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Title:
RELUCTANCE ROTOR LAMINATION HAVING AN OPENING FOR STRESS REDUCTION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/113656
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a reluctance rotor lamination that permits easy assembly of a rotor, in particular by means of press fitting, wherein there must be sufficient stability. For this purpose, a reluctance rotor lamination (18) is provided, wherein an opening (6, 42) for stress reduction is arranged on each d axis half (32) in each flux-conducting section (24), such that a partial flux-conducting section (36, 37) is formed on each of the two sides of each d axis half (32) in each flux-conducting section (24). The sum of the smallest cross-section of each of the two partial flux-conducting sections (36, 37) is substantially greater than or equal to a smallest cross-sectional area of the flux-conducting section (36, 37) perpendicular to each partial d axis half (32) radially above the opening, such that the opening (6, 42) does not cause magnetic impairment.

Inventors:
BALLWEG MARION (DE)
BÜTTNER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/070254
Publication Date:
August 06, 2015
Filing Date:
September 23, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
H02K1/24
Other References:
See references of EP 3084936A2
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Claims:
Patentansprüche

1. Reluktanzrotorblech (18),

- das im Wesentlichen kreisscheibenförmig ausgebildet ist und eine oder mehrere d-Achsen aufweist, wobei jede d-

Achse getrennt durch das Zentrum des Reluktanzrotorblechs zwei d-Achsenhälften (32) besitzt, mit

- einer Zentralaussparung (2) im Zentrum des

Reluktanzrotorblechs und

- je einem von der Zentralaussparung (2) bis zu einem am Außenrand des Reluktanzrotorblechs befindlichen Verbindungs¬ ring (28) sich radial erstreckenden Flussleitabschnitt (24) entlang jeder d-Achsenhälfte (32),

dadurch gekennzeichnet, dass

- in dem jedem Flussleitabschnitt (24) auf der jeweiligen d- Achsenhälfte (32) eine Aussparung (6, 42) zur mechanischen Spannungsreduktion angeordnet ist, so dass zu beiden Sei¬ ten der jeweiligen d-Achsenhälfte (32) in dem jeweiligen Flussleitabschnitt (24) je ein Teilleitabschnitt (36, 37) gebildet ist, und

- die Summe des jeweils kleinsten Querschnitts beider Teil¬ leitabschnitte (36, 37) im Wesentlichen größer oder gleich einer kleinsten, zu der jeweiligen d-Achsenhälfte (32) senkrechten Querschnittsfläche des Flussleitabschnitts (36, 37) radial oberhalb der Aussparung ist.

2. Reluktanzrotorblech (18) nach Anspruch 1, wobei die Aussparung (6, 42) zur Spannungsreduktion vollständig vom Material des Reluktanzrotorblechs (18) umgeben ist.

3. Reluktanzrotorblech (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zwei der d-Achsen (32) senkrecht zueinander und zwei q-Achsen (30) winkelhalbierend zwischen den d-Achsen (32) angeordnet sind, und wobei geschwungene, streifenförmige Blechabschnitte senkrecht an den q-Achsen (30) angeordnet sind und die Blechabschnitte voneinander durch Ausstanzungen (22) getrennt sind.

4. Reluktanzrotorblech (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das zusätzlich zu der oder den Aussparungen (6, 42) zur Spannungsreduktion mindestens eine Kennmarkenaussparung (44) aufweist.

5. Reluktanzrotorblech (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Aussparungen (6, 42) auf jeder einzelnen d-Achse oder auf allen d-Achsen den gleichen Abstand zum Zentrum des Reluktanzrotorblechs besitzen.

6. Reluktanzrotorblech (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zentralaussparung (2) zum ausschließlichen Verbinden des Reluktanzrotorblechs (18) mit einer Welle eines Reluktanzrotors ausgebildet ist.

7. Reluktanzrotorblech (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Schrägungsführungselement (50, 71), welches an einem äußeren Umfang des Reluktanzrotorblechs (18) angeordnet ist.

8. Reluktanzrotor mit einem Blechpaket (14) aus einer Vielzahl von Reluktanzrotorblechen (18) nach einem der vorhergehenden Ansprüche und einer Welle, die rotatorisch nur durch Reibschluss mit dem Blechpaket (14) verbunden ist.

9. Reluktanzrotor nach Anspruch 8, wobei das Blechpaket (14) geschrägt ist.

10. Verfahren zum Herstellen eines ein Blechpaket (14) aus einer Vielzahl von Reluktanzrotorblechen (18) nach einem der

Ansprüche 1 bis 7 und einer Welle (52) aufweisenden

Reluktanzrotors, mit folgenden Schritten:

- Stapeln einer für die bestimmungsgemäße Funktion des Blech- pakets (14) erforderliche Anzahl von Reluktanzrotorblechen

(18) zum Ausbilden eines Stapels (61), wobei die

Reluktanzrotorbleche (18) koaxial zueinander angeordnet werden, - Anordnen jeweils einer Endplatte (60, 62) an gegenüberlie¬ genden Stapelenden (63, 64) des Stapels (61),

- Erwärmen des Stapels (61) auf eine vorgegebene Temperatur und

- Einführen einer eine geringere Temperatur als die

Reluktanzrotorbleche (18) aufweisenden Welle (52) in eine durch Zentralaussparungen (2) der Reluktanzrotorbleche (18) gebildeten Öffnung (65), wobei ein Durchmesser der Welle (52) derart gewählt wird, dass bei einer Temperaturanglei- chung zwischen dem Stapel (61) und der Welle (52) eine

Presspassung ausgebildet wird.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass an den Stapelenden (63, 64) jeweils eine Hülse (66, 67) mit einer Hülsenöffnung angeordnet wird, wobei die Hülsenöffnung den gleichen Durchmesser wie die Zentralaussparungen (2) der Reluktanzrotorbleche (18) hat.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich- net, dass der Stapel (61) in einer Fädelform (68) mit einer

Schrägungsführungskulisse ausgebildet wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Stapel (61) an seinen Stapelenden (63, 64) mit Druck beaufschlagt wird.

14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Welle (52) im druckbeaufschlagten Zustand des Stapels (61) eingeführt wird.

15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, dass während der Temperaturangleichung der Druck auf den Stapel (61) einwirkt.

