder anorganischen Säure.

Besonders bevorzugte Derivate des Indolins sind das 5,6-Dihydroxyindolin, N-Methyl-5,6- dihydroxyindolin, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin,

N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin, 5,6-Dihydroxyindolin-2-carbonsäure sowie das 6-Hydroxyindolin, das 6-Aminoindolin und das 4-Aminoindolin.

Besonders hervorzuheben sind innerhalb dieser Gruppe N-Methyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Ethyl- 5,6-dihydroxyindolin, N-Propyl-5,6-dihydroxyindolin, N-Butyl-5,6-dihydroxyindolin und insbesondere das 5,6-Dihydroxyindolin.

Als Vorstufen naturanaloger Haarfarbstoffe hervorragend geeignet sind weiterhin Derivate des 5,6-Dihydroxyindols der Formel (IVb),

R 1 (IVb) in der unabhängig voneinander

R 1 steht für Wasserstoff, eine CrC 4 -Alkylgruppe oder eine d-C^Hydroxyalkylgruppe,

R 2 steht für Wasserstoff oder eine -COOH-Gruppe, wobei die -COOH-Gruppe auch als Salz mit einem physiologisch verträglichen Kation vorliegen kann,

R 3 steht für Wasserstoff oder eine d-C^Alkylgruppe,

R 4 steht für Wasserstoff, eine C-rC 4 -Alkylgruppe oder eine Gruppe -CO-R 6 , in der R 6 steht für eine C-rC 4 -Alkylgruppe, und

R 5 steht für eine der unter R 4 genannten Gruppen, sowie physiologisch verträgliche Salze dieser Verbindungen mit einer organischen oder anorganischen Säure.

Besonders bevorzugte Derivate des Indols sind 5,6-Dihydroxyindol, N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6-dihydroxyindol, N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol, 5,6- Dihydroxyindol-2-carbonsäure, 6-Hydroxyindol, 6-Aminoindol und 4-Aminoindol.

Innerhalb dieser Gruppe hervorzuheben sind N-Methyl-5,6-dihydroxyindol, N-Ethyl-5,6- dihydroxyindol, N-Propyl-5,6-dihydroxyindol, N-Butyl-5,6-dihydroxyindol sowie insbesondere das 5,6-Dihydroxyindol.

Bevorzugte direktziehende Farbstoffe, die in den Mitteln als farbve rändernde Komponente Verwendung finden, sind Nitrophenylendiamine, Nitroaminophenole, Azofarbstoffe, Anthrachinone oder Indophenole. Bevorzugte direktziehende Farbstoffe sind die unter den internationalen Bezeichnungen bzw. Handelsnamen HC Yellow 2, HC Yellow 4, HC Yellow 5, HC Yellow 6, HC Yellow 12, Acid Yellow 1 , Acid Yellow 10, Acid Yellow 23, Acid Yellow 36, HC Orange 1 , Disperse Orange 3, Acid Orange 7, HC Red 1 , HC Red 3, HC Red 10, HC Red 11 , HC Red 13, Acid Red 33, Acid Red 52, HC Red BN, Pigment Red 57:1 , HC Blue 2, HC Blue 12, Disperse Blue 3, Acid Blue 7, Acid Green 50, HC Violet 1 , Disperse Violet 1 , Disperse Violet 4, Acid Violet 43, Disperse Black 9, Acid Black 1 , und Acid Black 52 bekannten Verbindungen sowie 1 ,4-Diamino-2- nitrobenzol, 2-Amino-4-nitrophenol, 1 ,4-Bis-(ß-hydroxyethyl)amino-2-nitrobenzol, 3-Nitro-4-(ß- hydroxyethyl)aminophenol, 2-(2'-Hydroxyethyl)amino-4,6-dinitrophenol, 1-(2'-Hydroxyethyl)amino- 4-methyl-2-nitrobenzol, 1-Amino-4-(2'-hydroxyethyl)amino-5-chlor-2-nitrobenzol, 4-Amino-3- nitrophenol, 1-(2'-Ureidoethyl)amino-4-nitrobenzol, 4-Amino-2-nitrodiphenylamin-2'-carbonsäure, 6-Nitro-1 ,2,3,4-tetrahydrochinoxalin, 2-Hydroxy-1 ,4-naphthochinon, Pikraminsäure und deren Salze, 2-Amino-6-chloro-4-nitrophenol, 4-Ethylamino-3-nitrobenzoesäure und 2-Chloro-6- ethylamino-1-hydroxy-4-nitrobenzol.

Ferner können die Mittel einen kationischen direktziehenden Farbstoff enthalten. Besonders bevorzugt sind dabei

(a) kationische Triphenylmethanfarbstoffe, wie beispielsweise Basic Blue 7, Basic Blue 26, Basic Violet 2 und Basic Violet 14,

(b) aromatischen Systeme, die mit einer quaternären Stickstoffgruppe substituiert sind, wie beispielsweise Basic Yellow 57, Basic Red 76, Basic Blue 99, Basic Brown 16 und Basic Brown 17, sowie

(c) direktziehende Farbstoffe, die einen Heterozyklus enthalten, der mindestens ein quaternäres Stickstoffatom aufweist, wie sie beispielsweise

in der EP-A2-998 908, auf die an dieser Stelle explizit Bezug genommen wird, in den Ansprüchen 6 bis 11 genannt werden.

Bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe der Gruppe (c) sind insbesondere die folgenden Verbindungen:

CH 3 SO 4 "

Cl "

Die Verbindungen der Formeln (DZ1 ), (DZ3) und (DZ5), die auch unter den Bezeichnungen Basic Yellow 87, Basic Orange 31 und Basic Red 51 bekannt sind, sind ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe der Gruppe (c).

Die kationischen direktziehenden Farbstoffe, die unter dem Warenzeichen Arianor vertrieben werden, sind erfindungsgemäß ebenfalls ganz besonders bevorzugte kationische direktziehende Farbstoffe.

Die Mittel enthalten die direktziehenden Farbstoffe bevorzugt in einer Menge von 0,01 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das anwendungsbereite Mittel.

Weiterhin können die Zubereitungen auch in der Natur vorkommende Farbstoffe wie sie beispielsweise in Henna rot, Henna neutral, Henna schwarz, Kamillenblüte, Sandelholz, schwarzem Tee, Faulbaumrinde, Salbei, Blauholz, Krappwurzel, Catechu, Sedre und Alkannawurzel enthalten sind, enthalten.

Es ist nicht erforderlich, dass die Oxidationsfarbstoffvorprodukte oder die direktziehenden Farbstoffe jeweils einheitliche Verbindungen darstellen. Vielmehr können in den Zusammensetzungen, bedingt durch die Herstellungsverfahren für die einzelnen Farbstoffe, in untergeordneten Mengen noch weitere Komponenten enthalten sein, soweit diese nicht das Färbeergebnis nachteilig beeinflussen oder aus anderen Gründen, z.B. toxikologischen, ausgeschlossen werden müssen.

Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie die eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen.

Eine weitere Ausführungsform des Mittels ist ein Haarfärbemittel welches unmittelbar vor der Anwendung aus zwei Komponenten gemischt wird, wobei die erste Komponente ein Mittel, enthaltend in einem Träger mindestens eine Entwicklerkomponente und gegebenenfalls mindestens eine

Kupplerkomponente und/oder mindestens einen direktziehenden Farbstoff bedeutet, die zweite Komponente eine Oxidationsmittelzusammensetzung, enthaltend mindestens ein chemisches Oxidationsmittel, insbesondere Wasserstoffperoxid, ist und mindestens eine der beiden Komponenten mindestens eine Verbindung gemäß Formel (I) enthält,

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 4 -

Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 6 -

Acylgruppe bedeutet, R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe steht.

Bevorzugt enthält in dieser Ausführungsform die erste Komponente mindestens eine Verbindung mit der Formel (I).

Auch für diese Ausführungsform gelten alle Ausführungsformen der Verbindung der Formel (I) gemäß erstem Erfindungsgegenstand.

Eine oxidative Färbung kann generell in Gegenwart von Oxidationsfarbstoffvorprodukten grundsätzlich mit Luftsauerstoff erfolgen. Bevorzugt wird jedoch ein chemisches Oxidationsmittel (auch Oxidationsmittel genannt) eingesetzt, besonders dann, wenn neben der Färbung ein Aufhelleffekt der natürlichen Pigmente des menschlichen Haars gewünscht ist. Dieser Aufhelleffekt kann unabhängig von der Färbemethode gewünscht sein. Die Gegenwart von Oxidationsfarbstoffvorprodukten ist demnach keine zwingende Voraussetzung für einen Einsatz von Oxidationsmitteln in den kosmetischen Zusammensetzungen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Als chemisches Oxidationsmittel kommt insbesondere Wasserstoffperoxid und/oder mindestens ein Anlagerungsprodukt davon, insbesondere an anorganische oder organische Verbindungen, wie beispielsweise Natriumperborat, Natriumpercarbonat, Magnesiumpercarbonat,

Natriumpercarbamid, Polyvinylpyrrolidon n H 2 O 2 (n ist eine positive ganze Zahl größer 0), Harnstoffperoxid und Melaminperoxid in Frage. Das eigentliche Färbemittel wird bei getrennter Lagerung der Farbstoffvorprodukte und des chemischen Oxidationsmittels unmittelbar vor der Anwendung durch Mischen hergestellt. In einer bevorzugten Ausführungsform wird daher das Mittel vor der Applikation aus einer Zusammensetzung, enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens eine farbve rändernde Komponente, und einer weiteren Zusammensetzung, enthaltend in einem kosmetischen Träger mindestens ein Oxidationsmittel, gemischt.

Das eigentliche (oxidative) Haarfärbemittel wird zweckmäßigerweise unmittelbar vor der Anwendung durch Mischung einer separaten Oxidationsmittelzusammensetzung mit der die farbverändernden Komponenten enthaltenen Zusammensetzung, bevorzugt im Gewichtsverhältnisbereich von 1 zu 4 bis 4 zu 1 , insbesondere von 1 zu 2 bis 2 zu 1 , hergestellt.

Erfindungsgemäß kann das Färbemittel auch zusammen mit einem Katalysator auf das Haar aufgebracht werden, der die Oxidation der Farbstoffvorprodukte, z.B. durch Luftsauerstoff, aktiviert. Solche Katalysatoren sind z.B. Metallionen, lodide, Chinone oder bestimmte Enzyme. Die Katalysatoren können auch in Gegenwart eines Oxidationsmittels verwendet werden.

