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Title:
REINFORCING LATTICE ELEMENT, STRUCTURE HAVING SUCH A REINFORCING LATTICE ELEMENT, AND METHOD FOR PRODUCING A REINFORCING LATTICE ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/083307
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a reinforcing lattice element (20) for embedding into a cement matrix (22) of a structure (21), preferably in a corner region or a curved region of the structure (21). The reinforcing lattice element (20) has a lattice-shaped arrangement (27) of fibre bundles (28) which are embedded into a polymer matrix (29). The reinforcing element (20) has at least one rigid zone (40) and at least one flexible zone (41). The polymer matrix (29) consists of an elastomer polymer (EP) in the at least one flexible zone (41). By contrast, the polymer matrix (29) has a thermoset polymer (TP) in the at least one rigid zone (40). The flexible or rigid form of the reinforcing lattice element (20) is therefore obtained through the structure of the polymer matrix. Additional reinforcing bodies or reinforcing elements which are connected to the lattice-shaped arrangement (27) can be dispensed with. The reinforcing lattice element (20) can be adapted to the particular conditions during the production of a structure (21) and simplifies handling.

Inventors:
PFAFF JOHANN (DE)
WERZ FRANK (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/078359
Publication Date:
May 11, 2018
Filing Date:
November 06, 2017
Export Citation:
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Assignee:
GROZ BECKERT KG (DE)
International Classes:
E04C5/07; C08J7/04; E04F13/06
Domestic Patent References:
WO1997019226A11997-05-29
Foreign References:
EP1094171A22001-04-25
US3515623A1970-06-02
DE3430614C21991-06-20
EP1514978A22005-03-16
DE3621235A11988-01-07
EP1281822A12003-02-05
Attorney, Agent or Firm:
RÜGER, BARTHELT & ABEL (DE)
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Claims:
Patentansprüche :

1. Bewehrungsgitterelement (20) zum Einbetten in eine Ze¬ mentmatrix (22) eines Baukörpers (21), mit einem gitterförmigen Anordnung (27) aus Faserbündeln (28), die in eine Kunststoffmatrix (29) eingebet¬ tet sind, wobei sich eine Gruppe (31) von Faserbündeln (28) in einer Richtung (L) und die eine weitere Gruppe (32) von Faserbündeln (28) in einer Richtung (Q) erstreckt, wobei das Bewehrungsgitterelement (20) wenigstens eine starre Zone (40) und wenigstens eine flexible Zone (41) aufweist, wobei die Kunststoffmatrix (29) in der flexible Zone (41) aus einem elastomeren Kunststoff (KE) gebildet ist, und wobei die Kunststoffmatrix (29) in der starren Zone (40) einen duromeren Kunststoff (KD) aufweist.

2. Bewehrungsgitterelement nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet, dass zwei starre Zonen (40) vorhanden sind, die mittels einer dazwischen angeordne¬ ten flexiblen Zone (41) vollständig voneinander getrennt sind.

3. Bewehrungsgitterelement nach Anspruch 1 oder 2,

dadurch gekennzeichnet, dass zwei flexible Zonen (41) vorhanden sind, die mittels einer dazwischen angeordne¬ ten starren Zone (40) vollständig voneinander getrennt sind .

4. Bewehrungsgitterelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine fle¬ xible Zone (41) und eine angrenzende starre Zone (40) einen Überlappungsbereich (45) aufweisen.

5. Bewehrungsgitterelement nach Anspruch 4,

dadurch gekennzeichnet, dass im Überlappungsbereich (45) der duromere Kunststoff (KD) außen auf dem elasto- meren Kunststoff (KE) angeordnet ist.

6. Bewehrungsgitterelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmatrix (29) in der starren Zone (40) aus einem duromeren Kunststoff (KD) gebildet ist.

7. Bewehrungsgitterelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoffmatrix (29) in der starren Zone (40) einen elastomeren Kunststoff (KE) aufweist, der mit einem duromeren Kunststoff (KD) beschichtet ist.

8. Bewehrungsgitterelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der elastomere Kunststoff (KE) Kautschuk enthält.

9. Bewehrungsgitterelement nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet, dass der Kautschuk aus Styrol- Butadien-Kautschuk (SBR) und/oder Chloropren-Kautschuk (CR) und/oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) besteht .

10. Bewehrungsgitterelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass der duromere Kunststoff (KD) ein Kunstharz enthält.

11. Bewehrungsgitterelement nach Anspruch 10,

dadurch gekennzeichnet, dass das Kunstharz aus Epoxid¬ harz und/oder Polyurethanharz besteht.

12. Bewehrungsgitterelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die gitterförmige Anord¬ nung (27) der Faserbündel (28) ein Gelege (36) bildet.

13. Bewehrungsgitterelement nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass die Faserbündel (28) Fa¬ sern und/oder Filamente (30) aufweisen, die Aramid und/oder Glas und/oder Karbon enthalten.

14. Baukörper (21) mit einer Zementmatrix (22), mit wenigstens einem Bewehrungsgitterelement (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das in die Zementmatrix (22) eingebettet ist.

15. Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungsgitterele¬ ments (20) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, mit fol¬ genden Schritten:

- Bereitstellen einer gitterförmigen Anordnung (27) aus Faserbündeln (28), - Tränken der Faserbündel (28) der gitterförmigen Anordnung (27) zumindest in dem Bereich, der innerhalb der wenigstens einen flexiblen Zone (41) liegt, mit ei¬ nem elastomeren Kunststoff (KE) ,

- Tränken oder Beschichten der Faserbündel (28) der gitterförmigen Anordnung (27) zumindest in dem Bereich, der innerhalb der wenigstens einen starren Zone (40) liegt, mit einem duromeren Kunststoff (KD) ,

- Aushärten des duromeren Kunststoffs (KD) zur Bildung der starren Zone (40) .

Description:
Bewehrungsgitterelement, Baukörper mit einem solchen Bewehrungsgitterelement sowie Verfahren zur Herstellung eines

Bewehrungsgitterelements

[0001] Die Erfindung betrifft ein Bewehrungsgitterele ¬ ment für einen Baukörper, das dazu eingerichtet ist, in ei ¬ ne Zementmatrix bzw. Betonmatrix eines Baukörpers eingebettet zu werden, sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Bewehrungsgitterelements. Die Erfindung betrifft außerdem einen Baukörper, der wenigstens ein Bewehrungsgitterelement aufweist.

[0002] Bewehrte Baukörper und entsprechende Bewehrungs ¬ gitterelemente sind bekannt. Bewehrungen können durch Tex- tilelemente oder Stahlelemente gebildet sein.

[0003] DE 3 430 614 C2 beschreibt einen sogenannten Einputzwinkel. Solche Einputzwinkel weisen ebenfalls gitter- förmige Abschnitte auf und haben gegenüber Bewehrungsgit ¬ tern für Baukörper, bei denen die Zugspannungsfestigkeit zur Erhöhung der Traglast verbessert werden soll, deutlich geringere Maschenweiten. Die Einputzwinkel dienen dazu, den Eckbereich eines Untergrunds für eine Sichtputzschicht zu bilden, um das Auftragen des Sichtputzes und dessen Anhaf- tung zu verbessern. Bei dem bekannten Einputzwinkel ist ein Glasfasergewebestreifen vorhanden, der eine Eckversteifung mit einem zusätzlichen Versteifungselement aufweist. Ein ähnlicher Einputzwinkel ist auch aus EP 1 514 978 A2 sowie DE 3 621 235 AI bekannt. [0004] EP 1 281 822 AI beschreibt eine Profilleiste aus extrudiertem Kunststoff mit einem daran befestigten netzartigen Gittergewebestreifen zur Bildung eines Winkelprofils.

[0005] Im Unterschied zu solchen Einputzwinkeln, die als

Zwischenlage zwischen einem Baukörper und einer Putzschicht aufgebracht werden, beschäftigt sich die vorliegende Erfin ¬ dung mit der Verbesserung eines Bewehrungsgitterelements, das zum Einbetten in eine Zementmatrix eines Baukörpers eingerichtet ist und dessen Zugfestigkeit bzw. Biegestei- figkeit in einem Eckbereich und/oder Krümmungsbereich erhöhen soll. Das Bewehrungsgitterelement soll insbesondere ei ¬ ne verbesserte Handhabung bei der Herstellung eines Baukörpers ermöglichen.

[0006] Diese Aufgabe wird durch ein Bewehrungsgitterele ¬ ment mit den Merkmalen des Patentanspruches 1, durch einen Baukörper mit den Merkmalen des Patentanspruches 14 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruches 15 ge ¬ löst.

[0007] Ein erfindungsgemäßes Bewehrungsgitterelement ist dazu eingerichtet, in eine Zementmatrix oder Betonmatrix eines Baukörpers eingebettet zu werden. Der Baukörper kann fabrikseitig vorgefertigt sein, beispielsweise ein vorge ¬ fertigtes Betonteil, das zur Errichtung eines Bauwerks an die Baustelle geliefert wird, oder der Baukörper kann unter Verwendung des Bewehrungsgitterelements vor Ort erstellt werden. Als Zementmatrix kann beispielsweise Ortbeton, Spritzbeton oder Mörtel verwendet werden.

[0008] Das Bewehrungsgitterelement hat eine gitterförmi- ge Anordnung mit Faserbündeln, die in eine Kunststoffmatrix eingebettet sind. Hierfür können die Faserbündel beispiels ¬ weise mit einem Kunststoff getränkt werden, der anschlie- ßend ausgehärtet wird. Die Faserbündel der gittertörmigen Anordnung bilden wenigstens zwei Gruppen. Eine Gruppe von Faserbündeln erstreckt sich in eine erste Richtung und eine weitere Gruppe von Faserbündeln erstreckt sich in eine zweite Richtung. Die beiden Richtungen können schräg oder rechtwinklig zueinander orientiert sein, so dass die beiden Gruppen Kreuzungsstellen zwischen einzelnen Faserbündeln bilden. Jedes Faserbündel ist im Wesentlichen gestreckt. Vorzugsweise bilden die Gruppen von Faserbündeln ein Gelege. Darunter ist eine Anordnung zu verstehen, bei dem eine Gruppe von Faserbündeln von einer Seite an eine benachbarte Gruppe von Faserbündeln gelegt wird und an den Kreuzungs ¬ stellen durch Verbindungsmittel, wie etwa Fäden oder der ¬ gleichen, verbunden werden kann. Die Faserbündel einer Gruppe sind nur auf einer Seite der benachbarten Gruppe angeordnet und wechseln nicht die Seite, wie es etwa bei ei ¬ nem Gewebe der Fall wäre. Durch das Gelege wird die Stre ¬ ckung der Faserbündel in deren jeweiliger Erstreckungsrich- tung verbessert und die Welligkeit verringert.

