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Patent Searching and Data


Title:
REMOTE-CONTROLLED UNDERWATER VEHICLE FOR SUCTION OF OIL FROM THE UNDERSIDE OF AN ICE SURFACE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/129680
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a remote-controlled underwater vehicle (10) for suction of oil (130) from the underside of a closed ice cover (120), to a system for suction of oil from the underside of a closed ice cover, said system consisting of a remote-controlled underwater vehicle and a submarine (100), and to a method for suction of oil from the underside of a closed ice cover.

Inventors:
SCHIEMANN MARC (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/051644
Publication Date:
August 03, 2017
Filing Date:
January 26, 2017
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP MARINE SYS GMBH (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
B63B35/32; B63G8/00; E02B15/04
Domestic Patent References:
WO2012168334A12012-12-13
WO2015018976A12015-02-12
WO2012168334A12012-12-13
Foreign References:
US20140183145A12014-07-03
GB2250450A1992-06-10
US20080135494A12008-06-12
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug (10) zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke, wobei das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) Antriebsmittel aufweist, wobei das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) wenigstens eine Pumpe (30) aufweist, wobei die Pumpe (30) zur Absaugung von Fluid ausgebildet ist, wobei das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) wenigstens ein Mittel zur Ortung von Öl (20, 22) aufweist, wobei das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) ein Verbindungsmittel zu einem Mutterfahrzeug aufweist, wobei das Verbindungsmittel wenigstens eine erste Verbindung zur Kommunikation, eine zweite Verbindung zur Energieversorgung des ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs (10) und eine dritte Verbindung zur Beförderung von abgesaugtem Fluid (32) zum Mutterfahrzeug aufweist, wobei das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) wenigstens einen ersten Auftriebskörper (40) aufweist, wobei das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) unter Wasser einen Auftrieb aufweist.

2. Ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mittel zur Ortung von Öl (20, 22) ausgewählt ist aus der Gruppe umfassend Sonar, Fächerecholot, Ultraschall-Doppler-Profil-Strömungsmesser, Infrarotspektrometer, visuelle Kamera, Gaschromatograph, Massenspektrometer.

3. Ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) wenigstens ein erstes Mittel zur Ortung von Öl (20) und wenigstens ein zweites Mittel zur Ortung von Öl (22) aufweist, wobei das erste Mittel zur Ortung von Öl (20) und das zweite Mittel zur Ortung von Öl (22) verschieden sind.

4. Ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel aus wenigstens einem ersten Strahlruder (60) besteht.

5. Ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel aus wenigstens einem ersten Strahlruder (60) besteht, wobei des wenigstens eine erste Strahlruder (60) vertikal zur Erzeugung von Auftrieb oder Abtrieb angeordnet ist.

6. Ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der Ansprüche 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Antriebsmittel wenigstens zwei zweite Strahlruder (62) aufweist, wobei die wenigstens zwei zweiten Strahlruder (62) horizontal zur Erzeugung von Vortrieb angeordnet sind.

7. Ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Pumpe (30) zur Abtrennung von Öl und Wasser ausgebildet ist.

8. System zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke bestehend aus einem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug (10) gemäß einem der vorstehenden Ansprüche und einem Unterseeboot, wobei das das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) mit dem Verbindungsmittel mit dem Unterseeboot verbunden ist.

9. System nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Unterseeboot Mittel zur Energieerzeugung, Mittel zur Steuerung des ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs (10), Mittel zur Speicherung von Öl, Mittel zur Ortung von Öl sowie Mittel zur Aufnahme des ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs (10) aufweist.