Description:
Beschreibung

Reluktanzrotorblech mit Aussparung zur Spannungsreduktion Die vorliegende Erfindung betrifft ein Reluktanzrotorblech, das im Wesentlichen kreisscheibenförmig ausgebildet ist. Es besitzt eine Zentralaussparung im Zentrum und einen von der Zentralaussparung bis zu einem am Außenrand des Reluktanzrotorblechs befindlichen Verbindungsring sich radial erstre- ckenden Flussleitabschnitt entlang einer d-Achse (magnetische Vorzugsrichtung) . Ferner betrifft die Erfindung einen

Reluktanzrotor mit einem Blechpaket aus einer Vielzahl von Reluktanzrotorblechen sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung .

Derartige Reluktanzrotorbleche mit entsprechenden Aussparun ¬ gen sind aus der Patentschrift US 5,818,140 A bekannt. Aus den Reluktanzrotorblechen lässt sich ein Blechpaket und ein entsprechender Rotor fügen. Durch die Ausstanzungen ergeben sich geschwungene, streifenförmige Blechabschnitte, die als Flussleitabschnitte dienen und den magnetischen Fluss in der für die Bereitstellung der nötigen Reluktanz des Rotors nötigen Weise führen. Zwischen den einzelnen Flussleitabschnitten befindet sich durch die Ausstanzungen Luft, d.h. ein unmagne- tischer Bereich, der als magnetische Flusssperre wirkt. Durch die streifenförmigen Flussleitabschnitte ergibt sich eine ho ¬ he Drehmomentausbeute. Die magnetische Permeabilität des Blechpakets ist in Richtung der q-Achse, d.h. der magneti ¬ schen Sperrrichtung aufgrund der unmagnetischen Bereiche ver- hältnismäßig klein. Die streifenförmigen Flussleitabschnitte verlaufen quer zu der q-Achse und verbinden in Umfangsrich- tung benachbarte Pole des Rotors, die jeweils auf d-Achsen (magnetische Vorzugsrichtungen) angeordnet sind. Die Ausstan ¬ zungen zum Bereitstellen der unmagnetischen Bereiche bzw. zum Ausbilden der Flussleitabschnitte führen aber zu einer Schwä ¬ chung der mechanischen Stabilität des Blechpakets, so dass der beschriebene Rotor nicht für große Drehzahlen, insbesondere nicht für Drehzahlen größer 3000 Umdrehungen/Minute ge- eignet ist. Aus diesem Grund sind Reluktanzmotoren der be ¬ schriebenen Art nicht für die Drehzahlanforderungen im Bereich beispielsweise von Kraftfahrzeugen mit elektrischen Antrieben geeignet.

Speziell ist also das Rotorblech eines Reluktanzmotors (kurz: Reluktanzrotorblech) aufgrund der Funktionsweise bezogen auf die d- und q-Achse von hoher unterschiedlicher radialer Stabilität ausgeführt. So ist die d-Achse mit einem Flussleitab- schnitt vom Innen- zum Außendurchmesser durchgehend aus Blech gebildet, während die q-Achse durch Flusssperren unterbrochen ist .

Die Rotorbleche werden beispielsweise durch einen zylindri- sehen Presssitz auf die Welle gefügt. Bei hohen Drehzahlen ist das Übermaß der Pressung höher auszuführen, da es durch die Fliehkraft zu einer Aufweitung des Rotorblechs im Innen ¬ durchmesser kommt und die Drehmomentenübertragung auf die Welle reduziert wird. Passfedern zur Drehmomentenübertragung wären zusätzlich ungünstig, da die in die Bleche einzubringende Nut die Stabilität weiter reduzieren würde.

Durch die unterschiedliche Stabilität in den Achsen kommt es beim Aufpressen zu unterschiedlichen Verformungen und damit zu unzulässigen Spannungen an den äußeren Stegen bzw. am äußeren Verbindungsring des Rotorblechs, insbesondere am Steg direkt neben der d-Achse. Das durchgängige Material in der d- Achse wird als Verformung vom Innen- zum Außendurchmesser durchgereicht, während im benachbarten Bereich aufgrund der Flusssperren keine Verformung von innen nach außen ankommt.

Zusätzlich werden die Stege, die die Flussleitabschnitte zu ¬ sammenhalten, durch die Fliehkraft bei Drehung stark belastet. Bei einer relativ hohen Zugspannung, die bereits durch die Presspassung hervorgerufen werden kann, bleibt für die

Fliehkraftbelastung keine oder nur wenig Reserve. Ein derartiger Reluktanzrotor ist also nur für relativ niedrige Drehzahlen geeignet. Eine mögliche Optimierung besteht darin, zwischen Welle und Rotorblech Formschlüsse zu integrieren, um die Kräfte der Presspassung zurücknehmen und gleichzeitig ein hohes Moment übertragen zu können. In Bezug auf Formschlüsse können Nuten und Federn, Abflachungen oder aber Wellen mit Polygonquerschnitten verwendet werden. Mit diesen Maßnahmen lassen sich zwar die Zugspannungen aufgrund der nicht notwendigen Presspassung vermeiden, aber, wie oben angedeutet, wird das Blech durch Nuten unter Umständen zusätzlich destabilisiert und die Herstellung bzw. Fügung der Wellen ist kompliziert.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht somit darin, ein Reluktanzrotorblech vorzuschlagen, mit dem ein einfach herzustellender Rotor aufgebaut werden kann, welcher keinen übermäßigen Zugspannungen ausgesetzt ist.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein

Reluktanzrotorblech

- das im Wesentlichen kreisscheibenförmig ausgebildet ist und eine oder mehrere d-Achsen aufweist, wobei jede d- Achse getrennt durch das Zentrum des Reluktanzmotorblechs zwei d-Achsenhälften besitzt, mit

- einer Zentralaussparung im Zentrum des

Reluktanzrotorblechs und

- je einem von der Zentralaussparung bis zu einem am Außenrand des Reluktanzrotorblechs befindlichen Verbindungs ¬ rings sich radial erstreckenden Flussleitabschnitt entlang jeder d-Achsenhälfte, wobei

- in dem jedem Flussleitabschnitt auf der jeweiligen d-

Achsenhälfte eine Aussparung zur Spannungsreduktion angeordnet ist, so dass zu beiden Seiten der jeweiligen d- Achsenhälfte in dem jeweiligen Flussleitabschnitt je ein Teilleitabschnitt gebildet ist, und

- die Summe des jeweils kleinsten Querschnitts beider Teil ¬ leitabschnitte im Wesentlichen größer oder gleich einer kleinsten, zu der jeweiligen d-Achsenhälfte senkrechten Querschnittsfläche des Flussleitabschnitts radial oberhalb der Aussparung ist.