[0009] Die Faserbündel einer gemeinsamen Gruppe erstre ¬ cken sich vorzugsweise jeweils parallel zueinander.

[0010] Die gitterförmige Anordnung hat Maschen, die durch die kunststoffgetränkten Faserbündel gebildet sind. Beispielsweise können die Maschen eine etwa quadratischen oder rechteckigen Form haben. Die Maschenweite beträgt dabei vorzugsweise mindestens 10 mm mal mindestens 10 mm und beispielsweise mindestens 20 mm mal mindestens 20 mm bis maximal 30 mm mal maximal 30 mm. Abweichend von der recht- eckförmigen Maschenform können auch beliebig andere Maschenformen gebildet werden. Dies hängt auch davon ab, wie viele Gruppen von Faserbündeln zur Bildung der gitterförmi- gen Anordnung verwendet werden. [0011] Das Bewehrungsgitterelement hat wenigstens eine starre Zone und wenigstens eine flexible Zone. Das gesamte Bewehrungsgitterelement lässt sich vorzugsweise in die we ¬ nigstens eine starre und die wenigstens eine flexible Zone unterteilen, so dass weitere Bereiche oder Zonen nicht vor ¬ handen sind. Sämtliche vorhandenen starren Zonen haben vorzugsweise denselben konstruktiven Aufbau. Sämtliche vorhandenen flexiblen Zonen haben vorzugsweise denselben konstruktiven Aufbau.

[0012] In der wenigstens einen flexiblen Zone sind die

Faserbündel in eine Kunststoffmatrix aus einem elastomeren Kunststoff eingebettet. Der elastomere Kunststoff kann Kautschuk enthalten oder durch Kautschuk gebildet sein. Der Kautschuk kann beispielsweise aus Styrol-Butadien-Kautschuk

(SBR) und/oder Chloropren-Kautschuk (CR) und/oder Ethylen- Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) bestehen. Das Bewehrungsgitterelement ist dadurch in der flexiblen Zone um wenigstens eine Biegekante oder einen Biegebereich biegbar. Beispielsweise kann das Bewehrungsgitterelement durch eine solche flexible Zone in die Form eines Winkels gebracht werden oder an eine Rundung bzw. einen Radius des Baukörpers ange- passt werden.

[0013] In der starren Zone weist die Kunststoffmatrix einen duromeren Kunststoff auf. Dieser kann ein Kunstharz enthalten oder durch ein Kunstharz gebildet sein. Beispielsweise kann es sich bei dem Kunstharz um Epoxidharz und/oder Polyurethanharz handeln.

[0014] Jedes Faserbündel weist eine Mehrzahl von Fasern und/oder Filamenten auf. Diese können aus Aramid und/oder Glas und/oder Carbon bestehen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform mit der sich besonders hohe Bruchspannungen erreichen lassen, sind die Faserbündel durch Filamente aus Carbon gebildet und in der starren Zone mit Epoxidharz beschichtet. Der Kunststoff in der flexiblen Zone ist dabei vorzugsweise durch Styrol-Butadien-Kautschuk gebildet.

[0015] Das Bewehrungsgitter wird somit durch eine Anord ¬ nung und vorzugsweise ein Gelege aus Faserbündeln gebildet, die in den unterschiedlichen Zonen mit unterschiedlichen Kunststoffen getränkt und/oder beschichtet sind. Dadurch lässt sich ein einheitliches Bewehrungsgitterelement erhal ¬ ten, das frei ist von zusätzlichen Versteifungsbauteilen. Insbesondere kann die Gitterstruktur bzw. die Maschenweite des Bewehrungsgitterelements in der wenigstens einen fle ¬ xiblen Zone und in der wenigstens einen starren Zone im Wesentlichen gleich groß sein. Die Fläche, die von einer Masche der gitterförmigen Anordnung in der starren Zone begrenzt wird, weicht insbesondere um maximal 5-10% von der Fläche ab, die die Maschen der gitterförmigen Anordnung in der wenigstens einen flexiblen Zone begrenzen, wenn der Abstand der Kreuzungsstellen der gitterförmigen Anordnung bzw. der Abstand der Faserbündel einer Gruppe in der fle ¬ xiblen und der starren Zone gleich groß ist. Das Bewehrungsgitterelement hat durch den erfindungsgemäßen Aufbau auch eine im Wesentlichen konstante Dicke.

[0016] Beispielsweise kann das Bewehrungsgitterelement wenigstens eine und vorzugsweise eine flexible Zone aufwei ¬ sen, das sich in eine Richtung, beispielsweise in der ers ¬ ten Richtung oder der zweiten Richtung, vollständig über das Bewehrungsgitterelement erstreckt. Diese flexible Zone kann auf gegenüberliegenden Seiten durch jeweils eine starre Zone begrenzt werden, wobei die beiden starren Zonen durch die dazwischen angeordnete flexible Zone vollständig voneinander getrennt und nicht miteinander verbunden sind. Die Breite der flexiblen Zone entspricht dabei dem Abstand zwischen den beiden starren Zonen. Diese Breite der flexib- len Zone kann in etwa der Maschenweite der gittertörmigen Anordnung entsprechend und mithin relativ klein sein.

