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Patent Searching and Data


Title:
RIBBON-LIKE TEXTILE PRODUCT AND METHOD FOR PRODUCING A BODY REINFORCED WITH SAID TEXTILE PRODUCT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1999/039032
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a ribbon-like textile product (10) consisting especially of filaments, threads or a yarn and used as a reinforcing layer in flexible tubing, pipes, pressure vessels and similar hollow bodies. To improve the reinforcing action of the textile product (10) the pick threads (14) run at an angle of at least approximately 70 degrees to the warp threads (12) and on at least one side of the ribbon-like textile product (10) the pick threads (14) protrude a certain distance beyond the outermost warp threads (12'). Alternatively or in addition the warp threads (12) in at least one border area (R) of the textile product (10) are thinner than the remaining warp threads (12).

Inventors:
DE MEYER WILLY (BE)
GILPATRICK MICHAEL (US)
Application Number:
PCT/EP1999/000628
Publication Date:
August 05, 1999
Filing Date:
February 01, 1999
Export Citation:
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Assignee:
MILLIKEN EUROP NV (BE)
MEYER WILLY DE (BE)
GILPATRICK MICHAEL (US)
International Classes:
B29C53/58; B29C70/20; D03D13/00; F16L11/08; (IPC1-7): D03D13/00; B29C53/58; F16L11/08
Foreign References:
US4055697A1977-10-25
GB2159845A1985-12-11
EP0425099A21991-05-02
DE2626217B11977-12-15
GB2117418A1983-10-12
EP0402099A21990-12-12
Attorney, Agent or Firm:
Beyer, Andreas (Wuesthoff & Wuesthoff Schweigerstrasse 2 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Bandförmiges Textilerzeugnis (10), insbesondere aus Fila menten, Fäden, oder Garn, zur Verwendung als Verstärkungslage für Schläuche, Rohre, Druckbehälter und ähnliche Hohlkörper, mit einer in Längsrichtung (L) des Textilerzeugnisses verlau fenden Kettrichtung und einer Schußrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuß (14) des Textilerzeugnisses unter einem Winkel von zumindest ungefähr 70 Grad zur Kette (12) verläuft, und daß zumindest auf einer Seite des bandförmigen Textilerzeugnisses der Schuß (14) ein Stück über die seitlichste Kette (12') hinaussteht.
2. Bandförmiges Textilerzeugnis (10), insbesondere aus Fila menten, Fäden, oder Garn, zur Verwendung als Verstärkungslage für Schläuche, Rohre, Druckbehälter und ähnliche Hohlkörper, mit einer in Längsrichtung (L) des Textilerzeugnisses verlau fenden Kettrichtung und einer Schußrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß der Schuß (14) des Textilerzeugnisses unter einem Winkel von zumindest ungefähr 70 Grad zur Kette (12) verläuft, und daß auf zumindest einer Seite des bandförmigen Textilerzeugnisses in einem Randbereich (R) die Ketten (12) dünner als die übrigen Ketten (12) ausgebildet sind.
3. Textilerzeugnis nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest auf einer Seite des bandförmigen Textilerzeugnisses der Schuß (14) ein Stück über die seitlichste Kette (12') hinaussteht.
4. Textilerzeugnis nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf zumindest einer Seite des bandförmigen Textilerzeugnisses in einem Randbereich (R) die Ketten (12) aus einem anderen Material bestehen als die übrigen Ketten (12).
5. Textilerzeugnis nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Gewebe, ein Gewirk, ein Gestrick, oder insbesondere ein Gelege ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines Schlauches, Rohres, Druck behälters oder ähnlichen Körpers, gekennzeichnet durch den Schritt des Wickelns eines Textiler zeugnisses gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche auf einen Kern eines Schlauches, Rohres, Druckbehälters oder ähnlichen Hohlkörpers derart, daß die Kette des Textilerzeugnisses unter einem Winkel von zumindest ungefähr 55 Grad zur Längsrichtung des Schlauches, Rohres, Druckbehälters oder ähnlichen Hohlkör pers verläuft und daß der ein Stück über die seitlichste Kette hinausstehende Schuß und/oder die jeweils aneinandergrenzenden Randbereiche des bandförmigen Textilerzeugnisses überlappen, in denen die Ketten dünner als die übrigen Ketten ausgebildet sind.
7. Verfahren zur Herstellung eines Schlauches, Rohres, Druck behälters oder ähnlichen Körpers, gekennzeichnet durch den Schritt des Wickelns eines Textiler zeugnisses gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche auf einen Kern eines Schlauches, Rohres, Druckbehälters oder ähnlichen Hohlkörpers derart, daß die Kette des Textilerzeugnisses unter einem Winkel von zumindest ungefähr 55 Grad zur Längsrichtung des Schlauches, Rohres, Druckbehälters oder ähnlichen Hohlkör pers verläuft, wenn der zu verstärkende Körper der im Betrieb üblichen Innendruckbelastung ausgesetzt ist, und daß der ein Stück über die seitlichste Kette hinausstehende Schuß und/oder die jeweils aneinandergrenzenden Randbereiche des bandförmigen Textilerzeugnisses überlappen, in denen die Ketten dünner als die übrigen Ketten ausgebildet sind.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilerzeugnis auf eine Schicht weiches, sich später verfestigendes Matrixmaterial gewickelt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Textilerzeugnis nach dem Aufwickeln auf den genannten Kern eine Schicht weiches, sich später verfestigendes Matrixmaterial aufgebracht wird.
10. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Textilerzeugnis ein Matrix material enthält, das durch eine Temperaturerhöhung, die den Rest des Textilerzeugnisses unverändert läßt, weich wird und sich im Zuge einer Abkühlung wieder verfestigt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Matrixmaterial Teil eines Fadens oder Garns des Textilerzeugnisses ist.
Description:
Bandförmiges Textilerzeugnis und Verfahren zur Herstellung eines mit dem Textilerzeugnis verstärkten Körpers Die Erfindung betrifft ein bandförmiges Textilerzeugnis, insbe- sondere aus Filamenten, Fäden oder Garn, zur Verwendung als Verstärkungslage für Schläuche, Rohre, Druckbehälter und ähnli- che Körper gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines mit dem Textilerzeugnis verstärkten Schlauches, Rohres, Druckbehälters oder ähnlichen Körpers.

