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Title:
ROBOT GRIPPER HAVING A DRIVE DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/194413
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a robot gripper (1) comprising a first gripper finger (16.1) and at least one second gripper finger (16.2), a gripper main body (12), a base element (14) that is mounted such that it can rotate about a first rotational axis (D1) in relation to the gripper main body (12) by means of a first rotary joint (15.1), and an intermediate element (18) that is mounted such that it can rotate in relation to the base element (14) by means of a second rotary joint (15.2), and comprising a finger carrier (17) carrying the first gripper finger (16.1) and mounted such that it can rotate in relation to the intermediate element (18) by means of a third rotary joint (15.3), and in fact about a third rotational axis (D3), as well as comprising a drive device (20) which is separate from the first rotary joint (15.1), the second rotary joint (15.2) and the third rotary joint (15.3), which is supported against the gripper main body (12) and which is designed to adjust the finger carrier (17) relative to the second gripper finger (16.2) with a drive force, said drive force being introduced into the finger carrier (17) via the drive device (20).

Inventors:
BRUDNIOK SVEN (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/060799
Publication Date:
November 16, 2017
Filing Date:
May 05, 2017
Export Citation:
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Assignee:
KUKA ROBOTER GMBH (DE)
International Classes:
B25J15/02
Domestic Patent References:
WO2008083995A12008-07-17
Foreign References:
EP0140569A21985-05-08
EP2660015B12015-03-11
US20110089709A12011-04-21
EP2660015B12015-03-11
Attorney, Agent or Firm:
EGE LEE & PARTNER (DE)
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Claims:
Robotergreifer, aufweisend einen ersten Greiferfinger

(16.1) und wenigstens einen zweiten Greiferfinger

(16.2) , einen Greifergrundkörper (12), ein Basisglied

(14), welches mittels eines ersten Drehgelenks (15.1) um eine erste Drehachse (Dl) drehbar bezüglich des Greifergrundkörpers (12) gelagert ist, und ein Zwischenglied

(18), welches mittels eines zweiten Drehgelenks (15.2) bezüglich des Basisglieds (14) drehbar gelagert ist und zwar um eine zweite Drehachse (D2), die parallel zur ersten Drehachse (Dl) ausgerichtet und in einem konstanten ersten Abstand (AI) von der ersten Drehachse (Dl) angeordnet ist, des Weiteren aufweisend einen Fingerträ¬ ger (17), der den ersten Greiferfinger (16.1) trägt und der mittels eines dritten Drehgelenks (15.3) bezüglich des Zwischenglieds (18) drehbar gelagert ist und zwar um eine dritte Drehachse (D3) , die parallel sowohl zur ers¬ ten Drehachse (Dl) als auch zur zweiten Drehachse (D2) ausgerichtet und in einem konstanten zweiten Abstand

(A2) von der zweiten Drehachse (D2) angeordnet ist, so¬ wie aufweisend

eine von dem ersten Drehgelenk (15.1), dem zweiten Drehgelenk (15.2) und dem dritten Drehgelenk (15.3) separate Antriebsvorrichtung (20), die sich gegen den Greifergrundkörper (12) abstützt und die ausgebildet ist, den Fingerträger (17) relativ zum zweiten Greiferfinger (16.2) mit einer Antriebskraft zu verstellen, die über die Antriebsvorrichtung (20) in den Fingerträger (17) eingeleitet wird.

2. Robotergreifer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der wenigstens eine zweite Greiferfinger (16.2) be¬ züglich des Greifergrundkörpers (12) feststehend ange¬ ordnet ist. Robotergreifer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (20) einen Motor (M) und eine am Greifergrundkörper (12) um eine Spindelachse (S) drehbar gelagerte und von dem Motor (M) drehangetriebene Antriebsspindel (21) aufweist, auf der eine Abtriebs-Spindelmutter (22) entlang der Spindelachse (S) linear verstellbar gelagert ist, wobei die Ab¬ triebs-Spindelmutter (22) zum Bewegen des Fingerträgers (17) durch ein Antreiben des Motors (M) an den Fingerträger (17) angekoppelt ist.

Robotergreifer nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Fingerträger (17) starr mit der Abtriebs- Spindelmutter (22) verbunden ist.

Robotergreifer nach Anspruch 3, aufweisend eine Linearführung, die ausgebildet ist, den Fingerträger (17) bezüglich des Greifergrundkörpers (12) mittels einer zwei¬ wertigen ersten Lagerung zur Aufnahme von Kräften derart geführt zu lagern, dass der Fingerträger (17) nur in Richtung der Spindelachse (S) verstellbar ist, wobei der Fingerträger (17) mittels einer einwertigen zweiten Lagerung an die Abtriebs-Spindelmutter (22) zur Kraftübertragung angekoppelt ist

Robotergreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 5, aufweisend eine einwertige Drehmomentabstützung, die ausgebil¬ det ist, den Fingerträger (17) bezüglich des Greifergrundkörpers (12) lediglich um einen einzigen Drehfreiheitsgrad zur Aufnahme von Drehmomenten um eine Längserstreckung des ersten Greiferfingers (16.1) zu lagern, wobei der Fingerträger (17) mittels des ersten Drehgelenks (15.1), des zweiten Drehgelenks (15.2) und des dritten Drehgelenks (15.3) in den beiden anderen Drehfreiheitsgraden des Fingerträgers (17) abgestützt ist. Robotergreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisglied (14) eine rotations¬ symmetrische Außenmantelwand aufweist, an der das Basis¬ glied (14) vollständig innerhalb der Außenkontur des Greifergrundkörpers (12) drehbar gelagert ist, das Zwi¬ schenglied (18) des Robotergreifers (11) eine rotations¬ symmetrische Außenmantelwand aufweist, an der das Zwi¬ schenglied (18) vollständig innerhalb der Außenkontur des Basisglieds (14) drehbar gelagert ist, und der Fin¬ gerträger (17) des Robotergreifers (11) eine rotations¬ symmetrische Außenmantelwand aufweist, an der der Fin¬ gerträger (17) vollständig innerhalb der Außenkontur des Zwischenglieds (18) drehbar gelagert ist, wobei

- das erste Drehgelenk (15.1) ein das Basisglied (14) umgebendes erstes Unterlager (19.1a) aufweist, das auf einer dem Fingerträger (17) nahen Bauhöhe angeordnet ist und ein zum ersten Unterlager (19.1a) beabstandetes , erstes Oberlager (19.1b) aufweist, das auf einer dem Fingerträger (17) fernen Bauhöhe angeordnet ist,

- das zweite Drehgelenk (15.2) ein das Zwischenglied (18) umgebendes zweites Unterlager (19.2a) aufweist, das auf einer dem Fingerträger (17) nahen Bauhöhe angeordnet ist und ein zum zweiten Unterlager (19.2a) beabstande¬ tes, zweites Oberlager (19.2b) aufweist, das auf einer dem Fingerträger (17) fernen Bauhöhe angeordnet ist, und

- das dritte Drehgelenk (15.3) ein den Fingerträger (17) umgebendes drittes Unterlager (19.3a) aufweist, das auf einer dem Fingerträger (17) nahen Bauhöhe angeordnet ist und ein zum dritten Unterlager (19.3a) beabstandetes, drittes Oberlager (19.3b) aufweist, das auf einer dem Fingerträger (17) fernen Bauhöhe angeordnet ist. Robotergreifer nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwischenglied (18) eine erste Kreisringscheibe (24.1) aufweist, die mittels des zweiten Unterlagers (19.2a) an dem Basisglied (14) drehbar gelagert ist und eine zweite Kreisringscheibe (24.2) aufweist, die mit¬ tels des zweiten Oberlagers (19.2b) an dem Basisglied (14) drehbar gelagert ist und die erste Kreisringscheibe (24.1) durch einen Zwischenglied-Verbindungssteg (25) mit der zweiten Kreisringscheibe (24.2) starr verbunden ist .

Robotergreifer nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Basisglied (14) eine dritte Kreis¬ ringscheibe (24.3) aufweist, die mittels des ersten Un¬ terlagers (19.1a) an dem Greifergrundkörper (12) drehbar gelagert ist und eine vierte Kreisringscheibe (24.4) aufweist, die mittels des ersten Oberlagers (19.1b) an dem Greifergrundkörper (12) drehbar gelagert ist und die dritte Kreisringscheibe (24.3) durch einen Basisglied- Verbindungssteg mit der vierten Kreisringscheibe (24.4) starr verbunden ist.

Robotergreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 9, aufweisend eine Einrichtung zur Umgehung von Singularitäten, bei denen die erste Drehachse (Dl) mit der dritten Drehachse (D3) fluchtet, aufweisend ein Zwangsmittel (26), das ausgebildet ist, eine Bewegung des Basisgliedes (14) um die erste Drehachse (Dl) zu behindern, so dass eine von der Antriebsvorrichtung (20) eingeleitete Antriebs¬ kraft im Bereich der Singularität zumindest überwiegend oder vollständig auf die Rotation des Zwischengliedes (18) um die zweite Drehachse (D2) übertragen wird.

Robotergreifer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwangsmittel (26) einen mit dem Greifergrund- körper (12) verbundenen Reibkörper (27) und einen mit dem Basisglied (14) verbunden Gegenreibkörper (28) aufweist, wobei der Reibkörper (27) und der Gegenreibkörper (28) derart ausgebildet und angeordnet sind, dass bei einer Annäherung der ersten Drehachse (Dl) an die dritte Drehachse (D3) der Reibkörper (27) und der Gegenreibkörper (28) in einen Reibkontakt treten, welcher ein Weiterdrehen des Basisglieds (14) behindert.

Robotergreifer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwangsmittel (26) einen mit dem Zwischenglied

(18) verbundenen Zapfen (31) und einen mit dem Greifergrundkörper (12) verbundenen Gabelkörper (32) aufweist, der eine Ausnehmung (33) umfasst, wobei der Gabelkörper

(32) und der Zapfen (31) derart ausgebildet und angeord¬ net sind, dass bei einer Annäherung der ersten Drehachse

(Dl) an die dritte Drehachse (D3) der Zapfen (31) in die Ausnehmung (33) des Gabelkörpers (32) eingreift, um durch eine formschlüssige Kopplung des Greifergrundkör- pers (12) mit dem Zwischenglied (18) ein Weiterdrehen des Zwischenglieds (18) zu erzwingen.

Robotergreifer nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Zwangsmittel (26) einen mit dem Zwischenglied (18) verbundenen Zapfen (31) und zwei Seile (43.1, 43.2) aufweist, die jeweils ein erstes Seilende aufweisen, die jeweils an dem Zapfen 31 befestigt sind und wobei die jeweils anderen Seilenden an dem Basisglied (14) befestigt sind.

Robotergreifer nach Anspruch 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Zapfen (31) durch den die erste

Kreisringscheibe (24.1) mit der zweiten Kreisringscheibe (24.2) verbindenden Zwischenglied-Verbindungssteg (25) gebildet wird.

