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Title:
RING ROLLING DEVICE HAVING AXIALLY FIXED ROLLING-ELEMENT BEARINGS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/166133
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a ring rolling device for expanding a ring blank (9) comprises a pressing element, a rotatably supported mandrel (2), and an advancing assembly (3), in which a first end part of the mandrel (2) is rotatably supported in a first rolling-element bearing (310) and a second end part of the mandrel is rotatably supported in a second rolling-element bearing (320). The ring blank (9) can be supported around the mandrel (2). By means of the advancing assembly (3), the mandrel (2) can be moved toward the pressing element and away from the pressing element again, wherein a decreasing rolling gap is formed between the mandrel (2) and the pressing element, in which rolling gap the ring blank (9) is rolled. The two rolling-element bearings (310, 320) are arranged in the advancing assembly (3) in an axially fixed manner, and the mandrel (2) is supported in such a way that the mandrel can be moved axially in relation to the two rolling-element bearings (310, 320).

Inventors:
MARITZ ANDREAS (CH)
MATT ANDREAS (DE)
CHRISTOFFEL THOMAS (CH)
Application Number:
PCT/EP2016/058075
Publication Date:
October 20, 2016
Filing Date:
April 13, 2016
Export Citation:
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Assignee:
HATEBUR UMFORMMASCHINEN AG (CH)
International Classes:
B21H1/06; B21H1/12
Foreign References:
CH706844A12014-02-28
DE703436C1941-03-08
DE2615802A11977-10-27
GB628012A1949-08-19
DE703436C1941-03-08
CH706844A12014-02-28
Attorney, Agent or Firm:
BOHEST AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Ringwal z orrichtung zum Aufweiten eines Ringrohlings (9), mit einem Presselement (1), einem drehbar gelagerten Dorn (2; 200), der einen ersten Endteil, einen zweiten Endteil und dazwischen einen Mittelteil aufweist, um den herum der Ringrohling (9) lagerbar ist, und einer

Zustellanordnung (3), in der der Dorn (2; 200) mit seinem ersten Endteil in einem ersten Wälzlager (310) und mit seinem zweiten Endteil in einem zweiten Wälzlager (320) drehbar gelagert ist, so dass der Mittelteil des Dorns (2; 200) zur Lagerung des Ringrohlings (9) freiliegt, und mittels welcher Zustellanordnung (3) der Dorn (2; 200) zum Presselement (1) hin und wieder von diesem weg bewegbar ist, wobei zwischen dem Dorn (2; 200) und dem Presselement (1) ein sich verkleinernder Walzspalt gebildet wird, in dem der Ringrohling (9) gewalzt wird, wobei das zweite Wälzlager (320) in der Zustellanordnung (3) axial feststehend angeordnet ist und der Dorn (2; 200) axial relativ zum zweiten Wälzlager (320) beweglich gelagert ist, so dass das zweite Endteil des Dorns (2; 200) aus dem zweiten Wälzlager (320) herausziehbar bzw. in dieses einführbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass auch das erste Wälzlager (310) in der Zustellanordnung (3) axial feststehend angeordnet ist und der Dorn (2;

200) axial relativ zum ersten Wälzlager (310) beweglich gelagert ist.

2. Ringwalzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch

gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Wälzlager (310, 320) als tangential bewegliche Lager ausgebildet sind .

3. Ringwalzvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch

gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Wälzlager (310, 320) als Pendelrollenlager oder Pendelkugellager ausgebildet sind.

4. Ringwalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten und im zweiten Wälzlager (310, 320) axial feststehende hülsenförmige Büchsen (311, 321) zur Aufnahme des Dorns (2; 200) drehbar gelagert sind.

5. Ringwalzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch

gekennzeichnet, dass die Büchsen (311, 321) relativ zur Rotationsachse des ersten bzw. des zweiten Wälzlagers (310, 320) kippbar angeordnet sind.

6. Ringwalzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch

gekennzeichnet, dass die Verkippbarkeit der Büchsen (311, 321) durch Anschläge (312, 322) begrenzt ist.

7. Ringwalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die im zweiten Wälzlager (320) angeordnete Büchse (321) eine

trichterförmige Einführschräge (323) aufweist.

8. Ringwalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens die im zweiten Wälzlager (320) angeordnete Büchse (321) ein vorzugsweise als Ringnut (329) ausgebildetes Formschlusselement zum Ansetzen eines Montagewerkzeugs (1000) aufweist.

9. Ringwalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Dorn (2; 200) an seinem vorderen Ende (2a) am zweiten Endteil konisch oder abgerundet ausgebildet ist.

10. Ringwalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustellanordnung (3) ein vorzugsweise verstellbares Anschlagelement (325; 3254) für das vordere Ende (2a) des Dorns (2) zur

Positionierung des Dorns (2) in dessen Längsrichtung aufweist .

11. Ringwalzvorrichtung nach Anspruch 12, dadurch

gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (325; 3254) teilweise in das zweite Wälzlager (320) hineinragt und mit einer in den Innenraum des zweiten Wälzlagers (320) ausmündenden Zufuhrleitung (326; 3255) für ein

Reinigungs- und/oder Kühlmittel ausgebildet ist.

12. Ringwalzvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement (3254) drehbar gelagert ist.

13. Ringwalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustellanordnung (3) ein Anschlagelement für einen Anschlagbund (22) am ersten Endteil des Dorns (200) zur Positionierung des Dorns (200) in dessen Längsrichtung aufweist.

14. Ringwalzvorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Anschlagelement durch die im ersten Wälzlager (310) drehbar gelagerte Büchse (311) gebildet ist.

15. Ringwalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zustellanordnung eine drehbare Revolvertrommel (3) ist, wobei die

Revolvertrommel (3) relativ zum Presselement (1) so angeordnet ist, dass durch Drehen der Revolvertrommel (3) zwischen dem Dorn (2; 200) und dem Presselement (1) ein sich verkleinernder Walzspalt gebildet wird.

16. Ringwalzvorrichtung nach Anspruch 15, dadurch

gekennzeichnet, dass die Revolvertrommel (3) zwei

voneinander beabstandete, drehstarr miteinander

verbundene, scheibenartige Trommelteile (31, 32) umfasst, in denen das erste Wälzlager (310) und das zweite

Wälzlager (320) für den Dorn (2; 200) axial feststehend angeordnet sind.

17. Ringwalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis

16, dadurch gekennzeichnet, dass das erste und das zweite Wälzlager (310, 320) je als Ganzes auswechselbar in der Zustellanordnung (3) montiert sind.

18. Ringwalzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis

17, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein vorzugsweise geschlossenes Kühlsystem (317, 318a, 318b, 327, 328a, 328b) für die Wälzlager (310, 320) und/oder

Zustellanordnung (3) aufweist.

Description:
Ringwalzvorrichtung mit axial feststehenden Wälzlagern

Die vorliegende Erfindung betrifft eine

Ringwalzvorrichtung gemäss dem Oberbegriff des

unabhängigen Patentanspruchs 1.

Eine bekannte Variante zum Herstellen von Ringen, beispielsweise für Kugellager, besteht darin, zunächst einen Ringrohling zu Schmieden, der dann durch Ringwalzen weiterverarbeitet wird. Zum Ringwalzen wird der

Ringrohling um einen Dorn herum gelagert und dann

zwischen dem Dorn und einer Umformwalze gewalzt. Dabei wird die Dicke des Ringrohlings reduziert und

gleichzeitig sein Umfang vergrössert, da kein Material entfernt wird. Zur Reduzierung der Dicke des Ringrohlings muss der Walzspalt zwischen dem Dorn und der Umformwalze kontinuierlich verringert werden, was beispielsweise durch eine Verschiebung des Dorns zur Umformwalze hin oder umgekehrt erfolgen kann.

In der DE 703 436 C ist eine Ringwalzvorrichtung

offenbart, die eine Walze als Presselement und einen Drehtisch mit mehreren darin drehbar gelagerten Dornen umfasst, um die herum die zu walzenden Ringrohlinge gelagert sind. Durch Drehen des Drehtischs sind die Dorne zum Presselement hin und wieder von diesem weg bewegbar. Dabei wird zwischen dem Dorn und dem Presselement ein sich verkleinernder Walzspalt gebildet, in dem der

Ringrohling gewalzt wird. Die Dorne greifen unten jeweils in eine kegelige Bohrung in einem im Drehtisch drehbar gelagerten Dornwalzenzapfen ein und sind oben jeweils mit einem zweiten Dornwalzenzapfen fest verbunden. Nachteile dieser Ringwalzvorrichtung sind die relativ unpräzise Lagerung der Dorne, was zu Walzungenauigkeiten führt, und der grosse, relativ schwere Drehtisch, was den Betrieb verlangsamt.

Eine weitere Ringwalzvorrichtung zum Aufweiten eines Ringrohlings ist in der CH 706 844 AI beschrieben. Sie umfasst ein Presselement, mehrere drehbar gelagerte

Dorne, um die herum jeweils ein Ringrohling lagerbar ist, und eine drehbare Revolvertrommel, in der die Dorne drehbar gelagert sind. Durch Drehen der Revolvertrommel sind die Dorne zum Presselement hin und wieder von diesem weg bewegbar. Die Revolvertrommel ist relativ zum

Presselement so angeordnet, dass durch Drehen der

Revolvertrommel zwischen dem jeweiligen Dorn und dem

Presselement ein sich verkleinernder Walzspalt gebildet wird, in dem der Ringrohling während des Drehens der Revolvertrommel gewalzt wird. Zur drehbaren Lagerung der Dorne weist die Revolvertrommel pro Dorn beispielsweise zwei Wälzlager und mindestens zwei drehbar gelagerte Stützrollen auf, die den Dorn in Richtung zur

Revolvertrommeldrehachse hin abstützen, so dass der Dorn sich während des Walzens zwischen den Stützrollen und dem Presselement befindet. Die mindestens zwei drehbar gelagerten Stützrollen ermöglichen eine Abstützung des Dorns während des Walzens zur Aufnahme der Walzkräfte über eine gewünschte Dornlänge sowie ein Drehen des Dorns während des Walzens um seine Dorndrehachse, wobei sich der Dorn auf seinen Stützrollen abwälzt.

Die Ringwalzvorrichtung gemäss CH 706 844 AI hat den Vorteil, dass sowohl das Zuführen des Ringrohlings in die Walzposition als auch das Walzen des Ringrohlings durch das Drehen der Revolvertrommel zum Presselement hin erfolgt. Durch dieses Drehen wird zunächst ein Walzspalt gebildet und der Ringrohling mit dem Presselement in Kontakt gebracht und anschliessend der Walzspalt

verkleinert, wodurch der Ringrohling zwischen dem Dorn und dem Presselement gewalzt wird, das heisst die

Wanddicke des Ringrohlings reduziert wird. Die mindestens zwei drehbar gelagerten Stützrollen ermöglichen eine Abstützung des Dorns während des Walzens zur Aufnahme der Walzkräfte über eine gewünschte Dornlänge sowie ein

Drehen des Dorns während des Walzens um seine

Dorndrehachse. Auf diese Weise kann eine gute

Walzpräzision erreicht werden. Ein Nachteil dieser bekannten Ringwalzvorrichtung besteht aber in der durch die vielen Stützrollen und deren Lagerung bedingten

Komplexität der Vorrichtung, welche auch einen negativen Einfluss auf die Steifigkeit der Anlage hat, und der unter anderem ebenfalls durch die Stützrollen bedingten relativ grossen zu bewegenden Massen.

Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ringwalzvorrichtung der gattungsgemässen Art konstruktiv zu vereinfachen. Dabei sollen die

erreichbare Walzpräzision möglichst verbessert, bewegte Massen möglichst gering gehalten und die Steifigkeit möglichst erhöht werden.

Diese Aufgabe wird durch die erfindungsgemässe

Ringwal zVorrichtung gelöst, wie sie im unabhängigen

Patentanspruch 1 definiert ist. Besonders vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen. Das Wesen der Erfindung besteht im Folgenden: Eine

Ringwal z orrichtung zum Aufweiten eines Ringrohlings umfasst ein Presselement, einen drehbar gelagerten Dorn, der einen ersten Endteil, einen zweiten Endteil und dazwischen einen Mittelteil aufweist, um den herum der Ringrohling lagerbar ist, und eine Zustellanordnung, in der der Dorn mit seinem ersten Endteil in einem ersten Wälzlager und mit seinem zweiten Endteil in einem zweiten Wälzlager drehbar gelagert ist, so dass der Mittelteil des Dorns zur Lagerung des Ringrohlings freiliegt.

