DEHMEL RAPHAEL (DE)
SCHERER KAI HERRMANN (DE)
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WO2011082761A1 | 2011-07-14 | |||
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JPH07128507A | 1995-05-19 | |||
DE102011101635A1 | 2012-11-22 | |||
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P a t e n t a n s p r ü c h e 1. Retroreflektierende Folie mit vorbestimmten Bereichen, die dem Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, in einer ersten visuell erkennbaren Farbe erscheinen und bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht, in einer zweiten visuell erkennbaren Farbe erscheinen, umfassend eine Schicht mit retroreflektierenden Strukturen und eine dem Betrachter zugewandte semitransparenten Funktionsschicht, die so beschaffen ist, dass sie bei der Betrachtung im Auflicht die erste visuell erkennbare Farbe aufweist und bei der Betrachtung im Durchlicht die zweite visuell erkennbare Farbe auf weist. 2. Retroreflektierende Folie nach Anspruch 1, wobei die retroreflektierenden Strukturen auf dreieckigen oder viereckigen Würfelecken oder auf Mikroglasperlen beruhen und insbesondere metallisiert sind. 3. Retroreflektierende Folie nach Anspruch 1 oder 2, wobei die semitransparente Funktionsschicht einen mehrschichtigen Aufbau mit zwei semitransparenten metallischen Schichten und einer zwischen den zwei semitransparenten metallischen Schichten angeordneten dielektrischen Schicht aufweist. 4. Retroreflektierende Folie nach Anspruch 3, wobei die beiden semitransparenten metallischen Schichten unabhängig voneinander aus einem Metall gebildet sind und das Metall jeweils von der Gruppe bestehend aus Al, Ag, Ni, Cr, Cu, Au und einer Legierung eines oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente gewählt ist und die dielektrische Schicht eine SiC>2-Schicht, eine ZnO-Schicht, eine AhCb-Schicht, eine TiCh-Schicht, eine Schicht aus einem Nitrid oder Oxynitrid eines der Elemente Si, Zn, Al oder Ti oder eine MgF2-Schicht oder eine, z.B. drucktechnisch erhältliche, Nitrocellulose-Schicht ist. 5. Retroreflektierende Folie nach Anspruch 3 oder 4, wobei die beiden semitransparenten metallischen Schichten unabhängig voneinander von Al oder Ag gewählt sind und die dielektrische Schicht eine Si02-Schicht ist. 6. Retroreflektierende Folie nach Anspruch 1 oder 2, wobei die semitransparente Funktionsschicht drucktechnisch mittels einer Effektpigment-Zusammensetzung erhältlich ist. 7. Retroreflektierende Folie nach Anspruch 1 oder 2, wobei die semitransparente Funktionsschicht einen mehrschichtigen Aufbau auf Basis von nur aus transparenten Schichten bestehenden Interferenzschichten aufweist, wobei der mehrschichtige Aufbau insbesondere auf, bevorzugt alternierenden, Schichten aus Ti02, A12C>3 oder anderen Dielektrika basiert. 8. Retroreflektierende Folie nach Anspruch 1 oder 2, wobei die semitransparente Funktionsschicht auf einem plasmonischen Farbfilter basiert und insbesondere auf zweidimensional periodischen Nanostrukturen basiert. Plasmonische Farbfilter, die auf zweidimensional periodischen Nanostrukturen basieren, sind z.B. aus der DE 10 2011 101 635 Al bekannt. 9. Retroreflektierende Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die vorbestimmten Bereichen dem Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, goldfarben erscheinen und bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht, bläulich erscheinen. 10. Retroreflektierende Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die vorbestimmten Bereichen Markierungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung bilden, die für den Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, nicht erkennbar sind und erst bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Schein werf erlicht, erkennbar sind. 11. Retroreflektierende Folie nach Anspruch 10, wobei die Markierungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung durch Aussparungen in einer opaken Schicht gebildet sind, die zwischen der semitransparenten Funktionsschicht und der Schicht mit den retroreflektierenden Strukturen angeordnet ist, wobei die opake Schicht insbesondere eine Metallisierung oder eine Farbschicht ist. 12. Retroreflektierende Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Folie den folgenden Aufbau aufweist: - Klebschicht; - Schicht mit retroreflektierenden Strukturen; - optional eine opake Schicht mit Aussparungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung; - semitransparente Funktionsschicht; - Trägerfolie. 13. Retroreflektierende Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Folie den folgenden Aufbau aufweist: - Klebschicht; - Schicht mit retroreflektierenden Strukturen; - Trägerfolie; - semitransparente Funktionsschicht; wobei entweder zwischen der Schicht mit retroreflektierenden Strukturen und der Trägerfolie oder zwischen der Trägerfolie und der semitransparenten Funktionsschicht optional eine opake Schicht mit Aussparungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung angeordnet ist. 14. Retroreflektierende Folie nach Anspruch 12 oder 13, wobei zwischen der Trägerfolie und der semitransparenten Funktionsschicht eine Prägelackschicht mit einem geprägten Relief angeordnet ist, wobei das geprägte Relief insbesondere ein Mikro- und/ oder Nanostrukturen aufweisendes Relief ist. 15. Verwendung der retroreflektierenden Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 14 zur Herstellung von Nummernschildern bzw. Kennzeichen, Verkehrstafeln bzw. Verkehrsschildern, Werbetafeln bzw. Werbeflächen, oder Sicherheitsbekleidung. 16. Folie zur Absicherung eines mit einer retroreflektierenden Struktur versehenen Datenträgers, wobei die Folie vorbestimmte Bereiche aufweist, die dem Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, in einer ersten visuell erkennbaren Farbe erscheinen und bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht, in einer zweiten visuell erkennbaren Farbe erscheinen und bevorzugt Markierungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung bilden, die für den Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, nicht erkennbar sind und erst bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht, erkennbar sind, wobei die Folie eine für das Verkleben der Folie mit dem abzusichernden, mit einer retroreflektierenden Struktur versehenen Datenträger geeignete Klebschicht und eine dem Betrachter zugewandte semitransparente Funktionsschicht umfasst und die semitransparente Funktionsschicht so beschaffen ist, dass sie bei der Betrachtung im Auflicht die erste visuell erkennbare Farbe auf weist und bei der Betrachtung im Durchlicht die zweite visuell erkennbare Farbe aufweist. 17. Folie nach Anspruch 16, wobei die vorbestimmten Bereiche Markierungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung bilden, die für den Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, nicht erkennbar sind und erst bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht, erkennbar sind, und die Markierungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung durch Aussparungen in einer opaken Schicht gebildet sind, die zwischen der semitransparenten Funktionsschicht und der Klebschicht angeordnet ist. 18. Folie nach einem der Ansprüche 16 oder 17, wobei die semitransparente Funktionsschicht einen mehrschichtigen Aufbau mit zwei semitransparenten metallischen Schichten und einer zwischen den zwei semitransparenten metallischen Schichten angeordneten dielektrischen Schicht aufweist. 