Geeignete Metallionen sind beispielsweise Zn 2+ , Cu 2+ , Fe 2+ , Fe 3+ , Mn 2+ , Mn 4+ , Li + , Mg 2+ , Ca 2+ und Al 3+ . Besonders geeignet sind dabei Zn 2+ , Cu 2+ und Mn 2+ . Die Metallionen können prinzipiell in der Form eines beliebigen, physiologisch verträglichen Salzes oder in Form einer Komplexverbindung eingesetzt werden. Bevorzugte Salze sind die Acetate, Sulfate, Halogenide, Lactate und Tartrate. Durch Verwendung dieser Metallsalze kann sowohl die Ausbildung der Färbung beschleunigt als auch die Farbnuance gezielt beeinflusst werden.

Geeignete Enzyme sind z.B. Peroxidasen, die die Wirkung geringer Mengen an Wasserstoffperoxid deutlich verstärken können. Weiterhin sind solche Enzyme erfindungsgemäß geeignet, die mit Hilfe von Luftsauerstoff die Oxidationsfarbstoffvorprodukte direkt oxidieren, wie beispielsweise die Laccasen, oder in situ geringe Mengen Wasserstoffperoxid erzeugen und auf diese Weise die Oxidation der Farbstoffvorprodukte biokatalytisch aktivieren. Besonders geeignete Katalysatoren für die Oxidation der Farbstoffvorläufer sind die sogenannten 2- Elektronen-Oxidoreduktasen in Kombination mit den dafür spezifischen Substraten, z.B.

Pyranose-Oxidase und z.B. D-Glucose oder Galactose,

Glucose-Oxidase und D-Glucose,

Glycerin-Oxidase und Glycerin,

Pyruvat-Oxidase und Benztraubensäure oder deren Salze, - Alkohol-Oxidase und Alkohol (MeOH, EtOH),

Lactat-Oxidase und Milchsäure und deren Salze,

Tyrosinase-Oxidase und Tyrosin,

Uricase und Harnsäure oder deren Salze,

Cholinoxidase und Cholin,

Aminosäure-Oxidase und Aminosäuren.

Bei einer Anwendung von Oxidationsmitteln wird die anwendungsfertige Zubereitung zweckmäßigerweise unmittelbar vor der Anwendung durch Mischung einer Zusammensetzung, enthaltend das Oxidationsmittel mit der Zusammensetzung, enthaltend die farbverändernden Komponenten, hergestellt. Das dabei entstehende gebrauchsfertige Haarfärbepräparat sollte bevorzugt einen pH-Wert im Bereich von 6 bis 12 aufweisen. Besonders bevorzugt ist die Anwendung der Färbemittel in einem schwach alkalischen Milieu.

Eine weitere Ausführungsform des Mittels ist ein Haarbleichmittel, welches unmittelbar vor der Anwendung aus zwei Komponenten gemischt wird, wobei die erste Komponente ein Mittel, enthaltend in einem Träger mindestens ein Alkalisierungsmittel und gegebenenfalls mindestens einen Bleichverstärker, die zweite Komponente eine Oxidationsmittelzusammensetzung, enthaltend mindestens ein chemisches Oxidationsmittel, insbesondere Wasserstoffperoxid, ist und mindestens eine der beiden Komponenten mindestens eine Verbindung gemäß Formel (I) enthält,

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine d- bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 4 -

Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine d- bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 6 -

Acylgruppe bedeutet, R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine d- bis C 4 -Alkylgruppe steht.

Für eine Farbveränderung mittels Aufhellung bzw. Bleichung der Haare werden bevorzugt neben den chemischen Oxidationsmitteln zusätzlich mindestens ein Bleichverstärker eingesetzt.

Bleichverstärker werden bevorzugt in Blondiermitteln zur Steigerung der Blondierwirkung des chemischen Oxidationsmittels, insbesondere des Wasserstoffperoxids, eingesetzt.

Als Bleichverstärker können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2 bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach acylierte Alkylen- diamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte Triazinderivate, insbesondere 1 ,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1 ,3,5-triazin (DADHT), acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-

NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.

Bleichverstärker sind bevorzugt Peroxoverbindungen. Unter die erfindungsgemäß bleichverstärkenden Peroxoverbindungen fallen keine Anlagerungsprodukte von Wasserstoffperoxid an andere Komponenten und auch nicht Wasserstoffperoxid selbst. Die Auswahl der Peroxoverbindungen unterliegt darüber hinaus keinen Beschränkungen. Bevorzugte Peroxoverbindungen sind Peroxidisulfatsalze, Monopersulfatsalze, (insbesondere Ammoniumperoxidisulfat, Kaliumperoxidisulfat, Natriumperoxidisulfat, Ammoniummonopersulfat, Kaliummonopersulfat, Natriummonopersulfat, Kaliumperoxidiphosphat) und Peroxide (wie Bariumperoxid, Kalziumperoxid und Magnesiumperoxid). Unter diesen Peroxoverbindungen, die auch in Kombination eingesetzt werden können, sind erfindungsgemäß die anorganischen Verbindungen bevorzugt. Besonders bevorzugt sind die Peroxidisulfate, insbesondere Ammoniumperoxidisulfat.

Die Bleichverstärker sind in den anwendungsfertigen Zusammensetzungen bevorzugt in Mengen von 5-30 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 8-20 Gew.-%, enthalten.