Mittels der Zustellanordnung ist der Dorn zum

Presselement hin und wieder von diesem weg bewegbar, wobei zwischen dem Dorn und dem Presselement ein sich verkleinernder Walzspalt gebildet wird, in dem der

Ringrohling gewalzt wird. Das zweite Wälzlager ist in der Zustellanordnung axial feststehend angeordnet und der Dorn ist axial relativ zum zweiten Wälzlager beweglich gelagert, so dass der zweite Endteil des Dorns aus dem zweiten Wälzlager herausziehbar bzw. in dieses einführbar ist. Erfindungsgemäss ist auch das erste Wälzlager in der Zustellanordnung axial feststehend angeordnet und der Dorn ist axial relativ zum ersten Wälzlager beweglich gelagert . Die Drehlagerung des Dorns in axial feststehenden Lagern ist konstruktiv weniger aufwändig als die Lagerung über andersartige Lager und zusätzlich über Stützrollen.

Ausserdem muss sowohl bei der Bewegung der

Zustellanordnung als auch beim Durchstecken des Dorns durch den Ringrohling und Einführen in das zweite

Wälzlager bzw. umgekehrt beim wieder Herausziehen des Dorns weniger Masse bewegt werden. Letzteres ist deswegen der Fall, weil die Wälzlager selbst axial feststehen und nur der Dorn selbst axial, das heisst in seiner

Längsrichtung, bewegt werden muss. Dies ermöglicht eine hohe Geschwindigkeit beim Zuführen und Ringwalzen von Ringrohlingen im Maschinentakt.

Vorzugsweise sind das erste und das zweite Wälzlager als tangential bewegliche Lager, insbesondere

Pendelrollenlager oder Pendelkugellager ausgebildet.

Pendelrollenlager und Pendelkugellager halten hohen radialen und auch axialen Belastungen stand und eignen sich gut, um Fluchtfehler auszugleichen. Ausserdem sind sie relativ kompakt.

Vorteilhafterweise sind im ersten und im zweiten

Wälzlager axial feststehende hülsenförmige Büchsen zur Aufnahme des Dorns drehbar gelagert. Die Büchsen

ermöglichen eine einfache Einführung des Dorns in die Wälzlager . Vorzugsweise sind die Büchsen relativ zur Rotationsachse des ersten bzw. des zweiten Wälzlagers kippbar

angeordnet, wobei zweckmässigerweise die Verkippbarkeit der Büchsen durch Anschläge begrenzt ist. Dies ermöglicht ein sicheres Einführen des Dorns in die Wälzlager bzw. deren Büchsen.

Zur erleichterten Einführung des Dorns in das zweite Wälzlager weist vorteilhafterweise die im zweiten

Wälzlager angeordnete Büchse eine trichterförmige

Einführschräge auf. Aus demselben Grund ist

vorteilhafterweise der Dorn an seinem vorderen Ende am zweiten Endteil konisch oder abgerundet ausgebildet. Zur Erhöhung der Walzpräzision weist die Zustellanordnung bei einer vorteilhaften Ausführungsvariante ein

vorzugsweise verstellbares Anschlagelement für das vordere Ende des Dorns zur Positionierung des Dorns in Längsrichtung des Dorns auf. Dies ermöglicht eine genaue Positionierung des Dorns und des darauf angeordneten Ringrohlings für das Walzen und ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn der Dorn und/oder das Presselement eine Profilierung aufweist, die auf den Ringrohling übertragen werden soll.

Zweckmässigerweise ragt das Anschlagelement teilweise in das zweite Wälzlager hinein und ist mit einer in den Innenraum des zweiten Wälzlagers ausmündenden

Zufuhrleitung für ein Reinigungs- und/oder Kühlmittel ausgebildet. Dadurch können die Büchsen zu Zeiten, in denen kein Dorn in ihnen gelagert bzw. der Dorn

mindestens teilweise herausgezogen ist, auf einfache Weise gereinigt und/oder gekühlt werden.

Vorteilhafterweise ist das Anschlagelement drehbar gelagert. Dadurch kann der Verschleiss aufgrund eines anliegenden, sich drehenden Dorns erheblich reduziert werden .

Bei einer alternativen Ausführungsvariante umfasst die Zustellanordnung zweckmässigerweise ein alternatives Anschlagelement für einen Anschlagbund am ersten Endteil des Dorns zur Positionierung des Dorns in dessen

Längsrichtung. Vorzugsweise ist dabei das alternative Anschlagelement durch die im ersten Wälzlager drehbar gelagerte Büchse gebildet. Diese Ausbildung des

Anschlagelements ist konstruktiv besonders einfach. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist die

Zustellanordnung eine drehbare Revolvertrommel, wobei die Revolvertrommel relativ zum Presselement so angeordnet ist, dass durch Drehen der Revolvertrommel zwischen dem Dorn und dem Presselement ein sich verkleinernder

Walzspalt gebildet wird. Die Lagerung des Dorns auf einer Revolvertrommel ist konstruktiv günstig und erlaubt einen hohen Maschinentakt.

Vorzugsweise umfasst die Revolvertrommel zwei voneinander beabstandete, drehstarr miteinander verbundene,

scheibenartige Trommelteile, in denen das erste Wälzlager und das zweite Wälzlager für den Dorn axial feststehend angeordnet sind. Durch die beiden drehstarr miteinander verbundenen, scheibenartigen Trommelteile kann der Dorn auf beiden Seiten des den Ringrohling lagernden

Mittelteils stabil und gleichzeitig drehbar gelagert werden .

Vorteilhafterweise sind das erste und das zweite

Wälzlager je als Ganzes auswechselbar in den

Trommelteilen montiert. Dadurch kann die

Ringwalzvorrichtung schnell und einfach auf einen anderen Dorndurchmesser umgebaut werden.