10. Verfahren zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke, wobei das Verfahren die folgenden Schritte umfasst:

a) Ansteuern der unter der geschlossenen Eisdecke liegenden Havariestelle mit einem Unterseeboot gemäß Anspruch 9,

b) Bestimmen der ungefähren Position von Öl an der Havariestelle durch das

Unterseeboot,

c) Aussetzen eines ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10) gemäß einem der

Ansprüche 1 bis 7 aus dem Unterseeboot,

d) Anfahren der ungefähren Position von Öl durch das ferngesteuerte

Unterwasserfahrzeug (10),

e) Bestimmen der genauen Position von Öl durch das ferngesteuerte

Unterwasserfahrzeug (10),

f) Anfahren der genauen Position von Öl durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10),

g) Absaugen von Öl durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug (10), Transferieren des Öls zum Unterseeboot durch die dritte Verbindung zur Beförderung von abgesaugtem Fluid (32) sowie Lagerung des Öls,

h) Aufnehmen des ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs (10) durch das Unterseeboot.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zusätzlich den folgenden Verfahrensschritt umfasst:

i) Ansteuern eines Ortes zur sicheren Entsorgung des aufgenommenen Öls.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die

Schritte d) bis g) für verschiedene in Schritt b) erfasste Positionen wiederholt werden.

Description:
Ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug zur Ölabsaugung auf der Unterseite einer Eisfläche

Die Erfindung betrifft ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke, ein System zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke bestehend aus einem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug und einem Unterseeboot sowie ein Verfahren zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke.

Die Ausbeutung von Ölfeldern auch unter dem arktischen Eis wird zunehmend wirtschaftlich interessant. Ein großes Problem bei der maritimen Ölförderung sind jedoch die Gefahren im Havariefall. Daher werden Methoden zur Entfernung von Öl aus maritimen Systemen entwickelt.

Aus der US 2008/0135494 AI ist ein Apparat bekannt, welcher eine Unterwasser operierende Einheit und ein Überwasserfahrzeug aufweist.

Unter einer geschlossenen Eisdecke ist jedoch eine Absaugung von einem Überwasserschiff aus nicht möglich. Zusätzlich steigt das Öl im Normalfall auf und sammelt sich damit unmittelbar unter der Eisdecke. Daher wird heutzutage im Havariefall versucht, durch Bohrungen oder Schnitte im Eis an das Öl zu gelangen, um dieses abzusaugen oder zu binden. Dieses ist jedoch aufwändig, langsam und kann das Öl unter der Eisschicht nicht vollständig erreichen.

Aus der WO2012/168334 AI ist ein Unterseeboot zur Ölbekämpfung bekannt. Dieses kann beispielsweise einen Rüssel als Teil einer Ölabsaugevorrichtung aufweisen.

Es hat sich jedoch gezeigt, dass ein Unterseeboot an sich zu groß ist, um Öl, welches sich an der Unterseite von Eis angesammelt hat, abzusaugen. Hinzu kommt, dass das Unterseeboot an sich durch die oftmals sehr unregelmäßige Oberfläche des Eises selber einer Gefährdung ausgesetzt wird. Dieses gilt insbesondere, da eine exakte Detektion von Öl nur auf vergleichsweise geringe Distanz möglich ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung bereitzustellen, welche Öl, welches sich auf der Unterseite von Eis ansammelt, zuverlässig zu erreichen, zu orten und aufzusaugen. Gelöst wird diese Aufgabe durch ein ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen, ein System mit den in Anspruch 8 angegebenen Merkmalen sowie das Verfahren mit den in Anspruch 10 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen.

Das erfindungsgemäße ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke weist Antriebsmittel, wenigstens eine Pumpe, wenigstens ein Mittel zur Ortung von Öl sowie ein Verbindungsmittel zu einem Mutterfahrzeug auf. Die Pumpe ist zur Absaugung von Fluid ausgebildet. Das Verbindungsmittel weist wenigstens eine erste Verbindung zur Kommunikation, eine zweite Verbindung zur Energieversorgung des ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs und eine dritte Verbindung zur Beförderung von abgesaugtem Fluid zum Mutterfahrzeug auf. Weiter weist das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug wenigstens einen ersten Auftriebskörper auf, wobei das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug unter Wasser einen Auftrieb aufweist.