19. Folie nach Anspruch 18, wobei die beiden semitransparenten metallischen Schichten unabhängig voneinander aus einem Metall gebildet sind und das Metall jeweils von der Gruppe bestehend aus Al, Ag, Ni, Cr, Cu, Au, Si und einer Legierung eines oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente gewählt ist und die dielektrische Schicht eine S1O2- Schicht, eine ZnO-Schicht, eine ZnS-Schicht, eine AhCb-Schicht, eine T1O2- Schicht, eine Schicht aus einem Nitrid oder Oxynitrid eines der Elemente Si, Zn, Al oder Ti oder eine MgF2-Schicht oder eine, z.B. drucktechnisch erhältliche, Nitrocellulose-Schicht ist. 20. Folie nach Anspruch 18 oder 19, wobei die beiden semitransparenten metallischen Schichten unabhängig voneinander von Al oder Ag gewählt sind und die dielektrische Schicht eine SiCh-Schicht ist. 21. Folie nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei die semitransparente Funktionsschicht drucktechnisch mittels einer Effektpigment- Zusammensetzung erhältlich ist. 22. Folie nach einem der Ansprüche 16 oder 17, wobei die semitransparente Funktionsschicht einen mehrschichtigen Aufbau auf Basis von nur aus transparenten Schichten bestehenden Interferenzschichten aufweist, wobei der mehrschichtige Aufbau insbesondere auf, bevorzugt alternierenden, Schichten aus T1O2, AI2O3 oder anderen Dielektrika basiert. 23. Folie nach einem der Ansprüche 16 oder 17, wobei die semitransparente Funktionsschicht auf einem plasmonischen Farbfilter basiert und insbesondere auf zweidimensional periodischen Nanostrukturen basiert. Plasmonische Farbfilter, die auf zweidimensional periodischen Nanostrukturen basieren, sind z.B. aus der DE 10 2011 101 635 Al bekannt. 24. Folie nach einem der Ansprüche 16 bis 23, wobei die vorbestimmten Bereichen dem Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, goldfarben erscheinen und bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht, bläulich erscheinen. 25. Folie nach einem der Ansprüche 16 bis 24, wobei die Folie den folgenden Aufbau aufweist: - Klebschicht; - optional eine opake Schicht mit Aussparungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung; - semitransparente Funktionsschicht; - Trägerfolie. 26. Mit einer retroreflektierenden Struktur versehener Datenträger, insbesondere ein Nummernschild bzw. Kennzeichen, eine Verkehrstafel bzw. ein Verkehrsschild, eine Werbetafel bzw. Werbefläche, oder Sicherheitsbekleidung, umfassend die Folie nach einem der Ansprüche 16 bis 25. 27. Verwendung der Folie nach einem der Ansprüche 16 bis 25 für das Absichern eines mit einer retroreflektierenden Struktur versehenen Datenträgers, insbesondere ein Nummernschild bzw. Kennzeichen, eine Verkehrstafel bzw. ein Verkehrsschild, eine Werbetafel bzw. Werbefläche, oder Sicherheitsbekleidung. |
Die Erfindung betrifft eine retroreflektierende Folie und deren Verwendung. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Folie, deren Verwendung und einen mit der Folie abgesicherten Datenträger.
Ein Retroreflektor ist ein reflektierendes Material, das eine einfallende Strahlung im Wesentlichen unabhängig von der Ausrichtung des Reflektors in die Richtung zurück zur Strahlungsquelle reflektiert. Anders gesagt, der Lichtstrahl wird unabhängig vom Einstrahlwinkel immer zur Quelle zurückgeworfen. Im Straßenverkehr erhöhen Retroreflektoren an
Verkehrstafeln oder an Fahrzeugen deren Erkennbarkeit nachts im
Scheinwerferlicht. Retroreflektoren basieren üblicherweise auf einer geprägten Aluminiumfolie, auf einer rückseitig geprägten Kunststofffolie oder auf einem Material, das transparente, retroreflektierenden Kügelchen enthält.
Retroreflexionselemente basieren insbesondere auf planoptischen
Winkelreflektoren oder auf rotationssymmetrischen Linsenreflektoren. Bei den Retroreflektoren aus Planspiegeln bzw. Planflächen unterscheidet man Bauformen mit zwei oder drei zueinander senkrecht stehenden spiegelnden Ebenen. Bei drei Spiegeln spricht man von einem Tripelspiegel. Ein
Tripelprisma ist ein Glaskörper, der vorne plan ist und rückseitig drei zueinander in einem Winkel von 90° stehende unverspiegelte Planflächen besitzt. Linsenreflektoren beruhen darauf, dass das reflektierte Licht im Falle einer abbildenden Optik mit einer im Fokus befindlichen reflektierenden Oberfläche wieder in Richtung der Lichtquelle gelenkt wird. Die optisch wirksame Komponente von Reflektorfolien und Leinwänden beruht häufig auf vielen kleinen transparenten Kugeln. Eine durchsichtige Kugel aus Glas oder Kunststoff fokussiert einen Großteil des einfallenden Lichts einer weit entfernten Lichtquelle auf einen Fleck kurz hinter der hinteren Oberfläche. Durch den Unterschied im Brechungsindex im Vergleich zur Luft wirkt die hintere Oberfläche der Kugel spiegelnd. Da sie nur wenig vor dem Fokus liegt, wird das Licht in einen schmalen Kegel um die Richtung der
Lichtquelle gelenkt. Lüneburg-Linsen sind rückseitig verspiegelte Kugeln aus einem transparenten Material mit einem nach innen geringer werdenden Brechungsindex.
Die auf dem Markt erhältlichen Reflektorfolien basieren zumeist auf retroreflektierenden Glaskugeln oder Prägestrukturen, insbesondere auf Mikroprismen, die mit einer spiegelnden Metallbeschichtung versehen sind, oder auf einer Totalreflexion an der Dielektrikum-Luft-Grenzfläche basieren. Beide Varianten reflektieren weißes Licht zurück zur Lichtquelle als weißes Licht, d.h. weder wirken sie als Farbfilter, noch wird das Licht in die
Spektralfarben zerlegt. Betrachtet unter diffusem Licht ist die intrinsische Farbe der Glaskugelreflektorfolie weiß, während die geprägten
Retroreflektoren meist ein metallisches Erscheinungsbild zeigen.
Für die unterschiedlichen Anwendungsgebiete von Reflektorfolien, z.B.
Nummernschilder, Verkehrstafeln bzw. Verkehrszeichen,
Sicherheitsbekleidung und retroreflektierende Werbeflächen, sind
unterschiedliche Farben gewünscht. Für das Erlangen farbiger
Reflektorfolien ist es z.B. bekannt, Reflektorfolien mit opaken Farben rasterartig zu bedrucken, sodass die Folien unter diffuser Beleuchtung, insbesondere bei der Betrachtung aus der Distanz, in der Farbe der
Druckfarbe erscheinen, während sie in Retroreflexion immer noch als Weiß wahrgenommen werden. Gemäß einer Variante werden Reflektorfolien vollflächig mit lasierenden Farben überdruckt, sodass sie sowohl bei diffuser Beleuchtung als auch in Retroreflexion in der Farbe der Lasur erscheinen. Gemäß einer weiteren Variante kann eine Reflektorfolie vollflächig mit einem transparenten Lack mit darin enthaltenen Pigmentpartikeln, z.B. Ruß, bedruckt werden. Auf diese Weise kann eine Folie erzielt werden, die bei diffusem Licht Schwarz erscheint und in Retroreflexion Weiß erscheint. Anders gesagt, diffuses Licht wird zu einem hohen Grad durch die
Pigmentpartikel absorbiert, während die hohe Intensität bei
retroreflektiertem Licht nur teilweise und nicht wellenlängenselektiv absorbiert wird.