Die kosmetischen Zusammensetzungen enthalten, wenn sie als Bleichmittel fungieren, als bevorzugtes Alkalisierungsmittel mindestens eine Verbindung, ausgewählt aus Ammoniak, Ammonium-, Alkalimetall- und Erdalkalimetall-hydroxiden, -carbonaten, -hydrogencarbonaten, - hydroxycarbonaten, -metasilikaten und -Carbamiden, sowie Alkaliphosphaten und Alkanolaminen, wie beispielsweise 2-Ethanolamin.

Das gebrauchsfertige Mittel kann in der Ausführungsform als Färbe- bzw. Bleichmittel einen nichtphysiologischen pH-Wert besitzen. Es sollte bevorzugt einen pH-Wert im Bereich von pH 7,5 bis pH 12, insbesondere von pH 7,5 bis pH 11 , aufweisen.

Die Mittel können zusätzlich alle auf diesen Gebieten bekannten und üblicherweise verwendeten Wirk- und Hilfsstoffe enthalten.

In vielen Fällen enthalten die Mittel zusätzlich mindestens ein Tensid, wobei prinzipiell sowohl anionische als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationische Tenside geeignet sind. In vielen Fällen hat es sich aber als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus anionischen, zwitterionischen oder nichtionischen Tensiden auszuwählen.

Als anionische Tenside eignen sich in Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslichmachende, anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe, lineare Fettsäuren mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen), anionische Alkyloligoglykoside bzw. anionische Alkenyloligoglykosid-Derivate, ausgewählt aus Alkyl- und/oder Alkenyl-Oligoglykosidcarboxylaten, -sulfaten, -phosphaten und/oder - isethionaten, die sich von Alkyl- und/oder Alkenyloligoglykosiden der allgemeinen Formel (V) ableiten, R-O-(G) p (V) mit der Bedeutung

R C 6 - 22 -Alkyl oder C 6 - 22 -Alkenyl,

G Glykosideinheit, die sich von einem Zucker mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen ableitet, p Zahl von 1 bis 10, insbesondere das Laurylglucosidcarboxylat, wie es als Plantapon ® LGC von Cognis Deutschland erhältlich ist.

Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH 2 -CH 2 O) x -CH 2 -COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist, Acylsarcoside mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, Acyltauride mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe, Acylisethionate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,

Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen, lineare Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen, lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen, Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen, Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH 2 -CH 2 O) x -SO 3 H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist, Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37 25 030,

sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen- und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether gemäß

DE-A-37 23 354,

Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindungen gemäß DE-A-39 26 344,

Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa

2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-

Atomen darstellen.

Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und Ethercar- bonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergruppen im Molekül sowie insbesondere Salze von gesättigten und insbesondere ungesättigten C 8 -C 22 - Carbonsäuren, wie ölsäure, Stearinsäure, Isostearinsäure und Palmitinsäure.

Nichtionogene Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Po- lyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise

Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an

Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,

C-i 2 -C 22 -Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol

Ethylenoxid an Glycerin,

C 8 -C 22 -Alkylmono- und -oligoglycoside und deren ethoxylierte Analoga sowie

Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl.

Bevorzugte nichtionische Tenside sind Alkylpolyglykoside der allgemeinen Formel R 1 O-(Z) x . Diese Verbindungen sind durch die folgenden Parameter gekennzeichnet.

Der Alkylrest R 1 enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch verzweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphatische Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung sogenannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindungen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.

Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside können beispielsweise nur einen bestimmten Alkylrest R 1 enthalten. üblicherweise werden diese Verbindungen aber ausgehend

von natürlichen Fetten und ölen oder Mineralölen hergestellt. In diesem Fall liegen als Alkylreste R Mischungen entsprechend den Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der jeweiligen Aufarbeitung dieser Verbindungen vor.

Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R 1 im wesentlichen aus C 8 - und C 10 -Alkylgruppen, im wesentlichen aus Ci 2 - und d 4 -Alkylgruppen, im wesentlichen aus C 8 - bis C-| 6 -Alkylgruppen oder im wesentlichen aus Ci 2 - bis Ci 6 -Alkylgruppen besteht.

Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide eingesetzt werden. üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind beispielsweise Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.

Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt 1 ,1 bis 5 Zuckereinheiten. Alkylpolyglykoside mit x-Werten von 1 ,1 bis 1 ,6 sind bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1 , 1 bis 1 ,4 beträgt.

Die Alkylglykoside können neben ihrer Tensidwirkung auch dazu dienen, die Fixierung von Duftkomponenten auf dem Haar zu verbessern. Der Fachmann wird also für den Fall, dass eine über die Dauer der Haarbehandlung hinausgehende Wirkung des Parfümöles auf dem Haar gewünscht wird, bevorzugt zu dieser Substanzklasse als weiterem Inhaltsstoff der Zubereitungen zurückgreifen.

Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können erfindungsgemäß eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich bis zu 10 Ethylenoxid- und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosideinheit enthalten.

Weiterhin können, insbesondere als Co-Tenside, zwitterionische Tenside verwendet werden. Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktive Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO ( ) - oder -SO 3 ' " '- Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-di-

methylammonium-glycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxylmethyl-3-hydroxy- ethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokos- acylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.