Fluid umfasst im Sinne dieser Erfindung insbesondere alle Wasser-Öl-Gemische sowie Wasser und Öl, wobei diese auch feste oder hochviskose Bestandteile enthalten können. Neben Bestandteilen aus Öl sowie deren Abbau- oder Reaktionsprodukte können diese auch Plankton und/oder Schwebepartikel umfassen, welche natürlich in Meerwasser vorkommen. Öl umfasst im Sinne der Erfindung alle petrochemischen Roh-, Zwischen- und Endprodukte, beispielsweise Rohöl, Diesel oder Schmieröl.

Durch den Auftrieb treibt das ferngesteuerte Wasserfahrzeug ohne aktiven Antrieb automatisch nach oben auf, nähert sich somit von alleine der Unterseite einer Eisdecke. Gegen diesen Auftrieb kann das ferngesteuerte Wasserfahrzeug mit Hilfe des Antriebsmittels aktiv in Schwebe gehalten werden, indem das Antriebsmittel einen gleichgroßen Abtrieb erzeugt. Hierdurch kann eine sichere Positionierung des ferngesteuerten Wasserfahrzeugs unter der Eisdecke erzielt werden.

Insbesondere ist der Auftrieb gering, beispielsweise im Bereich 0,05 bis 0, 1 m/s. Dieser geringe Auftrieb kann durch die Anbringung geeigneter Auftriebskörper am Wasserfahrzeug eingestellt werden. Vorteil an einem geringen Auftrieb ist, dass das Wasserfahrzeug bei einer Betriebsstörung alleine aufschwimmt und leicht geborgen werden kann und andererseits die Antriebsmittel keinen großen Energiebedarf haben, um einen Abtrieb zu erzeugen. Gleichzeitig muss das Wasserfahrzeug nicht aktiv einen Auftrieb erzeugen, sodass hierdurch Energie für das Antriebssystem eingespart werden kann.

Durch die zweite Verbindung zur Energieversorgung kann das ferngesteuerte Wasserfahrzeug mit Energie versorgt werden. Hierdurch benötigt das ferngesteuerte Wasserfahrzeug keine eigenen Mittel zur Energiespeicherung und/oder Energieerzeugung und kann hierdurch kompakt und beweglich ausgeführt werden. Dieses erleichtert die Navigation unter einer Eisdecke, welche regelmäßig stark strukturiert ist.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Mittel zur Ortung von Öl ausgewählt aus der Gruppe umfassend Sonar, Fächerecholot (engl. : multibeam sonar), Ultraschall-Doppler- Profil-Strömungsmesser (engl.: Acoustic Doppler Current Profiler), Infrarotspektrometer, visuelle Kamera, Gaschromatograph und Massenspektrometer.

Die verschiedenen Mittel zur Ortung haben sehr unterschiedliche Reichweiten und Genauigkeiten der Ermittlung von Ölverunreinigungen. Beispielsweise können mit dem Ultraschall-Doppler- Profil-Strömungsmesser Gasblasen oder Öltröpfchen auf etwa 700 m Entfernung geortet werden. Das Fächerecholot erlaubt eine genauer Detektion auf etwa 30 m.

Infrarotspektrometer und Massenspektrometer erlauben eine exakte Identifikation, haben jedoch nur eine sehr geringe bis keine Reichweite (Probennahme im oder am Fahrzeug).

Besonders bevorzugt weist das ferngesteuerte Wasserfahrzeug ein Fächerecholot auf. Weiter bevorzugt ist das Fächerecholot schwenkbar. Hierdurch ist eine Navigation im Nahbereich durch das ferngesteuerte Wasserfahrzeug besonders optimal möglich.

