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Patent Searching and Data


Title:
RETAINER HAVING AT LEAST ONE ELECTRODE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/045248
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a retainer (1) having at least one electrode (2) for producing electric fields in an exhaust gas line (3). The retainer (1) has a disk (4), which is made of an electrically insulating material and has an inflow side (5) and an outflow side (6) and openings (7) through which an exhaust gas can flow from the inflow side (5) to the outflow side (6), and at least one electrical conductor (8) fastened to and/or in the disk (4). The electrical conductor (8) is covered by the electrically insulating material at least on the inflow side (5) of the disk (4) and is in electrical contact with the one or more electrodes (2) extending toward the outflow side (6). As a result of the electrical conductor (8) being completely surrounded by an insulating material during operation, the area that must be covered by a soot layer in order for a leakage current to be able to develop is increased. Thus, the leakage length is increased, wherein one or more electrodes (2) are arranged in the exhaust gas at the same time. The soot particles deposited on the retainer (1) and the exhaust gas line (3) have to be removed less often.

Inventors:
HODGSON JAN (DE)
VORSMANN CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/067359
Publication Date:
April 04, 2013
Filing Date:
September 06, 2012
Export Citation:
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Assignee:
EMITEC EMISSIONSTECHNOLOGIE (DE)
HODGSON JAN (DE)
VORSMANN CHRISTIAN (DE)
International Classes:
F01N3/01
Foreign References:
EP2305976A22011-04-06
JP2006342730A2006-12-21
JP2005240634A2005-09-08
JP2006026483A2006-02-02
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
ROESSLER, MATTHIAS (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Halterung (1) mit einer oder einer Mehrzahl Elektrode(n) (2) zur Erzeugung elektrischer Felder in einer Abgasleitung (3), wobei die Halterung (1) eine Scheibe (4) aus einem elektrisch isolierenden Material mit einer Anströmseite (5) und einer Abströmseite (6) und von der Anströmseite (5) zur Abströmseite (6) für ein Abgas durchströmbare Öffnungen (7) sowie mindestens einen an und/oder in der Scheibe (4) befestigten elektrischen Leiter (8) aufweist und wobei der elektrische Leiter (8) zumindest an der Anströmseite (5) der Scheibe (4) von dem elektrisch isolierenden Material bedeckt ist und in elektrischem Kontakt mit der einen oder der Mehrzahl sich zur Abströmseite (6) hin erstreckenden Elektrode^) (2) steht.

Halterung (1) nach Patentanspruch 1, wobei der elektrische Leiter (8) eine Verlängerung (9) zur Durchführung durch eine Wand (10) der Abgasleitung (3) aufweist.

Halterung (1) nach Patentanspruch 1 oder 2, wobei der elektrische Leiter (8) in mindestens einer Nut (11) in der Scheibe (4) befestigt ist.

Halterung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei der elektrische Leiter (8) mit einem Verbindungsmaterial (12) an und/oder in der Scheibe (4) befestigt ist.

Halterung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Halterung einen Deckel aufweist, der auf der Abströmseite (6) der Scheibe (4) angeordnet ist, wobei der Deckel (13) Aussparungen (14) zur Aufnahme der Elektrode(n) (2) aufweist. Halterung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die eine oder die Mehrzahl der Elektrode(n) (2) und der elektrische Leiter (8) mittels mindestens eines der folgenden Wirkprinzipien miteinander verbunden ist:

- Formschluss,

- Kraftschluss und

- Stoffschluss.

Halterung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Scheibe (4) topfförmig ausgebildet ist mit einem zur Abströmseite (6) auskragenden äußeren Bereich (15).

Halterung (1) nach Patentanspruch 7, wobei der auskragende äußere Bereich (15) sich über mindestens eine Elektrode (2) hinaus entlang der Abgasleitung (3) erstreckt.

Halterung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Scheibe (4) etwa quer in die Abgasleitung (3) einbaubar ist und einen Querschnitt (16) der Abgasleitung (3) im Wesentlichen vollständig überdeckt.

Halterung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche, wobei die Scheibe (4) mindestens einen ersten und einen zweiten elektrischen Leiter (8), die von einander elektrisch isoliert sind, aufweist und eine erste Gruppe und eine zweite Gruppe von Elektroden (2) jeweils mit einem der elektrischen Leiter (8) in elektrischem Kontakt stehen.

