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Patent Searching and Data


Title:
ROAD STRUCTURE AND METHOD FOR THE PRODUCTION THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/009132
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for producing a road structure (1), comprising the following steps: (i) applying a highly porous asphalt base layer (3) onto a supporting structure (2), particularly applying a highly porous asphalt base layer (3) onto a concrete structure (2); (ii) applying a reaction resin mix (4) onto the highly porous asphalt base layer (3) from step (i); (iii) applying a bonding agent (5) onto the highly porous asphalt base layer (3) from step (i), wherein the bonding agent is a thermoplastic which is solid at room temperature; (iv) applying a bitumen-based top layer (6).

Inventors:
FINKE HERMANN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/063047
Publication Date:
January 16, 2014
Filing Date:
June 21, 2013
Export Citation:
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Assignee:
SIKA TECHNOLOGY AG (CH)
International Classes:
E01C7/32; E01D19/08
Foreign References:
DE20015289U12000-11-30
EP2281948A12011-02-09
FR2112096A71972-06-16
DE2400769A11975-07-17
DE2118064A11971-11-04
DE19716162C11999-03-04
Other References:
None
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Herstellung eines Fahrbahnaufbaus (1 ) umfassend die Schritte

(i) Aufbringen einer hohlraumreichen Asphalttragschicht (3) auf eine Tragstruktur (2), insbesondere Aufbringen einer hohlraumreichen Asphalttragschicht (3) auf eine Betonstruktur (2);

(ii) Aufbringen eines Reaktionsharzgemisches (4) auf die hohlraumreiche Asphalttragschicht (3) aus Schritt (i);

(iii) Aufbringen eines Haftmittels (5) auf die hohlraumreiche Asphalttragschicht (3) aus Schritt (i), wobei es sich bei dem Haftmittel um einen bei Raumtemperatur festen Thermoplast handelt;

(iv) Aufbringen einer Deckschicht (6) auf Bitumenbasis.

2. Verfahren gemäss Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren weiter einen Schritt

(v) Aufbringen eines anorganischen Einstreumittels (7) auf die hohlraumreiche Asphalttragschicht (3) aus Schritt (i), aufweist, wobei dieser Schritt vorzugsweise anschliessend an dem Schritt (ii) ausgeführt wird.

Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die hohlraumreiche Asphalttragschicht (3) ein Porenvolumen von 5 - 90%, insbesondere 10 - 80%, bevorzugt 20 - 40%, aufweist.

Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Reaktionsharzgemisch (4) um eine zweikomponentige Epoxidharzharz-Zusammensetzungen handelt.

Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haftmittel (5) Polyolefine, hergestellt aus der Polymerisation von Ethylen mit einem oder mehreren ungesättigten Monomeren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Vinylester, insbesondere Vinylacetat, Maleinsäureanhydrid, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäureester und Methacrylsäureester, aufweist.

6. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Polyolefine einen Schmelzpunkt von über 60°C, insbesondere zwischen

70°C und 130°C, aufweisen.

7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil der Polyolefine 15 - 60 Gew.-%, insbesondere 20 - 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des

Haftmittels (5), beträgt.

8. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haftmittel (5) ein chemisches Treibmittel aufweist.

9. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haftmittel (5) ein Epoxid-Festharz aufweist. 10. Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Haftmittel (5) mindestens ein Kohlenwasserstoffharz aufweist.

1 1 . Fahrbahnaufbau (1 ) hergestellt nach einem Verfahren gemäss einem der vorhergehenden Ansprüche.

12. Verwendung eines Haftmittels, wie es als Haftmittel (5) im Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 - 10 beschrieben ist, zur Erhöhung des Haftverbunds, insbesondere der Bruchlast und der Haftzugfestigkeit, zwischen einer mit einem Reaktionsharzgemisch vergossenen hohlraumreichen Asphalttragschicht auf einer Tragstruktur und einer Deckschicht auf Bitumenbasis.

Description:
FAHRBAHNAUFBAU UND VERFAHREN ZU DESSEN HERSTELLUNG

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft das Gebiet der Abdichtung von Fahrbahnen auf einer Tragstruktur.

