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Title:
RETRACTION THREAD WITH IMPROVED ABSORBENCY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/002939
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a retraction thread, particularly a dental retraction thread used in the field of dentistry, characterized in that it comprises yarn which is manufactured according to an air swirling method. .

Inventors:
MUELLER BARBARA (DE)
HEFTI HANS-RUEDI (CH)
LAMPL STEPHAN (CH)
Application Number:
PCT/EP2005/007098
Publication Date:
January 12, 2006
Filing Date:
July 01, 2005
Export Citation:
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Assignee:
COLTENE WHALEDENT GMBH & CO KG (DE)
MUELLER BARBARA (DE)
HEFTI HANS-RUEDI (CH)
LAMPL STEPHAN (CH)
International Classes:
A61C9/00; (IPC1-7): A61C9/00
Foreign References:
EP1188419A22002-03-20
US4184316A1980-01-22
Attorney, Agent or Firm:
Forstmeyer, Dietmar (Oberanger 32, Munich, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Dentaler Retraktionsfaden (1), d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s er mindestens ein durch ein Luftverwirbelungsverfahren gefertigtes Garn (2) aufweist.
2. Retraktionsfaden nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s das Garn ein oder mehrere PolymerMaterialien, insbe¬ sondere gewählt aus Polyamid und Polyester, enthält.
3. Retraktionsf aden nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s er auf seiner Oberfläche mit einer löslichen Substanz beschichtet ist.
4. Retraktionsfaden nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s die lösliche Substanz Stärke ist.
5. Retraktionsfaden nach einem der vorhergehenden Ansprü¬ che, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s er wenigstens einen Hohlraum zur Aufnahme wenigstens eines pharmazeutischen Wirkstoffs umfasst.
6. Retraktionsfaden nach Anspruch 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s der pharmazeutische Wirkstoff aus einem adstringieren den Wirkstoff und antibakteriellen Wirkstoff gewählt ist.
7. Retraktionsfaden nach einem der vorhergehenden Ansprü¬ che, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s er gestrickt oder geflochten ist.
8. Retraktionsfaden nach einem der vorhergehenden Ansprü¬ che, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, d a s s sein Volumen nach Einbringen in den Sulcus zunimmt.
Description:
Retraktionsfaden mit verbesserter Saugfähigkeit

Die vorliegende Erfindung betrifft nach Ihrem Oberbegriff ei- nen Retraktionsfaden, wie er insbesondere als dentaler Retraktionsfaden in der Zahnmedizin für den Gingiva-Sulcus eingesetzt wird.

In der Zahnmedizin ist es im Allgemeinen erforderlich bei ei- ner prothetischen bzw. teilprothetischen Zahnbehandlung, wie der Fertigung eines Inlays, Onlays, Krone oder Brücke, zur Formung der (Teil-) Prothese einen Abdruck anzufertigen. Wenn zur Formung der (Teil-) Prothese dieser Abdruck innerhalb des Bereichs des Zahnfleisches (Gingiva) genommen werden muss, tritt ein Problem auf, da dann zur Anfertigung eines genauen Abdrucks das Zahnfleisch zurückgedrängt werden muss und zudem oftmals auftretende Blutungen gestillt werden müssen.

Zu diesem Zweck werden sog. Retraktionsfaden in die taschen- förmige Vertiefung (Sulcus) zwischen Gingiva und Zahn einge¬ legt, durch welche das Zahnfleisch mechanisch zurückgedrängt werden kann. Durch die Retraktionsfaden sollen Flüssigkeiten, wie Blut oder Speichel, aufgenommen werden können, um eine genaue Abdrucknehmung durch "Trockenhaltung" 'des Zahns zu er- möglichen. Die Retraktionsfaden sind zum Zwecke der Blutstil¬ lung zudem meist mit adstringierenden bzw. hämostatisehen Wirkstoffen getränkt, welche an das Zahnfleisch abgegeben werden und dort ihre hämostatische Wirkung entfalten.

Als nachteilig bei den im Stand der Technik bekannten Retrak¬ tionsfaden hat sich insbesondere das nur unbefriedigende bzw. wenig befriedigende Vermögen der Retraktionsfaden zur Flüs¬ sigkeitsaufnahme erwiesen, was jedoch eine unerlässliche Vor-

BESTÄTiGUNGS&QPJE aussetzung für die zweckgemäße Anwendung der Retraktionsfäden im Gingiva-Sulcus ist. Durch eine mangelhafte Saugfähigkeit werden Flüssigkeiten, wie Blut oder Speichel, nicht vollstän¬ dig vom Zahn ferngehalten, so dass auch hierdurch Fehler bei der Abdrucknahme auftreten können.

Demnach besteht die Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen Retraktionsfäden mit einer verbesserten Saugfähigkeit zur Verfügung zu stellen, durch welchen die genannten Pro- bleme vermieden bzw. verringert werden können.