Dadurch wird beim Biegen ein kleiner Radius in der flexiblen Zone gebildet, so dass das Bewehrungsgitterelement ei ¬ nen Bewehrungswinkel für rechtwinklige Ecken bildet. Wird die Breite der flexiblen Zone und mithin der Abstand zwischen den starren Zonen größer gewählt, kann das Bewehrungsgitterelement an einen größeren Radius bzw. eine Run ¬ dung des Baukörpers angepasst werden.

[0017] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel weist das Bewehrungsgitterelement eine und vorzugsweise genau eine starre Zone auf, die sich in einer Richtung, beispielsweise in der ersten Richtung oder der zweiten Richtung vollständig über das Bewehrungsgitterelement erstreckt. Das Beweh ¬ rungsgitterelement kann zwei flexible Zonen aufweisen, die durch eine dazwischen angeordnete starre Zone vollständig voneinander getrennt und mithin nicht miteinander verbunden sind. Ein solches Bewehrungsgitterelement hat in der star ¬ ren Zone eine vorgegebene, beispielsweise abgewinkelte Form. Im Anschluss an diesen starren Bereich mit einer definierten Form, weist es jeweils eine flexible Zone auf. Diese flexible Zone lässt sich an unterschiedliche Formen und Gestaltungen des Baukörpers anpassen, beispielsweise im Anschluss an eine Ecke des Baukörpers.

[0018] Es ist vorteilhaft, wenn die wenigstens eine fle ¬ xible Zone und die wenigstens eine angrenzende starre Zone einen Überlappungsbereich aufweisen. Insbesondere weist jeder Übergang von einer flexiblen Zone zu einer angrenzenden starren Zone einen Überlappungsbereich auf, in dem sich sowohl elastomerer Kunststoff, als auch duromerer Kunststoff befindet. Dabei kann es vorteilhaft sein, wenn der elasto- mere Kunststoff an seiner Außen- oder Mantelfläche zumin ¬ dest teilweise durch den duromeren Kunststoff abgedeckt bzw. beschichtet ist. Dies kann beispielsweise dadurch er ¬ reicht werden, dass zunächst der elastomere Kunststoff als Kunststoffmatrix zumindest in der wenigstens einen flexib ¬ len Zone aufgebracht und anschließend der duromere Kunst ¬ stoff in der wenigstens einen starren Zone aufgebracht wird .

[0019] Bei einem Ausführungsbeispiel kann die Kunst ¬ stoffmatrix in der starren Zone aus einem duromeren Kunststoff gebildet sein. Die starre Zone ist dabei - abgesehen vom Überlappungsbereich - frei von dem elastomeren Kunststoff einer angrenzenden flexiblen Zone. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass der elastomere Kunststoff nur in der wenigstens einen flexiblen Zone und der duromere Kunststoff nur in der wenigstens einen starren Zone aufgebracht wird. Dies kann in beliebiger Reihenfolge geschehen .

[0020] Bei einem Ausführungsbeispiel kann die Kunst ¬ stoffmatrix in der starren Zone einen die Faserbündel tränkenden elastomeren Kunststoff aufweisen, der an seiner Außenfläche zumindest teilweise mit einem duromeren Kunst ¬ stoff beschichtet ist. Dieser Aufbau kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass zunächst sämtliche Faserbün ¬ del der gitterförmigen Anordnung in allen Zonen mit dem elastomeren Kunststoff getränkt wird und anschließend le ¬ diglich die wenigstens eine starre Zone mit einem duromeren Kunststoff beschichtet wird. Dies hat den Vorteil, dass ei ¬ ne Maskierung der Faserbündel beim Tränken mit dem elastomeren Kunststoff nicht erforderlich ist. Die Faserbündel werden vollständig durch den elastomeren Kunststoff geschützt, beispielsweise auch vor chemischen Reaktionen mit der Zementmatrix eines Baukörpers. Der duromere Kunststoff dient dabei hauptsächlich zur Formgebung in der wenigstens einen starren Zone und kann daher insbesondere im Hinblick auf diese Eigenschaft ausgewählt werden.

[0021] Zur Herstellung eines Bewehrungsgitterelements wird wie folgt vorgegangen:

[0022] Zunächst wird eine gitterförmige Anordnung aus

Faserbündeln bereitgestellt. Die Faserbündel werden zumin ¬ dest in dem Bereich, der später die wenigstens eine flexib ¬ le Zone bildet, mit dem elastomeren Kunststoff getränkt. Es ist dabei auch möglich, die gesamte gitterförmige Anordnung mit dem elastomeren Kunststoff zu tränken, als auch in dem Bereich, der später die wenigstens eine starre Zone bildet. Anschließend wird der elastomere Kunststoff vorzugsweise ausgehärtet. Anschließend werden die Faserbündel in dem Be ¬ reich, der später die wenigstens eine starre Zone des Be ¬ wehrungsgitterelements bildet, mit einem duromeren Kunst ¬ stoff getränkt bzw. sofern sie bereits mit dem elastomeren Kunststoff getränkt sind, mit dem duromeren Kunststoff be ¬ schichtet. Anschließend wird der duromere Kunststoff zur Bildung der starren Zone ausgehärtet.