Bei der Verwendung einer visuellen Kamera verfügt das ferngesteuerte Wasserfahrzeug bevorzugt über Leuchtmittel, beispielsweise wenigstens einen Scheinwerfer.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug wenigstens ein erstes Mittel zur Ortung von Öl und wenigstens ein zweites Mittel zur Ortung von Öl auf, wobei das erste Mittel zur Ortung von Öl und das zweite Mittel zur Ortung von Öl verschieden sind. Beispielsweise verfügt das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug über eine visuelle Kamera und ein Fächersonar.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die Pumpe bzw. der Ansaugstutzen der Pumpe an der Oberseite des ferngesteuerten Wasserfahrzeugs angeordnet. Da das ferngesteuerte Wasserfahrzeug zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke ausgebildet ist, dient es dazu, Öl, welches spezifisch leichter als Wasser ist und sich daher unmittelbar unter dem Eis ansammelt, aufzusaugen. Daher ist das Öl oberhalb des ferngesteuerten Wasserfahrzeugs angeordnet und somit die Ansaugung an der Oberseite sinnvoll.

In einer weiteren Ausführungsform weist die Pumpe eine Vorrichtung zur Zuführung von Wasser auf. Wird nur zum Teil hochviskoses Öl gefördert, kann dieses die Pumpe stark belasten. Durch gleichzeitiges Fördern von Wasser und Öl wird zwar ein größerer Volumenstrom gefördert, die effektive Viskosität und damit der Energieverlust kann jedoch reduziert werden.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug ein Rahmengestell auf. Unter einem Rahmengestell ist ein Gestell zu verstehen, welches das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug umgibt und beispielsweise aus Stäben oder Rohren gebildet wird. Durch dieses Rahmengestellt wird bei vergleichsweise geringem Gewicht und guter Erreichbarkeit aller Komponenten ein Schutz für das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug erzeugt, da eine mögliche Kollision im Regelfall zunächst auf das Rahmengestell trifft.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht der Auftriebskörper aus einem Schaumstoff. Schaumstoffe haben den Vorteil, dass diese eine geringe Dichte und hohe Stabilität verbinden. Besonders bevorzugt besteht der Schaumstoff aus einem syntaktischen Polyurethan.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht das Antriebsmittel aus wenigstens einem ersten Strahlruder (engl.: thruster). Besonders bevorzugt ist das wenigstens eine erste Strahlruder auf der Unterseite des ferngesteuerten Wasserfahrzeugs angeordnet. Hierdurch kann die Wahrscheinlichkeit des Kontakts des wenigstens einen ersten Strahlruders mit dem Öl minimiert werden. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung besteht das Antriebsmittel aus wenigstens einem ersten Strahlruder, wobei das wenigstens eine erste Strahlruder vertikal zur Erzeugung von Auftrieb oder Abtrieb angeordnet ist.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Antriebsmittel ein zweites Strahlruder auf, wobei das zweite Strahlruder horizontal zur Erzeugung von Vortrieb angeordnet ist und entlang einer vertikalen Achse schwenkbar ist.

In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung weist das Antriebsmittel wenigstens zwei zweite Strahlruder auf, wobei die wenigstens zwei zweiten Strahlruder horizontal zur Erzeugung von Vortrieb angeordnet sind.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist die wenigstens eine Pumpe zur Abtrennung von Öl und Wasser ausgebildet. Förderung und Abtrennung kann mittels Zentrifugalabtrennung erfolgen (engl. : centrifugal skimmer).