Die im Stand der Technik bekannten Reflektorfolien weisen somit bei dem Wechsel der Betrachtung bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der
Betrachtung im Tageslicht, einerseits und bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht, andererseits keine
Farbänderung, geschweige denn eine bunte Farbänderung, auf.
Der vorliegenden Erfindung liegt die allgemeine Aufgabe zugrunde, die Attraktivität der Reflektorfolien zu erhöhen.
Die Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalskombinationen gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Zusammenfassung der Erfindung
1. (Erster Aspekt der Erfindung) Retroreflektierende Folie mit
vorbestimmten Bereichen, die dem Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, in einer ersten visuell erkennbaren Farbe erscheinen und bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht, in einer zweiten visuell
erkennbaren Farbe erscheinen, umfassend eine Schicht mit
retroreflektierenden Strukturen und eine dem Betrachter zugewandte semitransparenten Funktionsschicht, die so beschaffen ist, dass sie bei der Betrachtung im Auflicht die erste visuell erkennbare Farbe aufweist und bei der Betrachtung im Durchlicht die zweite visuell erkennbare Farbe aufweist.
Die retroreflektierenden Strukturen werden vorzugsweise von
retroreflektierenden Glaskugeln oder Prägestrukturen gewählt. Insbesondere wird bevorzugt, dass die retroreflektierenden Strukturen auf Mikroprismen beruhen, die mit einer Metallisierung, insbesondere einer spiegelnden
Metallbeschichtung, versehen sind.
2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach Klausel 1, wobei die retroreflektierenden Strukturen auf dreieckigen oder viereckigen Würfelecken oder auf Mikroglasperlen beruhen und insbesondere
metallisiert sind.
3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach Klausel 1 oder 2, wobei die semitransparente Funktionsschicht einen mehrschichtigen Aufbau mit zwei semitransparenten metallischen Schichten und einer zwischen den zwei semitransparenten metallischen Schichten angeordneten dielektrischen Schicht aufweist.
4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach Klausel 3, wobei die beiden semitransparenten metallischen Schichten unabhängig voneinander aus einem Metall gebildet sind und das Metall jeweils von der Gruppe bestehend aus Al, Ag, Ni, Cr, Cu, Au, Si und einer Legierung eines oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente gewählt ist und die dielektrische Schicht eine SiCh-Schicht, eine ZnO-Schicht, eine ZnS-Schicht, eine AhCb-Schicht, eine TiCh-Schicht, eine Schicht aus einem Nitrid oder Oxynitrid eines der Elemente Si, Zn, Al oder Ti oder eine MgF2-Schicht oder eine, z.B. drucktechnisch erhältliche, Nitrocellulose-Schicht ist.
5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach Klausel 3 oder 4, wobei die beiden semitransparenten metallischen Schichten unabhängig voneinander von Al oder Ag gewählt sind und die dielektrische Schicht eine SiCh-Schicht ist.
6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach Klausel 1 oder 2, wobei die semitransparente Funktionsschicht drucktechnisch mittels einer Effektpigment-Zusammensetzung erhältlich ist.
7. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach Klausel 1 oder 2, wobei die semitransparente Funktionsschicht einen mehrschichtigen Aufbau auf Basis von nur aus transparenten Schichten bestehenden
Interferenzschichten aufweist, wobei der mehrschichtige Aufbau
insbesondere auf, bevorzugt alternierenden, Schichten aus T1O2, AI2O3 oder anderen Dielektrika basiert.
8. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach Klausel 1 oder 2, wobei die semitransparente Funktionsschicht auf einem plasmonischen Farbfilter basiert und insbesondere auf zweidimensional periodischen Nanostrukturen basiert. Plasmonische Farbfilter, die auf zweidimensional periodischen Nanostrukturen basieren, sind z.B. aus der DE 10 2011 101 635 Al bekannt. 9. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach einer der Klauseln 1 bis 8, wobei die vorbestimmten Bereichen dem Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, goldfarben erscheinen und bei Retroreflexion, insbesondere bei der
Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht, bläulich erscheinen.
10. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach einer der Klauseln 1 bis 9, wobei die vorbestimmten Bereichen Markierungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung bilden, die für den Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, nicht erkennbar sind und erst bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerf erlicht, erkennbar sind.
11. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach Klausel 10, wobei die Markierungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer
Codierung durch Aussparungen in einer opaken Schicht gebildet sind, die zwischen der semitransparenten Funktionsschicht und der Schicht mit den retroreflektierenden Strukturen angeordnet ist, wobei die opake Schicht insbesondere eine Metallisierung oder eine Farbschicht ist.
12. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach einer der Klauseln 1 bis 11, wobei die Folie den folgenden Aufbau aufweist:
- Klebschicht;
- Schicht mit retroreflektierenden Strukturen;
- optional eine opake Schicht mit Aussparungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung;
- semitransparente Funktionsschicht;
- Trägerfolie. 13. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach einer der Klauseln 1 bis 12, wobei die Folie den folgenden Aufbau aufweist:
- Klebschicht;
- Schicht mit retroreflektierenden Strukturen;
- Trägerfolie;
- semitransparente Funktionsschicht;
wobei entweder zwischen der Schicht mit retroreflektierenden Strukturen und der Trägerfolie oder zwischen der Trägerfolie und der
semitransparenten Funktionsschicht optional eine opake Schicht mit
Aussparungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung angeordnet ist.
14. (Bevorzugte Ausgestaltung) Retroreflektierende Folie nach Klausel 12 oder 13, wobei zwischen der Trägerfolie und der semitransparenten
Funktionsschicht eine Prägelackschicht mit einem geprägten Relief angeordnet ist, wobei das geprägte Relief insbesondere ein Mikro- und/ oder Nanostrukturen aufweisendes Relief ist.
15. (Zweiter Aspekt der Erfindung) Verwendung der retroreflektierenden Folie nach einer der Klauseln 1 bis 14 zur Flerstellung von
Nummernschildern bzw. Kennzeichen, Verkehrstafeln bzw.
Verkehrsschildern, Werbetafeln bzw. Werbeflächen, oder
Sicherheitsbekleidung.
16. (Dritter Aspekt der Erfindung) Folie zur Absicherung eines mit einer retroreflektierenden Struktur versehenen Datenträgers, wobei die Folie vorbestimmte Bereiche aufweist, die dem Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, in einer ersten visuell erkennbaren Farbe erscheinen und bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht, in einer zweiten visuell
erkennbaren Farbe erscheinen und bevorzugt Markierungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung bilden, die für den Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, nicht erkennbar sind und erst bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im Scheinwerf erlicht, erkennbar sind, wobei die Folie eine für das Verkleben der Folie mit dem abzusichernden, mit einer retroreflektierenden Struktur versehenen Datenträger geeignete Klebschicht und eine dem
Betrachter zugewandte semitransparente Funktionsschicht umfasst und die semitransparente Funktionsschicht so beschaffen ist, dass sie bei der
Betrachtung im Auflicht die erste visuell erkennbare Farbe aufweist und bei der Betrachtung im Durchlicht die zweite visuell erkennbare Farbe aufweist.