15. Robotergreifer nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung (20) selbsthemmend ausgebildet ist.

Description:
Robotergreifer mit einer Antriebsvorrichtung

Die Erfindung betrifft einen Robotergreifer, aufweisend einen ersten Greiferfinger und wenigstens einen zweiten Greiferfinger, einen Greifergrundkörper, ein Basisglied, welches mit- tels eines ersten Drehgelenks um eine erste Drehachse drehbar bezüglich des Greifergrundkörpers gelagert ist, und ein Zwi ¬ schenglied, welches mittels eines zweiten Drehgelenks bezüg ¬ lich des Basisglieds drehbar gelagert ist und zwar um eine zweite Drehachse, die parallel zur ersten Drehachse ausge- richtet und in einem konstanten ersten Abstand von der ersten Drehachse angeordnet ist.

Aus der WO 2008/083995 AI ist eine Vorrichtung zur Qualitäts ¬ kontrolle eines rotationssymmetrischen Körpers bekannt, wobei die Vorrichtung ein Handhabungssystem mit einem Greifer zum Greifen des Körpers und zum Transportieren des Körpers in ei ¬ ne Arbeitsposition, sowie mindestens eine elektronische Kame ¬ ra zum optischen Abtasten des Körpers in der Arbeitsposition aufweist, wobei der Greifer des Handhabungssystems Greiffin ¬ ger mit rotationssymmetrischen Halteelementen zum Festhalten des Körpers aufweist, wobei die Halteelemente um ihre Rotati ¬ onsachsen rotierbar ausgebildet sind. Die Halteelemente der Greiffinger des Greifers sind dabei jeweils mit einem Zahnrad drehfest verbunden, wobei die Zahnräder aller Greiffinger des Greifers mittelbar über mindestens ein weiteres Zahnrad mit einem zentralen Zahnrad des Greifers in Eingriff stehen, und der Greifer einen Antriebsmechanismus aufweist, welcher das zentrale Zahnrad in eine Rotationsbewegung versetzt.

Aus der EP 2 660 015 Bl ist ein Greifer zum Manipulieren von, insbesondere röhrchenförmigen, Probengefäßen bekannt, mit ei- ner Greiferbasis, wenigstens zwei je einen Halteabschnitt zum Erfassen eines Probengefäßes aufweisenden, jeweils um eine Fingerrotationsachse relativ zu der Greiferbasis verdrehbar an der Greiferbasis angeordneten Greiferfingern, wobei die Halteabschnitte der Greiferfinger jeweils in Bezug auf die zugeordnete Fingerrotationsachse azentrisch angeordnet sind, und mit einem ersten Antrieb zum Verdrehen der Greiferfinger, wobei die Greiferfinger derart miteinander gekoppelt sind, dass sie von dem Antrieb gleichzeitig und mit jeweils glei ¬ cher Rotationsgeschwindigkeit und -richtung angetrieben werden, wobei die Greiferbasis an einem Grundkörper und relativ zu diesem um eine von den Fingerrotationsachsen verschiedene Basisrotationsachse drehbar angeordnet ist, dass ein zweiter Antrieb zum Verdrehen der Greiferbasis relativ zu dem Grund ¬ körper vorgesehen ist und dass eine Steuereinrichtung vorgesehen ist zum Steuern der Antriebe derart, dass durch eine Bewegungskombination aus Verdrehen der Greiferfinger relativ zu der Greiferbasis und Verdrehen der Greiferbasis relativ zu dem Grundkörper für jeden der Halteabschnitte der Greiferfinger jeweils eine im Wesentlichen lineare Bewegung relativ zu dem Grundkörper resultiert.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Robotergreifer zu schaf- fen, der einen einfachen und zuverlässigen mechanischen Aufbau aufweist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Robo ¬ tergreifer, aufweisend einen ersten Greiferfinger und wenigstens einen zweiten Greiferfinger, einen Greifergrundkörper, ein Basisglied, welches mittels eines ersten Drehgelenks um eine erste Drehachse drehbar bezüglich des Greifergrundkör- pers gelagert ist, und ein Zwischenglied, welches mittels ei ¬ nes zweiten Drehgelenks bezüglich des Basisglieds drehbar ge ¬ lagert ist und zwar um eine zweite Drehachse, die parallel zur ersten Drehachse ausgerichtet und in einem konstanten ersten Abstand von der ersten Drehachse angeordnet ist, des Weiteren aufweisend einen Fingerträger, der den ersten Greiferfinger trägt und der mittels eines dritten Drehgelenks be- züglich des Zwischenglieds drehbar gelagert ist und zwar um eine dritte Drehachse, die parallel sowohl zur ersten Dreh ¬ achse als auch zur zweiten Drehachse ausgerichtet und in ei ¬ nem konstanten zweiten Abstand von der zweiten Drehachse an- geordnet ist, sowie aufweisend eine von dem ersten Drehge ¬ lenk, dem zweiten Drehgelenk und dem dritten Drehgelenk separate Antriebsvorrichtung, die sich gegen den Greifergrundkör- per abstützt und die ausgebildet ist, den Fingerträger rela ¬ tiv zum zweiten Greiferfinger mit einer Antriebskraft zu ver- stellen, die über die Antriebsvorrichtung in den Fingerträger eingeleitet wird.

Roboterarme mit zugehörigen Robotersteuerungen, insbesondere Industrieroboter sind Arbeitsmaschinen, die zur automatischen Handhabung und/oder Bearbeitung von Objekten mit Werkzeugen ausgerüstet werden können und in mehreren Bewegungsachsen beispielsweise hinsichtlich Orientierung, Position und Arbeitsablauf programmierbar sind. Industrieroboter weisen üblicherweise einen Roboterarm mit mehreren über Gelenke verbundene Glieder und programmierbare Robotersteuerungen (Steu- ervorrichtungen) auf, die während des Betriebs die Bewegungs ¬ abläufe des Roboterarms automatisch steuern bzw. regeln, um einen Roboterflansch des Roboterarms im Raum zu positionieren und zu bewegen. Die Glieder werden dazu über Antriebsmotoren, insbesondere elektrische Antriebsmotoren, die von der Robo- tersteuerung angesteuert werden, insbesondere bezüglich der Bewegungsachsen des Industrieroboters, welche die Bewegungs ¬ freiheitsgrade der Gelenke repräsentieren, bewegt.

Der Roboter kann beispielsweise ein Industrieroboter sein, der insbesondere ein Knickarmroboter mit seriell aufeinander folgenden Drehachsen, beispielsweise sechs Drehachsen sein kann. Alternativ kann der Roboter ein SCARA-Roboter, d.h. ein horizontaler Gelenkarmroboter sein, welcher in der Regel vier Freiheitsgrade bzw. Achsen, d.h. Gelenke aufweist, von denen drei Gelenke Drehgelenke sein können und ein Gelenk ein

Schubgelenk ist. Der Roboter kann aber auch ein sogenannter Leichtbauroboter sein, welcher insbesondere sieben seriell aufeinander folgende Drehachsen aufweisen kann. Leichtbauroboter unterscheiden sich zunächst von üblichen Industrierobotern dadurch, dass sie eine für die Mensch- Maschine-Kooperation günstige Baugröße aufweisen und dabei eine zu ihrem Eigengewicht relativ hohe Tragfähigkeit aufwei ¬ sen. Daneben können Leichtbauroboter insbesondere auch kraft- und/oder momentgeregelt statt lediglich positionsgeregelt be ¬ trieben werden, was beispielsweise eine Mensch-Roboter- Kooperation sicherer macht. Außerdem kann dadurch eine solche sichere Mensch-Maschine-Kooperation erreicht werden, dass beispielsweise unbeabsichtigte Kollisionen des Roboterarmes mit Personen, wie beispielsweise Werker und Monteure entweder verhindert oder zumindest derart abgeschwächt werden können, so dass den Personen bzw. Monteuren kein Schaden entsteht.

Ein solcher Roboterarm bzw. ein solcher Leichtbauroboter weist vorzugsweise mehr als sechs Freiheitsgrade auf, so dass insoweit ein überbestimmtes System geschaffen wird, wodurch derselbe Punkt im Raum in gleicher Orientierung in mehreren, insbesondere sogar unendlich vielen verschiedenen Posen des Roboterarms erreicht werden kann. Der Leichtbauroboter kann auf externe Krafteinwirkungen in geeigneten Weisen reagieren. Zur Kraftmessung können jeweils an den Gelenken angeordnete Drehmomentsensoren verwendet werden, die in mehreren Raumrichtungen Drehmomente und Kräfte erfassen bzw. messen können. Alternativ oder ergänzend können die externen Kräfte auch sensorlos, beispielsweise anhand der gemessenen Motor- ströme der Antriebe an den Gelenken des Leichtbauroboters ab ¬ geschätzt werden. Als Regelungskonzepte kann beispielsweise eine indirekte Kraftregelung durch Modellierung des Leicht- bauroboters als mechanischer Widerstand (Impedanz) oder eine direkte Kraftregelung verwendet werden.

In gleicher Weise kann auch ein SCARA-Roboter über jeweils an den Gelenken angeordnete Drehmomentsensoren verfügen, die in mehreren Raumrichtungen Drehmomente und Kräfte erfassen bzw. messen können. Alternativ oder ergänzend können auch bei einem SCARA-Roboter die externen Kräfte sensorlos, beispiels ¬ weise anhand der gemessenen Motorströme der Antriebsmotoren an den Gelenken des SCARA-Roboters abgeschätzt werden. Indem der Robotergreifer eine von dem ersten Drehgelenk, dem zweiten Drehgelenk und dem dritten Drehgelenk separate Antriebsvorrichtung aufweist, die sich gegen den Greifergrund- körper abstützt und die ausgebildet ist, den Fingerträger re ¬ lativ zum zweiten Greiferfinger mit einer Antriebskraft zu verstellen, die über die Antriebsvorrichtung in den Fingerträger eingeleitet wird, kann ein einfacher und zuverlässiger mechanischen Aufbau des Robotergreifers erreicht werden. Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass die Antriebskraft nicht über das erste Drehgelenk, das zweite Drehgelenk und das dritte Drehgelenk geleitet wird, also über keines der vorhandenen Drehgelenke geführt wird, sondern vielmehr unmit ¬ telbar von dem Greifergrundkörper in den Fingerträger und damit in den ersten Greiferfinger eingeleitet wird. Die Antriebskraft wird demgemäß ausschließlich über die Antriebs- Vorrichtung geführt und nicht über die Lagerung, welche das

Basisglied und das Zwischenglied umfasst. Ein weiterer Aspekt besteht darin, dass trotz gleichbleibender konstruktiver Ausführung der Lagerung, d.h. des ersten Drehgelenks, des zweiten Drehgelenks und des dritten Drehgelenks, die Antriebsvor- richtung je nach gewünschter Bewegungsbahn für die Bewegung des ersten Greiferfingers konstruktiv unterschiedlich ausgebildet sein kann. Eine Antriebsvorrichtung einer ersten bestimmten Bewegungsart kann bspw. durch eine andere Antriebs- Vorrichtung einer zweiten Bewegungsart auf einfache Weise er ¬ setzt werden, ohne die Lagerungen, d.h. die drei Drehgelenke oder das Basisglied bzw. das Zwischenglied ersetzen zu müs ¬ sen. Eine erste Bewegungsart kann beispielsweise eine gerad- linige Bewegung sein, die der erste Greiferfinger dadurch ausführt, dass er direkt auf den zweiten, insbesondere fest ¬ stehenden Greiferfinger auf kürzestem Weg zubewegt wird. Eine zweite, andere Bewegungsart kann beispielsweise eine Bewegung des ersten Greiferfingers auf einer schrägen oder kreisbogen- förmigen Bahn sein.