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das ferngesteuerte Wasserfahrzeug eine Vorrichtung zur Abtrennung von Öl und Wasser auf. Bevorzugt handelt es sich bei der Vorrichtung zur Abtrennung von Öl und Wasser um eine Phasenabscheidung.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug zur Abgabe eines Dispersants ausgebildet, um das Öl zu bekämpfen. Vorzugsweise ist hierbei die Pumpe sowohl zur Absaugung von Fluid ausgebildet als auch zum Ausstoß des Disperants ausgebildet. Insbesondere weist das Verbindungsmittel eine zusätzliche Versorgungsleitung auf, die das Unterwasserfahrzeug mit Dispersant versorgt. Über ein optionales, zwischengeschaltetes Ventil kann zwischen der Leitung zum Abpumpen und Versorgung mit Dispersant umgeschaltet werden.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug ein an der Pumpe angeordnetes, vorzugsweise teleskopierbares, Saugrohr auf. Durch die Verwendung eines Saugrohres kann der Abstand des ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs zum Eis vergrößert werden, wodurch das Risiko einer Kollision verringert wird. Zusätzlich wird das Risiko verringert, dass das Antriebsmittel in Kontakt mit Öl kommt und so in seiner Funktionsfähigkeit beeinträchtigt werden könnte. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug eine Wasserstrahllanze auf. Mit Hilfe der Wasserstrahllanze kann das Eis von der Unterseite gereinigt werden, um festsitzendes oder eingeschlossenes Öl zugänglich zu machen, besser erreichen zu können und somit zu entfernen.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug eine Bürste auf. Mit Hilfe der Bürste kann das Eis von der Unterseite gereinigt werden, um festsitzendes Öl zu entfernen.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein System zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke bestehend aus einem erfindungsgemäßen ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug und einem Unterseeboot, wobei das das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug mit dem Verbindungsmittel mit dem Unterseeboot verbunden ist.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist das Unterseeboot Mittel zur Energieerzeugung, Mittel zur Steuerung des ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs, Mittel zur Speicherung von Öl, Mittel zur Ortung von Öl sowie Mittel zur Aufnahme des ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs auf.

Vorteil eines solchen Systems ist die schnelle Einsatzmöglichkeit des Systems zur Entfernung von Öl unter Eis. Während das Unterseeboot schnell getaucht das Einsatzgebiet erreichen kann und über die notwendigen Infrastrukturvorrichtungen, beispielsweise Energieerzeugung und Lebenserhaltung für die Besatzung verfügt, kann das Unterseeboot ausreichend Abstand zum Eis halten. Vor Ort kann das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug ausgesetzt und gezielt an verunreinigte Orte gebracht werden. Vorzugsweise ortet das Unterseeboot hierzu potentielle Bereiche mit seinen Mittel zur Ortung von Öl, wobei diese Mittel vorzugsweise auf größere Distanz operieren. Beispielsweise und bevorzugt handelt es sich um ein Ultraschall-Doppler-Profil- Strömungsmesser (engl. : Acoustic Doppler Current Profiler). Die Mittel zur Speicherung von Öl des Unterseeboots sind bevorzugt in Form eines flexiblen Containers ausgeführt, welcher sein Volumen bei der Aufnahme des Öls bzw. des Öl-Wasser-Gemisches vergrößert. Beispielsweise können die Mittel zur Speicherung von Öl ein gesamtes Fassungsvolumen von 1.000 bis 5.000 m 3 aufweisen. Das Unterseeboot kann über eine Vorrichtung zur Separierung von Öl und Wasser verfügen. In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das System zur Ausbringung von Dispersant ausgebildet. Hierzu verfügt das Unterseeboot über Mittel zur Speicherung des Dispersants. Das Dispersant kann entweder über die dritte Verbindung zur Beförderung von abgesaugtem Fluid oder eine weitere Verbindung zur Beförderung des Dispersants zum ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug verbracht werden.

Selbstverständlich kann das Unterseeboot zu Aufnahme weiterer ferngesteuerter Unterwasserfahrzeuge ausgebildet sein.