Es wird bevorzugt, dass die retroreflektierende Struktur des Datenträgers auf einer reflektierenden Mikrostruktur basiert, insbesondere in Form einer retroreflektierenden Struktur mit dreieckigen oder viereckigen Würfelecken, oder in Form einer auf Mikroglasperlen beruhenden retroreflektierenden Struktur gebildet ist, wobei die reflektierende Mikrostruktur vorzugsweise mit einer Metallisierung, weiter bevorzugt mit einer spiegelnden
Metallbeschichtung, versehen ist.
17. (Bevorzugte Ausgestaltung) Folie nach Klausel 16, wobei die
vorbestimmten Bereiche Markierungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung bilden, die für den Betrachter bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, nicht erkennbar sind und erst bei Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im
Schein werfer licht, erkennbar sind, und die Markierungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung durch Aussparungen in einer opaken Schicht gebildet sind, die zwischen der semitransparenten
Funktionsschicht und der Klebschicht angeordnet ist.
18. (Bevorzugte Ausgestaltung) Folie nach einer der Klauseln 16 oder 17, wobei die semitransparente Funktionsschicht einen mehrschichtigen Aufbau mit zwei semitransparenten metallischen Schichten und einer zwischen den zwei semitransparenten metallischen Schichten angeordneten dielektrischen Schicht aufweist.
19. (Bevorzugte Ausgestaltung) Folie nach Klausel 18, wobei die beiden semitransparenten metallischen Schichten unabhängig voneinander aus einem Metall gebildet sind und das Metall jeweils von der Gruppe bestehend aus Al, Ag, Ni, Cr, Cu, Au, Si und einer Legierung eines oder mehrerer der vorstehend genannten Elemente gewählt ist und die dielektrische Schicht eine SiCb-Schicht, eine ZnO-Schicht, eine ZnS-Schicht, eine AbCh-Schicht, eine TiCh-Schicht, eine Schicht aus einem Nitrid oder Oxynitrid eines der Elemente Si, Zn, Al oder Ti oder eine MgF2-Schicht oder eine, z.B.
drucktechnisch erhältliche, Nitrocellulose-Schicht ist.
20. (Bevorzugte Ausgestaltung) Folie nach Klausel 18 oder 19, wobei die beiden semitransparenten metallischen Schichten unabhängig voneinander von Al oder Ag gewählt sind und die dielektrische Schicht eine SiCh-Schicht ist.
21. (Bevorzugte Ausgestaltung) Folie nach einer der Klauseln 1 bis 6, wobei die semitransparente Funktionsschicht drucktechnisch mittels einer
Effektpigment-Zusammensetzung erhältlich ist. 22. (Bevorzugte Ausgestaltung) Folie nach einer der Klauseln 16 oder 17, wobei die semitransparente Funktionsschicht einen mehrschichtigen Aufbau auf Basis von nur aus transparenten Schichten bestehenden
Interferenzschichten aufweist, wobei der mehrschichtige Aufbau
insbesondere auf, bevorzugt alternierenden, Schichten aus T1O2, AI2O3 oder anderen Dielektrika basiert.
23. (Bevorzugte Ausgestaltung) Folie nach einer der Klauseln 16 oder 17, wobei die semitransparente Funktionsschicht auf einem plasmonischen Farbfilter basiert und insbesondere auf zweidimensional periodischen Nanostrukturen basiert. Plasmonische Farbfilter, die auf zweidimensional periodischen Nanostrukturen basieren, sind z.B. aus der DE 10 2011 101 635 Al bekannt.
24. (Bevorzugte Ausgestaltung) Folie nach einer der Klauseln 16 bis 23, wobei die vorbestimmten Bereichen dem Betrachter bei diffuser
Beleuchtung, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, goldfarben erscheinen und bei der Beleuchtung mit einer punktförmigen Lichtquelle, insbesondere bei der Betrachtung mit der Taschenlampe eines Smartphones in einem abgedunkelten Raum, bläulich erscheinen.
25 (Bevorzugte Ausgestaltung) Folie nach einer der Klauseln 16 bis 24, wobei die Folie den folgenden Aufbau aufweist:
- Klebschicht;
- optional eine opake Schicht mit Aussparungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung;
- semitransparente Funktionsschicht;
- Trägerfolie. 26. (Vierter Aspekt der Erfindung) Mit einer retroreflektierenden Struktur versehener Datenträger, insbesondere ein Nummernschild bzw.
Kennzeichen, eine Verkehrstafel bzw. ein Verkehrsschild, eine Werbetafel bzw. Werbefläche, oder Sicherheitsbekleidung, umfassend die Folie nach einer der Klauseln 16 bis 25.
27. (Fünfter Aspekt der Erfindung) Verwendung der Folie nach einer der Klauseln 16 bis 25 für das Absichern eines mit einer retroreflektierenden Struktur versehenen Datenträgers, insbesondere ein Nummernschild bzw. Kennzeichen, eine Verkehrstafel bzw. ein Verkehrsschild, eine Werbetafel bzw. Werbefläche, oder Sicherheitsbekleidung.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
Eine Betrachtung im Auflicht ist im Sinne dieser Erfindung eine Beleuchtung des jeweiligen Gegenstandes von einer Seite und eine Betrachtung des Gegenstandes von derselben Seite.
Eine Betrachtung im Durchlicht ist im Sinne dieser Erfindung eine
Beleuchtung des jeweiligen Gegenstandes von einer Seite und eine
Betrachtung des Gegenstandes von der gegenüberliegenden Seite.
Als Tageslicht wird hierin diffuses Tageslicht oder auch einfach diffuses Licht bezeichnet, das die Szene gleichmäßig und kontrastarm bzw.
schattenarm ausleuchtet. Diffuses Licht entsteht bei flächenhaften
Lichtquellen. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden attraktive Reflektorfolien bereitgestellt, die bei dem Wechsel der Betrachtung bei diffuser Reflexion, insbesondere bei der Betrachtung im Tageslicht, einerseits und bei
Retroreflexion, insbesondere bei der Betrachtung nachts im
Scheinwerferlicht, andererseits eine interessante Farbänderung auf weisen, z.B. eine Farbänderung von Gold bei Tageslicht zu Blau nachts im
Scheinwerferlicht. Dasselbe Erscheinungsbild wie bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht bietet sich dem Betrachter übrigens bei der Betrachtung eines mit einer Smartphone-Kamera bei eingeschaltetem Blitz
auf genommenen Photos.
Retroreflektierende Strukturen, die das Licht von Fahrzeugscheinwerfern in Richtung des Fahrzeugführers zurückwerfen, um die Sichtbarkeit zu erhöhen, sind im Stand der Technik bekannt und können z.B. auf
dreieckigen oder viereckigen Würfelecken oder auf Mikroglasperlen beruhen, siehe z.B. die Dokumente US 4763985 A, US 20090300953 Al, WO 2014/117086 Al, US 6413615 B2 und US 4478769 A. Würfelecken-Strukturen basieren z.B. auf geprägten Reliefstrukturen, die mit einer reflektierenden Metallschicht verspiegelt sind. Die Würfelecken-Strukturen können insbesondere mit dreieckigen oder mit viereckigen Flächen vorliegen.