[0023] Alternativ hierzu kann bei einem anderen Ausführungsbeispiel des Verfahrens zunächst ein Tränken der Fa ¬ serbündel in dem Bereich erfolgen, der später die wenigstens eine starre Zone bildet. Anschließend kann der Be ¬ reich, der später die wenigstens eine flexible Zone bildet, mit dem elastomeren Kunststoff getränkt werden. Es ist wei ¬ terhin auch möglich, nach dem Tränken des Bereichs mit dem duromeren Kunststoff, der später die starre Zone bildet, die gesamte gitterförmige Anordnung mit dem elastomeren Kunststoff zu tränken bzw. zu beschichten. Auch bei diesem Vorgehen kann der duromere Kunststoff vor dem Auftragen des elastomeren Kunststoff zunächst ausgehärtet werden.

[0024] Ein Baukörper kann wenigstens ein solches Beweh- rungsgitterelement aufweisen, wie es vorstehend beschrieben wurde. Das wenigstens eine Bewehrungsgitterelement wird zur Herstellung des Baukörpers in die noch nicht ausgehärtete Zementmatrix eingelegt und die Zementmatrix wird anschlie ¬ ßend ausgehärtet. Dies kann entfernt von der Baustelle ei ¬ nes Bauwerks erfolgen und der Baukörper kann als vorgefertigtes Teil angeliefert werden. Es ist auch möglich, den Baukörper vor Ort an der Baustelle herzustellen.

[0025] Bei dem Baukörper kann es sich um einen lasttragenden Baukörper handeln.

[0026] Der Baukörper kann beispielsweise als Betonkörper ausgeführt sein. Der Betonkörper hat eine Betonmatrix aus Zement und einer Gesteinskörnung und kann optional Betonzu ¬ satzstoffe und/oder Betonzusatzmittel aufweisen.

[0027] Weitere vorteilhafte Ausführungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Nachfolgend werden bevorzugte Ausführungsbeispiele anhand der beigefügten Zeichnun ¬ gen im Einzelnen erläutert. Es zeigen:

[0028] Figur 1 eine stark schematisierte Darstellung ei ¬ nes Ausführungsbeispiels eines Bewehrungsgitterelements mit Blickrichtung quer zu einer Längsrichtung und quer zu einer Querrichtung,

[0029] Figur 2 eine schematische perspektivische Dar ¬ stellung des Bewehrungsgitterelements aus Figur 1, wobei eine flexible Zone im Bereich einer Biegekante gebogen ist,

[0030] Figur 3 eine stark schematisierte perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Be ¬ wehrungsgitterelements mit einer im Bereich einer Biegekan- te abgewinkelten starren Zone, an die sich jeweils eine flexible Zone anschließt,

[0031] Figur 4 das Ausführungsbeispiel des Bewehrungs ¬ gitterelements aus Figur 3 in einer schematischen Draufsicht,

[0032] Figur 5 eine schematische Prinzipdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Geleges aus zwei Gruppen von Faserbündeln, die in eine Kunststoffmatrix eingebettet sind,

[0033] Figur 6 einen Querschnitt durch ein Faserbündel aus Figur 5 gemäß Schnittlinie VI-VI,

[0034] Figur 7 das Gelege aus Figur 5 in einer stark schematisierten Seitenansicht,

[0035] Figuren 8 und 9 jeweils eine schematische Prin ¬ zipdarstellung zum Tränken bzw. Aufbringen eines Kunststoffs in bestimmten Bereichen eines Geleges aus Faserbündeln,

[0036] Figuren 10 und 11 jeweils eine schematisierte Schnittdarstellung in einem Überlappungsbereich eines Bewehrungsgitters, in dem eine starre Zone und eine flexible Zone ineinander übergehen und

[0037] Figur 12 eine vereinfachte schematische Darstel ¬ lung einer beispielhaften Ausführungsform eines Baukörpers mit mehreren Bewehrungsgitterelementen in einer Schnittdarstellung .

[0038] In den Figuren 1-4 sind stark schematisiert un ¬ terschiedliche Ausführungsbeispiele eines Bewehrungsgit- terelements 20 veranschaulicht, das zur Herstellung eines Baukörpers 21 eingerichtet ist. Ein beispielhafter Baukör ¬ per 21 ist in Figur 12 gezeigt. Dort sind vier Bewehrungs ¬ gitterelements 20 gemäß einem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel in eine Zementmatrix 22 eingebettet. Die er ¬ findungsgemäßen Bewehrungsgitterelemente 20 dienen dazu, die Zugsteifigkeit bzw. Biegesteifigkeit des Baukörpers in Eckbereichen oder gekrümmten Bereichen zu verbessern. Die Bewehrungsgitterelemente 20 können, wie es in Figur 12 schematisch gezeigt ist, mit zusätzlichen, herkömmlichen Bewehrungen 23 in die Zementmatrix 22 integriert werden. In Figur 12 ist der Baukörper 21 lediglich beispielhaft durch einen ringförmig geschlossenen Körper, beispielsweise durch einen Betonring gebildet, wie er etwa für den Aufbau eines Schachts verwendet wird. Grundsätzlich kann der Baukörper 21 jede beliebige Gestalt mit Ecken und/oder Krümmungen aufweisen .

