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Title:
REDUNDANTLY OPERABLE INDUSTRIAL COMMUNICATION SYSTEM, METHOD FOR OPERATION THEREOF AND RADIO SUBSCRIBER STATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/186404
Kind Code:
A1
Abstract:
In a radio communication system for an industrial automation system, at least a first and a second communication device are redundantly linked to an industrial communication network. The first and second communication devices are each connected indirectly or directly to a particular first radio subscriber station or radio base station and to a particular second radio subscriber station or radio base station via the first communication network connection and via the second communication network connection of said communication devices. The radio subscriber stations interchange messages about available radio base stations among one another and use the messages to coordinate which of the radio subscriber stations has exclusive authorisation for a radio link to a selected radio base station at present or within a definable period.

Inventors:
MÜLLER JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/056359
Publication Date:
November 02, 2017
Filing Date:
March 17, 2017
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H04W84/12; H04L12/40; H04L12/46
Domestic Patent References:
WO2014187893A12014-11-27
Foreign References:
US20130028176A12013-01-31
Other References:
CENA GIANLUCA ET AL: "An enhanced MAC to increase reliability in redundant Wi-Fi networks", 2014 10TH IEEE WORKSHOP ON FACTORY COMMUNICATION SYSTEMS (WFCS 2014), IEEE, 5 May 2014 (2014-05-05), pages 1 - 10, XP032608485, DOI: 10.1109/WFCS.2014.6837591
GIANLUCA CENA ET AL: "Dynamic duplicate deferral techniques for redundant Wi-Fi networks", PROCEEDINGS OF THE 2014 IEEE EMERGING TECHNOLOGY AND FACTORY AUTOMATION (ETFA), 1 September 2014 (2014-09-01), pages 1 - 8, XP055288729, ISBN: 978-1-4799-4845-1, DOI: 10.1109/ETFA.2014.7005156
MARKUS RENTSCHLER ET AL: "Performance analysis of parallel redundant WLAN", PROCEEDINGS OF 2012 IEEE 17TH INTERNATIONAL CONFERENCE ON EMERGING TECHNOLOGIES & FACTORY AUTOMATION (ETFA 2012) : KRAKOW, POLAND, 17 - 21 SEPTEMBER 2012, IEEE, PISCATAWAY, NJ, 17 September 2012 (2012-09-17), pages 1 - 8, XP032350187, ISBN: 978-1-4673-4735-8, DOI: 10.1109/ETFA.2012.6489647
IEC ED - IEC: "Part 3: Parallel Redundancy Protocol (PRP) andHigh-availability Seamless Redundancy (HSR)", INTERNET CITATION, 31 December 2010 (2010-12-31), pages 1 - 62, XP002680227, Retrieved from the Internet [retrieved on 20120718]
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Claims:
Patentansprüche

1. Redundant betreibbares industrielles Kommunikationssystem mit

- zumindest einem ersten und einem zweiten redundant an ein industrielles Kommunikationsnetz angebundenen Kommunikationsgerät mit jeweils

- zumindest einem ersten und einem zweiten Kommunikati- onsnetzanschluss ,

- einer mit dem ersten und zweiten Kommunikationsnetz - anschluss verbundenen Signalverarbeitungseinheit, die eine Multiplexereinheit zur parallelen Weiterleitung zu sendender Datenrahmen an beide Kommunikationsnetzanschlüsse und eine Redundanzbehandlungseinheit zur Verarbeitung von beiden Kommunikationsnetzanschlüssen empfangener Datenrahmen aufweist, wobei die Redundanzbehandlungseinheit eine Filtereinheit umfasst, die für eine Detektion empfangener redundanter Datenrahmen ausgestaltet und eingerichtet ist,

dadurch gekennzeichnet, dass

- das erste Kommunikationsgerät über seinen ersten und über seinen zweiten Kommunikationsnetzanschluss mittel- oder unmittelbar jeweils mit einer Funk-Teilnehmerstation verbunden ist,

- das zweite Kommunikationsgerät über seinen ersten und

über seinen zweiten Kommunikationsnetzanschluss mittel - oder unmittelbar jeweils mit einer Funk-Basisstation verbunden ist,

- die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und ein- gerichtet sind, dass sie untereinander Meldungen über verfügbare Funk-Basisstationen austauschen,

- die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet sind, dass mittels der Meldungen koordiniert wird, welche der Funk-Teilnehmerstationen momentan und/oder innerhalb eines definierbaren Zeitraums eine exklusive Berechtigung für eine Funkverbindung zu einer ausgewählten Funk-Basisstation hat.

2. Kommunikationssystem nach Anspruch 1,

bei dem die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet sind, dass in den Meldungen jeweils eine temporäre exklusive Zuordnung einer Funk-Basisstation zu einer Funk-Teilnehmerstation angegeben wird.

3. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet sind, dass mittels der Meldungen bei einem Abbau oder einer ausbleibenden Nutzung einer Funkverbindung zu einer ausgewählten Funk-Basisstation eine Freigabe einer zuvor genutzten Funkverbindung zur ausgewählten Funk-Basisstation erfolgt . 4. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet sind, dass mittels der Meldungen vermieden wird, dass sich mehrere dem ersten Kommunikationsgerät zugeordnete Funk-Teilnehmerstationen während eines Roaming-Vorgangs gleichzeitig mit derselben Funk-Basisstation verbinden.

5. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem zueinander redundante Datenrahmen durch eine einheitliche Sequenznummer gekennzeichnet sind, und bei dem die Sig- nalverarbeitungseinheiten des ersten und des zweiten Kommunikationsgeräts für eine Vergabe einer Sequenznummer an einen redundant zu übermittelnden Datenrahmen ausgestaltet und eingerichtet sind.

6. Kommunikationssystem nach Anspruch 5,

bei dem die Funk-Basisstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet sind, dass bei einem erfolgreichen Empfang eines über ein Funknetz gesendeten Datenrahmens empfängerseitig eine Be- stätigungsmeldung an eine senderseitige Funk-Teilnehmerstation übermittelt wird, und bei dem die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet sind, dass ein Senden eines redundanten Datenrahmens mit einer Sequenznummer, die einer senderseitig empfangenen Bestätigungsmeldung zugeordnet ist, unterbunden wird.

7. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem eine Übertragung redundant zu übermittelnder Datenrahmen entsprechend Parallel Redundancy Protocol erfolgt und bei dem die Funk-Teilnehmerstationen und die Funk-Basisstationen zumindest einem Wireless Local Area Network, einem WiMAX- , einem UMTS-, einem LTE-Mobilfunknetz oder einem sonstigen Mobilfunknetz zugeordnet sind. 8. Kommunikationssystem nach Anspruch 7,

bei dem das erste und zweite Kommunikationsgerät eine PRP- Redbox sind und bei dem über das erste und zweite Kommunikationsgerät jeweils ein einfach angebundenes Kommunikationsgerät mit dem industriellen Kommunikationsnetz verbunden ist.

9. Kommunikationssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem zumindest ein erstes und ein zweites dem industriellen Kommunikationsnetz zugeordnetes Netzinfrastrukturgerät mit jeweils einer Mehrzahl von Kommunikationsnetzanschlüssen und einem die Kommunikationsnetzanschlüsse miteinander verbindenden Koppelelement vorgesehen sind, bei dem das erste Kommunikationsgerät über seinen ersten und zweiten Kommunika- tionsnetzanschluss redundant an das erste Netzinfrastrukturgerät angeschlossen ist, bei dem das zweite Kommunikationsge- rät über seinen ersten und zweiten Kommunikationsnetzan- schluss redundant an das zweite Netzinfrastrukturgerät angeschlossen ist, bei dem das erste und zweite Kommunikationsgerät und/oder das erste und zweite Netzinfrastrukturgerät da- für ausgestaltet und eingerichtet sind, dass vom ersten Kommunikationsnetzanschluss des ersten und des zweiten Kommunikationsgeräts an das jeweilige Netzinfrastrukturgerät übermittelte Datenrahmen einem ersten virtuellen lokalen Netz zugeordnet werden und dass vom zweiten Kommunikationsnetzan- schluss des ersten und des zweiten Kommunikationsgeräts an das jeweilige Netzinfrastrukturgerät übermittelte Datenrahmen einem zweiten virtuellen lokalen Netz zugeordnet werden, bei dem die Funk-Teilnehmerstationen an das erste Netzinfrastrukturgerät angeschlossen sind, bei dem die Funk-Basisstationen an das zweite Netzinfrastrukturgerät angeschlossen sind und bei dem die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet sind, dass dem ersten virtuellen lokalen Netz zugeordnete Datenrahmen mittels der ersten Funk-Teilnehmerstation über ein erstes Funknetz gesendet werden und dass dem zweiten virtuellen lokalen Netz zugeordnete Datenrahmen mittels der zweiten Funk-Teilnehmerstation über ein zweites Funknetz gesendet werden.

10. Verfahren zum redundanten Betrieb eines industriellen Kommunikationssystems, bei dem

- zumindest ein erstes und ein zweites Kommunikationsgerät redundant an ein industrielles Kommunikationsnetz angebunden werden, wobei das erste und zweite Kommunikations- gerät jeweils

- zumindest einen ersten und einen zweiten Kommunikati- onsnetzanschluss und

- eine mit dem ersten und zweiten Kommunikationsnetzan- schluss verbundene Signalverarbeitungseinheit aufwei- sen, die zu sendende Datenrahmen parallel an beide Kommunikationsnetzanschlüsse weiterleitet und von beiden Kommunikationsnetzanschlüssen empfangene redundante Datenrahmen detektiert,

dadurch gekennzeichnet, dass

- das erste Kommunikationsgerät über seinen ersten und über seinen zweiten Kommunikationsnetzanschluss mittel- oder unmittelbar jeweils mit einer Funk-Teilnehmerstation verbunden ist,

- das zweite Kommunikationsgerät über seinen ersten und

über seinen zweiten Kommunikationsnetzanschluss mittel - oder unmittelbar jeweils mit einer Funk-Basisstation verbunden ist,

- die Funk-Teilnehmerstationen untereinander Meldungen über verfügbare Funk-Basisstationen austauschen,

- die Funk-Teilnehmerstationen mittels der Meldungen koordinieren, welche der Funk-Teilnehmerstationen momentan und/oder innerhalb eines definierbaren Zeitraums eine exklusive Berechtigung für eine Funkverbindung zu einer ausgewählten Funk-Basisstation hat.