In vorteilhafter Weise wird durch die Aussparung in jedem Flussleitabschnitt der mehreren d-Achsenhälften die Steifig ¬ keit des Reluktanzrotorblechs in Richtung der d-Achse vermin ¬ dert. Die Aussparung ist dabei so angeordnet und/oder ge ¬ formt, dass der jeweilige Flussleitabschnitt nicht weiter verengt wird als die Verengung, die der Flussleitabschnitt an seiner engsten Stelle ohne die Aussparung besitzt. Dies be ¬ deutet, dass der magnetische Fluss nicht mehr beeinträchtigt wird als an der schmälsten zusammenhängenden Stelle des

Flussleitabschnitts, die typischerweise radial ganz außen an dem Verbindungsring liegt. Damit ist ein idealer Kompromiss zwischen der Reduktion der Steifigkeit und der magnetischen Beeinträchtigung gefunden. Gegenüber dem Stand der Technik brauchen bei der Erfindung die Reluktanzrotorbleche zur Aus ¬ bildung des Blechpakets nicht untereinander verbunden zu sein. Vorzugsweise sind sie ausschließlich direkt im Bereich der Zentralaussparung mit einer Welle des Rotors verbunden.

Beispielsweise können Verbindungsbolzen, kraftschlüssige Ver ¬ bindungen benachbart zueinander angeordneter Reluktanzrotorbleche untereinander oder dergleichen eingespart werden. Bei der Erfindung erfolgt die Kraftübertragung zwischen dem

Reluktanzrotorblech und der Welle vorzugsweise unmittelbar beziehungsweise direkt, und zwar ohne Vermittlung von weite ¬ ren Komponenten. Reluktanzrotorseitig wird die Aufgabe durch ein Blechpaket gelöst, welches Reluktanzrotorbleche gemäß der Erfindung aufweist.

Die Aussparung zur Spannungsreduktion kann vollständig vom Material des Reluktanzrotorblechs umgeben sein. Dies bedeu ¬ tet, dass die Aussparung vollständig innerhalb des jeweiligen Flussleitabschnitts liegt. Dies hat den Vorteil, dass die Zentralaussparung an ihrem gesamten Umfang reibschlüssig auf einer rein zylindrischen Welle angeordnet sein kann. Insbesondere kann ein Rand der Zentralaussparung des Reluktanzrotorblechs, vorzugsweise im q-Bereich zwischen den Ausspa- rungen zur Spannungsreduktion, komplementär zur Welle ausgebildet sein. Dadurch kann eine große Kraftübertragung unter weitgehender Vermeidung einer Überlastung des Reluktanzrotorblechs erreicht werden. Die Spannungsreduktion bezieht sich auf eine Reduzierung mechanischer Spannungen.

Bei einer alternativen Ausführungsform ist ein Hohlraum der Aussparung mit einem Hohlraum der Zentralaussparung in Verbindung. Dies bedeutet, dass die beiden Hohlräume direkt in- einander übergehen bzw. die Grenzen der Hohlräume einander schneiden bzw. ineinander übergehen.

Speziell können zwei der d-Achsen senkrecht zueinander und zwei q-Achsen winkelhalbierend zwischen den d-Achsen angeord- net sein, wobei geschwungene, streifenförmige Blechabschnitte senkrecht an den q-Achsen angeordnet sind und die Blechab ¬ schnitte voneinander durch Ausstanzungen getrennt sind. Damit lässt sich ein vierpoliger Reluktanzrotor realisieren, dessen Pole jeweils um 90° versetzt angeordnet sind. In der Mitte zwischen jeweils zwei benachbarten Polen befinden sich die q- Achsen mit der magnetischen Sperrrichtung. Benachbarte q- und d-Achsen sind also zueinander um 45° versetzt.

Ferner kann das Reluktanzrotorblech zusätzlich zu der oder den Aussparungen zur Spannungsreduktion mindestens eine Kennmarkenaussparung aufweisen. Neben der Zentralaussparung, den Aussparungen zur Spannungsreduktion und den Ausstanzungen zwecks Flussreduktion ist also zusätzlich mindestens eine Aussparung als Kennmarke vorgesehen, um die Orientierung des Reluktanzrotorblechs einfacher zu erfassen. Dies ist bei der Paketierung hilfreich. Derartige Kennmarkenaussparungen sind in der Regel wesentlich kleiner als alle anderen Ausstanzungen, da sie weder den magnetischen Fluss noch die mechanische Stabilität beeinflussen sollen.

Gemäß einer Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass die Zentralaussparung zum ausschließlichen Verbinden des Reluktanzrotorblechs mit einer Welle eines Reluktanzrotors ausgebildet ist. Das Reluktanzrotorblech ist hierdurch ausschließlich im Bereich der Zentralaussparung mit der Rotorwelle befestigbar. Dadurch können weitere Befestigungsmöglichkeiten eingespart werden. Das Reluktanzrotorblech ist vorzugsweise ausschließ- lieh im Bereich der Zentralaussparung mit der Rotorwelle verbunden. Eine Verbindung zu benachbarten Reluktanzrotorblechen kann eingespart werden. Die Zentralaussparung ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass sie in Form einer Passung, insbe ¬ sondere Presspassung, mit der Welle verbunden werden kann. Hierdurch kann eine zuverlässige Verbindung erreicht werden.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das Reluktanzrotorblech ein Schrägungsführungselement auf ¬ weist, welches vorzugsweise an einem äußeren Umfang des Reluktanzrotorblechs angeordnet ist. Darüber hinaus kann dasSchrägungsführungselement auch im Bereich der Zentralaus ¬ sparung der Reluktanzrotorbleche angeordnet sein. Das Schrä ¬ gungsführungselement kann beispielsweise durch einen Vor ¬ sprung, eine Ausnehmung, Kombinationen hiervon und/oder der gleichen gebildet sein. Das Schrägungsführungselement ist vorzugsweise derart ausgebildet, dass es im Wesentlichen kei ¬ ne Unwucht im bestimmungsgemäßen Betrieb ausbildet. Bei ¬ spielsweise können radial gegenüberliegend im Wesentlichen gleich ausgebildete Schrägungsführungselemente am Reluktanz- rotorblech ausgebildet sein. Die Schrägungsführungselemente sind ferner vorzugsweise zum Zusammenwirken mit einer Schrägungsführungskulisse ausgebildet, so dass es möglich ist, die Reluktanzrotorbleche in vorgebbarer Weise gegeneinander verdreht im Blechpaket anzuordnen. Darüber hinaus kann vorgese- hen sein, dass das Schrägungsführungselement nach Fertigstel ¬ len des Reluktanzrotors entfernt wird. Vorteilhaft ist dies besonders bei radial vorstehenden Schrägungsführungselemen- ten . Aus einer Vielzahl derartiger Reluktanzrotorbleche kann ein Blechpaket gebildet werden, welches auf eine Welle gefügt werden kann. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Welle rota ¬ torisch nur durch Reibschluss mit dem Blechpaket verbunden ist. Dies bedeutet, dass die Zentralaussparung abgesehen von weiteren Aussparungen, die in sie hineinragen, kreisförmig sein kann und ebenso die Welle rein kreiszylindrisch gebildet werden kann. Dadurch lässt sich ein sehr einfacher Aufbau der Welle realisieren.