[0039] Zur Bildung der gitterförmigen Struktur weist das

Bewehrungsgitterelement 20 eine gitterförmige Anordnung 27 aus Faserbündeln 28 auf, die in eine Kunststoffmatrix 29 eingebettet sind. Die Kunststoffmatrix 29 ist stark schema ¬ tisiert in den Figuren 6 und 7 durch eine Kreuzschraffur veranschaulicht. Die Kunststoffmatrix 29 umgibt die Fasern und/oder Filamente 30 des betreffenden Kunststofffaserbün- dels 28 und stellt auch eine Verbindung zwischen den einzelnen Fasern und/oder Filamenten 30 her. Beim Ausführungsbeispiel werden für die Kunststofffaserbündel 28 Filamente 30 eingesetzt, die beispielsweise aus Aramid und/oder Car ¬ bon und/oder Glas bestehen. Für die Kunststoffmatrix 29 werden unterschiedliche Kunststoffe verwendet, was nachfol ¬ gend im Einzelnen noch erläutert wird.

[0040] Die Faserbündel 28 bilden wenigstens eine erste Gruppe 31 und eine zweite Gruppe 32. Die Faserbündel 28 ei- ner gemeinsamen Gruppe 31 bzw. 32 erstrecken sich im Wesentlichen parallel zueinander in dieselbe Richtung. Beispielsweise erstrecken sich die Faserbündel 28 der ersten Gruppe 31 in eine Längsrichtung L und die Faserbündel 28 der zweiten Gruppe 32 in eine Querrichtung Q. Die Längsrichtung L und die Querrichtung Q sind beim Ausführungsbeispiel rechtwinklig zueinander ausgerichtet. Der Abstand unmittelbar benachbarter Faserbündel 28 ist in einer Gruppe 31 bzw. 32 beim Ausführungsbeispiel gleich groß. Dadurch ergibt sich eine gitterförmige Anordnung 27 mit quadrati ¬ schen oder rechteckförmigen Maschen 33. Die Maschen 33 sind bei den hier beschriebenen Ausführungsbeispielen gleich groß. Es wäre auch möglich, die Maschen 33 in unterschied ¬ lichen Bereichen durch entsprechende Variation des Abstan- des der benachbarten Faserbündel 28 zu variieren. Beim Ausführungsbeispiel hat jede Maschine in Längsrichtung L eine Länge x und in Querrichtung Q eine Breite y. Die Länge x und die Breite y sind vorzugsweise größer als 10 mm und weiter vorzugsweise größer als 20 mm. Bei einem Ausführungsbeispiel kann die Länge x und die Breite y 21 mm be ¬ tragen. Die Länge x und die Breite y betragen vorzugsweise höchstens 30 mm.

[0041] Die Faserbündel 28 können an den Kreuzungsstellen 34, an denen sich die Faserbündel 28 der beiden Gruppen 31 und 32 kreuzen, miteinander verbunden sein. Als Verbindungsmittel kann beispielsweise ein Verbindungsfaden 35 verwendet werden (Figuren 5 und 7) . Das Verbindungsmittel bzw. der Verbindungsfaden 35 dient dazu, die Faserbündel 18 in ihrer Relativlage vor dem Tränken mit einem Kunststoff zu fixieren. An den Kreuzungsstellen 34 können die sich kreuzenden Faserbündel 28 nach dem Tränken und Aushärten der Kunststoffmatrix 29 auch stoffschlüssig miteinander verbunden sein. [0042] Die Maschen 33 bilden Durchbrechungen des Bewehrungsgitterelements 20, so dass der noch nicht ausgehärtete Zement der Zementmatrix 22 durch die Maschen 33 fließt und das Bewehrungsgitterelement 20 nach dem Aushärten fest in den Baukörper 21 einbettet.

[0043] Wie es in den Figuren 5 und 7 veranschaulicht ist, bilden die Faserbündel 28 bzw. die beiden Gruppen 31 und 32 ein Gelege 36. Die erste Gruppe 31 der Faserbündel 28 ist in einer ersten Lage und die zweite Gruppe 32 der Faserbündel 28 in einer benachbarten 2. Lage angeordnet. Die Faserbündel 28 bleiben in ihrer jeweiligen Lage und wechseln mit Bezug auf die jeweils benachbarte Lage nicht die Seite. Mit anderen Worten ist die eine, erste Gruppe 31 von Faserbündeln 28 von einer Seite her an die andere, zweite Gruppe 32 von Faserbündeln 28 gelegt und an den Kreuzungsstellen 34 verbunden. Die Faserbündel 28 bilden somit das Gelege 36.