11. Verfahren nach Anspruch 10,

bei dem die Funk-Teilnehmerstationen in den Meldungen jeweils eine temporäre exklusive Zuordnung einer Funk-Basisstation zu einer Funk-Teilnehmerstation angeben.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11,

bei dem die Funk-Teilnehmerstationen mittels der Meldungen bei einem Abbau oder einer ausbleibenden Nutzung einer Funk- Verbindung zu einer ausgewählten Funk-Basisstation eine Freigabe einer zuvor genutzten Funkverbindung zur ausgewählten Funk-Basisstation durchführen.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, bei dem die Funk-Teilnehmerstationen mittels der Meldungen vermeiden, dass sich mehrere dem ersten Kommunikationsgerät zugeordnete Funk-Teilnehmerstationen während eines Roaming- Vorgangs gleichzeitig mit derselben Funk-Basisstation verbinden .

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13,

bei dem zueinander redundante Datenrahmen durch eine einheit- liehe Sequenznummer gekennzeichnet werden und bei dem die

Signalverarbeitungseinheiten des ersten und des zweiten Kommunikationsgeräts eine Sequenznummer an einen redundant zu übermittelnden Datenrahmen vergeben. 15. Verfahren nach Anspruch 14,

bei dem die Funk-Basisstationen bei einem erfolgreichen Empfang eines über ein Funknetz gesendeten Datenrahmens empfän- gerseitig eine Bestätigungsmeldung an eine senderseitige Funk-Teilnehmerstation übermitteln und bei dem die Funk- Basisstationen ein Senden eines redundanten Datenrahmens mit einer Sequenznummer unterbinden, die einer senderseitig empfangenen Bestätigungsmeldung zugeordnet ist.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 15,

bei dem redundant zu übermittelnde Datenrahmen entsprechend Parallel Redundancy Protocol übertragen werden.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 16,

bei dem zumindest ein erstes und ein zweites dem industriel- len Kommunikationsnetz zugeordnetes Netzinfrastrukturgerät vorgesehen sind, die jeweils eine Mehrzahl von Kommunikationsnetzanschlüssen und ein die Kommunikationsnetzanschlüsse miteinander verbindendes Koppelelement aufweisen, bei dem das erste Kommunikationsgerät über seinen ersten und zweiten Kom- munikationsnetzanschluss redundant an das erste Netzinfrastrukturgerät angeschlossen ist, bei dem das zweite Kommunikationsgerät über seinen ersten und zweiten Kommunikations- netzanschluss redundant an das zweite Netzinfrastrukturgerät angeschlossen ist, bei dem vom ersten Kommunikationsnetzan- schluss des ersten und des zweiten Kommunikationsgeräts an das jeweilige Netzinfrastrukturgerät übermittelte Datenrahmen einem ersten virtuellen lokalen Netz und vom zweiten Kommuni - kationsnetzanschluss des ersten und des zweiten Kommunikati- onsgeräts an das jeweilige Netzinfrastrukturgerät übermittelte Datenrahmen einem zweiten virtuellen lokalen Netz zugeordnet werden, bei dem die Funk-Teilnehmerstationen an das erste Netzinfrastrukturgerät angeschlossen sind, bei dem die Funk- Basisstationen an das zweite Netzinfrastrukturgerät ange- schlössen sind, wobei die erste Funk-Teilnehmerstation dem ersten virtuellen lokalen Netz zugeordnete Datenrahmen über ein erstes Funknetz und die zweite Funk-Teilnehmerstation dem zweiten virtuellen lokalen Netz zugeordnete Datenrahmen über ein zweites Funknetz sendet.

18. Funk-Teilnehmerstation zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 10 bis 17,

wobei die Funk-Teilnehmerstation dafür ausgestaltet und eingerichtet ist, dass sie mit einer weiteren Funk-Teilnehmer- Station Meldungen über verfügbare Funk-Basisstationen austauscht und dass mittels der Meldungen koordiniert wird, welche Funk-Teilnehmerstation momentan und/oder innerhalb eines definierbaren Zeitraums eine exklusive Berechtigung für eine Funkverbindung zu einer ausgewählten Funk-Basisstation hat.

Description:
Beschreibung

Redundant betreibbares industrielles Kommunikationssystem, Verfahren zu dessen Betrieb und Funk-Teilnehmerstation

Ein industrielles Automatisierungssystem umfasst üblicherweise eine Vielzahl von über ein industrielles Kommunikations- netz miteinander vernetzten Automatisierungsgeräten und dient im Rahmen einer Fertigungs- oder Prozessautomatisierung zur Steuerung oder Regelung von Anlagen, Maschinen bzw. Geräten. Aufgrund zeitkritischer Rahmenbedingungen in mittels industrieller Automatisierungssysteme automatisierten technischen Systemen werden in industriellen Kommunikationsnetzen zur Kommunikation zwischen Automatisierungsgeräten überwiegend Echzeit-Kommunikationsprotokolle, wie PROFINET, PROFIBUS oder Real -Time-Ethernet , verwendet.

Äußerst problematisch sind Unterbrechungen von Kommunikationsverbindungen zwischen industriellen Automatisierungsgerä- ten oder Rechnereinheiten eines industriellen Automatisierungssystems. Neben einem Informationsverlust kann dies beispielsweise zu einer nachteiligen Wiederholung einer Übermittlung von Mess- bzw. Diagnoseergebnissen oder von Dienstanforderungen führen. Hierdurch wird eine zusätzliche Auslas- tung von Kommunikationsverbindungen des industriellen Automatisierungssystems verursacht, was wiederum zu weiteren Systemstörungen oder -fehlem führen kann.