Ebenfalls insbesondere als Co-Tenside geeignet sind ampholytische Tenside. Unter ampholyti- schen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C 8 - Cis-Alkyl- oder Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine - COOH- oder -SO 3 H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylamino- buttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyl- taurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C 12 -i 8 - Acylsarcosin.

Erfindungsgemäß werden als kationische Tenside insbesondere solche vom Typ der quartären Ammoniumverbindungen, der Esterquats und der Amidoamine eingesetzt.

Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride und Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltri- methylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27 und Quaternium-83 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die langen Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf.

Bei Esterquats handelt es sich um bekannte Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion als auch mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalze von Fettsäuren mit 1 ,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Warenzeichen Stepantex ® , Dehyquart ® und Armocare ® vertrieben. Die Produkte Armocare ®

VGH-70, ein N,N-Bis(2-Palmitoyloxyethyl)dimethylammoniumchlorid, sowie Dehyquart ® F-75 und Dehyquart ® AU-35 sind Beispiele für solche Esterquats.

Die Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine erfindungsgemäß besonders geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter der Bezeichnung Tegoamid ® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyl-dimethylamin dar.

Weitere erfindungsgemäß verwendbare kationische Tenside stellen die quaternisierten Proteinhydrolysate dar.

Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trime- thylsilylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxylamino-modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abif-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).

Ein Beispiel für ein als kationisches Tensid einsetzbares quaternäres Zuckerderivat stellt das Handelsprodukt Glucquat ® 100 dar, gemäß INCI-Nomenklatur ein "Lauryl Methyl Gluceth-10 Hydroxypropyl Dimonium Chloride".

Bei den als Tensid eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so dass man Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylkettenlängen erhält.

Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Produkte mit einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung von Fettalkohol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren erhält. Eingeengte Homologenverteilungen werden dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ethercarbonsäuren, Erdalkalimetalloxide, -hydroxide oder -

alkoholate als Katalysatoren verwendet werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann bevorzugt sein.

Ferner können die Mittel weitere Wirk-, Hilfs- und Zusatzstoffe, wie beispielsweise nichtionische Polymere wie beispielsweise Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere,

Polyvinylpyrrolidon und Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere und Polysiloxane, kationische Polymere wie quaternisierte Celluloseether, Polysiloxane mit quaternären

Gruppen, Dimethyldiallylammoniumchlorid-Polymere, Acrylamid-Dimethyldiallyl-ammonium- chlorid-Copolymere, mit Diethylsulfat quaternierte Dimethylamino-ethylmethacrylat-Vinyl- pyrrolidon-Copolymere, Vinylpyrrolidon-lmidazolinium-methochlorid-Copolymere und quaternierter Polyvinylalkohol, zwitterionische und amphotere Polymere wie beispielsweise Acrylamidopropyl-tri- methylammoniumchlorid/Acrylat-Copolymere und Octylacrylamid/Methyl-methacrylat/tert-

Butylaminoethylmethacrylat/2-Hydroxypropylmethacrylat-Cop olymere, anionische Polymere wie beispielsweise Polyacrylsäuren, vernetzte Polyacrylsäuren,

Vinylacetat/Crotonsäure-Copolymere, Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere,

Vinylacetat/Butylmaleat/Isobornylacrylat-Copolymere, Methylvinylether/Malein-säureanhydrid-

Copolymere und Acrylsäure/Ethylacrylat/N-tert.Butyl-acrylamid-Terpolymere,

Strukturanten wie Maleinsäure und Milchsäure, haarkonditionierende Verbindungen wie Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecitin und Kephaline,

Proteinhydrolysate, insbesondere Elastin-, Kollagen-, Keratin-, Milcheiweiß-, Sojaprotein- und

Weizenproteinhydrolysate, deren Kondensationsprodukte mit Fettsäuren sowie quaternisierte

Proteinhydrolysate,

Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,

Lösungsmittel und -vermittler wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glyce- rin und Diethylenglykol, faserstrukturverbessernde Wirkstoffe, insbesondere Mono-, Di- und Oligosaccharide wie beispielsweise Glucose, Galactose, Fructose, Fruchtzucker und Lactose, quaternierte Amine wie Methyl-1-alkylamidoethyl-2-alkylimidazolinium-methosulfat

Entschäumer wie Silikone,

Farbstoffe zum Anfärben des Mittels,

Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol,

Lichtschutzmittel, insbesondere derivatisierte Benzophenone, Zimtsäure-Derivate und

Triazine,

Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes, wie beispielsweise übliche Säuren, insbesondere Genußsäuren und Basen,

Wirkstoffe wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze sowie Bisabolol, Vitamine, Provitamine und Vitaminvorstufen, insbesondere solche der Gruppen A, B 3 , B 5 , B 6 , C, E, F und H,

Pflanzenextrakte wie die Extrakte aus Grünem Tee, Eichenrinde, Brennessel, Hamamelis, Hopfen, Kamille, Klettenwurzel, Schachtelhalm, Weißdorn, Lindenblüten, Mandel, Aloe Vera, Fichtennadel, Roßkastanie, Sandelholz, Wacholder, Kokosnuß, Mango, Aprikose, Limone, Weizen, Kiwi, Melone, Orange, Grapefruit, Salbei, Rosmarin, Birke, Malve, Wiesenschaumkraut, Quendel, Schafgarbe, Thymian, Melisse, Hauhechel, Huflattich, Eibisch, Meristem, Ginseng und Ingwerwurzel,. Cholesterin,

Konsistenzgeber wie Zuckerester, Polyolester oder Polyolalkylether, Fette und Wachse wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs und Paraffine, Fettsäurealkanolamide,

Komplexbildner wie EDTA, NTA, ß-Alanindiessigsäure und Phosphonsäuren, Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate, Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate, Trübungsmittel wie Latex, Styrol/PVP- und Styrol/Acrylamid-Copolymere Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat sowie PEG-3-distearat, Pigmente,

Stabilisierungsmittel für Wasserstoffperoxid und andere Oxidationsmittel, Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N 2 O, Dimethylether, CO 2 und Luft, Antioxidantien, enthalten.