Des Weiteren kann das Blechpaket geschrägt sein. Dabei sind die einzelnen Bleche des Blechpakets rotatorisch zueinander um einen geringen Winkelbetrag versetzt, wodurch die Dreh- momentenwelligkeit einer elektrischen Maschine und insbeson ¬ dere eines Synchron-Reluktanzmotors reduziert werden kann.

Vorzugsweise besitzen die Aussparungen auf jeder einzelnen d- Achse oder auf allen d-Achsen gleiche Abmessungen. Ebenso sollten die Aussparungen auf jeder einzelnen d-Achse oder auf allen d-Achsen den gleichen Abstand zum Zentrum des Reluktanzrotorblechs besitzen. Dadurch können Spannungen in allen Bereichen des Reluktanzrotorblechs verringert werden. Verfahrensseitig wird als Lösung der Aufgabe vorgeschlagen, dass bei einem Verfahren zum Herstellen eines ein Blechpaket aus einer Vielzahl von Reluktanzrotorblechen und einer Welle aufweisenden Reluktanzrotors, Reluktanzrotorbleche gemäß der Erfindung eingesetzt werden, wobei das Verfahren folgende Schritte aufweist:

- Stapeln einer für die bestimmungsgemäße Funktion des Blechpakets erforderlichen Anzahl von Reluktanzrotorblechen zum Ausbilden eines Stapels, wobei die Reluktanzrotorbleche ko- axial zueinander angeordnet werden,

- Anordnen jeweils einer Endplatte an gegenüberliegenden Stapelenden des Stapels, - Erwärmen des Stapels auf eine vorgegebene Temperatur und

- Einführen einer eine geringere Temperatur als die Reluktanzrotorbleche aufweisenden Welle in eine durch Zentral- aussparungen der Reluktanzrotorbleche gebildeten Öffnung, wobei ein Durchmesser der Welle derart gewählt wird, dass bei einer Temperaturangleichung zwischen dem Stapel und der Welle eine Presspassung ausgebildet wird.

Die Erfindung ermöglicht es, durch Einsatz der Reluktanzrotorbleche gemäß der Erfindung auf weitere Befestigungsmög ¬ lichkeiten zu verzichten. Dadurch kann nicht nur ein besonders einfaches Herstellungsverfahren erreicht werden, sondern es entfallen auch zusätzliche Befestigungsmittel, die neben

Kosten auch besondere Maßnahmen hinsichtlich des bestimmungsgemäßen Betriebs erfordern würden. Vorzugsweise kann der Stapel in einer Form vorbereitet werden, auf die vorgegebene Temperatur aufgeheizt werden, wobei sodann eine nicht beheiz- te Welle in die durch die Zentralaussparungen gebildeten Öffnung eingeführt werden kann. Beispielsweise kann der Tempera ¬ turunterschied 100 bis 250 °C, vorzugsweise 150 bis 220 °C, besonders bevorzugt 180 °C betragen. Die Durchmesser der Öff ¬ nung und der Welle sind so aufeinander abgestimmt, dass bei Temperaturangleichung beziehungsweise Temperaturausgleich zwischen den Reluktanzrotorblechen und der Welle eine Presspassung ausgebildet wird.

Es wird ferner vorgeschlagen, dass an den Stapelenden jeweils eine Hülse mit einer Hülsenöffnung angeordnet wird, wobei die Hülsenöffnung den gleichen Durchmesser wie die Zentralaussparungen der Reluktanzrotorbleche hat. Durch Vorsehen der Hül ¬ sen kann erreicht werden, dass während der Herstellung des Blechpakets ein Auffächern der Reluktanzrotorbleche weitge- hend vermieden werden kann, insbesondere während des Einfüh ¬ rens der Welle in die Öffnung. Zu diesem Zweck kann vorgesehen sein, dass die Hülsen in ihrer jeweiligen Position fixiert sind. Darüber hinaus kann mit den Hülsen erreicht wer ¬ den, dass eine Stabilisierung des Blechpakets insgesamt wäh- rend des bestimmungsgemäßen Betriebs gewährleistet werden kann. Vorzugsweise werden die Stapelenden durch die Hülsen gestützt . Weiterhin wird vorgeschlagen, dass der Stapel in einer

Fädelform mit einer Schrägungsführungskulisse ausgebildet wird. Die Fädelform dient insbesondere dazu, beim Ausbilden des Stapels die Reluktanzrotorbleche in der gewünschten Ori- entierung benachbart zueinander anzuordnen und zu halten.

Durch die Schrägungsführungskulisse kann dabei die Orientie ¬ rung der Reluktanzrotorbleche gegenüber einander sicherge ¬ stellt werden. Die Fädelform ermöglicht es somit, auf einfa ¬ che zuverlässige Weise eine Schrägung des Blechpakets zu rea- lisieren.

Weiterhin wird vorgeschlagen, dass der Stapel an seinen Stapelenden mit Druck beaufschlagt wird. Dadurch kann erreicht werden, dass die Reluktanzrotorbleche in kurzer Zeit auf eine gleichmäßige Temperatur erwärmt werden können. Zugleich kann erreicht werden, dass die Reluktanzrotorbleche jeweils unmit ¬ telbar zueinander benachbart angeordnet sind und unerwünschte Luftspalte weitgehend vermieden werden können. Besonders vorteilhaft erweist es sich, wenn die Welle im druckbeaufschagten Zustand des Stapels eingeführt wird. Da ¬ durch kann erreicht werden, dass die Reluktanzrotorbleche des Stapels auch bei mechanischer Einwirkung während des Einführens der Welle ihre Position beibehalten.