Stand der Technik

Auf einer Tragstruktur, insbesondere auf einer Betontragstruktur, aufgebrachte Fahrbahnen sind häufig anzutreffen, insbesondere als Brücken. Derartige Betontragstrukturen können durch hohlraumreiche Asphalttragschichten, welche mit Reaktionsharzgemischen vergossen werden, abgedichtet werden. Als oberste Schicht wird im Strassenbau üblicherweise eine Deckschicht auf Bitumenbasis aufgebracht. Es stellt sich jedoch hierbei das Problem, dass ein guter Haftverbund zwischen der Deckschicht und dem Material der Tragstruktur, insbesondere dem Beton, vorhanden sein muss, was natürlich die Haftungen aller Zwischenschichten mit umfasst. Insbesondere die Haftung zwischen der mit Reaktionsharzgemisch vergossenen hohlraumreichen Asphalttragschicht und der bituminösen Deckschicht stellt hierbei ein, aufgrund der beteiligten Materialien, ein schwierig zu lösendes Problem dar. Wenn sich bei dem Applizieren des Reaktionsharzgemischs auf der hohlraumreichen Asphalttragschicht Bereiche formen, wo das Reaktionsharzgemisch grössere zusammenhängende Bereiche auf der Oberseite der Asphalttragschicht bildet, typischerweise optisch glatte Bereiche aus dem Reaktionsharzgemisch, ist dies für einen guten Haftverbund nachteilig. Diese Bereiche führen zu einem mangelhaften Haftverbund zwischen der vergossenen hohlraumreiche Asphalttragschicht und der bituminöser Deckschicht.

Darstellung der Erfindung

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen

Fahrbahnaufbau zur Verfügung zustellen, welcher einfach und rationell erstellt werden kann und zu einem gutem Haftverbund zwischen der vergossenen hohlraumreichen Asphalttragschicht und der bituminösen Deckschicht führt, insbesondere an Stellen, wo das Reaktionsharzgemisch grössere zusammenhängende Bereiche auf der Oberseite der Asphalttragschicht bildet.

Überraschenderweise zeigte sich, dass mit einem Verfahren gemäss Anspruch 1 , einem Fahrbahnaufbau gemäss Anspruch 1 1 und einer Verwendung eines Haftmittels gemäss Anspruch 12 dieses Problem gelöst werden kann. Dieses Verfahren erlaubt es weiter, auf schnelle und kosteneffiziente Art und Weise eine Fahrbahn auf einer Tragstruktur, insbesondere auf einer Betontragstruktur, abzudichten.

Weitere Aspekte der Erfindung sind Gegenstand weiterer unabhängi- ger Ansprüche. Besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Wege zur Ausführung der Erfindung

Die vorliegende Erfindung betrifft in einem ersten Aspekt ein Verfahren zur Herstellung eines Fahrbahnaufbaus 1 umfassend die Schritte

(i) Aufbringen einer hohlraumreichen Asphalttragschicht 3 auf eine Tragstruktur 2, insbesondere Aufbringen einer hohlraumreichen Asphalttragschicht 3 auf eine Betonstruktur 2;

(ii) Aufbringen eines Reaktionsharzgemisches 4 auf die hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 aus Schritt (i);

(iii) Aufbringen eines Haftmittels 5 auf die hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 aus Schritt (i), wobei es sich bei dem Haftmittel um einen bei Raumtemperatur festen Thermoplast handelt;

(iv) Aufbringen einer Deckschicht 6 auf Bitumenbasis.

In einem ersten Schritt (i) wird eine hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 auf eine Tragstruktur 2, insbesondere eine Betonstruktur, aufgebracht.

Eine derartige Tragstruktur 2 ist vorzugsweise ein Gebilde des Hoch- oder Tiefbaus. Insbesondere kann dies eine Brücke, eine Galerie, ein Tunnel, eine Auffahr- oder Abfahrrampe oder ein Parkdeck sein. Als bevorzugtes Beispiel einer derartigen Tragstruktur gilt eine Brücke. Diese für die Fahrbahn notwenige Tragstruktur ist eine Struktur aus einem Material, welches eine tragende Funktion aufweisen kann. Insbesondere ist dieses Material ein Metall oder eine Metalllegierung oder ein Beton, insbesondere ein armierter Beton, bevorzugt ein Stahlbeton. Als meist bevorzugtes Beispiel einer derartigen Tragstruktur gilt eine Brücke aus Beton.

Die hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 besteht vorzugsweise aus einem Einkornasphalt mit hohem Porenvolumen, wobei beispielsweise Asphalte der Klassen 0/16, 0/1 1 oder 0/5 zum Einsatz kommen können.