Vorrichtung (17) in einer Abgasleitung (3) zur Ionisierung von Rußpartikeln im Abgas einer Verbrennungskraftmaschine (18), umfassend mindestens eine Halterung (1) nach einem der vorhergehenden Patentansprüche und einen in Strömungsrichtung (19) nachfolgend angeordneter Partikelabscheider (20).

12. Vorrichtung (17) nach Patentanspruch 11, wobei der Partikelabscheider (20) eine Gegenelektrode bildet.

Description:
Halterung mit mindestens einer Elektrode

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Halterung mit mindestens einer Elektrode zur Erzeugung elektrischer Felder in einer Abgasleitung.

Bei Kraftfahrzeugen mit mobilen Verbrennungskraftmaschinen und insbesondere bei Kraftfahrzeugen mit Dieselantrieb sind regelmäßig Mengen an Rußpartikeln in dem Abgas der Verbrennungskraftmaschine enthalten, welche nicht in die Umwelt abgegeben werden dürfen. Dies ist durch entsprechende Abgasverordnungen vorgegeben, die Grenzwerte für die Anzahl und die Masse an Rußpartikeln pro Abgasgewicht oder Abgasvolumen sowie teilweise auch für ein gesamtes Kraftfahrzeug vorgeben. Rußpartikel sind insbesondere nicht verbrannte Kohlenstoffe und Koh- lenwasserstoffe im Abgas.

Es sind bereits eine Vielzahl unterschiedlicher Konzepte zur Beseitigung von Rußpartikeln aus Abgasen mobiler Verbrennungskraftmaschinen diskutiert worden. Neben wechselseitig geschlossenen Wandstromfiltern, offenen Nebenstromfiltern, Schwerkraftabscheidern etc. sind auch bereits Systeme vorgeschlagen worden, bei denen die Partikel im Abgas elektrisch aufgeladen und dann mit Hilfe elektrostatischer Anziehungskräfte abgelagert werden. Diese Systeme sind insbesondere unter der Bezeichnung„elektrostatischer Filter" beziehungsweise„Elektrofilter" bekannt.

Bei „Elektrofiltern" werden durch die Bereitstellung eines elektrischen Feldes und/oder eines Plasmas eine Agglomeration von kleinen Rußpartikeln zu größeren Rußpartikeln und/oder eine elektrische Ladung bei Rußpartikeln bewirkt. Elektrisch geladene Rußpartikel und/oder größere Rußpartikel sind regelmäßig in einem Filtersystem deutlich einfacher abzuscheiden. Rußpartikel- Agglomerate werden aufgrund ihrer größeren Massenträgheit in einer Abgasströmung träger transportiert und lagern sich an Umlenkstellen einer Abgasströmung somit einfacher ab. Elektrisch geladene Rußpartikel werden aufgrund ihrer Ladung hin zu Ober- flächen gezogen, an welchen sie anlagern und ihre Ladung abgeben. Auch dies erleichtert die Entfernung von Rußpartikeln aus dem Abgasstrom im Betrieb von Kraftfahrzeugen. So wurde für solche Elektrofilter bereits der Einsatz mehrerer Sprühelektroden und Kollektorelektroden vorgeschlagen, die in der Abgasleitung positioniert werden. Dabei werden beispielsweise eine zentrale Sprühelektrode, welche etwa mittig durch die Abgasleitung verläuft, und eine umgebende Mantelfläche der Abgasleitung als Kollektorelektrode dazu genutzt, einen Kondensator auszubilden. Mit dieser Anordnung von Sprühelektrode und der Kollektorelektrode wird quer zur Strömungsrichtung des Abgases ein elektrisches Feld gebildet, wobei die Sprühelektrode beispielsweise mit einer Hochspannung betrieben werden kann, die im Bereich von ca. 15 kV [15.000 Volt] liegt. Hierdurch können sich insbe- sondere Corona-Entladungen ausbilden, durch welche die mit dem Abgas durch das elektrische Feld strömenden Partikel unipolar aufgeladen werden. Aufgrund dieser Aufladung wandern die Partikel durch die elektrostatischen Coulombkräfte zur Kollektorelektrode. Neben Systemen, bei denen die Abgasleitung als Kollektorelektrode ausgeführt ist, sind auch Systeme bekannt, bei denen die Kollektorelektrode beispielsweise als Drahtgitter ausgebildet ist, dabei erfolgt die Anlagerung von Partikeln an dem Drahtgitter zu dem Zweck, die Partikel ggf. mit weiteren Partikeln zusammenzuführen, um so eine Agglomeration zu rea- lisieren. Das das Gitter durchströmende Abgas reißt dann die größeren Partikel wieder mit und führt sie klassischen Filtersystemen zu.