Bezüglich weiterer fakultativer Komponenten sowie die eingesetzten Mengen dieser Komponenten wird ausdrücklich auf die dem Fachmann bekannten einschlägigen Handbücher, z. B. Kh. Schrader, Grundlagen und Rezepturen der Kosmetika, 2. Auflage, Hüthig Buch Verlag, Heidelberg, 1989, verwiesen.

Das Mittel enthält die erfindungsgemäßen Inhaltsstoffe in einem kosmetischen Träger. Solche Träger sind beispielsweise Cremes, Emulsionen, Gele oder auch tensidhaltige schäumende Lösungen, wie beispielsweise Shampoos, Schaumaerosole oder andere Zubereitungen, die insbesondere für die Anwendung auf dem Haar geeignet sind. Es ist aber auch denkbar, die Inhaltsstoffe in eine pulverförmige oder auch tablettenförmige Formulierung zu integrieren, welche

vor der Anwendung in Wasser gelöst wird. Die Träger können insbesondere wässrig oder wässrig-alkoholisch sein.

Ein wässriger Träger enthält mindestens 50 Gew.-% Wasser.

Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wässrige Lösungen enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines Ci-C 4 -Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Isopropanol, zu verstehen. Die erfindungsgemäßen Mittel können zusätzlich weitere organische Lösemittel, wie beispielsweise Methoxybutanol, Benzylalkohol, Ethyldiglykol oder 1 ,2- Propylenglykol, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösemittel.

Ein vierter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein kosmetisches Verfahren zur Haarbehandlung, bei dem ein Mittel gemäß drittem Erfindungsgegenstand auf Haar und dessen Haarwurzeln tragende Hautpartien aufgetragen wird und nach einer Einwirkungszeit wieder abgespült wird.

Die Anwendungstemperaturen können in einem Bereich zwischen 15 und 40 0 C liegen. Nach einer Einwirkungszeit von in der Regel 5 bis 45 Minuten wird das Mittel durch Ausspülen vom Haar entfernt. Das Nachwaschen mit einem Shampoo entfällt, wenn ein stark tensidhaltiger Träger, z.B. ein Shampoo, verwendet wurde.

Ein fünfter Gegenstand ist ein kosmetisches Verfahren, in dem

(A) in einem ersten Schritt Haar und dessen Haarwurzeln tragende Hautpartien mit einem ersten Haarbehandlungsmittel behandelt wird und

(B) in einem zweiten Schritt im Anschluß an den ersten Schritt, das heißt im Abstand von bis zu 12 Stunden, bevorzugt direkt im Anschluß daran, auf das im ersten Schritt behandelte Haar und dessen Haarwurzeln tragende Hautpartien ein zweites Haarbehandlungsmittel aufgetragen wird, welches mindestens eine Verbindung gemäß Formel (I) enthält,

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Al ky Ig ruppe oder eine C 2 - bis C 4 -Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis C 6 -Acylgruppe bedeutet, R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis C 4 -Al kylg ruppe steht, und nach einer Einwirkungszeit wieder abgespült wird.

Eine „Behandlung" gemäß erstem Schritt erfolgt erfindungsgemäß bevorzugt durch Applikation einer entsprechenden kosmetischen Zusammensetzung. Nach Ablauf einer Einwirkungszeit wird die kosmetische Zusammensetzung wieder ausgespült.

Als Haarbehandlungsmittel des ersten Schritts finden insbesondere Haarfärbemittel oder Haarbleichmittel Verwendung, die in einem kosmetischen Träger mindestens ein chemisches Oxidationsmittel und/oder mindestens eine farbve rändernde Komponente enthalten.

Die Anwendungstemperaturen für beide Schritte können in einem Bereich zwischen 15 und 40 0 C liegen. Nach einer Einwirkungszeit von in der Regel 5 bis 45 Minuten wird das Mittel durch Ausspülen vom Haar entfernt. Das Nachwaschen mit einem Shampoo entfällt, wenn ein stark tensid- haltiger Träger, z.B. ein Shampoo, verwendet wurde.

Die Bereitstellung kosmetischer Mittel mit mehreren Komponenten, die in den erfindungsgemäßen Verfahren Verwendung finden können erfolgt in einer Verpackungseinheit (Kit), welche die entsprechenden Komponenten enthält bzw. zusammenführt.

Das Mittel kann folglich in einer Verpackungseinheit (Kit), welche mindestens ein getrennt konfektioniertes, erfindungsgemäßes Mittel des fünften Erfindungsgegenstandes enthält, bereitgestellt werden. Zusätzlich kann das Kit mindestens eine getrennt konfektionierte Oxidationsmittelzusammensetzung enthalten, insbesondere dann, wenn ein (oxidatives) Färbemittel bereitgestellt werden soll.