Die hohlraumreiche Asphalttragschicht weist vorzugsweise einen Bindemittelgehalt von 4,5-7,5 Gew.-% auf.

Die hohlraumreiche Asphalttragschicht weist vorzugsweise kugel- oder polyederförmigen Poren auf, welche durch Stege begrenzt werden und ein zusammenhängendes System bilden. Unter Poren werden im vorliegenden Dokument durch die Herstellung bedingte Hohlräume in und/oder auf der Oberfläche einer Zusammensetzung verstanden, die mit Luft oder anderen zusammensetzungsfremden Stoffen ausgefüllt sind. Die Poren können von blossem Auge erkennbar oder nicht erkennbar sein. Vorzugsweise handelt es sich um offene Poren, welche mit dem umgebenden Medium in Verbindung stehen.

Es ist weiter von Vorteil, dass die hohlraumreiche Asphalttragschicht eine Porengrösse von 0.1 - 5 mm, insbesondere 0.2 - 1 mm und/oder ein Porenvolumen von 5 - 90%, insbesondere 10 - 80%, bevorzugt 20 - 40%, aufweist. Unter Porenvolumen wird im vorliegenden Dokument der Anteil in Prozent der Gesamtheit der mit Luft oder anderen zusammensetzungsfremden Stoffen ausgefüllten Hohlräume am Volumen der geschäumten Zusammensetzung verstanden. Vorzugsweise beträgt die Dicke der hohlraumreichen Asphalttragschicht 1 - 5 cm. Es kann weiter von Vorteil sein, wenn der Hohlraumgehalt der hohlraumreichen Asphalttragschicht, gemessen im Marshallkörper bei 120 °C, zwischen 15 und 30 Vol.-% beträgt.

In einem weiteren Schritt (ii) wird ein Reaktionsharzgemisch 4 auf die hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 aus Schritt (i) aufgebracht. Vorzugsweise erfolgt das Aufbringen des Reaktionsharzgemischs während die hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 eine Temperatur von 30 °C - 60 °C, insbesondere 30 °C - 40 °C, aufweist.

Vorzugsweise dringt bei dem Aufbringen das Reaktionsharzgemisch in die hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 ein und führt durch die spätere Aushärtung des Reaktionsharzgemischs zu einer Abdichtung, insbesondere gegenüber Wasser, der hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 und zu einem Haftverbund der hohlraumreichen Asphalttragschicht 3 mit der Tragstruktur 2.

Das Reaktionsharzgemisch weist eine bei Raumtemperatur fliessfähige Konsistenz auf und wird typischerweise durch Aufstreichen, Aufsprühen oder Glessen auf die hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 aufgebracht. Es ist zu bemerken, dass hierbei mit dem Term„fliessfähig" nicht nur flüssige, sondern auch höher viskose honigartige bis pastöse Materialen bezeichnen werden, deren Form unter dem Einfluss der Erdanziehungskraft angepasst wird.

Insbesondere sind dies zweikomponentige Epoxidharzharz- Zusammensetzungen, insbesondere solche deren eine (d.h. erste) Komponente ein Epoxidharz, insbesondere eine Epoxidharz auf Basis von Bisphenol-A-Diglycidylether, enthält und die andere (d.h. zweite) Komponente einen Härter, insbesondere ein Polyamin oder ein Polymercaptan, enthält. Als besonders bevorzugt gelten Epoxidharz- Zusammensetzungen, welche keine Füllstoffe aufweisen. Weiterhin vorteilhaft sind die Epoxidharzharz- Zusammensetzungen dünnflüssig, insbesondere mit einer Viskosität von unter 10Ό00 mPas, bevorzugt zwischen 10 und 1 Ό00 mPas, so dass sie in die hohlraumreiche Asphalttragschicht und gegebenenfalls in die Tragstruktur 2 eindringen können. Besonders bevorzugt als zweikomponentige Epoxidharzharz-Zusammensetzungen gelten dünnflüssige, zweikomponentige Epoxidharzharz-Zusammensetzungen, wie sie unter den Handelsreihennamen Sikafloor®, Sikagard® oder Sika Ergodur® von Sika Deutschland GmbH, beziehungsweise Sika Schweiz AG, vertrieben werden.

