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Patent Searching and Data


Title:
RETAINING WALL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/152890
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for the lateral-migration-preventing production of water-sealed wall surfaces made of cement-based materials, in particular of walls, of structures made of reinforced concrete, comprising: preferably applying a sealing material to the whole surface of the inner side of a permanent formwork, in particular a shoring, for example a bored pile wall, or to the wall of a construction pit, arranging a reinforcement in front of the inner side or wall provided with the sealing material, applying an adhesion promoter to the sealing material before setting up the reinforcement or through the reinforcement, erecting an inner formwork, filling a cement-based material into the formwork cavity formed by the inner side or wall and the inner formwork, and allowing the material to harden with the formation of a firm bond between the adhesion promoter located on the sealing material and the cement-based material.

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Inventors:
KÖSTER JOHANN J (DE)
Application Number:
PCT/DE2016/100105
Publication Date:
September 14, 2017
Filing Date:
March 10, 2016
Export Citation:
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Assignee:
KÖSTER BAUCHEMIE AG (DE)
International Classes:
E02D31/00
Domestic Patent References:
WO2015070175A12015-05-14
Other References:
None
Attorney, Agent or Firm:
MANASSE, Uwe (DE)
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Claims:
Ansprüche

Verfahren zum hinterlaufsicheren Herstellen von gegen Wasser abgedichteten Wandoberflächen aus Materialien auf Zementbasis, insbesondere von Wänden, von Bauwerken aus bewehrtem Beton, umfassend:

- vorzugsweise vollflächiges Aufbringen eines Dichtungsmaterials (12) auf die Innenseite einer verlorenen Schalung (30), insbesondere Verbaus, z. B. Bohrpfahl wand, oder auf die Wand einer Baugrube,

- Anordnen einer Bewehrung (16) vor der mit dem Dichtungsmaterial (12) versehenen Innenseite (14) oder Wand,

- Aufbringen eines Haftvermittlers (18) auf das Dichtungsmaterial (12) vor dem Aufstellen der Bewehrung (16) oder durch die Bewehrung (16) hindurch,

- Errichten einer Innenschalung (20),

- Füllen eines Materials auf Zementbasis in den durch die Innenseite (14) oder Wand und die Innenschalung (20) gebildeten Schalungshohlraum (22), und

- Erhärtenlassen des Materials unter Bildung eines festen Verbunds zwischen dem auf dem Dichtungmaterial (12) befindlichen Haftvermittler (18) und dem Material auf Zementbasis.

Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Dichtungsmaterial (12) oder in Form von Dichtungsbahnen aufgebracht wird.

Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Dichtungsbahnen überlappend verlegt und im Nahtbereich zum Beispiel verklebt oder verschweißt werden. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, wobei die Dichtungsbahnen mit einer Beschichtung, Kaschierung oder dergleichen aus einem thermoplastischen Polyolefin, FPO/TPO, versehen sind.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Dichtungsmaterial (12) auf FPO/TPE, ECB, PVC, EPDM, EVA, PE oder ähnlichem basiert.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, der Haftvermittler (18) aufgesprüht wird.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, der Haftvermittler (18) eine auf Polymerbasis bestehende Dispersion, Emulsion, Suspension oder Lösung auf Basis von Acrylat, Bitumen, Zementen oder anderen Stoffen ist.

Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, vor dem Aufbringen des Haftvermittlers (18) die Oberfläche des Dichtungsmaterials (12) von Schmutz, vorzugsweise mittels einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser gereinigt wird.

Description:
RÜCKHALTEWAND

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von gegen Wasser abgedichteten Wandoberflächen aus Materialien auf Zementbasis, insbesondere von Wänden von Bauwerken aus bewehrtem Beton. Das Wasser kann sowohl direkt als auch indirekt durch zum Beispiel Erdreich, welches mit dem Wasser belastet ist, mit den Flächen in Berührung kommen.

Es sind Kunststoff-Dichtungsbahnen zur Flächenabdichtung von Betonbauwerken bzw. - baukörpern aus einer HDPE-Dichtungsbahn, einer druckempfindlichen Klebeschicht, einer witterungsunempfindlichen Acryl-Beschichtung oder einer Schicht aus Bitumen, oder einer Schicht aus einer Mischung aus Bitumen und Kunststoff und einer entfernbaren Schutzfolie bekannt. Wenn die Schutzfolie abgezogen und danach darauf Frischbeton aufgebracht wird, ergibt sich bei der Erhärtung des Frischbetons ein durchgehender fester Verbund (eine Klebeverbindung) zwischen der Klebeschicht und dem Beton, wodurch dauerhaft Hinterläufigkeiten durch Wasser verhindert werden sollen. Da bei der Errichtung des Betonbauwerks die Schutzfolie schon recht früh entfernt werden muss, weil ein späteres Entfernen wegen der aufgebrachten Bewehrung nicht mehr möglich ist, wird die Klebeschicht mit der zusätzlichen witterungsunempfindlichen Beschichtung in ihrer Wirkung als Haftvermittler beeinträchtigt, weil sie in der Zeit danach verschmutzt und beschädigt werden kann.