Bei der Anordnung von Sprühelektrode und Kollektorelektrode hintereinander in der Abgasleitung ist es wünschenswert, eine Mehrzahl von Elektroden über den Querschnitt der Abgasleitung zu verteilen, so dass ein gleichmäßig verteiltes elektrisches Feld oder ein über den Querschnitt der Abgasleitung einstellbares elektrisches Feld erzeugt wird. Es stellt sich jedoch regelmäßig das Problem heraus, dass sich durch abgelagerte Rußpartikel an der Elektrode und deren Halterung Kriechströme zwischen der Elektrode und der auf einem anderen elektrischen Potential befindlichen Abgasleitung einstellen. Diese Kriechströme führen zum Beispiel zu einem Aufladen der Abgasleitung und sollten verhindert werden. Es ist bekannt, dass an der Elektrode und der Halterung abgelagerter Ruß re- gelmäßig durch eine Regeneration, insbesondere durch eine katalytisch gestützte Regeneration und durch kurzzeitiges Aufheizen der Abgase beseitigt werden kann. Damit eine vollständige Regeneration des abgelagerten Rußes auf den Elektroden und deren Halterung nur in zeitlichen großen Abständen durchgeführt werden muss, ist es wünschenswert, Kriechströme für eine möglichst lange Zeit zu unterdrücken oder klein zu halten.

Es ist auch zu berücksichtigen, dass bei der Bereitstellung solcher Komponenten für ein Rußabscheidesystem möglichst einfache Komponenten eingesetzt werden sollen, insbesondere auch solche, die sich im Rahmen einer Serienfertigung kostengünstig herstellen lassen.

Hiervon ausgehend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teil- weise zu lösen. Insbesondere soll eine Halterung mit einer oder einer Mehrzahl Elektrode(n) angegeben werden, bei der möglichst keine oder nur sehr kleine Kriechströme auftreten.

Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Halterung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und einer Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 11. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Halterung sind in den abhängig formulierten Patentansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den Patentansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger, technologisch sinnvoller, Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren, erläutert die Erfindung und gibt zusätzliche Ausführungsbeispiele an. Die Aufgaben werden gelöst durch eine Halterung mit einer oder einer Mehrzahl Elektrode(n) zur Erzeugung elektrischer Felder in einer Abgas- leitung, wobei die Halterung eine Scheibe aus einem elektrisch isolierenden Material mit einer Anströmseite und einer Abströmseite und von der Anströmseite zur Abströmseite für ein Abgas durchströmbare Öffnungen sowie mindestens einen an und/oder in der Scheibe befestigten elektrischen Leiter aufweist und wobei der elektrische Leiter zumindest an der Anströmseite der Scheibe von dem elektrisch isolierenden Material bedeckt ist und in elektrischem Kontakt mit der einen oder der Mehrzahl sich zur Abströmseite hin erstreckenden Elektrode(n) steht.

Die Halterung ist insbesondere ausgelegt, um in der Abgasleitung einer Verbrennungskraftmaschine angeordnet werden zu können. An der Halterung sind bevorzugt mindestens 3, besonders bevorzugt sogar mindes- tens 10 Elektroden befestigt. In eingebautem Zustand durchströmt das Abgas der Verbrennungskraftmaschine die Abgasleitung und die Halterung, wobei die der Verbrennungskraftmaschine zugewandte Seite der Halterung die Anströmseite bildet und die in Strömungsrichtung gegenüberliegende Seite die Abströmseite der Halterung bildet.

Unter einer Scheibe im Sinne der vorliegenden Erfindung ist ein Körper zu verstehen, dessen Abmessungen quer zur Strömungsrichtung wesentlich größer sind als dessen Abmessungen in Strömungsrichtung, bevorzugt ist eine maximale Länge der Scheibe quer zur Strömungsrichtung mindes- tens dreimal so groß wie eine maximale Länge der Scheibe in Strömungsrichtung. In der Scheibe sind insbesondere Durchlässe für das Abgas ausgebildet, die sich im Wesentlichen in der Scheibe von der Anströmseite zu der Abströmseite erstrecken und somit die durchströmbaren Öffnungen bilden. Die Scheibe ist insbesondere aus einem elektrisch isolierenden Material gebildet, insbesondere aus einer Keramik.