Besonders bevorzugt als zweikomponentige Epoxidharzharz- Zusammensetzungen sind flexibilisierte zweikomponentige Epoxidharzharz- Zusammensetzungen. Dies ist dahingehend von Vorteil, dass das Reaktionsharzgemisch auch bei hohen mechanischen Belastungen seine Abichtungs- und Verbundsfunktion ausführen kann.

In einem weiteren Schritt (iii) wird ein Haftmittel 5 auf die hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 aus Schritt (i) aufgebracht.

Das Aufbringen erfolgt vorzugsweise durch Aufstreuen des Haftmittels in Form von Pellets.

Vorzugsweise erfolgt das Aufbringen des Haftmittels derart, dass 0.5 - 1 .5 kg/m 3 , insbesondere 0.8 - 1 .2 kg/m 3 , Haftmittel auf die Oberfläche der hohlraumreichen Asphalttragschicht aufgebracht werden.

Das Haftmittel ist ein bei Raumtemperatur fester Thermoplast. Unter dem Begriff „Raumtemperatur" wird eine Temperatur von 23 °C verstanden. Das Haftmittel hat vorzugsweise einen Schmelzpunkt von über 70°C, insbesondere zwischen 100°C und 180°C, bevorzugt zwischen 1 10°C und 140°C. Jegliche Schmelzpunkte von Polymeren werden im diesem Dokument als Erweichungspunkte (Softening point) gemessen nach der Ring & Kugel- Methode gemäss DIN ISO 4625 verstanden.

Das Haftmittel umfasst insbesondere Polyolefine, insbesondere Polyolefine, welche sich aus der Polymerisation von Ethylen mit einem oder mehreren ungesättigten Monomeren herstellen lassen. Als derartige ungesättigte Monomere gelten insbesondere diejenigen Monomere, welche ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Propylen, Butylen, Butadien, Vinylester, insbesondere Vinylacetat, Maleinsäureanhydrid, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäureester und Methacrylsäureester.

Besonders bevorzugt handelt es sich um Polyolefine, hergestellt aus der Polymerisation von Ethylen mit einem oder mehreren ungesättigten Monomeren ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Vinylester, insbesondere Vinylacetat, Maleinsäureanhydrid, Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylsäureester und Methacrylsäureester. Vorzugsweise handelt es sich um Polyolefine, welche einen Schmelzpunkt von über 60°C, insbesondere zwischen 70°C und 130°C, aufweisen. Es kann weiter vorteilhaft sein, eine Mischung vorgenannter Polyolefine einzusetzen. Vorzugsweise beträgt der Anteil der Polyolefine 15 - 60 Gew.-%, insbesondere 20 - 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Haftmittels.

Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn das Haftmittel ein chemisches Treibmittel und/oder ein physikalisches Treibmittel aufweist. Chemische Treibmittel sind vorzugsweise organische oder anorganische Verbindungen, welche sich unter Einfluss von Temperatur zersetzen, wobei mindestens eines der Zersetzungsprodukte ein Gas ist. Als physikalische Treibmittel können beispielsweise Verbindungen eingesetzt werden, welche bei Erhöhung der Temperatur in den gasförmigen Aggregatszustand übergehen. Vorzugsweise weist das Haftmittel ein chemisches Treibmittel auf. Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn das Haftmittel ein Epoxid-

Festharz aufweist. Vorzugsweise beträgt der Anteil des Epoxid-Festharz 1 - 10 Gew.-%, insbesondere 2 - 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Haftmittels. Weiter kann es vorteilhaft sein, wenn das Haftmittel mindestens ein

Harz aufweist. Dieses kann ein natürliches Harz oder ein synthetisches Harz sein. Insbesondere sind derartige Harze mittel- bis höhermolekulare Verbindungen aus den Klassen der Parafin-, Kohlenwasserstoffharze, Polyolefine, Polyester, Polyether, Polyacrylate oder Aminoharze. Das Harz weist vorzugsweise einen Schmelzpunkt oder Erweichungspunkt zwischen 60°C und 140°C auf. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Harz ein Kohlenwasserstoffharz, insbesondere ein aliphatisches Kohlenwasserstoffharz. Vorzugsweise handelt es sich um Harze mit einem mittleren Molekulargewicht von 1000 - 3000 g/mol. Vorzugsweise beträgt der Anteil der Harze 2 - 15 Gew.-%, insbesondere 5 -12 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Haftmittels. Besonders bevorzugte Haftmittel sind Haftmittel, wie sie unter den Handelsreihennamen Sikalastic®-827 LT und Sikalastic®-827 HT von Sika Schweiz AG vertrieben werden. Vorzugsweise erfolgt in einem weiteren Schritt (v) ein Aufbringen eines anorganischen Einstreumittels 7 auf die hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 aus Schritt (i). Vorzugsweise wird dieser Schritt anschliessend an dem Schritt (ii) ausgeführt. Vorzugsweise wird dieser Schritt vor dem Schritt (iii) oder vor dem Schritt (iv), insbesondere vor dem Schritt (iii), ausgeführt.