Erreicht wird dies durch die Art der Lagerung der bewegten Teile, insbesondere des Basisglieds, des Zwischenglieds und des Fingerträgers. Die Lagerungsstellen, die beispielsweise durch Unterlager und Oberlager gebildet werden können, können einen deutlichen Abstand zueinander aufweisen. Über diese Art der Lagerung kann eine Entkopplung der Lagerungskraft von der Greifkraft erfolgen, die vom Antrieb, d.h. von der separaten Antriebsvorrichtung aufgebracht wird. Eine Entkopplung tritt auch bei einem einseifen Lager auf, das Momente in beide Richtungen aufnehmen kann. Die Lagerungskraft nimmt das Mo ¬ ment auf, welches aufgrund der Länge der Greiferfinger (Grei ¬ ferbacken) am Greifergrundkörper nahem Ende der Greiferfinger anliegt. Das Moment wird bauartbedingt vor allem über ein Kräftepaar aufgenommen, deren Kraftrichtungen parallel zu der Backenschließkraft wirkt und nicht senkrecht dazu, wie es z.B. bei bekannten Standard-Linearführungen der Fall ist.

Im Unterschied zu anderen Greifern weist der erfindungsgemäße Robotergreifer eine von der Lagerung separate Antriebsvorrichtung auf. Während sonst die drei Drehgelenke der Lagerung direkt jeder für sich angetrieben werden oder die drei Drehgelenke der Lagerung über feste Getriebe miteinander gekop ¬ pelt sind und somit durch einen gemeinsamen Antrieb angetrie ¬ ben werden, werden beim erfindungsgemäßen Robotergreifer die drei Drehgelenke der Lagerung passiv mitgeführt und überneh ¬ men in dieser Konfiguration nur die Funktion Lagerung der bewegten Greiferfinger. Ein Bewegen des ersten, beweglichen Greiferfingers erfolgt mittels der erfindungsgemäßen An- triebsvorrichtung direkt durch unmittelbares Verstellen des ersten Greiferfingers durch die Antriebsvorrichtung und gibt dort die Bahn direkt vor, auf der sich der Greiferfinger bewegen soll. Wenn der Greiferfinger sich auf einer linearen Bahn wegen soll, kann ein Antrieb des ersten Greiferfingers durch eine Antriebsvorrichtung erfolgen, die beispielsweise eine Gewindespindel aufweist.

Der Robotergreifer verfügt über wenigstens zwei Backen, d.h. Greiferfinger, die sich in einer Ausführungsform linear zueinander bewegen können. Die eine Backe ist starr zur Basis des Greifers, mit der der Greifer am Flansch eines Roboters mon ¬ tiert wird angeordnet, und die andere Backe kann sich bewe ¬ gen. Diese Konfiguration ermöglicht einen exakten Griff, auch wenn die Bewegung der einen beweglichen Backe ungenau ist.

Das zu greifende Objekt wird aktiv von der bewegten Backe ge- gen die relativ zur Basis des Greifers statische Backe ge ¬ drückt. Da die Position der unbeweglichen Backe exakt bekannt ist, ist auch die Position des gegriffenen Objektes exakt be ¬ kannt .

Die eine bewegliche Backe kann sich in dieser Ausführung des Greifers auf einer Geraden relativ zur starren Backe bewegen.

Die Lagerung einer solchen Linearbewegung erfolgt über drei ineinander verschachtelte Rotationen. Die Durchmesser und Position der drei seriell verbauten Lagerungen können so aufeinander abgestimmt sein, dass eine Bewegung der bewegten Backe auf der vorgesehenen Bahn möglich ist. Um die Aufnahme von Momenten durch die Lagerung zu ermöglichen, die durch die Greifbackenlänge und der Greifkraft ver ¬ ursacht werden, werden entweder Lagerungen verbaut, die Momente aufnehmen können, wie z.B. Vierpunktlager, oder es wer- den zwei Lagerungseinheiten verbaut, die einen Abstand zuei ¬ nander aufweisen.

Lagerungseinheiten, die einen Abstand zueinander aufweisen, können beispielsweise aus einem Paar von Lagerungseinheiten gebildet werden, wobei eine Lagerungseinheit (in z-Richtung) in einer oberen Ebene (Oberlager) und die andere Lagerungs ¬ einheit (in z-Richtung) in einer unteren Ebene (Unterlager) angeordnet ist. Die Innendurchmesser der Lagerungen in der unteren Eben sind so groß, dass die Lagerung des Zwischenglieds den Fingerträger und die Lagerung des Basisglieds das Zwischenglied so umschließt, dass der Fingerträger, der auf einem Bauteil befestigt ist, das durch die Lagerung der unte ¬ ren Ebene zur Spindelmutter reicht, auf der durch den Antrieb vorgegebenen Bahn verfahren kann. Die Innendurchmesser der Lagerungen in der oberen Ebene können einen kleineren Durch- messer aufweisen, da sie die seriell nachfolgenden Lager nicht umschließen müssen, da in der oberen Lagerungsebene kein Bauteil auf der Fingerachse des bewegten Fingers die obere Lagerungsebene überquert. Die Lager mit einem größeren Durchmesser können auch so gestaltet sein, dass sie Momente ohne ein zweites Oberlager aufnehmen können, beispielsweise durch Kreuzrollenlager oder Vierpunktlager. Diese Lagerung kann hohe Momente aufgrund des Durchmessers der Lager aufneh ¬ men. Weiterhin wird dadurch ein Verdrehen der Lageroberseite zur Lagerunterseite konstruktiv ausgeschlossen. Die Klemmkraft an den Backen wird allein von der Antriebsvorrichtung aufgebracht, die direkt an der bewegten Backe in Richtung der Klemmkraft wirkt. Der wenigstens eine zweite Greiferfinger kann demgemäß bezüg ¬ lich des Greifergrundkörpers feststehend angeordnet sein. Feststehend kann in diesem Zusammenhang unter anderem bedeuten, dass der wenigstens eine zweite Greiferfinger beispiels- weise mit Schrauben fixiert ist. Somit kann der wenigstens eine zweite Greiferfinger zwar versetzt werden, aber es ist dabei keine aktive Antriebsvorrichtung vorhanden. Selbstverständlich kann der wenigstens eine zweite Greiferfinger auch anderweitig fixiert sein oder mit dem Grundkörper einstückig ausgebildet sein.

Insbesondere kann der wenigstens eine zweite Greiferfinger an dem Greifergrundkörper unmittelbar starr befestigt sein.

Die Antriebsvorrichtung kann in einer speziellen Ausführungsform einen Motor und eine am Greifergrundkörper um eine Spin- delachse drehbar gelagerte und von dem Motor drehangetriebene Antriebsspindel aufweisen, auf der eine Abtriebs- Spindelmutter entlang der Spindelachse linear verstellbar gelagert ist, wobei die Abtriebs-Spindelmutter zum Bewegen des Fingerträgers durch ein Antreiben des Motors an den Finger- träger angekoppelt ist.

In einer Variante kann der Fingerträger starr mit der Abtriebs-Spindelmutter verbunden sein.

In einer anderen Variante kann der Robotergreifer eine Linearführung aufweisen, die ausgebildet ist, den Fingerträger bezüglich des Greifergrundkörpers mittels einer zweiwertigen ersten Lagerung zur Aufnahme von Kräften derart geführt zu lagern, dass der Fingerträger nur in Richtung der Spindelachse verstellbar ist, wobei der Fingerträger mittels einer einwertigen zweiten Lagerung an die Abtriebs-Spindelmutter zur Kraftübertragung angekoppelt ist. Der Antrieb übernimmt die Aufgabe, eine Kraft in Bewegungs ¬ richtung auf den bewegten Finger zu übertragen. Vom Antrieb werden Kräfte in dieser Ausführungsvariante in eine Bewe ¬ gungsrichtung, d.h. in x-Richtung übertragen. Bspw. bei einem Antrieb mit Antriebsspindel ist die Bewegungsrichtung und da ¬ mit die x-Richtung diejenige Richtung, in der eine Abtriebs- Spindelmutter, an die der bewegte Finger gekoppelt ist, sich auf der Antriebsspindel linear bezüglich Spindelachse entlang bewegt. Die y-Richtung ist dann eine zur x-Richtung orthogo- nale Richtung, die in einer Ebene liegt, aus der sich der be ¬ wegt Finger mit seiner Längserstreckung senkrecht heraus erstreckt. Die Längserstreckung des bewegten Fingers entspricht folglich der z-Richtung. Von der Lagerung des Fingers werden die Momente um die x-Achse und um die y-Achse aufgenommen. Im Greifer müssen dann noch die Kräfte in y-Richtung und in z- Richtung und das Moment in z-Richtung aufgenommen werden. Dies kann auf verschiedenen Weg erfolgen. So können beispielsweise Kräfte und/oder Momente über die Antriebsvorrichtung aufgenommen werden. Der Antrieb der bewegten Backe kann dabei über eine Spindel erfolgen, die in der Basis vom Grei ¬ fer gelagert ist. Die Lagerung der Spindel erfolgt so, dass sie nur einen Freiheitsgrad hat und zwar die Rotation um die Längsachse, die von einem Motor angetrieben wird. Über diese Spindel ist es möglich die Kräfte in y-Richtung und in z- Richtung und das Moment in z-Richtung mit der Spindelwelle aufzunehmen .

Über die Spindel können zusätzlich auch Momente in y-Richtung aufgenommen werden, die auch von der Lagerung abgefangen werden, was zu einer zusätzlichen Versteifung der Lagerung führt.

Alternativ können die Kräfte und/oder Momente über eine zusätzliche Führung aufgenommen werden. Die Abtriebs- Spindelmutter kann so an den Finger angeschlossen werden, dass keine starre Verbindung entsteht, sondern bestimmte Richtungskomponenten von Kräften und Momenten frei bleiben. Dies bezieht sich auf Kräfte in y-Richtung oder z-Richtung und Momente um die y-Achse, die x-Achse und z-Achse. Dies hat zur Folge, dass die Antriebsvorrichtung mit den dann freigegebenen Kräften und Momenten nicht mehr belastet wird. Diese Kräfte und Momente können über die Lagerung der Mechanik und/oder über zusätzliche Führungen für den Fingerträger und/oder über zusätzliche Führungen an der Mechanik des Grei- fers eingebracht und von diesen aufgenommen werden.

Nach Möglichkeit ist die Konstruktion eindeutig zu gestall ¬ ten. In Spezialfällen können auch Doppelpassungen eingesetzt werden, um z.B. die Steifigkeit zu erhöhen. Diese Doppelpas ¬ sungen können so aufgebaut sein, dass beide Anschläge erst dann zum Tragen kommen, wenn die Greifkraft eine gewisse

Schwelle überschritten hat. Dies erfolgt bei einem Greifer nur, wenn die Greifkraft auftritt, was im Stillstand erfolgt. Im Stillstand stellt eine Doppelpassung nicht unbedingt einen kinematischen Nachteil dar. Der Antriebsmotor befindet sich in einer konkreten Ausführungsform unmittelbar bei oder neben der Spindelwelle beispielsweise im Gehäuse des Robotergreifers. Das Antriebsmo ¬ ment wird mit einem Bauteil des Antriebsstrangs, z.B. einem Zahnriemen oder einer Verzahnung auf die Spindelwelle über- tragen.