Darüber hinaus können nicht oder nicht vollständig übermit- telte Nachrichten beispielsweise einen Übergang oder Verbleib eines industriellen Automatisierungssystems in einen sicheren Betriebszustand verhindern. Im ungünstigsten Fall kann es zu einem Ausfall einer kompletten Produktionsanlage und zu einem kostspieligen Produktionsstillstand kommen. Eine besondere Pro lematik resultiert in industriellen Automatisierungssystemen regelmäßig aus einem Meldungsverkehr mit verhältnismäßig vielen, aber relativ kurzen Nachrichten, wodurch obige Probleme verstärkt werden.

Um Ausfälle von Kommunikationsverbindungen oder -geräten kompensieren zu können, sind Kommunikationsprotokolle zur stoßfreien redundanten Übertragung von Nachrichten in hochverfügbaren industriellen Kommunikationsnetzen entwickelt worden. Hierzu zählen High-availability Seamless Redundancy (HSR) und Parallel Redundancy Protocol (PRP) , die im Standard IEC

62439-3 definiert sind und bei Netzstörungen eine umschaltstoßfreie Übertragung von Nachrichten mit äußerst geringen Erholungszeiten ermöglichen. Entsprechend High-availability Seamless Redundancy und Parallel Redundancy Protocol wird jede Nachricht von einem sendenden Kommunikationsgerät dupliziert und auf zwei verschiedenen Wegen zu einem Empfänger geschickt. Durch ein empfängerseitiges Kommunikationsgerät werden Duplikate darstellende redundante Nachrichten aus einem empfangenen Datenstrom ausgefiltert.

Im Standard IEC 62439-3 sind für das Parallel Redundancy Protocol (PRP) aufgrund verhältnismäßig langer Latenzlaufzei - ten in Drahtlos-Kommunikationssystemen und eines dadurch be- dingten nicht-deterministischen Übertragungsverhaltens bislang ausschließlich kabelgebundene Übertragungsstrecken vorgeschrieben. In „Towards a Reliable Parallel Redundant WLAN Black Channel", Markus Rentschier, Per Laukemann, IEEE 2012 wird eine Eignung von WLAN-Übertragungsstrecken in PRP- Kommunikationsnetzen untersucht. Mittels paralleler Anwendung unterschiedlicher Diversitätstechniken für beispielsweise Raum, Zeit und Frequenz können in WLAN-Kommunikationsnetzen Auswirkungen von stochastischem Kanalschwund hinreichend kompensiert werden. Aus EP 2 712 124 AI ist ein redundant betriebenes industrielles Kommunikationssystem mit redundant an ein industrielles Kommunikationsnetz angebundenen Kommunikationsgeräten be- kannt, bei dem eine Nachrichtenübermittlung zumindest abschnittsweise kabellos erfolgt. Im industriellen Kommunikationsnetz ist eine Mehrzahl von Puffer-Speichereinheiten für an einem Netzknoten kabelgebunden empfangene und von diesem kabellos zu sendende Nachrichtenelemente vorgesehen. Bei Über- schreiten einer maximalen Puffer-Größe wird ein ältestes in der jeweiligen Puffer-Speichereinheit befindliches Nachrichtenelement gelöscht. Bis zu einem Überschreiten der maximalen Puffer-Größe wird das älteste Nachrichtenelement als nächstes kabellos zu sendendes Nachrichtenelement ausgewählt.

In DE 10 2012 209509 AI ist eine Vorrichtung zur sicheren Datenübertragung zwischen einem mobilen Teilnehmer, der zumindest eine Übertragungsvorrichtung aufweist, und einem stationären Empfänger beschrieben. Dabei kann der mobile Teilnehmer zwischen mehreren Funkzellen wechseln. Jede Funkzelle weist zumindest eine Übertragungsvorrichtung auf, die drahtgebunden an zumindest ein Netzwerk angeschlossen ist. Der stationäre Empfänger ist ebenfalls drahtgebunden an das zumindest eine Netzwerk angeschlossen. Sowohl die drahtlose Übertragung zwi- sehen dem mobilen Teilnehmer und seiner jeweils zugehörigen Übertragungsvorrichtung als auch die drahtgebundene Datenübertragung zwischen der Übertragungsvorrichtung und dem zumindest einen zugehörigen Netzwerk erfolgt redundant. Der stationäre Empfänger ist redundant und drahtgebunden an das Netzwerk angeschlossen.

Zur hochverfügbaren Anbindung von Automatisierungsgeräten mit vollständig unabhängigen Ethernet-Schnittstellen innerhalb eines redundanten Kommunikationsnetzes an einfach angebundene Automatisierungsgeräte wird entsprechend DE 10 2013 211406 AI für das jeweilige einfach angebundene Automatisierungsgerät ein Y-Switch verwendet. Dabei ist der Y-Switch über einen ersten bzw. zweiten Port mit einem ersten bzw. Teilnetz des redundanten Kommunikationsnetzes verbunden, während er über einen dritten Port mittelbar oder unmittelbar mit dem einfach angebundenen Automatisierungsgerät verbunden ist. Darüber hinaus werden eingehende Datenrahmen am ersten, zweiten bzw. dritten Port einem ersten, zweiten bzw. dritten VLAN zugeord- net . Zusätzlich werden der erste bzw. zweite Port als