Diese Aufgabe wird durch einen Retraktionsfaden, insbesondere einen dentalen Retraktionsfäden zur Verwendung in der Zahnme¬ dizin gelöst, der mindestens ein durch ein Luftverwirbelungs- verfahren gefertigtes Garn aufweist. Vorteilhafte Ausgestal¬ tungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteransprü¬ che angegeben.

Nach dem Vorschlag der Erfindung zeichnet sich der Retrak- tionsfaden dadurch aus, dass er mindestens ein durch ein Luftverwirbelungsverfahren gefertigtes Garn aufweist bzw. insbesondere aus einem, zwei oder mehreren durch ein Luftver- wirbelungsverfahren gefertigten Garnen besteht. Das Garn bzw. die Garne sind hierbei vorteilhaft aus einem\oder besonders vorteilhaft aus mehreren Polymer-Materialien, insbesondere in Form von Mischmaterialien, aufgebaut, bei denen es sich ins¬ besondere um ein hochelastisches (HE) Polyamid, Polyurethane, Polyethylene, Polyacryle, Polychloride und/oder Polyester, Multifilament handeln kann. Wie Versuche der Anmelderin ge- zeigt haben, besitzen solche Garne eine besonders hohe Saug¬ fähigkeit, insbesondere für Wasser, und ein besonders hohes Quellvermögen, so dass sie die zurückdrängende Wirkung der Retraktionsfäden auf das Zahnfleisch im Gingiva-Sulcus in be- sonders guter Weise erfüllen können. Die erfindungsgemäßen Retraktionsfäden verändern bei Kontakt mit Flüssigkeiten (insbesondere Wasser) ihr Volumen und sind dadurch in der Lage, den Sulkus aufzuweiten, und ermöglichen somit eine ver- besserte Genauigkeit bei der Abdrucknahme. Diese selbständige Volumenveränderung kann durch Quellen oder andere Reaktionen, wie z.B. Memoryeffekte im Material oder chemisches Schäumen, erreicht werden; insbesondere durch Quellen. Die Volumenände¬ rung kann bis zu 20%, 30% oder sogar bis zu 50% betragen. Zu- dem können aus solchen Garnen gefertige Retraktionsfäden in besonders guter Weise Flüssigkeiten, wie Blut oder Speichel, aufnehmen, um einen genauen Abdruck zu ermöglichen. Ohne hierauf eingeschränkt zu sein, werden als möglicher Grund für die hohe Saugfähigkeit der durch Luftverwirbelung hergestell- ten Garne Kapillareffekte genannt.