Der Robotergreifer kann demgemäß in einer speziellen Ausführungsvariante eine einwertige Drehmomentabstützung aufweisen, die ausgebildet ist, den Fingerträger bezüglich des Greifergrundkörpers lediglich um einen einzigen Drehfreiheitsgrad zur Aufnahme von Drehmomenten um eine Längserstreckung des ersten Greiferfingers zu lagern, wobei der Fingerträger mittels des ersten Drehgelenks, des zweiten Drehgelenks und des dritten Drehgelenks in den beiden anderen Drehfreiheitsgraden des Fingerträgers abgestützt ist. Diese Abstützung kann auch eine Abstützung in y-Richtung ermöglichen und ist dann zweiwertig . In allen Ausführungen kann das Basisglied eine rotationssymmetrische Außenmantelwand aufweisen, an der das Basisglied vollständig innerhalb der Außenkontur des Greifergrundkörpers drehbar gelagert ist, das Zwischenglied des Robotergreifers eine rotationssymmetrische Außenmantelwand aufweisen, an der das Zwischenglied vollständig innerhalb der Außenkontur des Basisglieds drehbar gelagert ist, und der Fingerträger des Robotergreifers eine rotationssymmetrische Außenmantelwand aufweisen, an der der Fingerträger vollständig innerhalb der Außenkontur des Zwischenglieds drehbar gelagert ist, wobei - das erste Drehgelenk ein das Basisglied umgebendes erstes Unterlager aufweist, das auf einer dem Fingerträger nahen Bauhöhe angeordnet ist und ein zum ersten Unterlager beab- standetes, insbesondere das Basisglied umgebendes, erstes Oberlager aufweist, das auf einer dem Fingerträger fernen Bauhöhe angeordnet ist,

- das zweite Drehgelenk ein das Zwischenglied umgebendes zweites Unterlager aufweist, das auf einer dem Fingerträger nahen Bauhöhe angeordnet ist und ein zum zweiten Unterlager beabstandetes , insbesondere das Zwischenglied umgebendes, zweites Oberlager aufweist, das auf einer dem Fingerträger fernen Bauhöhe angeordnet ist, und

- das dritte Drehgelenk ein den Fingerträger umgebendes drittes Unterlager aufweist, das auf einer dem Fingerträger nahen Bauhöhe angeordnet ist und ein zum dritten Unterlager beab- standetes, insbesondere den Fingerträger umgebendes, drittes Oberlager aufweist, das auf einer dem Fingerträger fernen Bauhöhe angeordnet ist. Wenn die Lagerung eines oder mehrerer Achskörper, d.h. des Basisglieds, des Zwischenglieds und/oder des Fingerträgers, auf zwei Ebenen parallel zueinander verteilt ist, können Kippmomente auf die Backen zu einem Verdrehen der beiden La- gerungen relativ zueinander führen. Um dies zu verhindern können Segmente von beiden Ebenen, die die gleichen Bewegungen durchführen miteinander starr verbunden werden. Die verbindenden Zwischensegmente, wie beispielsweise Zapfen, sind dabei in ihrer Form so auszuführen, dass sie die beiden Seg- mente möglichst starr bezüglich einer Torsion um die gemeine Drehachse verbinden.

Die doppelte Lagerung des Greiferfingers auf dessen Längsach ¬ se ermöglicht die Aufnahmen von Momenten. Der Hebelarm zur Aufnahme der Momente kann länger gewählt werden, als in einer Lagerung eines Greiferfingers auf einer Linearführung. Wei ¬ terhin können hierfür Lager genutzt werden, die aufgrund ihrer Abmessungen größere Kräfte aufnehmen können, als dies bei bekannten Linearführungen der Fall ist. Bei Standard- Lineargreifern wird die Aufnahme dieser Momente nämlich meist durch einen Linearführung erreicht, die eine L-Form aufweist und deren Hebelarm senkrecht zur Längsachse des Fingers ver ¬ läuft. Dies hat eine Kraftumlenkung um 90° im Finger zur Folge, wofür dieser speziell auszulegen ist.

Die Lagerung des Zwischengliedes und des Basisgliedes kann einseitig mithilfe von Lagern erfolgen, die Quermomente auf ¬ nehmen können. Da der Durchmesser dieser Lagerungen groß ist und ein Maß für den Hebelarm darstellt, mit dem dies Lager die Quermomente aufnehmen können, können diese Lagerungen sehr große Quermomente aufnehmen. Hierdurch können mit dieser Lagerung größere Momente aufgenommen werden, als mit einem vergleichbaren Standard-Lineargreifer mit Linearführung. Das Zwischenglied kann demgemäß also eine erste Kreisring ¬ scheibe aufweisen, die mittels des zweiten Unterlagers an dem Basisglied drehbar gelagert ist und eine zweite Kreisring ¬ scheibe aufweisen, die mittels des zweiten Oberlagers an dem Basisglied drehbar gelagert ist und die erste Kreisringschei ¬ be durch einen Verbindungssteg mit der zweiten Kreisringscheibe starr verbunden ist.

Das Zwischenglied, insbesondere der Zapfen, gewährleistet ei ¬ ne Ausrichtung der Segmente, d.h. jeweils des Paares von obe- rem und unteren Basisglied und/oder des Paares von oberem und unteren Zwischenglied, beider Lagerungsebenen entlang der ersten Drehachse und der Segmente beider Lagerungsebenen entlang der zweiten Drehachse der beiden Lagerungsebenen. Bei einer Torsion der beiden ersten Lagerungen und einer Torsion der beiden zweiten Lagerungen wird das Zwischensegment auf Schub belastet, da die Drehachsen immer einen gewissen Versatz zu dem Zwischensegment aufweisen, mit dem die beiden La ¬ gerungsebenen verbunden sind. Das Zwischensegment kann in seiner Form und der Lage des Teilsegments, an dem die Führun- gen angreifen, so gestaltet sein, dass es für beide Torsions ¬ bewegungen möglichst stabil bezüglich der Schubverformungen ist .

Alternativ oder ergänzend zu einer derartigen Ausbildung des Zwischenglieds kann demgemäß auch das Basisglied eine dritte Kreisringscheibe aufweisen, die mittels des ersten Unterla ¬ gers an dem Greifergrundkörper drehbar gelagert ist und eine vierte Kreisringscheibe aufweisen, die mittels des ersten Oberlagers an dem Greifergrundkörper drehbar gelagert ist und die dritte Kreisringscheibe durch einen Verbindungssteg mit der vierten Kreisringscheibe starr verbunden ist.

In allen Ausführungen kann der Robotergreifer eine Einrichtung zur Umgehung von Singularitäten aufweisen, bei denen die erste Drehachse mit der dritten Drehachse fluchtet, aufwei ¬ send ein Zwangsmittel, das ausgebildet ist, eine Bewegung des Basisglieds um die erste Drehachse zu behindern, bei der die zweite Drehachse relativ zur ersten Drehachse unbeweglich ist, so dass eine von der Antriebsvorrichtung eingeleitete Antriebskraft im Bereich der Singularität dazu führt, dass die Drehbewegung der zweiten Drehachse größer ist als die der ersten .

Eine Lagerung auf einer Ebene mit mindestens zwei parallelen Drehachsen weist Singularitäten auf. Wenn die Abstände zwischen den drei seriell aufeinander folgenden Drehachsen gleich sind, gibt es eine Position, bei der zwei Drehachsen koaxial aufeinander liegen, in der beliebig viele Gelenkstel ¬ lungen auftreten können. Beim Durchfahren der singulären Po- sition mit der Backe entlang einer Bahn gibt es zwei Gelenkstellungen, welche die Gelenke einnehmen können. Dies hat zur Folge, dass bei einem führenden Antrieb der bewegten Backe die Winkelstellung der Gelenke nicht mehr eindeutig ist.

Damit die Gelenkbahnen eindeutig von außen über einen Antrieb mit einem Freiheitsgrad geschoben werden können, sind Zwangs ¬ bedingungen einzuführen. Solange sich die bewegte Backe nicht in der Singularität befindet, sind die sich einstellenden Ge ¬ lenkwinkel beim Bewegen der Backe auf einer Bahn eindeutig. Beim Durchfahren der Singularität können jedoch zwei unter- schiedliche Konfigurationen angefahren werden, die dann bei einem weiteren Verfahren wieder eindeutig sind.

Wenn die Abstände zwischen der ersten Drehachse und der zwei ¬ ten Drehachse, und zwischen der zweiten Drehachse und der dritten Drehachse gleich groß sind, können in der Singulari- tät beliebig viele Gelenkstellungen angefahren werden. Dies ist aber nur möglich, wenn das Basisglied durch eine externe Kraft gedreht wird, was im normalen Betrieb nicht erfolgt. Damit auch bei einem Durchfahren der Singularität die Gelenkstellungen eindeutig werden, ist eine Bewegung des einen Drehgelenks gegenüber dem anderen Drehgelenk zu behindern. Eine solche Behinderung dieser passiv von außen angetriebenen Bewegungen kann über eine Mechanik auf unterschiedliche Weise erfolgen .

Beim Durchfahren der Singularität verlaufen beide Geraden zwischen der ersten Drehachse und der zweiten Drehachse, sowie der zweiten Drehachse und der dritten Drehachse parallel, auch wenn sie nicht gleich groß sind. Beim Schieben des Fingers über einen Antrieb, der an der Backe angreift, werden die Gelenke über ein Moment passiv bewegt, das sich aus der Antriebskraft und einem Hebelarm, der senkrecht auf der Bewe ¬ gungsrichtung steht ergibt. Da in der betrachteten Singulari- tät die Abstände zwischen den Drehachsen senkrecht auf der

Bewegungsachse stehen, entsprechen die Abstände zwischen der ersten Drehachse und der zweiten Drehachse bzw. zwischen der zweiten Drehachse und der dritten Drehachse, den Hebelarmen für das Antriebsmoment der ersten und zweiten Drehachsenach- se .

Wenn die Singularität durchfahren wird und die beiden Abstände zwischen den Drehachsen gleich oder ähnlich groß sind, das größere Lager z.B. durch seine Größe einen größeren Reibwiderstand aufweist, als das kleine Lager, dann wird die Ge- lenkbahn vermieden, in der das große Lager einen größeren Gelenkwinkel zurücklegen muss, als das kleine Lager, zugunsten der Gelenkbahn, in der das kleine Lager einen größeren Gelenkwinkel zurücklegen muss, als das große Lager.

Bei einem Weiterfahren können zwei Konfigurationen auftreten, wobei in der ersten Konfiguration das kleine Lager einen größeren Gelenkwinkel zurücklegt als das große Lager und in der anderen Konfiguration das große Lager einen größeren Gelenk- winkel zurücklegen muss, als das kleine Lager. Da das große Lager einen größeren Reibungswiderstand aufweist, als das kleine Lager, wird sich die Bahn einstellen, bei der sich beim kleineren Lager eine größere Drehbewegung als beim gro- ßen Lager ergibt.

Das Zwangsmittel kann also einen mit dem Greifergrundkörper verbundenen Reibkörper und einen mit dem Basisglied verbunden Gegenreibkörper aufweisen, wobei der Reibkörper und der Ge- genreibkörper derart ausgebildet und angeordnet sind, dass bei einer Annäherung der ersten Drehachse an die dritte Drehachse der Reibkörper und der Gegenreibkörper in einen Reibkontakt treten, welcher ein Weiterdrehen des Basisglieds behindert .