In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke. Das Verfahren umfasst die folgenden Schritte:

a) Ansteuern der unter der geschlossenen Eisdecke liegenden Havariestelle mit einem Unterseeboot,

b) Bestimmen der ungefähren Position von Öl an der Havariestelle durch das Unterseeboot, c) Aussetzen eines erfindungsgemäßen ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs aus dem Unterseeboot,

d) Anfahren der ungefähren Position von Öl durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug, e) Bestimmen der genauen Position von Öl durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug, f) Anfahren der genauen Position von Öl durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug, g) Absaugen von Öl durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug, Transferieren des Öls zum Unterseeboot durch die dritte Verbindung zur Beförderung von abgesaugtem Fluid sowie Lagerung des Öls,

h) Aufnehmen des ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs durch das Unterseeboot.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren zusätzlich den folgenden Schritt:

i) Ansteuern eines Ortes zur sicheren Entsorgung des aufgenommenen Öls.

In einer weiteren alternativen Ausführungsform der Erfindung umfasst das Verfahren zusätzlich die folgenden Schritte:

j) Deponieren des gesammelten Öls in wenigstens einem geeigneten Lagerbehälter am Grund, k) Warten bis zum Abschmelzen des Eises,

I) Aufnehmen des wenigstens einen Lagerbehälters durch ein Überwasserschiff. Diese Ausführungsform hat den Vorteil, dass die Menge des gereinigten Öls nicht durch das Fassungsvermögen des Unterseeboots begrenzt ist. Hierdurch können auch größere Kontaminationen schneller beseitigt werden. Dieses Verfahren ist jedoch nur in Bereichen anwendbar, die nicht ganzjährig unter Eis liegen. Als Lagerbehälter kommen bevorzugt entfaltbare Lagerbehälter zum Einsatz, da hierdurch der Transport vereinfach ist. Besonders bevorzugt weisen die Lagerbehälter eine entfaltbare Auftriebseinheit auf. Nach dem Entfalten der entfaltbaren Auftriebseinheit treiben die Lagerbehälter auf und können einfach von einem Überwasser aufgenommen werden. Aufnehmen umfasst in diesem Zusammenhang auch in Schlepp nehmen.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann vor, während, nach oder in Unterbrechung des Schritts g) die Oberfläche des Eises beispielsweise mittels einer Bürste, einer Wasserstrahllanze oder der Abgabe von Dispersant gereinigt werden.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung werden die Schritte d) bis g) für verschiedene in Schritt b) erfasste Positionen wiederholt.

Nachfolgend ist das erfindungsgemäße ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Fig. 1 Perspektivische Ansicht eines ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs

Fig. 2 halbtransparente Ansicht eines ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs

Fig. 3 Perspektivische Ansicht eines ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs mit Saugrohr

Fig. 4 Perspektivische Ansicht eines ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs mit Wasserstrahllanze

Fig. 5 halbtransparente Ansicht eines ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugs mit Abscheider

Fig. 6 Unterseeboot mit ferngesteuertem Unterwasserfahrzeug

Fig. 7 Verfahren zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke

In Fig. 1 ist ein beispielhaftes ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug 10 dargestellt. Dieses verfügt über erste Mittel zur Ortung von Öl 20, beispielsweise ein Fächerecholot, sowie über zweite Mittel zur Ortung von Öl 22, beispielsweise eine visuelle Kamera. Zur Ausleuchtung der Umgebung verfügt das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug 10 über Scheinwerfer 24. Um Öl aufzunehmen, weist das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug 10 eine Pumpe 30 auf. Auftriebskörper 40 erzeugen einen leichten Auftrieb für das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug 10, sodass dieses mit Hilfe der ersten Strahlruder 60 leicht in der Schwebe gehalten werden kann bzw. auf und ab bewegt werden kann. Zweite Strahlruder 62 dienen zur Bewegung in der horizontalen Ebene. Zur Stabilisierung und zum Schutz ist das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug 10 mit einem außen angeordneten Rahmengestell 50 versehen.

Fig. 2 zeigt zusätzlich eine Auswerteelektronik 26 für die Mittel zur Ortung von Öl sowie die dritte Verbindung zur Beförderung von abgesaugtem Fluid 32, über welche das mit der Pumpe 30 geförderte Öl zum Unterseeboot (nicht gezeigt) verbracht wird.