Des Weiteren sind Systeme am Markt befindlich, bei denen eine Kunststoff-Dichtungsbahn durch der Betonseite zugekehrte Verbundlagen (aufgeklebte oder aufkaschierte Vliese oder Stoffe) die spätere Hinterlaufsicherheit gewährleisten sollen. So wird im Kontakt mit dem Frischbeton ein Teil des Zementleimes eine Verbindung mit dem Vliesstoff eingehen, um somit die Dichtigkeit zu garantieren. Jedoch ist auch hier im weiteren Bauablauf eine Verschmutzung und je nach Zeitraum auch Veralgung der z. B. Vliese möglich. Somit ist eine homogene Verbindung zur Abdichtung nicht mehr gegeben.

Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Flächenabdichtung mit Hinterlaufschutz bereitzustellen, die unkompliziert und erst kurz vor z. B. dem Betonieren aufgebracht werden kann.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zum hinterlaufsicheren Herstellen von gegen Wasser abgedichteten Wandoberflächen aus Materialien auf Zementbasis, insbesondere von Wänden, von Bauwerken aus bewehrtem Beton, umfassend: vorzugsweise vollflächiges Aufbringen eines Dichtungsmaterials auf die Innenseite einer verlorenen Schalung, insbesondere Verbaus, z. B. Bohrpfahl wand, oder auf die Wand einer Baugrube, Anordnen einer Bewehrung vor der mit dem Dichtungsmaterial versehenen Innenseite oder Wand, Aufbringen eines Haftvermittlers auf das Dichtungsmaterial vor dem Aufstellen der Bewehrung oder durch die Bewehrung hindurch, Errichten einer Innenschalung, Füllen eines Materials auf Zementbasis in den durch die Innenseite oder Wand und die Innenschalung gebildeten Schalungshohlraum, und Erhärtenlassen des Materials unter Bildung eines festen Verbunds zwischen dem auf dem Dichtungmaterial befindlichen Haftvermittler und dem Material auf Zementbasis. Das Material auf Zementbasis bei dem hierin beschriebenen Verfahren ist vorzugsweise unbewehrter oder bewehrter Beton, wie Stahlbeton oder Spannbeton, Spritzbeton, aber auch Mörtel oder Estrich. Die Innenseite der verlorenen Schalung oder die Wand der Baugrube kann sowohl vertikal als auch unter einem Winkel 0 zur Vertikalen verlaufen. Die Wand kann z. B. aus ausreichend standfestem Erdreich oder z. B. Fels bestehen. Es erfolgt also eine Schalung gegen einen tragfähigen Untergrund. Anstelle einer Außenschalung wird eine verlorene Schalung verwendet. Eine verlorene Schalung kann z.B. aus Schal elementen aus Holz, Kunststoff oder Metall bestehen, ein Verbau zur Bodensicherung sein, eine Bohrpfahlwand sein oder aus einer Spritzbetonanlage bestehen oder gar aus gewachsenem Fels oder Stein. Eine verlorene Schalung hat unabhängig von der Art der Ausführung immer die Eigenschaft, dass man in der Regel diese Schalung weder rückbauen noch entfernen kann und somit nicht mehr zugänglich ist.

Gemäß einer besonderen Ausführungsform des Verfahrens wird das Dichtungsmaterial in Form von Dichtungsbahnen aufgebracht. Insbesondere kann dabei vorgesehen sein, dass die Dichtungsbahnen überlappend verlegt und im Nahtbereich zum Beispiel verklebt oder verschweißt werden.

Vorteilhafterweise können die Dichtungsbahnen mit einer Beschichtung, Kaschierung oder dergleichen aus einem termoplastischen Polyphfin, FPO/TPO versehen werden.

Die Beschichtung, Kaschierung oder dergleichen erfolgt dabei vorteilhafterweise vor dem Aufbringen der Dichtungsbahn. Z. B. kann eine Folie, wie z. B. eine PET-Folie, vorab auf die Dichtungsbahn auflaminiert werden. Durch die Beschichtung, Kaschierung oder dergleichen wird erreicht, dass der nachfolgende Haftvermittler eine noch bessere Haftung zur Dichtungsbahn erreicht.