Zweckmäßigerweise werden die Reliefstrukturen in ein Kunststoffmaterial oder in einen UV-Lack geprägt.
Die erfindungsgemäße retroreflektierende Folie wird zweckmäßigerweise auf Basis einer Trägerfolie wie etwa Polyethylenterephthalat (PET),
Polymethylmethacrylat (PMMA), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE),
Poly carbonat (PC), Polyvinylbutyral (PVB), Polyvinylchlorid (PVC) oder dergleichen bereitgestellt. Die die retroreflektierenden Strukturen aufweisende Schicht kann
zweckmäßigerweise in einer Schichtdicke in einem Bereich von 10 mhti bis 200 mhp, bevorzugt in einem Bereich von 30 mih bis 150 mih und insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 40 mih bis 150 mhp vorliegen. Die Höhe der retroreflektierenden Strukturen, insbesondere der dreieckigen oder
viereckigen Würfelecken, beträgt zweckmäßigerweise mindestens 10 mhi, bevorzugt mindestens 30 mih, und zweckmäßigerweise weniger als 200 mhi, bevorzugt weniger als 150 mhti.
Die semitransparente Funktionsschicht weist bei der Betrachtung im Auflicht einerseits und bei der Betrachtung im Durchlicht andererseits
unterschiedliche Farbtöne auf. Die beiden unterschiedlichen Farbtöne sind z.B. Komplementärfarben. Eine solche semitransparente Funktionsschicht ist insbesondere ein sogenanntes Fabry-Perot-Dünnschichtelement auf
Grundlage eines mehrschichtigen Aufbaus mit zwei semitransparenten metallischen Schichten und einer zwischen den zwei semitransparenten metallischen Schichten angeordneten dielektrischen Schicht. Ein solcher mehrschichtiger Aufbau, der bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben erscheint und bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton zeigt, ist z.B. aus der WO 2011/082761 Al bekannt.
Geeignete mehrschichtige Aufbauten mit zwei semitransparenten
metallischen Schichten und einer zwischen den zwei semitransparenten metallischen Schichten angeordneten dielektrischen Schicht haben
vorzugsweise die folgende gegenständliche Beschaffenheit:
- die beiden semitransparenten metallischen Schichten werden bevorzugt von Al oder Ag gewählt; die dielektrische Schicht ist insbesondere eine S1O2- Schicht oder eine MgF2-Schicht, bevorzugt eine Si0 2 -Schicht ; - im Falle, dass jede der beiden semitransparenten metallischen Schichten auf Al beruht, liegt die jeweilige bevorzugte Schichtdicke in einem Bereich von 5 nm bis 20 nm, insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 10 nm bis 14 rtm; die dielektrische SiC -Schicht hat vorzugsweise eine Schichtdicke in einem Bereich von 50 nm bis 600 nm, weiter bevorzugt in einem Bereich von 80 nm bis 260 nm und insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 210 nm bis 260 nm, wobei die Bereiche von 80 nm bis 100 nm und von 210 nm bis 240 nm speziell für die Bereitstellung eines Gold/ Blau-Farbwechsels besonders bevorzugt werden;
- im Falle, dass jede der beiden semitransparenten metallischen Schichten auf Ag beruht, liegt die jeweilige bevorzugte Schichtdicke in einem Bereich von 15 nm bis 30 nm, insbesondere bevorzugt von 15 nm bis 25 nm; die
dielektrische SiCh-Schicht hat vorzugsweise eine Schichtdicke in einem Bereich von 50 nm bis 600 nm, weiter bevorzugt in einem Bereich von 80 nm bis 260 nm und insbesondere bevorzugt in einem Bereich von 210 nm bis 260 nm, wobei die Bereiche von 80 nm bis 100 nm und von 210 nm bis 240 nm speziell für die Bereitstellung eines Gold/ Blau-Farbwechsels besonders bevorzugt werden.
Die oben genannten mehrschichtigen Aufbauten mit zwei semitransparenten metallischen Schichten und einer zwischen den zwei semitransparenten metallischen Schichten angeordneten dielektrischen Schicht können einen symmetrischen Dreischichtaufbau aufweisen, bei dem sowohl das Material, als auch die Schichtdicke der beiden semitransparenten metallischen
Schichten identisch sind. Alternativ kann aber auch ein asymmetrischer Dreischichtaufbau vorliegen, bei dem das Material und/ oder die
Schichtdicke der beiden semitransparenten metallischen Schichten
unterschiedlich sind, z.B. - ein Silber/ Dielektrikum/ Aluminium-Schichtsystem, wobei die Schichtdicken der Silber-Schicht und der Aluminium-Schicht identisch oder verschieden sind;
- ein Silber / Dielektrikum / Silber-Schichtsystem, wobei die
Schichtdicken der beiden Silber-Schichten verschieden sind;
- ein Aluminium/ Dielektrikum/ Aluminium-Schichtsystem, wobei die Schichtdicken der beiden Aluminium-Schichten verschieden sind.
Die oben genannten mehrschichtigen Schichtaufbauten ermöglichen nicht nur die Erzeugung einer semitransparenten Funktionsschicht, die bei
Betrachtung im Auflicht goldfarben erscheint und bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton zeigt, sondern es können je nach Wahl der Schichtdicke insbesondere der dielektrischen Schicht weitere Farbwechsel erzeugt werden, z.B.
- im Auflicht Magenta, im Durchlicht Blau-Grün;
- im Auflicht Türkis, im Durchlicht Orange-Gelb;
- im Auflicht Gold, im Durchlicht Blau- Violett;
- im Auflicht Silber, im Durchlicht Violett.
Eine semitransparente Funktionsschicht, die bei der Betrachtung im Auflicht einerseits und bei der Betrachtung im Durchlicht andererseits
unterschiedliche Farbtöne aufweist, kann des Weiteren auf einer
Effektpigment-Zusammensetzung basieren. Druckschichten auf Basis einer Effektpigment-Zusammensetzung, die bei der Betrachtung im Auflicht eine andere Farbe wie bei der Betrachtung im Durchlicht zeigt, insbesondere einen Gold/ Blau-Farbwechsel, einen Gold/ Violett-Farbwechsel, einen Grün- Gold/ Magenta-Farbwechsel, einen Violett/ Grün-Farbwechsel oder einen Silber/ Opak-Farbwechsel, werden z.B. in der WO 2011/064162 A2
beschrieben. Die Pigmente weisen bevorzugt von Ende-zu-Ende eine längste Abmessung („longest dimension of edge length") in einem Bereich von 15 nm bis 1000 ran auf und beruhen auf einem Übergangsmetall, das von der Gruppe bestehend aus Cu, Ag, Au, Zn, Cd, Ti, Cr, Mn, Fe, Co, Ni, Ru, Rh,
Pd, Os, Ir und Pt gewählt ist. Das Übergangsmetall ist bevorzugt Ag. Das Aspektverhältnis (d.h. das Verhältnis der längsten Abmessung von Ende-zu- Ende bezogen auf die Dicke) ist vorzugsweise mindestens 1,5, insbesondere in einem Bereich von 1,5 bis 300. Das Verhältnis des Bindemittels zu
Metallpigment ist vorzugsweise unterhalb von 10:1, insbesondere unterhalb 5:1. In Abhängigkeit von der Wahl des Aspektverhältnisses des Pigments, seiner längsten Abmessung von Ende-zu-Ende und der Einstellung des Pigment/ Bindemittel-Verhältnisses lässt sich die Farbe bei Betrachtung der Druckschicht in Transmission und die Farbe bei Betrachtung in Reflexion einstellen (z.B. Blau in Transmission und Silber, Gold, Bronze, Kupfer oder Violett in Reflexion; darüber hinaus auch Violett, Magenta, Pink, Grün oder Braun in Transmission und verschiedenen Farben in Reflexion, die von der Wahl des Pigment/ Bindemittel- Verhältnisses abhängen). Farben mit
Gold/ Blau-Farbwechsel zwischen Reflexion und Transmission (anders gesagt, zwischen Auflicht- und Durchlicht-Betrachtung) sind z.B. in den Beispielen 1, 2 und 3 in der Tabelle 1 der WO 2011/064162 A2 genannt. Des Weiteren zeigt Beispiel 4 eine Farbe mit Gold/ Violett-Farbwechsel, Beispiel 5 eine Farbe mit Grün-Gold/ Magenta-Farbwechsel, Beispiel 7 eine Farbe mit Violett/ Grün-Farbwechsel und Beispiel 8 eine Farbe mit Silber/Opak- Farbwechsel.