Wenn sich die Backe in der Singularität befindet, berührt das eine Segment einen Widerstandkörper am Grundkörper, der in dieser Position die Drehreibung des großen Lagers erhöht und es in seiner Bewegung behindert. Aus diesem Grund wird sich ebenfalls die Situation einstellen, in der sich das kleine Lager einen größeren Gelenkwinkel verdreht. Wenn die Abstände zwischen beiden Drehachsen gleich groß sind und die Backe auf einer Geraden verfahren wird, die durch den Mittelpunkt der ersten Lagerung führt, dann gibt es einen Punkt im zweiten Segment, der sich auch auf einer Geraden bewegt, die senkrecht auf der Bahn des bewegten Backe steht. Dieser Punkt ist der am Mittelpunkt der zweiten Lagerung gespiegelte Drehpunkt der dritten Lagerung.

Wenn sich die Gelenkmechanik in der Singularität befindet, und die jeweiligen Abstände zwischen benachbarten Drehachsen gleich groß sind, ist es möglich, dass sich das erste Segment und das zweite Segment gemeinsam bewegen, ohne dass sich die Position der dritten Drehachse verändert. Nach einem Überque ¬ ren der Singularität auf einer Bahn, kann die Bahn mit zwei unterschiedlichen Gelenkkonfigurationen angefahren werden. Hierfür muss der Punkt auf dem zweiten Segment auf die andere Seite der Geraden springen, auf der er verläuft. Dies kann durch eine Führung dieses Punktes auf der Geraden verhindert werden. An der Stelle des Punktes wird das zweite Segment mit einem Zapfen verbunden, der z.B. links und rechts von Anschlägen in der Basis des Greifers auf seiner Bahn gehaltente wird. Die Führung kann Kräfte in Richtung der Bewegung der Greiferbacke oder entgegen der Bewegung der Greiferbacke auf- nehmen.

Das Zwangsmittel kann einen mit dem Zwischenglied verbundenen Zapfen und einen mit dem Greifergrundkörper verbundenen Gabelkörper aufweisen, der eine Ausnehmung umfasst, wobei der Gabelkörper und der Zapfen derart ausgebildet und angeordnet sind, dass bei einer Annäherung der dritten Drehachse an die erste Drehachse der Zapfen in die Ausnehmung des Gabelkörpers eingreift, um durch eine formschlüssige Kopplung des Greifer ¬ grundkörpers mit dem Zwischenglied ein gemeinsames Verdrehen von Zwischenglied und Basis zu verhindern. Da das Zwangsmittel nur wirken muss, wenn sich die Greiferme ¬ chanik in der zentralen Singularität befindet, kann dieses durch formschlaffe Elemente gebildet werden, die nur Kräfte in der singulären Gelenkstellung übertragen können. Eine Möglichkeit hierfür ist das Anbringen von zwei gegenüberliegen- den Seilen zwischen dem Greifergrundkörper und dem Zapfen derart, dass die beiden Seile nur in der Position des Zapfens gestreckt sind, wenn sich die Gelenkmechanik in der Singularität befindet und der Zapfen damit von der ersten Drehachse maximal weit entfernt ist und darüber Kräfte auf den Zapfen übertragen werden können, die eine gemeinsame Rotation vom Zwischenglied und dem Basisglied verhindern. In solchen Ausführungen mit beispielsweise formschlaffen Elementen, wie Seilen wird das zweite Segment nur beim Durchfahren der Singularität stabilisiert und damit sind die Gelenk ¬ winkel in allen Orten der Bewegungsbahn eindeutig. Auch durch eine zusätzlich von außen aufgebrachte Kraft ist es nicht möglich andere Gelenkwinkel vorzugeben, da die Führung formschlüssig ist. Dies ist vorteilhaft gegenüber einer Stabili ¬ sierung durch Reibungskräfte, da diese durch zusätzliche Kräfte von außen auf den Greifer überbrückt werden könnten, was im Weiteren zu einem Verklemmen des Greifers führen könnte .

Der Zapfen kann durch den die erste Kreisringscheibe mit der zweiten Kreisringscheibe verbindenden Verbindungssteg gebil ¬ det werden. Generell kann die Antriebsvorrichtung in allen Ausführungsformen und Varianten selbsthemmend ausgebildet sein.

Wenn beispielsweise die Stromversorgung am Robotergreifer unterbrochen wird, während ein Gegenstand gegriffen wurde, soll dieser sicher im Greifer verweilen, und darf nicht zu Boden fallen. Gewünscht wird daher, dass der bewegliche Greiferfin ¬ ger nicht rücktreibbar ist. Die Lagerung des Fingers, wenn er von außen bewegt wird, darf in keiner Situation selbsthalten sein, da dies dazu führt, dass der Finger auch vom Antriebsmotor nicht mehr bewegt werden kann. Daher ist der An- triebsstrang zwischen Motor und dem bewegten Finger so zu gestalten, dass er nicht mehr rücktreibbar ist. Dies kann über einen Spindeltrieb mit der entsprechenden Steigung im Spindelgewinde und dem dazu passenden Reibungsverhalten ermöglicht werden. Weiterhin muss sichergestellt werden, dass die Verklemmung immer vom Motor aktiv gelöst werden kann.

Ganz allgemein betrachtet kann der erfindungsgemäße Robotergreifer ein oder mehrere der folgenden Merkmale aufweisen: Das erste Drehgelenk, das zweite Drehgelenk, das dritte Drehgelenk und der Antriebsstrang sind in einer festen konstruktiven Konfiguration passiv, d.h. antriebslos miteinander gekoppelt. Insoweit weist der Robotergreifer nur einen einzigen Freiheitsgrad auf. Der Robotergreifer kann deshalb mit der nur einzigen Antriebsvorrichtung geöffnet bzw. geschlossen werden. Ein Öffnen des Robotergreifers erfolgt durch ein Weg ¬ bewegen des ersten (beweglichen) Greiferfingers von dem zweiten (feststehenden) Greiferfinger. Ein Schließen des Roboter- greifers erfolgt durch ein Zubewegen des ersten (beweglichen) Greiferfingers auf den zweiten (feststehenden) Greiferfinger. Der erste Greiferfinger wird von dem einzigen Antriebsmotor des Robotergreifers bewegt. Durch die erfindungsgemäße Kopp ¬ lung von erstem Drehgelenk, zweitem Drehgelenk und drittem Drehgelenk durch den Antrieb, kann eine robustere und steife ¬ re Mechanik geschaffen werden, als dies beispielsweise mit einer Linearführung möglich wäre. Das erste Drehgelenk, das zweite Drehgelenk und das dritte Drehgelenk können in einer dem Fachmann als solches bekannten Weise beispielsweise mit- tels Wälzlagern oder ggf. Gleitlagern sehr steif gelagert werden. Insgesamt können folglich sehr hohe Schließkräfte am Robotergreifer realisiert werden.

Sowohl der erste (bewegliche) Greiferfinger, als auch der zweite (feststehende) Greiferfinger können vorzugsweise von starren Stäben gebildet werden. Indem der Greiferfinger bzw. die Greiferfinger als starre Stäbe ausgebildet sind, können aufwändige Gelenke an den Greiferfingern entfallen und demgemäß kostengünstige und auch robuste Greiferfinger geschaffen werden, die zudem nur wenig anfällig für Störungen sind. Die- se starren Stäbe können jedoch vielfältige Querschnittsformen aufweisen. Jeder der Greiferfinger kann auch mittels einer den jeweiligen Greiferfinger mit dem Robotergreifer bzw. dessen Greifergrundkörper oder Fingerträger verbindenden Kupplungsvorrichtung austauschbar am Robotergreifer befestigt sein. So können die Stäbe eine allgemeine zylindrische Außen ¬ mantelwand aufweisen und die Stäbe in einem senkrecht zu ih ¬ rer Längserstreckung verlaufenden Querschnitt beispielsweise eine kreisförmige, quadratische, rechteckige, dreieckige oder sonstige geometrische Form aufweisen. Insbesondere kann die zylindrische Außenmantelwand dieser Stäbe ein gerader Zylin ¬ der sein. Alle am Robotergreifer vorhandenen Greiferfinger können dieselbe Querschnittsform aufweisen. Alternativ kann wenigstens ein Greiferfinger eine andere Querschnittsform aufweisen, als der wenigstens eine andere Greiferfinger. Die am Robotergreifer vorhandenen Greiferfinger können aber auch individuelle, d.h. voneinander abweichende Querschnittsformen aufweisen .

In einer ersten grundlegenden Variante des Robotergreifers kann der erste Greiferfinger über das erste Drehgelenk, das zweite Drehgelenk und das dritte Drehgelenk bezüglich des Greifergrundkörpers verstellbar gelagert sein. Der zweite (feststehende) Greiferfinger ist lediglich an dem Greifergrundkörper starr befestigt. In einer anderen Variante können zwei starre Greiferfinger vorhanden sein, die beide in einem Abstand voneinander an dem Greifergrundkörpers befestigt sind. Ein solcher Robotergreifer weist demgemäß also insge ¬ samt drei Greiferfinger auf, wobei der erste Greiferfinger relativ zu den beiden anderen am Greifergrundkörper starr be- festigten Greiferfingern über das erste Drehgelenk, das zweite Drehgelenk und das dritte Drehgelenk verstellbar ist.

Generell kann der erste, bewegliche Greiferfinger mittels der Antriebsvorrichtung auf einer geraden Bahn auf den wenigstens einen zweiten, feststehenden Greiferfinger zu bewegt werden. Es lassen sich aber auch andere Arten von Bahnen erzeugen, auf denen sich der erste Greiferfinger auf den zweiten, feststehenden Greiferfinger zu und von diesem weg zubewegen vermag. Derartige andere Bahnformen können durch die Auswahl von unterschiedlich konstruierten Antriebsvorrichtungen erzeugt werden, ohne dass Änderungen an den Drehgelenken des Robotergreifers vorgenommen werden müssten.

Der Greifergrundkörper kann in sämtlichen Ausführungsvarian- ten einen Anschlussflansch aufweisen, der zur Befestigung des Robotergreifers an einem Werkzeugflansch eines Roboterarms ausgebildet ist. Auch wenn der Robotergreifer von anderen automatisierten Vorrichtung positioniert werden kann, so ist vorzugsweise jedoch vorgesehen, dass der Robotergreifers von einem Roboterarm im Raum bewegt wird, wobei der Roboterarm von einer Robotersteuerung automatisiert, d.h. insbesondere programmgesteuert bewegt werden kann.

Das Basisglied kann eine rotationssymmetrische Außenmantel- wand aufweisen, an der das Basisglied vollständig innerhalb der Außenkontur des Greifergrundkörpers drehbar gelagert ist, das Zwischenglied des Robotergreifers eine rotationssymmetri ¬ sche Außenmantelwand aufweisen, an der das Zwischenglied vollständig innerhalb der Außenkontur des Basisglieds drehbar gelagert ist, und/oder der Fingerträger des Robotergreifers eine rotationssymmetrische Außenmantelwand aufweisen, an der der Fingerträger vollständig innerhalb der Außenkontur des Zwischenglieds drehbar gelagert ist. Dies kann insbesondere bedeuten, dass nur die Lagerung jeweils innen liegt. Es kann jedoch auch sein, dass sich Segmente des Antriebsstrangs über mehrere Glieder erstrecken.