Bei dem anorganischen Einstreumittel 7 handelt es sich insbesondere um Sand, bevorzugt um Quarzsand. Um einen guten Verbund zwischen Einstreumittel und Reaktionsharzgemisch zu gewährleisten ist es vorteilhaft, wenn dieses Einstreumittel vor dem Erhärten des Reaktionsharzgemischs eingestreut wird.

Es ist bevorzugt, wenn dieses anorganische Einstreumittel eine maximale Korngrösse von kleiner als 1 mm, insbesondere zwischen 0.1 und 1 mm, bevorzugt zwischen 0.3 und 0.8 mm, aufweist.

Die Menge derartiger Einstreumittel ist jedoch vorzugsweise so zu bemessen, dass die Oberfläche der hohlraumreichen Asphalttragschicht nicht vollflächig bedeckt wird.

Es kann aber auch vorteilhaft sein, wenn das Verfahren keinen Schritt (v) mit einem Aufbringen eines anorganischen Einstreumittels 7 auf die hohlraumreiche Asphalttragschicht 3 aus Schritt (i) aufweist. Dies ist unter anderem dahingehend von Vorteil, da daraus eine Erhöhung des Haftverbunds, insbesondere der Bruchlast und der Haftzugfestigkeit, zwischen der mit einem Reaktionsharzgemisch vergossenen hohlraumreichen Asphalttragschicht und einer Deckschicht auf Bitumenbasis resultiert.

In einem weiteren Schritt (iv) wird eine Deckschicht 6 auf Bitumenbasis aufgebracht. Diese Deckschicht 6 stellt die Fahrbahn dar, welche in direktem Kontakt mit Fahrzeugen ist. Die Deckschicht auf Bitumenbasis wird vor der Applikation auf eine Temperatur von typischerweise 140°C bis 160°C aufgeheizt und vorzugsweise mittels Walze aufgewalzt. Das Aufbringen der Deckschicht ist dem Fachmann bestens bekannt und wird deshalb hier nicht weiter erörtert. Neben Bitumen kann die Deckschicht die dem Fachmann bekannten weiteren möglichen Bestandteile aufweisen. Der Fachmann kennt die Art und Menge der Bestandteile von Bitumen basierenden Zusammensetzungen, welche für die Erstellung von Fahrbahnen verwendet werden bestens. Besonders wichtig hierbei ist die Tatsache, dass die Deckschicht üblicherweise in wesentlichem Umfang mineralische Füllstoffe, insbesondere Sand oder Splitt, aufweisen.

Beim Kontaktieren des aufgeschmolzenen Bitumens mit dem Haftmittel 5 schmilzt das Haftmittel 5 je nach dessen Schmelzpunkt an oder auf. Falls es aufschmilzt, kann dieses -je nach Art der Thermoplasten- eine weitgehend homogene Haftmittelschicht ausbilden oder sich auch im Bitumen oberflächennah lösen und eine Haftmittel-enthaltende Grenzphasenschicht ausbilden. Somit ist es durchaus im Wesen der vorliegenden Erfindung, dass das Haftmittel nicht eine individuelle Schicht ausbilden muss. Enthält das Haftmittel ein Treibmittel so führt das Kontaktieren des aufgeschmolzenen Bitumens vorzugsweise zu einem Aktivieren des Treibmittels.