Die erfindungsgemäße retroreflektierende Folie weist zweckmäßigerweise den folgenden Aufbau auf:
- Klebschicht, die z.B. für das Aufbringen der Folie auf ein
Kennzeichenschild geeignet ist;
- Schicht mit retroreflektierenden Strukturen; - optional eine opake Schicht mit Aussparungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung;
- semitransparente Funktionsschicht;
- Trägerfolie.
Gemäß einer Variante kann die erfindungsgemäße retroreflektierende Folie den folgenden Aufbau aufweisen:
- Klebschicht, die z.B. für das Aufbringen der Folie auf ein
Kennzeichenschild geeignet ist;
- Schicht mit retroreflektierenden Strukturen;
- Trägerfolie;
- semitransparente Funktionsschicht;
- optional ein Schutzlack oder eine Schutzfolie, um die semitransparente Funktionsschicht vor schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen;
wobei entweder zwischen der Schicht mit retroreflektierenden Strukturen und der Trägerfolie oder zwischen der Trägerfolie und der
semitransparenten Funktionsschicht optional eine opake Schicht mit
Aussparungen in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung angeordnet ist.
Die opake Schicht kann insbesondere eine z.B. mittels Aufdampfen
erhältliche Metallisierung oder eine z.B. mittels eines Druckverfahrens erhältliche Farbschicht sein. Die Erzeugung strukturierter Metallisierungen mittels eines Waschverfahrens ist im Stand der Technik bekannt, siehe z.B. die Schrift EP 1972462 Bl und der darin zitierte Stand der Technik. Zur Erzeugung der Farbschicht können des Weiteren plättchenförmige
Metallpigmente herangezogen werden, die z.B. aus den Schriften
2013/186167 A2, WO 2010/069823 Al, WO 2005/051675 A2 (siehe darin z.B. die Beschreibung auf Seite 11, Zeile 10, bis Seite 12, vorletzter Absatz) und WO 2011/064162 A2 bekannt sind. Die darin beschriebenen plättchenförmigen Metallpigmente haben den Vorteil, dass sie sich einem Untergrund mit Reliefstruktur, insbesondere einem Relief mit
Mikrostrukturen und/ oder Nanostrukturen, so gut anpassen, dass der Unterschied zu einer herkömmlichen, mittels Aufdampfen erhältlichen
Metallisierung fast nicht mehr zu erkennen ist. Die einfache, drucktechnische Erzeugung der Reflexionsschicht ermöglicht den Verzicht auf aufwändige Verfahrensschritte, wie etwa das Bedrucken des Trägers mit einer löslichen Waschfarbe in Form einer gewünschten Aussparung innerhalb der zu erzeugenden Reflexionsschicht, das Erzeugen einer Metallisierung durch Aufdampfen und das Abwaschen der Waschfarbe zusammen mit der oberhalb der Waschfarbe aufgebrachten Metallisierung.
Zwischen der Trägerfolie und der semitransparenten Funktionsschicht kann zweckmäßigerweise eine Prägelackschicht mit einem geprägten Relief angeordnet sein, wobei das geprägte Relief insbesondere ein Mikro- und/oder Nanostrukturen aufweisendes Relief ist. Die semitransparente Funktionsschicht passt sich dem Relief an, sodass der Betrachter bei der Betrachtung der retroreflektierenden Folie im Auflicht eine zusätzliche optisch variable Information, z.B. in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung, wahrnehmen kann. Optisch variable Sicherheitselemente mit einer Mikrostruktur, die zur Absicherung von Banknoten geeignet sind, sind z.B. aus der WO 2007/079851 Al und aus der WO 2011/066991 A2 bekannt. Weiterhin kann die erfindungsgemäße retroreflektierende Folie mit einem lasierenden Lack überdruckt werden, der ggf. Pigmentpartikel aufweist, z.B. schwarze, weiße oder farbige Pigmentpartikel. Des Weiteren kann die erfindungsgemäße retroreflektierende Folie mit einer Kombination aus einer vollflächigen Lasur und einem gerasterten Druck einer opaken Farbe überdruckt werden.
Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der schematisch stark vereinfachten Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maßstabs- und proportionsgetreue
Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.
Es zeigen:
Figur 1 eine erfindungsgemäße retroreflektierende Folie gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in Querschnittansicht;
Figur 2 eine erfindungsgemäße retroreflektierende Folie gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel in
Querschnittansicht;
Figur 3 eine erfindungsgemäße retroreflektierende Folie gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel in Draufsicht bei der Betrachtung im Tageslicht;
Figur 4 die erfindungsgemäße retroreflektierende Folie gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel in Draufsicht bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht;
Figuren 5 und 6 Darstellungen zur Erklärung der Funktionsweise des
Erfindungsgegenstandes; Figur 7 eine erfindungsgemäße retroreflektierende Folie gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel in
Querschnittansicht;
Figur 8 die erfindungsgemäße retroreflektierende Folie gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel in Querschnittansicht;
Figur 9 ein Ausführungsbeispiel für eine retroreflektierende
Struktur in Draufsicht;
Figur 10 ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine
retroreflektierende Struktur in Draufsicht; und
Figur 11 ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Folie, die für das Absichern eines Kraftfahrzeug- Kennzeichens geeignet ist.