Untagged Member für das erste und dritte VLAN bzw. für das zweite und dritte VLAN eingerichtet. Der dritte Port wird für alle drei VLANs als Untagged Member eingerichtet. An den ersten beiden Ports gelernte Unicast-MAC-Adressen werden automa- tisch als statischer Eintrag für das dritte VLAN übernommen. Bei Löschen einer an den ersten beiden Ports gelernten

Unicast-MAC-Adresse erfolgt auch ein Löschen des korrespondierenden statischen Eintrags für das dritte VLAN. Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein redundant betreibbares industrielles Kommunikationssystem mit Kabellos-Übertragungsstrecken zu schaffen, das eine hohe Zuverlässigkeit aufweist und eine effiziente Funk-Ressourcennutzung ermöglicht, und ein Verfahren zu dessen Betrieb sowie geeignete Systemkomponenten anzugeben.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Kommunikations- system mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen, durch ein Verfahren mit den in Anspruch 10 angegebenen Merkmalen und durch eine Funk-Teilnehmerstation mit den in Anspruch 18 angegebenen Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben . Das erfindungsgemäße Kommunikationssystem umfasst zumindest ein erstes und ein zweites redundant an ein industrielles Kommunikationsnetz angebundenes Kommunikationsgerät mit jeweils zumindest einem ersten und einem zweiten Kommunikati - onsnetzanschluss . Mit dem ersten und zweiten Kommunikations- netzanschluss ist eine Signalverarbeitungseinheit verbunden, die eine Multiplexereinheit zur parallelen Weiterleitung zu sendender Datenrahmen an beide Kommunikationsnetzanschlüsse und eine Redundanzbehandlungseinheit zur Verarbeitung von beiden Kommunikationsnetzanschlüssen empfangener Datenrahmen aufweist. Dabei umfasst die Redundanzbehandlungseinheit eine Filtereinheit, die für eine Detektion empfangener redundanter Datenrahmen ausgestaltet und eingerichtet ist, insbesondere durch entsprechende Konfiguration.

Erfindungsgemäß ist das erste Kommunikationsgerät über seinen ersten und über seinen zweiten Kommunikationsnetzanschluss mittel- oder unmittelbar jeweils mit einer Funk-Teilnehmerstation verbunden. Analog dazu ist das zweite Kommunikations- gerät über seinen ersten und über seinen zweiten Kommunikationsnetzanschluss mittel- oder unmittelbar jeweils mit einer Funk-Basisstation verbunden. Eine mittelbare Verbindung kann beispielsweise mittels eines Switches erfolgen, an den das jeweilige Kommunikationsgerät und die jeweiligen Funk-Teil - nehmer- bzw. Funk-Basisstationen angeschlossen sind. Die

Funk-Teilnehmer- bzw. Funk-Basisstationen können beispielsweise einem Wireless Local Area Network, einem WiMAX- , einem UMTS-, einem LTE-Mobilfunknetz oder einem sonstigen Mobilfunknetz zugeordnet sein. Die Funk-Teilnehmerstationen sind dafür ausgestaltet und eingerichtet, insbesondere konfiguriert, dass sie untereinander Meldungen über verfügbare Funk- Basisstationen austauschen. Darüber hinaus sind die Funk- Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet, dass mittels der Meldungen koordiniert wird, welche der Funk- Teilnehmerstationen momentan bzw. innerhalb eines definierbaren Zeitraums eine exklusive Berechtigung für eine Funkverbindung zu einer ausgewählten Funk-Basisstation hat. Das erfindungsgemäße Kommunikationssystem bietet als Vorteil, dass durch einen Meldungsaustausch zwischen den beiden Funk- Teilnehmerstationen sichergestellt ist, dass sich die beiden Funk-Teilnehmerstationen insbesondere bei Roaming-Vorgängen nicht gleichzeitig mit derselben Funk-Basisstation verbinden. Vorzugsweise sind die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet, dass in den Meldungen jeweils eine temporäre exklusive Zuordnung einer Funk-Basisstation zu einer Funk-Teilnehmerstation angegeben wird. Dies gewährleistet eine besonders zuverlässige Zuordnung zwischen Funk-Teilneh- merstationen und Funk-Basisstationen. Darüber hinaus können die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet sein, dass mittels der Meldungen bei einem Abbau oder einer ausbleibenden Nutzung einer Funkverbindung zu einer ausgewählten Funk-Basisstation eine Freigabe einer zuvor ge- nutzten Funkverbindung zur ausgewählten Funk-Basisstation erfolgt. Auf diese Weise kann effiziente Funk-Ressourcennutzung erzielt werden.

Entsprechend einer vorteilhaften Ausgestaltung der vorliegen- den Erfindung sind zueinander redundante Datenrahmen durch eine einheitliche Sequenznummer gekennzeichnet. Dabei sind die Signalverarbeitungseinheiten des ersten und des zweiten Kommunikationsgeräts für eine Vergabe einer Sequenznummer an einen redundant zu übermittelnden Datenrahmen ausgestaltet und eingerichtet. Vorzugsweise sind die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet, dass bei einem erfolgreichen Empfang eines über ein Funknetz gesendeten Datenrahmens empfängerseitig eine Bestätigungsmeldung an eine senderseitige Funk-Teilnehmerstation übermittelt wird. Des weiteren sind die Funk-Teilnehmerstationen bevorzugt dafür ausgestaltet und eingerichtet, dass ein Senden eines redundanten Datenrahmens mit einer Sequenznummer, die einer sen- derseitig empfangenen Bestätigungsmeldung zugeordnet ist, un- terbunden wird. Ist ein Datenrahmen beispielsweise bereits über eine schnellere Funkverbindung übertragen worden, braucht ein zu diesem redundanter Datenrahmen nicht mehr verzögert bzw. über eine langsamere Funkverbindung übertragen zu werden, sondern kann senderseitig verworfen werden. Dies er- möglicht eine effizientere Ressourcenausnutzung.