Es ist allgemein bekannt, die Festigkeit (gemeint ist hier insbesondere der Berstdruck) eines Schlauches, Rohres, Druckbe- hälters oder ähnlichen Hohlkörpers dadurch zu erhöhen, daß die Wandung des Körpers mit einer Lage aus Verstärkungsmaterial versehen wird. Üblicherweise handelt es sich bei dieser Ver- stärkungslage um ein textiles Produkt, beispielsweise um einen oder mehrere schraubenförmig gewickelte Fäden oder auch um Gewebeeinlagen. Die Aufbringung solcher Verstärkungslagen ist zeit-und arbeitsaufwendig. Wird nur eine Verstärkungslage aufgebracht, kommt es aufgrund der anisotropen Eigenschaften der verwendeten Textilerzeugnisse nicht zum gewünschten Ver- stärkungseffekt, so daß häufig mindestens zwei und oft noch mehr Verstärkungslagen auf die Körperwandung aufgebracht werden müssen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein zur Verwendung als Verstärkungslage geeignetes Textilerzeugnis anzugeben, das einfach herzustellen ist und das schon bei Einsatz nur einer einzigen Lage einen gegenüber herkömmlich verwendeten Textil- erzeugnissen deutlich verbesserten Verstärkungseffekt erbringen kann. Der Erfindung liegt des weiteren die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren anzugeben, mit dem auf einfache Weise unter Verwendung des bereitgestellten Textilerzeugnisses ein Schlauch, ein Rohr, ein Druckbehälter oder ein ähnlicher Hohl- körper wirkungsvoll und kostengünstig verstärkt werden kann.

Diese Aufgabe ist ausgehend von einem gattungsgemäßen, bandför- migen Textilerzeugnis mit einer in Längsrichtung des Textiler- zeugnisses verlaufenden Kettrichtung und einer Schußrichtung erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schuß des Textilerzeug- nisses unter einem Winkel von zumindest ungefähr 70 Grad zur Kette verläuft, und daß zumindest auf einer Seite des bandför- migen Textilerzeugnisses der Schuß ein Stück über die seitlich- ste Kette hinaussteht. Mit"Kette"und"Schuß"ist hier die Gesamtheit der Kettfäden oder-garne oder-filamente bzw. der Schußfäden oder-garne oder-filamente gemeint, also die gesam- te Kettstruktur bzw. Schußstruktur des Textilerzeugnisses.