Günstigerweise basiert das Dichtungsmaterial auf FPO/TPO, TPE, ECB, PVC, EPDM, EVA, PE, Bitumen, Mischungen daraus oder ähnlichem.

Zweckmäßigerweise wird der Haftvermittler aufgesprüht.

Günstigerweise ist der Haftvermittler eine auf Polymerbasis bestehende Dispersion, Emulsion, Suspension oder Lösung auf Basis von Acrylat, Bitumen, Zementen oder anderen Stoffen.

Gemäß einer weiteren besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird vor dem Aufbringen des Haftvermittlers die Oberfläche des Dichtungsmaterials von Schmutz, vorzugsweise mittels einer Flüssigkeit, insbesondere Wasser, gereinigt. Bei Bedarf kann die überschüssige bzw. verbleibende Flüssigkeit nach der Reinigung auch aktiv, zum Beispiel durch Abpumpen, entfernt werden.

Der vorliegenden Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, dass durch das relativ späte Aufbringen des Haftvermittlers dieser vor dem Einbau des Betons im Prinzip nicht beschädigt oder verschmutzt wird und somit seine Haftvermittlerwirkung behält. Dies ermöglicht wiederum, dass ein guter dauerhafter flächiger Verbund mit dem erhärtenden Frischbeton hergestellt und die Hinterläufigkeit der Flächenabdichtung im Falle ungewollter Beschädigungen verhindert wird. Anders ausgedrückt, wird die oben zum Stand der Technik genannte„Klebeschicht" in Form des Haftvermittlers so spät wie möglich aufgetragen. Das Auftragen kann zum Beispiel durch Aufspritzen eines speziellen Haftvermittlers erfolgen. Zumindest in einer besonderen Ausführungsform sollte sich der spezielle Haftvermittler mit der (bereits verlegten) Dichtungsbahn und später auch mit dem Frischbeton gut verbinden, so dass ein Verbund zwischen dem auf dem Dichtungsmaterial befindlichen Haftvermittler und dem Material auf Zementbasis erfolgt.

Beim Auftragen des speziellen Haftvermittlers werden auch Bereiche der Bewehrung mit benetzt. Diese Benetzung ist weder für die Funktion noch Lebensdauer der Bewehrung von negativer Auswirkung.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand der schematischen Zeichnungen im Einzelnen erläutert wird. Dabei zeigt die einzige Figur Stadien eines Verfahrens gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.

Besagte Figur zeigt von oben nach unten eine Abfolge von Schritten eines Verfahrens zum Herstellen von gegen Wasser abgedichteten Wandoberflächen aus Materialien auf Zementbasis gemäß einer besonderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, wobei zwischen den gezeigten Schritten noch weitere Verfahrensschritte erfolgen können. Zunächst einmal erfolgt die Errichtung einer verlorenen Schalung 30, wie z. B. einer Bohrpfahl wand, auf einem (in der Figur 1 nicht gezeigten) Untergrund. Danach wird ein Dichtungsmaterial 12 in Form von Dichtungsbahnen vollflächig auf die Innenseite 14 der verlorenen Schalung 30 aufgebracht. Genauer gesagt werden in diesem Beispiel die Dichtungsbahnen überlappend verlegt und im Nahtbereich zum Beispiel verschweißt. Das Dichtungsmaterial kann zum Beispiel FPO/TPO sein. Die Dichtungsbahnen können vorab durch Auflaminieren mit z. B. einer PET-Folie versehen sein. Dies kann schon bei der Herstellung der Dichtungsbahnen erfolgt sein.

Im Weiteren wird eine Bewehrung 16 vor der mit dem Dichtungsmaterial 12 versehenen Innenseite 14 der verlorenen Schalung 30 angeordnet. In einem weiteren Schritt wird eine Haftvermittlerdispersion 18 zum Beispiel auf Acryl-Basis durch die Bewehrung 16 hindurch auf das Dichtungsmaterial 12 gesprüht. Dabei lässt sich im Normalfall nicht vermeiden, dass auch die Bewehrung 16 zumindest teilweise mit der Haftvermittlerdispersion 18 benetzt wird.

Danach wird eine Innenschalung 20 auf dem Untergrund errichtet.

In den resultierenden Schalungshohlraum 22 wird dann Beton 24 gefüllt und unter Bildung eines festen Verbunds zwischen der auf dem Dichtungsmaterial 12 befindlichen, Haftvermittlerdispersion 18 und dem Beton 24 erhärten gelassen.

Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.