Darüber hinaus wird vorgeschlagen, dass während der Tempera ¬ turangleichung der Druck auf den Stapel einwirkt. Hierdurch kann erreicht werden, dass der Stapel seine Temperatur mög ¬ lichst gleichmäßig ändert. Dadurch ergibt sich eine zuverläs- sige Presspassung in Bezug auf die eingeführte Welle. Verzug, Inhomogenitäten oder dergleichen können dadurch weitgehend vermieden werden.

Die vorliegende Erfindung wird nun anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert, in denen zeigen:

FIG 1 ein Reluktanzrotorblech gemäß der vorliegenden Erfindung in einer schematischen Draufsicht, FIG 2 ein Rotorblechpaket mit einer Vielzahl von

Reluktanzrotorblechen gemäß FIG 1 in einer schematischen Perspektivansicht,

FIG 3 in einer schematischen Schnittansicht das Stapeln einer für die bestimmungsgemäße Funktion des Rotor ¬ blechpakets erforderliche Anzahl von

Reluktanzrotorblechen zum Ausbilden eines Stapels,

FIG 4 in einer schematischen Schnittansicht ein Anordnen jeweils einer Endplatte und ein Beheizen des Sta- pels,

FIG 5 in einer schematischen Schnittansicht das Einführen der Rotorwelle und Herstellen einer Presspassung

FIG 6 in einer schematischen Perspektivansicht einen

Reluktanzrotor gemäß der Erfindung und

FIG 7 in einer schematischen Perspektivansicht eine al ¬ ternative Ausgestaltung für ein Anordnen jeweils einer Endplatte und ein Beheizen des Stapels auf Basis des Rotorblechpaktes gemäß FIG 2. Die nachfolgend näher geschilderten Ausführungsbeispiele stellen bevorzugte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung dar.

Das in FIG 1 abgebildete Reluktanzrotorblech 18 weist Ausspa- rungen 22 auf, die magnetische Sperren bilden. Die Aussparungen 22 werden, wie alle übrigen Aussparungen auch, typischerweise durch Ausstanzung gebildet. Sie bilden unmagnetische Bereiche und fungieren also als magnetische Flusssperren. Zwischen den Aussparungen 22 ergeben sich somit Flussleitstü- cke, in denen der magnetische Fluss bei betriebsgemäßer Mag ¬ netisierung geführt wird.

Das in FIG 1 dargestellte Reluktanzrotorblech 18 dient für einen vierpoligen Reluktanzrotor. Dementsprechend weist das Reluktanzrotorblech 18 zwei senkrecht zueinander stehende d- Achsen auf, die magnetische Vorzugsrichtungen darstellen und die durch das Zentrum des Reluktanzrotorblechs 18 getrennt jeweils d-Achsenhälften 32 besitzen. Die Vorzugsrichtungen sind geprägt durch Flussleitstücke 24, die größtenteils durchgehend auf den jeweiligen d-Achsenhälften 32 verlaufen, wenn von einer Zentralaussparung 2 abgesehen wird, die zur Aufnahme einer Welle dient.

Die Aussparungen 22, welche als Magnetsperre dienen, verlau ¬ fen im Wesentlichen bogenförmig von einem Pol zum benachbarten Pol. Darüber hinaus sind sie im Wesentlichen streifenförmig. Aus Stabilitätsgründen können sie von Stegen 26 unter- brochen sein. Zwischen den bogenförmigen, streifenförmigen

Aussparungen 22 ergeben sich somit ebenfalls streifenförmige, bogenförmige Flussleitabschnitte 24.

Die bogenförmigen, nicht magnetischen Aussparungen 22 zwi- sehen benachbarten Polen verlaufen senkrecht zu den q-Achsen 30, die winkelhalbierend zwischen den d-Achsen liegen. Auf den q-Achsen 30 erfolgt also Magnetfeldsperrung. Zur näheren Wirkungsweise sei auf das eingangs erwähnte US-Patent

5,818,140 A von Vagati verwiesen.

In FIG 2 ist ein Reluktanzrotor oder kurz Rotor 10 ohne Welle gezeigt. Der Rotor 10 kann in einen Reluktanzmotor eingebaut sein. Beispielsweise kann der Reluktanzmotor ein Antriebsmotor für ein elektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug sein. Im eingebauten Zustand ist durch eine Durchgangsöffnung 12 des

Rotors 10, die durch die Zentralaussparungen 2 gebildet wird, eine in FIG 2 nicht dargestellte Welle des Reluktanzmotors gesteckt. Vorzugsweise ist der Rotor 10 auf die Welle ge- presst. Die Welle und damit der Rotor 10 ist dann um eine Ro- tationsachse A drehbar gelagert, so dass der Rotor 10 in ei ¬ nem (nicht dargestellten) Stator des Reluktanzmotors eine Ro ¬ tation R um die Rotationsachse A vollführen kann. Ein Durchmesser des Rotors 10 in radialer Richtung kann beispielsweise 20 cm und mehr betragen. Eine Länge des Rotors 10 in axialer Richtung kann beispielsweise 30 cm und mehr betragen.

Der Rotor 10 weist als magnetisch aktiven Teil ein Blechpaket 14 auf, das aus mehreren Schichten 16 gebildet ist, die je- weils weichmagnetisches, insbesondere ferromagnetisches , Ma ¬ terial aufweisen. Dieses Material stammt von den Einzelble ¬ chen gemäß FIG 1. Die Schichten weisen ferner elektrisch isolierende Teilschichten auf, um Wirbelströme in dem Blechpaket 14 zu blockieren. Von den Schichten 16 sind in FIG 2 der

Übersicht halber nur einige mit einem Bezugszeichen versehen.

Jede Schicht 16 wird im Wesentlichen also durch ein Rotorblech 18 gebildet. In der FIG 2 ist nur das Rotorblech 18, welches sich an einer Stirnseite 20 in axialer Richtung entlang der Achse A an einem vorderen Ende befindet, mit einem Bezugszeichen versehen.