Die Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße retroreflektierende Folie 1 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel in Querschnittansicht. Die
retroreflektierende Folie 1 basiert auf einer Trägerfolie 2, z.B. eine
Polyethylenterephthalat(PET)-Folie, die auf der dem Betrachter
zugewandten Seite mit einer semitransparenten Funktionsschicht versehen ist. Die semitransparente Funktionsschicht 3 ist mittels Aufdampfen erhältlich und hat einen mehrschichtigen Aufbau mit zwei
semitransparenten Al-Schichten und einer zwischen den zwei
semitransparenten Al-Schichten angeordneten SiC -Schicht. Die
semitransparente Funktionsschicht 3 erscheint bei der Betrachtung im
Auflicht goldfarben und zeigt bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton. Die Trägerfolie 2 ist auf der der semitransparenten
Funktionsschicht 3 gegenüberliegenden Seite mit einer Prägelackschicht 4 versehen. Die Prägelackschicht 4 basiert z.B. auf einem UV-Lack, in den das Relief der retroreflektierenden Strukturen geprägt ist. Das Relief der
Prägelackschicht 4 ist mit einer spiegelnden Metallbeschichtung 5, im
Beispiel eine Aluminium-Metallisierung, versehen, um auf diese Weise zusammen mit dem Relief der Prägelackschicht 4 die retroreflektierenden Strukturen zu bilden. Angrenzend an die spiegelnde Metallbeschichtung 5 ist eine Klebschicht 6 angeordnet, die z.B. für das Aufbringen der
retroreflektierenden Folie 1 auf ein Kennzeichenschild geeignet ist.
Die Figur 2 zeigt eine erfindungsgemäße retroreflektierende Folie 7 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel in Querschnittansicht. Die
retroreflektierende Folie 7 basiert auf einer Trägerfolie 8, z.B. eine
Polyethylenterephthalat(PET)-Folie, die im vorliegenden Beispiel eine äußere Schicht der retroreflektierenden Folie 7 bildet. Die Trägerfolie 8 ist an ihrer Innenseite mit einer semitransparenten Funktionsschicht 9 versehen. Die semitransparente Funktionsschicht 9 ist mittels Aufdampfen erhältlich und hat einen mehrschichtigen Aufbau mit zwei semitransparenten Al-Schichten und einer zwischen den zwei semitransparenten Al-Schichten angeordneten SiCb-Schicht. Die semitransparente Funktionsschicht 9 erscheint bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben und zeigt bei der Betrachtung im
Durchlicht einen blauen Farbton. Die semitransparente Funktionsschicht 9 ist auf der der Trägerfolie 8 gegenüberliegenden Seite mit einer
Prägelackschicht 10 versehen. Die Prägelackschicht 10 basiert auf einem UV- Lack, in den das Relief der retroreflektierenden Strukturen geprägt ist. Das Relief der Prägelackschicht 10 ist mit einer spiegelnden Metallbeschichtung 11, im Beispiel eine Aluminium-Metallisierung, versehen, um auf diese Weise zusammen mit dem Relief der Prägelackschicht 10 die retroreflektierenden Strukturen zu bilden. Angrenzend an die spiegelnde Metallbeschichtung 11 ist eine Klebschicht 12 angeordnet, die z.B. für das Aufbringen der retroreflektierenden Folie 1 auf ein Kennzeichenschild geeignet ist.
Die Figur 3 zeigt eine erfindungsgemäße retroreflektierende Folie 13 gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel in Draufsicht bei der Betrachtung im Tageslicht. Die retroreflektierende Folie 13 erscheint dem Betrachter in Form einer goldfarbenen, metallischen Fläche.
Die Figur 4 zeigt die erfindungsgemäße retroreflektierende Folie 13 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel in Draufsicht bei der Betrachtung nachts im Scheinwerferlicht (dasselbe Erscheinungsbild bietet sich dem Betrachter bei der Betrachtung eines mit einer Smartphone-Kamera bei eingeschaltetem Blitz auf genommenen Photos). Der Betrachter nimmt die sich
wiederholenden Zeichen„PL" und die linienförmige, quadratische
Umrandung in einer leuchtenden, blauen Farbe vor einem dunklen, schwarzen Hintergrund wahr.
Die Figur 8 zeigt die erfindungsgemäße retroreflektierende Folie 13 gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel in Querschnittansicht. Die
retroreflektierende Folie 13 basiert auf einer Trägerfolie 14, z.B. eine
Polyethylenterephthalat(PET)-Folie, die im vorliegenden Beispiel eine äußere Schicht der retroreflektierenden Folie 13 bildet. Die Trägerfolie 14 ist an ihrer Innenseite mit einer semitransparenten Funktionsschicht 15 versehen. Die semitransparente Funktionsschicht 15 ist mittels Aufdampfen erhältlich und hat einen mehrschichtigen Aufbau mit zwei semitransparenten Al-Schichten und einer zwischen den zwei semitransparenten Al-Schichten angeordneten SiCh-Schicht. Die semitransparente Funktionsschicht 15 erscheint bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben und zeigt bei der Betrachtung im
Durchlicht einen blauen Farbton. Die semitransparente Funktionsschicht 15 ist auf der der Trägerfolie 8 gegenüberliegenden Seite mit einer optionalen, die semitransparente Funktionsschicht 15 schützenden transparenten
Zwischenschicht 16, im Beispiel ein Zwischenlack, versehen. Die optionale Zwischenschicht 16 weist opake Bereiche 17 auf, die z.B. durch Bedrucken mit einer schwarzen Druckfarbe erhältlich sind. Alternativ können die opaken Bereiche 17 mittels einer strukturierten Metallisierung bereitgestellt werden. Eine strukturierte Metallisierung ist z.B. durch vollflächiges
Metallisieren und darauffolgendes Demetallisieren mittels eines
Waschverfahrens oder durch vollflächiges Metallisieren und
darauffolgendes Demetallisieren mittels eines Lasers erhältlich. Die opaken Bereiche 17 stellen den in der Figur 4 dargestellten dunklen Hintergrund dar, der die Zeichen„PL" und die quadratische linienförmige Umrandung umgibt. Weiterhin weist die retroreflektierende Folie 13 eine
Prägelackschicht 18 auf. Die Prägelackschicht 18 basiert auf einem UV-Lack, in den das Relief der retroreflektierenden Strukturen geprägt ist. Das Relief der Prägelackschicht 18 ist mit einer spiegelnden Metallbeschichtung 19, im Beispiel eine Aluminium-Metallisierung, versehen, um auf diese Weise zusammen mit dem Relief der Prägelackschicht 18 die retroreflektierenden Strukturen zu bilden. Angrenzend an die spiegelnde Metallbeschichtung 19 ist eine Klebschicht 20 angeordnet, die z.B. für das Aufbringen der
retroreflektierenden Folie 13 auf ein Kennzeichenschild geeignet ist.
Figuren 5 und 6 zeigen Darstellungen zur Erklärung der Funktionsweise des Erfindungsgegenstandes .
Die Figur 5 zeigt eine semitransparente Funktionsschicht 21, die mittels Aufdampfen erhältlich ist und einen mehrschichtigen Aufbau mit zwei semitransparenten Al-Schichten und einer zwischen den zwei
semitransparenten Al-Schichten angeordneten SiCh-Schicht aufweist (sogenannter Fabry-Perot-Dünnschichtaufbau). Die semitransparente Funktionsschicht 21 erscheint bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben und zeigt bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton. Die Bezugsnummer 22 bezeichnet das einfallende weiße Licht. Infolge des semitransparenten Gold-Blau-Farbfilters wird der blaue Teil des
Farbspektrums transmittiert (siehe der Pfeil mit der Bezugsnummer 24, der das transmittierte blaue Licht bezeichnet). Der komplementäre, sozusagen goldfarbene Teil wird reflektiert (siehe der Pfeil mit der Bezugsnummer 23, der das reflektierte, sozusagen goldfarbene, Licht bezeichnet).