[0044] Das Bewehrungsgitterelement 20 ist unterteilt in wenigstens eine starre Zone 40 und wenigstens eine flexible Zone 41. Die Kunststoffmatrix 29 ist in einer flexiblen Zo ¬ ne 41 verschieden von der Kunststoffmatrix 29 in einer starren Zone 40. Die Kunststoffmatrix 29 ist in der flexiblen Zone 41 durch einen elastomeren Kunststoff KE gebildet. In der wenigstens einen starren Zone 40 ist die Kunststoff ¬ matrix 29 durch einen duromeren Kunststoff KD gebildet oder enthält einen duromeren Kunststoff KD (Figuren 7, 12 und 13) . Aufgrund der unterschiedlichen Kunststoffe erhält das Bewehrungsgitterelement 20 in der wenigstens einen flexib ¬ len Zone 41 eine elastisch biegbare Gestalt, während es in der wenigstens einen starren Zone 40 starr ist. Zur Aus ¬ steifung werden keine zusätzlichen Versteifungskörper oder separate Bauelemente benötigt. Vielmehr wird das Tränken der Kunststofffaserbündel 28 bzw. deren Beschichten mit ei- nem Kunststoff KE bzw. KD dazu verwendet, die gewünschte Eigenschaft in der betreffenden Zone 40 bzw. 41 zu erzie ¬ len .

[0045] Zur Herstellung des Bewehrungsgitterelements 20 kann zunächst das gesamte Gelege 36 in einem Bad mit einem elastomeren Kunststoff KE getränkt werden. Anschließend kann der elastomere Kunststoff KE ausgehärtet werden. In einem nachfolgenden Schritt kann gezielt in der wenigstens einen starren Zone 40 der vorhandene elastomere Kunststoff KE mit dem duromeren Kunststoff KD beschichtet werden, bei ¬ spielsweise durch Auftragen mit einer oder mehreren Walzen 42, wie es schematisch in Figur 9 gezeigt ist. Auch ein auf den starren Bereich 40 begrenztes Aufsprühen oder ein anderes Auftragen ist möglich.

[0046] Dadurch wird in der wenigstens einen starren Zone 40 der duromere Kunststoff KD als Beschichtung um die mit dem elastomeren Kunststoff KE getränkten Faserbündel 28 herum angeordnet, was stark schematisiert in Figur 11 ver ¬ anschaulicht ist.

[0047] Es ist auch möglich, die Kunststoffe im Wesentli ¬ chen begrenzt auf die betreffenden Zonen 40 bzw. 41 aufzutragen, beispielsweise einer oder mehrerer Walzen 42, wie es schematisch in den Figuren 8 und 9 veranschaulicht ist. Die Reihenfolge ist dabei wählbar. Entweder kann zunächst der elastomere Kunststoff KE in der wenigstens einen fle ¬ xiblen Zone 41 oder der duromere Kunststoff KD in der we ¬ nigstens einen starren Zone 40 aufgetragen werden. Anstelle der in den Figuren 8 und 9 verwendeten Walzen 42 können auch andere Mittel zum Auftragen eingesetzt werden.

[0048] Es ist dabei bevorzugt, wenn sich die Kunststoffe unmittelbar aneinander angrenzender Zonen in einem Überlap- pungsbereich 45 überlappen. Dadurch wird sichergestellt, dass die Faserbündel 28 vollständig in eine Kunststoff ¬ matrix 29 eingebunden sind und im Grenzbereich zwischen einer starren Zone 40 und einer flexiblen Zone 41 kein Spalt oder Zwischenraum zwischen den Kunststoffen KE, KD verbleibt. Im Überlappungsbereich 45 ist beispielsgemäß der duromere Kunststoff KD als äußere Beschichtung auf den elastomeren Kunststoff KE aufgetragen. Dies wird dadurch erreicht, dass zunächst der elastomere Kunststoff KE und anschließend der duromere Kunststoff KD aufgetragen wird. Auch eine umgekehrte Reihenfolge ist möglich. Dann über ¬ deckt der elastomere Kunststoff KE im Überlappungsbereich 45 den duromeren Kunststoff KD.

[0049] Das mit Kunststoff KE bzw. KD getränkte Gelege 36 wird zur Bildung des Bewehrungsgitterelements 20 ausgehär ¬ tet. Das Aushärten kann entweder in einem gemeinsamen

Schritt erfolgen, wenn die Kunststoffe KE und KD in beiden Zonen 40, 41 aufgetragen wurden oder alternativ in einem ersten Schritt nach dem Auftragen eines Kunststoffes KE bzw. KD und anschließend in einem zweiten Schritt nochmals nach Auftragen des jeweiligen anderen Kunststoffes KD bzw. KE .

[0050] Das Aushärten kann durch Zufuhr von elektromagnetischer Strahlung und/oder thermischer Strahlung und/oder Kontaktwärmeleitung erfolgen. Vorzugsweise wird zur Definition der Form der wenigstens einen starren Zone 41 zumindest das Aushärten des duromeren Kunststoffes KD in einem Formwerkzeug durchgeführt, die beispielsweise beheizbar ist .