Der so hergestellte Fahrbahnaufbau weist den wesentlichen Vorteil auf, dass ein guter Haftverbund, insbesondere in Bezug auf Bruchlast und Haftzugfestigkeit, zwischen der mit einem Reaktionsharzgemisch vergossenen hohlraumreichen Asphalttragschicht und der Deckschicht auf Bitumenbasis gewährleistet ist. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Fahrbahnaufbau herstellt nach dem vorgehend beschriebenen Verfahren. In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung die Verwendung eines Haftmittels, wie es vorgehend beschrieben wurde, zur Erhöhung des Haftverbunds, insbesondere der Bruchlast und der Haftzugfestigkeit, zwischen einer mit einem Reaktionsharzgemisch vergossenen hohlraumreichen Asphalttragschicht auf einer Tragstruktur und einer Deckschicht auf Bitumenbasis. Die hierfür benötigten Bestandteile, insbesondere das Haftmittel, Tragstruktur, Reaktionsharzgemisch, Asphalttragschicht und Deckschicht auf Bitumenbasis sind bereits vorgängig im Detail beschrieben worden.

Figur 1 zeigt ein mögliches Resultat der Schritte (i) und (ii). Das aufgebrachte Reaktionsharzgemisch 4 befindet sich grösstenteils in den Hohlräumen der Asphalttragschicht 3. Auf der Oberfläche der Asphalttragschicht ist ein zusammenhängender Bereich aus Reaktionsharzgemisch sichtbar, welcher nach dem Aushärten des Reaktionsharzgemisches zu einem optisch glatten Bereich auf der Asphalttragschicht führen kann.

Figur 2 zeigt ein mögliches Resultat der Schritte (i) und (ii) wie vorgehend in Figur 1 beschreiben, wobei hier zusätzlich der Schritt (v) ausgeführt wurde.

Figur 3 zeigt ein mögliches Resultat der Schritte (i), (ii), (iii) und (iv). Das aufgebrachte Haftmittel 5 führt zu einem verbesserten Haftverbund der Asphalttragschicht 3 mit der Deckschicht 6.

Figur 4 zeigt ein mögliches Resultat der Schritte in der Reihenfolge (i), (v), (ii) (iii) und (iv). Das aufgebrachte Haftmittel 5 führt zu einem verbesserten Haftverbund der Asphalttragschicht 3 mit der Deckschicht 6.

Bezugszeichenliste

1 Fahrbahnaufbau

2 Tragstruktur, Betontragstruktur

3 hohlraumreichen Asphalttragschicht

4 Reaktionsharzgemisch

5 Haftmittel 6 Deckschicht auf Bitumenbasis

7 Anorganisches Einstreumittel

8 zusammenhängende Bereiche aus Reaktionsharzgemisch auf der Oberseite der Asphalttragschicht

Beispiele

Reaktionsharzqemisch (RH): STATIFLEX®-EP (Strabag).

Haftmittel (HM): Sikalastic®-827 LT (in Form von Pellets mit einer

Grösse von ca. 2 mm)

Auf Betonplatten mit einer Fläche von 4400 cm 2 wurde eine hohlraumreiche Asphalttragschicht STATIFLEX® (Strabag) (Hohlraumgehalt 25-30 Volumen-%) mit einer Dicke von ca. 2 cm aufgebracht, danach wurde die noch warme Asphalttragschicht (30 - 40 °C) mit dem vorgehend genannten Reaktionsharzgemisch (RH) verfüllt.

Bei den Betonplatten des Bsp.1 wurde anschliessend Quarzsand 2/5 mm aufgebracht. 36 Stunden später wurde eine Deckschicht auf Bitumenbasis auf die Oberfläche der Asphalttragschicht umfassend den Quarzsand aufgebracht.

Bei den Betonplatten des Bsp.2 wurde anschliessend ca. 1 kg/m3 des vorgehend genannten Haftmittels (HM) gleichmässig aufgebracht. 36 Stunden später wurde eine Deckschicht auf Bitumenbasis auf die Oberfläche der Asphalttragschicht umfassend das Haftmittel aufgebracht.

Bei den Betonplatten des Bsp.3 wurde anschliessend Quarzsand 2/5 mm aufgebracht. Anschliessend wurde ca. 1 kg/m3 des vorgehend genannten Haftmittels (HM) gleichmässig aufgebracht. 36 Stunden später wurde eine Deckschicht auf Bitumenbasis auf die Oberfläche der Asphalttragschicht umfassend den Quarzsand und das Haftmittel aufgebracht. Es wurden Bohrkerne d=100mnn entnommen und Haftzugversuche durchgeführt. Die in Tabelle 1 aufgeführten Messwerte entsprechen dem Mittelwert von 3 Messwerten.

Tabelle 1 , Messwerte