Die Figur 6 zeigt die Kombination der aus der Figur 5 bekannten,
semitransparenten Funktionsschicht 21 zusammen mit Retroreflektoren 25, im Beispiel die aus den Figuren 1, 2 und 8 bekannten Mikroprismen, die mit einer spiegelnden Metallbeschichtung versehen sind. Bei der Kombination aus Farbfilter 21 zusammen mit den Retroreflektoren 25 wird der blaue, transmittierte Farbanteil 24 des Licht-Spektrums durch die Retroreflektoren 25 reflektiert und ein zweites Mal durch den Gold-Blau-Farbfilter 21 transmittiert (siehe die gestrichelten Pfeile mit den Bezugsnummern 26 und 27, die jeweils das blaue Licht bezeichnen). Das blaue Licht 27 ist für den Betrachter wahrnehmbar, im Falle des Ausführungsbeispiels gemäß der Figur 4 in Form der leuchtenden, blauen Buchstaben„PL" und der linienförmigen, quadratischen Umrandung.
Der in den Figuren 1, 2 und 8 gezeigte Folienaufbau kann gegebenenfalls durch mindestens eine weitere Schicht ergänzt werden, die z.B.
Prägestrukturen wie z.B. Mikrospiegelanordnungen oder Streustrukturen bzw. diffraktive Strukturen aufweist. Dadurch lassen sich z.B. Sicherheitselemente auf Basis der im Stand der Technik bekannten
Mikrospiegeltechnologie verwirklichen, die die farbige Retroreflexion bei Nacht nicht beeinträchtigen. Streustrukturen können bei einem senkrechten Lichteinfall bei Nacht dafür sorgen, dass der goldfarbene Lichtanteil gestreut wird.
Die Figur 7 zeigt eine erfindungsgemäße retroreflektierende Folie 28 gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel in Querschnittansicht. Die
retroreflektierende Folie 28 basiert auf einer Trägerfolie 29, z.B. eine
Polyethylenterephthalat(PET)-Folie, die auf der dem Betrachter
zugewandten Seite mit einer semitransparenten Funktionsschicht 31 versehen ist. Die semitransparente Funktionsschicht 31 ist mittels
Aufdampfen erhältlich und hat einen mehrschichtigen Aufbau mit zwei semitransparenten Al-Schichten und einer zwischen den zwei
semitransparenten Al-Schichten angeordneten SiC -Schicht. Die
semitransparente Funktionsschicht 31 erscheint bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben und zeigt bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton. Die semitransparente Funktionsschicht 31 ist mittels einer Prägelackschicht 30 auf der Trägerfolie 29 aufgebracht. Die Prägelackschicht 30 basiert auf einem UV-Lack und weist ein geprägtes, Mikrostrukturen enthaltendes Relief auf. Die semitransparente Funktionsschicht passt sich dem Relief an, sodass der Betrachter bei der Betrachtung der
retroreflektierenden Folie im Auflicht eine zusätzliche, vom
Betrachtungswinkel abhängige, optisch variable Information in Form von Mustern, Zeichen oder einer Codierung wahrnehmen kann. Die
semitransparenten Funktionsschicht 31 ist mit einer optionalen,
transparenten Schutzschicht 32, z.B. einem Schutzlack, versehen. Die
Trägerfolie 29 weist auf der der semitransparenten Funktionsschicht 31 gegenüberliegenden Seite eine Prägelackschicht 33 auf. Die Prägelackschicht 33 basiert auf einem UV-Lack, in den das Relief der retroreflektierenden Strukturen geprägt ist. Das Relief der Prägelackschicht 33 ist mit einer spiegelnden Metallbeschichtung 34, im Beispiel eine Aluminium- Metallisierung, versehen, um auf diese Weise zusammen mit dem Relief der Prägelackschicht 33 die retroreflektierenden Strukturen zu bilden.
Angrenzend an die spiegelnde Metallbeschichtung 34 ist eine Klebschicht 35 angeordnet, die z.B. für das Aufbringen der retroreflektierenden Folie 28 auf ein Kennzeichenschild geeignet ist.
Die Figur 9 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine retroreflektierende Struktur in Draufsicht. Die Retroreflektoren beruhen auf
Würfeleckenstrukturen bzw. Mikroprismenstrukturen, bei denen das einfallende Licht nacheinander an drei zueinander geneigten Grenzflächen um jeweils etwa 45° abgelenkt und zur Strahlquelle zurückgeworfen wird. Die Figur 9 zeigt die Geometrie geprägter Retroreflektoren mit
Dreiecksflächen. Die Oberfläche der Reliefstruktur kann mit einer
reflektierenden Metallschicht verspiegelt vorliegen.
Die Figur 10 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine
retroreflektierende Struktur in Draufsicht. Hierbei liegt eine Geometrie geprägter Retroreflektoren mit quadratischen Flächen vor.
Die Figur 11 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Folie 21, die für das Absichern eines mit einer retroreflektierenden Struktur versehenen Kraftfahrzeug-Kennzeichens geeignet ist. Die Folie 21 basiert auf einer Trägerfolie 22, z.B. eine Polyethylenterephthalat(PET)-Folie, die im vorliegenden Beispiel eine äußere Schicht der Folie 21 bildet. Die Trägerfolie 22 ist an ihrer Innenseite mit einer semitransparenten Funktionsschicht 23 versehen. Die semitransparente Funktionsschicht 23 ist mittels Aufdampfen erhältlich und hat einen mehrschichtigen Aufbau mit zwei semitransparenten Al-Schichten und einer zwischen den zwei
semitransparenten Al-Schichten angeordneten SiCh-Schicht. Die
semitransparente Funktionsschicht 23 erscheint bei der Betrachtung im Auflicht goldfarben und zeigt bei der Betrachtung im Durchlicht einen blauen Farbton. Die semitransparente Funktionsschicht 23 ist auf der der Trägerfolie 22 gegenüberliegenden Seite mit einer optionalen, die
semitransparente Funktionsschicht 23 schützenden transparenten
Zwischenschicht 24, im Beispiel ein Zwischenlack, versehen. Mit der
Bezugsnummer 25 sind opake Bereiche bezeichnet, die z.B. durch Bedrucken mit einer schwarzen Druckfarbe erhältlich sind. Alternativ können die opaken Bereiche 25 mittels einer strukturierten Metallisierung bereitgestellt werden. Eine strukturierte Metallisierung ist z.B. durch vollflächiges
Metallisieren und darauffolgendes Demetallisieren mittels eines
Waschverfahrens oder durch vollflächiges Metallisieren und
darauffolgendes Demetallisieren mittels eines Lasers erhältlich. Die opaken Bereiche 25 stellen z.B. Zeichen, Muster oder eine Codierung dar. Weiterhin weist die Folie 21 eine Klebschicht 26 auf.
Mit der Bezugsnummer 27 ist ein mit der Folie 21 abgesichertes Kennzeichen bzw. Nummernschild eines Kraftfahrzeugs bezeichnet. Das Kennzeichen 27 weist auf der der Folie 21 gegenüberliegenden Seite eine retroreflektierende Struktur 28 auf.