Die Rotorbleche 18 sind in der Weise fluchtend in dem Blech- paket 14 axial hintereinander angeordnet, dass die Aussparun ¬ gen 22 und entsprechend auch die Flussleitabschnitte 24 axial fluchten, soweit keine Schrägung vorgesehen ist. Die Rotorbleche der Schichten 16 können alle die gleiche Form aufwei ¬ sen .

Damit der Rotor 10 am Außenmantel geschlossen ist, besitzt jedes Rotorblech 18 an seinem Außenrand einen geschlossenen Verbindungsring 28. Er fixiert auch die Flussleitabschnitte 24.

Das Beispiel in den FIG 1 und 2 bezieht sich auf einen vier ¬ poligen Rotor. Die Polzahl kann aber auch größer gewählt sein. Im günstigsten Fall ist die Durchgangsöffnung 12 des Rotors 10 kreiszylinderförmig und die dazugehörige Welle ist ebenfalls kreiszylinderförmig . Der Rotor 10 bzw. das Blechpaket 14 wird dann durch Pressung auf die Welle gefügt. Das Drehmoment wird somit allein durch Reibschluss vom Rotor zur Welle übertragen. Die Presspassung ist entsprechend dem ge ¬ forderten Drehmoment auszulegen und kann sehr hohe Kräfte mit sich bringen. Aufgrund der Struktur der Reluktanzrotorbleche 18 wird die Kraft entlang der d-Achsen 32 bei bekannten

Blechschnitten praktisch unvermindert von der Zentralaussparung 2 nach außen zum Verbindungsring 28 geführt, da die Flussleitabschnitte eben bei diesen bekannten Blechschnitten durchgehend von der Zentralaussparung 2 zum Verbindungsring 28 reichen. In den Bereichen des Verbindungsrings zwischen den Polen bzw. d-Achsen 32 wird die Kraft der Presspassung nur vermindert oder gar nicht übertragen, da die Aussparungen 22 dies unterbinden. Deswegen ergeben sich in den Bereichen 4 des Verbindungsrings 28 sehr hohe Zugspannungen, welche zur Zerstörung der Rotorbleche 18 und damit des Rotors 10 führen können .

Um die Verformung bzw. Zugspannungen in den Bereichen 4 der Verbindungsringe 28 auf jeder d-Achsenhälfte zu reduzieren, werden erfindungsgemäß Aussparungen 6 im Bereich der d-Achsen bzw. d-Achsenhälften 32 eingebracht. Eine solche Aussparung 6, die ebenfalls durch Ausstanzung bewirkt werden kann, unterbricht eine direkte Kraftlinie entlang der jeweiligen d- Achsenhälfte 32. Die Aussparung 6 kann sich verformen, so dass sich geringere Verformungen des Verbindungsrings 28 im Bereich der jeweiligen d-Achsenhälfte 32 und damit auch ge- ringere Zugspannungen in den Bereichen 4 der Verbindungsringe 28 ergeben. Damit ist die Bruch- bzw. Beschädigungsgefahr in diesen Bereichen deutlich reduziert.

Eine Aussparung 6 sollte so dimensioniert sein, dass sie mag- netisch kaum Auswirkungen besitzt. Dies kann dadurch erreicht werden, dass der magnetische Fluss in dem Flussleitstück 24 im Bereich der d-Achse nicht stärker behindert wird als an seiner engsten Stelle in Flussrichtung. Der Fluss sollte also keine engeren Einschnitte erhalten als bei einem Blechschnitt ohne die Aussparungen 6.

Die engste Stelle 34 für den magnetischen Fluss im Bereich der Pole liegt am Übergang des Flussleitstücks 24, welches entlang der jeweiligen d-Achsenhälfte 32 verläuft, zu dem Verbindungsring 28. Das Blech dort wird durch die angrenzenden Aussparungen 22 verjüngt, welche hier am nächsten aufeinander zukommen. Es ergibt sich somit am Innenrand des Ver ¬ bindungsrings 28 eine Engstelle der Breite a. Erfindungsgemäß sollte der magnetische Fluss in dem Flussleitstück 24 nicht weiter eingeschränkt sein als an der Engstelle 34.

Durch die Aussparung 6 in dem Flussleitabschnitt 24 wird die- ser bereichsweise zweigeteilt und es entstehen links und rechts von der Aussparung 6 Teilleitabschnitte 36 und 37. Die Teilleitabschnitte 36 und 37 verlaufen also jeweils zwischen der Aussparung 6 zur Spannungsreduktion und der angrenzenden Aussparung 22 zur Flusssperrung. Jeder der Teilleitabschnitte 36, 37 besitzt für den jeweiligen magnetischen Teilfluss 38, 39 in dem jeweiligen Teilleitabschnitt 36, 37 eine Engstelle der Breite al bzw. a2. Diese Engstellen sind durch den kleinsten Querschnitt des jeweiligen Teilleitabschnitts 36, 37 charakterisiert. Damit also der magnetische Fluss durch die Aussparung 6 nicht weiter eingeschränkt wird als durch die Engstelle 34, darf die Summe der kleinsten Querschnitts ¬ fläche des einen Teilleitabschnitts 36 und der kleinsten Querschnittsfläche des anderen Teilleitabschnitts 37 nicht kleiner als die Querschnittsfläche des Flussleitabschnitts 24 an der Engstelle 34 sein. Da das Reluktanzrotorblech überall gleich dick ist, muss gelten: al+a2 > a.

Damit die Spannungsentlastung in dem Flussleitabschnitt 24 auf der d-Achsenhälfte 32 möglichst groß ist, sollte die Aus- sparung 6 zur Spannungsreduktion auch möglichst groß sein. Um gleichzeitig die obige Bedingung einhalten zu können, wird günstigerweise die Summe des jeweils kleinsten Querschnitts beider Teilleitabschnitte 36, 37 im Wesentlichen gleich der kleinsten, zu der d-Achse 32 senkrechten Querschnittsfläche des Flussleitabschnitts 24 radial oberhalb der Aussparung 6 gewählt. Vorzugsweise gilt dann: al+a2=a.