An und/oder in der Scheibe ist ein elektrischer Leiter befestigt, der die eine oder die Mehrzahl der Elektroden mit einer Spannungsquelle elektrisch leitend verbinden kann. Insbesondere besteht der elektrische Leiter aus einem metallischen Draht oder aus einem gestanzten metallischen Blech. Der elektrische Leiter ist auf der Anströmseite von dem elektrisch isolierenden Material bedeckt, was insbesondere bedeutet, dass das elektrisch isolierende Metall den elektrischen Leiter in Strömungsrichtung des Abgases komplett überdeckt, so dass kein Abgas den elektrischen Leiter direkt anströmen kann.

Im Betrieb durchtritt das in der Abgasleitung strömende Abgas die Halterung durch die Öffnungen, wobei im Folgenden die im Abgas enthaltenen Rußpartikel durch eine Korona- oder Plasmaentladung an der Spitze der Elektrode(n) ionisiert werden. Dadurch, dass der elektrische Leiter auf der Anströmseite von dem elektrischen Material bedeckt ist, lagern sich auf dem elektrischen Leiter an der Anströmseite keine Rußpartikel ab. Eine Ablagerung der Rußpartikel an der Anströmseite findet höchstens auf dem elektrisch isolierenden Material statt. Die Fläche, die von einer Rußschicht bedeckt werden muss, damit ein Kriechstrom von der oder den Elektrode(n) zu der Abgasleitung stattfindet, ist durch die Erfindung erheblich erhöht, wodurch die Wahrscheinlichkeit für das Ausbilden eines Kriechstroms reduziert wird. Die Länge des Wegs des Kriechstroms wird auch als Kriechlänge bezeichnet, die durch die Erfindung erhöht wird

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der elektrische Leiter eine elektrisch isolierte Verlängerung zur Durchführung durch eine Wand der Abgasleitung auf. Über die elektrisch isolierte Verlänge- rung des elektrischen Leiters kann der elektrischer Leiter von außerhalb der Abgasleitung mit einer Spannungsquelle verbunden werden, wobei der elektrische Leiter bei der Durchführung durch die Wand bevorzugt von dem elektrisch isolierenden Material umgeben ist. Es ist auch bevorzugt, dass der elektrische Leiter in mindestens einer Nut in der Scheibe befestigt ist. Eine Nut ist eine Vertiefung in der Scheibe, die insbesondere auf der Abströmseite in der Scheibe ausgebildet ist. Somit ist der elektrische Leiter weiterhin auf der Anströmseite von dem elektrisch isolierenden Material überdeckt. Dies hat auch den Vorteil, dass das Abgas den elektrischen Leiter im Betrieb nicht an seinen Seiten beströmt, so dass höchstens Rußpartikel auf der Abströmseite auf dem elektrischen Leiter abgeschieden werden können. Hierdurch wird weiter die Fläche erhöht, die von Ruß bedeckt sein muss, damit sich ein Kriechstrom zwi- sehen elektrischem Leiter und Abgasleitung ausbildet.

Ferner ist bevorzugt, dass der elektrische Leiter mit einem Verbindungsmaterial, insbesondere mit einem Hochtemperatursilikon, einem Hochtemperaturkleber oder einer Hochtemperaturpaste, an und/oder in der Scheibe befestigt ist. Dieses Verbindungsmaterial ist insbesondere geeignet, die unterschiedlichen Temperaturausdehnungskoeffizienten des elektrisch isolierenden Materials und des elektrischen Leiters zu kompensieren. Somit ist der elektrische Leiter fest mit der Scheibe verbunden, Spannungen zwischen diesen beiden können aber nicht in dem Maße auf- treten, dass die Befestigung zwischen beiden zerstört wird.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Halterung einen Deckel auf, der auf der Abströmseite der Scheibe angeordnet ist, wobei der Deckel Aussparungen zur Aufnahme der Elektrode(n) aufweist. Der Deckel ist bevorzugt ebenfalls aus dem elektrisch isolierenden Material hergestellt. Bevorzugt umschließen die Scheibe und der Deckel den elektrischen Leiter komplett. Der elektrische Leiter ist somit bevorzugt von allen Seiten von dem elektrisch isolierenden Material umgeben, so dass sich keine Rußpartikel auf dem elektrischen Leiter ab- lagern können. Eine Ablagerung der Rußpartikel kann höchstens an der oder den Elektrode(n) erfolgen. Es sei darauf hingewiesen, dass unter dem elektrischen Leiter insbesondere diejenigen elektrisch leitfähigen Materialien verstanden werden, die sich im Wesentlichen quer zur Strömungsrichtung in oder an der Scheibe befinden. Abschnitte eines elektrischen Leiters, die sich in Strömungsrichtung erstrecken, werden vielmehr der Elektrode zugeordnet.