Indem erfindungsgemäß der Schuß unter einem Winkel von zumin- dest ungefähr 70 Grad (optimal sind 70°32') zur Kette verläuft und zumindest auf einer Seite ein Stück weit über die randäu- ßerste Kette hinaussteht, kann ein solches bandförmiges Textil- erzeugnis in einer hinsichtlich des Verstärkungseffektes optimalen Weise auf einen zu verstärkenden Körper aufgebracht werden. Der unter einem Winkel von zumindest ungefähr 70 Grad zur Kette verlaufende Schuß des erfindungsgemäßen Textilerzeug- nisses ermöglicht es dabei, das Textilerzeugnis so auf den zu verstärkenden Körper aufzubringen, daß sowohl die Kette als auch der Schuß des erfindungsgemäßen Textilerzeugnisses unter einem Winkel von knapp 55 Grad zur Längsrichtung des zu ver- stärkenden Hohlkörpers verlaufen. Dieser Winkel, der in der Literatur häufig auch in bezug auf eine normal zur Längsrich- tung stehende Richtung angegeben wird und dann etwas mehr als 35 Grad beträgt (im optimalen Fall (35°16'), ist auch als sogenannter neutraler Winkel bekannt. Mit"ungefähr 70 Grad" ist im Rahmen der vorliegenden Anmeldung gemeint, daß der Winkel nicht genau 70 Grad betragen muß, sondern in einem Bereich von beispielsweise 60-80 Grad liegen kann. Grundsätz- lich gilt, daß die verstärkende Wirkung des erfindungsgemäßen Textilerzeugnisses nach dem Aufbringen auf einen zu verstärken- den Körper umso schlechter ist, je weiter der Winkel von dem optimalen Wert 70°32'abweicht, weil dann nicht mehr sowohl die Kette als auch der Schuß unter dem erwähnten optimalen Winkel

von knapp 55 Grad verlaufen können. Allerdings kann es für bestimmte Anwendungsfälle vorteilhaft sein, das erfindungsgemä- ße Textilerzeugnis so auszubilden, daß sich der Winkel von etwa 55 Grad erst dann einstellt, wenn der mit dem erfindungsgemäßen Textilerzeugnis verstärkte Körper unter einer Innendruckbela- stung steht, wie sie im Betrieb des jeweiligen Körpers übli- cherweise auftritt. Das kann bedeuten, daß der Schuß des erfindungsgemäßen Textilerzeugnisses im unbelasteten Zustand unter einem Winkel verläuft, der mehr oder weniger deutlich von 70 Grad abweicht.

Der zumindest auf einer Seite ein Stück über die äußerste Kette hinausstehende Schuß des erfindungsgemäßen Textilerzeugnisses führt beim Aufwickeln desselben auf den zu verstärkenden Körper zu einem besseren Verbund der sich beim Aufwickeln überlappen- den Randbereiche des Textilerzeugnisses untereinander. Darüber hinaus finden die überstehenden Schußstücke des erfindungsgemä- ßen Textilerzeugnisses einen guten Halt in der Matrix, die das Textilerzeugnis im fertigen Zustand des verstärkten Körpers umgibt. Auf diese Weise, also durch den besseren Verbund der einzelnen Wicklungen untereinander in Schußrichtung und durch die bessere Verankerung des Schusses in der Matrix hat das erfindungsgemäße Textilerzeugnis nicht nur in Kettrichtung, sondern auch in Schußrichtung praktisch gleich gute Verstär- kungseigenschaften.

Gemäß einer Alternative des erfindungsgemäßen Textilerzeugnis- ses verläuft der Schuß unter einem Winkel von zumindest unge- fähr 70 Grad zur Kette und die Kettstruktur ist auf zumindest einer Seite des Textilerzeugnisses in einem Randbereich dünner ausgebildet als die restliche Kettstruktur. Dies eröffnet die Möglichkeit, den entsprechenden Randbereich beim Wickeln auf einen zu verstärkenden Körper mit der nächsten, sich axial anschließenden Wicklung überlappen zu lassen, ohne in dem Überlappungsbereich die Gesamtdicke der Verstärkungslage zu vergrößern. Analog zu den seitlich herausstehenden Schußstücken führt die Überlappung der Randbereiche mit der dünner ausgebil-

deten Kettstruktur zu einem besseren Verbund der einzelnen Wicklungen untereinander in Schußrichtung sowie zu einer besse- ren Verankerung des kritischen Übergangsbereiches von einer Wicklung zur nächsten in der Matrix und damit zu ähnlich guten Festigkeitseigenschaften wie die zuerst genannte Alternative des erfindungsgemäßen Textilerzeugnisses.

Vorteilhaft können die beiden Alternativen auch kombiniert werden, d. h. es ist auf zumindest einer Seite des bandförmigen Textilerzeugnisses in einem Randbereich die Kettstruktur dünner ausgebildet als die restliche Kettstruktur und es steht auf dieser Seite (und/oder auf der anderen Seite) der Schuß ein Stück über die äußerste Kette hinaus. Die Festigkeitseigen- schaften und damit die Verstärkungswirkung des erfindungsgemä- Ben Textilerzeugnisses können so nochmals verbessert werden.

In einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Textilerzeugnisses bestehen auf zumindest einer Seite desselben in einem Randbe- reich die Ketten bzw. die Kettstruktur aus einem anderen Mate- rial als die restliche Kettstruktur. So kann beispielsweise trotz einer dünneren Kettstruktur eine der restlichen Kett- struktur entsprechende Zugfestigkeit auch in dem Randbereich erhalten werden.

In bevorzugten Ausführungsformen ist das erfindungsgemäße, bandförmige Textilerzeugnis ein Gelege. Gelege sind für den angegebenen Zweck besonders vorteilhaft, da kein Einschneiden der Kettstruktur in die Schußstruktur und umgekehrt stattfin- det. Eine Schwächung der jeweiligen Strukturen an den Kreu- zungspunkten ist daher bei einem Gelege vermieden. Zusätzlich sorgt die erforderliche, das Gelege fixierende Matrix für eine Trennung der einzelnen Fäden, Filamente oder Garne voneinander.

Darüber hinaus läßt sich ein Gelege sehr schnell und damit kostengünstig fertigen. Anstatt eines Geleges kann das erfin- dungsgemäße Textilerzeugnis jedoch ohne funktionelle Nachteile auch ein Gewebe, ein Gewirk, ein Gestrick oder ähnliches sein.

Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch den Schritt des Wickelns eines zuvor beschriebenen Textilerzeugnisses auf einen Kern eines Schlauches, Rohres, Druckbehälters oder ähnli- chen Hohlkörpers aus. Das Wickeln wird dabei derart vorgenom- men, daß die Kette bzw. die Kettstruktur des Textilerzeugnisses unter einem Winkel von zumindest ungefähr 55 Grad zur Längs- richtung des zu verstärkenden Körpers verläuft und daß die über die äußerste Kette hinausstehenden Schußstücke und/oder die jeweils aneinandergrenzenden Randbereiche des bandförmigen Textilerzeugnisses überlappen, in denen die Kettstruktur dünner als die übrige Kettstruktur ausgebildet ist. Wie bereits erläu- tert, verläuft dann sowohl die Kettrichtung als auch die Schußrichtung eines erfindungsgemäßen Textilerzeugnisses in einem unter Festigkeitsgesichtspunkten optimalen Winkel von zumindest ungefähr 55 Grad zur Längsrichtung (35 Grad zur Querrichtung) des zu verstärkenden Körpers, wodurch im Zusam- menspiel mit den besser verankerten und besser miteinander verbundenen Randbereichen des bandförmigen Textilerzeugnisses mit nur einer einzigen Lage desselben eine hervorragende Ver- stärkungswirkung erreicht wird. Gegenüber den bisher für eine solche Verstärkung erforderlichen zwei Verstärkungslagen kann bei der Herstellung beispielsweise eines Schlauches, der mit einem erfindungsgemäßen Textilerzeugnis verstärkt wird, eine Wickelstation eingespart werden.

Bei einer Abwandlung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Textilerzeugnis so auf den zu verstärkenden Körper gewickelt, daß sich der Winkel von zumindest ungefähr 55 Grad zur Längs- richtung des zu verstärkenden Körpers erst unter der im Betrieb des jeweiligen Körpers üblichen Innendruckbelastung einstellt.

Das bedeutet, daß beim Umwickeln des zu verstärkenden Körpers die Kette des Textilerzeugnisses noch nicht in dem angestrebten Winkel von ungefähr 55 Grad zur Längsrichtung des zu verstär- kenden Körpers verläuft.

Um das der Verstärkung dienende Textilerzeugnis in eine gute, lasttragende Verbindung mit dem zu verstärkenden Körper zu

bringen, wird das Textilerzeugnis gemäß einer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens auf eine Schicht weiches, sich später jedoch verfestigendes Matrixmaterial gewickelt. Das Textilerzeugnis geht dann mit dem Matrixmaterial den gewünsch- ten, innigen Verbund ein.

Gemäß einer Alternative kann das Textilerzeugnis auch zunächst auf den genannten Kern (beispielsweise eine Innenlage) des zu verstärkenden Körpers gewickelt werden und danach wird eine Schicht aus weichem und sich später verfestigendem Matrix- material auf das Textilerzeugnis aufgebracht.