Ein sechster Gegenstand der Erfindung ist ein Kit, enthaltend in einem Container C1 eine kosmetische Zusammensetzung, die in einem kosmetischen Träger mindestens eine Verbindung der Formel (I) enthält,

worin

R 1 , R 2 und R 3 unabhängig voneinander für eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe oder eine C 2 - bis

C 4 -Hydroxyalkylgruppe stehen, R 4 ein Wasserstoffatom, eine C 1 - bis C 4 -Al ky Ig ruppe oder eine C 2 - bis C 6 -Acylgruppe bedeutet,

R 5 für ein Wasserstoffatom, eine negative Ladung oder eine C 1 - bis C 4 -Alkylgruppe steht, in einem Container C2 eine kosmetische Zusammensetzung, die in einem kosmetischen Träger mindestens einen kosmetischen Wirkstoff enthält.

Der kosmetische Wirkstoff wird bevorzugt ausgewählt aus chemischen Oxidationsmitteln und/oder farbverändernden Komponenten. Erfindungsgemäß bevorzugte Vertreter dieser Inhaltsstoffe wurden für den zweiten bzw. dritten Erfindungsgegenstand definiert.

Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die Zusammensetzung des Containers C2 als zusätzlichen, kosmetischen Wirkstoff mindestens ein chemisches Oxidationsmittel enthält. Dabei ist es wiederum bevorzugt, wenn das kosmetische Mittel des Containers C1 zusätzlich mindestens eine färb verändernde Komponente enthält, die ausgewählt wird,

(a) aus mindestens einem Oxidationsfarbstoffvorprodukt vom Typ der Entwicklerkomponenten und gegebenenfalls zusätzlich mindestens einer Kupplerkomponente und/oder

(b) aus Oxofarbstoffvorprodukten und/oder

(c) aus mindestens einem direktziehenden Farbstoff und/oder

(d) aus mindestens einer Vorstufe naturanaloger Farbstoffe.

Geeignete Vertreter der Kategorien wurden bereits im Rahmen des fünften Erfindungsgegenstandes definiert.

Darüber hinaus kann das Kit zusätzlich optional eine Gebrauchsanweisung, Applikationshilfen, Anmischgefäße oder Schutzhandschuhe enthalten.

Die Zusammensetzungen des Kits können vor der Applikation gemischt werden, oder nacheinander auf dem Haar zur Anwendung kommen.

B e i s p i e l e

Alle Mengenangaben sind, wenn nicht anders angegeben Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht der jeweiligen Rezeptur.

1. Haarfärbemittel

Cetylalkohol 18,00

Ammonium Polyacrylat 0,12

Kaliumoleat 13,00

Ammoniak (25% ige wässrige Lösung) 12,00

Oleth-7 4,00

Ammonium Acrylates Copolymer 5,00

L_Acetylcarnitin 3,00

Decyloleat 2,00

Glycerylstearat 3,00

Kaliumcastorat 2,00

Linoleamidopropyl PG-Dimonium Chloride

Phosphate 1 ,00

Titandioxid 0,50

Decylglucosid 0,50

Parfüm 0,50

Silica 0,25 p-Toluylendiamin 0,14

4-Chlorresorcin 0,04

2-Methylresorcin 0,03

2-Amino-3-hydroxypyridin 0,01

Tetranatrium EDTA 0,50

Polyquaternium-2 0,30

Natriumsulfit 0,10

Kaliumhydroxid 0,10

Ascorbinsäure 0,50

Wasser ad 100

Die obenstehende Rezeptur wurde nach bekanntem Herstellungsverfahren bereitgestellt. Vor der Anwendung wurde obige Rezeptur mit einer wässrigen 6 Gew.-%igen Wasserstoffperoxid lotion im Gewichtsverhältnis 1 zu 1 gemischt und die Mischung auf das Haar aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von 30 Minuten wieder ausgespült.

Es wurde ebenso nach gleichem Verfahren eine Ausfärbung unter Mischung der obigen Rezeptur mit einer wässrigen 9 Gew.-%igen Wasserstoffperoxidlotion durchgeführt.

2. Haarfärbemittel

Cetylalkohol 18,00

Ammonium Polyacrylat 0,12

Kaliumoleat 13,00

Ammoniak (25% ige wässrige Lösung) 12,00

Oleth-7 4,00

Ammonium Acrylates Copolymer 5,00

L-Carnitintartrat 4,00

Decyloleat 2,00

Glycerylstearat 3,00

Kaliumcastorat 2,00

Linoleamidopropyl PG-Dimonium Chloride

Phosphate 1 ,00

Titandioxid 0,50

Decylglucosid 0,50

Parfüm 0,50

Silica 0,25 p-Toluylendiamin 0,14

4-Chlorresorcin 0,04

2-Methylresorcin 0,03

2-Amino-3-hydroxypyridin 0,01

Tetranatrium EDTA 0,50

Polyquaternium-2 0,30

Natriumsulfit 0,10

Kaliumhydroxid 0,10

Ascorbinsäure 0,50

Wasser ad 100

Die obenstehende Rezeptur wurde nach bekanntem Herstellungsverfahren bereitgestellt. Vor der Anwendung wurde obige Rezeptur mit einer wässrigen 3 Gew.-%igen Wasserstoffperoxid lotion im Gewichtsverhältnis 1 zu 1 gemischt und die Mischung das Haar aufgetragen und nach einer Einwirkzeit von 30 Minuten wieder ausgespült.