Insbesondere kann der Deckel mit der Scheibe durch Kraft-, Formund/oder Stoffschluss verbunden sein. Um eine stoffschlüssige Verbin- dung herzustellen, kann zunächst die Scheibe mit dem elektrischen Leiter versehen sein und anschließend der Deckel auf die Scheibe gegossen werden, wobei Öffnungen, die sich bereits in der Scheibe befinden, durch entsprechende Schablonen in dem Deckel erzeugt werden. Der Deckel weist deckungsgleiche Öffnungen wie die Scheibe auf und zusätzlich die Aussparungen, durch die die Elektroden hindurchragen. In diesem Fall sind die Elektroden mit dem elektrischen Leiter innerhalb des elektrisch isolierenden Materials verbunden. Alternativ kann zunächst die Scheibe mit den elektrischen Leitern versehen werden, wobei anschließend von der Abströmseite der zuvor gefertigte Deckel auf die Scheibe mit den elektrischen Leitern aufgeschoben werden. Hierbei sind insbesondere deckungsgleiche Öffnungen in dem Deckel zu den Öffnungen in der Scheibe vorgesehen und zudem Aussparun- gen, durch die die Elektroden ragen können.

Ferner ist bevorzugt, dass sich ein Vorsprung vom Deckel um die Aussparung herum in Richtung der Strömungsrichtung erstreckt, so dass auch die Elektrode zu einem wesentlichen Teil ausgehend von dem elektri- sehen Leiter von dem Deckel umgeben ist. Hierdurch wird die Kriechlänge weiter erhöht.

Gemäß einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die eine oder die Mehrzahl der Elektroden und der elektrische Leiter mittels Form-, Kraft und/oder Stoff schluss miteinander verbunden.

Bei einem Formschluss wird durch die räumliche Gestaltung der Elektro- de(n) und des elektrischen Leiters und deren Anordnung zueinander eine Relativbewegung zueinander verhindert. Bei einem Kraftschluss wirkt eine Kraft auf die beiden Elemente, die eine Bewegung der Elemente relativ zueinander verhindert. Bei einem Stoffschluss sind die Elemente aufgrund von molekularen Bindungen zwischen den Elementen miteinander verbunden. Ein Stoffschluss kann beispielsweise durch Verschweißen der Elektrode(n) mit dem elektrischen Leiter hergestellt werden. Ein Kraft- schluss entsteht beispielsweise durch ein Einschieben der Elektrode(n) in eine Aussparung des Deckels, so dass der Deckel die Elektrode(n) im elektrischen Kontakt mit dem elektrischen Leiter hält. Besonders bevorzugt ist auch, dass die Scheibe topfförmig ausgebildet ist mit einem zur Abströmseite auskragenden äußeren Bereich. Der auskragende äußere Bereich erstreckt sich somit zur Abströmseite in dieselbe Richtung wie die Elektroden und überdeckt dabei die Innenfläche der Wand der Abgasleitung. Dabei ist der äußere Bereich insbesondere in Kontakt mit der Innenfläche der Wand der Abgasleitung. Auf diese Weise wird auch die Fläche weiter erhöht, die von Ruß bedeckt sein muss, damit sich ein Kriechstrom zwischen den Elektroden und der Abgasleitungswand ausbildet. Es ist insbesondere auch bevorzugt, dass sich der auskragende äußere Bereich sich über mindestens eine Elektrode hinaus entlang der Abgasleitung erstreckt. Damit ist gemeint, dass die Länge des äußeren Bereichs in Strömungsrichtung ausgehend von der Scheibe länger ist als die Länge einer Elektrode in Strömungsrichtung ausgehend von der Scheibe. Da- durch wird erreicht, dass keine Funkenentladung zwischen der Elektrode und der Wand der Abgasleitung quer zur Strömungsrichtung entstehen kann.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Scheibe etwa quer in die Abgasleitung einbaubar und überdeckt einen Querschnitt der Abgasleitung im Wesentlichen vollständig. Das komplette Abgas muss somit durch die Halterung strömen. Auf diese Weise ist auch gewährleistet, dass das komplette Abgas die Elektroden umströmt. Noch eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung schlägt vor, dass die Scheibe mindestens einen ersten und einen zweiten elektrischen Leiter aufweist, die von einander elektrisch isoliert sind, wobei eine erste Gruppe und eine zweite Gruppe von Elektroden jeweils mit einem der elektrischen Leiter in elektrischem Kontakt stehen. Es sind somit mindes- tens zwei elektrische Leiter in der Scheibe befestigt, mit denen jeweils eine Gruppe von Elektroden mit einem Hochspannungsgerät verbunden werden kann. Auf diese Weise können die Elektroden mit unterschiedlichen Potentialen beaufschlagt werden, so dass das elektrische Feld an verschiedene Abgasleitungsgeometrien, Strömungsprofile oder Abgaszusammensetzungen lokal verteilt über den Querschnitt der Abgasleitung angepasst werden kann.

Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird eine Vorrichtung in einer Abgasleitung zur Ionisierung von Rußpartikeln im Abgas einer Verbrennungskraftmaschine vorgeschlagen, umfassend mindestens eine erfindungsgemäße Halterung und einen in Strömungsrichtung nachfolgend angeordneten Partikelabscheider. Die Vorrichtung umfasst insbesondere auch eine Spannungsquelle, die über den elektrischen Leiter mit den Elektroden verbunden ist und eine Gegenelektrode zur Erzeugung eines elektrischen Feldes zwischen den Elektroden und der Gegenelektrode. Damit ist eine Vorrichtung angegeben, die zunächst die im Abgas enthaltenden Partikel ionisiert, wobei die ionisierten Rußpartikel in dem Partikelabscheider abgeschieden werden.

Es ist insbesondere bevorzugt, dass der Partikelabscheider eine Gegenelektrode bildet. Somit hat der Partikelabscheider eine Doppelfunktion, indem er die ionisierten Partikel abscheidet und gleichzeitig zur Erzeugung und/oder Form des elektrischen Felds beiträgt.

Die Erfindung findet insbesondere Anwendung im Automobilsektor, zum Beispiel in einem Kraftfahrzeug, das eine Verbrennungskraftmaschine mit einem Abgassystem hat, wobei das Abgassystem wenigstens eine Vorrichtung der erfindungsgemäßen Art aufweist.

Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren beispielhaft erläutert. Die Figuren zeigen besonders bevorzugte Ausführungsvarianten der Erfindung, auf die diese jedoch nicht beschränkt ist. Es zeigen schematisch: ein Kraftfahrzeug mit einer Ausführungsform der erfindung gemäßen Halterung, Fig. 2: eine Abgasleitung mit einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Halterung,

Fig. 3: einen Querschnitt durch eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Halterung, und

Fig. 4: einen Deckel einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen

Halterung.

Fig. 1 zeigt Schema tisch ein Kraftfahrzeug 22 mit einer Verbrennungs- kraftmaschine 18 und einem daran angeschlossenen Abgassystem 23. Das Abgassystem 23 umfasst eine Abgasleitung 3, in der eine Ausführungsform der Vorrichtung 17 mit einer erfindungsgemäßen Halterung 1 mit Elektroden 2 ausgebildet ist. Das Abgas durchströmt die Halterung 1 in einer Strömungsrichtung 19 von einer Anströmseite 5 zu einer Abströmseite 6. In Strömungsrichtung 19 nach der Halterung 1 ist in der Abgasleitung 3 ein zur Vorrichtung 17 gehörender Partikelabscheider 20 angeordnet. Im Betrieb durchströmt Rußpartikel enthaltendes Abgas der Verbrennungskraftmaschine 18 zunächst die Öffnungen der Halterung 1 und tritt in den Bereich der Elektroden 2 ein. Dort werden die Rußpartikel durch eine Korona- oder Plasmaentladung an den Spitzen der Elektroden 2 ionisiert und die ionisierten Rußpartikel werden in dem Partikelabscheider 20 abgeschieden.

Anhand der Fig. 2 bis 4 wird im Folgenden eine Ausführungsform der Halterung näher erläutert.