Mit Vorteil weist mindestens die im zweiten Wälzlager angeordnete Büchse ein vorzugsweise als Ringnut

ausgebildetes Formschlusselement zum Ansetzen eines Montagewerkzeugs auf. Damit kann das zweite Wälzlager mittels des Werkzeugs einfach aus der Ringwalzvorrichtung entfernt werden. Vorteilhafterweise weist die Ringwalzvorrichtung ein vorzugsweise geschlossenes Kühlsystem für die Wälzlager und/oder Zustellanordnung auf. Mit Vorteil weist die erfindungsgemässe

Ringwal zVorrichtung eine Dornverstelleinrichtung zum Verstellen des Dorns in Längsrichtung des Dorns auf. Dies ermöglicht es, durch Zurückziehen des Dorns, Zuführen eines Ringrohlings in eine Ladeposition und wieder

Vorstossen des Dorns und Durchstecken des Dorns durch den sich in der Ladeposition befindlichen Ringrohling diesen Ringrohling auf einfache Weise um den Dorn herum

anzuordnen bzw. zu lagern. Umgekehrt kann mit derselben oder einer weiteren Dornverstelleinrichtung der fertig gewalzte Ring durch Zurückziehen des Dorns wieder vom Dorn entfernt werden.

Vorzugsweise weist die erfindungsgemässe

Ringwal zVorrichtung eine Ringrohlingzuführeinrichtung auf, mit welcher Ringrohlinge einzeln einer Stelle zuführbar sind, an der der Dorn durch den zugeführten Ringrohling durchsteckbar ist, das heisst der oben genannten Ladeposition. Dies ermöglicht zusammen mit der Dornverstelleinrichtung auf einfache Weise das Lagern bzw. Anordnen eines Ringrohlings um den Dorn herum.

Mit Vorteil sind in der Zustellanordnung mehrere Dorne drehbar gelagert. Dadurch können gleichzeitig an

verschiedenen Stationen verschiedene Verfahren ablaufen. Beispielsweise kann an einer ersten Station ein

Ringrohling um einen Dorn herum gelagert werden, an einer zweiten Station ein Ringrohling gewalzt werden und an einer dritten Station ein Ringrohling von einem Dorn entfernt werden. Der Walzdurchsatz kann so erheblich erhöht werden, das heisst in kürzerer Zeit können mehr Ringrohlinge zu Ringen gewalzt werden. Aufgrund des höheren Walzdurchsatzes wird ein Ringwalzen im Takt des Herstellens von Ringrohlingen möglich und die Ringwalzvorrichtung kann beispielsweise an eine Kalt ¬ oder Warmumformmaschine angegliedert werden. Bei einem Angliedern an eine Warmumformmaschine kann so der Vorteil ausgenutzt werden, dass direkt die von der

Warmumformmaschine hergestellten, noch warmen

Ringrohlinge mit der Ringwalzvorrichtung gewalzt werden können. Ein zusätzliches Aufwärmen der Ringrohlinge kann so für ein Warm-Ringwalzen entfallen. Grundsätzlich ist aber ein vorgängiges Aufwärmen der Ringrohlinge vor dem Ringwalzen möglich und erfindungsgemässe

Ringwal zVorrichtungen sind sowohl für ein Warm-Ringwalzen als auch ein Kalt-Ringwalzen einsetzbar. Beim Warm-Ringwalzen kann gegebenenfalls eine Kühlung der Komponenten der Walzeinrichtung, wie z.B. Dorn,

Presselement, Triebwalze etc., vorgesehen sein.

Vorzugsweise weist die erfindungsgemässe

Ringwal zVorrichtung eine Antriebseinrichtung zum

Antreiben des Presselements auf, so dass der Ringrohling während des Walzens durch die Bewegung des Presselements drehbar ist. Dies ermöglicht es, den Ringrohling auf dem drehbar gelagerten Dorn mit Hilfe des Presselements während des Walzens mehrmals zu drehen, wobei der

Ringrohling bei jeder Drehung zu einer kleineren Dicke gewalzt wird. Auf diese Weise kann eine grössere Dickenreduktion und ein gleichmässigeres ,

materialschonenderes Walzen erreicht werden.

Mit Vorteil ist das Presselement eine drehbar gelagerte Triebwalze. Eine solche Triebwalze kann beispielsweise mittels eines Motors kontinuierlich angetrieben werden und ihrerseits ihre Drehbewegung auf den um den Dorn herum gelagerten Ringrohling übertragen, sobald dieser mit der Triebwalze in Kontakt kommt. Im Vergleich zu einem linearen Presselement, welches bei der

erfindungsgemässen Ringwalzvorrichtung auch denkbar wäre, kann das Drehen der Triebwalze kontinuierlich und mit konstanter Geschwindigkeit erfolgen, ein wieder

Zurückstellen des Presselements nach dem Walzen entfällt.

Im Folgenden wird die erfindungsgemässe

Ringwal zVorrichtung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen anhand von Ausführungsbeispielen

detaillierter beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 - eine Perspektivansicht eines

Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemässen Ringwal zVorrichtung; einen Schnitt durch die Ringwalzvorrichtung von Fig. 1 kurz vor dem Walzen eines Ringrohlings ;

Fig. 3 einen Schnitt durch die Ringwalzvorrichtung von Fig. 1 analog Fig. 2, jedoch während des Walzens eines Ringrohlings; Fig. 4-5 - verschiedene perspektivische Detailansichten von Teilen der Ringwalzvorrichtung von Fig. 1

Fig. 6 - eine Schnittansicht einer Revolvertrommel der

Ringwal zVorrichtung von Fig. 1;

Fig. 7 - eine vergrosserte Ansicht des Ausschnitts VII der Fig. 6;

Fig. 8 - einen Axialschnitt durch eine

Anschlaganordnung der Ringwalzvorrichtung gemäss einem zweiten Ausführungsbeispiel;

Fig. 9-10 - zwei perspektivische Ansichten der

Anschlaganordnung der Fig. 8;

Fig. 11 - einen alternativen Dorn der

Ringwal zVorrichtung;

Fig. 12 - einen Detailschnitt der Ringwalzvorrichtung mit einem in Anschlagposition befindlichen Dorn gemäss Fig. 11; und

Fig. 13 - einen Schnitt durch ein in ein Wälzlager der

Ringwalzvorrichtung eingesetztes Montage- bzw Demontagewerkzeug .