Gemäß einer weiteren Alternative kann das Textilerzeugnis selbst das Matrixmaterial bereits enthalten, so daß durch eine Temperaturerhöhung, die den Rest des Textilerzeugnisses unver- ändert läßt, das Matrixmaterial weich wird und sich im Zuge einer späteren Abkühlung, die nach dem Aufbringen des Textiler- zeugnisses auf den genannten Kern erfolgt, wieder verfestigt.

Bei der letztgenannten Ausgestaltung kann das Matrixmaterial Teil eines Faden oder Garns des Textilerzeugnisses sein. Bei- spielsweise können die verwendeten Fäden aus zwei Komponenten bestehen, von denen die eine Komponente das Matrixmaterial und die zweite Komponente das tragende Material darstellt. Ebenso können Garne aus verschiedenen Fäden oder Fasern eingesetzt werden, wobei wiederum bestimmte Fäden oder Fasern die tragende Funktion übernehmen und andere Fäden oder Fasern das Matrix- material bereitstellen.

Wenn vorstehend von einem sich später wieder verfestigenden Matrixmaterial gesprochen worden ist, so kann dies je nach Anwendungsfall bedeuten, daß das Matrixmaterial starr wird (z. B. bei der Herstellung von verstärkten Rohren), es kann jedoch auch bedeuten, daß das Matrixmaterial zwar fest wird, dabei aber elastisch bleibt (z. B. bei der Herstellung von flexiblen Schläuchen). Das Matrixmaterial kann mit dem Material übereinstimmen, aus dem der zu verstärkende Körper besteht

(beispielsweise bei Schläuchen oder Rohren aus Kunststoff), oder es kann ein anderes Material sein.

Zur besseren Erläuterung der Erfindung wird im folgenden Bezug genommen auf zwei Figuren, von denen Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Textilerzeugnisses zeigt und Fig. 2 das Textilerzeugnis aus Fig. 1 beim Wickeln auf ein Rohr zeigt.

Fig. 1 zeigt einen Abschnitt eines hier als Gelege ausgebilde- ten, bandförmigen Textilerzeugnisses 10 mit in Längsrichtung L verlaufenden Kettfäden 12 und Schußfäden 14. Wie dargestellt, verlaufen die Schußfäden 14 unter einem Winkel von 70°32'zur Längsrichtung L und damit zu den Kettfäden 12.

Auf beiden Seiten des Textilerzeugnisses 10 stehen die Schußfä- den 14 ein Stück über den jeweils äußersten Kettfaden 12' hinaus. In der Praxis liegt dieser seitliche Überstand in der Größenordnung von wenigstens etwa einem Millimeter und hängt von dem geforderten Berstdruck ab. Je höher der gewünschte Berstdruck ist, desto größer muß der seitliche Überstand sein, um auch in den unten beschriebenen Überlappungsbereichen zwi- schen zwei Wicklungen eine ausreichend belastbare Verhaftung des Textilerzeugnisses in der es umgebenden Matrix zu erzielen.

In einem Randbereich R des Textilerzeugnisses, der hier jeweils zwei Kettfäden 12 umfaßt, sind die Kettfäden 12 dünner als die übrigen Kettfäden 12 ausgeführt. Beim Wickeln auf einen zu verstärkenden Körper kann dann der Randbereich R mit dem Rand- bereich R einer sich axial anschließenden Wicklung überlappen, ohne daß sich die Gesamtdicke der durch das Textilerzeugnis 10 gebildeten Verstärkungslage im Überlappungsbereich von der Dicke des Textilerzeugnisses in nicht überlappten Bereichen

unterscheidet, d. h. ohne daß es längs des zu verstärkenden Körpers zu Dickenänderungen der Verstärkungslage kommt.

Aus Fig. 2 ist ersichtlich, wie das in Fig. 1 dargestellte Textilerzeugnis 10 um einen zu verstärkenden Körper, hier ein Rohr, zu wickeln ist. Bezogen auf die Längsrichtung S des Rohres wird das Textilerzeugnis 10 so auf eine Innenlage 16 des Rohres gewickelt, daß die Kettfäden 12 unter einem Winkel von 54°44'zur Längsrichtung S verlaufen. Automatisch sind dann auch die Schußfäden 14 unter einem Winkel von 54°44'zur Längs- achse S des Rohres und damit unter dem im Hinblick auf die verstärkende Wirkung optimalen Winkel angeordnet. Aufgrund der im Randbereich R des Textilerzeugnisses 10 überlappenden Wick- lungen ist die durch das Textilerzeugnis 10 erzielte Verstär- kung in Schußrichtung praktisch genauso hoch wie in Kettrichtung.