Fig. 2 zeigt schematisch einen Längsschnitt durch eine Ausführungsform einer Halterung 1, in einer Abgasleitung 3. Die Halterung 1 ist über eine Quellmatte 21 in der Abgasleitung 3, die durch eine Wand 10 begrenzt ist, befestigt. Die Halterung 1 umfasst eine Scheibe 4 mit Öffnungen 7, die sich von einer Anströmseite 5 zu einer Abströmseite 6 erstrecken. In der Scheibe 4 ist ein elektrischer Leiter 8 befestigt, der elektrisch leitend mit den Elektroden 2 verbunden ist. Die Scheibe 4, die aus einem elektrisch isolierenden Material gefertigt ist, überdeckt den elektrischen Leiter auf der Anströmseite 5 vollständig. Der elektrische Leiter 8 befindet sich in einer Nut 11 der Scheibe 4 und ist dort mit Hilfe eines Verbindungsmaterials 12 befestigt. Der elektrische Leiter 8 weist zudem eine Verlängerung 9 auf, die von elektrisch isolierendem Material umgeben ist, und die sich durch die Wand 10 der Abgasleitung 3 erstreckt. Dort kann der elektrische Leiter 8 mit einer Spannungsquelle verbunden werden.

Die Halterung 1 weist zudem einen äußeren Bereich 15 aus dem elektrisch isolierenden Material auf, der sich in Kontakt mit der Wand 10 in der Abgasleitung 3 in Strömungsrichtung 19 auf der Abströmseite 6 erstreckt. Die Halterung 1 umfasst ferner einen Deckel 13, der hier getrennt von der Scheibe 4 dargestellt ist, aber im Betrieb auf die Scheibe 4 aufgeschoben und dort fixiert ist. Der Deckel 13 weist Aussparungen 14 auf, durch die die Elektroden 2 hindurch ragen. Zudem weist der Deckel 13 Öffnungen 7 auf, die im montierten Zustand deckungsgleich mit den Öffnungen 7 an der Scheibe 4 sind. Ein Querschnitt 16 durch die Abgasleitung 3 wird mit Bezug zu Figur 3 weiter erläutert.

In Fig. 3 ist ein Querschnitt 16 durch die Halterung aus Fig. 2 gezeigt. Die Scheibe 4 ist über eine Quellmatte 21 mit der Wand 10 einer Abgasleitung 3 verbunden. Die Scheibe 4 weist Öffnungen 7 auf, durch die im Betrieb das Abgas einer Verbrennungskraftmaschine 18 strömt. In der Scheibe 4 sind Nuten 11 ausgeprägt, in denen über Verbindungsmaterial 12 ein elektrischer Leiter 8 befestigt ist. An dem elektrischen Leiter 8 sind elekt- risch leitend Elektroden 2 befestigt. Der elektrische Leiter 8 weist zudem eine Verlängerung 9 auf, die durch die Wand 10 der Abgasleitung ragt, wobei die Verlängerung 9 von einem elektrisch isolierenden Material umgeben ist. In Fig. 4 ist der Deckel 13 der Fig. 2 im Querschnitt gezeigt. Der Deckel 13 weist Öffnungen 7 auf, die den Öffnungen 7 der Scheibe 4 entsprechen. Zudem sind Aussparungen 14 vorgesehen, durch die die Elektrode 2 im montierten Zustand ragen.

Dadurch, dass der elektrische Leiter 8 im Betrieb komplett von einem isolierenden Material umgeben ist, ist die Fläche vergrößert, die von einer Rußschicht bedeckt sein muss, damit sich ein Kriechstrom ausbilden kann. Somit ist die Kriechlänge vergrößert, wobei gleichzeitig eine Mehr- zahl von Elektroden im Abgas angeordnet ist. Die an der Halterung und der Abgasleitung abgelagerten Rußpartikel müssen weniger oft beseitigt werden.

Bezugszeichenliste

1 Halterung

2 Elektrode

3 Abgasleitung

4 Scheibe

5 Anströmseite

6 Abströmseite

7 Öffnung

8 elektrischer Leiter

9 Verlängerung

10 Wand

11 Nut

12 Verbindungsmaterial

13 Deckel

14 Aussparung

15 äußerer Bereich

16 Querschnitt

17 Vorrichtung

18 Verbrennung skr af tmas chine

19 Strömungsrichtung

20 Partikelabscheider

21 Quellmatte

22 Kraftfahrzeug

23 Abgassystem