Für die nachstehende Beschreibung gilt die folgende Festlegung: Sind in einer Figur zum Zweck zeichnerischer Eindeutigkeit Bezugszeichen angegeben, aber im

unmittelbar zugehörigen Beschreibungsteil nicht erwähnt, so wird auf deren Erläuterung in vorangehenden oder nachfolgenden Beschreibungsteilen verwiesen. Umgekehrt sind zur Vermeidung zeichnerischer Überladung für das unmittelbare Verständnis weniger relevante Bezugszeichen nicht in allen Figuren eingetragen. Hierzu wird auf die jeweils übrigen Figuren verwiesen.

Das in den Fig. 1 und 2 dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Ringwalzvorrichtung umfasst als Presselement eine Triebwalze 1, die an ihrem Umfang eine Walzfläche 11 aufweist, welche beidseits durch einen Kragen 12 bzw. 13 begrenzt ist. Die Kragen 12 bzw. 13 verhindern während des Ringwalzens ein seitliches

Ausdehnen des Ringrohlings 9. Die Triebwalze 1 ist über eine Welle 14 an einer Lagerplatte 15 drehbar gelagert und wird mittels einer Antriebseinrichtung 10

angetrieben.

Die Lagerplatte 15 ist beispielsweise über drei

Schienengreifelemente 151, 152 und 153 in Richtung einer Revolvertrommeldrehachse 39 (Fig. 2) verstellbar oben und unten an je einer Schiene 81 bzw. 82 angebracht, die ihrerseits in einem Maschinenrahmen 8 fest verankert sind. Mittels einer Verstellspindel 154 kann die

Lagerplatte 15 und damit die daran gelagerte Triebwalze 1 in Richtung Walzspalt verstellt werden, wodurch die

Grösse des Walzspalts an seiner engsten Stelle

eingestellt werden kann. Die Verstellspindel 154 weist zu diesem Zweck beispielsweise ein Aussengewinde auf, das in ein Innengewinde in einem Durchgang 83 durch den

Maschinenrahmen 8 eingreift, durch den hindurch die

Verstellspindel 154 angeordnet ist.

Beim Ringwalzen wird der Ringrohling 9 zwischen der

Triebwalze 1 und einem Dorn 2 gewalzt, der in einer Zustellanordnung in Form einer Revolvertrommel 3 drehbar gelagert ist. Fig. 2 kann entnommen werden, dass in der vorliegenden Revolvertrommel 3 fünf Dorne 2 gleichmässig verteilt, bezogen auf die Revolvertrommeldrehachse 39 in einem Winkelabstand von 72°, drehbar gelagert sind. Die Revolvertrommel 3 ist über eine Welle 33 am

Maschinenrahmen 8 drehbar gelagert und wird mittels einer Antriebseinrichtung 30, beispielsweise ein elektrischer Antrieb bzw. Servomotor, gedreht.

Zur Zuführung von Ringrohlingen 9 zu den Dornen 2 in der Revolvertrommel 3 weist die dargestellte

Ringwal zVorrichtung eine Ringrohlingzuführeinrichtung 5 auf. Die Ringrohlingzuführeinrichtung 5 ist ausgebildet, um Ringrohlinge 9 einzeln einer Stelle zuzuführen, an der ein Dorn 2 durch den zugeführten Ringrohling 9

durchsteckbar ist, das heisst einer Ladeposition. Die Ringrohlingzuführeinrichtung 5 weist einen Vorratsschacht 51 auf, in dem mehrere Ringrohlinge 9 speicherbar sind. Der Vorratsschacht 51 ist an seinem unteren Ende mit einer Öffnung versehen, durch die hindurch ein

Ringrohling 9 aufgrund der Schwerkraft direkt zur

Ladeposition gelangt. Um zu verhindern, dass Ringrohlinge 9 unkontrolliert in Richtung Ladeposition fallen, ist ein gelenkig angeordnetes Rückhalteelement 52 vorhanden, das mittels eines auf eine Kurvenrolle 53 wirkenden

Federelements 54 in einer Rückhalteposition gehalten wird, in der es die Ringrohlinge 9 im Vorratsschacht 51 hält. Zum Freigeben eines einzelnen Ringrohlings 9 wird mittels einer um die Revolvertrommeldrehachse 39 drehbar angeordneten Steuerkurve 55 einfach entgegen der

Federkraft auf die Kurvenrolle 53 eingewirkt. Um einen Ringrohling 9 um einen Dorn 2 herum lagern und später einen gewalzten Ring 90 wieder vom Dorn 2

entfernen zu können, weist die Ringwalzvorrichtung eine Dornverstelleinrichtung 4 zum Verstellen des Dorns 2 in Längsrichtung des Dorns 2 auf. Da das Lagern des

Ringrohlings 9 um den Dorn 2 herum und das Entfernen des aus dem Rohling 9 gewalzten Rings 90 vom Dorn 2 an zwei verschiedenen Stellen erfolgt, nämlich einerseits direkt unterhalb des Vorratsschachts 51 und andererseits etwa nach einer Drehung der Revolvertrommel 3 um ca. 150°, umfasst die Dornverstelleinrichtung 4 zwei separate

Verstellzylinder 41 und 42, die am Maschinenrahmen 8 befestigt sind. Zur Abführung des gewalzten Rings 90 nach der Entfernung vom Dorn 2 ist bei der dargestellten Ringwalzvorrichtung ein Abführkanal 6 unterhalb der Stelle der Ringentfernung angeordnet . Fig. 3 entspricht weitgehend Fig. 2, der Unterschied besteht nur darin, dass die Revolvertrommel 3 in Fig. 3 etwa 10° im Gegenuhrzeigersinn weiter gedreht ist als in Fig . 2. In Fig. 2 befindet sich ein erster Ringrohling 9 in der Ladeposition direkt unterhalb des Vorratsschachts 51 und es wird gerade ein erster Dorn 2 durch diesen ersten Ringrohling 9 durchgesteckt. Ein zweiter Ringrohling 9, der um einen zweiten Dorn 2 herum gelagert ist, welcher sich in einem Winkelabstand von 72° zum ersten Dorn 2 befindet, steht kurz vor dem Kontakt mit der Triebwalze 1, ist also noch nicht gewalzt worden. Um zu der in Fig. 3 dargestellten Situation zu gelangen, wird die Revolvertrommel 3 um ca. 10° im

Gegenuhrzeigersinn gedreht. Dabei verbleibt der erste Ringrohling 9 vorerst noch in der Ladeposition direkt unterhalb des Vorratsschachts 51, es ist aber erkennbar, dass sich der erste Dorn 2 um ca. 10° gedreht hat und nun an der linken Innenseite des ersten Ringrohlings 9 anliegt, so dass er diesen bei einem Weiterdrehen

mitziehen wird.