In einer weiteren speziellen Ausführungsvariante kann der Robotergreifer derart gestaltet, dass

- das erste Drehgelenk ein das Basisglied umgebendes erstes Lager aufweist, insbesondere erstes Wälzlager mit einem Innenring, einer Innenringlaufbahn für Wälzkörper, einem Außenring und einer Außenringlaufbahn aufweist, wobei der Innenring an der rotationssymmetrischen Außen- mantelwand des Basisglieds befestigt ist oder die Innen- ringlaufbahn an der rotationssymmetrischen Außenmantel- wand des Basisglieds ausgebildet ist, - das zweite Drehgelenk ein das Zwischenglied umgebendes zweites Lager aufweist, insbesondere zweites Wälzlager mit einem Innenring, einer Innenringlaufbahn für Wälzkörper, einem Außenring und einer Außenringlaufbahn aufweist, wobei der Innenring an der rotationssymmetrischen Außenmantelwand des Zwischenglieds befestigt ist oder die Innenringlaufbahn an der rotationssymmetrischen Außenmantelwand des Zwischenglieds ausgebildet ist, und

- das dritte Drehgelenk ein den Fingerträger umgebendes drittes Lager aufweist, insbesondere drittes Wälzlager mit einem Innenring, einer Innenringlaufbahn für Wälzkörper, einem Außenring und einer Außenringlaufbahn aufweist, wobei der Innenring an der rotationssymmetrischen Außenmantelwand des Fingerträgers befestigt ist oder die Innenringlaufbahn an der rotationssymmetrischen Außen- mantelwand des Fingerträgers ausgebildet ist.

Durch eine solche Lagergestaltung, insbesondere Wälzlagerge ¬ staltung oder Gleitlagergestaltung kann eine besonders steife Anordnung von erstem Drehgelenk, zweitem Drehgelenk und drittem Drehgelenk erreicht werden. Demgemäß ist das zweite Wälz- lager, insbesondere in der unteren Lagerebene, insoweit voll ¬ ständig von dem ersten Wälzlager umgeben und das dritte Wälzlager, insbesondere in der unteren Lagerebene, vollständig vom zweiten Wälzlager und in Folge auch vollständig vom ersten Wälzlager umgeben. In einer abgewandelten Ausführungsva- riante des Robotergreifers können ein oder mehrere der Wälz ¬ lager, insbesondere alle Wälzlager durch Gleitlager ersetzt sein . Zusammenfassend wird durch den erfindungsgemäßen Robotergrei ¬ fer eine Kinematik für einen Greifer mit einer Lagerung geschaffen, die aus drei seriell ineinander geschachtelten Lagerungen und einer von diesen Lagerungen separaten Antriebs- Vorrichtung besteht. Die Antriebsvorrichtung gibt dem Greiferfinger eine Bewegung bestimmte vor und führt aktiv den bewegten Greiferfinger. Die Lagerung hingegen ermöglicht es dem bewegten Greiferfinger der von der Antriebsvorrichtung vorgegebenen Bahn zu folgen. Ein Antrieb über die einzelnen Lage- rungen erfolgt nicht. Der Greifer hat einen einzigen Freiheitsgrad, der von der Antriebsvorrichtung vorgegeben wird.

Die Kinematik des Greifers ermöglicht die Führung einer be ¬ weglichen Backe. Die zweite Backe kann starr mit der Basis des Greifers verbunden sein. Der gegriffene Gegenstand wird von der bewegten Backe gegen die starre Backe gedrückt. Diese Verspannung ermöglicht eine Aufnahme von Momenten. Bei der durch die Antriebsvorrichtung angetriebenen Bewegung kann es sich um eine lineare Bewegung handeln. Die drei Lagerungen können jeweils einzeln oder doppelt mit Parallelversatz am Robotergreifer ausgebildet sein. Dies kann zweckmäßig sein, wenn die Lagerungen die Quermomente konstruktiv aufnehmen sollen. Bei den Lagerungen kann es sich im Wälz- oder Gleitlager handeln. Wenn die Lagerungen doppelt mit Parallelversatz ausgebildet werden, kann durch eine starre Verbindung jeweils zweier zueinander versetzter Segmenten erreicht werden, dass die jeweils zugeordneten Segmente der parallelen Lagerungen sich nicht gegeneinander verdrehen. Dies ermöglicht der Lagerung der Backen eine gewisse Steifigkeit zu verleihen. Die Lagerung kann die beiden Kippmomente aufneh- men, die auf die angetrieben Backe wirkt. Durch diese Anord ¬ nung können die aufzunehmenden Kippmomente jedoch groß werden. Das Moment um die Längsachse der Backe kann von der Ki ¬ nematik aufgenommen werden, welche die Antriebsbewegung an den Finger weitergibt. Alternativ kann das Moment um die Längsachse der Backe von einer zusätzlichen Führung des bewegten Fingers aufgenommen werden. Die Kräfte in Längsrichtung der Backe und die Kraft die senkrecht zur Bewegungsrich ¬ tung und parallel zur Greifergrundebene auf den bewegten Fin- ger wirken, können von der Kinematik aufgenommen werden, welche die Antriebsbewegung an den Finger weitergibt. Alternativ können die Kräfte in Längsrichtung der Backe und die Kraft die senkrecht zur Bewegungsrichtung und parallel zur Greifergrundebene auf den bewegten Finger wirken, von einer zusätz- liehen Führung des bewegten Fingers aufgenommen werden.

Um mit Singularitäten in der geführten Bewegung von mindestens zwei parallelen Drehachsen umgehen zu können, können in dem Greifer mechanische Zwangsbedingungen enthalten sein. Eine mechanische Zwangsbedingung kann so aussehen, dass die Be- wegung der einen Lagerung aufgrund ihrer Größe oder ihres Lagerungsprinzips in der singulären Position gegenüber der anderen Lagerung behindert wird. Eine mechanische Zwangsbedin ¬ gung kann aber auch so aussehen, dass die eine Lagerung in der Winkelposition der Singularität durch Dämpfer in der Be- wegung behindert wird, der z.B. durch einen lokalen Reibkontakt erzeugt wird. Eine mechanische Zwangsbedingung kann des Weiteren so aussehen, dass sich auf dem zweiten Segment ein Zapfen befinden kann, der sich an der Stelle befindet, die bei einer Bewegung der Greiferbacke entlang einer Geraden sich selber auf einer Geraden bewegt. Dieser Zapfen kann auf seinem Weg von einer Führung entlang seinem Bewegungsweg gehalten werden. Diese Führung kann sich über den gesamten Weg, den der Zapfen zurücklegt, oder entlang eines Teilweges erstrecken oder nur an einer Stelle vorhanden sein, die sich einstellt, wenn die Kinematik sich in einer Singularität be ¬ findet. Der Zapfen kann auch in der singulären Position, wie bereits erwähnt, beispielsweise von Seilzügen gehalten wer ¬ den. In einer solchen Ausführungsform eines Zwangsmittels mit zwei Seilen sind jeweils die einen Seilenden an dem Verbin- dungssteg bzw. an einem Zapfen befestigt. Die jeweils anderen Seilenden sind an dem Basisglied befestigt. Bei einer Bewe ¬ gung des Verbindungsstegs bzw. des Zapfens auf einer Bahn, z.B. einer Geraden, werden beide Seile in Abhängigkeit des Kontaktpunktes des Seils mit dem Zapfen von diesem aufgewi ¬ ckelt. Sie müssen dabei aber nicht unter Zugspannung stehen, sondern können durchhängen. Nur in der Singularitätsposition des Verbindungsstegs bzw. des Zapfens sind beide Seile ge ¬ spannt, um den Verbindungssteg bzw. den Zapfen in seiner Po- sition zu halten. Das Zwangsmittel kann demgemäß einen mit dem Zwischenglied verbundenen Zapfen und zwei Seile umfassen, die jeweils ein erstes Seilende aufweisen, die beide an dem Zapfen befestigt sind und wobei die beiden jeweils anderen Seilenden an dem Basisglied befestigt sind. Wenn der Antriebsstrang zwischen Antriebsmotor und bewegten Finger nicht rücktreibbar ausgeführt wird, dann kann sichergestellt werden, dass die Greifkraft auch bei einem Stromaus ¬ fall erhalten bleibt. Der Greifer kann mit adaptiven und/oder flexiblen Backen als Greiferfinger bestückt sein. Der Antriebsvorrichtung kann zum kraft- und/oder momentgeregelten Ansteuern ausgebildet sein.

Bei einem kraft- und/oder momentgeregelten Ansteuern der Antriebsvorrichtung des Robotergreifers kann der Robotergrei ¬ fers insoweit hinsichtlich seiner Steifigkeit parametriert sein. In allen Ausführungen kann dazu das kraft- und/oder momentgeregelten Ansteuern der Antriebsvorrichtung des Robotergreifers mittels Impedanzregelung oder Admittanzregelung erfolgen. Eine Greifersteuerung oder eine Robotersteuerung kann eingerichtet sein, eine für die sichere Mensch-Roboter- Kooperation geeignete Nachgiebigkeit des ersten Greiferfin ¬ gers am Robotergreifer insbesondere mittels Impedanzregelung oder Admittanzregelung zu erzeugen. In einer derartigen Nach- giebigkeitsregelung kann ein Handfahrbetrieb auch bedeuten, dass der Robotergreifer von einem Werker handgeführt bewegt werden kann, d.h. insbesondere auch der erste Greiferfinger des Robotergreifers manuelle verstellt werden kann. Konkrete Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der nach ¬ folgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher erläutert. Konkrete Merkmale dieser exemplarischen Ausführungsbeispiele können unabhängig davon, in welchem konkreten Zusammenhang sie erwähnt sind, gegebenenfalls auch einzeln oder in weiteren Kombinationen betrachtet, allgemeine Merkmale der Erfindung darstellen.

Es zeigen: eine perspektivische Ansicht eines Industrieroboters in Art eines Sechsachs-Knickarmroboters; eine perspektivische Ansicht eines Robotergreifers mit einem ersten, verstellbaren Greiferfinger und einem zweiten, starren Greiferfinger; eine Draufsicht von unten auf den Robotergreifer gemäß Fig.2; Fig. 4 eine schematische Schnittdarstellung des Robotergreifers gemäß Fig. 2;

Fig. 5 eine Transparentdarstellung des Robotergreifers ge ¬ mäß Fig. 2 mit der erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung; Fig. 6 Schnittdarstellung des Robotergreifers gemäß 2 mit der erfindungsgemäßen Antriebsvorrich-

Fig. 7 eine perspektivische Teildarstellung des Inneren des

Robotergreifers gemäß Fig. 2 mit der erfindungsgemä ¬ ßen Antriebsvorrichtung;

Fig. 8 eine perspektivische Teildarstellung des Inneren des alternativen Robotergreifers mit einem Oberlager, das stabförmige Hebel aufweist,

Fig. 9 eine perspektivische Schnittdarstellung des Inneren eines gegenüber Fig. 8 abgewandelten Robotergrei- fers, bei dem der bewegliche Greiferfinger am jewei ¬ ligen Oberlager und Unterlager jeweils zwischen zwei parallelen Linearführungen geführt ist,

Fig. 10 eine schematische Darstellung eines beispielhaften

Robotergreifers in einer Singularitätsstellung mit einem Zwangsmittel, das zwei Seile umfasst,

Fig. 11 eine schematische Darstellung eines reibschlüssigen

Zwangsmittels des Robotergreifers;

Fig. 12 eine schematische Darstellung eines formschlüssigen

Zwangsmittels des Robotergreifers; und

Fig. 13-17 eine Abfolge von Einzelsituationen von räumli- chen Positionen eines Gabelkörpers und eines Zapfens eines speziellen formschlüssigen Zwangsmittels des Robotergreifers .