[0051] Das Bewehrungsgitterelement 20 kann in unter ¬ schiedlichen Varianten hergestellt und eingesetzt werden. Bei dem in den Figuren 1 und 2 veranschaulichten Ausfüh- rungsbeispiel weist das Bewehrungsgitterelement 20 eine und beispielsgemäß genaue eine elastische Zone 41 auf, die zwi ¬ schen zwei starren Zonen 40 angeordnet ist und die beiden starren Zonen 40 vollständig voneinander trennt. Die elas ¬ tische Zone 41 erstreckt sich in Längsrichtung L vollständig entlang der gesamten Länge des Bewehrungsgitterelements 20. In Querrichtung Q hat die elastische Zone 41 eine Brei ¬ te b. Bei dem veranschaulichten Ausführungsbeispiel ent ¬ spricht die Breite b der elastischen Zone 41 in etwa der Breite y einer Masche 33. Die elastische Zone 41 ist somit in Querrichtung Q relativ klein. Werden die beiden starren Zonen 40 aus einer gemeinsamen Ebene um eine Biegeachse A, die sich parallel zur Längsrichtung L erstreckt, aufeinander zubewegt, entsteht in der flexiblen Zone 41 im Bereich der Biegekante A eine Krümmung mit einem relativ kleinen Radius. Das Bewehrungsgitterelement 20 kann daher zur Be ¬ wehrung von Eckbereichen des Baukörpers 21 eingesetzt werden .

[0052] In Abwandlung zum Ausführungsbeispiel gemäß der

Figuren 1 und 2 kann die Breite b der flexiblen Zone 41 auch über mehrere Maschen vergrößert werden, so dass sich beim Biegen in der flexiblen Zone 41 ein größerer Radius ergibt. Dadurch können Baukörper 21 im Bereich von runden Abschnitten verstärkt werden.

[0053] Ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Beweh ¬ rungsgitterelements 20 ist in den Figuren 3 und 4 gezeigt. Dort weist das Bewehrungsgitterelement 20 eine und bei ¬ spielsgemäß genau eine starre Zone 40 auf, die zwischen zwei flexiblen Zonen 41 angeordnet ist und die flexiblen Zonen 41 vollständig voneinander trennt. Die starre Zone 40 erstreckt sich in Längsrichtung L vollständig über die ge ¬ samte Länge des Bewehrungsgitterelements 20. Die starre Zo ¬ ne 40 gibt an der Biegekante A einen Radius und/oder Winkel vor. Daran schließen sich jeweils eine flexible Zone 41 an. Mit einem solchen Bewehrungsgitterelement 20 kann ein Eck ¬ oder Krümmungsbereich eines Baukörpers 21 verstärkt werden, wobei sich durch die flexiblen Zonen 41 im Anschluss an eine Ecke oder einer Krümmung das Bewehrungsgitterelement 20 variabel an unterschiedliche Formen bzw. Konturen des Bau ¬ körperelements 21 anpasst.

[0054] In Abwandlung zu den veranschaulichten Ausführungsbeispielen können Bewehrungsgitterelemente 20 mit be ¬ liebig vielen flexiblen und/oder starren Zonen 41, 40 ausgeführt werden. Die Abmessung des Bewehrungsgitterelements 20 in Längsrichtung L und in Querrichtung Q ist beliebig. Die beispielhafte Darstellung in den Figuren, wonach die Abmessung in Längsrichtung L kleiner ist als in Querrichtung Q ist lediglich beispielhaft.

[0055] Als elastomerer Kunststoff KE wird beim Ausführungsbeispiel Kautschuk verwendet, wie etwa Styrol- Butadien-Kautschuk (SBR) und/oder Chloropren-Kautschuk (CR) und/oder Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) . Als duromerer Kunststoff KD wird vorzugsweise ein Kunstharz verwen ¬ det, wie etwa Epoxidharz und/oder Polyurethanharz.

[0056] Die Erfindung betrifft ein Bewehrungsgitterele ¬ ment 20 zum Einbetten in eine Zementmatrix 22 eines Baukörpers 21, vorzugsweise in einem Eckbereich oder einem gekrümmten Bereich des Baukörpers 21. Das Bewehrungsgit ¬ terelement 20 hat eine gitterförmige Anordnung 27 aus Fa ¬ serbündeln 28, die in eine Kunststoffmatrix 29 eingebettet sind. Das Bewehrungsgitterelement 20 hat wenigstens eine starre Zone 40 und wenigstens eine flexible Zone 41. In der wenigstens einen flexiblen Zone 41 besteht die Kunststoff ¬ matrix 29 aus einem elastomeren Kunststoff KE . Demgegenüber weist die Kunststoffmatrix 29 in der wenigstens einen star- ren Zone 40 einen duromeren Kunststoff KD auf. Die biegbare oder starre Form des Bewehrungsgitterelements 20 ergibt sich daher durch den Aufbau der Kunststoffmatrix . Zusätzliche Versteifungskörper oder Versteifungselemente, die mit der gitterförmigen Anordnung 27 verbunden werden, können entfallen. Das Bewehrungsgitterelement 20 lässt sich bei der Herstellung eines Baukörpers 21 an die jeweiligen Gegebenheiten anpassen und vereinfacht die Handhabung.

Bezugs zeichenliste :

20 Bewehrungsgitterelement

21 Baukörper

22 Zementmatrix

23 zusätzliche Bewehrung

27 gitterförmige Anordnung

28 Faserbündel

29 Kunststoffmatrix

30 Filament

31 erste Gruppe

32 zweite Gruppe

33 Masche

34 Kreuzungsstelle

35 Verbindungsfaden

36 Gelege

40 starre Zone

41 flexible Zone

42 Walze

45 Überlappungsbereich b Breite der elastischen Zone

KD duromerer Kunststoff

KE elastomerer Kunststoff

L Längsrichtung

Q Querrichtung

x Länge der Masche

y Breite der Masche