Der zweite Ringrohling 9 ist durch das Drehen der

Revolvertrommel 3 aufgrund der Verkleinerung des

Walzspalts zwischen dem zweiten Dorn 2 und der Triebwalze 1 mit letzterer in Kontakt gekommen und zu einer

geringeren Dicke gewalzt worden. Durch den Kontakt mit der sich vorzugsweise mit konstanter Geschwindigkeit drehenden, durch die Antriebseinrichtung 10 angetriebenen Triebwalze 1 wird auf den Ringrohling 9 ein Drehmoment übertragen, so dass dieser zusammen mit dem drehbar gelagerten zweiten Dorn 2 ins Drehen um die Drehachse des Dorns, das heisst seine Mittelachse, herum gebracht wird. Als besonders vorteilhaft hat sich ein - abhängig von der Grösse des Ringrohlings und der angestrebten

Wanddickenreduktion - drei- bis dreissigmaliges ,

insbesondere acht- bis zwölfmaliges , bevorzugt ca.

zehnmaliges, Drehen des Ringrohlings während des Walzens erwiesen. Um dies zu erreichen, werden die

Drehgeschwindigkeiten der Triebwalze 1 und der

Revolvertrommel 3 geeignet gewählt. Das mehrfache Drehen des Ringrohlings 9 während des Ringwalzens ermöglicht eine grössere Dickenreduktion und ein gleichmässigeres , materialschonenderes Walzen. In den Fig. 4 und 5 ist die Dornverstelleinrichtung 4 detaillierter dargestellt. Wie bereits weiter oben beschrieben, umfasst die Dornverstelleinrichtung 4 zwei separate, am Maschinenrahmen 8 befestigte

Verstellzylinder 41 und 42. Der Verstellzylinder 41 umfasst einen ausfahrbaren Kolben 411, an dem ein

Stosskopf 412 befestigt ist. Der Stosskopf 412 stösst bei der in Fig. 4 dargestellten Situation gegen einen Kopf 21 des Dorns 2 und somit beim Ausfahren des Kolbens 411 den Dorn 2 in Dornlängsrichtung in die Revolvertrommel 3 hinein, wo er durch einen sich in der Ladeposition befindlichen Ringrohling 9 gesteckt wird.

Der Verstellzylinder 42 umfasst einen ausfahrbaren Kolben 421, an dem ein Hintergreifköpf 422 befestigt ist. Der Hintergreifköpf 422 hintergreift bei den in den Fig. 4 und 5 dargestellten Situationen den Dornkopf 21 eines weiteren Dorns 2 und zieht somit beim Einfahren des

Kolbens 411 diesen Dorn 2 in Dornlängsrichtung aus der Revolvertrommel 3 und damit auch aus dem in dieser

Revolvertrommelposition fertig gewalzten Ring 90 heraus. In Fig. 4 befindet sich der Dorn 2 noch in der

Ausgansposition in der Revolvertrommel 3, während er in Fig. 5 teilweise aus der Revolvertrommel 3 herausgefahren ist. Das Hintergreifen des Dornkopfs 21 durch den

Hintergreifköpf 422 erfolgt durch das Drehen der

Revolvertrommel 3, wodurch der Dornkopf 21 über ein

Hintergreifteil 4220 des Hintergreifköpfs 422 geschoben wird .

Damit der Dorn 2 beim Drehen der Revolvertrommel 3 in Gegenuhrzeigerrichtung nicht unbeabsichtigt wieder aus der Revolvertrommel 3 herausbewegt wird, weist die Ringwalzvorrichtung einen Niederhalter 40 auf, der flanschartig um ein am Maschinenrahmen 8 befestigtes Montagerohr 81 befestigt ist. Dieser Niederhalter 40 bildet einen Anschlag für den Dornkopf 21, wie am besten aus Fig. 5 ersichtlich.

Aus Fig. 6 ist ersichtlich, dass die Revolvertrommel 3 beim dargestellten Ausführungsbeispiel zwei voneinander beabstandete, über die gemeinsame Welle 33 (siehe Fig. 2) drehstarr miteinander verbundene, scheibenartige

Trommelteile 31 und 32 umfasst, in denen je ein Endteil der Dorne 2 drehbar gelagert ist, so dass jeweils ein Mittelteil der Dorne 2, um den ein Ringrohling 9 gelagert ist, zwischen den beiden scheibenartigen Trommelteilen 31, 32 freiliegt. Zwischen den beiden scheibenartigen Trommelteilen 31, 32 ist ein Abstandshalter 34 (Fig. 2) angeordnet, der den gegenseitigen Abstand der

Trommelteile 31 und 32 festlegt. Der wesentlichste Unterschied der erfindungsgemässen Ringwal zVorrichtung gegenüber der Ringwalzvorrichtung gemäss CH 706 844 AI besteht in der Art und Weise, wie die Dorne 2 in der Revolvertrommel 3 drehbar gelagert sind. Bei der bekannten Ringwalzvorrichtung sind die Dorne unter anderem an drehbaren Stützrollen gelagert. Im Unterschied dazu sind die Dorne 2 bei der

erfindungsgemässen Ringwalzvorrichtung jeweils in zwei in der Revolvertrommel 3 axial feststehend angeordneten Wälzlagern gelagert, wie dies in Fig. 6 und insbesondere in der vergrösserten Detailansicht der Fig. 7 dargestellt ist . In den beiden scheibenartigen Trommelteilen 31 und 32 sind gleichmässig über den Umfang verteilt fünf erste Wälzlager 310 bzw. fünf zweite Wälzlager 320 axial feststehend angeordnet, wobei sich je ein erstes

Wälzlager 310 und ein zweites Wälzlager 320 axial

fluchtend gegenüber stehen. In den Wälzlagern 310 und 320 sind jeweils hülsenförmige Büchsen 311 bzw. 321 drehbar gelagert und gegen axiale Bewegung gesichert (Fig. 7) . Jeweils eine Büchse 311 und eine Büchse 321 nehmen gemeinsam einen Dorn 2 auf. Bei in die Revolvertrommel 3 eingefahrenem Dorn 2 (unterer Teil von Fig. 6) befindet sich ein erster Endteil des Dorns 2 in der Büchse 311 des ersten Wälzlagers 310 und ein zweiter Endteil des Dorns 2 in der Büchse 321 des zweiten Wälzlagers 320. Zwischen den beiden Endteilen befindet sich der Mittelteil des

Dorns 2, auf welchem der zu walzende Rohling 9 aufliegt. Bei aus der Revolvertrommel 3 teilweise herausgezogenem Dorn 2 gemäss dem oberen Teil der Fig. 6 befindet sich der vordere, in der Zeichnung linke, zweite Endteil des Dorns 2, der vorher in der Büchse 321 des zweiten

Wälzlagers 320 aufgenommen war, nun in der Büchse 311 des ersten Wälzlagers 310. Bei der Einfahr- bzw.