Die Fig. 1 zeigt einen Roboter 1, der einen Roboterarm 2 und eine Robotersteuerung 10 aufweist. Der Roboterarm 2 umfasst im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels mehrere, nach ¬ einander angeordnete und mittels Gelenke Jl bis J6 drehbar miteinander verbundene Glieder LI bis L7.

Die Robotersteuerung 10 des Roboters 1 ist ausgebildet bzw. eingerichtet, ein Roboterprogramm auszuführen, durch welches die Gelenke Jl bis J6 des Roboterarms 2 gemäß des Roboterpro ¬ gramms automatisiert oder in einem Handfahrbetrieb automa ¬ tisch verstellt bzw. drehbewegt werden können. Dazu ist die Robotersteuerung 10 mit ansteuerbaren elektrischen Motoren Ml bis M6 verbunden, die ausgebildet sind, die Gelenke Jl bis J6 des Roboters 1 zu verstellen.

Bei den Gliedern LI bis L7 handelt es sich im Falle des vorliegenden Ausführungsbeispiels eines Industrieroboters la um ein Gestell 3 und ein relativ zum Gestell 3 um eine vertikal verlaufende Achse AI drehbar gelagertes Karussell 4. Weitere Glieder des Roboterarms 2 sind eine Schwinge 5, ein Armausle ¬ ger 6 und eine vorzugsweise mehrachsige Roboterhand 7 mit ei ¬ ner als Werkzeugflansch 8 ausgeführten Befestigungsvorrichtung zum Befestigen eines erfindungsgemäßen Robotergreifers 11. Die Schwinge 5 ist am unteren Ende, d.h. an dem Gelenk J2 der Schwinge 5, das auch als Schwingenlagerkopf bezeichnet werden kann, auf dem Karussell 4 um eine vorzugsweise hori ¬ zontale Drehachse A2 schwenkbar gelagert.

Am oberen Ende der Schwinge 5 ist an dem ersten Gelenk J3 der Schwinge 5 wiederum um eine ebenfalls vorzugsweise horizonta ¬ le Achse A3 der Armausleger 6 schwenkbar gelagert. Dieser trägt endseitig die Roboterhand 7 mit ihren vorzugsweise drei Drehachsen A4, A5, A6. Die Gelenke Jl bis J6 sind durch je ¬ weils einen der elektrischen Motoren Ml bis M6 über die Robo- tersteuerung 10 programmgesteuert antreibbar. Generell kann dazu zwischen jedem der Glieder LI bis L7 und dem jeweils zu- geordneten elektrischen Motoren Ml bis M6 ein Getriebe vorgesehen sein.

Die Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Robotergreifers 11, der einen ersten Greiferfinger 16.1 und einen zweiten Greiferfinger 16.2 aufweist. Der Robotergreifer 11 umfasst einen Greifergrundkörper 12, ein Basisglied 14, welches bezüglich des Greifergrundkörpers 12 drehbar gelagert ist, und ein Zwischenglied 18, welches bezüglich des Basis ¬ glieds 14 drehbar gelagert ist. Der Robotergreifer 11 umfasst außerdem einen Fingerträger 17 (Fig.3), der den ersten Greiferfinger 16.1 trägt und der bezüglich des Zwischenglieds 18 drehbar gelagert ist. Der Robotergreifer 11 weist einen Anschlussflansch 13 auf, der zur Befestigung des Robotergreifers 11 an dem Werkzeugflansch 8 des Roboterarms 2 ausgebil- det ist.

In der Fig. 3 ist der Robotergreifer 11 in einer Draufsicht von unten gezeigt, d.h. die Greiferfinger 16.1 und 16.2 weisen aus der Zeichnungsebene entgegen der Blickrichtung nach vorne heraus. Der Robotergreifer 11 weist den ersten Greifer- finger 16.1 und den zweiten Greiferfinger 16.2 auf, sowie den Greifergrundkörper 12 und das Basisglied 14. Das Basisglied 14 ist mittels eines ersten Drehgelenks 15.1 um eine erste Drehachse Dl drehbar bezüglich des Greifergrundkörpers 12 ge ¬ lagert. Das Zwischenglied 18 ist mittels eines zweiten Dreh- gelenks 15.2 bezüglich des Basisglieds 14 drehbar gelagert und zwar um eine zweite Drehachse D2, die parallel zur ersten Drehachse Dl ausgerichtet und in einem konstanten ersten Ab ¬ stand AI von der ersten Drehachse Dl angeordnet ist. Der Fin ¬ gerträger 17, der den ersten Greiferfinger 16.1 trägt ist mittels eines dritten Drehgelenks 15.3 bezüglich des Zwi ¬ schenglieds 18 drehbar gelagert und zwar um eine dritte Dreh ¬ achse D3, die parallel sowohl zur ersten Drehachse Dl als auch zur zweiten Drehachse D2 ausgerichtet und in einem kon- stanten zweiten Abstand A2 von der zweiten Drehachse D2 angeordnet ist.

In dieser Ausführungsform bilden die Glieder des Robotergreifers 11, welche durch den Greifergrundkörper 12, das Basis- glied 14, das Zwischenglied 18 und dem Fingerträger 17 gebil ¬ det werden, eine kinematische Kette von Gliedern, die durch das erste Drehgelenk 15.1, das zweite Drehgelenk 15.2 und das dritte Drehgelenk 15.3 drehbar verstellt werden können. Die drei Drehachsen Dl, D2 und D3 des ersten Drehgelenk 15.1, des zweiten Drehgelenks 15.2 und des dritten Drehgelenks 15.3 sind dabei parallel zueinander ausgerichtet. Im Ergebnis kann dadurch der auf dem Fingerträger 17 montierte erste Greiferfinger 16.1 in der Ebene der zweiten Stirnseite des Greifergrundkörpers 12 auf einer Bahn auf den feststehenden zweiten Greiferfinger 16.2 zu bewegt werden bzw. von diesem weg bewegt werden.

Das Basisglied 14 weist eine rotationssymmetrische Außenman- telwand auf, an der das Basisglied 14 vollständig innerhalb der Außenkontur des Greifergrundkörpers 12 drehbar gelagert ist, wie dies insbesondere in Fig. 4 gezeigt ist. Das Zwi ¬ schenglied 18 des Robotergreifers 11 weist eine rotationssym ¬ metrische Außenmantelwand auf, an der das Zwischenglied 18 vollständig innerhalb der Außenkontur des Basisglieds 14 drehbar gelagert ist. Der Fingerträger 17 des Robotergreifers 11 weist eine rotationssymmetrische Außenmantelwand auf, an der der Fingerträger 17 vollständig innerhalb der Außenkontur des Zwischenglieds 18 drehbar gelagert ist.

Wie insbesondere in Fig. 4 auch ersichtlich ist, weist das Basisglied 14 in einer speziellen Ausführungsvariante eine in Richtung der ersten Drehachse Dl weisende Bauhöhe Hl auf, die höchstens so groß ist, wie die in Richtung der ersten Dreh ¬ achse Dl weisenden Bauhöhe HO des Greifergrundkörpers 12. Das Zwischenglied 18 des Robotergreifers 11 weist dabei auch eine in Richtung der zweiten Drehachse D2 weisende Bauhöhe H2 auf, die höchstens so groß ist, wie die in Richtung der zweiten Drehachse D2 weisenden Bauhöhe Hl des Basisglieds 14. Der Fingerträger 17 des Robotergreifers 11 weist eine in Richtung der dritten Drehachse D3 weisende Bauhöhe H3 auf, die höchs ¬ tens so groß ist, wie die in Richtung der dritten Drehachse D3 weisenden Bauhöhe H2 des Zwischenglieds 18.

In dieser speziellen Ausführungsvariante weist beispielsweise das erste Drehgelenk 15.1 ein das Basisglied 14 umgebendes erstes Wälzlager 19.1 mit einem Innenring, einer Innenring- laufbahn für Wälzkörper, einem Außenring und einer Außenringlaufbahn auf, wobei der Innenring an der rotationssymmetrischen Außenmantelwand des Basisglieds 14 befestigt ist. Al- ternativ kann die Innenringlaufbahn an der rotationssymmetrischen Außenmantelwand des Basisglieds 14 ausgebildet sein.

Dabei weist das zweite Drehgelenk 15.2 ein das Zwischenglied 18 umgebendes zweites Wälzlager 19.2 mit einem Innenring, einer Innenringlaufbahn für Wälzkörper, einem Außenring und ei- ner Außenringlaufbahn auf, wobei der Innenring an der rotationssymmetrischen Außenmantelwand des Zwischenglieds 18 befes ¬ tigt ist. Alternativ kann die Innenringlaufbahn an der rotationssymmetrischen Außenmantelwand des Zwischenglieds 18 aus ¬ gebildet sein. Außerdem weist das dritte Drehgelenk 15.3 ein den Fingerträ ¬ ger 17 umgebendes drittes Wälzlager 19.3 mit einem Innenring, einer Innenringlaufbahn für Wälzkörper, einem Außenring und einer Außenringlaufbahn auf, wobei der Innenring an der rotationssymmetrischen Außenmantelwand des Fingerträgers 17 be- festigt ist. Alternativ kann die Innenringlaufbahn an der rotationssymmetrischen Außenmantelwand des Fingerträgers 17 ausgebildet sein. Wie aus Fig. 5 bis Fig. 7 ersichtlich, weist der erfindungs ¬ gemäße Robotergreifer 11 eine von dem ersten Drehgelenk 15.1, dem zweiten Drehgelenk 15.2 und dem dritten Drehgelenk 15.3 separate Antriebsvorrichtung 20 auf, die sich gegen den Grei- fergrundkörper 12 abstützt und die ausgebildet ist, den Fin ¬ gerträger 17 relativ zum zweiten Greiferfinger 16.2 mit einer Antriebskraft zu verstellen, die über die Antriebsvorrichtung 20 in den Fingerträger 17 eingeleitet wird. Der zweite Grei ¬ ferfinger 16.2 ist bezüglich des Greifergrundkörpers 12 fest- stehend angeordnet.

Die Antriebsvorrichtung 20 weist in der dargestellten Ausführungsform einen Motor M und eine am Greifergrundkörper 12 um eine Spindelachse S drehbar gelagerte und von dem Motor M drehangetriebene Antriebsspindel 21 auf. Auf der Antriebs- spindel 21 ist eine Abtriebs-Spindelmutter 22 entlang der Spindelachse S linear verstellbar gelagert. Die Abtriebs- Spindelmutter 22 ist zum Bewegen des Fingerträgers 17 durch ein Antreiben des Motors M an den Fingerträger 17 angekoppelt. Der Fingerträger 17 ist über eine Stange 23 starr mit der Abtriebs-Spindelmutter 22 verbunden.