In Fig. 3 ist das in Fig. 1 gezeigte ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug 10 mit einem zusätzlichen Saugrohr 70 gezeigt. Durch das Saugrohr 70 kann der Abstand zur Eisdecke als auch zum Öl vergrößert werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit für sowohl eine Kollision mit dem Eis als auch eine Verunreinigung des ersten Strahlruders 60 als auch des zweiten Strahlruders 62 mit Öl verringert werden kann.

In Fig. 4 ist das in Fig. 1 gezeigte ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug 10 mit einer zusätzlichen Vorrichtung zur Erzeugung eines Wasserstrahls 80 dargestellt. Mit Hilfe der Vorrichtung zur Erzeugung eines Wasserstrahls 80 wird ein Wasserstrahl (Wasserstrahllanze) erzeugt, mit welchem die Unterseite des Eises zusätzlich gereinigt werden kann.

Fig. 5 zeigt das in Fig. 2 gezeigte ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug 10 mit einem zusätzlichen Abscheider 90. Durch den Abscheider 90, welcher als Phasenabscheider ausgeführt ist.

Fig. 6 zeigt ein Unterseeboot 100, welches über ein Verbindungsmittel 110 mit dem ferngesteuerten Unterwasserfahrzeug 10 verbunden ist. Das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug 10 entfernt Öl 130, welches sich unter Eis 120 gesammelt hat.

In Fig. 7 ist ein Verfahren zur Absaugung von Öl von der Unterseite einer geschlossenen Eisdecke dargestellt.

In Schritt 200 steuert das Unterseeboot die unter der geschlossenen Eisdecke liegenden Havariestelle an. In Schritt 210 wird die ungefähren Position von Öl an der Havariestelle durch das Unterseeboot bestimmt.

In Schritt 220 wird das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeugs aus dem Unterseeboot ausgesetzt.

In Schritt 230 wird die ungefähre Position von Öl durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug angefahren.

In Schritt 240 wird die genaue Position von Öl durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug bestimmt.

In Schritt 250 wird die genaue Position von Öl durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug angefahren.

In Schritt 260 wird Öl durch das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeug abgesaugt und zum Unterseeboot durch die dritte Verbindung zur Beförderung von abgesaugtem Fluid sowie Lagerung des Öls transferiert.

Die Schritte 230 bis 260 können wiederholt werden.

In Schritt 270 wird das ferngesteuerte Unterwasserfahrzeugs durch das Unterseeboot aufgenommen.

In einer Ausführungsform des Verfahrens wird in Schritt 280 eines Ortes zur sicheren Entsorgung des aufgenommenen Öls angefahren.

In einer anderen alternativen Ausführungsform des Verfahrens wird in Schritt 290 das gesammelte Öls in wenigstens einem geeigneten Lagerbehälter am Grund deponiert, in Schritt 300 gewartet, bis das Eis abgeschmolzen ist, und in Schritt 310 der wenigstens eine Lagerbehälters durch ein Überwasserschiff aufgenommen. Bezugszeichen

10 ferngesteuertes Unterwasserfahrzeug

20 erstes Mittel zur Ortung von Öl

22 zweites Mittel zur Ortung von Öl

24 Scheinwerfer

26 Auswerteelektronik

30 Pumpe

32 dritte Verbindung zur Beförderung von abgesaugtem Fluid

40 Auftriebskörper

50 Rahmengestell

60 erstes Strahlruder

62 zweites Strahlruder

70 Saugrohr

80 Vorrichtung zur Erzeugung eines Wasserstrahls

90 Abscheider

100 Unterseeboot

110 Verbindungsmittel

120 Eis

130 Öl

200 Schritt a)

210 Schritt b)

220 Schritt c)

230 Schritt d)

240 Schritt e)

250 Schritt f)

260 Schritt g)

270 Schritt h)

280 Schritt i)

290 Schritt j)

300 Schritt k)

310 Schritt I)