Ausfahrbewegung der Dorne 2 bleiben die Wälzlager 310 und 320 sowie die in ihnen drehbar gelagerten Büchsen 311 und 321 axial ortsfest, es werden also nur die Dorne selbst bewegt. Dies hat den Vorteil einer kleineren verschobenen Masse, was ein schnelleres und einfacheres Verschieben ermöglicht . Die ersten und zweiten Wälzlager 310 bzw. 320 sind, wie hier dargestellt, vorzugsweise als Pendelrollenlager ausgebildet, beispielsweise etwa gemäss DIN 635-2.

Pendelrollenlager halten hohen radialen und auch axialen Belastungen stand und eignen sich gut, um Fluchtfehler auszugleichen. Ausserdem sind sie vergleichsweise

kompakt. Die in den Pendelrollenlagern 310 und 320 drehbaren Büchsen 311 und 321 sind aufgrund der

inhärenten Eigenschaften von Pendelrollenlagern bis zu einem gewissen Grad gegenüber der Rotationsachse der Lager verkippbar, was eben den Ausgleich von

Flucht fehlem ermöglicht. Die Verkippbarkeit der Büchsen 311 und 321 ist durch radiale Anschläge 312 und 322 soweit beschränkt, dass die Dorne störungsfrei in die zweiten Wälzlager eingeschoben werden können, ohne dass die Drehbewegung bei maximaler Durchbiegung behindert wird . Neben Pendelrollenlagern gibt es auch noch andere Lager, die in einem gewissen Bereich tangential frei sind (z.B. Carb- bzw. Toroidalrollenlager , Pendelkugellager oder kombinierte Lager) . Entscheidend ist die tangentiale Freiheit der Lager. Unter tangentialer Freiheit ist dabei zu verstehen, dass sie Fluchtfehler zwischen der

Rotationsachse der Lager und der Rotationsachse des gelagerten Dorns ausgleichen können. Pendelrollenlager sind wegen ihrer hohen Standzeit bevorzugt. Zur erleichterten Einführung der Dorne 2 in die Büchsen 321 der zweiten Wälzlager 320 ist an den Büchsen 321 eine trichterförmige Einfuhrschräge 323 ausgebildet. Ferner sind die Dorne 2 an ihren vorderen Enden 2a konisch oder abgerundet ausgebildet. Dadurch können sich die Wälzlager leicht und schnell zueinander ausrichten, ohne dass ein Verklemmen des Dornes in der Büchse stattfindet. Zur Positionierung der Dorne 2 in ihrer Längsrichtung ist im Trommelteil 32 der Revolvertrommel 3 koaxial zu den zweiten Wälzlagern 320 je ein (z.B. mittels eines

Schraubgewindes) axial verstellbares Anschlagelement 325 vorgesehen, welches sich etwas in die zweiten Wälzlager 320 bzw. die Büchsen 321 hinein erstreckt. Durch die Einstellbarkeit des Anschlagelements werden die

Anforderungen an die Bearbeitungsgenauigkeit gesenkt und ein Nachstellen oder Austauschen bei Verschleiss

ermöglicht. Das Anschlagelement 325 weist eine

Zufuhrleitung 326 auf, die über kleinere, nicht

bezeichnete Zweigleitungen in das Innere der Büchse 321 ausmündet. Über diese Zufuhrleitung kann der Büchse 321 zu Zeiten, in denen sich kein Dorn 2 in ihnen befindet, von aussen ein Reinigungs- und/oder ein Kühlmittel zugeführt werden.

Anstelle des rotationsfesten Anschlagelements 325 kann auch eine Anschlaganordnung mit einem drehbar gelagerten Anschlagelement vorgesehen sein, so wie dies in den

Figuren 8-10 dargestellt ist. Die Anschlaganordnung 3250 umfasst einen aussen mit einem Gewinde 3251 versehenen feststehenden Teil 3252, in dem mittels eines Kugellagers 3253 ein Anschlagelement 3254 drehbar gelagert ist. Das Anschlagelement 3254 weist eine Zufuhrleitung 3255 auf, die über kleinere Zweigleitungen 3256 in das Innere der Büchse 321 ausmündet. Über diese Zufuhrleitung kann der Büchse 321 zu Zeiten, in denen sich kein Dorn 2 in ihr befindet, von aussen ein Reinigungs- und/oder ein

Kühlmittel zugeführt werden. Die Anschlaganordnung 3250 ist wie das Anschlagelement 325 in den Trommelteil 32 der Revolvertrommel 3 eingeschraubt und kann über das Gewinde 3251 axial verstellt werden. Alternativ zur Längspositionierung des Dorns 2 über dessen vorderes Ende 2a kann die Längspositionierung auch mittels eines alternativen Anschlagelements erfolgen, welches mit einem am hinteren Ende des Dorns unmittelbar am Dornkopf 21 ausgebildeten Bund 22 zusammenarbeitet. Die Fig. 11 zeigt einen mit einem solchen Bund 22

ausgestatteten Dorn 200.

Wie aus Fig. 12 hervorgeht, ist das alternative

Anschlagelement hier durch die im ersten Wälzlager 310 drehbar gelagerte Büchse 311 gebildet, an deren

Stirnseite der Bund 22 bei eingefahrenem Dorn 200 anliegt. Das alternative Anschlagelement kann sich somit mit dem Dorn mitdrehen, so dass Reibung zwischen dem Dorn und dem Anschlagelement vermieden wird. Der Bund 22 ist im Durchmesser etwas kleiner als der Dornkopf 21, so dass letzterer noch sicher vom Hintergreifköpf 422

hintergriffen werden kann.