Insbesondere die Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel mit zweiteiligen Lagern. Das erste Drehgelenk 15.1 weist ein das Basisglied 14 umgebendes erstes Unterlager 19.1a auf, das auf einer dem Fingerträger 17 nahen Bauhöhe angeordnet ist und ein zum ersten Unterlager 19.1a beabstandetes, das Basisglied 14 umgebendes erstes Oberlager 19.1b auf, das auf einer dem Fingerträger 17 fernen Bauhöhe angeordnet ist. Das zweite Drehgelenk 15.2 weist ein das Zwischenglied 18 umgebendes zweites Unterlager 19.2a auf, das auf einer dem Fingerträger 17 nahen Bauhöhe angeordnet ist und ein zum zweiten Unterla ¬ ger 19.2a beabstandetes, das Zwischenglied 18 umgebendes zweites Oberlager 19.2b auf, das auf einer dem Fingerträger 17 fernen Bauhöhe angeordnet ist. Das dritte Drehgelenk 15.3 weist ein den Fingerträger 17 umgebendes drittes Unterlager 19.3a auf, das auf einer dem Fingerträger 17 nahen Bauhöhe angeordnet ist und ein zum dritten Unterlager 19.3a beabstan- detes, den Fingerträger 17 umgebendes drittes Oberlager 19.3b auf, das auf einer dem Fingerträger 17 fernen Bauhöhe angeordnet ist.

Das Zwischenglied 18 weist eine erste Kreisringscheibe 24.1 auf, die mittels des zweiten Unterlagers 19.2a an dem Basis ¬ glied 14 drehbar gelagert ist und eine zweite Kreisringschei- be aufweist, die mittels des zweiten Oberlagers 19.2b an dem Basisglied 14 drehbar gelagert ist und die erste Kreisring ¬ scheibe 24.1 durch einen Zwischenglied-Verbindungssteg 25 mit der zweiten Kreisringscheibe 24.2 starr verbunden ist, wie dies in Fig. 6 und insbesondere auch in Fig. 7 dargestellt ist.

Das Basisglied 14 weist im Falle des vorliegenden Ausfüh ¬ rungsbeispiels eine dritte Kreisringscheibe 24.3 auf, die mittels des ersten Unterlagers 19.1a an dem Greifergrundkörper 12 drehbar gelagert ist und eine vierte Kreisringscheibe aufweist, die mittels des ersten Oberlagers 19.1b an dem Greifergrundkörper 12 drehbar gelagert ist und die dritte Kreisringscheibe 24.3 unmittelbar durch einen eigenen, nicht dargestellten Basisglied-Verbindungssteg oder mittelbar über den Zwischenglied-Verbindungssteg 25 des Zwischenglieds 18 mit der vierten Kreisringscheibe 34.4 starr verbunden ist.

Das erste Unterlager 19.1a ist in einem Abstand A vom ersten Oberlager 19.1b angeordnet.

Die Fig. 8 zeigt eine alternative Lagerungsart, die aus einem Paar von Lagerungseinheiten 35.1, 35.2 gebildet wird, wobei die eine Lagerungseinheit 35.2 (in z-Richtung) in einer obe ¬ ren Ebene (Oberlager) und die andere Lagerungseinheit 35.1 (in z-Richtung) in einer unteren Ebene (Unterlager) angeord- net ist. Die Innendurchmesser der Lager der Lagerungseinheit 35.1 in der unteren Eben sind so groß, dass die Lagerung des Zwischenglieds 18 den Fingerträger 17 umschließt und die La ¬ gerung des Basisglieds 14 das Zwischenglied 18 so umschließt, dass der Fingerträger 17, der auf einem Bauteil 36 befestigt ist, das durch die Lagerung der unteren Ebene zur Abtriebs- Spindelmutter 22 reicht, auf der durch den Antrieb 20 (analog Fig. 5) vorgegebenen Bahn verfahren kann. Die Innendurchmesser der Lager der Lagerungseinheit 35.2 in der oberen Ebene können einen kleineren Durchmesser aufweisen, da sie die seriell nachfolgenden Lager nicht umschließen müssen, da in der oberen Lagerungsebene kein Bauteil auf der Fingerachse des bewegten Fingers die obere Lagerungsebene überquert. Das je ¬ weilige Paar (Oberlager und Unterlager) von Lagerungseinhei- ten 35.1, 35.2 des Basisglieds 14 und des Zwischenglieds 18 fluchten jeweils miteinander.

Die obere Lagerungseinheit 35.2 kann demgemäß einen am Basis ¬ glied 14 befestigten L-förmigen Bügel 37 aufweisen, an dessen freiem Ende ein erstes Drehlager 38 angeordnet ist. An diesem ersten Drehlager 38 ist ein zweiarmiger Hebel 39 gelagert, der an seinem ersten Hebelarm 39.1 die Abtriebs-Spindelmutter 22 trägt und an seinem zweiten Hebelarm 39.2 über eine Stange 40 mit dem Zwischenglied 18 der unteren Lagerungseinheit 35.1 verbunden ist. Die Aufnahme der Momente um die x-Achse und y-Achse kann über verschiedenen Maßnahmen erfolgen. Die Lagerung des Basisgliedes 14, des Zwischenglieds 18 und der Fingerträgers 17 kann so gestaltet sein, dass diese Segmente aufgrund eines Moments am bewegten Greiferfinger 16.1 um die x- oder y-Achse nicht zueinander gekippt werden können, was durch Lagerungen erreicht werden kann, die die Momente um die x-Achse und Y- Achse aufnehmen. Beim Einbau von zwei Lagerungseinheiten ist sicher zu stellen, dass die beiden Ebenen des Basisglieds 14 und die beiden Ebenen des Zwischenglieds 18 nicht zueinander um ihre Drehachse tordieren können. Dies kann durch den Einsatz von Lagern erreicht werden, die die Momente um die x- Achse und y- Achse aufnehmen, weiterhin kann dies dadurch er- folgen, dass die beiden Ebenen des Basisglieds 14 und die beiden Ebenen des Zwischenglieds 18 so miteinander verbunden sind, dass deren Torsion verhindert wird. Weiterhin kann dies dadurch verhindert werden, dass die Mechanik die sich durch die Gelenke ergibt Zapfen enthält, deren Bewegung durch An- schlage am Greifergrundkörper 12 eingeschränkt wird.

Wie in Fig. 9 näher gezeigt, kann die Abtriebs-Spindelmutter 22 zwei gegenüberliegende Zapfen 22.1 und 22.2 aufweisen, die in jeweils einem Paar von parallel voneinander beabstandet angeordneten oberen Linearführungen 41 und einem Paar von pa- rallel voneinander beabstandet angeordneten unteren Linearführungen 42 geführt sind. Eine weitere Versteifung ist in der Ausführungsvariante gemäß Fig. 9 dadurch realisiert, dass die Stange 40 einen Zwischenkörperverbindungssteg bildet, der auf der oberen Ebene und gleichzeitig auf der unteren Ebene, also beidseitig von einer Führungsnut 45, insbesondere in Art jeweils eines Langlochs, gehalten wird, die in einer mit dem Greifergrundkörper 12 fest verbundenen Deckenwand 44 und Bodenwand 46 ausgebildet sind.

Die Fig. 10 zeigt eine beispielhafte Ausführungsform eines Zwangsmittels in Form von zwei Seilen 43.1 und 43.2, die je ¬ weils ein erstes Seilende aufweisen, das an dem Zwischenglied-Verbindungssteg 25 bzw. an dem Zapfen 31 befestigt ist. Das jeweils andere Seilende ist an dem Basisglied 14 befes ¬ tigt. Bei einer Bewegung des Zwischenglied-Verbindungsstegs 25 bzw. des Zapfens 31 auf einer Bahn, bspw. einer Geraden, können sich je nach Drehrichtung die Seile an dem Zwischenglied-Verbindungssteg 25 bzw. dem Zapfen 31 anlegen, d.h. am Umfang des Zapfens "aufwickeln". Nur in der in Fig. 10 darge- stellten Singularitätsposition des Zwischenglied- Verbindungsstegs 25 bzw. des Zapfens 31 sind beide Seile 43.1 und 43.2 gespannt, um den Zwischenglied-Verbindungssteg 25 bzw. den Zapfen 31 in seiner Position zu halten. Die Fig. 11 bis Fig. 17 zeigen verschiedene Beispiele bei de ¬ nen der Robotergreifer 11 eine Einrichtung zur Umgehung von Singularitäten aufweist, bei denen die erste Drehachse Dl mit der dritten Drehachse D3 fluchtet, aufweisend ein Zwangsmit ¬ tel 26, das ausgebildet ist, eine Bewegung des ersten Drehge- lenks 15.1 oder des zweiten Drehgelenks 15.2 zu behindern, so dass eine von der Antriebsvorrichtung 20 eingeleitete Antriebskraft zumindest überwiegend oder vollständig auf das unbehinderte Drehgelenk 15.1, 15.2 übertragen wird.

Wie in Fig. 11 schematisch gezeigt, kann das Zwangsmittel 26 einen mit dem Greifergrundkörper 12 verbundenen Reibkörper 27 und einen mit dem Basisglied 14 verbunden Gegenreibkörper 28 aufweisen, wobei der Reibkörper 27 und der Gegenreibkörper 28 derart ausgebildet und angeordnet sind, dass bei einer Annä ¬ herung der ersten Drehachse Dl an die dritte Drehachse D3 der Reibkörper 27 und der Gegenreibkörper 28, wie in Fig. 8 gezeigt, in einen Reibkontakt treten, welcher ein Weiterdrehen des Basisglieds 14 behindert.

Wie in Fig. 12 schematisch gezeigt, kann das Zwangsmittel 26 einen mit dem Zwischenglied 18 verbundenen Stift 30 und eine mit dem Greifergrundkörper 12 verbundene Nut 29 aufweisen, wobei der Stift 30 in die Nut 27 derart eingreift, dass bei einer Annäherung der ersten Drehachse Dl an die dritte Drehachse D3 der Stift 30 an das obere Ende der Nut 29 gerät und dort anschlägt, so dass dadurch ein Weiterdrehen des Zwi- schenglieds 18 erzwungen wird.

Wie in Fig. 13 bis Fig. 17 schematisch gezeigt, kann das Zwangsmittel 26 einen mit dem Zwischenglied 18 verbundenen Zapfen 31 und einen mit dem Greifergrundkörper 12 verbundenen Gabelkörper 32 aufweist, der eine Ausnehmung 33 umfasst, wo ¬ bei der Gabelkörper 32 und der Zapfen 31 derart ausgebildet und angeordnet sind, dass bei einer Annäherung der ersten Drehachse Dl an die dritte Drehachse D3 der Zapfen 31 in die Ausnehmung 33 des Gabelkörpers 32 eingreift, um durch eine formschlüssige Kopplung des Greifergrundkörpers 12 mit dem Zwischenglied 18 ein gemeinsames Drehen im Bereich der Singu ¬ laritätsposition des Zwischenglieds 18 und des Basisgliedes zu verhindern. Der Zapfen 31 wird dabei durch den die erste Kreisringscheibe 24.1 mit der zweiten Kreisringscheibe 24.2 verbindenden Zwischenglied-Verbindungssteg 25 gebildet.