Vorzugsweise erfolgt eine Übertragung redundant zu übermittelnder Datenrahmen entsprechend Parallel Redundancy Proto- col . Dabei können das erste und zweite Kommunikationsgerät beispielsweise eine PRP-Redbox sein. Über eine solche PRP-

Redbox kann jeweils ein einfach angebundenes Kommunikations- gerät mit dem industriellen Kommunikationsnetz verbunden sein . Entsprechend einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Funk-Kommunikationssystems sind zumindest ein erstes und ein zweites dem industriellen Kommunikationsnetz zugeordnetes Netzinfrastrukturgerät mit jeweils einer Mehrzahl von Kommunikationsnetzanschlüssen und einem die Kommunikationsnetzan- Schlüsse miteinander verbindenden Koppelelement vorgesehen. Die Netzinfrastrukturgeräte können beispielsweise Switches sein. Vorzugsweise ist das Koppelelement eines Netzinfrastrukturgeräts ein Hochgeschwindigkeitsbus bzw. ein Backplane Switch mit zugeordnetem Controller. Das erste Kommunikations- gerät ist über seinen ersten und zweiten Kommunikationsnetz - anschluss redundant an das erste Netzinfrastrukturgerät angeschlossen, während das zweite Kommunikationsgerät über seinen ersten und zweiten Kommunikationsnetzanschluss redundant an das zweite Netzinfrastrukturgerät angeschlossen ist. Außerdem sind das erste und zweite Kommunikationsgerät bzw. das erste und zweite Netzinfrastrukturgerät entsprechend der weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Funk-Kommunika- tionssystems dafür ausgestaltet und eingerichtet, dass vom ersten Kommunikationsnetzanschluss des ersten und des zweiten Kommunikationsgeräts an das jeweilige Netzinfrastrukturgerät übermittelte Datenrahmen einem ersten virtuellen lokalen Netz zugeordnet werden und dass vom zweiten Kommunikationsnetzan- schluss des ersten und des zweiten Kommunikationsgeräts an das jeweilige Netzinfrastrukturgerät übermittelte Datenrahmen einem zweiten virtuellen lokalen Netz zugeordnet werden. Während die Funk-Teilnehmerstationen an das erste Netzinfrastrukturgerät angeschlossen sind, sind die Funk-Basisstatio- nen an das zweite Netzinfrastrukturgerät angeschlossen. Darüber hinaus sind die Funk-Teilnehmerstationen dafür ausgestaltet und eingerichtet, dass dem ersten virtuellen lokalen Netz zugeordnete Datenrahmen mittels der ersten Funk-Teilnehmerstation über ein erstes Funknetz gesendet werden und dass dem zweiten virtuellen lokalen Netz zugeordnete Datenrahmen mittels der zweiten Funk-Teilnehmerstation über ein zweites Funknetz gesendet werden. Das erste und zweite Funknetz können mittels einer Funknetz -Kennung identifizierbar sein, beispielsweise mittels eines Service Set Identifier.

Entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren zum redundanten Betrieb eines industriellen Kommunikationssystems werden zumindest ein erstes und ein zweites Kommunikationsgerät redundant an ein industrielles Kommunikationsnetz angebunden. Da- bei weisen das erste und zweite Kommunikationsgerät jeweils zumindest einen ersten und einem zweiten Kommunikationsnetzanschluss und eine mit dem ersten und zweiten Kommunikationsnetzanschluss verbundene Signalverarbeitungseinheit auf. Die Signalverarbeitungseinheit leitet zu sendende Datenrahmen pa- rallel an beide Kommunikationsnetzanschlüsse weiter und de- tektiert von beiden Kommunikationsnetzanschlüssen empfangene redundante Datenrahmen. Erfindungsgemäß ist das erste Kommunikationsgerät über seinen ersten und über seinen zweiten Kommunikationsnetzanschluss mittel- oder unmittelbar jeweils mit einer Funk-Teilnehmerstation verbunden. In entsprechender Weise ist das zweite Kommunikationsgerät über seinen ersten und über seinen zwei- ten Kommunikationsnetzanschluss mittel- oder unmittelbar jeweils mit einer Funk-Basisstation verbunden. Die Funk-Teilnehmerstationen tauschen untereinander Meldungen über verfügbare Funk-Basisstationen aus. Darüber hinaus koordinieren die Funk-Teilnehmerstationen mittels der Meldungen, welche der Funk-Teilnehmerstationen momentan bzw. innerhalb eines definierbaren Zeitraums eine exklusive Berechtigung für eine Funkverbindung zu einer ausgewählten Funk-Basisstation hat. Vorteilhafterweise vermeiden die Funk-Teilnehmerstationen mittels der Meldungen, dass sich mehrere dem ersten Kommuni - kationsgerät zugeordnete Funk-Teilnehmerstationen während eines Roaming-Vorgangs gleichzeitig mit derselben Funk- Basisstation verbinden.

Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend an einem Ausfüh- rungsbeispiel anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Figur 1 eine schematische Darstellung eines redundanten industriellen Kommunikationssystems mit zwei PRP- Redboxen, die über WLAN-Übertragungsstrecken mitei- nander verbunden sind,

Figur 2 eine Detaildarstellung eines ersten Teils des Kommunikationssystems gemäß Figur 1 mit einer ersten PRP-Redbox, einem ersten VLAN- fähigen Switch und mehreren an den ersten Switch angeschlossenen WLAN- TeilnehmerStationen,

Figur 3 eine Detaildarstellung eines zweiten Teils des Kom- munikationssystems gemäß Figur 1 mit einer zweiten

PRP-Redbox, einem zweiten VLAN- fähigen Switch und mehreren an den zweiten Switch angeschlossenen WLAN-Basisstationen .

Das in Figur 1 dargestellte industrielle Kommunkationssystem umfasst eine erste 102 und eine zweite PRP-Redbox 202, die jeweils zumindest 3 Kommunikationsnetzanschlüsse aufweisen. Die erste PRP-Redbox 102 ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel über ihren ersten und über ihren zweiten Kommunikati- onsnetzanschluss mittelbar jeweils mit einer WLA -Teilnehmer- station 131, 132 verbunden. In entsprechender Weise ist die zweite PRP-Redbox 202 über ihren ersten und über ihren zweiten Kommunikationsnetzanschluss mittelbar jeweils mit einer WLAN-Basisstation 231, 232 verbunden. Die beiden PRP-Redboxen 102, 202 weisen als dritten Kommunikationsnetzanschluss jeweils einen Interlink-Port auf.

Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist an den Interlink-Port der ersten PRP-Redbox 102 auf Leitsystemebene ein SCADA- System 101 (Supervisory Control and Data Acquisition) angeschlossen. Dagegen ist an den Interlink-Port der zweiten PRP- Redbox 202 auf Feldebene ein Sensor- bzw. Aktorsystem 201 eines industriellen Automatisierungssystems angeschlossen. Dieses Sensor- bzw. Aktorsystem 201 kann beispielsweise ein Fer- tigungsroboter, ein Antrieb für ein Fördersystem oder eine Bedien- und Beobachtungsstation an einer Fertigungslinie sein . Die erste 102 und zweite PRP-Redbox 202 weisen jeweils eine mit ihren ersten und zweiten Kommunikationsanschlüssen verbundene Signalverarbeitungseinheit auf, die eine Multiplexer- einheit zur parallelen Weiterleitung zu sendender Datenrahmen (Frames) an den jeweiligen ersten und zweiten Kommunikations- netzanschluss aufweist. Durch eine Multiplexereinheit werden von einem einfach an ein industrielles Kommunikationsnetz angebundenen Kommunikations- bzw. Automatisierungsgerät gesendete Datenrahmen 10 dupliziert. Zueinander redundante Daten- rahmen 11, 12 werden durch eine einheitliche Sequenznummer gekennzeichnet, die durch die jeweilige Signalverarbeitungseinheit an redundant zu übermittelnde Datenrahmen vergeben wird. Die zueinander redundanten Datenrahmen 11, 12 werden dann von der jeweiligen PRP-Redbox 102, 202 an eine erste und zweite WLAN-Teilnehmer- bzw. WLAN-Basisstation 131-132, 231- 232 weitergeleitet.

Darüber hinaus weisen die erste 102 und zweite PRP-Redbox 202 jeweils eine Redundanzbehandlungseinheit zur Verarbeitung vom jeweiligen ersten und zweiten Kommunikationsnetzanschluss empfangener Datenrahmen auf. Die Redundanzbehandlungseinheit umfasst wiederum eine Filtereinheit, die für eine Detektion und Ausfilterung empfangener redundanter Datenrahmen vorgesehen ist. Des weiteren ist der jeweiligen Signalverarbeitungs- einheit jeweils eine Speichereinheit zugeordnet, die Sequenznummern bereits fehlerfrei empfangener Datenrahmen speichert. Bei Empfang eines neuen Datenrahmens führt die Redundanzbehandlungseinheit eine Überprüfung auf Übereinstimmung mit einer bereits gespeicherten Sequenznummer durch. Redundant zu übermittelnde Datenrahmen werden im vorliegenden Ausführungsbeispiel entsprechend Parallel Redundancy Protocol übertragen. Grundsätzlich ist auch eine Übertragung entsprechend High-availability Seamless Redundancy möglich. Nachfolgende Ausführungen gelten hierfür analog. Die WLAN-Teilnehmerstationen 131, 132 sind dafür konfiguriert, dass sie untereinander Meldungen 100 über verfügbare WLAN-Basisstationen austauschen. Mittels der Meldungen 100 koordinieren die WLAN-Teilnehmerstationen 131, 132, welche der WLAN-Teilnehmerstationen 131, 132 momentan bzw. innerhalb eines definierbaren Zeitraums eine exklusive Berechtigung für eine Funkverbindung zu einer ausgewählten WLAN-Basisstation hat. Die WLAN-Teilnehmerstationen 131, 132 geben in den Mel- düngen 100 jeweils eine temporäre exklusive Zuordnung einer WLAN-Basisstation 231, 232 zu einer WLAN-Teilnehmerstation 131, 132 an. Darüber hinaus führen die WLAN-Teilnehmerstationen 131, 132 mittels der Meldungen 100 bei einem Abbau oder einer ausbleibenden Nutzung einer Funkverbindung zu einer ausgewählten WLAN-Basisstation 231, 232 eine Freigabe einer zuvor genutzten Funkverbindung zur ausgewählten WLAN-Basisstation 231, 232 durch. Insbesondere vermeiden die WLAN-Teilnehmerstationen 131, 132 mittels der Meldungen 100, dass sich mehrere der ersten PRP-Redbox 102 zugeordnete WLAN-Teilneh- merstationen 131, 132 während eines Roaming-Vorgangs gleichzeitig mit derselben WLAN-Basisstation 231, 232 verbinden.