Der magnetisch relevante kleinste Querschnitt an der Engstel ¬ le 34 befindet sich in der Regel senkrecht zu der d-Achse 32, da sich der magnetische Fluss in diesem Bereich im Wesentli ¬ chen parallel zur d-Achse 32 bewegt. Auf jeder d-Achsenhälfte 32 befindet sich also eine Ausspa ¬ rung 6. Der Ort der Aussparung 6 auf der jeweiligen d- Achsenhälfte 32 ist prinzipiell frei wählbar, solange obige Ungleichung eingehalten wird. Dementsprechend kann es sich wie in dem Beispiel von FIG 1 bei der Aussparung 6 um eine geschlossene Aussparung handeln, die vollständig von dem Blechmaterial umgeben ist. Gegebenenfalls kann die Aussparung 6 aber bis zur Zentralaussparung 2 reichen oder gar in sie hineinragen. Dies bedeutet, dass die beiden Aussparungen 2 und 6 dann ineinander übergehen. Eine solche Aussparung könnte beispielhaft die gestrichelte Kontur 42 (in FIG 1 ist nur eine von vieren eingezeichnet) besitzen. Dabei ist aber auch obige Ungleichung bezüglich der Querschnittsflächen bzw. der Breiten der Engstellen einzuhalten. Für diese Ausführungsva- riante ist FIG 1 nur rein schematisch anzusehen. Insbesondere kann aber diese Ausführungsvariante von Bedeutung sein, wenn die Aussparungen 22 weiter nach unten zu der Zentralaussparung 2 gezogen sind bzw. die Zentralaussparung 2 größer gestaltet ist.

Im vorliegenden Beispiel sind die Aussparungen 6 bzw. 42 alle gleich geformt. Zumindest sollten sie paarweise auf einer d- Achse gleich geformt sein (d.h. die Aussparung auf der einen d-Achsenhälfte sollte so geformt sein wie die Aussparung auf der gegenüberliegenden d-Achsenhälfte) , um Spannungen in allen Bereichen des Reluktanzrotorblechs zu verringern. Darüber hinaus besitzen hier alle Aussparungen 6 bzw. 42 den gleichen Abstand zum Zentrum. Jedenfalls sollten auch hier gegenüberliegende Aussparungen vom Zentrum gleich entfernt sein.

Wenn die Aussparung 6 zur Reduktion der mechanischen Spannung in die Zentralaussparung 2 übergeht, greift die Presspassung somit verstärkt oder ausschließlich in den Bereichen der q- Achsen. Die Verformung nach außen im Bereich der d-Achsen 32 wird dadurch ebenfalls gering gehalten, wodurch ebenfalls eine Schonung in den Bereichen 4 erfolgt. In das Reluktanzrotorblech 18 können ferner Kennmarkenaus- stanzungen 44 eingebracht sein. Diese dienen beim Fügen des Blechpakets zur besseren Orientierung. Sie sind wesentlich kleiner als die Aussparungen 6 zur Spannungsreduktion und wirken sich somit kaum mechanisch und kaum magnetisch aus.

Erfindungsgemäß werden also Verformungsreduzierende Maßnahmen zur Vermeidung von unzulässigen Spannungen in dem Reluktanzrotorblech getroffen. Diese Maßnahmen können durch Ausstanzungen realisiert werden, welche mit dem gleichen Stanzwerkzeug ausgeführt werden wie die übrigen Ausstanzungen in dem Rotorblech. Darüber hinaus kann die Welle des Rotors einfach zylindrisch ausgeführt werden. Die Spannungen an den äußeren Stegen bzw. an dem Verbindungsring 28 verursacht durch den Presssitz werden verringert, wodurch Reserve für Fliehkraft ¬ belastung vorhanden ist und eine Eignung für höhere Drehzahlen gegeben ist. Formschlüsse können also in der Welle ver ¬ mieden werden. Wegen der Nutzungsmöglichkeit einer zylindrischen Welle ist eine Paketschrägung einfach zu realisieren.

Im Folgenden wird gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels ein Herstellungsverfahren für einen Reluktanzrotor beschrieben, der das Blechpaket 14 aus einer Vielzahl von Reluktanzrotorblechen 18 gemäß der Erfindung sowie eine Welle 52, nämlich die Rotorwelle, aufweist.

FIG 3 zeigt einen ersten Schritt der Herstellung des

Reluktanzrotors, wonach ein Stapel 61 gebildet wird, der durch Stapeln einer für die bestimmungsgemäße Funktion des Blechpakets 14 erforderlichen Anzahl von

Reluktanzrotorblechen 18 gebildet wird. Dabei wird eine

Fädelform 68 benutzt, in die die Reluktanzrotorbleche 18 koa ¬ xial zueinander angeordnet werden. Aus den Figuren ist nicht ersichtlich, dass die Fädelform 68 eine Schrägungsführungsku- lisse aufweist, die dazu dient, die Reluktanzrotorbleche 18 gemäß einer Schrägung in einer axialen Richtung 70 anzuordnen. Zu diesem Zweck weisen die Reluktanzrotorbleche 18 je ¬ weils zwei radial gegenüberliegende Schrägungsführungselemen- te 50 (FIG 1) auf, die vorliegend als kleine, radial nach au ¬ ßen ragende Vorsprünge ausgebildet sind und mit der Führungs ¬ kulisse der Fädelform 68 zusammenwirken. Vorliegend ist vorgesehen, dass die Führungskulisse durch eine wendeiförmig in- nenseitig an einer Fädelöffnung der Fädelform 68 angebrachten Nut gebildet ist. Dadurch wird erreicht, dass benachbarte Reluktanzrotorbleche 18 gegenüber einander geringfügig ver ¬ dreht sind. Aus FIG 3 ist ferner ersichtlich, dass der Stapel 61 in vertikaler Ausrichtung erstellt wird. Zu diesem Zweck ist die Fädelform 68 mit einem Kern 51 ausgerüstet, der in die Zent ¬ ralaussparungen 2 der Reluktanzrotorbleche 18 eingreift. Auf einer Basisplatte 54 ist zunächst eine erste Hülse 66 ange- ordnet, die axial benachbart zu einer Endplatte 60 angeordnet ist. Gegenüberliegend zur Hülse 66 befindet sich an der End ¬ platte 66 das erste Stapelende 64, welches zugleich auch das erste Ende des Blechpakets 14 bildet. Nachdem die erforderli ¬ che Anzahl von Reluktanzrotorblechen 18 in der Fädelform 68 angeordnet ist, wird mittels eines Stempels 58 Druck 69 auf den so gebildeten Stapel 61 ausgeübt. Vorliegend ist ein Druck 69 von circa 20 to vorgesehen. Dadurch erfolgt eine plane Anlage benachbarter Reluktanzrotorbleche 18 zueinander, die in die Fädelform 68 eingefädelt sind.