3. Haartönungsmittel

Cetylalkohol 2,00

Ammonium Polyacrylat 0,25

Sodium Laureth Sulphate 3,30

3-Methoxybutanol 5,00

Cetearylalkohol 1 ,50

Myristylalkohol 2,00

L-Carnitintartrat 2,00

Polyquaternium-6 0,30

Ceteareth-20 1 ,00

Propylenglykol 3,00

4-Hydroxypropylamino-3-nitrophenol 2,50

Natriumpikramat 1 ,00

4-Amino-3-nitrophenol 1 ,50

Wasser ad 100

4. Nachweis des Apoptoseschutzes

In dieser Colorationsstudie wurde untersucht, inwieweit sich Haarfollikel unterscheiden, die entweder mit einer Placeboformulierung (Anwendungsmischung hergestellt gemäß Beispiel 2 ohne Carnitintartrat) oder mit einer oxidativen Coloration mit Carnitintartratzusatz (Anwendungsmischung hergestellt gemäß Beispiel 2) behandelt worden sind. Dazu wurden im Halbseitentest 21 Probanden über einen Zeitraum von 30 Minuten auf einer Halbseite mit der Placeboformulierung und auf der anderen Halbseite mit der Formulierung nach Beispiel 2 behandelt.

15h nach Applikation wurden auf jeder Halbseite jedes Probanden Haarfollikel zur Gewinnung von RNA gezupft. Mit Hilfe der RNA wurden verschiedene apoptose-relevante Marker (Bax, Bcl-2, Caspase 2, Caspase 3, Caspase 9, TNFalpha und Cyclooxygenase 2) mittels Polymerase- Ketten-Reaktion (PCR) untersucht. Die PCR gibt Aufschluss über die in der Zelle gespeicherte genetische Information, d.h. die Gene, die durch die Behandlung aktiviert bzw deaktiviert werden. Die Untersuchungen zeigen, dass durch den Zusatz von Carnitintartrat die Apoptose in den behandelten Haarfollikeln deutlich verringert werden kann.

4.1 Das Verhältnis Bax/Bcl-2

Zur Beurteilung wurde jeweils der Quotient der jeweiligen Genexpression gebildet und die beiden Quotienten (Placebo/Beispiel 2) miteinander verglichen. Der Quotient aus Bax und Bcl-2 ist von Bedeutung, da sich die proapoptotischen (bax) und antiapoptotischen (Bcl-2) Marker im Normalfall die Waage halten. Wird das Gleichgewicht zu Gunsten eines Markers beeinflußt, läßt dies eine Aussage bezüglich der Apoptose zu. Sinkt beispielsweise das Verhältnis Bax/Bcl-2 durch eine Erhöhung von Bcl-2 deutet das auf einen erhöhten Apoptoseschutz hin. Zur Untersuchung der Genexpression wurden die insgesamt 21 Probanden in 5 Pools eingeteilt, um die Probenanzahl zu reduzieren.

Tabelle 1 : Pool Beispiel 2 ohne Carnitintartrat Beispiel 2 (erfindungsgemäß) Verhältnis Bax/Bcl-2 Verhältnis Bax/Bcl-2

1 3,41 2,88

2 4,34 3,7

3 10,05 6,03

4 7,36 5,15

5 5,05 3,52

Mittelwert 6.04 4,25

Durch die Formulierung mit Carnitintartrat des Beispiels 2 konnte das Verhältnis zwischen Bax und Bcl-2 15 Std. nach Colorierung beeinflußt werden. Der Quotient aus Bax und Bcl-2 ist bei allen Pools mit Carnitintartrat niedriger als bei der Formulierung ohne Carnitintartrat. D.h. die Apoptose wurde hinsichtlich eines erhöhten Apoptoseschutzes in den Haarfollikelzellen verringert.

4.2 Caspasen, TNFalpha, Cox2

Zur erleichterten übersicht wurden die Werte der mit dem Placeboformulierung behandelten Kontrolle auf den Wert 1 gesetzt und die Veränderung der Expression in den mit dem Mittel gemäß Beispiel 2 behandelten Follikeln als x-fache Veränderung dargestellt)

4.2.1 Caspasen

Tabelle 2:

Pool Caspase 2 Caspase 3 Caspase 9 ^AJ ^2ß ^5

2 -1,3 1,1 1,1

3 -1,6 -1,3 -1,7

4 -1,3 -1,3 1,2

5 -1,5 -1,3 -1,2

Die Untersuchungen zeigen, dass in fast allen Pools die Expression der Apoptosemarker, wenn auch in unterschiedlichem Maße, durch den Zusatz von Carnitintartrat in der Colorationsformulierung verringert werden kann.

4.2.2 TNFalpha, Cox2

Tabelle 3:

Pool TNFaplha Cox2

1 -1,1 -1,9

2 -2,8 -1,6

3 -1,3 -1,9

4 -1,9 -1,1

5 -3,0 -1,1

Die Untersuchungen zeigen, dass in allen Pools die Expression der Apoptosemarker, wenn auch in unterschiedlichem Maße, durch den Zusatz von Carnitintartrat in der Colorationsformulierung verringert werden kann.