Die Stirnseite des Dornkopfs 21 ist leicht gewölbt ausgebildet, damit auf den Dorn, falls dieser in Richtung Kopf gedrückt wird, ein kleineres Reibmoment einwirkt. Alternativ könnte die Stirnseite beispielsweise auch kegelig oder flach ausgebildet sein.

Die Wälzlager 310 und 320 sind als Einsätze ausgebildet, die als Ganze einfach in die Revolvertrommel 3 eingebaut bzw. wieder aus dieser ausgebaut werden können. Dadurch kann die Ringwalzvorrichtung schnell und einfach auf einen anderen Dorndurchmesser umgebaut werden. Auch ermöglichen diese Einsätze das Kühlen der Lager und der beiden Revolvertrommelteile in einem geschlossenen

Kreislauf .

Aus Fig. 7 ist ersichtlich, dass die Wälzlager 310 und 320 spiralförmig von einem Kühlmittelkanal 317 bzw. 327 umschlossen sind, die mit Ringnuten 318a und 318b bzw. 328a und 328b in Verbindung stehen, über welche

Kühlmittel zugeführt bzw. wieder abgeführt werden kann. Die spiralförmigen Kühlmittelkanäle 317 bzw. 327 und die Ringnuten 318a und 318b bzw. 328a und 328b bilden mit nicht dargestellten äusseren Kühlmittelzufuhr- und

Kühlmittelabfuhrleitungen ein geschlossenes

Kühlmittelsystem zur Kühlung der Wälzlager 310 und 320 bzw. der beiden Revolvertrommelteile 31 und 32. Nicht näher bezeichnete Dichtungen in den Einsätzen verhindern das Eindringen von Schmutz und Wasser sowohl während des Walzens als auch bei Nichtgebrauch.

Die in den Zeichnungen jeweils rechts dargestellten ersten Wälzlager 310 sind von der (ebenfalls rechts dargestellten) Vorderseite der Ringwalzvorrichtung her zugänglich und können daher relativ einfach ein- und ausgebaut werden. Bei den links dargestellten zweiten Wälzlagern 320 hingegen ist dies komplizierter, falls die Revolvertrommel 3 nicht demontiert werden soll. Um auch die zweiten Wälzlager 320 einfach demontieren bzw. wieder einsetzen zu können, sind deren Büchsen 321 mit einem Formschlusselement ausgestattet, welches das Eingreifen eines speziellen, mit Greifelementen ausgestatteten

Montagewerkzeugs ermöglicht. Das Formschlusselement ist im in Fig. 7 gezeigten Ausführungsbeispiel als eine innen umlaufende Ringnut 329 ausgebildet. Die Büchsen 311 der ersten Wälzlager 310 weisen ebenfalls eine Ringnut 319 auf, welche allenfalls ebenfalls zum Ansetzen

Werkzeugs benutzt werden kann.

Ein Beispiel eines Montagewerkzeugs 1000 ist in Fig. 13 dargestellt. Es umfasst einen rohrformigen Griff 1010 mit einem Flansch 1011 und einem rohrformigen Fortsatz 1012, dessen Aussendurchmesser dem Innendurchmesser der Büchsen 321 entspricht. Im Griff 1010 ist ein Stössel 1013 entgegen der Kraft einer Schraubenfeder 1014 einwärts (in der Figur nach links) verschiebbar angeordnet. Am

vorderen (inneren) Ende des Stössels 1013 sitzt ein

Sperrschieber 1015, dessen äusserer Durchmesser etwas kleiner als der Innendurchmesser der Büchse 321 ist und der auf der dem Fortsatz 1012 zugewandten Seite eine konische Abschrägung aufweist.

Zur Demontage eines zweiten Wälzlagers 320 wird zunächst das axial fluchtende erste Wälzlager 310 aus dem

Trommelteil 31 der Revolvertrommel 3 entfernt. Dann wird das Werkzeug 1000 durch die dadurch entstandene Öffnung im Trommelteil 31 hindurch mit seinem Sperrschieber 1015 voraus in die Büchse 321 des zweiten Wälzlagers 320 eingeführt, so wie dies in Fig. 13 dargestellt ist. Der Stössel 1013 wird dabei einwärts gedrückt gehalten, so dass zwischen dem Sperrschieber 1015 und dem Fortsatz

1012 ein Ringspalt entsteht, in dem sich mindestens eine Sperrkugel 1016 befindet. Durch Loslassen des Stössels

1013 schiebt die Schraubenfeder 1014 den Sperrschieber 1015 nach aussen (in der Figur nach rechts) . Über die Abschrägung des Sperrschiebers 1015 wird dadurch die Sperrkugel 1016 radial auswärts gedrückt, bis sie in die Ringnut 329 der Büchse 321 einrastet. Nun kann das zweite Wälzlager 320 mittels des Werkzeugs 1000 aus dem zweiten Trommelteil 32 ausgezogen und durch den ersten

Trommelteil 31 hindurch aus der Ringwalzvorrichtung entfernt werden. Zum Einsetzen eines zweiten Wälzlagers 320 wird umgekehrt vorgegangen, wobei das Werkzeug 1000 bei eingedrücktem Stössel 1013 aus dem eingesetzten Wälzlager 320 ausgezogen werden kann.

Im gezeigten Beispiel weist das Werkzeug 1000 als

Greifelement eine Kugel 1016 oder auch mehrere Kugeln auf. Kugeln haben den Vorteil, dass sie einfach in ihrer Endlage blockiert werden können, ohne dass sie dazu ausgerichtet sein müssen.

Die vorne beschriebene Ausbildung der Zustellanordnung als Revolvertrommel, insbesondere mit mehreren an ihr drehbar gelagerten Dornen, ist zwar bevorzugt, die

Erfindung ist aber nicht darauf beschränkt. So kann die Zustellanordnung beispielsweise auch als bewegliche Dornlageranordnung realisiert sein, die über

entsprechende Antriebsvorrichtungen in einer oder zwei Dimensionen bewegbar ist, wobei der Dorn in die

Ladeposition gebracht, gegen die Triebwalze bewegt und von der Triebwalze weg in die Entladeposition gebracht wird .