Zu erkennen ist aus FIG 3 ferner, dass der Kern 51 in axialer Richtung 70 bewegbar ist. Im abgedrückten Zustand kann somit der Kern 51 aus der Fädelform 68 vertikal nach unten herausgenommen werden, wobei in diesem Zustand der Aufbau des Sta- pels 61 auf Grund der Druckeinwirkung durch die Kraft 69 über den Stempel 58 erhalten bleibt.

FIG 4 zeigt nun in einer weiteren schematischen Schnittansicht einen nächsten Schritt der Herstellung des

Reluktanzrotors gemäß der Erfindung, wobei nunmehr eine zwei ¬ te Endplatte 62 sowie vertikal nach oben anschließend eine zweite Hülse 67 angeordnet sind. Die Fädelform 68 mit ihrem Kern 51 ist vollständig entfernt. Der Stempel 58 beaufschlagt nunmehr den Stapel 61 mittels einer Kraft 69, die vorliegend 1 to beträgt. In die durch die Zentralaussparungen 2 gebildete Öffnung 65, die in FIG 3 durch den Kern 51 besetzt war, ist nunmehr in axialer Richtung 70 vertikal von unten eine Induktionsspule 59 eingeführt. Die Induktionsspule 59 ist mit einem Wechselstrom beaufschlagt, der ein magnetisches Wechselfeld erzeugt. Dieses ist so gewählt, dass eine thermische Aufheizung der Reluktanzrotorbleche 18 in gewünschter Weise erfolgt. Vorliegend ist vorgesehen, dass mittels induktiver Erwärmung ein Aufheizen auf etwa 250°C erfolgt. Zugleich wird mittels des Stempels 58 eine Druckkraft 69 in Höhe von etwa 1 to aufgebracht.

FIG 5 zeigt einen nächsten Schritt bei der Herstellung des Reluktanzrotors gemäß der Erfindung, wobei im aufgeheizten

Zustand des Blechpakets 14 beziehungsweise des Stapels 61 die Induktionsspule 59 in axialer Richtung 70 vertikal nach unten entfernt worden ist und von vertikal oben ebenfalls in Rich ¬ tung 70 die Rotorwelle 52 eingeführt wird. Die Rotorwelle 52 ist unbeheizt auf eine Temperatur von etwa 20°C. Der äußere Durchmesser der Rotorwelle 52 sowie der innere Durchmesser der Öffnung 65 im aufgeheizten Zustand sind so gewählt, dass bei Temperaturangleichung, das heißt, vorliegend vorzugsweise Abkühlen des Blechpaktes 14 auf etwa 20°C eine Presspassung zwischen dem Blechpaket 14 und hier ausschließlich den

Reluktanzrotorblechen 18 und der Welle 52 ausgebildet wird. FIG 6 zeigt den hierdurch hergestellten Reluktanzrotor in einer perspektivischen schematischen Ansicht auf die Unterseite gemäß der FIG 3 bis 5. An dieser Stelle ist ferner vorgese- hen, dass die Schrägungsführungselemente 50 (FIG 1) entfernt werden, damit sie nicht über einen äußeren Umfang des

Reluktanzrotors hinausragen, zum Beispiel in einen Luftspalt des späteren Reluktanzmotors. Zu diesem Zweck ist vorgesehen, dass die Schrägungsführungselemente 50 mittels eines Drehver- fahrens entfernt werden. Alternativ können natürlich auch andere materialabtragende Bearbeitungsverfahren eingesetzt wer ¬ den, die die Integrität des Reluktanzrotors im Wesentlichen nicht beeinträchtigen. Aus FIG 6 ist ferner ersichtlich, dass die Endscheibe 60 hül- senseitig eine unterbrochene Außenkontur 55 aufweist, mittels der Außenkontur 55 kann erreicht werden, dass eine Luftbewe- gung im Motorinnenraum erzeugt oder unterstützt werden kann. Dadurch kann eine Kühlung verbessert werden. Darüber hinaus erlaubt es diese Ausgestaltung, ein automatisierbares Wuchten durch Abbohren zu ermöglichen. In FIG 6 sind entsprechende Bohrungen 56 dargestellt. Vorliegend ist die Endscheibe 62 entsprechend ausgebildet.

FIG 7 zeigt in einer schematischen Perspektivansicht eine al ¬ ternative Herstellung eines Blechpakets 14 gemäß der Erfin ¬ dung basierend auf dem Blechpaket 14 gemäß FIG 2. Im Unter- schied zur FIG 1 ist bei den Reluktanzrotorblechen 18 gemäß FIG 2 vorgesehen, dass ein Schrägungsführungselement 71 in Form einer kreissegmentförmigen Ausnehmung vorgesehen ist. Das Blechpaket 14 wird dem Grunde nach, wie bereits zur FIG 3 beschrieben, erstellt. Die weiteren Schritte sehen alternativ vor, dass das Blechpaket 14 zwischen zwei Spannplatten 53, 57 verspannt wird und in diesem Zustand in einem Ofen auf die gewünschte Temperatur aufgeheizt wird. Im aufgeheizten Zu ¬ stand wird dann entsprechend dem Verfahrensschritt gemäß FIG 5 die nicht aufgeheizte Rotorwelle 52 eingeführt. Nachdem ein Temperaturausgleich erfolgt ist, wird die Verspannung durch die Spannplatten 53, 57 gelöst. Auch bei dieser Ausgestaltung der Erfindung sind Endscheiben und Hülsen vorgesehen, wobei lediglich die Hülse 67 in der Spannplatte 57 in FIG 7 ersichtlich ist. Da bei dieser Ausgestaltung die Schrägungsfüh- rungselemente 71 der Reluktanzrotorbleche 18 nicht über den äußeren Umfang des fertiggestellten Reluktanzrotors hinausragen, kann der Schritt des Entfernens der Schrägungsführungs- elemente 71 hier eingespart werden. Die Beschreibung dient lediglich der Erläuterung der Erfindung und ist für diese nicht beschränkend. Die für das erfindungsgemäße Verfahren beschriebenen Vorteile und Merkmale sowie Ausführungsformen gelten gleichermaßen für den erfindungsgemäßen Reluktanzrotor und umgekehrt. Folglich können für Verfahrensmerkmale entsprechende Vorrichtungsmerk- male und umgekehrt vorgesehen sein.