Entsprechend der Detaildarstellung des ersten Teils des industriellen Kommunikationssystems ist die erste PRP-Redbox 102 gemäß Figur 2 über ihren ersten und zweiten Kommunikationsnetzanschluss redundant an einen ersten VLAN- fähigen

Switch 103 angeschlossen. In analoger Weise ist die zweite PRP-Redbox 202 entsprechend der Detaildarstellung des zweiten Teils des industriellen Kommunikationssystems gemäß Figur 3 über ihren ersten und zweiten Kommunikationsnetzanschluss redundant an einen zweiten VLAN- fähigen Switch 203 angeschlossen. Der erste 103 und der zweite Switch 203 umfassen jeweils eine Mehrzahl von Kommunikationsnetzanschlüssen und ein die Kommunikationsnetzanschlüsse miteinander verbindendes Koppel- element . Ein solches Koppelelement kann beispielsweise durch einen Hochgeschwindigkeitsbus bzw. einen Backplane Switch mit zugeordnetem Controller realisiert sein.

Vom ersten Kommunikationsnetzanschluss der ersten 102 und der zweiten PRP-Redbox 202 an den jeweiligen Switch 103, 203 übermittelte Datenrahmen werden einem ersten VLAN zugeordnet. Analog dazu werden vom zweiten Kommunikationsnetzanschluss der ersten 102 und der zweiten PRP-Redbox 202 an den jeweiligen Switch 103, 203 übermittelte Datenrahmen einem zweiten VLAN zugeordnet. Dem ersten VLAN zugeordnete Datenrahmen werden mittels der jeweiligen ersten WLAN-Teilnehmer- bzw. WLAN- Basisstation 131, 231 über ein erstes WLAN-Netz mit einer ersten WLAN-SSID gesendet, während dem zweiten VLAN zugeordnete Datenrahmen mittels der jeweiligen zweiten WLAN-Teil- nehmer- bzw. WLAN-Basisstation 132, 232 über ein zweites WLAN-Netz mit einer zweiten WLAN-SSID gesendet werden. Dabei sind die erste WLAN-SSID und die zweite WLAN-SSID voneinander verschieden. Grundsätzlich können die ersten 131, 231 und zweiten WLAN-Teilnehmer- bzw. WLAN-Basisstationen 132, 232 für sonstigen Datenverkehr auch dem zweiten bzw. ersten WLAN- Netz zugeordnet sein. Bei einem erfolgreichen Empfang eines über das erste oder zweite WLAN-Netz gesendeten Datenrahmens übermitteln die WLAN-Teilnehmer- bzw. WLAN-Basisstationen 131-132, 231-232 empfängerseitig eine Acknowledge-Meldung 21 an eine sender- seitige WLAN-Teilnehmer- bzw. WLAN-Basisstation 131. Bei Emp- fang einer Acknowledgement-Meldung 21 übermittelt diese sen- derseitige WLAN-Teilnehmer- bzw. WLAN-Basisstation 131 eine Drop-Frame-Meldung 22 an ihre zugeordnete Partner-WLAN-Teil - nehmer- bzw. -Basisstation 132, die an denselben Switch 103 angeschlossen ist. Auf eine solche Drop-Frame-Meldung 22 un- terbindet die jeweilige Partner-WLAN-Teilnehmer- bzw. -Basisstation 132 ein Senden eines redundanten Datenrahmens mit einer Sequenznummer, die einer senderseitig empfangenen Acknow- ledgement-Meldung 21 zugeordnet ist. Dies kann beispielsweise durch ein Löschen bzw. Verwerfen eines redundanten Datenrahmens aus einer Sende-Queue der Partner-WLAN-Teilnehmer- bzw. -Basisstation erfolgen, insbesondere sobald dieser Datenrahmen nach Übermittlung vom jeweiligen Switch an der Partner- WLAN-Teilnehmer- bzw. -Basisstation eintrifft.

Für einen erhöhten Datendurchsatz hinsichtlich per WLAN übermittelter Datenrahmen werden zu sendende Datenrahmen nach Duplizierung mittels einer PRP-Redbox durch die WLAN-Teil- nehmer- bzw. WLAN-Basisstationen vorzugsweise nicht mehr ent- sprechend FIFO-Prinzip gesendet, sondern in ihrer Sendereihenfolge nach Ziel -MAC-Adressen sortiert. Innerhalb einer Ziel -MAC-Adresse erfolgt dabei eine Beibehaltung einer ursprünglichen Reihenfolge entsprechend Empfangszeitpunkten an der jeweiligen WLAN-Teilnehmer- bzw. WLAN-Basisstation . Vor- zugsweise wird darüber hinaus an einander zugeordneten Partner-WLAN-Teilnehmer- bzw. -Basisstationen durch ein koordiniertes Sende-Queue-Management sichergestellt, dass über die beiden Partner-WLAN-Teilnehmer- bzw. -Basisstationen niemals gleichzeitig Datenrahmen an dieselbe Ziel-MAC-Adresse über- mittelt werden.