Bei den zur Fertigung der Garne für den erfindungsgemäßen Retraktionsfäden einsetzbaren Luftverwirbelungsverfahren han¬ delt es sich um dem Fachmann wohlbekannte, gängig eingesetzte Luftverwirbelungsverfahren zur Texturierung von Filamenten, welche auch unter dem Namen Luftdüsenblasverfahren bekannt sind, auf welche hier deshalb nicht näher eingegangen zu wer¬ den braucht. (Luftverwirbelungsverfahren sind z.B. in US6088892, US2003110754, US 6564438, WO0052240 und US2002073684 beschrieben) . Bei diesen Verfahren werden ge¬ wöhnlich Filamente durch ein Druckmedium, wie Druckluft, wel¬ ches durch eine Düse zugeführt wird, verwirbelt. Dadurch be¬ kommen die Filamente einen textilen Charakter vermittelt. Die Luftverwirbelung kann als Kaltverfahren oder als Heißverfah- ren durchgeführt werden, wobei letzteres insbesondere durch hochgespannten Dampf erfolgen kann, welcher bewirkt, dass die Filamente verwirbelt und fixiert werden. Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des erfin¬ dungsgemäßen Retraktionsfadens ist dieser auf seiner Oberflä¬ che mit einer die Oberfläche zumindest teilweise, in vorteil¬ hafter Weise vollständig kaschierenden, löslichen Substanz, insbesondere einer wasserlöslichen Substanz, beschichtet. Hierbei kann es sich beispielsweise um Stärke, Wachse, GIu- ten, Casein oder Gelatine handeln. Durch die Beschichtung des Retraktionsfadens mit einer löslichen Substanz wird bewirkt, dass der Retraktionsfaden in situ erst dann aufquellen kann, wenn die lösliche Substanz von der Oberfläche des Retrak¬ tionsfadens durch Lösen im umgebenden Fluid (etwa Speichel) von der Oberfläche des Retraktionsfadens entfernt worden ist. Alternativ dazu kann der Retraktionsfaden kurz vor der Anwen¬ dung in z.B. Alkohol zum Anlösen der Beschichtung getaucht werden um sich dann im Sulcus komplett aufzuweiten (Memory¬ effekt) . Unter dieser Voraussetzung kann der Durchmesser des Retraktionsfadens stark vermindert werden, d. h. der Retrak¬ tionsfaden kann wesentlich dünner ausgeführt werden. Ein ver¬ gleichsweise dünner Retraktionsfaden kann jedoch wesentlich einfacher, genauer, und insbesondere tiefer in den Sulcus ein¬ gelegt werden, um in einem stabilen Sitz für eine effektive Sulcusaufweitung platziert zu sein.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform des erfin- dungsgemäßen Retraktionsfadens umfasst dieser wenigstens ei¬ nem pharmazeutischen Wirkstoff wie einen adstringierenden oder antibiotischen Wirkstoff. Beispiele der einsetzbaren Wirkstoffe sind z.B. in der EP 1 188 419 offenbart. Die ein¬ gesetzten Konzentrationen der Wirkstoffe hängen stark von der Substanz ab. Chlorhexidin kann z.B. in Lösungen zwischen 0,2 und 5 % eingesetzt werden. Bei Blutstillungsmitteln betragen die Konzentrationen beispielsweise 10 bis 30 %. Besonders vorteilhaft ist eine Ausführungsform eines Retraktionsfadens mit wenigstens einem Hohlraum zur Aufnahme wenigstens eines derartigen pharmazeutischen Wirkstoffs. Die Fasern (Garne) des Retraktionsfadens können hierbei als Hohlfasern ausgebil¬ det sein. Die z.B. in den Hohlräumen enthaltenden pharmazeu- tischen Wirkstoffe werden von den in situ platzierten Retrak- tionsfäden an das Zahnfleisch abgegeben und können dort, ne¬ ben der fluidaufnehmenden Wirkung des Retaktionsfadens, etwa durch eine adstringierende Wirkung dazu beitragen, einen ge¬ nauen Abdruck zu ermöglichen. Weitere Wirkungen sind Vorbeu- gen gegen Infektionen und Mittel zur beschleunigten Wundhei¬ lung. Die Füllung der Hohlräume mit einem pharmazeutischen Wirkstoff ist vorteilhaft in Bezug auf eine homogene Herstel¬ lung der Retraktionsfäden und verbessert auch die Lagerstabi¬ lität der pharmazeutischen Wirkstoffe, da ein Imprägnierver- fahren im flüssigen Milieu wie bei den im Stand der Technik bekannten Retraktionsfäden entfällt.

Der erfindungsgemäße Retraktionsfaden kann in vorteilhafter Weise geflochten oder gestrickt (gewirkt) sein. In besonders vorteilhafter Weise zeichnen sich vor allem gestrickte Retraktionsfäden, die insbesondere aus luftverwirbelten Gar¬ nen aus gemischten Polymermaterialien gefertigt sind, durch eine hohe Elastizität aus.

Die Fäden weisen im trockenen Zustand z.B. einen Durchmesser von 0,05 - 0,5 mm, vorzugsweise von 0,1 - 0,3 mm und beson¬ ders bevorzugt von etwa 0,2 mm auf.

Die Erfindung wird nun anhand eines Ausführungsbeispiels dar- gestellt, wobei Bezug auf die beigefügten Figuren genommen wird. Es zeigen: Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Retraktionsfadens;

Fig. 2 eine beispielhafte Anwendung des erfindungsgemäßen Retraktionsfadens in einem Gingiva-Sulcus.

Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Retraktionsfadens 1, bei welchem die in einem Luftverwirbe- lungsverfahren texturierten Garne 2 miteinander verstrickt sind. Die Garne bestehen aus einem Polymer-Mischmaterial, das aus einer Polyamid/Polyester-Mischung gewählt ist. Die Ober¬ fläche des Retraktionsfadens ist mit wasserlöslicher Stärke (nicht gezeigt) beschichtet. Der Durchmesser des Retraktions¬ fadens beträgt ca. 0,2 mm. Die Garne sind als Hohlfasern aus- gebildet und enthalten einen adstringierenden Wirkstoff, und auch einen antibakteriellen Wirkstoff.

In Fig. 2 ist die Anwendung des Retraktionsfadens 1 von Fig. 1 in einem Gingiva-Sulcus gezeigt. Zur Aufweitung des Gingiva-Sulcus, d.h. der taschenförmigen Vertiefung zwischen Zahn 3 und Zahnfleisch 4, wird der Retraktionsfaden 1 in die taschenförmige Vertiefung eingelegt, zu welchem Zweck vorteilhaft ein mit einer Spitze versehenes Werkzeug eingesetzt wird. Durch den vergleichsweise kleinen Durchmesser des Retraktionsfadens 1 gelingt es dem Anwender sehr leicht, den Retraktionsfaden in eine stabile Position zur Aufweitung des Sulcus zu bringen. Bei aufgeweiteter Vertiefung zwischen Zahn und Zahnfleisch kann dann ein Abdruck von dem Zahn 1 genommen werden.